1870 / 395 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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6) Jda von Parpart, geb. Honigmann , Ehefrau des Guts- besißers Arthur von Parpart auf Teupiß bei Zossen, 7) Frau Wittwe Eduard Schleger, geb. Mathilde Honigmann, Rentnerin in Essen, : beehre ich mich Folgendes ergebenst vorzustellen :

Am 14. Februar dieses Jahres starb zu Coblenz- der Rentner Friedrich Schulz ohne Hinterlassung bekannter Erben oder eines Testaments. ' :

Er wurde überlebt, und demnach für den Fall, daß keine

erbfähigen Verwandten oder natürliche Kinder vorhanden sein sollten, beerbt von seiner Wittwe Anselma, geb. Franken. Diese starb am 21. Februar mit Hinterlassung des beiliegen-

den Testaments und der Bittsteller als Jutéstaterben; in dem- Testament sind die sämmtlichen Geschwister und Geschwister- -

e ads Ausnahme der sub F. aufgeführten mit Legaten

edacht.

Auf Grund der Vorschriften der Artikel 767 u. f. der bürgerlichen ‘Prozeß-Ordnung hat die Jnventarisation des Nachlasses der Eheleute Schulz ftattgefunden, auch sind die vorhandenen Mobiliar-Effekten auf Grund einer Präsidial- Ordonnanz versteigert und der Erlös angelegt worden.

Es erübrigt nur noch, daß die Erben der Anselma, geb. ranken, auch in den Besiß des Nachlasses des Friedrich chulz eingewiesen werden. Der Friedrih Schulz is geboren

im Jahre 1794 oder 1795 in Essen; über die früheren Ver- hältnisse der Erblasser kann ih nur angeben, daß die Ehe- leute Schulz erst im Jahre 1863 von Dortmund nach Co- blenz gezogen sind, in den 1850er Jahren hatten dieselben in Hobeisen im essenshen Bergreviere gewohnt , wo 2c. Schulz als Ober-Schichtmeister angestellt wär; die frühere Zeit haben

die Eheleute Schulz in Werden an der Ruhr gelebt, wo auch

deren Ehe im Jahre 1820 geschlossen worden ist.

Jch stelle demnach das ergebene Gesuch:

Das Königliche Landgericht wolle die Bittsteller als Er- ben der Anselma, 6 Franken, in den Besiß des Nachlasses des Friedrich Schulz einweisen, zunächst aber die Art und Zahl der durch Art. 770 des bürgerlichen Geseßbuches vor- E öffentlichen Anschläge und Publikationen hbe-

immen.

Coblenz, den 3. Mai 1870.

Mit vorzüglicher Hochachtung gez. Loenarߧ.

Herrn Landgerichts-Assessor Comes zur gefälligen Berichterstattung in der Sißung vom 9. currentis.

Coblenz, den 4. Mai 1870. /

Der Landgerichts-Präsident. gea, von Olfers.

Antrag: Das Königliche daß der betreibende Theil drei Bekanntmachungen, mit jedes- maligen Jntervállen von 3 Monaten, in den A 4 die beiden hiesigen Zeitungen, das Amtsblatt; die nische und Essener Zeitung, und 3 Affffichen mit gleichen Jntervallen hier zu Coblenz am Stadthause und am Landgerichtsgebäude mache, in Gemäßheit des Artikels 770 und nah Analogie des Justiz-Ministerial-Reskripts vom 8. Juli 1806.

oblenz, 4. Mai 1870.

Der Königliche Ober-Prokurator. gez. Sommer.

Nach Anhörung des von dem Königlichen Landgerichts- Assessor Comes ¡ als ernannten Referenten ; erstatteten Berichts und auch nach Vernehmung des öffentlichen Ministeriums iîn seinen Konklusionen. ;

Nach gepflogener Berathung :

In Erwägung y an die Erben der am 21. Februar cr. hierselbst verstorbenen Rentnerin Maria Anselma Franken, die Einweisung in den Besiß des Nachlasses deren am 11. desselben Monats gleichfalls hier verlebten Ehemannes , des Rentners Friedrih Schulz, auf Grund der Behauptung bean- tragen, daß der 2c. Schulz weder Verwandte eines erbfähigen Grades, noch natürliche Kinder zurückgelassen habe,

daß daher in Gemäßheit des Artikels 770 des bürgerlichen

Geseßbuches zu verfahren ist. : i:

Aus diesen Gründen verordnet das Königliche Landgericht, daß zunächst alle die- jenigen , - welche auf den Nachlaß des am 11. Februar cur. Ca verlebten Rentners Friedrih Schulz, geboren in Aen m E 1794 oder 1795, ein Recht zu haben behaup- en, aufge Bestellung eines Anwalts am hiesigen Landgerichte, als dem Gerichte der eröffneten Erbschaft, binnen Jahresfrist geltend zu machen. | : __ Bestimmt, daß diese Aufforderung dur 3 malige Veröffent- lihung derselben mit jedesmaligen Zwischenräumen von 3 Monaten in dem Staats - Anzeiger, den Coblenzer, Cölner und

Essener Zeitungen, sowie durch 3 Affichen mit denselben Jnter- |

vallen hier zu ‘Coblenz am Stadthause und am Gerichts- gebäude zu geschehen habe. Stempel 15 Saqr. gez. von Olfers. Ellinger. Der zur Urschrift bestimmte Stempel- ist beigebracht. Befehlen und verordnen zugleich allen hierzu ersuchten Gerichts- vollziehern, dieses Uriheil zu vollstreckfen; Unserem General-Prokurator R Prokuratoren bei den Königlichen Landgerichten, hierauf u halten. } Z Allen Offizieren und Kommandanten der bewaffneten Macht, oder deren Stellvertretern, hierzu gestärkte Hand zu leisten. Urkundlich dessen ist dieses Urtheil von dem Landgerichts - Präsi- Ano dem Landgerichts-Sekretär auf der Urschrift unterzeichnet

andgericht wolle verordnen,

ordert werden, ihre desfallsigen Ansprüche mittelst [7

Kosten 3 Thlr. 5 Sgr. Nr. 1821

Empfangen an Ausfertigungsgebühren 2 Thlr. 24 Sgr. Coblenz, den 30, Mai 1870. L N

Für gleichlautende, dem Anwalt der Bittsteller auf Verlan,«| ertheilte Ausfertigung f f u

Der Landgerichts-Sekretär. L. S8. gez. Ellinger.

E Haupt-Steueramt. gez. E ck. Für die Richtigkeit dieser Abschrift: Z Der Anwoalt der Bittsteller. Loenarßÿ.

Verloosung, Amortísation, Zinszahlung u. \. w, |

[3690]

sorvie die Zahlung der 1. Emission gegen Einlösung des Coupons Nr. 9 der 1V.

Die Zahlung der am 2. unsere Stammaktien III. Serie mit

von öffentlichen Papieren.

Bekanntmachung. Berlin - Stettiner Eisenbahn.

—— .

4 Thlr. für die Aktie à 200 Thlr. und

2 Thlr. für die Aktie à 100 Thlr.

insen auf unsere Prioritäts - Obligationg Serie unh

auf unsêre Prioritäts-Obligationen 1V. Emission gegen Einlösung de Coupons Nr. 18 der 1. Serie, erfolgt N

S bei unserer H M

auptkasse, in Berlin bei unsere illetkasse und in Frankfurta. M. bei den Herren . A. von Rothschild & Söhne vom 2. Januar k. 5 Vormittags ab.

Den Zinsscheinen, sowie den Coupon3 muß bei der Präsentation eine mit Quittung, Namensunterschrift und Wohnungsangabe d

Präsentanten versehene Nachweisung beigefügt werden, welche di Rückzahl, den Werth der Coupons, ‘die Serie und ‘die den Verfall termin bezeihnende Nummer crzicot. /

In dem obigen Termine wird auch die Realisation der ausl

Poien Und noch nicht eingelösten Prioritäts-Obligationen I. Emissior r. 167. 356. 495. 718. 756. 1060. 1136. 1477. 1493. 1665. 197

2530 erfolgen.

; (a 8) Stettin, den 2. Dezember 1870.

Direktorium

der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft

Zenke. Stein.

Frepdorff.

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Verlag der Königl. Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R. v. Dea)

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-—

gegen Einlösung des Zinsscheins Nr. 21 de

: Me 395.

“fand heute Vormittag 115 Uhr im Weißen Saale des biesigen er

a L

_kes in Anspruch.

T

¿V 1:

Alle Poft - Anftalten des In- und Auslandes A Bestellung au, Berlin die Expedition des fischen Staats - Anzeigers: Zieten- Platz Nr. 83.

Berlin, Mittwoch den

14, Dezember, Abends.

_

Verlín, 14. Dezember. In Gemäßheit der Allerhöchsten Verordnung vom 4. d. M.*

öniglihen Schlosses die feierliche Eröffnung des Landtages onarchie statt. Derselben war Gottesdienst vorangegangen d zwar für die Mitglieder der evangelischen Kirche im Dom, der General - Superintendent , Hof- und Domprediger Dr. oe die Predigt über den Text 1. Sam. 7, 19 hielt, für die der katholischen - Kirche in der St. Hedwigskirche. Die glieder des Landtags nahmen im Weißen Saale in dem leren, den llten Throne gegenüber belegenen Raum 8 tische Corps war auf der nach

„bereit gehalt

__ Erlauchte, edle und uts Herren von

beiden Häusern des Landtages! |

_Deées Königs Majestät haben mir den Auftrag

zu ertheilen geruht, den Landtag der Monarchie in Allerhöchst Threm Namen zu eröffnen.

Seit Monaten nimmt ein blutiger Krieg für des |

Vaterlandes Unabhängigkeit -dié ganze Kraft des Vol- Unsere Heere kämpfen unter un- seres theuren Königs Führung mit unübertroffener Tapferkeit und Ausdauer einen langen und schweren

- Kampf: des Volkes Herzen und Gedanken sind bei

unseren Kriegern. Aber Gottes Gnade hat es ge- fügt, daß der vaterländische Boden vom Feinde frei geblieben ist, und daß wir, neben der Erfüllung der unmittelbaren Anforderungen des Augenblicks, die Fürsorge für die regelmäßige Ordnung des Staats-

wesens nicht ruhen zu lassen brauchen.

Inmitten der sih drängenden großen Ereignisse der Zeit durfte die Staats - Regierung zwischen dem Endpunkte der Legislatur - Periode und der Bildung eines ueuen Abgeordneten - Hauses keinen Zeitraum eintretèn lassen, in welchem sie außer Stande gewesen

‘wäre, den Landtag der Monarchie um A zu ver- er

“sammeln.

Geist“ und Ein „der Heimath und im F

JIwar ist ein erheblicher Thei Wahl- berechtigten durch die Einberufung zu den Fahnen von der wirksamen Betheiligung an den Wahlen aus- geschlossen gewesen: allein in dieser Zeit, wo Ein Pulss\chlag die Söhne Preußens in elde belebt, konnte das un- vermeidliche en eines Theiles der Wähler

auf das Ergebniß der Wahlen von keinem wesent-

lichen Einflusse sein. i , Die Staats - Regierung hält es für ihre Pflicht,

dem Landtage den Staatshaushalts -Etat für das Jahr 1871 so frühzeitig, als die Verhältnisse es gestatteten, zur Beschlußnahme vorzulegen.

Die wichtigen Aufgaben der inneren Reform- Geseßgebung, welche die Landesvertretung zum Theil bereits beschäftigt haben, müssen vor den außerordent- lichen Ereignissen, welchen die ganze Aufmerksamkeit der Nation zugewendet ist, vorübergehend zurücktreten. Die Staats-Regierung wird dieselben nach der Rük- kehr des Friedens und mit der Zuversicht wieder aufnehmen, daß der versöhnende Geist, welcher in

eit. mächtig erwachter Vaterlandsliebe die

n/ ie sih mit uns. in dem Wünsche vereinigen, daß Gott unsêren Königlichen. Herrn bald mit dem Kranze des Siegers und der Palme des cFriedens Eo lassen, und daß der Frieden uns und Tünftigen Geschlechtern in Preußen und in ganz Deutschland reichen Segen bringen möge.

Im Auftrage Seiner Majestät des Königs er- kläre ih die Session des Landtages für eröffnet.

Nach Beendigung der Rede brachte der bisherige Präsident

des Herrenhauses, Wirkliche Geheime Rath Graf Eberhard

von Stolberg, ein dreimaliges Hoh auf Se. Majestät den

König aus, in welches die Versammlung begeistert einstimmte. ;

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Ober-Konsistorial-Rath, Professor Dr. Tholuck zu Halle, den Stern zum Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub , dem Förster Lèvin zu Bahrenbruch im Kreise Naugard und dem Schullehrer und Küster Damm zu Uck im Kreise Apenrade das Allgemeine Ehrenzeichen, sowie dem Premier-Lieutenant Gerwien im Garde-Festungsck- Artillerie- Regiment die Rettungs-Medaille am Bande zu verleihen;

Den Ersten Präsidenten des Königlichen Kammergerichts, Wirklichen Geheimen Ober-Justiz-Rath Dr. von Strampff,

zum Wirklichen Geheimen Rath mit dem Prädikate »Erxcellenze

zu ernennen; und Dem Regierungs- und Medizinal-Rath Dr. Eitner in

7 den Charakter als Geheimer Medizinal - Rath zu ver- eihen. l

Norddeutscher Bund.

Bekanntmachung.

Beförderung von Bekleidungs- und Ausrüstungs- Gegenständen an die im Felde stehenden Offiziere und Militärbeamten.

Nachdem mittelst der Feldpostpäckerei-Beförderung in der Zeit vom 15. Oktober bis 8. Dezember 1,110,000 Packete ur Versendung an die Truppen in Frankreich gelangt sind, ou nunmehr, sobald der Weihnachts-Postverkehr im Inlande

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