1870 / 406 p. 9 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Küste zu überwachen und unsere Handelshäfen zu {üßen ; der andere beil ta den D iikénes der Marine des ersten Kaiserreih8, welche bei Ünterstüpung unserer erschöpften Armeen sich bei Baußen und Leipzig auszeichnet, war hon in Straßburg und is jeßt in Paris, auf Mauern und im Walde , bei der, Nord- und bei der Südarmee, überall wo Gefahr ist, überall endli, wo Muth, Ehre und Hingebung

erforderlich sind.

Der Betrieb der Bergwerke und Salinen im Oberberg- amtsbezirk Clausthal im Jahre 1869.

Nacddem der Druch den die politischen Beziehungen auf Handel und Jndustrie ausgeübt, nach und nah beseitigt war, hat im Ober- bergamtêbezirk Clau8thal, wie allerwärt8, eine erfreuliche Weiter- entwidelung der gesammten Bergwerksindustrie ftattgefunden.

Die gefammte Mineral produktion im Bezirk, mil Einschluß der dem Staate. gehörigen- Antheile an den_ Kommunionunterhärzis(en Werken (4/,) und an den Schaumburger Steinkobleagruben (4) beirug 13,578,916 Ctr. im Werthe von 2,858,666 Thlr.» oder 686,382 Etr. (6,3ck pCt.) und 363,029 Thlr. (14,55 yCt.) mebr als im Jahre 1868, welche auf 128 (gegen 155 in 1868) Werken mit 8659 Arbeitern, 134 weniger als im Vorjahre, gewonnen wurden, f

An,dem Steinkohlen-Bergbau des Bezirks nahmen 16 Werke Theil, welche zusammen DIOS Ctr. Steinkohlen im Werte von 767,863 Thlr. oder 25,739 Ct : jahre föôrderten. Davon haben 3 Staaiswerke 3,849,663 Ctr. oder 130,905 Ctr. mehr als ‘in 1868 geleistet. Das Herabgehen der Ge- sammtproduktion hat seinen Grund in dem weiteren, Vordringen der westfälischen Kohle und in dem Umstande, daß. sämmtliche Gruben nit direkt mit dem Eisenbahnney verbunden, sind. Dieser Mangel wird indeß durch einige neuerdings projekiirte und zum Theil schon in Ausführung begriffene Bahnen be!eitigt wexden,

Auch der hauptsächlih im Reger age Cassel umgehende Braunkohlen-Bergbau hat durch die Konkurrenz der westfälishen Kohle keine weitere Ausdehnung erfahren können. Im. ganzen Be- irke lieferten 2 Staats« und 32 Privat-Bergwerke 3,560,905 Ctr.

raunfohlen im Werthe von 236,529 Thlr. , 102,130 Ctr, und 14,239 Thlx. mehr als in 1868, wovon auf den Regierungsbezirk? Cassel allein 3,514,756 Ctr. kommen. Die 2 ebenfalls daselbst ge- legenen Staatswerke förderten 603,545 Ctr.

An Éisenerzen sind: auf 5 Staats- und 51 Privatwerken 3,260,425 Ctr. mit 290,808 Thlr. Werth, 474,394 Ctr. und 78,186 Thlr. mehr als im Vorjahre gefördert. Der größte-Theil davon, nämli 2,950,689 Ctr. fommen, auf den Landdrosteibezirk Hildesheim; das her- vorragendste Vorkommen daselbst ist das der Bohnerzlager im Jura und in der Kreide im Amte Peine mit nahezu 25 Millionen Centnex Förderung, aus denen si. die Jlseder Hütte versorgt; auf ein. zweites Bohnerzvorkommen der untern Kreide im Amt Liebenburg ist die. in ie b ge in Betrieb gekommene neu erbaute Salzgitterer-

e basirt. z

An Zinkerzen rourden auf, den oberharzischen fiskalischen Blei- erzgruben 80,460 Cir. mit 111,542 Thlr. Werth und an Silber - erzen auf einer Staats- und einer. Privatgrube bei St. Andreas- berg 460 Ctr. mit 73,655 Thlr. Werth. gewonnen,

Verhältnißmäßig am meisten prosperirt hat der Bleierzberg- bau, welcher aus\{ließlich auf dem Oberharze (fiskalisch) und am Rammelsberge bei Goslar (zu ‘/7 Preußen, zu ?% Braunschweig ge- hörig) getrieben: wird. j 5

Auf dem Oberharze wurden 259,378 Ctr. aufbereitete Erze im Werthe von 1,252,023 Thlr., 41,882 Ctr. oder 19,26 pCt. bez. 269,667 Thaler oder 20,11 pCt. mehr als im Vorjahre dargestellt. Die Pro- duktion-der Kommunionwerke ergab für den auf Preußen fallenden Antheil 133,983 Ctr. im. Werthe von 18,695 Thlr., gegen 35/882 Ctr. im Werthe von 23,315 DUT: in 1868, Der große Unterschied. in diesen beiden Resultaten is nur ein \{heinbarer, da pro 1868 die Menge der aufbereiteten Erze mit ihrem Werth, pro 1869 dagegen die Menge der unaufbereiteten Erze mit ihrem Werth aufgeführt ist. Hr die ganze Bleierzförderung des Ober-Bergamtsbezirks ergicbt, ich danach der Betrag von 393,361 Ctr. mit 1,270,718 Thaler Werth, 139,983 Cir. oder 551,25 pCt, und 205,047 Thlr. oder 19,24 pCt. mehr als im Vorjahre. Aus diesen Erzen sind auf den oberharzishen Hütten zu Clausthal, Altenau,z Lautenthal und St. Andreasberg 156,960 - Cir. Kaufblei mit 940 831 Thir. Werth, 3991 Ctr. Glätte mit 19,440 Thlx. Werth und 29,213 Pfund Silbèr im. Werthe von 874,888 Thlr. und auf den Kommunion-Unterbarzi- \hén Hütten /(4/;) 8271 Ctr. Blei, und Bleiwaaren mit 53,375 Thlr. Wertb, 1931 Ctr. Glätte mit 11,637 Thlr. Werth und 1110 Pfund Silber mit 33,213 Thlr. Werth fertig estellt worden.

An Kupfererzen wurden. auf den oberharzishen Werken 6917 Ctr. mit 20,366 Thlr. Werth, auf; den Kommunionwerken 77,492 Ctr. mit 30,360 Thlr. Werth, auf dem Kupferwerk zu Riechels8- dorf 61,400 Ctr. im Werthe von 17/228.Thlr., zusammen auf sfali- \chen Werken 145,809-Ctr. mit 67,951, Thlr. Werth gefördert. Außer- dem lieferte 1 Privatwerk im Regierungsbezirk Cassel 30 Ctr. Erze mit 5 Thlx. Werth. An Kupfer stellten die oberharzischen Hütten 875 Ctr. mit 20/715 Thlr. Werth, die Kommunion - Untérharzischen Hütten 2769 Etr. mit. 65,713 Thir. Werth und die Niechelsdorfer- hütte 1987 Ctr. mit 48,761 Thlx, Wert1h- dar.

An Kobalt- und Niccktelexzen sind 543 Ctr. mit: 9019. Thlr. Werth, an Manganerzem. 8948 Ctr. mit 11,163 Thlr. Werth. und an Schwefelkies 53/790 Ctr. mit 16/044 Thlr. Werth gefördert

worden. | Außerdem find noch geringere Mengen von Flußspath / Schwer-

\spath , Gyps, Alabaster Farberde: und Thon- und Walkererde auf erken, welche unter der Aufsicht des Oberbergamts stehen ¡ge- |

wonnen.

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r. und 3560 Thlr. weniger als im Vor- -

thal gehörigen Theile der Provinz Hannover waren 1 Staats - und 11 Privatwerke und im Regierungsbezirk Cassel 2 Staats - und 1 Privatwerk im Betrieb. Diese Salinen - produzirten zusammen 864/564 Ctr. Salz im Werthe von 364,754 Thlr., während sie im Fahre 1868 827,270 Ctr. mit 326,713 Thlr. Werth lieferten. Auf die

Staatswerke kommen davon 84,576 Ctr. mät 39,889 Thlr. Werth,

Bohrversuche des Staates. Die zur Aufsuhung von Stein kohlen bei Nentershausen und bei Schmalkalden angeseßten beiden Bohrlöcher sind, da keine Aussicht auf ein günstiges Resultat fih darbot, ersteres bei 2690 Fuß und leßteres bei 1208 Fuß Tiefe eingestellt worden. Dagegen ist, da sih bei der geognostischen Unter. suchung der Gegend von Stade an- der Elbe und. von Lieth' än Hol- stein das Vorhandensein von Gestcinen der Es des bunten Sandfsteins und des: Zechsteins ergab, die Anstellung von Bohrungen in der Nähe von Stade angeordnet worden, um über das Auftreten des Steinkohlengebirges darunter Aufschluß qu exhalten. Ms

Mit dem Bohrloche bei Segebcreg traf man bei 472 Fuß Tiefe auf ein sehr reines Salzlager, weles auf 30 Fuß durchbohrt wurde, ohne daß man dás Liegende erreichte. Betrievshindernisse nöthigten zur Einstellung der Vohrarbeit; es soil indeß ein Berghbaubetrieb da- selbsi eingeritet werden, und ist der zu dem Zweck in Angriff ge- nommene Schacht schon 15 Lacßter tief niedergebracht. :

Ein 2, Bohrloch; 1000 Ruthen von dem ersten entfernt, i} in Angriff genommen worden, um die weitere Rang de tein salzlagers festzustellen. Dasselbe hatte bei seiner Außer beim Ausbruch des Krieges eine Tiefe von 378 Fuß und steht von 310 Fuß Tiefe an im Steinsalz. ; : :

Arveiterverhältnisse. Die Belegschaft der unter Aufsicht der Bergbehörde stehenden Werke betxug 10,026 Mann, die der fiska- La ütien 1986 Mann, zusammen 12,012- Mann mit 24,088 An- ehörigen. 3 Der Geldwerth_ der Leistung eines Arbeiters an Bergwerkspro- dukten ist von 288 Thlr. in 1868 auf 330 Thlr. gestiegen.

Ein. Mangel an Arbeitern hat si: nirgends fühlbar gemacht, hie und da wurden sogar dur Beschränkung des Betriebs Arbeiter über: flüssig. Auf dem Oberharze hielten sch im AUgemeinen Arbeits Angebot und Nachfrage das Gleichgewicht, nur machte sih, nachdem die: Vorschriften über die Beschäftigung der jugendlichen, Arbeiter zur Anwendung gekommen, bei den Aufbereitungswerken: ein Mangel an Arbeitskräften bemerklich.

Die Löhne. hielten sih auf der mäßigen Höhe von 10—18 Sgr.

pro Tag; ¿nur auf dem Oberharz stiegen diejelben bis: zu-22 Sgr. weil dort alle Lebensbedürfnisse theuer sind,

Aus diesem Grunde erhalten auch die: oberharzer Bergleute noch eine gewisse Quantität Brodkorn zu einen: exmäßigten Preife geliefer

Auf den Kohlenwerken am Deister und Osterwalde haben 8 mit sehr günstigen Resultaten Konsumvereine entwidckelt; und, beabsich- tigt man, deren auch auf dem Oberharz einzusüren.

Die Zahl: der Knappschaftsmitglieder betrug 12,175 Mann; und deren Vereinsvermögen am. Schlusse des Jahres 908,226 Thlr, oder: 75,3 Sgr. pro Mitglied, Gegen das Vorjahr hat sich die Anzahl der Mitglieder um 116 vermindert , dagegen das Vermögen, um 30,842 Thlr. oder 3,3 Sgr. pro E ra, :

Die Lage der: einzelnen Vereine ist jedoch fehr verschieden. Bei den Vereinen des Staates kommen auf ein Mitglied 100,5 Thlr., bei denen der Kommunionwerke 41,2 Lhlr. und bei- denen der Privat- werke 29,7 Thlr. (gegen bez, 95/8, 39,1 und 19 Thlr. in 1868). Dabei fallen von den: Mitgliedern, 65 pCt. auf die Vereine der Staatswerke, 15 pCt. auf die der Kommunionwerke und 20 pCt. auf die der Privatwerke. Die Ausgaben pro Mitglied betrugen bei den Staats- werken: 12,9 Thlr. , bei ‘den Kommunionwerken 10,2 Thlr. bei den Privatwerken 5,4: Thaler. L

“Die Anzahl der durch Unglücsfälle beim Bergbau zu Tode ge-

kommenen Arbeiter betrug 25 oder: 2,412 unter 1000 der nach Abzu der Salinenarbeiter von: obiger Zahl übrig bleibenden 9537 beschäf tigten Personen, während im Vorjahre nur 14 oder: 1,462, pro Mille verunglückten. Unter diesen. 25 sind 6--durch hereinbrechende Massen hervorgerufen und 10 haben sich in Schächten ereignet.

Die Nr. 51 des Preußischen Handels-Archiv3 hat folgenden

Inhalt: Gesepgebung, Oesterreich: ZoUbehandlung des Liebigschen

Sleischextrakts. - Errichtung einer Expositur des Wiener Hauptzoll- amtes im Centralbahnhofe der K. K. E rien österreichischen Staat8eisenbahngesellschaft. Brasilien: - Reduktion des Zuscdlages u den Eingangszöllen. Statistik: Norddeutscher Bund: Lübe. übeckó Sciftahrt und Handel im Jahre 1869, Bayern: Jahres- bericht der Handels- und Gewerbekammer für Oberbayern für 1869. Mittheilungen: Landsberg a. W. Bredlau. Glogau, Glei wiß. Magdeburg. Bielefeld. Münster. Kopenhagen. Dunedin; Neu-Seeland. Maceio.

Verkehrs: Anstalten.

Hamburg, 23. Dezember. (W. T. B:) In Folge des starken Fre die Elbe im hiesigen Hafen gefroren , so daß dieselbe von ufßgängern passirt werden ‘kann, Bei Brunshausen. ist der Strom

voller Treibeis. | Florenz), 22. Dezember. Aus: Bardonecchia wird gemelde

daß-der Dur stich des: Mont Cenis am 22: Dezember Morgens bi 2 Meter gediehen sei, daß mithin nur noch 5 Meter zu dur echen seien.

Qweite Beilage

Salzproduktion, fe dem um Ober-BergamtKLbezirk Claus.

triebsepung

5229

„A2 406.

Vereinsthátigkeit für die Armee.

Das Central-Komite der deutshen Vereine zu Pflege im Felde verwundeter E erkrankter A ger hat in Folge einer telegraphischen Requisition seines Dele- girten in Versailles 25,000 Fres. bewilligt, um dort die Anshaffung von wollenen Decken, Jacken, Strümpfen 2. zu besorgen, welche in Ver- sailles preiswürdig zu beschaffen sind. Jhre Majestät die Königin hat dem Central-Komite ein Geschenk von 1000 Thlr. Übergeben. Aus Buenos Ayres sind bei demselben 400 Pfd. Sterl. , von Alfons- v. Hofmann in Leipzig 5000 Thir., von dem Fabrifk- besißer Borsig 2000 Thlr. 2c. eingegangen. Jn Hannover ist von der dortigen freiwilligen: Krankenpflege die Einrichtung eines Sanitätszuges nah dem Meierschen System angenommen worden. D, Se Is eam hat die Sache weiter in die Hand ge-

Einzelne Journale des Aut landes scheinen es sich zur Aufgabe"

gestellt zu haben ; Über die Lazarethpflege, welche den verwundeten und erkrankten Franzosen in den deutschen Lazarethen zu Theil ge- worden, ungünstige Urtheile zu verbreiten und dieselbe als eine äußerst mangelhafte und ungenügende darzustellen. Derartigen Auslassungen gegenüber hält das Ceutral - Komite der deutshen- Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erk: ankter Krieger sich verpflichtei; beson- ders zu fonstatiren, daß in allen deuischen Lazarethen den verwunde- ten und erkrankten Franzosen genau dieselbe sorgfältige Behandlung und Pflege zu Theil wird, welche man den deutschen Patienten an- gedeihen läßt. Jngl ichen hat denn auch das Central - Komite, einge- denk seines internationalen Charakters, bei denjenigen Pflegestätten verwundeter und erkcankter Franzosen, bei denen ein Bedarf von wollenen Bekleidung8sgegenständen , Weinen 2c. hervorgetreten war, durch Uebersendung großer Quantitäten derartiger Gegenstände fär ausreichende Abhülfe Sorge getragen, und wird bei vorkommende. a es auch für die Folge nicht unterlassen, hiermit fortzu- Bei dem Bundes-Kanzleramt des Norddeutschen Bundes ist nachstehendes Schreiben aus Lima vom 13. Oktober 1870 eingegan- gen: »Ein Hohes Bundes-Kanzleramt ersuche id ganz ergebenst, ein- liegende Wechsel im Gesammtbetrage von 2809 Pfd. St. an den Schaßmeistec der Victoria-National-Jnvaliden-Stiftung, Herrn Sc- heimen Kommerzien-Rath F. W. Krause zu Berlin (Leipzigerstraße) als ferneren Beitrag der Deutschen in Peru, Ecuador und Bolivia geneigtest befördern zu wollen. Da keine großen Vermögen hier vor- handen sind, wie in Hamburg, London oder .New-York und die Sammlungen noch keineswegs abgeschlossen sind, so verdient der Patriotismus namentlich der Deutschen in Lima, von denen Mehrere ein Jeder über 2000 Thaler gezeichnet haben, hohe Anerkennung. Seitdem ih mittelst Berichtes vom 12. August einem Hohen Bundes- Kanzleramte 3537 Pfd. St. für das deutsche Komite in Berlin Über- sendete, habe ih dem geshäftsführenden Aus\huß der Vietoria-Na- tional-Juvaliden-Stiftung unter dem 13. und 27. September 1397 Pfd. Sk. remittirt, so daß bereits der Betrag von 7743 Pfd. St. oder gegen 51,625 Thlr. zum Besten der dur den Krieg Betroffenen von hier aus entsendet roorden, ist. Theodor von Bunsen.

Von den nicht zahlreichen Deutschen in Shanghai sind an patriotishen Gaben bisher bereits nahezu 15,000 Thlr. gesammelt und den verschiedenen Vereinen übermittelt worden. Unter diesen Sammlungen is eine von der dortigen Firma W. Pustau et Comp. für die verwundeten deutschen Krieger angestellte zu erwähnen, aus A ua deutschen Centralkomite hon 5060 Thlr. zugeführt wor- en sind.

Statistische Nachrichten.

Dem fkürzlih veröffentlichten Jahrbuch für die amtliche Statistik des Bremischen Staats ([l11. Jahrg., 2. Heft., Bremen 1870) entnehmen wir nachfolgende Mittheilung Über den Umfang des bremer Handels im Jahre 1869. ;

Die Einfuhr Bremens hatte im Jahre 1869 einen Gesammtkt- werth von 103,312,577 Thlr. Gold und hat si gegen das Vorjahr um 5,181,474 Thlr. gehoben. Die Einfuhr von Europa belicf si. auf 58,333,512 Thlr. oder 56,46 pCt. , während auf die transatlan- tischen Länder 44,979,065 Thlr. oder 43,54 pCt. treffen. Am bedeutend- sien war die Einfuhr aus deutshen Staaten mit 36 010,029 Thlr. (34,86 pCt), an welchen namen!lich Preußen mit 17,992,633 Thlr. (17,42 pCt.), Sachsen mit 7,526,222 Thlr. (7,29 pCt ), Hamburg mit 4,047,868 Thaler (3,92 pCt.), Bayern mit 1,964,745 Thaler (1,90 pCt.), Oldenburg mit 1,068,638 Thaler (1,03 pEt.)

die sächsischen Herzogtbümer mit 1,033,458 Thaler (1,00 pCt )y -

Württemberg mit 687,197 Thaler (0,67 pEt)/ Braunschweig mit 570,308 Thaler (0,55 ÞpCt.), Hessen mit 307,257 Thaler (0,30 pCt.) und Baden mit 267,445 Thlr. (0,26 pCt.) betheiligt ge- wesen. Von den Jmporten der Übrigen europäischen Länder sind die aus: Großbritannien und Irland mit 14,799,647 Thlr. (14,32 pCt ), Oesterreich mit 1,923,747 Thlr. (1,86 pCt.), Frankreich mit 1,413,466 Thlr. (1,37 pCt.) Rußland mit 1,412,732 Thlr. (1,37-pCt.) Niederlande mit 878,29i Thlr. (0 85 pCt.), Belgien mit 444,607 Thlr. (0,43 pCt.) Norwegen mit 339,191 Tblr. (0,33 pCt.)) Spanien mit 323,141 Thlr. (0,31 pCt.) als die bedeutendsten hervorzuheben. Unter den trantatlanti- {hen Ländern stehen in der Einfuhr die Vereinigten Staaten von

Zweite Beilage zum Königlich Preußischen Staats- Anzeiger.

Sonnabend den 24 Dezember.

1870.

Nord merika mit 26,933,371 Thlr. (26,09 pCt.), an welchen New-York mit 13,733,873 Thlr. (13,29 pCt.), Nea O Aeg mit 5,246,309 Tblr.

(5,08 pCt.), Baltimore mit 3,697,939 Thlr. (3,58 pCt.) und Galveston

mit 2 383,074 Tblr. (2,31 pCt.) partizipiren, obenan; es folgen dann Südamerika mit 7,560,997 Thlr. (7,32 pCt.)) Asien mit G 12,402 Thlr. (5,91 pCt.), Westindien mit 3,228,067 Thlr. (3,12 pCt ). Afrika mit 439,022 Thlr. (0,42 pCt.), Australien und die Sandwichsinseln mit 359,496 Thlr. (0,38 pEt.), Mexiko und Centralam:rika mit 251,250 Thlr. (0,24 pCt.), Grönland und British-Nordamerika mit 64,426 Thlr. L Bon dem für 1869 angegebenen Gesammtiverthe treffen auf. die Einfuhr secwärts 68,012,680 Thlr. (davon 23,033,615 Thlr. aus Europa), land- und flußwärts 35,299 897 Thlc. Im Ganzen sind imporiirt worden an: Veczehrungsgegenständen 35,562,166 Thlr. gegen 34 082/726 Thlr. in 1868, Rohstoffen 35,679,516 Thlr. gégen 36,173,838 Thlr. in 1868, Halbfabrikaten 6,747,458 Thlr. gegen 5,928,235 Thlc. in 1868, Manufakturwaaren 14,380,116 Thlr. gegen 12,056,532 Thlr, an- deren Industricerzeugniss en 10,762,986 Tblr. gegen 9,555,154 Thlr. in 1868, eòlen Metallen 180,335 Thlr. gegen 304,618 Thlr. in 1868, - Unter den wichtigeren Einfuhrartikeln für 1869 - sind besonders hervorzuheben : Kaffee 2/,299/696 Thlr, Roggen 2,185,675 Thlr., Reis 4,861,972 Thlr.y Rohtabak 14,080 502 Thlr. Schlachtvieh 843,889 Thir., Wein 1,842,376 Thlr., Robzucker 1,020,937 Tblr., Baumwolle 15,361,066 Thlr., rohes Blei 988,041 Thlr, Steinkohlen 670,438 Thlr, Jndigo 1,455,810 Thlr., Holz .1/,627,937 Thlr, Petroleum 5 043,372 Tylrc., Schafwolle 1,989,317 Thlr, Baumnvollengarn 1,766,993 Thlr , Wol- lengarn 3,087,015 Thlr., Baumwollenwaaren 4,755,371 Thlr., Sei- den- und Halbseidenwaaren 1,080,829 ThbIr., Wollenwaaren 4,880,682 Thlr., Bücher und Musikalien 898,190 Thlr, Eisenwaaren 1,410,593 Thlre.7 Galanterie- und Kurzewoaaren 1,444,019 Thlr., Dlas und Glas- waaren 1,375,928 Thlr, Holzwaaren 1,462,265 Thlr.

Der Werth der Ausfuhr. belief sich im Jahre 1869 auf 94,918,519 Thlr. Gold gegen 89,970,998 Thlr. Gold im Vorjahre, ist also ebenfalls um 4,947,521 Thlr. gestiegen. Es treffen hiervon auf die Ausfuhr nach Europa 70,381,630 Thlr. oder 74,15 pCt. und auf die tranéatlantishe Ausfuhr 24,536,889 Thlr. oder 25,85 pCt. An dem ersieren Beirage partizipiren die deutschen Staaten mit

46,206,235 Thlr. (48,68 ÞCt.)7 namentlich : Preu it 24,007,505 Thir (25,99 P Sabien A 9,6235428 e en D H Bayern mit 3,082,135 Thlr. (3,25 pCt.)/ Oldenburg mit 2,634,999 Thlr. (2,78 pCt.)e Hamdöourg mit 2,047,562“ Thlr. (2,16 pCt), die Sächsischen Herzogthümer mit 1,076,553 Thaler (113 pCt), Beaun- \chweig mit 1,045,366 Thaler (1,10 rozent), Baden mit mit 853,424 Thlr. (0,90 pCt.), Württemberg mit 771,587 Thlr. (0,81 pCt.)y Hessen mit 435,360 Thlr. (0,46 pCt.). Von ‘den übrigen europäischen Staaten kommen namentlih in Betracht: Oesterreich 5,924,463 Thlr. (6/24 pCt.), Rußland 5,245,948 Thlr. (5/53 e Großbritannien und Jrland 4,369,311 Thlr. (4,60 pCt.), die Schweiz 3,268,184 Thlr. (3/44 de Niederlande 1,234,995 Thlr. (1,30 pCt.), Schweden 1,028,613 Thlr. (1,09 pCt ),. Belgien 838,893 Thlr. D,s88 pCt.)

Dänemark 753,651 Thlr. (0,80 pCt , Norwegen 670,695 Thlr.

(0,71 pCt.), Frankreich - 422,029 Thlr. (0,45 pCt.). Unter den trans- atlantischen Ländern nehmen die Vereinigten Staaten von Nordamerika mit 20,648,518 Thlr. oder 21,75 pCt. die erste Stelle ein und treffen hiervon „allein auf die Exporte nach New-York 18,901,153 Thaler. (19,91 pCt.). Außerdem exportirten nah: Südamerika 844,869 Thlr. Asien 539,708 Thlr., Westindien 517,291 Tylr., Mexiko und -Central- Amerika 246,191 Thlr, Australien und den Sandwichs-Jnseln 237,162 Thlr. , Afcika 149,002 Tblr. , British-Nordanierika 115,272 Thaler und zur Ausrüstung der Handels8flotte 1,238,876 Thlr.

Seewärts belief ih die Ausfuhr auf 39,554,417 Thlr. (darunter 15,017,528 Thlr. nah europäischen Ländern), land- und flußwärts auf 55,364,102 Thlr. ; sie bestand in: Verzehrung®gegenstähden 29,927,906 Tblr. (1868: 31,937,101 Thlr.) , “Rohstoffen 36,928,405 Thlr. (1868: 34,229,904 Thlr.) , Halbfabrikäten 6,205,265 Thir. (1868: 5,377,860 Thir.) Manufakturwaaren 12,205,073 Thlr. (1868: 9,949,409 Thlr.) anderen Jndustrieerzeugnissen 9,651,870 Thlr. (1868: 8,385,724 Thlr.). Die dem Werthe nah wichtigsten Exportartikfel waren : Kaffee 2,358,513 Thlr. , Reis 3,536,484 Thlr. , Rohtabak 13,280,964 Thlr., Wein 1,357,086 Thlr. , raffinirter Zucker 703,163 Thlr., Baumwolle 18,135,363 Thlr.,, rohes Blei 987,058 Thlr.) Indigo 1,451,290 Thlr., Petroleum 5,457,661 Thlr., Schafwolle 2,056,079 Thlr., Baumwollen- garn 1,752,775 Thlr., Wolengarn 3,045,346 Thlr. , Baumwollen- waaren 4,223,164 Thlr, Seiden- und Halbseidentvaaren 968,116 Thlr., Wollenwaaren 3,951,236 Thlr., Eisenwaaren 1,112,282 Tblr., Galan- terie- und kurze Waaren 1,178,391 Thlr , Glaswaaren 1,220,733 Thlr., Holzwaären 1,808,582 Thlr.

Nr. 1—4 des 16. Jahrganges der » Zeitschrift des Königl. \sächsishen statistischen Bureaus« (Januar bis April 1869) enthalten folgende Aufsäße: Die mit der mitteleuropäischen Grad- messung verbundenen nivellitischen Höhenbestimmungen im Königreiche Sachsen, von J. Weisbah (Fortseßung der Mittheilungen in der statist. Zeitschrift von 1868, Nr. 1 u. 2, S. 12, und 1869, Nr. 1, S. 1); statistische Notizen über den telegraphischen Verkehr der zum Direfk-

tionsbezirke Dresden gehörigen, im Königreiche Sachsen gelegenen

Telegraphenstationen pro Jahr 1869; Zusammenstellung der Resultate über den Posiverkehr bei den Postanstalten im Ober - Postdirefktions= bezirke Leipzig für das Jahr 1869; die Neujahrsmesse in Leipzia im Wahre 1870; Publikationen statistischen Jnhalts, auf das Königreich

achsen bezüglih; Betriebsübersicht der Königl. sächs. Staats- und

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