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Die »Straßb. Ztg.« bemerkt hierzu :
»Wie aus der Bekanntmähung hervorgeht, ist die Sparkasse in den Stand geseßt worden, ihre Operationen wieder aufzunehmen, idem die deutshe Behörde ihr vorläufig eine Million Franken zur Verfügung gestellt hat. Die Bevölkerung wird diese Beseitigung einer für viele Jnteressen eißpfindlihe Stockung mit Befriedigung aufneh- men, und namentlich wird denjenigen Arbeiterklassen, weichen die momentanen Verhältnisse einen - reihlihen Verdienst bringen, dié wieder gebotene Gelegenheit zu einer leihten Und sicheren Anlage ihrer Ersparnisse erwünscht sein. Die Verwaltung und Einrichtung der Sparkasse bleibt unverändert; nur wird die deutsche Behörde nicht nach der französischen, zwar geseßlichein, aber gemeinschädlicetn Methode, die Sparkassengelder in laufende Rehnung nehmen, sonder sich mit der Ausübung einer Oberaufsicht begnügen und im Uebrigen die Ver- waltung der Sparkasse ‘felt Überlassen.
Die Folgen des franzöfischen Systems hinsichilich der Fonds der Sparkaffen, Kommünen, Korporationen u. \. w., zeigen sich im De- partement Oberrhein in derselben beklagen8werthen Weise wie im Niederrhein. Bei der Aufstellung des Status des Tresors und der Caisse des pépôts et consignations in Colmar hat sich cin Aus- fall von 11 Mill. Fr. herausgestellt, der durch die Verwentung von dergleichen Geldern zu Staatszwecen enistanden is. Natürlich ist der französishe Staat rechtlich und geseßlih zur Erstattung dieser Gelder verpflichtet, jedoch könnte die Erlangung derselbeti den be- treffenden Körperschafien, wenn diese nur auf si selbst angewiesen wären, Schwierigkeiten bereiten. Sicherem Vernehinen nah aber is der Bundeskanzler entschlossen, die Befriedigung diéser Forderungen direkt beim Friedens\{luß zu verlangen. L
In Schirme waren “gestern die Kommissäre der Gouver- nements Elsaß und Lothringen versammelt, um die definitive
Los8trennung des Cantons gleihen Namens vom Vogesen- Departement und die Vereinigung desselben rhein festzustelleh. / — Der deutsche Unter-Präfekt von Mülhausen, Dr. Wal- demar Schulze, hat gestérn sein Amt angetreten.
mit dem Nieder-
Meelenburg. Schwerin, 28. November. (Mecklenb. Anz.) An dem heutigen Tage tritt Ihre Königliche Hoheit die verwittwete T O Veo gon Auguste in ihr fünfund- neunzigstes Leben®“jahr.
hre Königlichen Hoheiten die Großherzogin, die Her- zogin Wilhelm, Jhre Hoheit die Herzogin Marie und Ihre Durchlauchten der Prinz Adolph und die Prinzessin Mathilde von Shwarzburg-Rudolstadt haben si heute Morgen von hier nah Ludwigslust begeben und werden mit dem Abendzuge, in Begleitung Sr. Hoheit des Herzogs Wilhelm, Höchstwelcher am Sonnabend voriger Woche nach Berlin gereist und heute früh in Ludwigslust eingetroffen ist, hierher wieder zurückkehren.
Malchin, 28. November. (W. T. ref Der Landtag nahm eine Adresse an “den Größherzog betreffend, die Kriégs- ercignisse, an. Die Anträge wegen Abänderung der Kreisdersaßz- ordnung und der Aufhebung des Lebensverbandes wurden
abgelehnt.
Sachsen. Dresden, 28. November. (Dr. J.) Ihre Königliche Hoheit die Erb prinzessin zu Hohenzollern ist heute Mittag von Düsseldorf hier eingetroffen und im Palais Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Georg abgestiegen.
Bayern. München, 27. November. (N. C) Se. Ma- jestät der König hat den Stiftspropst Dr. J. von Döllinger in München zum Mitglied des Kapitels des Maximilians- Ordens für Wissenschaft und Kunst ernannt.
— Die Landwehr-Assistenzärzte Dr. Fischer und Dr. Buchner, welche mit 400 bayerischen Verwundeten und Kranken von Orleans nah Pau in den Pyrenäen gebracht worden waren, sind von dort wieder entlassen worden und bereits bier eingetroffen.
— 28. November. (W. T. B.) Der Fürst Lynar be- giebt sih auch nach Dresden. In Stuttgart is der Erst eben- falls vom Könige empfangen worden, um demselben ein eigen- händiges Schreiben des Königs von Preußen zu überreichen. _
¿Desterreich:Ungarn. Wien, 27. November. Das » Telegraphen-Korrespondenzbureau« meldet: Dec von Preußen gestellte Antrag auf ‘Einberufung èiner Konferenz zur Aus- gleihung der russishen Frage wurde dem Wiener Kabinete gleih allen übrigen Kabineten.- notifizirt. Jn Wien [waltet prinzipielle Geneigtheit für diesen Vorschlag vor, jedoh wird die Annahme desselben seitens der österreichish-ungarischen Re- gierung noch von der Lösung einzelner Vorfragen abhängig in, —- Graf Beust wird heute von Pesth zurückkehren.
Großbritannien und Jrland. London, 28. No- vember. (W. T. B.) Ein Korrespondent der »Times« aus Versailles vom 27. glaubt versichern zu können, daß die baldige Slichtung der russishen Differenz auf Basis einér na{ch-London Elnzuberufenden Konferenz und der Zurückziehung des russischen Cirkularschreibens zu erwarten sei. Als Ort der abzuhaltenden Konferenz wurde anfänglich Konstantinopel, dann-St. Petersburg
bereitwillig angenommen habe. Der Korrespondent drückt die Hoffnung aus, daß Rußland freundschaftlichen Vorstellungen Gehör schenken und den von Preußen gemackten Borschlag zur Einberufung einer Konferenz annehmen werde.
_ Velgien. Brüssel, 27. November. Der »Gaulois« is jegt hier erschienen. Derselbe scheint das System fortseßen zu wollen, das er s{ón in Paris befolgte, und bringt die albernsten Nachrichten. So berichtet er, daß der General Moltke seit drei Wochen gestorben sci, und daß jeder preußische Soldat , der davon sprecwe, sofort erschossen werde, daß man in Mukig, bei Straßburg, 26 Famillienvätecr, deren Söhne auf den fran- ¿ôsischen Kriegsschauplaß abgegangen seien, erschossen , ihnen die Nasen und Ohren abgeschnitten, ihre Leichen längs der Kirche aufgestellt habe, wo sie sich seit einem Monate befänden, und Jeder mit dem Tode bedroht sei , der an sie rühren werde, daß der König von Preußen sich seit dem 24. November nach Berlin begeben habe, um das norddeutf{che Parlament in höchst eigener Person zu eröffnen und so den érnsten Verwickelungen aus8zuweichen, die sich um Paris herum vorbereiteten. — Angel de Miranda, der be- kanntlih in Versailles verhaftet, von Mainz, wo man ihn intkernirte, entfloh, béfindet sich wieder unter den Redacteuren des »Gaulois«, Was den Eigenthümer desselben, Tarkté, anbe- langt, so sagt derseibe, er sei nach Brüssel gelommen, weil man thn verhindert, scin Journal in einer französischen Provinzial- stadt herauszugeben. betta, den er den »Tyrannen ‘Aller « ‘betitelt , anzugreifen und giebt zu verstehen, daß man deshalb das Erscheinen des »Gau- _lois« in der französfishen Provinz verhindert habe. Der Haupte vorwurf, den er Gambetta macht, ist der, nicht im Interesse &rankreichs, -sondern nur im Interesse der Republik, d. h. seiner eigenen Diktatur, zu handeln und ersteres der leßteren auf- opfern zu wollen.
— 298. November. (W.T. B.) Nach Berichten aus Ant - werpen haben 568 Franzosen , -die in einem Fort des ver- schanzten Lagers internirt sind, den Versuch gemacht, in Masse au8ßubrehen. Nur einigen is} dies gelungen.
_ Lüttich, 28. November. Jn Folge des Ausbruches von 85 internirten Franzosen. aus den Kasernen find sämmtliche Internirte nach der Citadelle gebracht worden.
Spanien. Madrid, 27, November. Der Kom- mission der Cortes haben sich auf ihrer Reise bis Kaxtha- gena nur N monarcische und dem Herzog von Aosta gün- stige Gefühle kundgegeben. Das Geschwader, das die Kom- mission der Cortes nah Jtalien führt, besteht aus den Panzer- fregatten: »Villa de Madrid« und »Victoria«, der Brigg N der Korvette »Blasco de Garay« und der Golette » Ligera«.
_ Italien. Florenz, 28, November. Sämmtliche Minister sind wieder zu Deputirten gewählt worden. Die Majorität des neuen Parlamentes ist, wie es heißt, für die jeßige Regierung. — Marchese Oldoini wird demnächst auf seinen Posten nach. Lissabon zurückkehren, :
Schweden und Norwegen. Christiania, 28. No- vember. (W. T. B.) Im Jnnern von Norwegen, 8 Meilen von Christiania, ist ein Luftballon aus Paris niedergefallen, welcher zwei Passagiere, Pariser Zeitungen bis. zum 25. und Brief- tauben bei fich führte.
Reichstags - Angelegenheiten.
Berlin, 29. November, Jn der gestrigen Sißung des Reichstags des Norddeutschen Bundes erklärte der Bundesbe- vollmächtigte, Finanz-Minister Camphausen, in der Dis- kussion Über die Kreditvorlage, nach dem Abgeordneten Dr. Göze:
Meine Herren! Es ‘ist darauf hingewiesen worden, in welchem glänzenden Zustande sich die Finanzverhälinisse der deuischen Staaten befinden. Sotiveit man dabei rur ins Auge faßt, wie sich die Staats- s{hulden zum Staatsvermögen verhalten, wird man diese Vrage gewiß ganz unbedingt bejahen müssen. Wie dieser Krieg enden bird, wan er enden ivird, das liegt in Gottes Hand, aber ich glaube, die R wird nicht eine vermessene ‘sein, daß in nicht allzuferner Zukunft ‘cin glücklicher, segensreicher Frieden für uns geschlossen werden wird. Wenn dieser Moment eintritt, so werden die verbündeten Staaten gewiß darauf bedacht sein; auch ihre finanziellen Verhältnisse zu verbessern, auch in diefer Beziehung die Ordnung und Regelmäßigkeit wieder herzustellen. Und wenn darauf Bedacht genommen worden ist; einen Theil der Anleihe in der Form von Schaßanweisungen aufzunehmen, so meine ih, hätteman daraus wohl {hon den Entschluß A fönnen, nur eine vorübergehende Squld zu kontrahiren. Das liegt auf der Hand, meine Herren, daß der Finanzminister, der, anstatt die großen Opter für eine fundirte Schuld zu bringen, sich. darauf einläßt, geringere Opfer für eine shwebende Schuld zu bringen, daß der sür den Stat wohl sehr: vor-
und endlich London vorgeschlagen, welchen Ort Graf Bismark
theilhafte Geschäfte abschließt, aber solche, die für ihn persönlich be- quem wären, gewiß nicht. t —
- nicht länger als ein Jahr zu laufen haben, in Fortfall zu bringen, recht
Derselbe hat nämlich die Absicht, Gam-
Fei, wonach unter Umständen der ausländische Geldmarkt ia Anspruch
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ch möchte nun aber darauf hinweisen; daß auch etwaige Besorg- nisse, die sich an den Namen »Schaßanweisungen« knüpfen können, niht zu weit ausgedehnt werden möchten. :
Zunächst erlaube ich mir in thatsächlicher Hinsiht darauf hinzuweisen, daß alle Schaßanweisungen, die bis heute für “Rechnung des Norddeutshen Bundes fkreirt worden sind, nur die Summe von 50,200,000 Thlr. erreichen, — es is vorhin die Summe von 70,000,000 Thlr. erwähnt- worden, also habe ih mi des Ausdrucks »nur« bedient — nur die Summe von 50,200,000 Thlr. erreichen, und zwar mit Verfallterminen, wonach beispielsweise übermorgen“ 10,000,000 Thlr. von diesen Schaßanweisungen eingelöst werden — allerdings gegen diese 10,000,000 Thlr. werden neue 10,000,000 Thlr. ausgegeben. Aber nah dec Fassung sowohl des früheren Geseßes alS" des jeßt vorliegenden Geseßentwurfes ist es in jedem Augenblick in die Hand der Regierungen gelegt, mit der Au8gabe von Schaßamwveisungen inne zu halten, die bereits ausgegebenen definitiv einzulösen, und nicht neue an deren Stelle auszugeben. Das soll, so Gott will, wenn auch nit in aller nächster Zeit, aber do künftig geschehen.
Endlich, meine Hirrew möchte ich darauf aufmerksam machen, daß der vorliegende Gesepzentrwourf, indem er Jhnen die Bestimmung in Vorschlag gebracht hat, die Nestriktion, daß Schaßanweisungen
i ich von dem Wunsche geleitet worden ist, gleichsam ein Mititel- Uten dauernden Schuldverschreibungen und den vorübergehenden Schaßanweisungen zu schaffen, nämlih eine Form von Schaßanwei- sungen, bei denen auch Zinscoupons hinzugefügt werden, und die auf eine etwas längere Dauer in Umsaß gebracht werden sollen, JTch will also beispielsweise erwähnen: Man hat dabei ins Auge gefaßt, daß es den verbündeten Regierungen unbenommen sein soll, Schap- anweisungen auszustellen auf die Dauer von 5 Jahren, dabei si das Recht zu stipuliren, mit der Kündigung solcher Schaßanweisungen vorzugehen, die Verpflichtung zu Übernehmen, längstens in 5 Jahren die Schaßanweisungen einzulösen, und sie bis dahin je nah den Um- ständek im, Verkehr zu lassen. Soviel Über die Schaßanweisungen. Wenn dann gemeint worden ist, daß die Bestimmung bedenklich
ommen werden soll, und die Form gesichert wird, unter der dies eseben fann, so glaube ih, daß die Herren, die dagegen Valeniliren doch vielleicht e so ganz in ihrem vollen Umfange die Schwierig- keiten ermessen, die für den inländishen Gelèmarkt, für den inlän- dischen Gewerbebetrieb, für die inländischen Grundbesißer, Überhaupt für alle diejenigen, die der Geldmittel, der Kreditmittel bedürftig sind, entstehen, wenn an ein großes Land die Anforderung gestellt wird, große Summen zu verwenden, um Krieg zu führen, sie ins Ausland zu {hicken und den, wie ich hoffe, seiner Zeit fehr reichlihen Ersaß doch erst nach längeren oder kürzeren Jntervallen zurückzuerhalten, einst- weilen aber des fremden Zuflusses zu enthehren. Wenn \sich uns nun da die Gelegenheit bôte, ausländisches Kapital unseren Zwecken diensibar zu machen, dann würde - das, wie ich glaube, nur als etwas sehè Wünschens8werthes anerkannt werden können. Sie würden dabei zugleih ins Auge zu fassen haben, wie allen deutschen
Banfkinstituten durch einen solhea Schritt ihre Aufgabe erleichtert
\ iß keine Kleinigkeit, daß in einem großen Kriege wir es in bas alle diese Verhältnisse ihren gewohnten Gang gehen daß es uns gar nicht in den Sinn gekommen ist, jemals die sofortige Einlösbarkeit aller Banknoten in Frage zu stellen, während doch dien: Aufgabe unter den obwaltenden Verhältnissen außerordentlich Ie wird. Wenn es daher den verbündeten Regierungen gelingen M ej Dar M ee Mute (M ah fe annt dei alem
0 aube 10/ ; j i E en aden und wesentlihen Dienst erweisen würden. Meine Herren, ih sühle voilständig, daß dur D Vvor- liegenden A E M A Arran e ¡ahne inanz-Angelegenheite | es / t divde o. ich bin C lebhaftem. Dank erfüllt,“ daß dieses Vertrauen Jhrerseits den verbündeten Regierungen gewährt wes Gleichzeitig bin ih persönlih ‘von dem Gedanfen durchdrungen, 08 mir eine limitirtere Vollmacht an sich wünschenswerther are a wäre, denn bei dieser Vollmacht hat gerade derjenige, der M i M Leitung der Finanzen Que L hal, t uu so schroerere, e iti ntwortun ernehmen, N L Ti E Sr, ob es mir bei meinen {wachen Kräften gelingen wird, diesem Bertrguen zu ere. O fann ih Sie versichern, daß mein Bemühen YUGe es ara ger richtet ist, im Juteresse des großen Ganzen auch die Fingnzen
leiten.
Vereinstháätigkeit für die Armee.
ral-Komite der deutschen Vereine zur Bre A Aeibe verwundeter und erren Her Krieger hat in der Woche vom 13, bis 19. E 7 Ausrüstung der*‘auf Anordnung des Königlichen Kommissar uni Militär-Jnspecteurs, a neu at Pu f Be þ Y Soissons und Lagny besorgt. O ] L N : mit drei- Transporten;, zu Mannheim 3 Traneporten, zu Corbeilles Et Pont: L A A A _— r lezten Woche, vom 20. . Nov | D ira inite Sendungen abgeschickt worden: je A ai Depots zu Mannheim, Nancy, A T Mea l caao : illes, je zwei an die Depois zu na, M Ae Sts des Erekutiv - Komites für den in New orf
derselbe einen Ertrag von 70,000 Dollars ergeben hat, welche dem- Did bicrher übermittelt werden sollen. — Bei Thionville waren die Anordnungen von Seiten des Central-Komite's derartig getroffen, daß am Tage der Kapitulation ein von Meß vorgeshobenes Vereins-De- pot daselbst eingerihtet und eröffnet werden konnte. Ebenso ist auf telegraphische Requisition des Generalarztes Dr. Löffler in diesen Tagen von Nancy aus ein Depot nah Pithiviers voxgeshoben worden, welches die Lazarethe der bei Orleans operirenden Truppen gzu versorgen bestimmt is. — Bei dem Central- Komite sind gestern aus fremden Erdtheilen an Gaben eingegangen : aus New - York 43,000 Thlr. , St. Louis 20,000 Thlr. ,, Bombay 1181 Thlr. , Nangajsaki 2438 Thlr. , Bloumfonteine (Südafrika) 1877 Thaler 2c. Aus der vergangenen Woche sind an eingelieferten Gaben unter Anderem zu erwähnen: 10,000 Dollars aus New-York, 12,000 Dollars aus St. Louis, 11/475 Thlr. aus Buenos-Ayres, 1507 Thlr. aus Bangkok, 1559 Thlr. aus der Kolonie Victoria (Australien), 2595 Thaler aus Moskau 2c. Es is hierbei zu bemerken , daß die von auswärts eingehenden Gaben fast auss{ließlich aus Sammlungen dort wohnender Deutscher stammen , an welchen si die dasigen Ein-- heimischen nur in geringem Maße betheiligen. Es bekundet sich hierin die größte Anhängigkeit der in der Ferne lebenden Deutschen an _ihr Vaterland, die dadurch um so mehr hervortritt, daß die in der Fremde weilenden Franzosen nur geringe Sympathien für ihr ursprünglihes Vaterland “in dem jeßigen Kampfe zeigen und deshalb auch nur ver- hältnißmäßig sehr kleine Summen für die verwundeten Krieger und die Hinterbliebenen der Gefallenen ihrer Stammgenossen zusammen- bringen.
Statistische Nachrichten.
Die Jndustrie im Bezick der Handelskammer zu Saar- brücken Da si, nach dem Jahresbericht dieser Kammer, im J. 1869 in lebhafter und lohnender Thätigkeit befunden, Die Staatsbergwerke bei Saarbrüden förderten i. J. 1869 durch 18092 Grubenarbeiter 68,897,890 Ctr. Koblen, 3,432,000 Ctr. mehr als in 1868. Es wurden dabei 181 Dampfmaschinen von 7281 Pferd: kraft benußt, 17 Maschinen und 766 Pferdekraft mehr als im J. 1868. An Koks wurden 1,900,230 Ctr. 167,074 Ctr. oder 0/26 pCt, mehr als in 1868 dargestellt. Der Absab der Königlichen Stein tohlengrneen belief sich im J. 1869 auf 63,500,669 Ctr.) 3,270,964 Ctr. mehr al8 1868, wobei sich für den Absaß nach Frank- reich ein Mehr von 850,100 Ctr, befand. Auf den Privatgruben wurden 1,181,961 Ctr. Kohlen gefördert, 8,5 pCt. weniger als im Jahre 1868. Die Privaikoks-Anstalten versendeten 4,099,200 Ctr. Koïs, Die Eisen- steingruben hatten in Folge der Einstcllung der Thon- und Brauns eisensteinbergroérke im Jahre 1869 eine Minderförderung von 66,685 Ctr. gegen 1868. Die Stein-; Kalk- und Gypsbrüche produzirten viel. Die Cuxemburger Bergiweris- und Saarbrücener Eisenhütten-Aktien- esellschaft (Burbacher Hütte) fabrizirte 964,932 Ctr. Robeisen 964,932 Thlr.), 19,671 Ctr. Gußwaaren (59,013 Thlr.) und 693,745 Ctr. Schienen und Baueisen (2,195,819 Thlr.); das Eisenwerk der Gebrüder Stumm in Neunkirchen 464,981 Ctr. Robeisen . (530,000 Thlr.) 41,696 Ctr. Gußeisenwaaren (106,240 Télr.), 644,865 Ctr. Walzeisen und Schienen (1,871,000 Tblr.), und 19,143 Ctr. Schmiedeeisen und Achsen (80,700 Thlr.); die Dillinger Hüttenwerke: a) auf der Hütte zu Geislautern : 105,051 Ctr. Roheisen in Masseln (115,556 Thlr. ), 3102 Ctr. Robeisen in Gußsiücken (7444 Thlr.) 118,109 Ctr. Stab» eisen (297,787 2A b) auf der Dillinger Hütte: 120,938 Ctr. Roh- eisen in Masseln (133,087 Thlr.) 19,771 Ctr. Robeisen in Gußstüken (47,450 Thlr.), 316,629 Ctr. Stabeisen (771,777 Thlr.) Die erste im J. 1869 vollendete Halbergerhütte produzirte 25,000 Ctr.“ Gußwaaren und 20,418 Ctr. Roheisen. Das Stahlwerk Gaffantaine fabrizirte 500 Centner Eisengußwaaren (1250 Thlr.), 1760 Ctr. Rohsiahl 9152 Thlr.) 8227 Ctr. Puddelstabl (29620 Thlr.). 1270 Ctr. affinirstahl (16,510 Tglr.), 3900 Cir. Kutschen- und Eiscn- bahnfedern (42,900 Thlr.) , 910 Centner Gußstahl (7290 Thlr.) Die Fabriken für Metallwaaren. und Maschinen waren sämmt- lich lebhaft beschäftigt, ebenso die 8 Sägemühlen auf den Königlichen Gruben, die Ziegeleien, die Fabriken feuerfester Steine und die Glas- fabriken. Von den lehteren beschäftigten zwei Hohiglaëfabriken 350 und 140 Arbeiter, 7 Fensterglas8fabriken 830, 6 Weinflaschenfabrifken 390 Arbeiter. Das Giswerk St. Johanu-Saarbrüen produzirte im I, 1869 14,224,300 Köf. Leuchtgas. Jm Kreise Saarbrücken Waren 34 Brauereien im Betriebe, welche 50,310 Ctr. Malzschrot verbraud - ten, gegen 45,442 Ctr. in 1868. Brennereien wurden im J. 1869 nicht betrieben. Die Saarbrücker Baumwollenspinnerei batte 3550 Spindeln im. Gange. Die Gerbereien verarbeiteten 4000 Wildhäute und 2000 Landhäute zu Sohileder, 8 — 10,000 Kalbfelle und 4000 Java - und Calcutta-, sowie einige Hundert Ochsen- und Sticrhäute ibriemenleder.
E luf der Saar liefen 1869 655 beladene und 3121 unbeladene Schiffe ; sowie 7 Flöße ein; 3683 beladene und 47 unbeladene Schiffe i us. : 1 Nie gewetblichen Unterstüßungs8kassen im Kreise Saarbrücken zählt
der genannte Jahresbericht 45 auf. i i
Kunst und Wissenschaft.
W i 27. November. “ (Wien. Ztg.) Der Kaiser hat mit Aller- ödfier Entsélichung vom 24. November d. J. den K. K. Wülklichen Geheimen Rath und Kämmerer Rudolf Eugen Grafen v. Wrbna und Freudenthal mit der Leitung der General-Jutendanz der beiden
K. K. Hoftheater betraut.
/ reß zu Gunsten unserer Verwundeten und der Hin- O Gr Geiaunei-bai dem Central-Komite mitgetheilt, daß
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