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Eisenbahn-Prioritäts-Aktien und Obligationen.
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Redaction und Rendantur: Schwfkeger.
Berlin, Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei
(R. v. Deer ).
“Hier folgen zwei Beilagen und die Verlust-Liste Nr. 114,
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4755 Beilage zum Königlich Preußischen Staats - Anzeiger. Sonnabend den 26, November.
379.
1870.
“ Nichtamtliches.
VBerlín , 26. November.
Jur Feier des American Thavs8giying Dank, des alljährlich vom Präsidenten der Vereinigten Staaten von Nord- merika zu bestimmenden Nationalfestes, fand am Vormittag des 4. November in der amerikanischen Kapelle ein Gotte8dienst, sowie ine Ansprache durch—den hier weilenden früheren Minister der Bereinigten Staaten, Hrn. Bigelow (Pennsylvanien), statt. Am
Nachmittage versammelten sich etwa 200 Theilnehmer im großen
Saale des Hotel de Rome zu dem üblichen Festmahle, an welchem, inem - Bericht der »Voss. Ztg.« zufolge, Präsident Dr. Simson,
raf Münster und die Professoren Bruns, Gneist, Mommsen, Golßendorff, Dr. Friedländer u. st. w. und andere Vertreter der VRissenshaft als Ehrengäste theilnahmen. Den Vorsig führte der Gesandte G. Bancroft und eröffnete die Reihe der Toaste mit einem Rückblick auf den gedeihlihen Fortschritt, der sich eit dem leßvergangenen Thanksgiving Day in den Veretaigten
taaten vollzogen. Unser Land ist unerschöpflich in seinen Hiifss- quellen, Einigkeit und Wohlfahrt herrschen überall, wir bedürfen ‘einer Ausdehnung unserer weitgestreckten Grenzen, erfreuen uns des Friedens, mischen uns nie in die Angelegenheiten anderer Na-
tionen, es sei denn, daß man unsere Vermittlung anriefe, und unsere
Regierung genießt das Vertrauen und die Achtung von vierzig Mil- ionen zufriedener Bürger. Es lebe unser Präsident Uly}ses Grant! »Betrachten Sie nun das Bild, welches in diesem großen Lande, dessen Gastfreundschaft wir jeßt genießen , sich so herrlich ent- rollt. Auch hier erblicken Sie mächtigen Fortschritt auf allen Gebieten der Kultur, die Verwirklichung aller Prinzipien, durch die Völker groß und glücklih werden. Freiheit des Jndivi- duums, Freiheit der Gemeinde, Nichteinzuishung in die An- gelegenheiten anderer Mächte (Spanien), Neutralität des Eigen- thums zur See x. Es lebe Se. Majestät der König von Preußen, Oberfeldherr der deutschen Armeen und Schirmherr des Norddeutschen Bundes! «
Graf Münster dankte für die dem Könige und Ober-
-Ffeldherrn bezeigte Sympathie; auf dem Gebiete der Civilisation
und der Freiheit werde Deutschland fernerhin würdig voran- schreiten. Ein Hoch den Vereinigten Staaten von Amerika! Der folgende Toast »The Day we celebrate! « ward von Mr. Bigelow beantwortet. Ueber die ersprießliche literarishe und staatsmännische Wirksamkeit des 70jährigen Vorsißenden sich verbreitend, beantragte er einen Toast auf »Se. Excellenz Dr. George Bancroft! « : :
Der Vorsißende wies darauf hin, daß-dies ein Festtag so- wohl für Amerika als auch für Deutschland sei. Die Einigung des Letzteren war stets sein innigster Wunsch gewesen, den aus- zudrücken?ihm, als Vertreter einer neutralen Macht, nicht zu- gestanden habe. : Wunsch des Präsidenten Grant sowie des ganzen amerikanischen Volkes sei, deshalb ein Hoh: »Dem einigen Deutschland !« Der Präs. Dr. Simson sagte u. A.: Angesichts der Leistungen
h Deutschlands im J. 1864, 1866 und 1870möge es gestattet sein, den
vorangegangenen s{chönen Toast deutsch zu beantworten. Das Zusammenfallen des amerikanishen Danksagungs§festes und der Eröffnung des deutschen Reichstages sei ein glücliches Omen. Die hervorragendsten Geister des Preußenvolkes, seine Regenten, Dichter (Friedrich Il., Goethe) seien Bewun- derer der amerikanischen Union gewesen. Bancroft habe schla- gend bewiesen, daß kein Fürst, der sich feindlich zur amerikani- hen Erhebung und Unabhängigkeit gestellt, noch dessen Nach- fommen den Thron innebehalten haben. Auch Deutschland wird nächstens Nord und Süd ausstreien, und so Gott will, {on im kommenden Jahre als United States of Germany in die Völkerfamilien eintreten. Sie: das Herz Jhres wir: das Herz unsercs Erdtheils! Bei dem folgenden Toast »Die amerikanische Union« er- weckte die Antwort des Konsuls Kreißmann in der Gesellschaft hohe patriotische Begeisterung. Der vom Vorsißenden auf die »Friedrih-Wilhelmé-Universität« und »die deutsche Wissenschaft« ausgebrachte Toast erhielt seine Beantwortung durch den Rektor derselben, Professor Bruns, und zwar in deutscher Sprache. Auch »den abwesenden Freunden« galt cin Toast, bei welchem der Vorsißende der jüngst 1vcrstorbenen drei hervorragenden Männer, General Thomas, Commodore Farragut und Minister Burlingame gedachte.
Dennoch wisse er gar wohl, daß es auch der-
— Der General-Gouverneur im Elsaß hat durch eine Be- fanntmachung vom 21sten d. Mts. die Austheilung von Jagd- erlaubnißscheinen im Elsaß geregelt. i :
__— Das Departement Seine - et - Marne is} als von der Rinderpest angesteckt erklärt worden.
TVürttemberg. Stuttgart, 25. November. Dem »Staats-Anzeiger für Württemberg« wird aus Berlin vom heutigen Tage gemeldet: Am 24. d. M. traten im Bundes- fanzleramt die Bevollmächtigten Württembergs sowie die- jenigen des Norddeutschen Bundes, Badens und Hessens zusammen, und wurden die den Eintritt Württembergs in den Deutschen Bund * betreffenden Aktenstücke festge- stellt. Diejenigen Aktenstücke, welhe auf die vorläusig in Versailles vereinbarte Militärkonvention Bezug haben, waren am 24. d. Abends in Berlin noch nicht vollständig unterzeich- net. Die württembergischen Bevollmächtigten glauben anneh- men zu dürfen, daß die Unterzeichnung des ganzen Vertrages am 26. d. stattfinden wird.
Desterreich - Ungarn. Pesth, 24, November. Die österreihishe Delegation wurde heute Vormittag eröffnet. Die Reichs-Minister Graf Beust, v. Lonyay und Baron Kuhn waren anwesend. Graf Beust forderte Pascotini auf, als Alters-Präsident den Präsidentenstuhl einzunehmen. Die De- legation schritt sofort zur Konstituirung des Hauses.
Zum Präsidenten wurde Hopfen, zum Vize - Präsidenten Fürst Jablonowski gewählt, Graf Beust theilte mit, daß Se. Majestät die Delegation in Ofen begrüßen wird, und legte die Regierungsvorlagen vor. Mebrere der Linken: des Abgeord- netenhauses angehörende Delegations - Mitglieder interpellirten den Reichskanzler, welche Schritte ex in der russisch - türkischen Frage gethan habe, um Oesterreich: den Frieden zu erhalten.
— Die ungarische Delegation wählte Bitto zum Präsi- denten, Bela Wenckheim jun. zum Vize-Präsidenten. Hierauf theilte sih die Delegation in vier Sektionen: für Krieg, Ma- rine, Aeußeres und Finanzen.
— Bei namentlicher Abstimmung wurde heut vom Unter- hause der Antrag Jsedenyi's, das 12 Millionen - Anlehen be- treffend, mit 187 gegen 133 Stimmen abgelehnt. Der Antrag Wahrmanns wurde mit großer Majorität angenommen.
— 25. November. (W. T. B) In der Reichsraths- Delegation antwortete der Reichskanzler Graf Beust auf eine Interpellation , betreffend die russische Frage, es sei nichts unterlassen worden , das Ansehen und die Würde der öster- reichisch - ungarischen Regierung zu wahren und gleichzeitig eine friedliche Lösung der Frage anzubahnen. Eine Antwort auf die nah St. Petersburg gerichtete Depesche sei noch nicht ein- gegangen. Der Reichskanzler versprach noch weitere r und fügte hinzu, in ciner Situation, wie der gegenwärtigen, sei es nicht gut, zu viel vom Kriege zu sprechen, weil dann leicht der Krieg komme, auch wenn man ihn nicht wünsche; aber ebensowenig sei cs gut, vom Frieden zu sprechen, weil derselbe leicht umkehre, auch wenn er schon halb da sei.
Belgien. Brüssel, 25. November. (W. T. B.) Die Repräsentantenkammer hat die Berathung der Vorlage, betreffend die Revision der Artikel 47, 53, 56 der Verfassung mit 73 gegen 23 Stimmen abgelehnt.
Frankreich. Aus Paris überbringt eine Ballonpost den »Daily New8L« wieder »das Tagebuch eines Belagerten «, welches Labouchere vom 14. bis 19. niedergeshrieben. Wir heben Folgendes im Auszuge hervor :
14. November. »Gesucht 10,000 Pariser, die bereit sind, sich tödten zu lassen, damit ihre Mitbürger bei der Nachwelt als Heroen gelten.« Nachdem der Versuch, aftive Freiwilligen-Regimenter zu bilden, elendiglich gescheitert ist, und alle verheiratheten Männer sich weigern, ihr werthvolles L-ben in die Schanze zu s{l'gen, so lange noch cin Junggeselle am Leben is, hat jeßt die Regierung beschlossen, alle unverheiratheten Männer zwischen 25 und 35 Jahren einzujtellen. Wäre diese Maßregel vor 2 Monaten getroffen worden, so möchte es angehen, aber die Vorausseßung, daß man innerhalb weniger Tage Soldaten improvisiren fann, ist abgeschmactt. Daß Trochu die Preußen \{lagen wird, sezt Niemand vo1aus, aber wenn er es fertig bringt, auch nur 5000 von den Heroen, die scit zwei Monaten ihren Wunsch ausgesprochen: haben, für die Ehre des Vaterlandes slerben zu tönnen, unter das Feuer zu bingen dann hat er eine schr {hmierige Aufgabe gelö. Juzwischen sind seit einigen Tagen die Leitungen voll von Unterhandlungen, welche in Versailles vor sich gehen sollen. Den offiziellen Versiderungen der Regierung gegenüber, daß sie von solchen Unterhandlungen Nichts wisse, ecwidern die Blätter: »Es ist noto-
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