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Der Präsident des C D Staats-Minister Delbrü, und der Großherzoglich hessische Bevollmächtigte zum Bundesrathe, Geh. Legations-Rath Hofmann, griffen zu wie- derholten Malen in die Debatte ein.
Schluß der Sißung: 3 Uhr 45 Minuten.
— Die heutige (9.) Plenarsitzung des Reich8tages des Norddeutshen Bundes wurde vom Präsidenten Dr. Simson um 125 Uhr eröffnet. --
- Von den Bevollmächtigten zum Bundesrathe des Nord- deutschen Bundes waren anwesend: der Staats - Minister und Präsident des Bundeskanzler-Amts Delbrück, der Präsident des Bundes-Ober-Handel8gerichts Dr. Pape, der Königlich sächsische Geheime Regierungs - Rath Schmalz, der Königlich sächsische Appellation8gerichts-Präsident Klemm, der Großherzoglich hessische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister , Ge- heime Legations - Rath Hofmann, der Großherzogli sacsen- weimar - eisenahshe Geheime Staatsrath Dr. Sing , der Großherzoglih oldenburgishe Staats - Minister von Rössing, der Herzog ich braunschweig - lüneburgische Ministerresident Ge- heimrath Dr. von Liebe, der Herzoglich sachsen - altenburgische Staat8-Minister von Gerstenberg - Zeh, der Herzoglich sachjen- coburg - gothaische Staats - Minister , Wirkliche Geheime Rath Freiherr von Seebach , der Fürstlih reußische (1. L.) Staats- Minister von Harbou, der Ministerresident der freien und Hanse- stadt Lübeck Dr. Krüger und der Senator der freien Hansestadt Bremen Gildemeister.
Vor Eintritt des. Reich8tages in die Tagesordnung wurde auf Anregung des Bundeskanzler-Amtes eine frühere Abstim- mung, das Bundesschuldenwesen der Jahre 1868 und: 1869 be- e nach dem Vorschlage des Präsidenten Dr. Simson be- richtigt.
den Vertrag mit dem Königreich Bayern vom 23. November d. J., über dessen Beitritt zu der dem Reichstage vorgelegten Verfassung des Deutschen Bundes, sowie über das zu diesem Vertrage gehörende Protokoll von demselben Tage.
Es lagen hierzu folgende Amendements vor: Von den Abgg. Lasfex und. Miquél :
I. Der Reichstag wolle beschließen: E
1) in Nr. U. §. 6 den vierten Absaß zu streichen. Nämlich: Außerdem wird im Bundesrathe aus den Bevollmächtigten der König- reiche Bayern, Sachsen und Württemberg unter dem Vorsiße Bayerns cin Ausschuß für die auswärtigen Angelegenheiten gebildet. Den E ie die zu ihren Arbeiten nöthigen Beamten zur Ver«
ügung gestellt.
1 2) In Nr. U]. §. 1 den ersten Absaß zu streichen. Nämlich: §. 1. Das Recht der Handhabung - der Aufsicht seitens des Bundes über die Heimaths- und Niederlassungsverhältnisse und dessen Recht der Geseß- gung Über diesen Gegenstand erstreckt sich niht auf das Königreich Bayern.
3) Tm Schlußprotofoll vom 23. November 1870 die Nr. 1, IV., VII. und VIII. zu streichen. e ‘
T. Es wrourde auf Anregung ter Königlich bayerischen Bevoll- mächtigten von Seite des Königlich preußischen Bevollmächtigten an- erkannt, daß, nachdem sich das Geseßgebungsreht des Bundes bezüg- lich der Heimaths- und Niederlassungsverhältnisse auf das Königreich Bayern nicht erstreckt, die Bundeslegislative auch nicht zuständig set,
das Verehelihungêswesen mit verbindlicher Kraft für Bayern zu regeln, und daß also das für den Norddeutschen Bund erlassene: Geseß vom 4. Mai 1868, die Aufhebung der polizeilichen Beschränkungen der Ehe- \{ließungen betreffend , jedenfalls nicht zu denjenigen Geseßen gehört, deren Wirksamkeit auf Bayern ausgedehnt werden könnte.
IV. Als vertrag8mäßige Bestimmung wurde in Anbetracht der in Bayern bestehenden- besonderen Verhältnisse bezüglih des Jm- mobiliar - Versicherung8wesens und des engen Zusammenhanges der- selben mit dein Hypothekar-Kreditivesen festgestellt, daß, wenn sich die Geseßgebung des Bundes 1ait dem Tmmobiliar-Versicherungswesen be- fassen sollte, die vom Bunde zu erlassenden gefehlichen Bestimmungen in Bayern zur mit Zustimmung der bayerischen Regierung Geltung erlangen können. ck
VIL. Der Königlich preußishe Bevollmächtigte gab die Erklärung ab, daß Se. Majestät der König von Preußen kraft dec Allerhöchst-# ihnen zustehenden Präsidialrechte, mit Zustimmung Sr. Majestät des Königs von Bayern, den Königlich bayerischen Gesandten- an den Höfen, an welchen solche beglubigt sind, Vollmacht ertheilen werden, die Bundesgesandten in Verhinderungsfällen zu vertreten. |
Indem diese Erklärung von den Königlich bayerischen: Bevoll- mächtigten acceptirt wurde, fügten diese bei, daß die bayerischen Ge- sandten angewiesen sein würden, in alen Fällen, in welchen dies zur Geltendmachung allgemein deutscher Interessen erforderlich ‘oder von Nußen sein wird, den Bundesgesandten ihre Beihülfe zu leisten.
VUIII. Der Bund übernimmt in Anbetracht der Leistungen der bayerischen Regierung für den diplomatischen Dienst desselben durch die unter Diffex VI. erwähnte Bereitstellung ihrer Gesandtschaften und in Erwägung, des Umstandes, daß an denjenigen Orten, au wel- chen Bayern eigene Gesandtschaften unterhalten wird, die Vertretung der bayerischen Angelegenheiten dem Bundcsgesandten nicht obliegt, die Verpflichtung, bei Fesistellung der Ausgaben für den diplomati- \hen Dienst des Bundes der bayerischen Regierung eine angemessene Vergütung in Anrechnung zu bringen.
Auf der Tagesordnung stand die zweite Berathung über -
Ueber Festseßung der Größe dieser Vergütung bleibt weitere Ver-
einbarnng vorbehalten. | ¿ II. Der Reichstag wolle beschließen: in Nr. IL. F. 25 statt des zweiten
Saßzes: »Sie gelten als abgelehnt u. st. w.« bis zu Ende zu seben:
MOLN ist zu denselben im Bundesrathe eine Mehrheit von drei tertheilen der_ vertretenen Stimmen erforderlih.« |
An der Debatte betheiligten \sch die Abgg. Lasker, Dre. Wehrenpfennig, von Blankenburg, von Kardorf , Frhr. von Hoverbeck, Miquél, Grumbrecht , Graf von Bassewit, Dr. Friedenthal. f: |
“Der Präsident des Bundeskanzler-Amtes, Staatsminister N) nahm zu wiederholten Malen in der Debatte das ort.
Die Amendements der Abgg. Lasker und Miquél wurden mit großer Majorität - abgelehnt. Der Vertrag mit Bayern wurde hierauf mit geringen, meist nur redaktionellen Aenderun- gen in zweiter Berathung angenommen.
Vor Schluß der Sißzung machte der Präsident des Bun-
deskanzler - Amtes, Staats - Minister Delbrück die Mittheilung, daß der Bundesrath morgen über die Abänderungen der Bun- desverfassung in Berathung treten werde, welche durch die Uebertragung der Kaiserwürde an Se. Majestät den König von Preußen erforderlich werden. Schluß der Sigung 2 Uhr.
Offizielle militärische Nachricht.
Versailles, 7. Dezember. Von den Armeen sind heute keine Meldungen von Bedeu-
tung eingegangen. N von Podbielski.
Aus den Hauptquartieren in Versailles, 4, Dezember. Zur Erläuterung der Kämpfe des 2. Dezember ist noch Folgendes nachzutragen. Der Angriff der württember- ischen 1. Brigade auf Champigny , der Morgeûs 7 Uhr attfand, hatte die Folge, daß der Feind den Ort momentan aufgab. Da derselbe aber mit Hülfe der Eisenbahn von Paris nach Mühlhausen-Straßburg, die diht am Fort Nogent (östlich) vorübergeht, mit Leichtigkeit frishe Truppen heranführen Tonnte, vermochten dieWürttemberger die eingenommene Stellung auf die Dauer nicht zu behaupten. Es war jedoch für ihre Unter- stüßung E E, orge getragen, da dasII. preußische Armee- Corps, das aus seiner Reservestellung gegen die Marne vorgeschoben worden war, bereits in der Nacht vom 1. zum 2. Dezember im Rücken der württembergischen Stellungen Bivouak bezogen hatte. . Eine Brigade des 11. Corps (General v. Fransecky) und zwar die 7. Brigade, unter General-Major du Trossel, ging gegen Champigny vor und entriß die kleine Stadt den Franzosen aufs Neue nach heißem Kampf. Die Terrainverhältnisse des Ortes Champigny gestalten sich so, daß dic eigentliche Stadt, die auf einem Plateau liegt, dur ein Defilée von Häusern
fortgeseßt wird, welches sich, einen Abhang entlang, bis zur
Marnebrücke bei Champignolles ausdehnt. Dieser untere Theil der Stadt wird von den Forts Nogent, Charenton und die neuerdings auf der Halbinsel innerhalb der südlichen Marne- krümmung errichteteten Batterien derartig dominirt, daß an eine Behauptung derselben unsererseits nicht gedacht werden konnte. Daher kam es, daß die 7. Brigade si begnügen mußte, den Feind- aus dem oberen Champigny delogirt zu haben. Sie mußte übrigens auch diesen Erfolg noch in cinem ar nagen Kampfe vertheidigen, da die Franzosen eine Flankenbewegung einleiteten, welche darauf berechnet war, auf der Linie zwishen Champigny und Villiers, wo die Brigade cinen Theil ihrer Kräfte entwickelt hatte, durhzubrehen. Das Gefecht, das sich hier engagirte, war für die preußische Jnfanterie besonders s{chwierig, weil die Teldgeschüße, wegen des intensiven feindlichen Bombardements, nicht zu voller Wirksamkeit gelangen konnten. (Namentlich das 49. Infanterie-Regiment wurde hart mitgenommen.) Auch ck bei der Corps - Artillerie wurden 20 Mann außer
Gefecht geseßt und mehr als 100 Pferde verwundet. Schließlich
zog sich der Feind jedoch von dieser Seite ab und gab auch bei Champigny das Treffen auf. General Fransccky und General Oberniß, der die Württemberger kommandirt, waren auf eine Erneuerung der Feindseligkeiten am Z. Dezember vorbereitet. Allein mit Ausnahme einiger Demonstrationen , die von den &ranzosen gegen das sächsische (12) Corps unternommen wurden , verlief der gesirige Tag ruhig. Dagegen -hatte es Abends den Anschein, als ob die Franzosen bei Nogent "größere Streitkräfte, etwa 3 Corps , konzentrirten, wodur die Absicht eines Vorstoßes weiter nördlich , etwa in der Richtung von Noisy le Grand, sih woahrscheinlih machte. Bis zum Augen- bli weiß man jedoch noch nichts von einem neuen Angriff. Die Ziffer der französischen Gefangenen beläuft sich an den bei- den Gefechtstagen vom 30. November und 2. Dezember auf mehr als 800.
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In fen Hauptquartieren von Versailles wurde gestern G Dezewer) das Geburtstagsfest Jhrer Königlichen Hoheit der
roßhrzogin von Baden gefeiert. Vormittags war Gratulqon beim Großherzoge , Nachmittags 5 Uhr Diner bei Sr. Mestät dem Könige. Der Hof-Marschall des Königs von Brn ist hierher zurückgekehrt und sieht man der An- funft E. bayerishen Majestät nunmehr demnächst entgegen. Auch ei Adjutant des Kaisers von Rußland, Fürst von Gru- sien, ist estern hier eingetroffen und von Sr. Majestät empfan- gen won. E
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— Die ersten Zusammenstöße der 11. Armee unter dem Generazeldmarshäll Prinzen Friedrich Carl mit de französi- hen Lre - Armee haben stattgefunden. Am 24. November hatte dc 10. Armee-Corps unter dem kommandirenden Gene- ral v. Agt8s-Rheß ausgedehnte heftige, aber P e gange für uns glfliche Gefechte bei Ladon, Maizières und Bois com- mun. as 10. Corps besteht gegenwärtig aus den Brigaden v. Wed, Valentini , Lehmann , denen die hessische Reiter-Bri- gade (Geral-Major v. Raußau), aus 6 Eêcadrons bestehend, zugetheiwar. Die 20. Division v. Kraaß-Koschlau ist seit eini- ger Zeizom 10. Corps detachirt. Die Brigade v. Wedell und die hessse Reiter - Brigade hatten das Städtchen Beaune - la- Rolandum 23. November erreicht; den übrigen zwei Brigaden war füden 24. November als Tage8aufgabe die Vereinigung um Beme-la-Rolande gestellt, weiter sollten Rekognoszirungen gegen d Feind unternommen werden. Nach eingegangenen Meldun soUten östlich von Orleans in Gien und weiter nördlich von leßtm Orte in Lovois stärkere feindliche Abtheilungen stehen. Am Zfrüh rückte die 19. Division (General - Major von Woyn@won Montargis ab, und zwar die Brigade Valentini mit deCorpêé-Artillerie auf der Straße liber Tanne und Migni&, die Brigade Lehmann (Regiment 78 und 91, 2. und 3. ELca)n Dragoner-Regiments 9, die 2. shwere und 2. leichte Batteril# Pionier - Compagnien) bei der sich auch der Divi- sions - (nmandeur General-Major von Woyna befand, nahm die Stre über Ladon. Von Beaune-la-Rolande aus wurden zu: gleie Zeit Detachements von je zwei Compagnien und zwei Edrons auf Bois commun und Bellegarde, und eine Escadriauf Ladon dirigirt. Die auf dén ersten Ort dirigir- ten Trdentheile stießen bei Montbarrois auf den Feind, zwei feindlidangreifende Escadronen Lanciers wurden von einer Escadrcdes 2. hessischen Reiter - Regimentes glänzend gewor-
, fen, dedrt selbst wurde von feindlicher Infanterie beseut ge-
funden nd die Rekognos8zirung also nicht weiter ausgedehnt. Das aBellegarde Füdlich von Beaune abgeschickte Detache- ment kc nur bis St. Loup, auf welchen Ort der Feind mit Entwickng von Infanterie und Artillerie im Anmarsch war. Diese Tipenabtheilung seßte ihren Marsch daher nicht fort, son- dern na zur Beobachtung des Feindes bei La Group Auf- stellungDie leÿtfe auf Ladon dirigirte EScadron wurde auf ihrem Asche durch den von Bellegarde anrückenden Feind bedroht d zog sich auf Montargis und die Straße zurü, auf wel’ sie die Brigade Lehmann in Anmarsch wußte, dieser
__ machte von dem Vorrücken feindlicher Kolonnen Meldung.
Inzwisd haite diese Ladon erreicht und beseht. Das Füsilier- Batailldes Regiments 91 (Oldenburger), welches die Avant- Ee bte, sowie die beiden übrigen Bataillone desselben
egime? gingen in verschiedener Richtung gegen Ladon vor ; zwei Bl(llone des Regimentes 78 erhielten Befehl, den Ort zu umg, und zu gleicher Zeit eröffneten beide Batterien ihr Feuer. 1sselbde war im Verein mit dem energischen Angriff der Jnserie, welche die linke Flanke des Feindes bedrohte, von so1ßerordentlicher Wirkung, daß Ladon im ersten An a ward und der Feind fich auf Bellegarde zurückzo
ergab such der Brigade Valentini die Gelegenheit, zu dem siegreich Erfolge dieses Tages und - speziell des 10. Corps in hertagender: Weise beizutragen. Von Maiziòres her, wahrschich von dem Engagement: der Brigade Lehmann, war Kaendonner vernehmbar geworden , und dem Oberst von Vdini ging von dem General von Voigts - Rhey der Befehl auf Maizières abzubiegen, um die Brigade Lehmann zu untezen. Das 1. Bataillon des Regiments 79 nahm in Verbiny mit Compagnien des 1. und 2. Bataillons des Regime 56 die: vom Feinde beseßte Ferme d'Arche , so wie die zwis jener Ferme und Maizières gelegenen Gehöfte und Buschpden. Der Feind zog sich, verfolgt von dem Feuer von zwei Batterizurük; der Eintritt der Dunkelheit machte dem Feuer ein Enddie beiden Brigaden fehten ihren Vermarsh auf Beaune- Rolande ungehindert fort, die Aufgabe des Tages war glich erfüllt. Unsere Verluste belaufen fi{ch auf 13 Offi{ und 220 Mann , die des Feindes sind bedeutender ;.
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Wind diese glänzende Waffenthat ausgeführt wurde,
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von demselben blieben ein Offizier und 170 Mann als Ge- fangene in unsern Händen. Wie aus einer bei einem gefalle- nen Offizier vorgefundenen Marschdisposition hervorgeht, stan- den den genannten Theilen des zehnten Corps drei feindliche
- Divisionen des 20. Armee - Corps (General Creuzot) in einer
Stärke von 30,500 Mann gegenüber. :
__ Nach dieser Disposition soUten die genannten feindlichen Truppenmassen an diesem Tage bis Beaune- la- Rolande vor- dringen , unzweifelhaft, um von da aus unsere Aufstellung zu durchbrechen und guf Paris weiter zu marschiren, um der dortigen Besaßung, die an den folgenden Tagen wiederholte Ausfälle jedenfalls nur allein in dieser Absicht gemaccht hatte, zum Entsaße von Paris die Hand zu bieten.
Am 28. November, Morgens 9 Uhr, wurde das Städtchen Beaune von einer an Zahl dreifach überlegenen feindlichen - Streitmacht angegriffen. Es waren Linientruppen und nach den in unseren Händen befindlichen Gefangenen zu ließen, scheinen in Ansehung des folgenreichen Unternehmens absichtlich Kerntruppen verwendet worden zu sein, Der Anmarsch auf Beaune erfolgte mit großer Schnelligkeit, der Angriff selbst
war äußerst heftig und geshah von drei Seiten, in der -
Front, der Flanke, indem der Feind das Dorf Batilly nahm, im Rüken von La Pierre-pervée aus. Die Absicht des Geindes ging dahin, das 10. Corps im rechten Flügel und im Rüen zu fassen, um die ganze Aufstellung derselben von Beaune bis Longoar aufzurollen. Der Brennpunkt des Kampfes war das Städtchen Beaune, das von der Brigade von Wedell, vom 16. und 57. Jnfanterie-Regiment beseßt war. Die Ver- theidigung: der Position war eine wahrhafte Heldenthat unserer Truppen , namentlich des 16. Regiments. An allen Aus- gängen der Ortschaft waren Barrikaden errichtet worden, jedes Haus, jedes von einer Mauer umschlossene Gehöft war {nell zu einer fleinen Vestung umgewandelt worden. Unzählige Male und mit fast unwiderstehliher Wucht rourden die Angriffe des Feindes versucht, und wiederholt immer neue Kolonnen gegen die improvisirten Bollwerke geführt; die Unseren ließen diese auf einige hundert Schritte herankommen, dann gaben sie ibre Salve und niedergestreckt lag Mann an Mann, fast in der}el- ben Ordnung, in welcher sie angerüct kamen, dabei bewarfen die feindlichen Batterien die Stadt mit einem Hagel von Granaten, so daß dieselbe an verschiedenen Stellen zu brennen anfing; aber unsere Truppen hielten aus, wichen nicht einen Fuß breit. Troy immer neuer ins Gefecht
geführter Bataillone, immer härterer Vorstöße konnte der
Feind nichts an Terrain gewinnen. Der Kampf währte von Bormittags gegen 10 Uhr bis Nachmittags gegen 4-Uhr, wo die 5. Division mit vier Bataillonen von Boyne aus in den Gang des Gefechtes eingriff, den linken &lügel des Geindes bedrohte und demselben namentlich beim Sturm des Fôrets de la Lau empfindliche Verluste beibrachte. die Brigade von Wedell den Kampf um die Hauptstellung führte, waren die übrigen Theile des zehnten Corps auf der ganzen Linie der Aufstellung auf den zwischen Beaune und Longorni gelegenen Höhen mit feindlichen Abtheilungen engá- girt; die zehnten Jäger hatten dem Feinde gegenüber bei dem Dorfe Córbeilles namhafte Erfolge errungen, bis sie auf Be- fehl des kommandirenden Generals zur Unterstüßung der Bri- gade von Wedell detachirt wurden. Unsere Verluste belaufen sich an Todten und Verwundeten etwa auf 600 Mann; die &ranzosen hatten 1100 Todte, die meisten um Beaune und in dem von der fünften Division genommenen Gehölz, 5000 Ver- wundete und 1600 Gefangene verloren. Das Resultat des kampfes- - heißen Tages war, daß wir unsere Vorpostenlinie behaupteten und der Feind auf Bois commun und Bellegarde seinen Abzug nehmen und seine Absicht als vereitelt betrachten mußte. Von Nach- mittag an war der General-Feldmarschall Prinz Friedrich Carl auf dem Kawmpfplaß erschienen. Der Lorbeer für die ersten, sieg- reich zurückges{lagen.n Angriffe der Loire-Armee durch die IT. Armee gebührt dem zehnten Corps.
— Weiter liegen vom Kriegs8schaupla ÿ folgende Nach-
richten vor:
Darmstadt, 7. Dezember, Nachmittags. (W. T. B.)
Die »Darmstädter Zeitung« enthält folgendes Telegramm des Prinzen Ludwig. von- Hessen- an den- Großherzog: Gestern in Orleans eingerüeckt, heute Dienstag gegen Tours weiter. Verlusi der Division nicht schr bedeutend. Viele Geschüge ge- nommen, eine Menge Gefangener gemacht. :
München, 7. Dezember. (W. T. B)
Das Kriegs-Ministerium erhielt folgende telegraphische Mel- dung über den Antheil des bayerischen L. Armee-Corps von der Tann an den Gefechten gegen die französishe Loire - Armee: Am
1, Dezember Nachmittags feindliher Angriff bei Nonneville
Während
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