1870 / 361 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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die noch nicht beantwoorteten bezüglichen Anträge an die be- treffenden der bezeichneten Stellen zur Erledigung abgegeben werden. | Berlin, den 11. November 1870. Kriegs - Ministerium. In Vertretung: Klo.

Nichtamtliches.

__ Preußen. Berlin, 14. November. Jhre Majestät die N ist heute Vormittag 11 Uhr von Homburg ab- gereist.

Jhre Majestät die Königin hat an den »Vater- ländischen Frauenverein« zu Cöln folgendes Schreiben gerichtet : Der Vorstand des Vaterländischen Frauenvereins zu Cöln hat Mich durch Uebersendung des Berichtes über die Thätigkeit des dorti- gen -Central-Komites-zur -Pflege-im-Felde -verwundeter-und erkrankter Krieger, mit dem der Verein seit dem 18. Juli d. J. vereinigt wirkt; zu -aufrihtigem Danke verpflichtet. Derselbe giebt Mir die gewünschte Verantassung, beiden “Vereinen “Meine -volle-Anerkennung -für ihre thätige Theilnahme an der Sorge für unsere tapfere Armee aus- E Möge bald ein echrenvoller Frieden unsere Anstrengungen rônen. Homburg, 7. November 1870. Augusta.

Se. Königliche Hoheit der Kronprin at dem Obersten Lloyd Lindsay, dem Gründer des da Vereins zur“ Unterstüßung erkrankter und verwundeter Krieger, das fol- gende Schreiben zugehen lassen:

Hauptquartier Versailles, 2. November.

Der durch den Obersten Lloyd Lindsay von dem. unter seiner Leitung stehenden englishen Verein Überbrachte noble Beitrag für die Kranken und: Verwundeten verdient etwas. mehr als- eine ein- fache Empfangs-Bestätigung. Jn diesem, wie in anderen Fällen der Noth hat England ‘seine Spenden mit freigebiger und unparteiischer Hand ausgetheilt. ' Die Gaben, welche in wahrhaft christlichem Geiste geboten wurden, haben bei denjenigen, in deren: Namen ich \preche, ein Gefühl vom Herzen kommender Dankbarkeit erregt. Indem ih in ihrem Namen sprehe, wiederhole ih das Gefühl meiner sämmt- lichen Landsleute, welche diesmal von denjenigen repräsentirt werden! für die diese -Gaben- bestimmi find.

Friedrich-Wilhelm, Kronprinz.

Das Staats- Ministerium trat heute zu einer Sißung zusammen.

Offizielle militärische Nachrichten. 2 N E (19. N Y __ General v. d. Tann meldet, daß sein Verlust am 9. 42 Of- fiziere’ und 667 Mann; todt und verwundet beträ Der Seind giebt ‘in ‘einer offiziellen Nachricht seinen Verlujt- auf 2000

Mann an. von Podbielski. 2) Les Errues, vor Belfort, 13. Nov hier, i L'Isle-sur-le-Doubs und Clerval nach zwei kleinen Gefechten t B A T 1A sind nah Süden abgezogen. minmtrte Brude entladen. ‘Von -Francs-tireurs -ni sehen. Seit zwei Tagen Schnee. 7 L von Tres8ckow.

(L’Isle-sur-lé-Doubs und! Clerval ‘liegen beide nahe der Eiscnba von Belfort na Besangon Und: Lyon, erf eres 6 ; pre 7 neden \üdwestlih Belfort. L'Jsle-sur-le-Doubs liegt auch am Rhone-Rhein- fanal und hat 2060 Einwohner. Auch Clerval, 1346 Einwohner, ift am Doubs.und dem Rhone-Rheinkanal belegen.)

Aus den Hauptquartieren in Versailles, 8. November __ Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Baden begab sich nah Seiner vorgestern Abend hier erfolgten An- Tunft sofort in das Präfekturgebäude, um Se. Majestät den König zu begrüßen , was jedoch nicht geschehen: fonnte,

Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrih Carl zu Theil geworden. Von russischen Offizieren besißt diese höchste mili: tärishe Würde in der russishen Armee nur einer, ' der Feld. marschall Bariatinsky. : | ; Die General-Stab8chefs bei den Armeen der Königlichen Prinzen, General-Lieutenant von Blumenthäl bei der Ul.“ und General von Stichle bei der Il. Armee, sind schon vor einigen Tagen durch Verleihung des St. Georg-Ordens von Seiten Sr. Kaiserlich russishen Majestät geehrt worden. :

Aus Pariser Zeitungen vom 8. November, also dem lau- fenden Tage, die heute den Hauptquartieren zugegangen sind, läßt sih die Auffassung entnehmen, der in Paris die Sendung des Herrn Thiers begegnet ist. Jn einem Artikel , über- schrieden »Abbruch der Wassenstillstands - Verhandlungen«, erklärt das » Journal officiel« vom 7. November in dem nur wenige Zeilen umfassenden Artikel : Preußen habe die Frage der Verproviantirung ohne Weiteres ab- gelehnt und “das Stimmreht des Elsaß und Lothrin- gens nur „unter Vorbehalt zugestanden. Die Stelle lautet im Originale: »La Prusse a @expressément repoussgé la condition du ravitaillement; elle n’a d’ailleurs admis qu’avec des réserves le vote de l’Alsace et de la Lor- raine.« Unter diesen Umständen habe die Regierung den Waffenstillstand einstimmig verworfen.

Das offizielle Organ des Regierungs8ausschusses macht, nachdem es diesen Entschluß . mitgetheilt, nicht den geringsten Versuch, in eine nähere Begründung desselben einzutreten. Es verschweigt völlig den Umstand, daß bisher noch zu allen Zeiten der Kriegsbrauch geherrscht, durch Verhandlungen des Waffenstill- standes, die einen möglichen Frieden erst einleiten sollen, die militärischen Verhältnisse in keiner Weise zu alteriren. Jn dem gegenwärtigen Falle gab es um fo weniger einen Grund, von der durch Jahrhunderte festgehaltenen Gewohnheit abzu- gehen , als die«Vortheile, die eine vorläufige Einstellung der Feindseligkeiten darbieten könnte, offenbar für die eine der fkriegführenden Parteien bei Weitem vor- theilhafter waren, als für die andere, Denn den Mánnern, die gegenwärtig. an der Spiße Frankreichs stehen, mußte bei einer einigermaßen vorurtheilslosen Erwägung der Sacblage, alles. darauf. ankommen, aus dem provisorischen Qu- stande , den der Staatsstreich. des 4. September geschäffen , zu der festen Basis eines vom Volke öffentlich anerkannten Rechts- zustandes / zu gelangen, was außerhalb dexr Waffenruhe nicht geschehen konnte. Die deutschen Regierungen da- gegen würden sich bei Annahme eines Waffenstillstandes die Mäßigung auferlegt haben, einen mit glänzendem

Erfolg geführten Krieg an dem Zeitpunkt zu unterbrechen, wo eine Katastrophe nahe gerückt war, die von ganz Europa als der entscheidende Moment in dem deutsch-französischen Feldzuge angesehen wird. Mit welhem Recht das Gouvernement in Paris von einer Forderung ausging, die mit der längst voll- zogenen Cernirung der Hauptstadt unvereinbar is und den militärishen Status quo geradezu aufgehoben haben würde,

wird von dem offiziellen Organ der Republik mit keinem Wort erhârtet.

Diejenigen Zeitungen der Hauptstadt, die besonders auf die Masse des Publikums berechnet sind, wie m der eti Moniteur universel« benußen die Thatsache des gescheiterten Waffenstillstandes, um den verblendeten Kriegseifer ibrer Leser nah wie vor durch neue Aufreizungen zu s{hüren. »Wir haben nie auf den Abschluß des Wäffenstillstandes gerechnet«, sagt das genannte Blatt. »Wenn Graf Bismarck wirklich auf die Vorstellungen der vier Großmächte hörte, so eshah es nur, weil“ er unsere Aufmerksamkeit ein- chläfern, uns einé kostbare Zeit rauben, uns ermüden und vielleicht veruneinigen wollte. »Keine Täuschungen mehr«, heißt es am Schluß, »die tapfere Bevölkerung weiß, daß Frankreich sich zur äußersten Anstrengung (suprême effort) rüstet. Kampf bis auf’'s Messer outrance) isst das einzige logische Mittel, um zu einer allgemeinen Entwaffnung Europas (!) zu gelan- gen.« Wie weit man noch immér in Paris davon entfernt

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gestern Abend, nach acht chöônen Tagen, sehr {chlechtes Schla(ken- Regenwetter und Schneeflocken.

In dem Bericht des » Staats - Anzeiger8« aus den auptquartieren in Versailles, vom 6. November, wird unter den dort eingetroffenen Fürstlichkeiten auch der Großherzog von Mecklenbuxg-Streliß genannt, der seinen dort erkrankten Sohn besuche. E8 hat jedoch, wie uns aus Neustreliß, 13. No- vember, mitgetheilt wird, weder der Großherzog Neuttreliß ver- lassen, noch is der im großen Hauptquartier anwesende Erb- großherzog erkrankt.

Nách der Uebergabe von Mey befand sich das Haupt- quartier der IL. Armee nur noch wenige Tage in Corny. Eine besondere Bedeutung - erzielten dieselben durch die Er- nennung Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Carl zum General- Feldmarshall. Der Prinz erhielt die- selbe telegraphisch aus Versailles, als Er eben bei Tafel war. Höchstderselbe machte den anwesenden Herren von der hohen Auszeichnung des obersten Kriegsherrn Mittheilung und brachte cin Hoh auf Se. Majestät den König aus. Jn ehrenden Worten gedachte dann der Prinz der aufopfernden Thätigkeit und fördernden Unterstüßung, welche Jhm bei den Unternehmungen der Il. Armee durch den Chef des General- stab es, des Generals von Stichle, zu Theil geworden waren, Der Toast {loß mit einem Hoch auf den hochverdienten General. Sonnabends, den 29., hatte der Höchstkommandirende der Cer- nirung8armee die Meldungen des Marschalls Bazaine erhalten, Sonntags der Generale Changarnier und Canrobert, am darauf folgenden Tage der Generale Leboeuf und Frossard; dieselben begeben sich sämmtlich als Krieg8gefäangene nach Cassel, mit Ausnahme des Generals Changarnier, dem der General - Feldmarschall , wie man erfährt, in Anbe- tracht, daß er niht zur Kaiserlichen Armee gehörte, daß er kein Gehalt bezog und nur in der Zeit der Ge- fahr seinen Degen seinem Vaterlande zur Verfügung ge- stellt hatte und so an die Schicksale der Bazaineschen Armee "verwickelt worden war, seine Freiheit wieder gab, indem er demselben gestattete, sich in neutrales Gebiet zurückzuziehen. Man hatte geglaubt, daß der Höcstkomman- dirende in Met einen feierlichen Einzug halten würde; ein solcher fand jedoch nicht statt. Nur in Begleitung des persönlichen Adjutanten Rittmeisters von Normann begab sich der Prinz Friedrih Carl am 31. Oktober Morgens nah Meß, “besuchte die Kathedrale und das Arsenal, wobei keinerlei offizieller Empfang stattfand, und begab sich dann nah den Forts St. Quentin und Pläppeville die Rückkehr nach Corny er- folgte am Abend.

Ein feierlicher Moment war es, als am ersten November Mittags dem General-Feldmarschall die Symbole des französischen Waffenruhmes, dieFahnen der in Meß eingeschlossenen krieg8gefan-

enen Armee übergeben wurden. Dieselben wurden von einer Schwadron des 12, Dragoner-Regiments gebracht; unter den \chmetternden Fanfaren ritt dieselbe in den Park von Corny vor die Wohnung des General-Feldmarschalls, saß hier ab, formirte sich in Gliedern , jedes zu 19 Mann, und legte vor dem Oberbefehlshaber die französischen Feldzeichen nieder. Es waren deren 56, Fahnen und Standarten. Sämmtliche Fahnentücher sind von Seide - und tragen die Trikolore Frankreichs, roth - weiß - blau, Über dieser schwebt in vergoldeter Bronze der Caiserliche Adler und eine Platte zu Füßen derselben trägt die Nummer und “Be- zeichnung des Regimentes, dem die Fahne gehört. Von den Fahnenstöcken find mehrere zerbrochen, die Adler abgefallen, diese selb} vielfah von Kugeln durchschossen, auch mit Blut getränkt. Manche der Fahnen trugen goldgèstickte mit dem Kaiserlichen Na- mens8zuge und der Krone geshmückte Fahnenbänder.

Auf Befehl des General-Feldmarschalls gingen die Fahnen und Standarten am folgenden Tage unter dem Kommando des Rittmeisters Grafen von Caniy nach Berlin ab. j

Das Hauptquartier Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen

riedri Carl wurde am Dienstag, den 2. November von vom 7. September ununterbrochen aufgeschlagen

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Wohnung zu nehmen. Am andern Morgen besichtigte Se- Königliche Hoheit die Stadt , das lothringische Museum, die Bildergalerie des Stadthauses und traf am Nachmittage in Commercy ein, wohin das Hauptquartier von Pont-à-Mousson aus bereits vorausgegangen war.

Französischerseits sind vom Kriegsschauplayÿ folgende Nachrichten eingegangen : :

Tours, 13. November. (W. T. B.) Durch Regierungs- dekret ist für das Rhone-Departement eine Vertheidigungskom- - mission eingesezt worden. i

In Brüssel, 13. November, eingetroffenen Nachrichten aus Lille zufolge, hat sih Gambetta nah Orleans begeben - Ui A folgende Proklamation an die Loire - Armee ge- rier:

Euer Muth und Eure Anstrengungen haben den Sieg herbeige- führt. Franfreih verdanft Euch den ersten Tro. Jh fühle mich glücklih, Euch den Ausdruck des öffentlichen Dankes und die Beloh- nung überbringen zu fönnen, welche die Regierung Euch dekretirt hat. Unter wächsamen, treuen und vorzüglichen Führern, die Eurer würdig sind, habt Thr Eure Mannezucht und Eure Kraft wiedergefunden. Die Einnahme von Orleans mit dem Ungestüm alter Truppen zeigt, daß Frankrei, weit entfernt, von einem in der Geschichte unerhörten Un- glücke niedergebeugt zu sein, es versteht, demselben durch eine allge- meine kräftige Offensive zu antworten. Vorkämpfer: des Landes, Jhr seid auf dem Wege nach Paris, vergessen wir nicht, daß Paris uns erwartet. Erkennet jeßt, daß die Feinde ihre Ueberlegenheit der Zahl ihrer Geschüße verdankten; als Soldaten fommen sie Euch weder an Muth noch an Hingebung gleih. Findet die französische Kriegswuth wieder, welche das Vaterland retten muß. Mit Soldaten, wie Jhr seid, wird die Republik siegreih aus dem Kawpfe hervorgehen.

Die »ITndependance« meldet, daß Garibaldi sih am 8. Abends in Macon befunden habe, von wo er sich nach

Chagey und hierauf nah St. Jean de Losne begab. Seine Söhne sollten ihm im Laufe der Nacht mit Mobilgarden und drei Bataillonen Francs§-tireurs folgen.

London, 10. November. Aus Great Yarmouth wird telegraphirt, daß die preußische Bark »Der LTurner«, muth- maßlich mit einer Ladung Flach8 von Danzig auf dem Wege nach Aberdeen, in der Nordsee von einem französischen Panzer- \chife weggenommen und mit einer Prisenmannschaft beseßt wurde.

Mecklenburg. Schwerin, 13. November. (W. T: B.) Der Herzog Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin ist gestern Abends im Großherzoglichen Schlosse hierselbst eingetroffen. Die Bewohner Schwerins beabsichtigen, demselben heute Abends einen Fackelzug darzubringen. : :

Schwarzburg. Rudolstadt, 10. November. Die heutige Landtagssißung beschäftigte sich mit der Berathung der durch das bevorstehende Jnkrafttreten des Strafgeseßbuchs für den Norddeutshen Bund nothwendig werdenden Gesetze und des über den Bau der Saalthalbahn abgeschlossenen Staatsvertrags. Die Vorlagen der Regierung : wurden ge- nehmigt.

/ Wavai: München, 11. November. (N. C) Graf Beust hat heute Vormittag dem Staatsrath von Daxenberger, dem interimistischen Leiter des Ministeriums des Auswärtigen, einen Besuch gemacht. Dem Vernehmen nach' gedenkt derselbe, {hon morgen wieder von München abzureisen.

Vor der Königlichen Residenz, wo bereits eine lange Reibe erbeuteter Kanonen steht, wurden heute zwei neue er- oberte Mitrailleusen aufgefahren; sie tragen die Namen »le général Boblaye« und »le général- Laplange«.

Die preußische Eskortemannschaft wohnte-heute auf dem Artillerie-Exerzierplaß den Schießproben bei, welche mit den neuen bayerischen Kugelsprißen gemacht wurden.

Niederlande. Luxemburg, 13. November. (W. T. B.) Der Staatsrath richtete eine Adresse an den Prinzen Heinrich, in welcher er seinen Dank ausspricht für die Bemühungen, welche der Prinz" angewendet habe, das Land in der jüngst verflossenen Zeit vor ‘dem Kriege zu bewahren. Die Adresse

da Allerhöchstdieselben noch im Hauptquartier des Kronyri

verweilten, wo däs Diner eingenommen worden war. Se. Majesteit erwiederten den Besuch des Großherzogs, der in einem Privat- hause Wohnung genommen hat, gestern früh, empfingen darauf den ebenfalls gestern hier angekommenen Großherzog von Ol- denburg und nahmen später den Vortrag der Generale, entge- gen, dem auch, wie jeßt täglih, Se. Königliche Hoheit der General - Feldmarschall Kronprinz von Preußen bei-. wohnte. Mittags defilirten einige vom Vorposten zurück- Tehrende Truppentheile vor Sr. Majestät. Der russische General à la suite / Annenkoff überreichte im Auftrage des Kaisers Alexander Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen ein Dipiom, durch welches Höchstderselbe zum Feldmarschall der russischen Armee ernannt wird. Die gleiche Ernennung ist

ist, aus dem Stadium der Leidenschaft in das der ruhigen Be-

sinnung einzulenken, läßt sih aus diesen Erörterungen unschwer erkennen.

9. November, Abends. Se. Majestät der König nahmen heute Morgen 10 Uhr die Vorträge der Gekevale entitaes, empfingen den Kronprinzen und einige andere Fürstlichkeiten, arbeiteten mit dem Militär- und Civilkabinet und verweilten den ganzen Tag über in der Präfektur. Der Erzbischof Graf Ledochow®ki fand fich zur Abschiedsaudienz bei Sr. Majestät ein und hatte Abends noch eine längere Besprehung mit dem

Grafen Bismark. : Der Erzbischof Ledochowski , welcher

betont wiederholt den Wunsch des Landes, seine Unabhängig- keit aufrecht zu erhalten.

"Großbritannien und Frland. London, 10. November. Der Kaiserliche Prinz stattete gestern in Begleitung des Grafen ner, dem Prinzen von Wales einen Privat- besuch ab,

¿f Am Dienstag empfing der Prinz-von Wales den ameri- kanishen General Washburne in einer Audienz.

—. Nachdem erst gestern ein Kabinetsrath stättgefunden

orny, wo es i | war , nah Pont-à-Mousson verlegt. Der Prinz reiste an diesem Tage, Abends halb 6 Uhr, per Extrazug nach Nanzig ; in Höchstseiner Begleitung befanden sich General von Stiehle, die persönlichen Adjutanten Major von Krosigk und Ritkt- meister von Normänn , Major Schmidt und noch einige Ofhiziere des Generalstabes. Jn Nanzig wurde der General- Feldmarschall von dem General-Gouverneur General von Bonin und von den Spiyen der An n O N a en, Nachdem der Prinz die Landwehr-Compagnle, weiche au i ¡er | : : bem Petron aufacsiellt war , hatte vorbeimarschiren . lassen, | hatte, is auf heute Nachmittag wiederum eine, Sigung, an- begab si Höchstderselbe nah dem Hotel de Ville, um E / beraumt. 5704 °

wäbrent Feige Wee i ayrend seiner hiesigen Änwesenheit mehrfach mit dem Grafen Bismark konferirte, begiebt sih heute nach Posen zurü. Si