1870 / 372 p. 7 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

| 4692 Der Minister des Innern an Herún '

aris , 22. Juli. Bietéb, Privat-Sekretär des Kaisers. Pala

Sehr dringend. U TdC D Svrleites Absay der Proklamation des Kaisers muß

es heipen: J’amène oder jjemmène mon fils. Jch lese in dem mir gesandten Entwurf: j)ammènos. Jch erwarte die Antwort, um die Genehmigung zum Druck zu geben.

aris, 22, Juli. Sr. Majestät dem Kaiser in Paris. Saiten! Sie S vor jeder persönlichen Annäherung eines Deutschen. Denken an Kant,*) Koßebue. G. A.

Marseille, den 22. Juli. An Havas in Paris. ,

Kavylien liefert die meisten Turkos und offenbart somit Enthusiasmus für den Krieg; zahlreiche freiwillige Anwoerbun- gen. Soldaten aus Algicr, dle durch Marseille fommen, wer- den warm empfangen ; ‘erhalten allerleiGeschenke; Frauen aus dem Volke vertheilen auf dem Markte. Wein, Früchte, verschie- dene Lebendmittel; die verroundexrten Turkos rufen aus: Þono Marseille! / Deleuzgze.

Aurillon, den 23. Juli. Der Präfekt an den Minister des i aris. N Vtetlamation des Kaisers bringt einen wahrhaften

Enthusiaëmus hervor. ] versende morgen, Sonntag, in allen Gemeinden angéklebt sein.

Paris, den 23. Juli. Der Minister des Jünern an den Präfekten des Niederrbeins in Straßburg.

(Besondere Ziffer.) Lassen Sie die beigefügte Proklamation des Kaisers auf deutsch übersegen und in sehr großer Zahl von Exemplaren drucken , und - versuhen Sie, dieselbe Über die Schweiz nach Deutschland zu verbreiten. Lassen Sie außerdem in Jhrem Departement dieselbe in französis und deutsch ‘an- kleben, schicken Sie auth welche für die deutschen Gemeinden Ihren Kollegen des Oberrhein®, der Meurthe und der Mosel.

(Folgt. die Proflamation.)

Cerçgay, den 27. Juli. An Seine Majestät ‘den Kaiser im Palaste St. Cloud. /

Sire! Jch erfabre auf dem Lande zu spät, um mi nach St. Cloud zu begeben, daß Jhre Majestät morgen St. Cioud verlassen. Mögen Jhre Majestät gnädig aufzunehmen ‘wUr- digen mein lebhaftes Bedauern, daß ich Derselben nicht habe mündlich meine Wünsche und Hoffnungen e Reus us

: ouher.

St. Cloud.

Stimmung in Berlin und Deutschland.

Berlin , 4. Juli. An Letellier , 16. Quai Mégisserie in aris. : p Prinz Leopold von Hohenzollern , vorgeshlagener König von Spanien , geboren 1831, Bruder Carls von Rumänien, Neffe der Marquise Pcpoli und Enkel der Kaiserin Josephine. Details folgen, Brief. Das definitive Programm der katholi- cen Parte1 besagt: Aufrechthaltung der kirchlichen Che , Op- position dem-centralisirten Staat, Unterstüßung dem Bundes- staat x. Verringerung der militärischen Ausgaben. Auf dem den Soldaten von Sadowa vom Ppreußisccen Frauen - und Jungfraucn - Verein gegebenen BVanket - brachte General Baron Troschke die Gesundheit des Königs aus und betonte, die Wich- tigkeit dec Verleihung des Georg - Ordens dur ‘den Czaar «an den König und Kronprinzen. Vandenesse.

Berlin, 9. Juli. An Letellier, 16. Quai -Mégisserie zu aris, E Die »Correspondance de Berlin«, ministerielles Organ,-drückt fich sehr ruhig auë ; sie sagt, die Cortes allein hätten die Sache zu entscheiden, und das deutscbe Volk werde die Autonomie Spaniens respektiren, -dem es Freistehe, seine Geschicke ¡zu regeln und seinen König zu wählen. Die Geschäftswelt hofft, daß Bismark die Sache ordnen werde.“ Französische Nachrichten über Luxemburg unrichtig. (Folgen unleserliche Worte.) - __ Vandenesse.

Berlin , 13. Juli. An ‘Letellier, 16.-Quai Mégisserie zu

Paris. ;

König bleibt in Ems. Deutsche ‘Chauvins - sagen „, die Sache sei für Preußen ein zweites :Olmüg. "Gut unterrichtete Kreise halten die Sache für “beendet.

Varzin zurück, nachdem er Eulenburg nach Ems geschickt.

*) Soll wahrscheinlich »Sand«- heißen. Anmerkung: Der Absender hat seine Karte hinterlassen, ‘auf wel- S Diieoti 2 ARORDAII E SRSIRN S E E RO E BIN

Mit’ nächster Post versendet, wird sie

Bismarck kehrt ‘nach |

Gortschaköff nah Petersburg abg Bd _rücht u s cue Vabe den Rücktritt Gramonts ver- langt. »Kyneuzzeitung« sagt, Frage sei jevt, ob ‘Frankreich den Krieg wolle, in diesem Falle werde es alle Mächte gegen si haben. Sie metdet, Baden und Bayern hätten das -Bundes- Cirkular in befriedigender Form beantwortet, Württemberg sucht Ausflüchte. Jch glaube dies. »Norddeutsche Zeitung« sagt, es werde interessant sein zu sehen, wie das französische Kabinet. seinen Rückzug mache. » Provinzial -Correspondenz« klagt Gramont an und ‘sagt, ganz Deutschland E

/

Ems, 14. Juli. An »Paris Journal« zu Paris.

König er en ab, ‘Kammern einberufen. Vergebliche Bemühung des Bokschafters um eine leßte | Panik. Tours. Marc Fournier.

München, 20. Juli. An die »Correspondance Germauiae, Rue Fontaines St. Georges 31-in Paris.

Die patriotische Partei der Kammer is entsclossen, keinen Kreuzer für die zu Gunsten Preußens befohlene Mobilmachung zu bewilligen. : Sigl.

Stimmung in den anderen Ländern.

net 17. Juli. ‘An Leonharde, Quai-Mögifserie 1 in aris. | : v Journale fast alle antipreußish. ‘Revanche für 1866! Neuigkeit ‘der »Tage8§presse«, daß Oesterreich weder an Rußland noch an andere Staaten eine Neutralitäts-Erklärung abgegeben, aber Neutralität beobachten und im Falle der Verleßung durch Andere handeln wird. ‘Beust wird nächstens nah aftein ab- reisen. Jn Süddeutschland is der casus foederis feine8wegs eine ausgemachte Sache. Mobilisirung dex Truppen ist -wahr- sheinlich, als Vorsichtsmaßregel. Wochen-Journal »Warrens« erklärt, daß Frankreich der ¿Feind Preußens, aber keineöwegs der Deutschen fei. Mil owicz.

Lille, 18. Juli. Der Präfekt des Nordens an die Minister

des Jnnern und des Krieges in Paris. : uszug aus einem Rapport des Kommissärs v. Baisieux,. ‘Der belgische Genie-Kapitän , welcher die -Eisenbahnbrüken zw1- schen Blondain und Tournai sprengen ließ, ist sofort abgelösi worden. Die ganze belgische Armee ‘bewegt sich auf Antwerpen und die belgische Grenze. Sie ist voll Enthusiasmus und würde ‘fich gern mit den Preußen messen, welche fie verabscheut.

“|-Niemals, seitdem Belgien euistirt, ‘hat man eine solche Bewc-

gung in seiner Armee gesehen. Reisende, welche von Hannover kommen, sagen, daß eine Erhebung dort bevorstehend ist.

Paris, 20. Juli. An das Journal »Presse*®) in: New-York:

_»Laibertó« sagt: Jm Fall si Dänemark mit Frankrei verbünden würde, werden «die Prinzen von Orleans im dáni- sen Heere djenen. Basel , 19. ¡Ein General „und mehrere höhere schweizerische Offiziere in Deutschland verhaftet. Gerücht: Preußen verzögert absichtlich Antwort-auf Neutralitätserklärung der Schweiz. Cramer.

Meh, 21. Juli. An Tarbé, Journal -Gaulois, 13 Helder

ris.

Vorgestern Versammlung abgehalten. Luxemburg -ent- {ieden -Neutralität, indessen Sympathien für: Frankreich, denn befiehlt, daß alles disponible Geld angewendet werde - für die Zerstörung der Werke von, Luxemburg , welche uns bei einem möglichen Rückzuge auf-Meß-nachtheilig: werden: könnten. Neu- tralität von Frankreih und Preußen- anerkannt, in Lugeuawburg angeschlagen, wo man frei eîn- und ausgeht.

Pa

‘große Furcht vor ‘don, Franzo}en , bésonders den Tutkos,- man zwingt ‘sie gewaltsam in die Waggons. Gerücht-vom Einmarsch der (Franzosen in Saarbrücken fälschlich in Luxemburg verbrei- tet. Schwierizkéiten Für Abgang ‘und Ankunst' von Telegran!- men, Bekanntmachung ‘der Verwaltung, welche “Verantwort- li{keit ablehnt. Na@wrichten von Herbinville und ‘Jhre“Sen- dung durch Estor empfangen. Freundschaäftiiche Grüße. : : Charles Mareuil.

St.‘Gerváis, den "23. Juli. Herrn Direktor des »Gaulois«,

13 Rue du Helder, in Paris. .‘Der-»Gaulois« ‘vom ‘22. ‘Juli, ‘den ich ‘eben ‘exhalte, ver- sichert, daß die‘ in'Châlons und ‘Rheims gefangenen preußischen

*) Aus ‘dem'Englischen' übersétt.

ereist. Pörse steigend. Ge-

usammenkunft.

Einberufung! der-Landwehr- s{chwierig „Æinberufene weinen,

au8gestellte Pässe \sih tru

dankbar sein, wenn sie strenge

Maßregeln gegen welches sie vertreten soll, entehrt. Mögen welche diese Pässe aushändigen , wenn sle ‘Die E c Frankreichs sind, in den Reihen der preußischen Armee mitkämpfen, oder, wenn ihnen dazu der Muth feblt, selbst Spione werden, aber mögen sie niht ihrem Lande dadurch schaden, daß sie die unredlihen Handlungen mit ihrem offiziellen Stempel bedecken. Die rumänisc{en Gefühle find anderer Natur, ich versichere es, als die, welwe an den Tag gelegt wer- den von Leuten, welche aufhören, die Interessen Rumäniens zu vertheidigen, um geheime hohenzollershe Agenten zu werden. Wir werden nicht \äurnen, es zu beweisen. Jch bitte Sie, mein Telegramm gefällig veröffentliben zu wollen Georg Steriadi, früherer Sekretär der rumänischen Agentur in Paris j _ unker dem Fürsten Couza.

Paris, ‘den 25. Juli. - Der Minister der au8wärtigen An- gelegénheiten an den franzöfischen Gesandten in Lissabon. Der Fürst von La Tour d'Auvergne is von der Bevöl- terung ‘bei seinem. Empfange in Wien mit Beifall aufgenom- men wörden. General von dem Czaaren mit Auszeichnungen überhäuft, bleibt in Petersburg. Man sagt, daß der Berliner und sechS ändere N in Belagerung8zustand verseßt worden sind. Es wird versichert, daß sich Prévost-Paradol in Wa- sbington entleibt hat, Vicomte Treilhard vertritt ihn. Der Eintritt der Fränzosen wird nicht bestätigt. Nichts Neues. ; Lancastre.

A L 25, Juli. Herrn Leonhardt in Paris. ufolge Privatdepeschen hat die preußische Regierung Bayern als Preis seines Bündnisses den öôsterreichischen inleeis, e

Norden Tvrols, Salzbuxg und Oberösterreich versprochen.

Das Wochenjournal von Warrens sagt, daß die im preußischen Sinne redigirten Wiener Zeitungen die öffentliche Meinung Oesterreichs fälshen. Die österreichische Bevölkerung ist Preußen feindlich. 0 A

Der Landtag tritt am 16ten zusammen , der ‘Reichstag Ende August, die Delegationen in Pesth Mitte September.

__ Das Neu-Fremdenblatt zeigt an: der Kronprinz komman- dirt die Südarmee, Hauptquartier Rastatt; Friedrich'Carl ‘das Centrum - Hannover; Steinmeg die Nordarmee, Coblenz; Falkenstein das Küstenheer, Hannover.

_Neue Presse, Depesche aus Florenz: Vimercati reist aus t e zt österreich - italienisch « französishen Allianz- Y ag ab. -

Morgenpost, Neu-Fremdenblatt, Tagespre}e, Morgenrevue sehr freundscyaftlih für Frankreich. O

t Milowicz.

Pesth, den 27. Juli. - General Türr in Paris, Rue Taitbout, Hotel Espagne UaF Sonate P :

Die ungarischen Zeitungen erhalten alle Telegramme aus Berlin. Wenn die französische Regierung täglih Telegramme nach Pesth an Ka olnai \hicken wollte, fo würde ih sie -ein- rückden. Sehr wichtige Frage, die von den preußischen Tele- grammen beeinslußte öffentlithe Meinung sowie die von Preu- hen bezahlte Wiener Presse zu gewtnnen. Wollen Sie gefällig antworten, Kap oln ai,

_Spione C oon der riltibinisGes rij G Paris ugen. Sollte ies als richti

erwéisen, so würden die Runiänier dex französischen Regierun i ! l eine Känzlei ergriffe, die das Völkerrecht verleßt und das Land, Diejenigen,

Dünkirchen, 17. Juli. Der Marinie-C ine- Minister in Paris. 2 L N Packetboote von Dünkirchen gehen nach St. Petersburg nur dúrch den Sund und nördlich von den Inseln Bornholm ¡und Gothland ; ihre Kapitäne und Offiziere kennen die Ostsee | Tie A ide Ae I C A E dieses Weges und en e den Kriegsschiffen in di als Piloten zu dienen. al A

4 Barg Tg, 21, Juli, Der See-Präfekt demi Marine-Minister Die dänischen und andere Spezialpläne der Ostsee, vom Admiral Bouet von Paris erbeten , sind noch nicht E ana R N sofort zu senden, falls sie nicht hon unter- nd,

Le Havre, den 22. Juli. Der Marine - C Marine-Ministerium in Paris. E Es giebt in Havre keinen Lootsen, der die Nord- und Oft- see kennt und die Lootsenverantwortlihkeit unserer Kriegsfahr- jeuge a Dies / L A L Ad E solchen in Bou- ne, ais und Duntkircyen sinden. Jch habe Befehle Rouen gesendet. Ich erwarte Antwort. : 09

Cherbourg, den 24. Juli, in p E A s

Wir haben das Geschwader unter Segel gehen sehen. habe es bis in die osfene See begleitet. E if O rung. Großer Enthusias8nus, Es war herrlich. Jch ehre zurück, um abzureisen. Schönes Wetter.

Die Kaiserin an den Kaiser

Eugenie.

Militarische Nachrichten.

Paris, 8. Juli. Hrn. Beuck6, Maire zu Selÿ Nieder- rhein. Scbicken Sie einen intelliugenten Mann nach Rastatt über den Rhein und telegraphiren Sie mir, roas die badischcu Pontonniers machen. De Leusse,

Deputirter, 16. Avenue de Villers.

Straßburg, 17. Juli. Der Präfekt des Niederrheins an die Minister des Innern und des Krieges in Paris.

Jst es nicht wünschenswerth, in Straßburg und in den Hauptorten eine solide Nationalgarde zu organisiren und zu bewaffnen und die verdächtigen sremden Arbeiter auszuweisen ?

Saint Cloud, den 17. Juli. Gräfin. Montijo, Caza del Angel in Madrid. Rekommandirt. L | Louis wird in einigen Tagen mit seinem Vater zur Armce abgehen. Jh wünsche, daß Sie ihm Jhren Segen vor seiner Abreise s{hickten. Veunruhigen Sie Sich nicht. J bin voll- ständig ruhig. Er muß seine Pflicht thun und seinem Namen Ehre machen. Jh schreibe Jhnen mit der Post, Eugenie.

Clermont-Ferrand, den 18. Juli. An Kaiser Napoleon I. in St. Cloud.

Bewilligen Sie Audienz, ih stelle zu Ihrer Verfügung ein unfehlbares und unmittelbvares-Mittel,- die Preußen zu vesiegen Maudement.

Paris, 18. Juli. An Reuter, London. Man sagt , Wimpfen sei gestern Abend mit der Kriegs- ertlärung nah Bertin abgereist. Die Kaiserin wird die Regent-

| ‘s{haft während der Nbwejsenheit des Kaisers führen , wie mäh-

Flotte.

Paris, 29. Juni. Der Marine-Minister dem Seepräfekten zu Cherbourg. Was haben Sie disponibel an Stiefeln, Strümpfen, Raben, Unterjacken, Hüten u. st\. w. für den Feldzug im rden? : |

Cherbourg, 30. Juni. Ministe, U

Es befinden fich im Magazin an Ausrüstungsgegen- ständen für den Feldzug in den nördlichen Meeren : 340 wollene Strümpfe für Matrosen , ebensoviel für Schiffsjungen, 7 Paar Seestiefeln für Matrosen , 338 dito für Schiffsjungen , 45 Unter- ]acken für Matrosen, 571 dito für Schifféjungen , 58 Fausthantd-

Der Seepräfekt an den Marine-

sammelten französfishen Truppen auf 250,000.

rend des italienischen Krieges. Man sagt positiv , daß der Kaiserliche Prinz den Kaiser begleitet. König Georg in Paris erwartet , um hanunöversche Legion zu bilden. General Failly. in Bitsch, , Mosel, Bazaine in Mey. Züge expediren fortwährend Truppen nach Meß, Nancy , Straßburg , Mül- fue Thiotiville. Alle Linien-Regimenter (haben) Paris jeßt verlafsen.

dmiral Dieudonné mit Flotte, 5 Panzerschiffe, verläßt Sonnabend ‘Cherbourg. .Man {äßt die nahe der Ms VeT- »Peuple frangais« sagt, daß ziemlich 14 Tage nöthig seien, ehe die ganze Armee für die projektirten Operationen versammelt. Havas.

Straßburg, 18. Juli. Der Präfekt ‘des Niederrheins an den Minister des Jnnern in Paris.

__ Jch bitte Sie, mir 4000 Francs für geheime Polizei zu hicken. Seit acht Tagen bin ich gezwungen, Leute auf beiden

uhe, 1724 wollene Handschuhe, Südwesterhüte für Matrosen 1813.

Rheinufern zu haben, um die Feinde zu Überwathen.

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