1890 / 210 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 01 Sep 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Swley, ausgeführt ift, ruht auf 4 Säulen von Giallo antico mit Basen aus Ross0o antico. Palmbüschel füllen die Ecken, Atler und reich vergoldete Fruchtgebänge die Vouten, Die Stuckarbeiten in den übrigen Vorderräumen sind vom Bildhauer Ernst Westphal, die in den hinteren Fhywern von Richard Sirmer ausgeführt. Die reichen vorderen Decken zeigen Amoretten als Träger von Scildern mit Kaiserlichen Namenszügen und Kronen. Interessant sind die in die Deckenverzierungen eingewebten Medaillons mit Reliefporträts früherer Leiter und Künstler der Manufaktur. Von Ersteren sehen wir den geistreihen- Kopf Grieninger's, der unter Goßkowski als Direktor fungirte und von Friedrich dem Großen mit übernommen wurde, daneben den des ehemaligen Handels - Ministers von Heiniß und des Ober - Finanz - Raths Rosenstiel. Die anderen Medaillons zeigen die Reliefs hervorragender Künstler der Manufaktur: Klipfel, Meyer und Clauce, sowie des Chemikers (Arka- nisten) Richter. Die Malerarbeiten in allen Räumen find von dem Vater des Direktors Kips mit Feinheit durchgeführt. Die Deden und Wände sind, um die Farbenwirkung der Porzellane zu voller Geltung zu bringen, in zarten Tönen wit sehr mäßiger An- wendung von Gold gehalten. Die Heizung und Ventilation zeigt getriebene Gittertbüren von besonderer Schönheit, die vom Lehrer am Kunstgewerbe-Museum Lind modellirt find. Von einer eigenen Einrichtung für elektriswe Beleuchtung, wie sie die Manufaktur im bisherigen Lokal besaß, bat man im neuen Hause abgesehen und entnimmt das Licht aus den Elektrizitätêwerken. Voa den Porzellanwand- füllungen, welche den Räumen einen besonderen Reiz geben werden, ist bisher nur eine größere mit zwei dazu gehörigen Seitenstücken ein- gelegt, welche {on vor zwei Jahren auf der Vünchener Auestellung Aufsehen erregte. Das Hauptstück zeigt auf Fliesen in Scharffeuer- blau eine Verberrlihung Friedrih's des Großen als Gründers der “Manufaktur, während auf den Seitenstücken Karyatiden mit Emblemen

der Keramik dargeftellt sind.

Ueber ein am 29. August stattgehabtes Eisenbahn-Unglück gebt biesigen Blättern folgende Notiz zu: „Am Freitag Abend um 9 Uhr 20 Minuten fuhr der Personenzug 1526 Grunewald Anhalter Bahnhof bei der Einfahrt in den Bahnhof Wil- mersdorf auf zwei von einem Nebengeleise ab- gelaufene Güterwagen auf. Der Lokomotivführer blieb fofort todt, wahrscheinliG in Folge Verbrühens durch Damvf, der Heizer und zwei Bremser sind verwundet. Von den Fahrgästen des s{wach beseßten Zuges ist, soweit bekannt, Niemand verleßt. Die beiden Güterwagen, auf welche der Zug auf- gefahren ist, find zertrümmert, die Maschine des Zuges ist entgleist und stark beschädigt. Die dadur herbeigeführte Geleissperrung war am Sonnabend früh vor Beginn des Verkehrs wieder beseitigt.“

Der Abschbluß der Stadt-Hauptkasse für das Reh- nungSsjahr 1. April 1889/90 hat, wie die „Nat.-Ztg.“ berichtet, das günstige Resultat ergeben, daß gegen die Ansäße des Stadt- Hausbhalts-Etats ein Ueberschuß von 5471120,91 Æ erzielt worden ist. Derselbe ist demnach im Vergleih zum Vorjahre, für welhes sch der Uebershuß auf 4940501,14 #4 beziffert um 530 619,77 4 böôber. Auéweislih des Jahresabschlusses der Stadt- Hauptkasse hat dieGesammteinnahme derselben, einshließlih des ultimo Mârz1889 vorhanden gewesenen Bestandes von 8 700 159,124, be- tragen : 85 445 691,69 4; die Gesammtausgabe, einschließlih des Uebershusses aus dem MRecnungsjahre 1. April 1889/90 mit 4 940 501,14 A, dagegen 75 360 379,56 #Æ, sodaß ultimo März 1890 ein Bestand von 10085 312,13 # verblieben ist. Von diesem Bestande ift der Betrag, um welhen die Ausgabenreste von 14 610 169,18 M die Einnabmenreste um 9995 977,96 S über- steigen, alio eine Höbe von 4 614 19122 Æ zur Deckung der Mehr- ausgabenreste zu reserviren, sodaß für das Rechnungéjahr 1, April 1889/90 ein Ueberschuß von 5 471 120,91 A verbleibt.

In der Urania wird morgen und übermorgen Abend Sophus Trombolt seinen durch viele glänzende Lichtbilder illustrirten popu- läâren Vortrag über „Die Sonne“ halten und zweifellos damit wieder einen glei großen Erfolg erzielen wie im vergangenen Jahre.

böôörung der Oper in der Urania mit größtem Eifer fortgesezt, sodaß die Direktion hofft, das akustishe Experiment noch in der gegenwärtigen Woche dem Publikum vorführen zu können. Es finden gegenwärtig bereits allabendliß Proben und Versuche ftatt, welche die für die Tonübertragung beftmögliße Gruppirung der Apparate bezwecken. Diese Versuche waren s\ck{on bei der ersten Opernaufführung dieser Saison, dem geftern aufgeführten „Lohengrin“, sehr zufriedenstellend, doch bofft man auf immer noch bessere Gesammtwirkung.

Ueber Howasser undUebershwemmung bringt ,W T. B.“ folgende Mittheilungen: Infolge der andauernden Regengüsse sind die Straßen in Graubünden so beschädigt, daß die Posten die Julier-, Albula-, Schyn- und Splügen- Pässe nicht passiren können. Die Gotthardbabn ist am Luganersee zwishen Maroggia und Capolago infolge 5 m bohen Scutifalles auf 15 m Länge unterbrochen. Das Umsteigen und Umladen an diefer Stelle wird mindestens einen Tag andauern. Die reo ne von Matt nach Elm (Glarus) ist ebenfalls unter-

rocen.

Der Rhein hat au bei Koblach den Damm durch- broven, wie im Jahre 1888; doh ist der Umfang der Ueber- s{wemmung größer als damals, Die Dörfer Koblach, Mäder, Altach und, wie {on in Nr. 209 des „R. u. St.-A.* gemeldet, Lustenau in Vorarlberg stehen völlig unter Wasser; besonders ernst ist die Lage in Höchst. Auf der s{chweizer Seite des Nheins ist von Bauriz bis Montlingen und Ruécti Alles ein See von gestautem Hinterwasser. Die Eisenbahn zwishen St. Margarethen und Bregenz ist unterbrohen. Die Noth ift sehr groß. L

Ferner meldet „W. T. B.“ aus Ragaßz: Nah mehrtägigen heftigen Regengüssen sind alle Bergbähe stark ange- {wollen ; der Rbein hat bei Reichenau die Höhe von 26 Fuß erreiht, wel&e er seit dem Jahre 1872 nicht mebr gehabt hat. Die im leßten Winter neu erbaute Brücke zwischen Mastrils und Lan dquart wurde gestern Abend fortgerissen, wobei eine Frau und ein Knabe ums Leben kamen. Bei Chur- walden wurde ebenfalls eine Brücke fortgeshwemmt und der Verkehr unterbrocen.

Unterm beutigen Datum meldet ,W. T. B,“: Das Ueber- \ck{wemmung?gebiet im St. Galler Rheinthal nimmt immer noch zu. Seit gestern regnet es wieder mit ununterbrowener Heftigkeit. “Der Wasserstand dcs Bodensees ist so hoch, daß die Landwasser dahin fo gut wie keinen Abfluß haben. Allerorts werden Erdabrutschungen und Straßenvershüttungen ge- meldet. In den Üübershwemmten Ortschaften werden Häuser-

einstürze befürhtet.

Leipzig. Am 29, August, Nachmittags, ereignete sich, wie das „Leipz. T.“ berihtet, in Stötteriß ein Unglücks8fall, der von den schrecklichsten Folgen begleitet war. In der Ulrich’shen Brauerei erfolgte der Einsturz des oberen, dort im Bau befindlichen Kellergewölbes, wobei sechszehn Arbeiter verschüttet und unter den Trümmern begraben wurden. Von den Ver- unglückten find sieben todt, fünf erlitten sck{were, vier leihte Verlezungen. Die Verleßten wurden hierher in das Kranken- haus transportirt, Kurz nah dem Unglück erschienen vier Aerzte auf der Unglücksftätte und ließen den Verleßten die umfafsendste Hülfe angedeihen. Ueber den Grund des Kellereinsturzes läßt sich noch nichts

Bestimmtes angeben. Lübe ck, 30. August. Der Lübecker Dampfer „Elita“, Kapitän Schulz, traf, „W. T. B.* zufolge, bei Faroe einen total wrack

gewordenen, auf See treibenden Dreimaster, der eine Bretter- ladung füßrte und von der Mannschaft verlassen war. Der Orkan

dauert fort.

NaG S@6luß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Kiel, 1. September. (W. T. B.) Gestern Abend fand

Marine-Akademie ein Gartenfes mit Souper und Ball statt, welhes einen glänzenden Verlauf nahm. Vor der Abendtafel ershienen Jhre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Heinrih, Se. Kaiserliche und Königlihe Hoheit der Erzherzog Karl Stephan und der österreichishe Admiral von Sterneck. Dieselben kehrten um 71/, Uhr nah dem Sthlosse zurück. Der kommandirende Admiral Freiherr von der Goltz ist heute hier eingetroffen.

Kaiserslautern, 1. September. (W. T. B.) Amt- lihes Ergebniß der am 28. August im 6. pfälzischen Wahlkreisevorgenommenen engeren Wahl zumReichsta ge. Die Gesammtzahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 20 908. Hiervon erhielten Gutsbesißer Brunk in Kirchheim- bolanden (natl.) 10648, Grohé, Gutsbesißer in Hambah (Volkspartei) 10 260 St. Ersterer ist sonach gewählt.

Nischninowgorod, 1. September. (W. T. B.) Der Finanz-Minifter Wyschnegradskij if gestern mit dem

irektor des Eisenbahn-Departements Witte hier ein- getroffen und auf dem Bahnhofe von den Spigen der Behörden und der Kaufmannschaft begrüßt worden. Beim Empfañge der Kaufmannschaft erwiderte der Minister auf die Ansprahe des Atltesten derselben, er freue sich mittheilen zu können, daß der Kaiser ihn beauftragt habe, die Kaufmannschaft seiner Für- sorge für die Entwicklung des Handels und der Jndustrie zu versichern. Als ein neuer Beweis dieser P des Kaisers diene die Erhöhung des Zolles auf ausländische Waaren mit Ausnahme solcher, die nicht im Lande produzirt würden. tit dem Steigen des Wedchsel- courses hätten die bisherigen Schutzölle ihre Bedeutung verloren; der Kaiser habe hierauf seine Aufmerksamkeit ge- rihtet. Der Minister sprah sodann die Hoffnung aus, bei Gelegenheit der Generalrevision des Zolltarifs die Repräsentanten der Kaufmannschaft in St. Petersburg zu sehen. Der revidirte Tarif werde bald dem Reichsrathe zugehen; der Kaiser habe jedoch, ohne die Erledigung dieser Arbeit abzuwarten, den Befehl gegeben, die Tarifsäße shon jeßt zu erhöhen, und zwar gelte diese Erhöhung bis zum 1. Juli 1891, bis zu welhem Termine die Revision des Tarifs hoffentlih beendet sei. Der Aelteste der Kaufmannschaft bat den Minister, an den Stufen des Thrones die Versicherungen treuer Unterthanenschaft niederzulegen, und dankte demselben für seine Fürsorge für die Bedürfnisse der Kaufmannschaft. Der Minister erwiderte hierauf, er sei nur der eifrige Ausführer der Weisungen und

des Willens des Kaisers.

Konstantinopel, 1. September. (W. T. B.) Nah Meldung der „Agence de Constantinople“ sol Musa Bey, der auf Grund englisher Vorstelung bei der Lforte auf administrativem Wege nah Medina verbannt war und am Sonntag zu Schiff dorthin gebraht werden sollte, ent- kfommen j ein.

Von den Räubern, welche vor einiger Zeit die Jnge- nieure Gerson und Mejor entführten, sind vier verhaftet worden; es wurden bei ihnen 420 Pfund gefunden.

Ostende, 1. September. (W. T. B.) Der König hat sih heute Morgen nach Schloß Ciergnon in den Ardennen begeben und kehrt heute Abend nach Brüssel zurück.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

zu Ehren der Offiziere des österreihischen Geshwaders in der

Inzwischen werden die Vorbereitungen zur telephonischen An- C müller. In Scene geseßt vom Direktor Sternheim.

Wetterbericht vom 1, September, Morgens 8 Uhr.

Stationen.

| Wind. | Wetter.

Bar. auf0 Gr 4. d. Meeres\p red. in Millim

“Temperatur = [in Celsius

2

ullaghmore SW [Regen Aberdeen 2 wolfig Christiansund 2 balb bed. Sopenhagen . lihalb bed. Stoctholm . 2 wolkenlos aparanda . 4'bededckt t. Petersb. 3¡wolfkenlcs8 Ytosfau . .. 1balb bed. Gork,Queens- town ... 3 wolkig Cherbourg . 1 beiter Helder . 2\heiter 3\wolkig mburg .. 1/halb bed. winemünde

1\wolkig_ Neufahrwafser

—J “I D D ck

Stauspiel in Anfang 7 Uhr.

1\bedeckt Memel 2\wolkig 2iwolkenlos 2\wolkenlos 3|bedeckt 2 halb bed.

O

ünster. .. Karlsruhe . . | Wiesbaden . Cent P teen

emnig .. egen Berlin E e 2|bedeckt Wien .... 3 halb bed. Breslau . 2bededckt

Sle d'Aix .. | 772 3wolkenlos Nizza .……. 4 Triest .… .. | 757 [D

von M. Hervs. | Vor der V

Großes Garten der Vorstellung Mittwoch u.

1|Regen

Vebersi©t der Witterung. j Die Luftdruckvertbeilung ift allenthalben gleih-

liegt über West-Eurcpa, über Central-Europa schwade nördliche Luftströmurg verursacend. In Deutschland ift das Wetter kühl und vorwiegend trübe. Altfirch meldet 30, Friedrihsbafen 36 mm Regen. Gewitter werden niht gemeldet. Deutsche Seewarte.

von Gredelue.

Dienstag:

Theater-Anzeigenu.

baus, 161. Vorstellung, Carmen. Oper in | Kapellmeister

4 Akten von G. Bizet. und L. Halévy, nach einer Novelle des P. Mérimée. | von C. Costa. Tanz von P. Taglioni. Anfang 7 Ubr.

Schauspielhaus. 166. Vorstellung. Minna von Varnhelm, oder: Das Soldatenglück. Lusispiel | Kavallerie. in 5 Aufzügen von G. E. Lessing. Anfang 7 Ubr.

Mittwoch: Opernhaus. 162. Vorstellung. Der flicgende Solländer. l

3 Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr. Séauspielhaus. 167, Vorftellung. Der Sturm. O 5 E von E Nach A. W. v. egel’s Ueberseßung. usik von | &; W, Taubert. Tanz von E. Graeb. Anfang 7 Uhr. Hinze u. Harder. Anfang 7# Ubr.

Deutsches Theater. Dienstag: Die Stützen der Gesellschaft. Anfang 7 Ukr.

Mittwoch: Das Wintermärchen.

Donnerftag: Der Richter von Zalamca.

Berliner Theater. Dienstag: Maria Stuart. Mittwoch: Maria Stuart. Donnerstag: Die Räuber.

Tesfing = Theater. Dienstag: Neue Zeiten.

Mittwoch: Ein Volksfeind. Donnerstag: Neue Zeiten.

Walner=-Theater. Dienstag: Zum 89. Male: Mamfell nche. Vaudeville in 3 Alten und Se früh verstarb bierfelbst nach längerer As aUO S R, MIEN Krankheit im Alter von 61 Zahren der Königliche ellung, bei günftiger Witterung: | Sanitäts-Rath uud Oberamts-Phyfkus, Zn- i baber der eisernen Verdienstmedaille für Nicht- Oucers, Anfang des Gancerts 0d 1 L iibaiiauten von 1870/71: Herr Dr. med. Eugen Koller.

Seit sechsunddreißig Jahren als praktischer Arzt und seit sechszehn Jahren als Oberanits-Physikus in seiner Heimath thätig, hat der Verstorbene durch die hingebende und uneigennüßige Ausübung seines Hrn. Bückmann (Kloster Loccum). Berufes, dur die Lauterkeit scines Charakters wie Ma uns M i durch seine E Ven 28 on Ver- | Gestorben: Hr. Johann Christoph Koh (Branden- mäßig. Ein barometrisches Maximum über 770 mm : trauen, die Hochachtung un uneigung er er-

ßig X Rich, Nathanson. Musik von G. A. Raida. Ballet worben, mit deren er in Berührung trat.

Der Kösniglihe Dienst rerliert in ihm einen Beamten von bewährter Tüchtigkeit, von that- kräftiger Königstreue und WVaterlandéliebe, feine Vaterstadt einen Bürger von lebendigem Gemein- (Hamburg).

C A Theater und finn, feine pre einen Freund, defsen Bild in

4 Bildern von H. M

wolkig Victoria-Theater. Dienstag: Zum 8, Male: Mkt gänzlih neuer Ausftattung. Die Million oder Vivat Imperator. Modernes Ausftattungs- stück in 12 Bildern von Alex.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Austattung: Die Puppenfee. Divertifssement von Haßreiter und Gaul. Musik L ; , von Jof. Beyer. Königlihe Schauspiele. Dienstag: Opern- | F, @. Hofballetmeister aus Wien. Dirigent: Hr.

Knoll. Vorher: Neu einstudirt: | Verlobt: Frl. Hedwig Horn mit Hrn. Berthold A. Molling (Düsseldorf Hannover). Frl. | Dru& der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-

Hr. Binder. Dirigent: Hr. Kapellmeister Federmann. Mittwoch: Die Puppenfee. Vorher: Leichte

geseßt von Sigmund Lautenburg.

in Granada.

Th. Hauptstein. Anfang 5t, 7 Ub

Der Troubadour.

Belle-Alliance-Theater.

3 Aufzügen von Adolf Wilbrandt. 14, Male: Der Dorsteufel.

74 Ubr. folg. Tage: Mamsell Nitouche.

Moszkowéki und Anfang 74 Ubr.

Direktion: Julius Frißsche. | ihnen fortleben wird.

Zum 11. Male mit dur{chaus neuer Pantomimisches

Arranrgirt von J. Haßreiter,

Text von H. Meilhac | Leichte Kavallerie. Komische Operette in 2 Akten : : } } 1

Marie Zeigmeister mit Hru. Prediger Ulrich Brzezinski (Königsberg— Fürstenwalde i. Oftpr.). Hrn. Oberlehrer Dr. Nausester (Berlin). Frl. Elisabeth Heinemann mit Hrn. Karl Koh (Wolfenbüttel—Bennigsen).

Musik von Fr. von Suppxé. Regie: Frl. Marie Onnen mit

P Gia A Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten- Le burg. Dienstag: Zum 116. Male: Marquise. y Lustspiel in 3 Akten von Sardou. Jahrestages der Schlacht bei Sedan. Großes Extra-

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung. Kroll’s Theater. Dienstag: Das Nachtlager

E: Mittwo§: Gastspiel des Sgr. Luigi Ravelli.

Ehre seinem Andenken. Hechingen, den 28. Auauft 1890. Der Königliche Oberamtmann. Frhr. Senfft von Pilsach.

Im prachtvollen Sommergarten: Zur Feier des

In Scene | Fest-Concert. Auftreten sämmtlicher S : : e Z : pezialitáten. Die neuen Deko- | Zrillante Fllumination des ganzen Garten-Gtabliffe-

rationen find aus dem Atelier der Herren Hartwig, ments. Anfang des Concerts 6 Uhr, der Vorstellung b ,

7+ Ubr. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Adolph Ernft-Theater. (Lezte Wote!) Dienstag: Zum 144, Male: Der Goldfuchs.

Bei günstigen Wetter vor und na§ der Vor- 2 f-lung, Abends bet brillanter elektr. Beleuhtung | Gesangêpofe in 4 Akten von Eduard Jacobson und

des Sommergarten8: Großes Vokal- und Instrumental- ) D L Concert, ersteres ausgeführt vom Erk’schen Männer- | Musik von Franz Roth. Anfang 7# Uhr.

- i ter Leit des Dirigenten Herrn s E e, U, us A Berns posse in 4 Akten von Leon Treptow. Couplets

Leop. Ely. Couplets theilweise von G. Görß.

In Vorbereitung: Unsere Don Juans. Gesangs- dee DOMun0 du GSullev Gbrk Must von Abn: Ratl

Urania, Anstalt für volksthümlihe Naturkunde. : Am Landes-Ausstellungs - Park Sette Bahnhof). Dienstag: Zum | Geöffnet von 12—11 Uhr. Täglih Vorstellung im Dorfkomödie in | wissenschaftliGen Theater. Näheres die Ansblag-

3 Abtheilungen und einem Vorspiel von Ferd. Nes- | ze tel.

Familien-Nachrichten. Verehbelicht: Hr. Pastor Karl Ubden mit fel Lilli S&rader (Diepholz). Hr. Gerichts-Assefsor Dr. Wolters mit Frl. Helene Halle (Eitorf a. d. Siea). Hr. Gustav Lüders mit Frl. Mar- garethe Reuter (Hamburg). Geboren: Ein Sohn: Hrn. W. Tancré (Rostock). Hrn. H. Schönfeldt (Stockholm). Hrn. I. Göbbels (Köln). Hrn. Emil Billig (Berlin). Hrn. W. Daßler (Oranienburg). Eine Tochter: Hrn. Georg Schreiber E Hrn. Hugo S{röder (Stralsund).

burg). Hr. Rentier Gottlieb Schmidt (Nimpts{ch). Hr. Alexander Schönfeld (Erbes —Büdesheim). Hr. Wilhelm Bencke (Her- mannéburg). Frau Karoline Meincke, geb. Amtsberg (Loiß). Hr. Iohann Heinri Lesnau Hr. Heinrih Rost (Berlin) Frl. Minna Schelle (Berlin), Frau Wilhel- mine Rofentreter, geb. Hille (Daldorf).

Redacteur: Dr. H. Klee. Verlag der Expedition (Scholz).

Berlin:

Anftalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen

(cins@ließlich Börsen-Beilage.) (13735)

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und K

2 210.

E a I

x Erträge der Zölle und Verbranchsfteuern.

Wie alljährlih, so enthält auch der neueste ahr (1890) des „Jahrbuhs für das Deutsche Reih tab us Uebersichten der Erträge der Zölle und Verbrauchssteuern eit dem Jahre 1834. Die Tabellen sind in dem neuen efte ortgeseßt bis zum Jahre 1888/89. Die steigende Progression in welcher sich die Erträge bewegen, ist die Wirkung einmal der Erweiterung des Zollgebiets, sodann der mannigfachen Aenderungen der Zoll- und Steuergeseßgebung.

Die Tabellen geben Betreffs der Zölle sowohl die Summen der Erträge, wie die Berehnungen auf den Kopf

der Bevölkerung. hervor :

Wir heben

hieraus folgende Zahlen

Im Jahre 1834/35, nah Begründung des Zollvereins, belief

sih die Bevölkerung dieses

Gebiets auf 23 478 120. E

s wurden

in diesem Jahre (einshließlih der damals no bestehenden Durch- gang8abgaben und Ausfuhrzölle) an Zöllen tio errei 47 544 000 Á, was auf den Kopf der Bevölkerung 2,01 ergab. Bis 1870 stiegen die Brutto- Einnahmen (wir haben es fortan nur mit diesen zu thun) bei einer Bevölkerung von

37 426 291 auf 85 682 000 M Betrag von 220 M,

Das ergab auf den Kopf den also eine nur geringe Steige-

rung. Das Jahr 1872 brate bei einer Bevölkerung

von 39127976 eine auf den Kopf 2,99 M

Einnahme von 122514 000 M,

Das Fahr 1880/81, in welchem

der neue Zolltarif voll zur Geltun- kam, bra i ei

Bevölkerung von 44766183 eine Sinne von 182 229000 auf den Kopf 4,08 4, das Jahr 1885/86 bei einer Bevölke: rung von 46 314 494 eine Einnahme von 235 002 000 auf den Kopf 5,08 #4, und endlih das Jahr 1888/89 bei einer Bevölkerung von 47 065 145 eine Einnahme von 312532000 M,

auf den Kopf 6,52 M

In den weiteren Tabellen sind die Erträge der Ver- brauchsfsteuern vom Jahre 1868 an ategeben aber nit nah dem Kopf berechnet ; wohl aber sind die Kopfbeträge der Hölle und Steuern von den Verbrauchsartikeln angeführt. Da aber die Zolleinnahmen dieser Artikel (Taback, Salz,

ollerträgen enthalten find, so ist es, wenn man einen Ueber-

Jellert Branntwein, Bier) bereits in den oben angeführten [l

ick über die Höbe der Belastung pro Kopf der Bevölkerun durch Zölle und Verbrauchssteuern erhalten will, erforderlich, leßtere also die Verbrauhssteuern für fih allein nah R a 8 ju A

__Xac) den Tabellen hat der Taba ck an Steuern im Jahre 1870/71, nah Abzug der Rückvergütung, 904100 4 an Le

Ja

eingebraht; das ergiebt den Kopfbetrag von 0,03 4 d 1872/73 wurde eingenommen: 1 496 400 M, also E

den Kopf 0,04 4; im Jahre 1880/81: 7045 100 6, auf d Kopf 0,15 M; im Jahre 1885/86: 10091 300 M, Perl déi Kopf 0,21 , und im Jahre 1888/89: 10 832 600 M, auf

den Kopf 0,23 M

Vom Salz im Jahre 1870/71: 31 052 700 4, also au den Kopf 0,83 4; im Jahre 1872/73: 33 149 100 - ut

den Kopf 0,83 M; im

den Kopf 0,84 4; im Jahre 1880/81: 37 239 500 Á, auf ahre 1885/86: 39 416 900 M, auf

den Kopf 0,85 H, und im Jahre 1888/89: 41 929 900 Á, auf

den Kopf 0,80 M 1870/71:

Vom Ne nah Ab

3 206 200 M, Jahre 1872/73: 46 654 §00 Fahre 1880/81: 44667 500 M, au

zug der Rückvergütung, im Jahre also auf, den Kopf 0,88 4; im

H, ael den Kopf 1,20 #; im den Kopf 0,99 #; im

Jahre 1885/86: 23 057 500 M, auf den Kopf 0,49 # und im Jahre 1888/89: 28 617 500 MÆ, auf den Kopf ‘0,62 M Vom Branntwe in (innerhalb des Steuergebiets und nah Abzug der Vergütungen für ausgeführten und zu tehni- schen Zwecken verwendeten Branntwein) im Jahre 1870/71 : 39 713 000 é, auf den Kopf 1,17 46; im Jahre 1872/73: 42711 900 M, auf den Kopf 1,38 Á.; im L 1880/81 :

45 194 000 M, auf den Kopf 1,26 M; im 47 996 900 M, auf den Ko 139 137 800 M, auf den K

ahre 1885/86:

pf 1/29 M6, und im Jahre 1888/89: opf 2,87 6

Vom Bier (innerhalb des Steuergebiets, nebst Ueber- gangsabgabe und abzüglich der Ausfuhrvergütung) im ahre 1870/71: 10915 200 M, auf den Kopf 0,35 M; im Jahre 1872/73: 14185 900 A, auf den Kopf 0,45 Á; im Jahre 1880/81: 18 242 200 M, auf den Kopf 0,53 4; im Jahre 1885/86 : 21 619 100 M. auf den Kopf 960 #, und im Jahre 1888/89: 25 958 200 Æ, auf den Kopf 0,70 M

Stellen wir nunmehr das Ergebniß zusammen. Es sind an Zöllen und Verbrauchsfsteuern vereinnahmt worden :

1870/71

ole Labaditener 904 100 Salzsteuer 31 052 700 Zuckersteuer 33 206 200 Branntwein-

steuer 35 713 000 Biersteuer 10915 200

1872/73 1880/81

85 682 000 e 122 514 000 6 182 222 000

1 496 400 33 149 100 46 654 600

42 711 900 14 185 900

7 045 100 37 239 500 44 667 500

45 194 000 18 242 200

197 473 200 M 260 711900 Je 331610 300 e

1885/86

Lôlle «239/002 000 Æ

10 091 300 39 416 900 . 23057500 ,„ Branntweinsteuer 47 996 900 21 619 100

377 183 100 M6

abacksteuer . Salzsteuer . Faeteaer :

Biersteuer.

1888/89 312 532 000 A 10 832 600 41 929 900 28 617 500 7 139 137 800 ;; 25 958 200

999 008 000 A6

An Zöllen und Verbrauchssteuern find pro Kopf

der Bevölkerung (Branntwein und Bier ist nur für die

Steuergemeinschaften berechnet) eingekommen :

An Zöllen . An Tabacksteuer An Salzsteuer . An Zuckersteuer An Branntweinsteuer An Biersteuer .

Summe

1870/71

1872/73 1880/81 2204 299M 4,08 M 0/03 0/83 ;,

0,88 117, 0/35 7

5,46 M

Erste Beilage

__ Berlin, Montag, den 1. September

s 1885/86 1888/8 An Zöllen... 5,08 M 6,52 fr E... U - 0,23 u, E 0,80 «cet O 0,62 ranntwein . 129 7 2,87 n... O. 0,70 8,52 M 11,74 Æ Dagegen wurden {on vor dem Jahre 1880 und in der Zwisdenzeit haben fi die Erträge So überall erhöht del L vi git S De e Mac uen u Verbrauchs steuern) em Reichstage in - gelegten Denkschrift in: s S Gt E a a e O M (nad den Untersuhungen Ph. Gerst- _ feldi’s vom Jahre 1881 : 25,86 H) San 27,7 (nah Gerstseldt 25,08 4) d e P O e E E! den Vereinigten Staaten Nord- E Ss as. G a 26 : ie Steigerung der Zoll- und Verbrauchs steuereinnahme in Deutschland hat von 1870/71 bis 198889 S 362 Bt lionen (pro Kopf 6,28 M), von 1880/81 bis 1888/89 circa 229 Millionen Mark (pro Kopf 3,90 M), betragen, und tro dieser Steigerung, welche für die Bedürfnisse des Reichs un Staats nothwendig war, steht Deutshland in Bezug auf die Zoll- und Verbrauchsabgaben, wie man fieht, hinter allen anderen Ländern zurück, und zwar hinter dreien weit zurü.

Statistik und Volkswirthschaft.

* Zur Arbeiterbewegung.

, Ueber den Ausstand in den belgischen Koblenrevieren

wird der „Köln. Ztg.“ aus Brüssel unter dem 30, v. M. geschrieben, daß, nachdem an diesem Tage Morgens viele Ausständishe in Flenu, Wasmes und Jemappes wieder eingefahren seien, zu derselben Zeit die Versammlung der Vertreter der sozia- listishen Vereine stattfand. Dieselben bes{lofen beinahe ein- stimmig, die Arbeit sofort unter folgenden Bedingungen wieder auf- zunehmen: Keine Vergeltung8maßregeln Seitens der Gruben- besißer gegen die Ausf\tändishen; Aufßebung der Bestimmungen dec Grubenordnungen über die Gelditrafen; sofortige Bildung der noch zu erritenden „Arbeitskammern. Die Belegschaften bespra(en diefen Beshluß im Allgemeinen günstig. Der Entwurf der Gruben- ordnung, der durch die Vertreter ausgearbeitet ist, bestimmt hauptsäHßlih, daß neben 24 stündiger gegenseitiger Kündigung der unentschuldigt Ausbleibende für jeden Tag Abwesenheit mit einem Tag Aus\{ließung bestraft wird Aus Mariemont, der im Mittelbecken gelegenen bedeutendsten Zebe Belgiens, wird gemeldet, daß die Bergleute mit Ausïtand drohen, wenn sie nit 15% Lobn» erböbung erhalten. Der „Voß. Ztg.“ schreibt man unter dem leihen Datum: Trotz der Vermittelung des Gouverneurs gewinnt der Ausstand im Borinage an Ausdehnung. Die Meßrzabl der Bergleute will von einer Wieder- aufnabme der Arbeit nichts hören, so lange die Zechen die Arbeitsordnung aufre{tkalten und Lohnabzüge maten wollen. In allen Versammlungen zu Pâturages, Frameries, Cuesmes wird die Fortdauer des Ausstandes beschlossen Die Mahnungen der überlegteren Arbeiterführer zum Einlenken finden kein Gehör mehr. Arbeiterbanden durchziehen die Koblenbezirke, um die noÿ arbeitenden Bergleute in den Zechen von Hornu und Dour zum Ausftand ¿u bewegen. Mit rothen Fabnen .und Sthildern, wel§e die Aufschriften : „Einigkeit mat stark“ und „Vorwärts für das allgemeine Stimm- recht!* tragen, ziehen sie, einige Tausend Mann stark, zu den Zechen, werden aber von der Gendarmerie zerstreut. Die Gendarmerie in Tournai ift bereits zur Verstärkung nah Wa3mes abgegangen Die Stimmung der Bergleute uit, da die Zehen sih wenig nagiebig zeigen, fehr erregt; man fürchtet die weitere Ausdehnung des Aus- standes auf die Zechen von Hornu. Z Zu dem in Halle stattfindenden Parteitag der deutschen Soztrald emotratie wird, der „Vos. Zta.“ zufolge, au eine ganze Anzahl auéländiscer Sozialisten als Gâste ersheinen. So aus Paris der Deputirte Vaillant, der der deutshen Sprahe mädtig ist, aus Ge nt Anseele und aus dem Haag Domela:-Nieuwenbuis. Auch aus der Schweiz, Amerika und England werden Theil- nehmer erwartet. Der Londoner „Kommuniflishe Arbeiter-Bildungs- verein“ wird ebenfalls einen Delegirten entsenden.

Aus Zwickau wird dem „Chemn. Tgbl.* unter dem 29. v. M. geschrieben: Zur Frage der Sonntagsrube hat das Königliche Bergamt zu Freiberg an die Werksbesitzer und Arbeiter- vertreter ein Rundschreiben aerihtet und diese aufgefordert, sich be- treffs der Leistungsfähigkeit der Industcie und der Erwerbsverhält- nisse der Arbeiter beim sächsis{hen Bergbau auszulafsen, ins- besondere aber folgende ragen zu beantworten: 1) Ist den Arbeitern für jeden Sonntag und Festtag mindestens 30, für das Weihnahts-, Oster- und Pfingftfest 60 und in sonstigen Fällen von zwei aufeinander folgenden Sonn- und Festtagen 48 Stunden Ruke zu gewähren ? 2) Ist diese Ruhezeit am vorbergehenden Werktag frühestens um 6 Ubr, spätestens um 12 Uhr Abends beginnen zu lassen? 3) Sind die Arbeiter, welhe bei den §. 105 c Ziffer 2 und 3 bezeichneten Arbeiten länger als 3 Stunden an Sonn- und Festtagen beschäftigt werden, an jedem- dritten Sonntage oder Festtage volle 36 Stunden oder an jedem zweiten Sonn- oder Festtage alle 18 oder 24 Stunden von der Arbeit frei zu lassen? Die Arbeitervertreter des Zwickauer Reviers haben beschlossen, sih über eine gleihmäßige Beantwortung dieser Fragen zu verständigen.

Wie der „Frkf. Ztg unter dem 26. v. M. mitgetheilt wird, fand in As „eine Versammlung säGsijher Buch- druckder in einer Stärke von ungefähr 1200 Personen ftatt. Den Hauptpunkt der Verbandlungen bildete folgende einstimmig ange- nommene Resolution: eDie allgemeine Versammiung sächsiser Buchdrucker beshließt: in Erwägung. daß dur die fortschreitende Tewnik auh in unserem Eewerbe immer mehr Arbeits- bände frei werden und hierdurch sowobl, als aud dur die Umgestaltung der gesammten öffentlihen Verhältnisse die Existenzbedingungen für die Gehülfenshaft immer ungünstiger werden ; zur Hebung ihrer Lebensverhältnifse, als auch um den vielen konditionslosen Gehülfen Arbeitsgelegenheit ¿u vershafffen, mit allen Kräften für die Verkürzung der Arbeitszeit einzutreten, da- mit im nä@tsten Jahre ein diesbezüglider Antrag bei der Tarif- kommission gestellt werde, beziehungsweise der kürzere Arbeitstag durh eigene Kraft der Gehülfenshafst zur Einführung gelangt.“

oniglih Preußischen Staats-Anzeiger. #

S890,

E À

berihtet, na dem Erlöschen des Sozialistengeseßes in Chemnitz ei Sentreatäfe für eine rege fozialistische b die rten West-Sachsens zu s{chafen, überall sozialistishe Vereine zu e Flanonttond zu rien und Vertreter für jede Werk-

nnen, um einen fortwähr i

gean zu unterhalten. E Lide E i us Berlin wird auswärtigen Blättern telegraphi i die Textilarbeiter der Mark Brandenburg A Bas ein Delegirtentag in Kottbus stgttfindes soll. Der in der meGanishen Weberei zu Bolkenbain ausgebrochene Strike (Val. T 6 d. Bl.) dauert fort. Die ‘in Freiburg und Bolkenhain mit der irektion geführten Verhandlungen haben bis jeßt zu keinem Resultat getee Die Arbeiter baben beshlofsen, auf ihren Forderungen, 11 ftündige on C Arbeite tBohung, elen, während die Direk-

y et v - / Stri i ff i Aufru! un Geldunterfi aa ang le Strikenden erlassen einen

us Kopendbagen wird der „Rh.-Westf. Ztg.“ berichtet Sceweasile-on-Tyne sei _ die Meldung O v4 p : 10 gegen die däânisHen SHiffe nun eOffiziell“ aufgehört abe. egtere haben unter dem gegen dieselben gerichteten Strike der englishen Dotarbeiter ni&t im Geringsten gelitten, da die Schiffe vom Perfonal der englischen Importeure und anderen Arbeitern gelös{cht wurden. Die dänischen Seeleute werden nun also glei den Maurern, ebenfalls die Arbeit wieder aufnehmen müssen, und zwar unter wesentlid ungünstigeren Lohn- und sonstigen Bedin- E A h sie vor dem Strike beschäftigt wurden enirt wurde, auf die Hülfe ischen Hafenatbeler bauten weil sie auf die Hülfe der englischen us New-York meldet „W.T.B.*, daß in der S - L E A s Seottsdale (Pennfelvanien) 1000 Koblen, é O ; J / eingestellt baben. astigung von Nicht-Gewerkvereinlern die Arbeit n den Straßen von Melbourne, die ilweis i

elektris erleutet find, herrschte, wie „W. L s Reuter’ |chen Nachricht mittheilt, gestern vollständige Rube. Eine Kundgebung, an der sih gegen 40 000 Personen betheiligt batten verlief ohne Störung. Es wurden mehrere Resolutionen angenommen. in denen den Trade-Unions Englands der Dank für ihre Sympathie und materielle Hülfe ausgesprohen wird. Die Rheder lehnten den Antrag ab, mit den Vertretern der Strikenden zu verhandeln bevor sie mit den vereinigten Arbeitgebern sich berathen hätten. Die Regierung von Sydney bes{loß, einen Theil der Quais zu E E OIAUBSEG damit die Nicht-Unionisten unbehelligt arbeiten

: Die Lage der Arbeiterbevölkerun war im Regierungsbezirk Breslau während des duéiten Quartals bei den durhweg gestiegenen Löhnen überaus günstig. Landwirtbschaft, Industrie und die überall rege Bauthätigkeit boten binreihende Ge- legenbeit zur Arbeit. Nur für die Landwirthe werden die Arbeiter- verhältnisse immer ungünstiger, indem dur den größeren Aufschwung der industriellen Verhältnisse der Landwirtb\{aft nur wenig leistungsfähige Arbeiter verbleiben, und diese würden ganz unerfüllbare Forderungen tellen, wenn man in einzelnen größeren landwirthschaf\tlidhen Betrieben sich nicht polnische Arbeiter versbaffte und dadur noch einen Drugck auf die wenigen einheimis{hen Arbeiter ausübte. In den industriellen Gebirgsfkreisen war die Lage der Arbeiter nicht minder befriedigend; nur die Hand-

Die Holzarbeiter in Chemniß beschlossen, wie die „Vstsee-Ztg.“

weber und Spuler mußten, weil sie der Konkurrenz der mecani Weberei nicht zu begegnen im Stande sind, naa Ger en Preise aller Lebensbedürfnisse noch zu denselben Löhnen wie früher ¿um Theil aub zu noh niedrigeren Löhnen als bisher arbeiten. :

Besonders günstig war die Lage der Bergarbeiter; die Löhne der Pauer und Sthlepper stiegen von 3 bezw. 2 # auf 3,15 bezw. 2,15 Die Einführung der achtstündigen Schichtdauer vom 1. Juli d. I. ab, für welche Zeit namentli der Knappen-Verein lebhaft agitirte, kam nit zur Ausführung, weil dies Seitens der obers{lesis{en Konkurrenzreviere, nach deren Vorgehen in dieser Angelegenheit die diesseitigen Grubenverwaltungen s zu richten beschlofsen hatten nit ge\schab, Dazu wirfte nicht unwesentlich der Umstand mit. daß wegen Mangels an Konsum die Koblenbestände si bäuften und Einlegung von Feiershihten nothwendig wurde.

Zur wirthschaftlidben Lage des Jahres 18

bemerkt der Jahresbericht der Handelskammer S S gets:

„Wir können konstatiren, daß \ih unsere Fabrifation, soweit es ch um die größeren Gewerbebetriebe handelt, fast durchgebends eines regelmäßigen und vollen Absatzes zu erfreuen gehabt hat und daß auch die Gewinnresultate im Allgemeinen als befrie- digende zu betrachten find. Einzelne kleinere Gewerbebetriebe be- klagen si allerdings darüber, daß \sih ihre Lage ungünstig gestaltet hat. Von den größeren trat nur bei der Tertil-Indufstrie, die in unserem Bezirk eine bedeutende Ausdehnung hat, am Ende des Jahres eine s{wäcbere Nachfrage ein. Der weitere Geschäftsgang in den ersten Monaten des Jahres 1890 zeigte, daß diese Erscheinung in der Textil-Industrie keine vorübergehende war, fondern sich fortsetzte . Wenn dieselbe au nit für alle Theile derselten eintrat, so war sie do so weit verbreitet, daß angenommen werden muß, es sei für sie bereits cin Stillstand oder sogar eine rüdckläufige Bewegung in der bisherigen günstigen Entwickelung eingetreten. Wir können dies kaum einer allzustarken Vermehrung der Produktion zuschreiben, sondern glauben, daß der Grund dafür einestheils in den gesteigerten Lebens- mittel- und Kohlenpreisen, anderentheils in der außerordentlich \{lechten Ernte einzelner Bezirke unseres Vaterlandes zu suchen ist, Die Steigerung der Lebensmittel- und Kohlenpreise bewirkt zunächst immer E n Ten Kleidern und Hausgeräth, als

nigen Bedarfsartikel, deren Beschaffun Ï i - geichoben werten fan. haffung noch am längsten hinaus

as die shlehte Lage der Landwirtbschaft ketrifft, so sin

zwar die Preise der Cerealien wesentlich gestiegen, A R Getreide-Ernte hat vielfa dur die Trockenheit im Frühjahr so ge- litten, daß der entstandene Ausfall lange nit dur die Preiserhöhung ausgegliGen wurde und fi Landwirthe, die hauptsählih auf den lia angewiesen find, schlechter befanden, als im vorhergehenden

Die Folge dieses wenn auch nur vereinzelt auftretenden Still- standes der günstigen Geschäftsentwielung dürfte S I AIE L auf andere Gesbäftszweige wie z. B, auf die Maschinen- fabrikation übertragen. Zur Zeit ist dieselbe noch sehr lebhaft beschäftigt, weil alle Fabrikationen in der guten Geschäftszeit ihre Betriebe zu vergrößern und zu verbessery bestrebt waren, und diese Beschäftigung wird noch SON Zeit vorhalten, Allein hon beginnt die Textil-Industrie mit Neubestellungen vorsichtig zu werden, nament- lih au weil die Preise der Maschinen in rapider Weise gestiegen Dat wir glauben, daß sih dies {on im laufenden Jahre in der Maschinenfabrikation geltend machen wird. *

Zur landwirthschaftlihen Lage Aus Breslau wird uns geschrieben: Unter L rößeren und kleineren landwirthshaftlihen Grundbesißzern ist man ie noch vielfa geneigt, sich der Besitzungen dur Verkauf zu entledigen, um cs nicht spâter ¿u Zwangsverkäufen kommen zu lassen. Nach statiftisher Zusammenstellung wurden im verflossenen Halbjahr Güter

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