1870 / 372 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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1leber die Stärke der Truppenansammlung an der Eure liegen noch keine _genaucn Nachrichten vor. Dreux, das be- kanntlich bald nah der Einnahme Chartres ohne Kampf den deutschen Truppen die Thore öffnete, war von diesen nie föôrm- lih beseßt, sondern nur durch ab- und. O oa Neiter- patrouillen beobachtet worden. So oft diese Patrouillen er-

schienen, fatiden sie die Stadt von jeder feindlichen Besaßung

rei; nach ihrem Abrücken jedoch pflegten kleinere Trupps von L ancbilcen@ und Mobilgarden sich dasselb#| einzufinden. Bei der Veränderung in der diesseitigen Truppenvertheilung, die

in Folge des Gefechtes vom 9. November eintral, war die

Beobachtung von Dreux aufgegeben worden. Die französische Garnison, die man am 17. dort vorfand, bestand nur aus Mobilgärden, Marinicrs und Chasseurs d’Afrigue; Geschüße waren nit vorhanden. Der Verlust, den die 17. Division er- litt, wird in der Meldung des Großherzogs von Metlenburg iîn Ganzen. auf 104 Mann angegeben. / | Privatbriefe, darunter folche von Offizieren und Mobil- gardisten aus den Forts, namentlich den südlichen, wie Vanves8, Assy, Villejuif, Billancourt, sprachèn von cinem bevorstehenden Ausfall en mass6 mit so großer Bestimmtheit, daß an der Absicht des. pariser Gouvernements, noch cinmal einen Ausfall zu wagen, nicht gezweifelt werden konnte. Seit Sonntag, den 13.,/ wurde denn auch der Angriff täglich erwartet. Größere Truppenübungen, die der Feind vor den Enceinten der Befesti- gungen häufiger als sonst vornahm, durften als Anzeichen seines aggressiven Planes gelten. Am Montag war den TrUP- pen, die in der Umgebung von Versailles kantonniren, befohlen worden, \ich jeden Augenblick zum Allarm bereit zu halten. Wenn das Vertheidigungdkomite troydem von cinem An- griff Abstand genommen, so lassen sich die inneren Gründe dafür von hier aus natürlich nur annähernd erkennen. Unsere Vorposten wollten bemerkt. haben, daß die Nachricht von dem Kampf vor Orleans, den der Regierungsausshuß von Tours bekanntlich, troß der hohen. Ziffer der französischen Verlufie, zu einem Siege gesiempelt hat , erst gestern (17.) nah Paris ge- langt sei. Eine festliche Bewegung, die si in der Stadt fund- gab, Aufziehen der Flaggen u. s. w. dienten als Anhaltspunkte für diese Vermuthung. Thatsache ist, daß die parijer Zeitun- gen, welche in den Hauptgquartieren.. bis zum 15. November vorliegen, fortfahrer, die Ansirengüngen cin Ausfalls im großen Style als vergeblich hinzustellen , wenn dabei nicht auf einen Zuzug aus den südlichen “Provinzen gerechnet werden könne. Höchst bemerken8werth ist ferner , daß uiäan aus Lyon, wo das Einrücken der Franzosen inOrleans-s{chon ant 11. No-

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s Bd, Fen dés tepublifanches Blatt, plädirt seit

en gegen die Fortsezung des Krieges. Sie theilt

ihren Lesern den Rückzug des Corps von der Tann in einer

einfachen Zeitungsnokiz von nur. 3 Zeilen mit, enthält aber

ausführliche friedliche Artikel, die fie dur Schilderungen des Elends der ärmeren Klassen von Paris unterstügt.

Die Kämpfe um Dijon vom 29. Oktober bis : 2, November. Meldungen und Nachrichten, welche an 29. Oktober Abends beim General von Werder in Renere le chateau eintrafen, er- aben auf das Bestimmteste, daß Dijon vom Feinde nicht be- eht sei und daß dieser volksreiche Ort und. wichtige Eisenbahn- fknotenpunkt des südösilichen Frankreichs zur Zeik unserer Bes: sezung keinen Widerstand entgegenstellen würde. : er General von Werder befahl nun dem General - Lieu- tenant von Beyer, mit den Dijon zunächst liegenden Brigaden Prinz Wilhelm und Keller sofort zur Beseßung jener ehemali- gen Residenz der burgundischen Herzöge zu s{reiten.

Der General von Werder marschirte höherer Weisung zu- folge auf Gray. s

Am 30. in der Frühe traten die Brigadeh Prinz Wilhelm und Keller den Vormarsch“ auf Dijon an.

Die lehtere Brigade hatte einen Gewaltmarsch von {ünf Meilen zurückzulegen, ‘Und verließ daher ihre Quartiere um Talmay bereits nach-5 Ubr früh.

Der in Strömen fallende Regen, welcher in kurzen Ünter- brehungen diefeny den ganzen folgenden Aeg ohne Unter- brechung wähtte, ers{chwerte bei einem tiefen Lehmboden nicht wenig den Vormarsch und die demnächst eintretenden Gefechts- aufstellungen. :

Die feindlichen Wegesperrungen, die überall angetroffen wurden, waren unvollendet.

Um */,10 Uhr gelangte düurch den Oberst von Wechmar, welcher die Avantgarde dexr Brigade Prinz Wilhelm komman-

selben leicht auf, nachdem die Avantgarden-Batterien ihr Feuer eröffnet hatten. - 6

San Vormarsch konnte ungestört wieder aufgenommen werden. -

Ein Halbbataillon vertrieb den Feind aus Couternon, der angeblih nur aus Franc§-tireUrs bestehen sollte.

“Bei St. Apolinaire gewann. jedoch dex Widerstäñd des Feindes an ZJähiskeit Und es etwics fith, daß derselbe größeren Theils aus Linientruppeck bestand. d

Die diesseitigen Batterien kamen alsbald in Thätigkeit. Die Kävallerie 3. Dragoner-Regiment suchte zu beiden Seiten die feindliche Stellung zu umgehen.

Troßdem die vorderste Linie des Feindes in St. Apollinaire bald durchbrocchen wurde, wobei dessen Commandeur, der Oberst Fauconay, zu Tode verwundet, fiel, leisteten die beiden Flanken, begünstigt dur ihre Stellung: innerhalb der dort befindlichen Weinberge, längeren Widerstand. -

Es enñtrvickelten s@ch bier extisthafkë Tirailleurgefec{ke, in welhe nach und nach das Leib-Grenadier-Regiment verwickelt rourde und in welchen ‘dasselbe: bis gégen die nordöstliche. Lifière von Dijon, Faubourg St. Nicolas, vordrang.

Namentlich vertheidigte der Feind die zahlreichen Fetmes, welche ihm hier eine gute Position gaben. :

Alsbald. erstiea das 1. Vataiîllon die Mauern des Parkes von’ Mont-Musard_ und drang vori hiée* aus in diè Fermes ein, den flichenden Feind in die: Vorstädt werfend.

Inzwischen, es. war.2 Uhr geworden, avancixte der Feind auf dem linken Flügel. Die beiden Compagnien - des Leib- Grenadier-Regiuïents, welche hier zur Bedeckung der Batterien standen, shwenkten sofort links cin. Mit schweren Verlusten auf beiden Seiten gelang es, den Feind zu werfen, der, nun gleichfalls von den Höhen herab die südliche Enceinte von Dijon, gefolgt von unsern Truppen, zu erreichen suchte.

Qoar sehte er sich noch ein Mal, hinter dem Damm der Auxonnex Eisenbahn und: den Rebgeländen, daselbst fest,

Der immer mehx an Zähigkeit zunehmende Widerstand des Feindes hatte hereits dem General von Beyer Veraulassung gegeben , die Brigade Prinz - Wilhelm nunmehr vollständig zu entwickeln. «

Unaufhaltsam drangen die tapfern Grenadiere in den Vor- städten St. Nicolas und St. Michel yor.

Der General befahl zugleich, daß die Batterien und die Kavallerte: der Brigade Keller im Trabe avanciren,) während deren Infanterie über Quetigny gegen die Rückzugs8linie des

eindes beordert wurde. L A i Feindes beordert ne Ves o. Infankexie - Regiments dieser Bri-

gade blieben als Reserve in St. Apollinaire, à cheval der Chaussee, stehen. T

Später wurde die Kavallerie zur Sicherheit der Straße gegen Nuxonne vorgeshoben. Um 35 Uhr standen bereits 30 feuernde Geschüße gegen die Lisière, auf den Dijon ösilich beherrshenden Anhöhen, zu beiden Seiten der Chaussee von Gray, in Position.

Als sich das Gefechtsfeld der Stadt näherte, betheiligte sofort an der Vertheidigung der in den Vorstädten unk a ärmeren Theilen der Stadt wohnende Pöbel , selbst fanatische Weiber dieser Volksklasse griffen zu den Waffen. :

Aus allen Häusern wurde auf die vordkingenden Trup- pen geschossen, welche Haus für Haus und Barrikäde auf Bar- rifkade mit heldenmäßiger Bravour erstürmten.

Selbst aus solchen Häusern, welche die neutrale Flagge der Genfer Konvention trugen, erhiclten“ die Truppen Feuer und ein Krankenträger, welcher einen blessirten Kameraden verband , wurde hierbei {wer verwundet,

Die innere Stadt von Dijon ist ‘mit Wall und’ Mäuern und nassen Gräben der citten- Bofestigunçiswerks, welche nur theilweise zu breiten Promenaden umgeschaffen sind, von den Vorstädten getrennt und eignet sich zu einer Jnfanterieverthci- digung vorzüglich. ais

Bei der vorgeschrittenen Tagesstunde und den immer wei- tex siegreich vorxdringenden Truppen , dem Leib- und dem 2. Grenadier-Regiment angehörend,“ erschien es dera eral

“geboten, einen nächtlichen Straßenkampf innerhalb einer un-

bekannten Stadt zu vermeiden.

Dem Vordringen gebot er daher zunäch egen 6 Uhr Abends Halt, uud als der Befehl Aa Rim E an de Truppen gelangte, zogen sie Schritt für Schritt ‘aus den Po- sitionen, zu ihrer Sicherheit die Häuser hinter fi ansteckend und ihre Verwundeten mit heraustra@end,

Inzwischen begann es zu“ dunkeln ünd mit dem leßten

reten Flanke. Sofort warfen sich Theile des 2. Grenadier- Regiments, unter Führung des Obersten von Renz, tamhour battant, gegen dasselbe und versprengten es vollständig,

Um 7 Uhr befahl dex General von Beyer, das Axtillerie- feuer einzustellen, da bereits viele Theile der Stadt in hellen Flammen standen. D 7 j

Die Truppen bezogen für die Naht enge Kantonnirungen um und in Varois, St. Apollinaire und Quetigny, Vorposten gegen: Dijon, und alle bedrohten Punkte ausstellend. :

Die Pioniere und 2 Bataillone des 5. Regiments erhielten den Auftrag, während: der Nacht die Eisenbahn nach dem Süden und. Südwesten (Lyon und. Auxonne), ingleichzen die Telegxa- phen zu Wr Hren, Mit Leitung der glücklich beendeten Aufgabe war der Major Wenÿy vom Jngsnieurstab beaustragt. er General v. Leyer nahm mit seinem Stabe Quartier in Varois; dorthin wurden auch: die wähxend des Gefechtes gemachten 104 unverwundeten Gesangenen des Feindes dirigixt, unter denen sich. ein Offizier hefand. / | i

Abends 9, Uhr zog; die Stadt die weiße Parlamentärflagge auf und im Schuße der Nacht: verließen die seindlichen: Truppen Dijon. Ihre Absicht, siärkere Truppenmassen um die für sie so wichtige Stadt zu konzentriren, war vollständig vexeitelt.

i Die Munizipalität beeilte si, noch- in der Nacht, mit dem

General von Beyer dürch. den Prinzen Wilhelm zu verhandeln,

In Folge dessen. entstand die: angesc{lofsene Kapitulation, die îm Hinblick, daß: sich die Munizipalität und: ansässige Dürgeri@at! in keiner, Weise an- der Bertheidigung betheiligt hatie, auf das Schonendsie für die Stadt. ausfiel.

Am 31. Oktober in St. Apollinaire, früh 10 Uhr, wurden die Unterschriften aus8gewecselt , und alsbald betrat der Gene- ral, -an- der Spiße der Truppen mit ülingendem Spiel Dijon, diese vor dex Präfeltur, wo er Wohnung nahm, an: sich vox- bei defiliren lassend. 1) r

_ Die größere Masse der Artillerie mit Jufanterie-Bedeckung und der. Kayallexie bezogen Kantonnirungen vor dex Stadt: in der Richtung nach Mirebeau, welches: inzwischen von Gray aus von Theilen einer Brigade des Corps beseht: wqrden war.

Noch in; der Nacht. zum 1. Novembex gelang es, des

republikanischen Präfekten habhaft, zu: werden, welcher dux |

sein Herbeirufen der. Truppen die in dex Nacht zum 30, und

noch während des Gefechtes. gus Beaune, Auxoune und Langres anlangten, endlich dur -die Fanatisirung des: Pöbels, die Ver- ungen L der Stadt wider den Willen der Munizipalität er-

zwungen, hatte.

Der gichen. füllten Versprechens angesehen. werden,

um. Kommandanten von-Dijon besiellte: der General von 2 F Commandeur des 3. Dra-

Beyer den Oberst-Lieutenant u goner-Regiments, Freiherrn von: Gemmiängen.

Ueberall. zeigt: fich die Bürgerschaft sehr entgegenkonunend gegen die Truppen, und die Bestattung dex Leichen von Freund und U namentli die der Leiche des Obersten Fauconay

geschah mit allen militärischen Ehxen unferer Seits. Der Oberst. bekleidete Generals8rang. Der

913 Verwoundete, darunter 7 kräften 1 Bataillon 7léèr, 1 Vatgillon aus Langre®, biles, voni côte d’or und. von La Lagère gardes. mobilisés- de Dijon.

Unter den Gefallenen befinden auch solche des 67. und 11.

Regiments.

Ein weitverzweigter Sicherheitsdienst ist überall eingetreten und, die militärischen Requisitionen uehmen ungestörten Fort-

gang.

Gray eingebracht und weiter transportirt.

Das Coxps: hat mit Hinterlassung starker Etappen am |

92, Novembex Vesoul wieder. beseßt.

Es ift angezeigt, daß das Unwesen der Franes-tireurs wieder x ugs daß die Berge und Wälder zwischen Besançon, Gray und Vesoul ihnen mancherlei Gelegenheiten zum sicheren

zunimmt

Unterkommen und: räubevischen Anfall bieten. Kapitulation von Dijon.

Seine Excellenz ‘der Heer General-Lieutenant von Beyer ist geneigt, gegen die vonder Stadt Dijon zu leistenden nach-

Oberst Faucongy hat dem Maire zugesichert, im Falle der. Niederlage sich südli, ohne Berührung der Stadt, abzu-

Da der Oberst ficl, so kaun. dies: als. Ursache des nicht er-

Feind verlox au 31. Oktober 160 Todte und: nahe an

0 Verwundete , der diesseitige- Verlust: beträgt 32 Todte und 213 Verw n s Slriziere. En findlichen Streit-

fochten 1 Compagnie Chasseuxs, X Bataillon 90er, |- die gardes mt0-

3 Bataillone: der

Am 1. November wurde der Präfekt unter Bedeckung in

führendeny für die

wird das Stadt eine empfindliche Kontribution auferlegt roerden:

so werde ich die Feindseligkeiten wieder heginnenz dassél sobald Zuzug vön französischen Truppen bererkt wird.

richten vor:

. Versailles der Fall: Und es wird‘hierän, theilweise unter

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1) Die Stadt Dijon stellt 500,000 Francs als Caution , welch“

hei friedlichem Verhalten zurückgegeben werden.

2) Auslieferung sämmtlicher gestern etwa gemachten Gefangenen. 3) Prompte Ausführung der in anliegenden Proklamationen ent-

halienen Bedingungen.

4) Beseitigung aller vorhandenen Barrikaden. , Die oben erwähnten Requisitionen erstrecken sich auf Unterbrin-

gung und. Ernäßrung der Truppen in der Stärke von 20,000 Mann und. Lieferung von sonstigen Avmeebédlürfnissen.

Dagegen "berninunt der kommandirende General die Verpflich- dab sämmtliche Reguisitionen nur durch die Militärbcaaten bei

tung der Munizipalität slattfinden.

5): Vollitändige ga für die regulären und irregulären Krieg- | ergangene:

Bei D welcher Feindseligkeiten dagegen von Seiten der Stadt

3ombardement wieder aufgenommen und alsdann der

Mit den weiteren Verhandlungen beauftrage ich Se. Großherzog-

liche Hoheit den General-Lieutenant Prinz Wilhelm von Baden, unter Zuziehung des Hauptuzanns Freiherrn von Röder vom: Sénexalstab ; die Verhandlungen finden heute früh-9 Uhr in St Apolinaire statt.

Sollten dieselben bis 10 Uhr zu einem Ziel nicht geführt haben, e findet statt;

Varoîs , den 31. Oftober 1870. von Beyer, : General - Lieutenant. Von Seiten der deuischen Armee anerkannt und bestätigt. _ Wilhelm, Prinz von Baden General-Lieutenant. * Freiherr von Röd exr, auptmann im Greteralstäh.

Von Seiten der Munizipalität anerkannt und bestätigt. - . A. Duboîs.

‘éfel. Brullé.

Weiter liegen vom Krieg8schauplay folgende Nach-

München, 21. November. Das Königliche Krieg®- Ministerium hat der Redaktion des »Bayerischen Kurier« fol-

‘gende anitlice Berichtigung zugesandt:

»Dex Bäyerische Kurier« bringt in Nr. 349 vom 19. k. M. den Auszug aus; einem’ angeblichen: Bericht des Generals v. d. Tann d. d. Hauptquartier Angerville, den 11. November, worin die hayeri- schen Verluste in den Kämpfen bei, Coulmiers, vom 9. l. M, weit höher angegeben werden, als dies in dem offiziellen Telegramm e

zugnahme auf:franzö{ishéBerihte, eine Berechnung geknüpft; na). welcher fil diese Ve (uste auf 7000 Mann entziffern würden. Diesem entgegen ist:das Kriegs-Ministerium veranlaßt," zu konstatiren; daß: deinselben von einem Berichte“des-Generals. von der Tann gus Bg den 11 l. M. Nichts bekánnt; ist Und gt hier zuglcih der Wortlaut einer das offizielle Telegramm. aus" Versailles beflätigenden und ergänzenden, am 2. November in Toury aufgegebenen, durch den General von der Tann ‘an den zux Zeit in Versailles befindlichen Kriegs - Minister General-Lieutenant Freiherrn: von Pranckly Excellenz, auf teiegraphi- schem Wege erstatteten: und heute hierher ‘gelangten Anzeige.« Das: er- wähnte Telegramm lautet: »Monat November 187v0. Versailles von Toury den 12, unr 6 Uhr 53: Min. N. aufgegeben. An den Kriegs8- Minister, General Pranckb, Verigilles: Unser Verlusi am 9. todt und verwundet 42 Offiziere, 667 Manu. Am 10. gefaagen Munitions- folonne mit 1 Beagiten, 1 krañken Offizier, 83 Mann, Ju Orleans mußten 1000 intrans8portab!le Kranke und Verwroundete zurÜckbleiben. Bewohner haben sich beim Verlassen der Stadt sehr gut benommen. Truppen ermüdet, -doch guten Muthes. Tann, General. «

Französischerseits sind vom Kriegsshauplaß folgende Nachrichten Ungggan c: j

Brüssel, 22, November. (Frkf. J.) Pariser Ballonnach-

richten vom 20. dieses Monats lauten traurig für die Bela- erten. Ö 2 Tours, 22. November. (W. T. B.)

Die Regierung verbreitet. folgende Nachrichten : Gestern hat bei: Bretoncelles (Dep, Orne) ein ernfles. Gefecht stattgefunden; nach vierstündigem Kampfe: zogen- fich. die, Mobilgarden- zurü. Die Preußen bedrohen Nogent le Rotrou- (Dep. Eure et Loire). In Evreux sind sie nicht wiedererschienen.

Man glaubt, daß die Bewegung dex Preußen auf Nogent au’ Le Mans (Departement Sarthe) bedroßke. Man, {äßt die Dahl ' der Preußen in dieser a auf 30,000 Mann. Ein anderes Corps scheint der Linie Dreux-Argentin zu folgen. Die Behörden bewahren absolute Neserve Über die Bewegungen der Loire-Armee; das Gerücht von einer allgemeinen Bewegung gegen Paris is, positiv verfcrüht. Die Loire-Armee hat seit der À ire bei Coulmiers kein ernstes Engagement, sondern nur Scharmüyel gehabt. General Aurelles macht sirategishe Be-

wegen nach verschiedenen Richtungen. Ein. Ner Theil der preußischen Streitkräfte hat die Bourgogne vexlassen, um die Truppen, im Wesien zu verstärkên, und ay nux eine Anzahl Truppen zurückgeblieben, um diese Bewegung zu maskiren und einen Ueberfall zu verhindern.

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dirte, die Meldung an den General von Beyer, daß sich kÚleine feindliche Truppenmassen westlich Arc sur Tille und östlich der Höh.n von Varois zeigten. ' : /

Ein Theil des 1, Bataillons des Leib-Regiments rollte die-

Mann, der die Stadt verließ, konnte dice Artillerie die aufstán- dischen Stadttbeile beschießen. “O

% Ein feindliches Bataillon aus Langres, welchbes zur Ver- stärkung na Dijon entsendet war, erschien plößlich in der

folgénden! Garáäntien resp. Bedingungen von jegliéhen Repressal- maßregeln wegen des deiteigen feindlichen Benehmens der Stad! abzuschen und sich nur auf: diejenigen Requisitionen zu be- \{chxänken, welche dem- Bedürfniß seiner Truppen entsprechen. ‘Die Bedingungen. sind: s