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Heute Nachmittag {haute ich mir einmal die Volksmassen auf den Boulevarès an. Es war kein Leben in ihnen, weil sie ihr Herz seit vierundzwanzig Stunden an den Friede: geseßt hatten, und sie waren enttäuscht , wie ein Kind , welches das gewünschte Spielzeug nicht befommen fann. Aber troßdem wage ich die Behauptung, daß fein Einziger von all diesen in seinem Junnersten an die Möglichkeit dachte , daß er vielleicht im Laufe einer Woche von- einer Bombe in die Luft gesprengt werden könnte. Sie wolen oder können eben nit glauben , daß etwas geschehen wird, was sie nicht wünschen , und Thatsachen wie diese müssen ihnen auf das Deutlichste ad oculos demonstrirt werden, ehe sie dieselben auch nur für mögl'ch halten.
Der Erzorganisator Trochu hat die Armee reorganisirt. Dem neuen Plane zufolge wird die ganze bewaffnete Macht in drei Armeen abgetheilt. Die erste umfaßt die Nationalgarden, die zweite unter General Ducrot könnte man die aktive Armee nennen — sie besteht aus drei Corps unter dem Befehl von Vinoy, d’Exea und Renault — und die dritte umfaßt alle Truppen in den Forts und anliegenden Dörfern. Die zweite Armee soll vier Geschüße für je tausend Mann haben und womöglich zu einem Ausfalle verwandt werden. In 'militärishen Kreisen hat diese neue Einrichtung keine gute Auf- nahme gefunden. Unter den Offizieren wie unter den Soldaten ist Vinoy weit populärer als irgend ein anderer General. Bisher stand er in seinem Kommando neben Ducrot. Daß er jeßt unter diesem dienen soll, Über dessen Entkommen von Sedan viele französische Offiziere den Kopf s{hütteln, hält man für eine Ungerechtigkeit, insbesondere da Ducrot ein intimer Freund Trochu's ist. Als Grund dicser Unterordnung Vinoys giebt man an, daß er dem Gouverneur Trochu nach der Scene vom 31. Oktober herbe Vorwürfe gemacht habe, weil er sich von eincm Pôöbelhaufen
mehrere Stunden lang einsperren und beschimpfen ließ. Vinoy soll iemlich bestimmt angedeutet haben, jeder Offizier sei es seiner Uni- Prm \s{uldig, daß er sih seine Dekorationen nicht von der Brust reißen lasse. Aber sei dem wie ihm wolle, dieneue Organisation wird sehr siark ge- tadelt, und nur Trochu und Ducrot glauben an sich und glauben an ein- ander, während sonst Niemand an sie glaubt. Ganz gewiß haben sie noch nicht die geringste Probe von militärischer Fähigkeit abgelegt, sie haben nur fritisirt, was andere gethan. Jett endlih hat Trochu eine Ge- legenheit, seinen berühmten Plan zur Ausführung zu bringen, welcher seiner Versicherung zufolge die Belagerung in 14 Tagen aufheben _ wird. Die Lächerlichkeit tödtet in Frankreich — und seit Trochu der Welt mitgetheilt hat, daß er die Einzelheiten seines Planes in seinem Testament bei seinem Advokaten hinterlegte, hat er allen Einfluß ver- loren und denselben auch durch die furze Gefangenschaft unter der Obhut der Herren Blangüi und Flourens nicht wieder gewonnen.
6. November. Wir haben also den Waffenstillstand abgelehnt und eine Gelegenheit vorübergehen lassen, die vielleiht nie wieder- kommt. Die öffentliche Meinung war bereit, eine Beendigung der Belagerung fast unter jedwveden Bedingungen anzunehmen. General Trochu und seine Kollegen hatten jedoch nit den Muth, ihre Namen unter ein Aktenstück zu seßen, das man ihnen später ins Gesicht geschleudert haben würde. Einem Freunde von INir, welcher Trohu auf die Hoffnungslosigkeit jedes Widerstandes aufmerksam machte und in ihn drang, nachzugeben, erwiderte dieser: »Jh werde nie eine Kapitulation unterzeichnen.« Dieser Ehrenmann ist so hartnäckig, wie nur {wache Menschen es fein können. Seine Kollegen sind so selbstsüchtig, wie nur französische Politiker es. sein fönnen. Seit Beginn der Belagerung habe ih einen Tag von so allgemeiner Niedergeshlagenheit nicht gesehen, und in der Armee is das Gefühl der Verzweiflung noch stärker, Möglich, daß meine Prophezeiung falsch is, aber meiner Ansicht nah wird binnen kurzer Zeit ein so allgemeiner Ruf nah Frieden laut werden, daß keine Regierung ihm widerstehen fann. Wenn die wirkliche Lage in den Provinzen befannt gemacht wird, dann wird man die vollständige Hoffnungslosigkeit noch mehr einsehen.
7. November. Mit Ausnahme der extremen Organe drücken alle Blätter laut ihr Bedauern darüber aus, daß der Waffen- stillsstand nicht zu Stande gekommen istt Für die nächste Zeit erwarte ich einen starken Ausfall. Man wird den Versuch machen, die preußishen Linien durch die neugebildcte zweite Armee zu durhbrewen. Daß der Versuch mißlingen wird, is wohl keinen Augenblick zu bezweifeln und dann wird der Ruf nach Yrieden so stark werden, daß die- Negicrung sich ge- nöthigt sicht, ihm ernstlich Gehör zu schenken. Auch die Engländer stehen endlich ‘im Begriffe, die belagerte Stadt zu verlassen, Mr. Washburne, der amerifanishe Gesandte, bleibt hier. . Er hat sein Bestes gethan, die Regierung zur Annahme des Waffenstillstandes zu bewegen, und hat ihr deutlich gesagt, daß sie ohne Auësiht auf einen günstigen Erfolg Paris niht aufopfern sollte. Er is über deren Entschluß in Verzweiflung urd erwartet das Schlimmste.
— Die »Correspondance de Tours« meldet aus Douai, 91, Oftober, daß General Bourbaki daselbst zur Abhaltung einer Revue eintraf und bei dem kommandirenden General abstieg. Die Bevölkerung erschien vor dem Palaste und einige Bürger richteten Fragen an den Gencral, der sich weigerte, dieselben zu beantworten. Da rief man: »Es lebe die Repu- blif! “ Nieder mit den Verräthern!e Bourbaki wollte das Haupt nicht vor der Republik entblößen. A18 er nun Ummer noch nicht bekennen wollte, welchès seine Meinung sei, rief man: »Zum Tode!« Da gab Bourbaki den ihn cékorti- renden Mobilgardisten Befehl, ihre Gewehre zu laden und auf die Nationalgarde zu schießen, »aber«, heißt es wörtlich in die- sem Berichte weiter , »man gehorchte ihm nicht, da man sab,
und daß der Zusammenstoß die s{wersten Folgen baben könnte. Jn diesem Augenblicke wurden einige Kohlstrünke nah Bourbaki geworfen. Jn Arras , Amiens und Lille war der Empfang ein ähnlicher. « f
— Nach Berichten aus Tours sind Thiers, Laurier, Ger- miny_ dort eingetroffen. Ein Regierungs8dekret vom 8. regelt das Strafverfahren für Vergehen gegen die Disziplin bei der mobilisirten Nationalgarde. — Die »Gazette de France« be- spricht die leßte Cirkulardepeshe Favre's und erkennt an, daß in derselben gute Gesinnungen, große Loyalität, aber zu viele Phrasen enthalten sind.
„Aus Lyon wird gemeldet, -daß General Cluseret dorthin zurückgekehrt ist. Der Maire der Stadt hat die Landbevölke- rung der umliegenden Ortschaften aufgefordert, ihr Vieh nach der Stadt zu bringen. Durch einen Erlaß der Präfektur i| ‘ein Komite für den Barrikadenbau eingeseßt worden ist. Die Nationalgarde arbeitet an den Befestigungen.
In Havre haben die Behörden die na der Stadt füh- fen Straßen und Wege durch Verhaue unwegsam machen assen.
__ Der Dampfer »Pereirc« is mit großen Vorräthen Pulver, einer Million Patronen, 6000 Gewehren, 20 Kanonen und einer Mitrailleuse von New-York in Havre angekommen.
— Lons le Saulnier, 1. November. Der General Garibaldi hat folgende Proklamation erlassen : |
»Die Entwaffnung der Nationalgarde in- den Städten und Dör- fern is eine Shmach, und jeßt, wo ein Dekret der Regierung der Vertheidigung den Einwobnern vorschreibt, sich zu vertheidigen, wird diese Entwaffnung eine sehr verdammenswerthe Uebertretung der Gesche. Eine kleine Zahl \{lecht bewaffneter und \{chlecht equipirter Leute ist nicht verpflihtct, gegen regelmäßige Armeen zu kämpfen, aber dieselben Männer, Nationalgarden oder Andere, müssen \ich er- innern, daß sie einer Nation angehören , die ihre Kniee nie vor dem Ausländer beugen wird, und bei der Annäherung eines überlegenen Feindes müssen sie sich mit ihrem Vieh in die Wälder zurückziehen, und wo nicht große Corps, so doh wenigstens die feindlichen Plänk- ler, die in fleiner Zahl marschiren und die um \o größere Räuber sind, je weniger sie in ihren Exkursionen gesiört werden, angreifen. In dieser Art werden wir nicht mehr sehen, daß ein Dußend Ulanen. das Land durhstreifen und Requisitionen machen.
Garibaldi. Der Oberst-Generalstabchef ; On Bordone.
„ „, Der Jura is völlig von den Preußen geräumt. Die fran- zösische Armee hat sih von Dôle unmittclbar vorbewegt. Sie stcht staffelförmig in den Dörfern Moissey, Montmircy. Das Hauptquartier Garibaldis ist in Offlanges.
— Nach Berichten aus Marseille vom 10. d. hat die Bank von Frankreih das Gerücht, ibre Filiale in Lyon wolle die Fonds nach Toulon schicken, für unbegründet erklärt.
Jtalien. Florenz, 11. November. (W. T. B.) Wie versichert wird , hat der Kardinal Antonelli einen Protest an At De Corps gegen die Beseßung des Quirinal ge-
febren. Der Gesandte Minghetti wird heute nah Wien zurück-
Aus dem Wolff’schen Telegraphen - Büreau.
__ Brüssel, Sonntag, 13. November. eingetroffene Nachrichten melden, ments die verheiratheten Männer aufgebot Folge zu leisten. „In Folge dessen theilt ein Dekret der Regierung alle mobilisirten Bürger in zwei Auf- gebote ein , deren erstes alle Männer ohne Familie , das zweite alle anderen wasfenfähigen Männer umfaßt. Leßtere sind je nah dem Alter in drei Kategorien eingetheilt. Ein anderes Dekret eröffnet dem Minister der öffentlichen Ar- beiten einen Additionalkredit von 195 Millionen örcs. zum Zwecke der Volksbewaffnung in Paris. Ein fernerer Beschluß der Regierung gestattet die Requisitionen von Schaffellen, um a Kleidungsstücke für die Vertheidiger von Paris. anzu- affen. Brüssel, Sonntag, 13. November. Die hier eingetroffene »Patric« vom gestrigen Tage meldet aus Bordeaux, daß daselbst cine Kommune gebildet sei. Das Journal »Siecle« fordert, daß Thiers cinen Bericht über seine Unterredungen mit dem Grafen Bismark, sowie über die Stimmung, in welcher er die Bevölkerung von Paris gefunden habe, veröffentlicht. »Gazette de Francee spricht lebhaften Tadel über das Vorgchen der Regierung von Tours bei dev neuesten Anleihe aus, der, wie das » Journal officiel« meldet, die Pariser Regierung fremd geblieben sei und fordert, daß leßtere die Anleihe nitt ratifizire. Wie es heißt, soll Rochefort
r. Aus Tours hier daß in mehreren Departe- sich weigern , dem Massen-
daß die Nationalgardisten gleihfalls bewaffnet waren
seine Entlassung als Mitglied der provisorischen Regierung zu- rückgezogen haben. |
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r8, Sonntag, 13. November. (Auf indirektem Wege ) Die A LGNASOrAN veröffentlichen folgende Depesche: Macon, 12. November. Herr Schneider, Besißer der Hütten- werke in Creuzot, hat sein Etablissement an eine amerikanische
Compagnie verkauft und die amerikanische Flagge aufziehen lassen.
Vereinstháätigkeit sür die Armee.
Seit , unmittelbar nach der Kriegserklärung Frankreichs gegen Deutschland, wir, unsrer Gesammt-Organisation vom 20. April v. J. gemäß und in Vertretung aller deutschen Landes-Vereine für die Pflege Verwundeter, hier unsre Thätigkeit be- onnen haben, sind von unseren deutschen Landsleuten im Auslande, elbsi aus den entferntesten Gegenden, uns so viele Beweise opfer- williger Theilnahme für die Verwundeten und Kranken der vereint kämpfenden deutschen Heere und für die Inváliden dieses Krieges, wie für die Wittwen und Waisen der Gefallenen, zugekommen, daß es uns wie Pflicht so P Bedürfniß ist, ihnen allen den in- en Dank auszusprechen. nt 9 Vir richten an alle deutschen Gesandtschaften; General Konsulate und Konsulate, wie an deutsche Hülfsvereine im Auslande das an- elegentliche Ersuchen , unseren Dankesausdruck auf jedem geeigneten Wege zur Kenniniß der freundlichen Geber gelangen lassen, au den- selben dabei mittheilen zu wollen, daß wic alle uns von ihnen zu- gekommenen Gaben genau nach ihrer Bestimmung verwenden.
Unter Gottes sichtlichem Segen sind die deutschen Heece in dem gegenwärtigen Kriege von Sieg zu Sieg fortgeschritten und wir dÜr- feà mit voller SUNeTlN n dauernden, zum Wohle Deutsch-
s gereichenden Frieden hoffen. / / E a6 L der Friede nicht erzielt und noch weniger die Lösung unsrer Aufgabe beendet. Die 'leßten Kämpfe haben wieder viele Opfer erheisht. Durch die Gefangennahme eines zweiten fran- zösischen Heeres in Meß is unsere Fürsorge auch für die Übergroße Zahl von dessen Verwundcten und Kranken in Anspruch genommen worden. Zahlreiche deutsche Lazarethe müssen in der Umgegend von M eß fortbestehen. Nicht minder große sind in Versailles und auf anderen Punkten der Umgegend vonParis zu versorgen. Unsere Haupt - Depots in Mainz und Mannheim bestehen fort und wir haben neue Haupt-Depots in Meß, Rheims, Château- Thierry, Versailles ynd Corbeil eingerichtet - welche Tag für Tag planmäßig gespeist werden müssen. Die inländischen Laza- rethe, in welchen sich viele Tausende deuischer und französischer Ver- wundeter und Kranken befinden , erheischen , aller Opferwilligkeit der betreffenden Vereine ungeachtet, in _wahsendem Maße unsere Beihülfe.
Hierzu kommt endlich die Fürsorge für die Jnvaliden und für die Wittwen und Waisen der Gefallenen. Dieselbe bildet die Aufgabe der von uns ins Leben gerufenen Deutschen Wilhelms- Stiftung, deren am 25. August d. J. an Allerhöchster Stelle vor- gelegtes Statut der Königliche Ober-Feldherr der Deutschen Heere am Z. September d. J. genehmigt und deren Protektorat Allerhöchstder- selbe, unter der Wahl Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen von Preußen zu Seinem Stelvertreter, übernommen hat. Wir haben für diesen Zweck und zwar überwiegend für die Wittwen und Waisen bereits 410,087 Thlr. erhalten; es is aber sehr viel mehr erforder- lich. Für die sorgfältigste Verwendung und für eine ganz Deuts ch- land umfassende einheitlihe Behandlung der Sache sind die Einlei-
en worden. : lungen gera vorbezeichneten Richtungen hin fahren wir unausgeseßt
ddersheim und Cassel. — Den Schluß bildet eine Zusammenstellung Za E nnobeA an kn, indirefien Auflagen und aus verschiedenen Quellen im Großherzogthum Hesscn für 1869. Die Regalien bestehen rn Regalitäts-Einfkommen von Wasserfällen, Saline- und Berawerks- legal u. a, und erzielten im Ganzen eine Einnahme von 11,315 Fl, 27% Kr. Die indirekten Auflagen bestehen aus: Tranksteuer (von Wein, Obstwein und Bier, Branntweinsteuer, Zapfgebühr von Wein) Abgabe von Jagdroaffenpässen, Brückengeld und für Ueberfahrten, Sporteln (Einregistrirung, Gerichts\chreibereigebühren, Hypoiheken, Einkommen von Eichämtern), Stempel, Kollateralgelder, Abgabe von Hunden und Nachtigallen. Die Gesammteinnahme aus diesea in- direften Abgaben belief sich auf 2,429,687 Fl. 434 Kr. Davon kommt der höchste Betrag auf die p ieg (584,573 Fl.), Brannt- weinsteuer (519,180 Fl.), Biersteuer (388,466 Fl.) Zapfgebühr von Wein (344,329 Fl ), Kollateralgelder (171,753 Fl.), Weinjteuer (103,084 Fl.) der niedrigste auf die Nachtigallensteuer (30 Fl.). Die Einnahme aus verschiedenen Quellen (Geldstrafen , Ersabgelder für aufgehobene autsherrlihe Frohnden , zufällige Einnahmen) betrug im argen 209,639 Fl. 34% Kr. Die Einnahme aus sämmtlichen Einkünf en im Großherzogthum Hessen im J. 1869 belief sich auf 2,650,642. Fl.
45% Kr. i Kunft und Wissenschaft. E
München, 10. November. (Korr. Hoffm.) Se. Majestät der König hat der in der allgemeinen Sißung der K. Akademie der Wissenschaften vom 28. Juni l. J. vorgenommenen Wahl neuer Mitglieder die Allerh. Bestätigung ertheilt, und zwar sind bestätigt worden: als ordentliche Mitglieder der mathematisch - physikalischen Klasse: 1) Dr. C. M. Bauernfeind, Direktor des Polytechnikums zu München , 2) Dr. O. Hesse, Prof. am Polytehnikum zu München- 3) Dr. A. Vogel, ord. Prof. an der Universitää München, 4) Dr. C. Voit, ord. Prof. an der Universität München; als außerordentliche Mit-
lieder a) der mathemat.-physif. Klasse: Dr. E. Erlenmeyer, Prof. am Polytecnikum zu München, þÞ) der historischen Klasse: Dr. M. Ritter, Privatdozent an der Universität München; als auswärtige Mitalieder a) der philosophisch-philologishen Klasse: 1) Dr. H. Heerwagen, Rektor des Gymnasiums zu Nürnberg, 2) Dr. A. F. Pott, Prof. in Halle, b) der mathematish-physifkalischen Klasse: 1) Dr. C. Gegenbauer, Prof. in Jena, 2) Dr. H. Helmholß, Prof. in Heidelberg; als korrespon- dirende Mitglieder a) der mathematish-phyjikalisen Klasse: 1) Dr. A. Bayer, Prof. in Berlin, 2) Dr. E. Häkel, Prof. in Jena, 3) Dr. Hla- siwet, Prof. in Wien, 4) Dr. J. Ch. G. Lucä, Prof. in Frankfurt a. M., 5) Dr. G. von Rath, Prof. in Bonn, 6) G. Roblfs in Bre- . men, 7) Dr. L. Rütimeyer, Prof. in Basel, 8) Dr. Fr. Sandberger, ord. Prof. in Würzburg, 9) Dr. G. Tschermak, Direktor des K. K. of-Mineralienkabinets in Wien, Þþ) der historischen Klasse: 1) Dr. B. Badi aus dem Benediktinerstift Raygern in Mähren, zur Zeit in Wien, 2) Dr. W. von Lübke, Prof. im Polytechnikbum und an der Kunstschule in Stuttgart , 3) L. Spach, Präfektur-Archivar des Nieder- rheins in Siraßburg.
Telegraphische Witterungshberichte y. 13, November.
Allgemeine
Bar. |Abw|Temp.|Abw i R. Himmelsansìcht
Mg P. L.|v.M. M nd: 6 [emei ...|4831,8/—5,2| 0U,2/-0,9|W., mässig. trübe, Königsbrg.|332,3/-4,5| 0,2|-0,6|SW., stark. trübe.
Danzig «« -|332,3/—4,9|— 0,7|—1,5|SSO., schwach. trübe.
Cöslin 331,2 —1,3/S8W., mässig. |bewölkt. Stettin... .|3891,6|—-7 +0,1/SW., mässig. |heit., gest. Reg. Puttbus. (327,7 —0,2/S8., stark. bewsölkt.
St. Ort.
irfsam zu fein, in dem festen Vertrauen, daß uns dabei Run Slfe der Deutschen im Vaterlande und in der Fremde
i werden. i Ps Cat Pala e befindet sich nah wie vor hier Unter
M Si U Nov ber 1870 in, am 7. Novem ; / / DNI Ceairaltovike der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger. R. v. Sydow.
Statistische Nachrichten. Nr. 106 des S des Vereins für Erdkunde
und verwandte Wissenschaften« zu Darmstadt und des mittel-
i en geologischen Vereins (Oftober 1870) entbält zu- rh E eco -Uebarsicht des Verkehrs in den Niederlagen der Zollämter des Großherzogthums Hessen im Jahre 1869 und der Waarenbestände in denselben am Schlusse des Jahres 1869. Dieser Uebersicht zufolge hat \ih der Verkehr in den 6 Niederlagen der Zollämter des Groß- herzogthums im Jahre 1869 wie folgt gestaltet: Lagerbestand war am Schlusse des Jahres 1868: 74,161 Ctr., Waarenzugang im Jahre 1869: 185,904 Ctr., also Summa des Bestandes und des Zu- ganges 260,065 Ctr. Der Waarenabgang betrug im Jahre 1569 im Ganzen 194,744 Ctr., somit blieb Bestand am Schlusse des Jahres 1869: 65,321 Cir. Was die Qualität dieser Waarenbesiände betrifit, so kommen davon auf Tabakblätter 23,051 Ctr.y auf Wein in Flaschen 10,944 Ctr, auf rohen Kaffee 5621 Ctr, auf Roheisen 4245 Ctr., Palmöl und Kokuönußöl 3858 Ctr., ges{hmiedete Röhren 3045 Ctr , Reis 2511 Ctr., Salz 1798 Ctr. — Auf diese Uebersicht folgen nachbenannte Aufsäße: Eine Angabe der monatlichen Durchschnittspreise der Fruhtmärkie im Juli. und August 1870; ferner eine Uebersicht der Sterbefälle und Todesursachen im Monat August 1870 in den zwölf volfreisten Gegenden des Großherzogthums 7 ferner eine verzeihnende
Berlin 330,9 +0,5S., schwach. heiter. !)
PoseR «- «- 330,4 +0.3SW., schwach. heiter.
Ratibor .… 324,9 —0,6/8., schwach. [halb heiter. Breslau .… 328,2 +0,9/SW., schw. trübe.
Torgau .… 328,6 +0,2|SW., lebhaft. heiter. ?) Münster .. 327,6 +0,2/SW., mässig. trübe.
Cöln . (328,6 —1,4/SSW., mässig. |zieml. heiter.
E PIEN batte 324,0 —1,0|SW., stark. \|trübe.?) Flensburg. |/26,0| — 1,s8| — |SW.,, stark. Regen. #4) Wiestaden |327,4 — |S., schwach. |bedeckt.*) Wilhelmsb./327,6| -- 1,9| -—— |SSW., stürm. |trüb, regnerisch. Bremen 428,1 — |W., mässig. trübe. ®)
W eserleuchth. (329,9| -— - |SW., s. heftig. |bedeckt.
Riga 431,7| — NW.., schwach. |bedeckt, Regen. (Grôningen. |327,6| - - „|8., s8chwach. |[Schnee. Helder... |327,5| — WSW., schw. —
1) ‘Gest. Regen. Nachts Frost. ?) Gest. Regen und Sturm. 3) Regen und Schnee, #4) Gest. Schnee. *) Gest. Regen mit Schnee. 6s) Nachts stürmisch,
e s (Cr A NDNA|As ex x N
Königliche Schauspiele.
Montag, 14. November. Jm Opernhause. (186. Vorst.) Margarethe. Oper in 5 Akten nah Goethes Faust. Musik von Gounod. Ballet von Paul Taglioni. Margarethe : Fr. Mallinger. Siebel: Frl. Brandt. Faust: Hr. Niemann. Mephistopheles: Hr. Salomon. Valentin: Hr. Beß. Anfang halb 7 Uhr. Extr.-Pr. :
Im Schauspielhause. (220. Ab. - Vorst.) Des Kriegers Frau. Scene aus der Gegenwart von Carl Heigel. Hierauf: Ein Engel. Schwank in 3 Aufzügen von J. Rosen. Anfang
usammensiellung der meteorologisden Beobachtungen im Monat N 1870 zu Darmstadt, Michelstadt, Gießen, Mainz, Monsheim,
é
7 Uhr. M.-Pr.