1870 / 411 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Die folgende Zeichnung zeigt die erste Seite der Depesche in der

wirklichen Größe des Originäls: c ñ A D E A

ur

Steenackers à Merchandier 103 rue de Grenelle.

Service de dépéches par pigeon voyage

Die zum- Transport der Depeschen verwandten Tauben gehören einer Gatlung an, welche, größer als unsre gewöhnliche austaube, etwa fünfzehn Zoll lang und ein bis anderthalb Pfund s{chwer, große Achnlichkeit mit unserer wilden Taube hat. Während diese ¿edod grau von Gefieder mit s{warzen Flügeln is, und eine weiße

ganz s{hwarz. Jtre Brusimuskeln sind sehr groß und ftark und be- funden ihre Flügkraft und Ausdauer. Die Vorzüge dieses Thieres sind seine Heimathsliebe und sein s{härfes Gesicht. Der Ornitholog Renniés sagt darüber, das Auge allein sei Ursache, daß die Taube jene außerordentlichen Leistungen vollführen kann, welche von frühester Zeit an das Erstaunen der Menschen erregt haben. Läßt man die Tauben aus einem Sack heraus, in den sle gesteckt wurden, um ihren Augen die Gegenstände umher zu entziehen, so umfkreisen sie E ie Stelle, wo sie in Freiheit geseßt worden, in mit jeder Minute sick erweiternden Cirkeln; indem sie sih gleichzeitig höher in die Luft em- poxshwingen. So lange das E die Taube erkennen kann / L man sie diese kreisende, steigende Bewegung fortseßen, tas lange, bis sie bestimmte Gegensiände unterscheidet , welche ihr die einzushlagende Richtung angeben.

Ganz die entgegengeseple Bewegung mat die aus einem Lusft- {i entsandte Taube. Eine geraume Zeit stürzt sie sih perpendikulär R dann ers beschreivt fle \sich stets vergrsßernde Spiralen und enkt si dabei O und tiefer, bis sie die Umgebungen soweit er- kenñen kann, daß sie sich zu orientiren vermag.

Im Zustand der Wildheit, in welchem sie in Amerika getroffen wird, fliegt die Taube in großen Schaaren Über endlose Landstreden slets in den höchsten Luftregionen dahin, bis sie ein passendes Frucht- feld zu ihrer Nahrung eútspäht, auf welches sie sich herabstürzt.

Oas’ »Amtsblatt der Norddeutschen Postverwaltung« (Nr. 100) eithält General-Verfügungen: Vom 23. Dezember 1870: Anderweite Festseßung der Gebühr für die Ueberweisung von Zeitschriften inner- halb des norddeutschen Postgebiets. Vom 22. Dezbr. 1870: Sen- dungen mit Werthangabe nah den Niederlanden. Vom 23. Dezbr. 1870: Korrespondenzkarten im internationalen Vexkehr. Vom 24. De- zember 1870: Bestellungen auf die zu Stuttgart erseinende-ZJeitschrift Ueber Land und Meer«. Vom24. Dezbr. 1870: Eröffnung deutscher Postanstalten im Elsaß ‘und in_ Lothringen. Vom 24. Dezbr. 1870: Vereinigung des Geschäftskreises der Ober-Postdirektion in Aachen mit dem der Ober-Postdirektion in Cöln. :

Vereinsthätigkeit für die Armee.

Se. Majestät der König haben dem auf Grund des

Statuts vom 3. September d. J. gewählten A us8\chUß der

| DeutschenWilhelms-Stiftung die nach §. 7 erforderliche A real Genehmigung zu ertheilen geruht. Der Aus\{huß besteht aus fölgenden Herren: dem Vorsißenden General der Jnfanterie von Holleben , dem stellvertretenden ‘Vorsißenden “Wirklihen Geheimen Ober-Finanz-Rath und Präsidenten der 'Seehandlung Günther, dem “Schapmeister Geheimen Kommerzien-Rath Bleichröder, - dem“ Schrift- führer Ober - Tribunals - Rath v. Holleben, ‘den Beisijern: dem

Königlich bayerischen Ministerial-Rath Berr, dem Siabêëarzt Dr. med.

Brinkmann, dem Großherzoglich hessischen Gesandten Geheimen Lega- tions-Rath Hofmann, dem Banquier Ferd. Jaques, dem Königlich sächsischen Gesandten v. Könneriß, ‘dem hanseatischen Minister-Resi- denten Dr Krüger, dem Fürsten Boguslav Radziwill und dem Ge- heimen Ober-Regierungs-Rath Ribbeck. .

Statistische Nachrichten. e In Professor Petermanns geographischen Mittheilungen sind

das Areal “und dic Bevölkerung dés Deutschen Rei ch8 mit denen |

der übrigen ‘euröpäifchen Großstaaien verglichen. Das Areal. des Deutschen Reichs stellt sich auf 9627,213 Quadratmeilen, nah Hinzu- rechnung des Elsaß und Deutsc-Lothringens (273,89 Q.-M.) auf 9901 Q-M, die Bevölkerung 1867 auf 38,509,663 Einw., bezichungs- weise 40,148,209 Einw. Der Größe nach steht das Deutsche Reich hinter dem europäishen Rußland (100,285 Q.-M.) Und der Oesterreich- Ungarischen Monarchie (10,780 Q.-M.) zurü, is nur wenig größer als Frankreih ohne Elsaß und Deutsch-Lothringen (9588 Q.-M.), (mit ‘Elsaß und E L wäre Frankreih = 9861,89 Q.-M. etwas gröfer als das Deutsche Reich,- ohne jene Gebiets- “theile =9827,213 Q-M.) aber erheblich größer als Großbritannien

mit Jrland (5732 Q.-M.) und Jtalien mit Rom (5376 Q.-M.). Jn

inde ihre Flügel zeichnet, ift die O in der Regel dunkelbraun oder

Wahlreglementszuständigen Behörden, sowie Formularen der

a

“der Einwohnerzahl wird das Deutscke Neih von dem ciirovälstben F

C übertroffen (1863—1866.: 69,379,500 Einw.); Frankreich ohne ia (mit Elsaß und Deutsch-Loihringen nur 38,067,094 Einw. j, also

| noch immer weniger als das Deutsche Neih ohne Elsaß und Deutsch- Lothringen), Oesterreid -Ungarn (1869) 35,943,592, Großbritännicn und Jcland (1870) 30,838,210, Jtalien mit Nom (1869) 26,470,000 Einw, -

In einem - anderen Artifel berechnet Professor Petermann das Areal und die Bevölkerung der zur Zeit unter deutscher Ver-

| waltung stehenden französishen Gebietstheile wie folgt: 1 General-Gouvernement Lothringen 524,97 Qu.-M,, 1,658,706 Einw.

(und zwar Departement Maas 113,11 Qu.-M.,, 301,653 E.; Vogesen 110,42 Qu.-M., 418,998 E ; Haute Saône 96/98 Qu.-M.,j 317,706" E. Haute Marne: 112,96 Qu.-M., 259,096 E 7; Arrondissements Nanz'gj

Arrond. Briey des Moseldepartements 21,56 Qu.-M,, 64511 E.) Genexal - Gouvernement in Rheims 692,07. Qu.-M., 2,432,776 E. (und zwar Departement Aisne 133/52 Qu.-M., 565,025 E.7 Ardennen 95,03 Qu M., 326,864 E. ¿ Marne 148,67 Qu:-M ¡ 390,809 E /¿ Seine- et-Marne 104,18 Qu.-M., 354,400 E. 7 Aube 109 Qu.-M., 261,951 E; Seine - et-Oise 101,77 Qu.-M.,, 533,727 E.)7 Elfaß 273,89 Qu. -+M, 1,638,546 E , zusammen 1490,93 Qu.-M ; 5,730,028 Einwohner, oder beinahe den 6. Theil Frantreihs. Dem Flächeninhalt nach entspricht “das unter deutscher Verwaltung stehende Gebiet einem rechtörheini- schen. Länderkomplex, welcher die Rheinprovinz, Westfalen 4 Hessetñ- Nassau, das Großherzogthum Hessen, die Pfalz, die Bezirke Karlsruhe und Mannheim (zusammen 1499,7 Qu.- M.) umfaßt, der aber un- glei dihter (9 Mil. Einiv.) bevölkert ist. |

Das Jahrbuch für die amtliche Stätistik des bremischen Staats

ehrs in Bremen nach dem Werthe der Waarengattun- en die Jahre 1847—69, &us welcher sih die Zunahme des

ortigen Verkehrs ret E erfeifnen läßt. Was zunächst die Einfuhr betrifft, #0 belief \ich 1847—51 auf 32,064/233 Thlr. Gold ; 1852—56 auf 50,343;267 Thlr. Gold, 1857—61 au} 69,946,703 Thlr: G., 1862—66 auf 73,555,525 Thlr. G., 1867—69 auf 99,872,255 Thlr. G. Die Verhältnißzaählen ür die einzelnen Perioden sind folgende: 1847—dö1 = 100,00, 1852

is 56 = 157,01, 1857—61 = 208,79, 1862—66 == 229,40, 1867 bis 69 = 311,48. Die dur(hschnittliche Einfuhr für 1847/51 und 1867/69 betrug von Verzehrungs8gegenständen 12,624,022 Thlr: und 35,410,821 Thlr. (mehr als 180,50 pCt.), Rohstoffen 5,497,019 Thlr. und E Thlr. (mehr 516,94 pCt.), Halbfabrikaten- 930,571 Thlr. und 6,614,989 Thlr. (mehr 610,85 pCt.)/ Manufakturwaaren 9,194,547 Thlr. und 13,602,520 Thlr. (mehr 47194 pCt.), ‘anderen Jndustrie- Erzeugnissen 3,625,167 Tblr. und 10,001,442 Thlr. (mehr 175,89 pCt.) und edlen Metallen 192,907 Thlr. und 329,084 Thlr.

Der Werih der jährlihen Ausfuhr betrug durchs{nittlich in den Jahren 1847—51: 27,726,694 Thlr. Gold, 1852—56: 45,270,593 Thaler G., 1857—61 : 61,187,883 Thlr. G., 1862—66: 66,891,515 Thlr.“ Gold ; 1867—69: 92,401,429 Thlr. G. Für die einzelnen Jahres- abschnitte ergeben sich hiernach folgende Verhältnißzablen: 1847—51 = 100,00, 1852—56 = 163,27 y 1857—61 = 220,68, 1862—66 == 241/26, 1867 —69 = 333,26. Nach den Waarengattungen - vertheilt

ch die durchsnittliche dährlihe Ausfuhr für 1847/51 und 1867/69 olgendermaßen: Verzehrung8gegenstände 12,775,789 Thaler und 33,394,674 Thlr. (mehr 161,39 pCt.), Rohstoffe 4,536,596 Thlr. und ete rey Thkr. (mehr 617,65 pCt y Halbfabrikate 640,447 Tblr. - und 6,081,443 Thir. (mehr 849,56 þpCt.), Manufakturwaaren 6,796,884 Thlr. LN0 20 Thie und dlr o ie (mde 191 VE) reie Ben 1976,74 r. und 8,047,009" r. (mehr 21 pCt.), edle Metalle 258 Thlr. und 53,413 Thlr. e

Unter den wichtigeren Artikeln, deren Ein- resp. Ausfuhr wesent- li zu „den dargestellten günstigen Verkehr8ergebnissen beigetragen, nd - namentlich Baumwolle, Reis und Tabak hervorzuheben. Es etrug nämli im Dur@schnitt jährlih von Baumwolle die Ein-

fubr 1847/51: 6,183,430 Pfd., 1867/69: 54,429,703 Pfd.; von Reis: Einfuhr 1847/51: 12,090,670 Pfd, 1867/69: 139,047,167 Pfd. Aus- fubr 1847/51: 8,090,097 Pfd , 1867/69: 99,163,068 Pfd,; ‘von R oh-

Ausfuhr 1847/51 : 32,391,336 Pfd, 1867/69 :-77,667,603 Pfd. Von andern Ha ptartifkeln stellen wir die durchschnittlihe Einfghr 1847/51 und 1867/69, einander - gegenüber: Kaffee 13,401,052 Pfd. und 17,836,973 Pfd, Cassa lignea 97,382 Pfd. Und 897,301, Pfd, Korin- then 896,394 Pfd. und ‘1,662,336 Pfd, Harz 1,930,549 Pfd- und 18,566,449 Pfd., Häute 2,270,818 Pfd. und 4,152,470 Pfd., Mehl 3,831,817 Pfd. und 15,020,239 Pfd, Pfeffer und Piment 914,618 Pfd. und 1,513,991 Pfd., Honig 757,790 Pfd. und Z, 5,134 Pfd., Tabalks- stengel 7,724,362 Pfd. und 10,486,278 Pfd., raffinirter Zucer 1/01 S Pfd. und 1,598,453 Pfd. Wein 23,864 Orh. und

31,565 Oxh. ; Kunst und Wissenschaft.

Berlin, 27. Dezember. n der Volksausgabe Norddeutscher Bundes8geseße, welche hierselbst im Verlage von Fr. Kortkampf veran- staltet wird, sind neuerdings [gen eel erschienen: Wahlgesehy für den Reichstag des Norddeutshen Bundes vom 31. Mai 1869, nebst dem Wahlreglement vom 8. Mai 1867, Verzeichnissen der sämmt- lichen Wahlkreise und deren Bestandtheile. und der bei Mng Le

ählerlisie und des Wahlhandlungs8-Protokolls, endlich einem oollständigen Sach- register. 6. Auflage. Oman a) ese für den Norddeutschen Bund, -nämlih die Geseße: Über die Erwerbung und den Verlust

der Bundes- und Staatsangeÿörigkeit vom 1. Juni 1870; über die

Freizügigkeit, vom 1. November 1867; über den, Unterstüßungs wohn-

und Deutsch -Lothringen hat (18606) nur 36,428,548 Einw,

vom

Toul, Luneville des Murthedepartements 69,94 Qu.-M., 296,742 E,

af Jahrg. 2. Heft) enthält eine Uebersicht des Waarenver-

dieselbe im Durcschnitt jährlih:

fubr 1847/51: 6,685,800 Pfund, 1867/669: 54,686,802 Pfd., die Aus-

täbak: Einfuhr 1847/51: 31,736,542 Pfd, 1867/69: 77,216,122 Pfd,

v

b, vom 6. Juni 1870; über Beseitigung der Doppelbesteuerung, vom 13, Mai 18707. Über die Aufhebung der polizeilihen Beschränkung der Eheschließung, vom 4. Mai 1860; über die Eheschließung und die Beurkundung des Personensiandes von Bundes-Angehörigen im Aus- lande; über die Gleichberehtigung der Konfessionen in bürgerlicher und staatsbürgerlicher Beziehung, voin 3. L 1869; über das Paß- wesen, vom 12. Oktober 1867; über die Gewährung der Rehtshülfe

21. Juni 1869; \owie der Verträge zwischen dem Norddeutschen Bunde und den, Vereinigten Staaten von Anmnecrika y betreffend die Staats - Angehörigfkeit derjenigen Personen , welche aus dem Gebiete des einen Theils in dasjenige des anderen Theils einwandern, und

‘ber die in gewissen Fällen zu gewährende Auslieferung der vor der

Justiz flüchtigen Verbrecher, vom 21. Februar 1868, nebst einem Sa(h- register. 2. Auflage. Geseß über das Urheberrecht an Schrift- werken, Abbildungen, musifalishen Kompositiónen und dramatischen Werken, yom 11.-Juni 1870. 3. Auflage. L :

‘Gesepe über die Kommandit - Gesellschaften auf Aktien und die Aktien-Gesellschaften, vom 11. Juni 1870. Mit den. in Kraft gebliebenen Bestimmungen des Allgemeiitèn Deutschen Han- dels8gesebbuchs. Nebst aueführliheni Sachregister. 2. Auflage. Gewerbe-Ordnung für den Norddeutschen Bund. Vom 21s\ten Juni 1869. Mit den preußishen Aniwveisungen zur Ausführung der- selben, der Bekanntmachungen “des Bundeskanzlers j betreffend dik B en der Aerzte, Zahnärzte, Thierärzte Und Apotheker , der

ecschifser, Scesteuerleute auf deutschen Kauffahrteischiffen und. einer

Uebersicht der älteren für Preußen in Kraft gebliebenen Bestimmun- gen. Mit ausfährlichem Sachregister. 12. Auflage. Verordnung betreffend Prüfung derSeeschiffer und Seeßcuerleut? auf deutschen Kauffahrteischiffen. Vom 25. Septbr. 1869. Milt der Bekanntmachung vom 30 Mai 1870, enthaltend die Anordnung Über - das Prüfungsverfahren und über die Zusammenseßung der Prüúfungs8- fommiisionen. 2. Auflage, Bahnpolizei-Reglement, für die Eisenbahnen im Norddeutschen Bunde.. Vom 3. Juni 1870, Bee- trieb9-Reglement für die Eisenbahnen. im Norddeutschen Bunde. Vom 10. Juni 1870. 2. Auflage. : 8

Von der nach amtlichen Quellen_veranstalteten Volks -AusLgabe

" der Zollvereinsgeseße ist ferner in dem Verlage von Fr. Kortkampf hiersclbst das alphabetishe Waarenverzeichniß

zum Ver- eins-Zolltarif vom 1. Oktober 1870 an-erschienen.- Dasselbe ist von dem Steuer - Inspektor A. Schneider nach dem amtlichen Waarenverzeichniß aufgestellt und enthäit die Angabe der Zollbeträge und der zollfreien Maximalmenge. bei_jeder einzelnen Waare.

Gewerbe und Handel. | “Nach dém Bericht üver ‘den Handel und die Schiffahrt von Königsberg im Jáhre 1869 war das Bernsteingeschäft in Ost- preußen in dem genannten Jahre ein sehr lebhaftes, und hat dic Aus- beute im Vergleich zu den Vorjahren einen erheblichen Aufshwung genommen. Die Gesammtausbeute- der ganzen Provinz ergáb ca. 1710 Ctr. Davon kommen auf die Bernstein-Baggerei in Schroarzort ca. 795 Ctr., ‘auf die Bernstein-Taucerei ‘in Brüsterort ca. 215 Ctr. auf die Bernstein- Gräbereien im Samlante ca- i Schöpfen, Stechen_ und Lesen am Samländischen Strande ‘sind 300 Ctr.“ gewonnen. Das gesammte Quantum repräsentirt einen

th von 700,000 Thalern. e Ne Dis Einfuhr L iieealige? Rohprodukte und mineralischer Waa- ren überhaupt: betrug 2,043,553 Ctr. im Werthe von 909,100 Thlr.

400 -Etr., durch |

6299

Die Ausfuhr betrug 385248 Ctr. im Werthe von 749,500 Thlr. An Metallen, Metall- und Kurzwaaren, Maschinen und Jnstru- menten wurden 720,082 Ctr.- eingeführt im Werthe von 3/124,000 Thlr. , ausgeführt wurden von denselben Gegenständen 346,202 Ctr. im Werthe von 1,849,900 Thlr. Amn Chemikalien, Dungmiitteln, Oel und Oelkuchsten wurden eingeführt 268,589 Ctr. (i. W. von 1,530,500 Thlr.), ausgeführt 271,236 Ctr. (i. W. von 1,427,100 Thlr,). An Consumtibilien kamen an 1,081,182 Ctr. (i. W. von 7,748,500 Tblr.) es gingen ab 635,221 Ctr. (i. W. von 5,098,500 Thlr.). Die Einfuhr von Teygtil-, Jndustrie-, Manusfaktur- waaren und Verwandtem erreichte die Höhe von 202,188 Ctr. (i. W. von 4,592,400 Thlr.) die Ausfuhr betrug 174,745 Ctr. (i. W. von 3,972,000 Thlr.). Kolonialwaaren wurden imporiirt 395,682 Ctr. (l W. ‘von 15,372,200 Thlr.), exportirt 353,968 Ctr. (i. W. von 4,264,700 Thlr.). Der Werth der Einfuhr an Vieh und anima- lishen Rohprodukten erreichte die Summe von 3,154,200 Thlr., der- jenige der Ausfuhr 3,708,000 Thlr. Holy, Holzwaaren und Möbel wurden im Werihe von 715,400 Thlc. eingeführt , ausgeführt für

633,600 Thlr.

Das Speditionsgeshäft des Jahres 1869 zu Königsberg is gegen diè früheren Jahre nicht zurückgeblieben. Vielmehr gewöhnen sich die russishen Händler mchr und mehr an den Winterverkehr über Kö- nigsberg und benußen ihre Häfen nur während der Sommermonate für ihre Tmporten. Die petersburger und moskauer Kaufmann- chaft bezieht während des Sommers nur “so viel Bedürfnisse Über St. Petersburg, als sie während dieser Monate gebraucht. - Vor meh- reren Jahren war dies noch nit der Fall. Die Russen bezogen während der Sommermonate möglich| ihren ganzen |Jahresbedarf über St. Petersburg, und bezogen im Winter nur dos Notbhwendigsie über Königsberg. Es sind daher während der Winter-, Frübjahrs- und : Herbstmonate namhafte Quantitäten aller möglichen Aitikel namentlich Thee und rohe Baumwolle, über Königsberg nad St. Petersburg und Moskau gegangen. ;

Bei dera Comtoir ‘der Preußischen Bank zu Königsberg betrug der Geschäftsumsaß im vergangenen Jahre 146,763,800 Thlr. gegen 145,953,500 im Jahre 1868. Was den Eisenbahn- und Telegra- phen-Verkehr anlangt, so war die Frequenz der Station Königsberg auf der ostpreußischen Südbahn im Vergleich zum Vorjahr in wenn auch nur - mäßigem “Steigen begriffen. Es famen daselbst an und gingen ab: in Summa 284,046 Personen gegen 273,619 Personen im Jahre vorher. Un ‘Gütern kamen “und gingen ab zusammen 5,620,349 Ctr. gegen 2,345,695 Ctr. im Vorjahr. —- Auf der König- lichen: Osibahn gestaltete sich die Frequenz derart, daß im Ganzen 376,229 Personen expedirt wurden gegen 356,281 im Vorjahr. Der Güterverkehr war geringer als im Vorjahr. Es sind nämlich 1869 angekommen 2,932,294 Cir., abgegangen 1,976,460 Ctr. Güter (zu- sammen also expedirt 4,908,754 Ctr.), während in 1868 ankamen 3,516,960 Ctr., abgingen 2,211,995 Ctr. (zusammèen 5,728,955 Ctr.) Der Telegraphen - Verkehr der Königlichen Telegraphen - Station zu Königsberg umfaßte 72,715 dort aufgegebene, 78,907 angekommene Depeschen (gegen 73,752 und 82,416 im vorvergangenen Jahre).

: Verkehrs - Anstalten.

Kopenhagen, 29. Dezember. (W. T. B.) Hier is kein offenes Wasser zu sehen. Das Leuchtschiff »Knoben« im Kattegat hat wegen Eises die Station gestern verlassen. Die Dampfschiffahrt kann als völlig eingestellt angesehen werden. Heute Nacht 13 Grad Kälte.

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Oeffentlicher Anzeiger.

SteæÆbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Wiederholter Steckbrief. Königliches Kreisgericht zu Sorau, den 23. Dezember 1870. An dem Kolporteur Alfred Vollmann aus Berlin soll eine sechwöchentliche Gefängnißstrafe wegen Hausir-

fontravention vollstreckt werden. Sein gegenwärtiger Aufenthalt ist unbfannt. Wir uen) ihn Behufs der Strafvollstreckung an uns oder an die nächste Gerichtsbehörde, welche uns híiervon Kenntniß

geben wolle, abzuliefern.

Handels-Negister.

“In das Handel8registier zur Eintragung der ehelichen Vermögens8-

verhältnisse T ENe Eintragung exfolgt:

sub Nr. 29: 7 : Es

ufmann Zacharias Klein zu Gumbinnen hat für seine le i a geb. Henschel, Tochter des Kaufmanns Lcyser Henschel zu Graudenz, die Gemeinschaft der Güter und des Erwerbes mit der Bestinminung ausgeschlossen, daß das Vermögen - der Ehefrau die Rechte des Eingebrachten haben und dem Den e rana und der Nieß- _ braug an demselben zustehen soU.

Eingetragen zufolge Verfügung vom 18. Dezember 1870 am A ‘Bumbi e 18,: Dezember 1870 | |

umbinnen, den 15. ; |

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. :

I, Bei ‘der unter Nr. 73 des Firmenregisters des unterzeicneten- Gerichts eingetragenen Firma Louis Lewy & Co. ‘Inhaber der ‘Kaufmann Louis Lewy zu Stettin, ist zufolge Verfügung vom. 27. Dezember 1870 ‘am 28. desselben Monats in Kolonne 6 vermertt: i:

die Firma is durch Erbgang auf die Wittwe Lewy geborene

Lewin und deren Kinder übergegangen. Cr. Nr. 391 des

GesellschaftSregisters. L

IT. Die Géscllschafter der in Stettin unter der Firma Louis Lervy & Co. in Stettin am 18. Juni 1870 errichteten offenen Handels- gesellschaft sind: : |

1) die’ Wittwe des Kaufmanns Louis Lewy, Blüme ‘geborene

Lewin, zu Stettin,

2) die- Ehesrau des Kaufmanns Samuel Rubinstein, Rosalie geborene Lewoy, zu Stettin,

3) der Kaufmann Daniel Lewy zu Belgard,

4) die Ehefrau des Kaufmanns Moriy Rosenthal, Philippine

- geborene Lewy zu Belgard, j y 5) der Kaufmann Julius Lewy zu Leipzig, :

6) die Ehefrau des Kaufmanns Moriß Levy, Ernestine geborene

Lewy, zu Stargard i. Pom, j 7) der Kaufmann Gustav Lewy zu Stettin,

8) der Kausmann Gotthold Lewy zu Stettin 0 der Kaufmann Georg Gottschalk Lewy zu Stettin, 10) der minderjährige Leo Lewy zu Stettin.

Die Befugniß, die Gesellschaft zu vertreten, steht nur der Wittwe Leroy, Blürne geborene Lewin, zu, die Übrigen Gesell« \chafter, Geschwister Lewy, sind von der Befugniß, die Gesell-

| {chaft zu vertreten, ausgeschlossen.

Dies i} in das Gesellschaftsregister des unterzeichneten Ge- ridts unter Nr. 391 zufolge Verfügung vom 27. Dezember 1870 am 28. desselben Monats eingetragen. M L

, Die Handelsgesellschaft Louis- Lewy & Co. zu Stettin hat für ihre in Stettin unter der Firma Louis Lewy & Co. - bestehende O unter Nr. 391. des Gesellschaftsregisters eingetragene Hand-

ung : :

N 663®