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B'efanntmagachun:
u: n: g, Zufolge der; dur das Amtsblatt! det Könt lichen Regierung zu:
Potsdam’ vom 21. August 1868 (Sid 34)- zür öffentlithen Kennkniß gebrachten, Militär-Ersaß-Instruktion für den Norddeutschen Bund vom 26. März 1868 werden alle diejenigen jungen Männer, welche in einem der zum Norddeutschen Bunde gehörigen Staaten heimaths- berechtigt und 1) in dem Zeitraum vom 1. Januar bis ein. \chließlich den 31. Dezember 1851 geboren sind, 2) dieses Alter bereits überschritten, aber sich noch nicht vor cine Ersaß-Aus8hebungs- Behörde zur Musterung, gestellt, 3) sich zwar gestellt, über ihr Mi- litär - Verhältniß aber noch keine feste Bestimmung erhalten haben, und gegenwärtig innerhalb des Weichbildes hiesiger Residenz ibr ge-
…_ sepliches- Domizil. (Heimath) haben , oder bei Einwohnern derselben: als Dienstboten, Ha Lehrlinge, Handwerksgesellen, Lehrburschen, Fabrikarbeiter und andere,
« mit diesen in einem ähnlichen Verhältnisse stehende Militärpflichtige, oder als Studenten; Gymnasiasten und Zöglinge anderer Lehranstalten sih aufhalten , soweit dieselben niht zum einjährigen freiwilligen Militärdienste berehtigt- sind, hierdurch angewiefen--
sich, behufs ihrer Aufnahme in die Stammrolle pro 1871, in der eit. vom 1. bis infl. 15, künftigen Monats bei- dem Königlichen olizei-Lieutenant ihres Reviers persönlich zu melden, und dabei die über ihr Alter spre{henden, sowie die etwaigen sonstigen Atteste, welche bereits ergangene Bestimmungen über ihr Militär-Verhältniß enthalten, mit zur Stelle M en.
Für ditfenigenz welche fnr biesigen Orte geboren sind, oder hier ihr geseßlihes Domizil haben, oder hier nah. ÿ. 20: der Militär-Ersaß- Instruktion gestellungspflichtig, zur Zeit aber abwesend sind, müssen die Eltern, Vormünder, Lehr-, Brod- und Fabrikherren die Anmel- dung in der vorbestimmten Art bewirken.
Wer die eigene, oder die Anmeldung abwesender Militärpflichtiger, zu welcher er verpflichtet ist, versäumt, wird nah der Straf-Verordnun des hiesigen Königlichen Polizei-Präsidiums vom 16. November 186 mit einer Geldbuße bis zu 10 Thalern, oder e P Ge- fängnißstrafe bélegt; auch: hat diese Versäumniß die Folge , daß tie nicht angemeldeten D Aae Aa N , im Falle ihrer körperlichen Diensttauglichkeit, vor den übrigen Militär rigen zum Dienst bei der Fahne eingestellt, und etwaige: besondere Verhältnisse, welche die. einstweilige Zurüefstelung vom Dienst geeigneten Falls zugelassen haben würden, nicht berücksihtigt werdet.
Ueber die Meldung zur Eintragung in die Stammrolle wird Seitens der betreffenden Königlichen Revier-Polizei-Lieutenants eine Bescheinigung ertheilt, welche sorgfältig aufzubewahren ist.
Berlin, den 27. November- 1870.
Königliche Kreis - Ersaß - Kommission.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 11. Dezember. Nach einem gestern Abend hier Angegangenen Telegramm des Bundes- fanzlers sind Se. Majestät der König bereit, die Adresse des Reichstags aus den Händen der mit der Ueberreichung derselben beauftragten Deputation entgegenzu- ‘ nehmen. Die Abreise der Deputation wird in den nächsten Tagen erfolgen, sobald die dazu nöthigen Vorbereitungen gétroffeà sein werden. Die Deputation besteht aus folgenden Mitgliedern des Reichtages : von Sybel, Graf von Hompesh, Fürst zu Hohenlohe Herzog von Ujest , AugS8purg, Sombart, von Puttkamer R Graf Pfeil, Russell, Dr. Prosh, Pogge, Fürst von Pleß, von Gräveniß (Grünberg), Dr. Weigel, von Arnim- Kröchlen- dorff, Dr. Oppenhoff, von Diesk, Nebelthau, von Hagemeister, von Unruh (Magdeburg), von Salza und Lichtenau, Freiherr von Rothschild, Graf von Bochholß, von Schaper, von Arnim- Len tiGevors Ulrich, Freiherr von Romberg, von Cranach, telyer, Dr. Schleiden, &reiherr Nordeck zur Rabenau.
Offizielle militärische Nachricht.
Versailles, 10. Dezember. E
Nach den Kämpfen der leßten Tage sollte den an der Loire befindlihen Truppen für den 10. Ruhe gewährt werden. Der Feind versuchte jedoch an Morgen mit starken. Kräften die
ffensive wieder zu ergreifen, wurde aber- in cinem bis zum
Abende währenden, vorzugsweise durch Artillerie geführten Ge- fehte zurückgewiesen. Diesseitige Verluste sehr unbedeutend. Einige Hundert Gefangene sind in unsern Händen.
General v, Manteuffel meldet, daß Dieppe von Truppen seiner Armee am 9. Abends beseht worden sei:
Ein Theil der 3. Feld-Eisenbahn-Abtheilung nebst 50 Mann Infanterie sind in Hamm überfallen und äufgehoben worden.
v. Podbielski,
Dieppe, einer. der bedeutendsten Orte des Departements Seine-infórieure, liegt hart an der See, an der Mündung der | Arques in den Kanal. Die Arques isst ein. etwa 8 Meilen
aus- und Wirthschaft8sbeamte, Handlungsdiener;
drei für. die Fischerboote wichtige Verlehrsstraßen des! Departe. «ments die Arques: mündet L eines der Dieppe, nachdem sie zwishen Höhen ugd selten s{höône Gegend durchflossen hak... Die Stadt Dieppe ist Sig der Unterpräfektur des gleich- namigen Arrondissements8, eines Civil- und Handelstribunals, mehrerer Militärbehörden und des Quartiers des I. Marine- Arrondissements der Marinepräfektur zu Cherbourg. Außerdem besißt der Ort einen kleinen , aber sicheren Hafen, eine Börse, ein Schloß, unregelmäßige Befestigungen, welche es den P dritter Klasse zugehören lassen, eine Schiffahrtsschule und besuchte Sccebäder , Fabriken in Tabak, Horn, Elfenbeinspißen, Pfeifen, Fischangeln, Alaunsiedereien, Zuckerfabriken und Brauereien ; end- lich ist es bedeutend durch die Fischerei von Häringen, Matktrelen, Stoctfischen und Austern, wie durch seinen beträchtlichen Handel Überhaupt. Die hohe Wichtigkeit Dieppes liegt in seiner Lage unmittelbar an der See: es gewinnt dadurch an wesentli{ster Bedeutung. ebenso wie als Anfangspunkt der Bahnlinie, welche Sas rata und von dort weiter nach - Amiens, Rouen und avre führt.
Die Stadt hat 20,000 Einwohner , eine Bibliothek von 8000 Bänden und ein kleines Museum von Alterthümern mit einer bemerkendwerthen Sammlung seltener Vögel. Durch die Wasser des Hafens wird. die Stadt in zwei Theile getheilt, west- lich die eigentlihe Stadt, im- Osten die Vorstadt PoUet, die mit jener durch eine- Drehbrücke zusammenhängt und fast nur von Schiffern und Fischern bewohnt is. Eine zweite Vorstadt, la Barre , ist auf den Abhängen der Hügel angebaut , welche Dieppe im Südwesten vorliegen. Die Stadt hat regelmäßige Straßen und einen durchweg neueren Charakter. Hervorragende Bauwerke find die 1250 begonnene Kirche St. Jacques, die drei Male wieder aufgebaute Kirche St. Rémy, das 1433 errichtete pittoreske Schloß, das leh! als Kaserne dient, ein neueres d das Stadthaus mit der Bibliothek, das 1826 erbaute Theater und die aus dem Jahre 1857 stammende See- Badeanstalt, welche, im Styl des Krystallpalastes errichtet, aus Glas und Eisen erbaut und mit drei getrennten Pavillons
Wäldern eine
versehen ist.
Der Hafen, der zur Zeit noch vergrößert und verbessert werden sollte, ist der sicherste und tiefste der französischen Kanal- häfen. Die Wasserhöhe beträgt bei größter Fluth 95 Meters, fast 2 mehr wie im Hafen von Havre. Es können bei Diétppe Fahrzeuge von 1200 Tonnen und etwa+200 Swiffe von 60—600 Tonnen liegen und außerdem mindestens die gleiche Zahl von Ern, Im Jahre 1866 umfaßte die Bewegung im Hafen 1437 einlaufende und 1478 auslaufende Fahrzeuge mit 287,260 und 279,467 Tonnen bei einer Einfuhr von 42 und einer Ausfuhr von fast 30 Millionen Francs, deren Werth namentlich in Wolle, Eisen, Kupfer, Stahl, Glas, Saatgetreide, Butter, Eiern und Feldfrüchten bestand. — Fisch- und Austern- fang sind sehr bedeutend und beanspruchen jährlich nicht nur einzelne Kähne, sondern ganze Expeditionen.
__ Der Hafen hat 3 Leuchtfeuer, 10 Meters hoch und mit eun O bis auf 10 Seemeilen (etwas Über 2 deut- e Meilen.
Aus denHauptquartieren in Versailles, 7. Dezember. Se. Majestät der König fahren fort, in gewohnter Weise die Vorträge aus sämmtlichen Ressorts der Staatsverwaltung entgegenzunehmen. Allerhöchstdieselben verlassen die Präfektur in der Regel gegen Mittag nur auf eine Stunde zu einem kurzen Ausfluge. Gewöhnlich werden die nahe gelegenen Höhen- punkte der Umgegend von Versailles, die einen weiteren Um- blick Über Paris gewähren, aufgesucht. Um 5 Uhr is Diner bei Sr. Majestät. Die Stunden von 6 bis 8 Uhr bringen Allerhöchstdieselben in Jhrem Arbeitszimmer zu; von 8 Uhr an ist Soirée, zu der stèts eine größere Anzahl von Offizieren a snielibe Hob 6 dée MrdE f : |
e. Königliche Hoheit der Kronprinz empfing vorgestern Abend zwischen 9 und 10 Uhr den mündlichen Bericht des Majors v. Petersdorf, vom Generalstabe des Il. Armee- Corps , der eine ausführliche Darstellung von der Theil- nahme der pommerschen Regimenter an den Gefechten vom 30, November und 2, Dezember gab. Se. Königliche Hoheit erkundigte sich auf das Eingehendste nah den Verlusten der verschiedenen Truppentheile und nach dem Zustand der verwundeten Offiziere. Ueber die Theilnahme der württember- gischen Division hatte sich Se. Königliche Hoheit bereits un- mittelbar nah den Gefecht8tagen Vortrag halten lassen, theils durch die an Ort und Stelle entsandten Ordonnanz-Offiziere
vom Oberkommando der Ill. Armee, theils durch die seit
Anfang des Krieges dem Kronprinzlihen Hauptquartier fol- genden Prinzen des Königlih württembergischen Hauses, Ihre Königlichen Hoheiten den Prinzen - Wilhelm, Thron-
langer Küstenfluß, der die Béthune und die Eaulne aufnimmt,
folger von Württemberg, und den Herzog Eugen, die beide den
Hafenbässins von
‘111. Armee zurückgekehrt ist. Se. Königliche Hoheit hatte vor-
lägen
"_rückrwärts au
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Aktionen der württembergischen Truppen beigewohnt haben. Heute Vormittag nahm der Kronprinz den Bericht des Haupt- manns von Viebahn entgegen, der der Armee - Abtheilung des Großherzogs von Mecklenburg auf ihrem Vormarsch gegen die Loire attachirt war und der nunmehr zum Oberkommando der
her dem Herzog Ernst von Sachsen-Coburg Seinen Glückwunsch zu dem Geburtsfeste Höchstdessen Gemahlin dargebracht. Abends 7 Uhr war in Anlaß dieser Feier ein größeres Diner in der Villa »Les Ombrage8«, zu dem Se. Majestät der König, der Großherzog von Baden und der Herzog von Coburg mit seiner Umgebung erschienen. Au der englische Abgesandte, Herr Odo Rufsel, befand fih unter dén Eingeladenen. (
Für die in den jüngsten Kämpfen vor Paris verwundeten deutschen Krieger hat durch das rasche Zusammenwirken der Militärbehörden, der zu den einzelnen Armeen delegirten Vorstände des Johanniterordens und der freiwilligen Krankenpflege in umfassendèr Weise Sorge getragen wer- den können, Die Verwundeten des 30. November waren, um ihnen die ersten Hülfsleistungen angedeihen zu lassen, sogleih nach dem fleinen, 750 Einroohner zählenden Flecken Chennevières sur Marne gebraht worden, der von dem Centrum des Kampfes, Champigny, nur- 8 Kilometer entfernt ist, Da \ich herausstellte, -daß dieser Ort von dem Feuer der feindlichen Batterien erreicht werden konnte, wür- den die Blessirten nah einem Dorfe, "/; Meile weiter der Straße von Lagny, La Queue en Brie , befördert. La Queue. war schon seit längerer Zit von den freiwilligen Vereinen zur Erfrischungsstation für die auf dem Hauptetappenwege von Lagny nah Villeneuve St, Georges passirenden Truppen eingerichtet, so daß die Lebensmittel für die verwundeten Soldaten in reichlichér Menge vorhanden waren. Um den Bedürfnissen der später eintreffen- den Verwundeten genügen zu können, ließ Fürst Putbus, der als oberster Vertreter des Johanniterorden8 bei der IlL. Armee ungirt, die nöthigen Anzeigen auf telegraphishem Wege nach agny gelangen. Nach Verlauf von wenigen Stunden txaf aus den dortigen Hauptdepots ein größerer Kolonnenzug mit warmen Befkleidungs8stücken, ErfrisGungen und stärkenden -Nah- rung8mitteln ein.
Schon während des 1. Dezeniber konnte der größere Theil der Verwundeten nach Läagny Übergeführt werden. Im Bereich der Maasarmee , deren Oberbefehl das Il. Armee-Corps, wie die württembergische Division für die Zeit vom 1. bis 4. De- zember unterstellt wàren, wurde die Aufgabe der Verwundeten- pflege in ähnlicher Weise gelöst. - Der Delegirte der Johanniter, er diesem Theil des deutshen Heeres beigegeben ist, Prinz Reuß , widmete sich hier der Oberleitung. Von denjenigen Offizieren und Mannschaften, deren schwerere Verwundung den Transport bis zur Eisenbahnstation von Lagny nicht gestattete, wurde die Mehrzahl in Ormesson, wo im dortigen, durch einen umfangreihen Park isolirten S{losse hon seit längerer Zeit ein Lazareth eingerichtet ist, der kleinere Theil in Villeneuve St. Georges unter gebracht. Die ansehnliche Stadt Villeneuve Sît. Georges, wegen ihrer hohen und freien Läge am Seine -Ufer mit zahlreichen prachtvollen Villen beseßt, wurde hon Ende Sep- tember als Hauptort für die Feldlazarethe des VI. Corps gewählt. Der- Zusammenhang mit der Seinebrülke und die Kreuzung verschiedener wichtiger Straßen , die ‘hier aufeinan- der treffen, gewähren ihr alle Vortheile einer leichten Kom- munikation. “Vier Lazarethe, von zusammen- gegen 200 Bel- ten, haben unter Brobachtung aller Erfahrungen, welche die neuere Feldkrankenpflege, namentlich in Hinsicht der weiten Vertheilung der Blessirten, an die Hand giebt, hergestellt werden können. Eins befindet sich im Palast des Men französischen Kultus-Ministers Duruy, cin anderes im ause der Wittwe des Schriftstellers Balzac, ein drittes auf der isen- bahnstation, ein. viertes in einem geräumigen, mit mehreren Nebengebäuden ausgestattëten Privathause. Chefarzt ist Ober- Stabsarzt Dr. Heine. Ein anderes niht minder vortrefflich organisirtes Feldlazareth für das VI. Corps befindet sich untex Leitung des Ober-Stab8arztes Dr. Biefel in Ablon, cinem Dorfe zwischen Soi e LS und Juvisy an der Bahn von Paris nah Etampes-Orleans.
oa übrigens von Lagny aus bis zum 4. September be- reits gegen 1500 Blessirte nah Deuts{hland evacuirt werden konnten, so ergiebt {ih die’ erfreuliche Thatsache, daß cin großer Theil der Verwundungen , welche unsere deutschen Krieger in den Gefechten zwishen Marne und Seine erlitten, leichter Na- tur sind. Der freiwilligen. MEAN E wird allgemein das Lob: gespendet, daß sie auch bei dieser Gelegenheit an Umsicht, Entschlossenheit und Aufopferung Glänzende geleistet hat.
dringen zu könnén, wo ‘die Verwundeten lagen, da die Fran- zosen in den Stunden der Dunkelheit ihr Bombardement vor- nehmlich auf diejenigen Stellen richteten, von denen sich Wagen- gerassel vernehmen liéß: wie angenommen werden darf, in der Vermuthung, daß das Geräush von Munitions- oder GeshÜß- kolonnen herrühre, Wir unterlassen niht, besonders hervor- zuheben, daß eine belgishe Ambulanz, die fih bei Champigny eide C den deutschen Freiwilligen an Unerschrockenhéeit wetteiferte.
Leider haben \sich auch bei den leßten Kämpfen vor Paris die Franzosen einer Verleßung der Genfer Konvention {uldig gemacht, die durch keinen zufälligen Jrrthum entschuldigt werden kann. Der Fall ereignete sich am 20. November nah dem miß- lungenen Vorstoß gegen das VI. Corps bei L’'Hay und Chevilly. Auf einem der Ravelins vor der Schanze von Villejuif bie die französishe Besaßung nah Beendigung des Ge- cchtes die weiße Fahne mit dem rothen Kreuze aufgepflanzt. Dieses Zeichen der Neutralität konnte nicht anders verstanden wer- den, als daß man gewillt sei, an dem genannten Orte die Feindselig- keiten einzustellen und den Bemühungen der Verwundetenpflege kein Hinderniß entgegenzuseßen. Die preußischen Krankenträger gingen denn auch in der Richtung der Fahne vor, um die vielen französishen Verwundeten, die dort unter wenigen Preußen lagen, aufzusammeln. Sie hatten sich aber kaum in Bewegung geseht , als die Schanze ein heftiges Feuer eröffnete. Dem preußischen Personal blieb unter solchen Umständen nichts Übrig, als rasch unsere Verwundeten zu retten und ih dann zurückzuziehen. | Unter den neuesten Meldungen von der T. Armeê verdient als aralteristisch für den Zustand des zerspreng- ten französishen Heeres hauptsächlich bemerkt zu werdén, daß unsere Kavallerie alle Wege, auf denen sie den Franzosen folgt, dicht bedeckt: findet von Gewehren und MontirungsLstüken, deren der Feind fich au seiner Flucht ‘entledigt hat. Es ift ein Anblick, wie er sich seit dem Tage von Wörth nah jedem Rückzuge des Feindes darbietet.
Der Chef des Großen Generalstabes, General Graf von Moltke, hat gesiern durch ein von seinem Adjutanten, Grafen
- Nöstiz, an die französische Vorpoöstenkette überbrachtes Schrei-
ben den General Trochu von der Niederlage der Loire-Armee in Kenntniß geseht. Jn dem Briefe war dem Commandeur von Paris anheinigestellt, einen Offiziet, dem man freies Ge- leit gewähren würde, nach Orleans zu entsenden, damit sich der- selbe vom Ständ der Dinge aus eigener Anschauung Überzeu- gen könne, wenn man in -der Hauptstadt den diesseitigen An- gaben feinen Glauben schenken wolle. General Trochu hat darauf in einer kurzen Antwort den Bescheid gegeben, daß es der Absendung eines französischen Offiziers nicht bedürfe.
— Franzsösisherseits sind vom Kriegss{chauplay fol-
gende Nachrichten eingegangen:
Brüssel, 11. Dezember. (W. LB) Ueber die Vorgänge, welche -mit dem Rücktritt Aurelles'
und mit der nie des ihm angetragenen neuén Kom-
mandos zusammenhängen, weldet das Journal »Frangaise, daß Gambetta ursprünglich ein Dekret, welches Aurelles seiner Funktionen enthob und ihn oor ein Kriegsgericht stellte, unter- zeichnet hatte. Dieses Dekret, welches bereits ausgefertigt war, wurde indessen plößlich zurückgezogen und statt dessen ein an- deres erlassen, welches die Ein\ebung einer Untersuchungs8-Kom- mission anordnete. : L
Aus Lille wird gemeldet, daß ein Adjutant Trohu's Paris am 5. d. per Luftballon vèérlassen hábe, um den anderen französishéèn Armeen Mittheilungen über die Lage der Dinge in Paris sowie über weitere Operationen zu machen.
Sachsen. Dresden, 10. Dezember. (Dresd. J.) Der Staats-Minister Freiherr von Friesen ist vorige Nacht aus Berlin zurückgekehrt.
Desterreich - Ungarn. Wien, 10. Dezember. Das Reich8gesehblatt veröffentlicht das Geseßy vom 28. November 1870, betreffend die ¿Forterhebung der Steuern und Abgaben, dann die Bestreitung des Staatsaufwandes in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Februar 1871, : : )
— Gestern starb dér ehemalige Minister ohne Portefeuille
Dr. Berger. ;
Pesth, 9. Dezember. Jn der heutigen Sißung der Reich8rathsdele gation wurden der Boranschlag des ge- meinsamen Finanz-Ministeriums, sowie das Präliminare des gemeinsamen obersten Rechnungshofes und die Vorlagen des gemeinsamen Ministeriums bezüglich der gemeinsamen Beamten ohne Debatte nah Antrag des Budgetausschusses angenommen. Desgleichén wurden die beantragten Resolutionen unverändert
Sie mußte zum Theil die größten Gefahren überwinden, um mit (been Wagen 456 Geräthschaften bis zu den Punkten vor-
angenommen.
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