1890 / 217 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 09 Sep 1890 18:00:01 GMT) scan diff

D pu E E e E E e Pes

E E E

Gubia Ä renen

Minas a iein E E E

“or G HOR

Preise der angebotenen Speisen und Getränke auf deutli sichtbaren Tafeln angezeigt und zeitraubende Rückfragen nah den Preisen hierdurch möglichst vermieden werden. Auf Schnell- ugsstationen, auf welchen nur ein kurzer Aufenthalt zur Er- rung gewährt werden kann, namentlich auch bei Benußung der an den Zügen aufgestellten Schänk- und Speisetishe wird sih dies als besonders zweckmäßig erweisen. Jndem i die Königlichen Eisenbahn-Direktionen hierauf hinweise, will i zugleih empfehlen, für die vorübergehende Aufstellung von Erfrischungstischen auf den Bahnsteigen, wo dies mit Rück- siht auf die Kürze des Zugaufenthalts im Jnteresse des reifenden Publikums befonders erwünsht und ohne Beein- trähtigung der Betriebsinteressen angängig ist namentli in der heißen Jahrezzeit in weiterem Umfange Sorge zu tragen.“

Ein anderer Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten betriffi die Zeitkarten für Schüler und lautet: „Die Bestimmung im §. 2 des Tarifs für Schülerzeit- karten, nach welcher dieselben nur zu einer ein maligen Hin- und Rückfahrt täglih berechtigen (vgl. Erlaß vom 24. Oktober 1880 „E.-V.-Bl.“ S. 511 —), wird dahin abgeändert, daß Schülerkarten, soweit dieselben zur Hin- und Rüdckfahrt gültig auégestellt find, an den zulässigen Benuzungstagen zur beliebigen Fahrt auf n in Frage kommenden Bahnstrecken ohne Fahrpreiserhöhung berehtigen. Wegen entsprehender Abänderung der allgemeinen Bestimmungen für die Ausgabe von Schüler-Zeitkarten in Theil T. des Tarifs für die Beförderung von Personen und Reisegepäck hat die Königliche Eisenbahn-Direktion zu Erfurí das Weitere zu veranlassen.“

Der Minist-r-Resident der Republik Uruguay am hiesigen Allerhöchsten Hofe Dr. Federico Susviela Guarch hat einen ihm von seiner Regierung bewilligten Urlaub an- getreten. Während seiner Abwesenheit von Berlin fungirt der Legations-Sekretär Dr, Rodolfo Fonseca als Ge- schäftsträger.

Dem Regierungs-Assessor Grafen von Görz-Wrisberg zu Kassel ist die kommissarische Verwaltung des Landrathsamts im Kreise Wittgenstein, Regierungsbezirk Arnsberg, übertragen worden.

Die Regierungs-Referendare Mahne aus Magdeburg, von Mach aus Köslin, von der Osten aus Hildesheim, Ernst Wagner aus Aurich, Dr. jur. Lembke aus Koblenz, Dr. jur, Bortfeld aus Hannover, Dr, jur. Henry Meyer aus Wiesbaden, Daubenspeck aus Stade, Brandt aus Stettin, Bosse aus Danzig und Dr, jur. Budde aus Minden haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungs- dienst bestanden.

Wiesbaden, 6. September. Der Prinz Christian zu Shleswig-Holstein ist, der „Köln. Ztg.“ zufolge, zu mehrwöchigem Aufenthalt hier eingetroffen.

Württemberg.

Stuttgart, 8. September. Jm Laufe der leßten Woche statteten, wie der „St.-A. f. W.“ meldet, Jhre König- liche Hoheit die Prinzessin Luise von Preußen und Jhre Popeit die verwittwete Erbprinzessin Elisabeth von nhalt Fhren Majestäten einen Besuch in Friedrichshafen ab und begaben sich nach dem Diner wieder nach Schloß Montfort zurück. Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm mit der PrinzessinPauline sind gestern nach mehrwöchentlihem Aufenthalt in Villa Seefeld bei Rorschah wieder auf Marienwahl eingetroffen. Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin Wilhelm hat sich zum Besuch 1hrer erlauhten Eltern nah Nachod in Böhmen be- geben und wird erst in einiger Zeit zurückerwartet.

Oldenburg.

_(E) Oldenburg, 7. September. An Stelle des kürzli verstorbenen Geheimen Ober-Kirchenraths Stukenborg in Vechta ist der Pfarrer Grobmeyer in Cloppenburg vom Bischof von Münster zum Bischöslihen Official in Vechta er- nannt worden.

Sachsen-Coburg-Gotha.

Coburg, 9. September. Se. Hoheit der Herzog ist beute hierher zurüdckgekehrt. Der Prinz und die Prinzessin Philipp von Coburg treffen, dem „W. T. B.“ zufolge, heute Abend hier ein.

Schaumburg-Lippe.

Büceburg, 7. September. Jhre Durchlauhten der Fürst und die Fürstin von Schaumburg-Lippe sind, wie der „Köln. Ztg.“ geschrieben wird, heute Nachmittag vom Kur- aufenthalte zu Karlsbad hierher zurückgekehrt. Se. Durc- laucht der Erbprinz hat sih nach den Fürstlihen Gütern in Slavonien begeben.

Hamburg.

Hamburg, 9. September. Jhre Königlich:n Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Connaught sind, wie der „Hamb. Corr.“ mittheilt, gestern an Bord der Yacht „Dsborne“ hier eingetroffen. Zur Begrüßung waren u. A. die Herren Senator O’'Swald, der großbritannishe General- Konsul Honourable Charles Saunders Dundas, der Attaché der preußischen Gesandtschaft Elmershaus von Haxthausen, der Marine-Jnspektor A. Fokkes und der Hafenmeister Kördell an der Landungsftelle anwesend. Der Herzog und die Herzogin verblieben nah dem Empfang auf dem Schiffe.

An dem gestern Abend zu Ehren des Reichskommissars, Majors vonWissmann veranstalteten Festmahl nahmenetwa 300 Personen Theil. Bürgermeister Moen ckeberg brachte das

“Hoch auf Se. Majestät den Kaiser aus, in welches die

Versammlung stehend mit Begeisterung einstimmte. Nach dem Absingen der Nationalhymne toasteten Senator O'Swald auf Major vonWissmann, Letzterer auf die Stadt Hamburg, der Präsident der Handelskammer Hinrichsen auf die mit- anwesenden Freiherrn von Gravenreuth und Dr. Bumiller. Freiherr von Gravenreuth antwortete mit einem Toast auf das Wachsthum von Deutschlands Ansehen in den überseeishen Ländern. Friedr ichsen, Sekretär der hiesigen srograpye hen Gesellschaft, gab dem Danke an die Reichsregierung

ür die lebhafte Unterstüzung der Bestrebungen der geographischen Wissenschaft warmen Ausdruck. Woermann brachte einen Trinkspruch auf den F ürsten Bismarck aus, an welchen sodann auch eine telegraphishe Begrüßung gerihtet wurde.

Major von Wissmann forderte die Versammelten auf, die Bestrebungen für Ost-Afrika durch Stiftung eines Dampfers auf dem Victoria Nyanza zu unterstüßen. Dieser Antrag fand lebhafte Theilnahme. Es wurden sofort bedeutende Summen gezeihnet. Zum Schluß brachte Dr. Fabri einen Toast auf Dr. Peters aus.

Oesterreich - Ungarn.

Wien, 9. September. Se. Majestät der Kaiser und König begiebt sih, wie „W. T. B.“ meldet, heute Abend zu den Manövern nach Ungarn. i h

Jhre Kaiserlihe und Königliche Hoheit die Prinzessin Gisela von Bayern isst heute zu längerem Aufenthalt in Meran eingetroffen.

Großbritannien und Frland.

London, 9. September. Drei britifche Offiziere, welche vorgestern von einem Pidcknick zurückehrten, wurden von Spaniern, mit denen fie in Streit gerathen waren, mißhandelt und durch Dolchstihe verwundet. Die englische Militärbehörde hat eine Untersuchung eingeleitet.

Frankrei.

Paris, 9. September. Der Oberst Archinard, Chef der französishen Sudan-Expedition, wird am 10. September dorthin zurückehren, da seine Anwesenheit mit Rücksicht auf die Uebershwemmungskatastrophe daselbst noth- wendig erscheint.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 9. September. Der Kaiser und die Kaiserin sind, wie „W. T. B.“ meldet, mit ihrer Begleitung gestern in Lußk eingetroffen und haben sih sofort in das Manöverterrain begeben.

Schweiz.

Bern, 8. September. Der Bundesrath hat, dem „W. T. B.“ zufolge, heute die Tagesordnung für die am 22. September zusammentretende Bundesversammlung festgeseßt. Mit Bezug auf die Verstaatlihung der Eisenbahnen sind zwei neue Gesetzentwürfe auf- genommen. Einer dieser Gesetzentwürfe ist bestimmt, die Ver- wendung des Eisenbahnfonds zu regeln, der andere betrifft eine Erweiterung der Befugnisse des Bundesraths bezüglich der Anlage eidgenössisher Staatsgelder.

Velgien.

Brüssel, 9, September. Gestern Vormittag traten in Lüttich die Sektionen des katholishen Sozial-Kon- gress es zusammen. Fn der überaus zahlrei besuchten allgemeinen Versammlung Abends um 8 Uhr führte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Bischof von Lüttich Doutreloux den—Vorsitz und machte Mittheilung von den telegraphishen Antworten des Papstes und des Königs Leopold auf die Begrüßungs- telegramme des Kongresses. Nachdem die Referenten der Sck- tionen ihre Berichte verlesen, sprach der Erzbishof von Mecheln Kardinal Goosens über das Thema: „Die Kirche allein vermag das Loos der Arbeiter zu verbessern.“ Hierauf spra de laGuillonerie (Paris) über die Organisation der französi- schen Arbeitervereine; die hierbei vom Erzbishof von Köln D, Kremenßy gemachten Ausführungen wurden von lebhafter Zustimmung begleitet. Wintecer lobte das theilweise Ein- greifen des Staats zur Besserung der Lage der Arbeiter, den Schus der Frauen und Kinder, bekämpfte heftig den Sozia- lismus und forderte zu einer Vereinigung aller Katholiken der Welt dagegen auf. Um 11 Uhr wurde die Sigzung

geshlo}sen. Türkei.

Konstantinopel, September. Dem Vernehmen des „W. T. B.“ zufolge sind in dem Dorfe Bagtschedanik unweit Jsmidt drei Zaptiehs von Armeniern ermordet worden. Jn dem gestrigen Ministerrath beim Sultan, welchem der Großvezier, der Minister des Aeußern und der Justiz-Minister beiwohnten, foll über diese Angelegenheit berathen worden sein.

Bulgarien.

Sofia, 8. September. Das Gesammtresultat der Wahlen is jegt bekannt. Wie „W. T. B.“ meldet, sind 260 E und 395 oppofitionelle Deputirte gewählt.

Amerika.

Vereinigte Staaten. Washington, 8. September. Der Senat hat heute bei Fortseßung der Berathung des eint Amendements angenommen, durch welche alle

uckcersorten von mehr als 13 holländish Standard mit Zoll belegt werden; der Zoll für Zucker über A S Standard is auf #/19 Cents per Pfund fest: gese

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

__ In Dortmund fand am Sonntag nah einer längeren Pause wieder eine öffentlihe Bergarbeiter-Versammliung statt. Nachdem der Einberufer Bunte mitgetkteilt, daß zunächst ein Bericht über die allgemeine Lage des Bergarbeiterstandes erstattet und dann ein Delegirter für den Deutshen Bergarbeitertag in Halle gewählt werden folle, nahm, wie wir der „Dortm. Ztg.* entnehmen, der frühere Bergarbeiter, jeßige Bierhändler Siegel das Wort zum erften Gegenstande der TageSordnung; jedoch veranlaßten seine Ausführungen sehr bald die Auflösung der von etwa 60 Personen be- suhten Versamm!ung. An demselben Tage fand in Dortmund eine Versammlung des sozialdemokratishen Arbeiter- Wahlvereins tatt, in welcher der zwishen dem Inhaber der sozialdemokratischen Zeitung „Die Volksftimme*“ Hra. Jeup und

rn. Siebel aus Dortmund (vergl. Nr. 208 d. Bl.) bestehende

wist zum Austrag kommen follte. Auch diese Versammlung verfiel wegen großen Tumults der Auflösung.

Der „Magdb. Ztg.“ wird aus Hamburg geschrieben, daß der Vorstand der vor Kurzem gegründeten „Freien Vereinigung der Schlächter von Hamburg und den Vororten* éine „an die hamburgis&e Berölkerung“ gerihtete Bekanntmachung veröffentlicht, laut weler die Inhaber von 78 SWläctereien ihre Gesellen wegen ihrer Th:ilnat me an den Favereinébestrebungen entlassen haben.

In Leipzig kielten die Werkstellen-Delegirten der Tischler von Leipzig und Umgegend eine öffentlihe Versammlung ab, in welcher von den einzelnen Vertretern darüber Bericht erstattet werden sollte, wie weit die Verhandlungen mit den einzelnen Meistern

wegen Einführung der neunstündigen Arbeitszeit gediehen seien. Der größere Theil der Vertreter hatte sih jedoch mit den Meistern überhaupt noch nit in Verbindung geseßt, während einem Theile der Meister das die Forderungen enthaltende Cirkular noch nicht zu- gegangen war. So erstatteten nur 40 Delegirte Berit, von welchen 9 die Erklärung abgaben, daß ihre Meister mit Einführung der neunstündigen Arbeitszeit einverstanden seien. Von diesen 9 Meistern gehzrt nur einer der Innung an. Die Verhandlungen ergaben, daß die Gebülfenshaft nicht dur@weg mit der Ver- kürzung der Arbeitszeit einverstanden ist, fondern ein Theik der Gehülfen \sich sehr ablehnend dagegen verhielt. Mit der Innung selbst wegen Verkürzung der Arbeitszeit in Unterhandlung zu treten, wurde nicht für rathsam gehalten, jedoch den einzelnen Ver- tretern einges{ärft, die mit ibnen zusammen arbeitenden Gehülfen über die Vortheile einer verkürzten Arbeitszeit aufzuklären Der zweite Theil der Tagesordnung, die Besprehung über die von den Innungen beabsichtigte obligatorishe Einführung von Arbeits\ch{einen, hatte, der „Leipz. Ztg.“ zufolge, kein besonderes Resultat; nur wurden die Innungen bei diesen Verhandlungen der übliden Kritik unterzogen.

Hier in Berlin beginnt, wie die „Voss. Ztg.“ bemerkt, die Arbeiterbewegung {on in diesem Mcnat, dem leßten unter der

auer des Sozialistengescßes, si freier zu entfalten. Bis jetzt sind für September, einichließlich der am leßten Montag, Abends, statt- gefundenen, bereits 79 Arbeiterversammlungen zu verzeichnen. Bemerkenswerth ist auch die wiedererwachte, Thätigkeit der „Lehr- und Aan ir-Klubs“, dieser Biidungsaastalten für sozialdemokratische ührer.

Aus Brüssel {reibt man der „Köln. Ztg.“ unter dem 6 d. M : Gestern früh trat das Einigungéamt rür Mariemont im Mittelbecken zusammen. Die Versammlung, an welcher 36 Stimmberechtigte theilnahmen, hörte aufmerksam den Auseinander- seßungen der Arbeitgeber zu, aus denen \sih ergab, daß die jeßigen Löhne im Verkbältniß zu den Kohlenpreisen die zwischen den Parteien ftufenweise vereinbarten Säße übersteigen; die Vertreter der Belegschaft verzihteten daraufhin auf jede weitere Forderung. Dagegen \cheint die Gesellschaft ihren Arbeitern von Bascoup, welche sich weniger gut ftanden als diejenigen von Mariemont, eine Lohnerhöhung von 89% bewilligt zu baben. Damit wäre denn der Ausftand abgethan. (Vgl. N- 215 d. Bl.) Im Lüttichschen hat die Unzufciedenheit der Schlepper von Marihaye-Seraing ni®t weiter um si gegriffen.

Aus Southampton berichtet ein Telegramm des „Wolff’s{en Bureaus“, daß säâmmtli§e Dockarbeiter fecit gestern ftriken, weil die Dockverwaltung den Gewerkverein der Dockacbeiter niht aner- kennen will und Nicchtunionisten als ständige Arbeiter be- schäftigt. Alle Träger, Seeleute, Heizer _und Werft- arbeiter baben sich dem Ausstande angeshlossen, sodaß der Hafenverkehr gänzlich stockt.

Der Handelsverkehr zwishen Deutshland und Frank- rei im Jahre 1889.

Die Einfuhr Deutschlands nah Frankreich if von 441 Millionen im Jabre 1888 auf 457 Millionen 1889 gestiegen. Die Ausfubr Frankreichs nah Deutsc{land in der gleichen Zeit von 3634 Millioxen auf 393F Millionen Francs. Die deutsche Einfuhr na Frankreich betrug 1877 459, 1880 549, 1882 613, 1885 467, 1587 426 Millionen. Die Ausfubr Frankreihs nah Deutschland 1877 432, 1882 379, 1886 350 Millionen.

Kunst und Wissenschaft.

National-Denkmal für Kaiser W ilhelm T. in Berlin.

Durch Beschluß des Bundesraths und des Reichstages ist bekanntlih Sr. Majestät dem Kaiser die Entscheidung über den Plag, auf welhem das National-Denkmal für den Hochseligen Kaiser Wilhelm errichtet werden - soll, über die Gestaltung des Denkmals und über den auszuschreibenden engeren Wettbewerb anheim gegeben worden. Diese Aller- höchsten Entschließungen sind nunmehr getroffen- und, wie das „Centralblatt der Bauverwaltung“ mittheilt, ein engerer Wertbewerb zu nachstehenden Bedingungen ver- anstaltet worden:

„1) Das Denkmal wird auf dem dur die Niederlegung der Sé{loßfreibeit in Verbindung mit der Hinzunahme eines Theiles der anstoßenden Wafferfläte entstehenden Play errichtet ; es wird von dem Königlihen S({lofe durch die Straße getrennt. -

2) Das Denkmal erbält die Gestalt eines Reiterstandbildes.

3) Außer dem Denkmal selbst umfaßt der Wettbewerb au die arhiteftenisde Ausbildung des bezeichneten Platzes, eirsließlih der N azenden Ufermauer von der Swleusenbrücke bis zur Schloß-

rüde.

Die örtlihen Verältnisse ergeken sich aus dem Lage- plane. In demselben ift die äußerste Grenze; bis zu welcher die Schiffahrtsftraße eingeengt werden darf, eir.gezeihnet urd gleiczeitig angedeutet, wieweit die gegenüberliegende Uferlinie zurückgelegt werden müßte, falls die Anlage jene äußerste Grenze in Anspru nehmen sollte.

Eine noÿ weitere Vergrößerung des Dcnkmalplatzes dur völlige UVeberbauung der Sciffahrtëstraße würde zulässig sein; jedoch würde die lihte Weite des Wasserweges unter dem Ueberbau nirgends kleiner als 18 m sein und der Ueberbau an keiner Stelle tieter als auf Ordinate 35,60 über dem Normal-Nullpunkt liegen dürfen.

_ Die Denkmalanlage darf an die S&loßfront nur bis auf einen Abstand von mindestens 33 m herantreten und die jetzige Flucht der Strañe „An der Ste&baßn*® nit überschreiten.

Das seitlihe Wafssergerinne, welches oberhalb der S6leusen- brüde abzweigt und als Müblengraben unter dem „Rothen S{loß*® und der Straße „An der Stehbahn“ hindurchführt, muß innerhalb des Denkmalplazes in der Breite von 11,5 m fortgeführt werden. Der Gewölbescheitel ist nit tiefer als a:f Ordinate 34,20 zu legen. Das so verlängerte Gerinne darf von der geraden Richtung nach der rechten Uferseite bia abweichen, und zwar darf scine Austrittéöffnung bis an die bisherize Ufermauer berangehen.

,_ Die Damrm-Krone der Straße an der S(hloßfreibeit liegt in der Mittelase des Königliten Schlosses auf Ordinate 34,85.

4) Es sind zu liefern:

a. ein Modell des MReiterstandbildes einschließlich des Sockels und aller etwaigen Nebenfiguren im Maßstabe von !/; dex natürlichen Größe;

b, ein Entwurf für die architektonisGen Anlagen (Nr. 2 Abs. 2) entweder im Modell oder in Zeichnungen. Für das Modell

__is]t ein Maßstab von 1/50 der natürlichen Größe zu wählen.

Die Zeicnungen find im Maßstab von 1/100 der natürlichen Größe auézuführen und zwar sind zu liefern

ein Grunzèriß,

ein Aufriß und

tine perspektivisce Ansicht, für welche der Standpunkt so zu wählen ift, daß die Beziehungen der Denkmalanlage zum Königlichen Sw@Wloß zur Anschauung gelangen. G

9) Die Eíinlicfeiung der Entwürfe muß bis zum 1, April 1891, Mittags 12 Ubr, erfolgt sein. Die Stelle, an wele die Einlieferung zu erfolgen hat, wird später mitgetheilt werden.

__Verspätet cingehende Entwücfe und solhe Entwürfe, welche den gen nit entsprechen, sind von der Preisbewerbung aus- ges{lossen.

__ 6) Es bleibt vorbebalten, die ¿ur Bewerbung zugelaffenen Ent- würfe während eines Zeitraums voa mindestens vierzehn Tagen öffent- li auszusftelien.

7) Fär jeden zur Bewerbung zugelaffenen Entwurf wird dem Verfasser cine Ents{ädigung von vier Tausend Mark gewährt.

Außerdem bleibt vorbehalten, einzelne Entwürfe durG besondere Preise kië zur Höbe von zwölf Tausend Mark auszuzeichnen.

8) Die Entwürfe werden gegen Zablung der Entschädigung (Nr. 7) Eigenthum des Reichs

Ueber Anzahl und Namen der zum Wettbewerb Ein- geladenen ist bis jeßt nichts bekannt gegeben. Es zählen zu ihnen die beim ersten Wettbewerb mit ersten Preisen ausgezeihneten Architekten Rettig und Pfann und Bruno Schmißtz, und es verlautet, daß auch die Künstler, welhe damals zweite Preise erhielten, die Herren Bildhauer A. Hildebrand in Florenz, Bildhauer K. Hilgers in Charlottenburg, Bildhauer P.ofessor F. Shaper mit Architekt Th. Ferber in Berlin und Bildhauer Prof. Dr. J. Schillina mit den Architekten Schilling und Gräbner in Dresden Aufforderungen zur Betheiligung erhalten haben.

Im Licthofe des Kunstge:oerbe-Museums ift auf kurze Zeit auf Verarlafsung Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Groß- berzogin von Baden cin Altarteppi ausgestellt, welber in der Kunststikereischule in Karlsrube angefertigt ift. Er ift für die Kirche bestimmt, welck&e der Kopellenverein unter Mitbetheiligung einer Vereinigung deutser Frauen zum Gedächtniß an den Heimgang Ihrer Majestäten der Kaiser und Könige Wilkelm I. und Friedrich I. in der Ruppinersiraße bierseibst erbaut. Der Teppich is in Auf- näharbeit aus Sammet, Atlas und Goldborten in \trengem Renaifsancemuster von würdiger Haltung bergestellt und in der breiten Behandlung der Flächen auf eine monumentale Wirkung im weiten Raume berecnet.

Die städtisben Behörden in Halle beschlossen, ,„W. T. B.“ zufolge, die Gesellsch6afi der deutschen Naturforscher und Aerzte zu ihrer nähsten Generalversammlung im Jahre 1891 nah Halle einzuladen.

(F) Bei den fortgeseßten Ausgrabungen bei der Dom- kfirde zu Lund in Schweden sind auch die Grundmauern zu der Kapelle Sarct Dionxsius gefundeæ worden, wel@e Erzbischof Karl Erikéson Röde im Jahre 1329 erriGter ließ. Gleich innerbalb der Grundmauern wurde der Boden eines Grabes angetroffen und in diesem ein bemerken8werther Fund gemacht, nämlih die Ins{rift- platte von einem Sarge, die bckuntete, daß bier die Leiche des Erz- priesters Christian Machabâäus beiacsctt gewesen ist. Er war cin Sobn des in Scéottland geborenen Jokann Mawhabâus, der dem adligen Geslecht Mac Alpin angehörte. Melanchthon veränderte den Namen in Alpines. Christian Machabäus wurde in Witten- berg geboren und starb in Lund im Zahre 1598. Die Insrift- Dane zeigt auch sein Wappen: einen Bogenshüten mit gespanntem

ogen.

Land- und Forf:wirthschaft.

Die Hopfenernte in England.

Die dietjährige engli\che Hopfenernte ift die kleinste seit lange. In vielen Gärten lobnt es sih gar nit, den Hopfen zu rflüden. Dabei find die Vorrätbe gering.

Kartoffelernte in Irland.

Der starke Regenfall während der vergangenen 2 Woten hat na der „A. C * ti? leßte Hoffnung zu Schanden gemacht, in der irishen Grafschaft Donegal notb etwas von der Kartoffel- ernte zu retten. Die Regierung läßt Erkebungen anstellen, inwie- weit Staatshülfe nöthig sei.

Ernte in Dänemark.

_(F) Die Erntearbe iten sind, wie urs aus Kopenhagen geschbrieben wird, in der leßten Woche, becünstiat von dem prächtigen Wetter, im ganzen Lande mit dem größten Eifer betrieben worden. Der Roggen dürfte nunmebr überall eingeerntet sein. Wenn der Er- trag im Algemeinen auch als ein guter zu bezei{nen ist, so scheint derselbe dech den vor der Ernte gebegten Erwartungen nit ganz zu entsprehen Mit der Eirfuhr des Weizens ift man jetzt besbäftigt. Wie der Roggen ist auch der Weizen sehr stark im Strob, aber der Körnerertrag läßt auch zu wüns@en übrig. Die nasse Witterung der VorwoGen hat vielen Schaden an dem stark ge- lagerten Weizen verursackt. Von Sommergetreide ist sech8- zeilige Gerste eingefahren, die zweizeilige lieet meistens noch ungebun- den auf dem Felde. Die Qualität der leßteren hat durch das lange Liegen etwas gelitten, namentlich ist die Farbe sehr dunkel geworden. Der Ertrag dürfte aber im Allgemeinen ein recht guter sein. Von Hafer ift erst ein Theil auf den Inseln geschnitten, im nördlichen Jütland ftebt er auf vielen Stellen noch vollständig grün. Die Ernte verspricht aber cine gute zu werden. Die Wurzelfrüchte stehen überall ausçezeichnet, xur mit den Kartoffeln sicht es sehr trübe aus, denn aus allen Landestbeilen laufen Klagen ein, daß die Kartoffelkrankbeit sehr stark um sich gegriffen hat.

Sanitäts8-, Veterinär- und Quarantänewesen.

R Oefterreih-Ungarn.

Der Köriglih ungarishe Handels-Minister hat das Einfuhr- verbot für Lumven aus ganz Asien („Reis-Anzeiger“ Nr. 212 vom 3. September 1890) außer Kraft gesetzt, dagegen die Ein- und Dur(- fubr von Lumpen, getragenen Kleidern, gebrauhter Leib- und Bett-

wäsche, fowie von altem Tauwerk sofern die genannten Gegen- ftände für den Handel bestimmt sind aus Egypten verboten. Griewenland.

Um zu verbüten, daß die Cholera über Egypten nach Griechen- land einges{leppt werde, bat die Königlih griechishe Regierun g folgende Maßregeln getroffen :

1) Swiffe, welhe von den arabisLen Küsten des Rothen Meeres kommen, nur cine zehntägige Quarantäne in einer Quarantänestation des Rotbken Meeres dur{gemaht und unter Quarantäne den Suez- kanal passirt baben, werden einer fünftägigen Beobahtung2quarantäne unterworfen.

2) Swiffe, welche von den arabishen Küsten des Rothen Meeres kommen, in dem Rothen Meere eine Quarantäne noch nicht dur{- gemacht haben, den Suzezkanal dagegen unter Quarantäne passirt haben und in das Mittelländishe Meer eingelaufen sind, unterliegen in Delos einer elftägigen Effektivquarantäne.

In der Wote vom 24. bis 30. August gestaltete ih der Gesundheitsftand in Berlin etwas günstiger und auch die Sterblichkeit hat abgenommen, obwohl sie noch immer eine hohe geblieben ift (von je 1000 Einwohnern starken, aufs Jahr herechnet, 28,6). Auch in dieser Woche war die Zabl der tödtlih verlaufenden akuten Darmkrankheiten (Darmkatarrbe und Brechdurchfälle) eine sebr bedeutende (319), wenngleih gegen die Vorwoche, wo diesen Krank- heitsformen 390 Kinder erlagen, eine erheblid verminderte. Besonders zablreich Ffamen diefe Krankheiten in der Rosenthaler- und Tempel- hofer Vorstadt, in der jenseitigen Luisenstadt, in der Oranienburger Vorstadt und auf dem Wedding zum Vorschein. Der Antheil des Säuglingsalters an der Sterblichkeit blieb noch immer ein hoher ; von je

0 Lebenden ftarben, aufs Jahr berechnet, 221 Säuglinge. Akute Entzündungen der Atbmungsorgane traten dagegen etwas häufiger zu Tage, nabmen jedoch meist einen milden Verlauf. Das Vorkommen der Infektionskrankbeiten blieb meist ein beshränktes. Erkrankungen an Masern und Scharlach kamen seltener, an typhösen Fiebern etwas mehr als in der Vorwoche, doch in keinem Stadttheile in nennens- wertber Zabl zur Anzeige. Erkrankungen an Diphtherie haben jedo erheblich mehr Todesfälle, und zwar zumeist auf dem Wedding und im Stralauer Viertel, hervorgerufen. Erkrankungen an Woben- bettfieber blieben vereinzelt, auch rosenartige Entzündungen des Zell- gewebes der Haut gelangten weniger in ärztlihe Behandlung. Er- krankungen an Keuchbusten waren nicht bäufiger, die Zabl der dur sie bedingten Todesfälle ftieg auf 13. Rheumatishe Beschwerden

aller Art zeigten gegen die Vorwote keine wesentlihe Veränderung.

Handel und Gewerbe.

Berlin, 7. September. (Wollberiht tes Cirbl. f. d. Textil-Ind.) Die Umsöße der leßten 8 Tage waren recht belang- reich. Für Rechnung einer Wollkämmerei wurden große Posten un- gewaschener Wolle bier und in der Provinz es sollen 3— 4000 Ctr. sein von Anfang bis Ende der 50er 4, sowie ca. 7— 890 Ctr. theils Vor- theils Hinterpommern von 140—145 4 aus dem Markte genommen; ferner requirirte ein \ächsisher Kamztmgarn- spinner mehrere bundert Centner Wolle zu ca. 125 A und na der Lausiß wurden ca. 3—400 Ctr. gewaschene deutshe Wollen geringerer Qualität von 18—19 Silbergr. und mehrere hundert Gentner Rückenwäschen zu 142—145 4 abgeseut. Die Tendenz ist eine fefte und wird voraussihtlich durch den Ausfall der Londoner Auktion einen weiteren Halt bekommen. 4

Die Einnahmen der Marienburg-Mlawkaer Eisen- bahn betrugen, wie W. T. B. meldet, im Monat A ugust 1890 nach proviforisher Feststellung 165 000 M gegen 158 909 nach provisforischer Feststellung im Auguft 1889, mitbin mehr 6100 Æ Die definitive Einnabme im Auguft 1889 betrug 160 805 4 i

Vom rheinisch-westfälis%en Eisen- und Stahl- markt berichtet die „Rhbein.-Westt. Ztz.": In der Haltung des rheinisch-westfälishen Eisenmarktes ist keine wescntlihe Aenderung, jedenfalls keine mehr nach der ungünstigen Seite bia zu ver- zeihnen. Die Nachfrage ist mehr angeregt. Die Preise ? eginnen ih zu behaupten. In Eisenerzen hat sh gegen die Vorwoche wenig geändert. Siegen-Naffauer Erze sind vernachlässigt. Dagegen seinen Luxemburg - Lothringer Minettesorten unter der Ungunst der Verbältnisse niht zu leiden, da die Preise bei flottem Ab- sas" hoch gehalten werden. Ueber das Roßbßeisengeschäft läßt sfi wenig N:ues sagen. Die Hochofenwerke sind vielfa in einer mißlichen Lage, da die seinerzeit abgeschlossenen Verträge in Robeisen für Puddelzwecke und für Stablbereitung nur mit bedeutenden Ver- luften abzewickelt werden können, weil fast alle Ho&ofenwerke mit sehr hohen Koképreisen zu rechnen haben und bessere Aïschlüsse vor- lâufig noch dünn gesäet sind. Ein weiteres Heruntergeben der Preise ist daber auëgeshlofsen, wie denn au die am Sonnabend abge- baltene Versammlung des Verbandes rheinis{-westfälisher Roßheifen- erzeuger beschlossen hat, an den biéherigen Preisen festzuhalten. Ueber die Roheisersorten im Einzelnen if wenig zu be- merken. Spiegeleisen is sür den unmittelbaren Bedarf ziemli regelmäßig gefragt. Im Siegerlande sind vershiedzne Hoh: öfen zum Erliegen gekommen. Es wird darüber berichtet: „Außer Betrieb sind durch die Konjunktur gekommen Birlebaher Hütte, 1 Ofen der Johanneshütte, Alte Schelder, Sosfenbacher, Eiserfelder, GrünebaBer, Alte Herdorfer Hütte mit einer Gesammtproduktion von ca. 240 t pro Tag. Hiervon kommen binnen 3 Monaten wieder in Vetrieb Grünebtacher, Gosenbac{er, Birlebacher und Alte Schelder Hütte, Produktion inëgesammt 110 t pro Tag. Wahrscheinlich müssen bier wieder 2 Oefen mit einer täglihen Produktion ron ca. 120 t in Kürze ausgeblasen werden“. Fertigeisen ist gleihfalls vernach- lässigt. In Stabeisen und Formeisen wird nur der nöthigte Bedarf in kleinen Posten gekauft. In Kesselblechen und Grob- blechen überhaupt bat sih der Bedarf wieder geboben. Dazu beigetragen Eat au die jüngst gemeldete Erniedrigung der Blechpreise, welche der Ver- band in Folge der niedrigen Rokeisenpreise in seiner !ezten Versammlung beschlossen hat. In Bandeisen ist jezt ebenfalls billiger anzu- kommen. In Walzdraht, gezogenen Drähten und Drahzrstiften ist das Ges{äft wie bisher vernacläfsigt. Auch Nieten gehen \chle&t. Die eingehenden Aufträge sind spärli® und dabei nebmen die Vor- rätbe langsam zu. Die Preise für gute Handelssorten, für Kesßel, Brüden und Schiffe sind auf den Grundpreis von 200 #4 zurück- gegangen. Die Mas6inenfabriken und Eisengießereien soroie auch die Babnwagenanstalten sind befriedigent beschäftigt.

Leivzig, 8. September. (W. T. B) Kammzug-Termin- bandel. La Plata. Grundmuster B. pr. September 4,773} #, pr. Oktober 4,80 4, pr. November 4,80 4, pr. Dezember 4,775 e, pr. Januar 4,70 , pr. Februar 4,627 #4, pr. März 4,60 -, pr. April 4,60 c, pr. Mai 4,60 4. Umsaß —. Ruhig.

London, 8. September. (W. T. B.) An der Küste 2 Wetzen» ladungen angeboten.

Glasgow, 8. September. (W. T. B.) Die Vershiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 10 800 Tons gegen 9200 Tons in derselben Wo(be des vorigen Jaßres.

_ Bradford, 8. September. (W. T. B.) Wolle gutes Ge- ite, anziehend, namentli Kolonialwolle, Garne belebter, Stoffe rubig.

New-York, 8. September. (W.T. B.) Visible Supply an Weizen 17 500000 Busbels, do. an Mais 8251 000 Busbels.

Submissionen im Auslande.

Schweden. 12, Oktober. Stockholm. Gasanstalt. Einrichtung einer Central- falten für elektrishe Veleuhtung der Stadt. Näberes an Ort und telle,

Verkehrs- Auftalten.

Laut telegraphisher Meldung aus Köln (Rhein) ift die erste englishe Post vom 8. d. M., Uhr Morgens, ausgeblieben ; Grund: Verspätete Landung des Schiffes.

Hamburg, 8. September. (W. T. B.) Der Poftdampfer eWieland“ der Hamburg-Amerikanishen Padetfabrt- AktiengesellschGaft is, von New-York kommend, gestern Nach- mittag auf der Elbe und der Poftdampfer „Colonia“ der- le I GOIE, von Hamburg kommend, beute in St. Thomas eingetroffen.

London, 8. September. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „German“ ist gestern auf der Heimreise in Southampton und der Cafstle-Dampfer ,Methven-Castle“ am Sonnabend auf der Heimreise in London angekommen. Der Union-Dampfer „Tartar“ ist heute auf der Ausreise von Lissabon abgegangen.

9. September. (W. T. B.) Die Union- Dampfer „Trojan“ und „Roman“ sind gestern, ersterer in Southampton auf der Heimreise, letzterer in Plymouth auf der Ausreise angekommen.

Theater und Musik.

Berliner Theater. In der am Donnerstag stattfindenden Vorftellung des „Othello“ spielt Rudolf Fuchs vom Hof-Theater in München die Titelrolle

al3 Debüt. Lessing-Theater.

Ein neues vieraktiges Lustspiel von Oscar Blumenthal, welches den Titel führt „Das zweite Gesicht*, wird als nächste Novität vor- bereite. Der Tag der ersten Aufführung ist für Donnerstag, 18. d. M., festgesezt.

Kroll's Theater.

Der italienishe Teaor Sgr. Ravelli, welcher im vorigen Jahr bei dem italienishen Gesammtgastspiel so viel berechtigtes Aufsehen gemacht hatte, trat geftern als Lyonel in Flotow's „Martba“ auf, nachdem er eine ganze Woche lang dur eine Indisposition an dem Beginn seines Gaftspiels verhindert war. Man merkte seiner Stimme gestern noch immer etwas die Folgen der Er- kfältung an; gleichwobl erfreute sie, wie früher, fo auch jeßt dur ibren Glanz und ihren Umfang, dur ibren Wohllaut wie durch ibre Kraft. Die ausgebildete Tehnik wie die mufikalishe Sitherheit, mit welcher der Sänger den Lyonel gab, eroberten ihm {nell die Herzen der Zuhörer, welche nicht müde wurden, ibn durch Beifall und Hervorrufe auszuzeibnen, Eine recht ansprechende Leistung war auch die Lady Harriet des Frl. Johanna RiHter vom Stadt-Theater in Köln, wogegen Frl. Kaminsky si mit der Partie der Nancy noh nit reht vertcaut gemacht zu haben schiea, Hr. Marx entledigte sich der Rolle des Plumket in geshickter Weise und erntete gleihfalls viel Beifall,

Am Donnerstag singt Sgr. Razelli den Manrico im „Trou- badour*, Frl. Schüttky die Leonore, Frl. Hanna Rothe die Acuzena

und Hr. Demuth den Grafen Luna. Am Mittwo( tritt Emil Göße emeinschaftlich mit Carl Mayer und Iohanna Ritter zum ersten ale in Boieldieu's „Johann von Paris“ auf. Hedwig Schacko

fingt den Olivier. Belle-Alliance-Theater. Morgen findet in dem Somrnergarten, der gerade gegenwärtig im prädtigften Herbfishmuck prangt, das letzte diesjährige Volks- fest und im Tkeater die leßte Volksrorstellung zu halben Kassen- preisen (Eintritt 50 4, Parquet 1 #) statt.

Hr. Arthur van Dooren, welGer morgen, Mittwo®, im Fleinen Saal des Arcitektenhauses einen Klavierabend veranstalten wird, hat seinen Wohnsiß in Brüssel, wo er sh, ebenso wie in Paris, seit 5 Jahren einen bedeutenden Ruf als Pianist erworben hat. Hr. van Dooren wird außer Kompo- fitionen von Liszt, Chopin und Moszkowsfkfi auch Variationen von Saiant-Saëns und ein Scherzo von Xaver SHarwenka, die beiden leßtgenannten Werke für 2 Klaviere unter Mitwirkung seiner Schwester, Frl. Henriette van Dooren, einer Schülerin des Hrn. Prof. Xaver Sharwenka und ferner eigene Kompositionen ium Vortrag bringen. Hr. v. D. selbst if nit Süler Sharwenka's.

Mannigfaltiges.

Die Bläiter veröfentlichen den folgenden Aufruf:

„Alldeuts{land rüftet si, den Tag zu feiern, an welhem der General-Feldmarschall Graf von Moltke sein 90. Lebens- jahr vollendet. Wie der klare, umfafsende, rubig wägende Geist des Swlachtendenkers dem deutshen Volk in Waffen die Wege zeigte, auf denen es Sieg auf Sieg errang, wie er das Sàwert geführt, welÞbes der Größe und Einheit Deutschlands die Bahnen ebnete die Erirrerung daran lebt in jedem deuts{en Herzen, sie wird un- vergänglih in den kommenden Ges(lechtern fortleben, dauernder als das Erz, welches uns sein Bild vor Augen stellt. Aber dem Sinne unseres Volks genügt es nit, den 26. Oftober 1890 dur Feitrede und Festjubel zu feiern; die Rede verklingt, der Jubel verrauscht. Um dem Dankgefühle, welches Alle bescelt, Auëdruck zu geben, was könnte geeigneter sein, als an den Tag, der ibn gebar, an die Stätte, an welcher seine Wiege stand, eine Stiftung zu knüpfen, die seinen Namen trägt! Im Norden Deut¡chlands, in der Stadt Parchim, steht sein Geburtêhaus; es anzukaufen, für eine würdige Erhaltung Sorge zu tragen, das erscheint uns als Pflicht der Pietät. Es dürfte ferner dem nationalen Empfinden entsprechen, ein größeres Kapital zusammenzubringen und solches dem gefeierten Feldherrn für wobltbätige Zwedke, die nach seiner Bestimmung mit der Geburtsstätt- in Beziehung zu seßen sein würten, zur Verfügung zu tellen. In der Ooffnung, daß dieser Gedanke überall in deutschen Landen freubige Aufnahme findet, ribten wir an alle nationalgesinnten Männer ohne Unterschied der Parteistellung die Bitte, an allen Orten Sammlungen zu veranstalten und uns die Erträge z. H. unseres Schaßmeisters, des Fabrikbesiters Jordan zu Parchim, zugehen zu laffen. Parcbim, den 30. August 1890.“

Unterzcibnet ift der Aufruf wie folgt: Graf Adelmann von Adelmannsfelden- Hohenstadt. Ackermann, Geh. Hofrath, Dresden. Graf von Ballestrem, 1. Vize-Präsident des Reichstages, Plawniowit. Dr. von Bar, Profeffor, Gêttingen. Dr. Baumbach, Landrath, Vize- Präsident des Reichstages, Sonneberg. G. A. Behn, Senator, Lübeck. Graf von Behr, Landrath, Bebrenbhof. Graf von Bern- tor, Landrath, auf Wedendorf. Biebl, Bildhauer, Münten. Bolten, Geh. Hofrath, Rosto. Bronsart von Sellendorff, General der Infanterie, Hannover. Brückner, Hofrath, Neu- brandcnburg. Brunnengräber, Senator, S{werin. Brüsing, Bank- direktor, S&werin. Dr. Bürklin, Gutsbesitzer, Wachenheim. von Colmar, Regierungs-Präsident, Lüneburg. Dabse, Bürgermeister, Güstrow. Dr. Dre(sler, Reicbsgerihts-Senats-Präsident, Leipzig. Freiherr von und zu Frandenftein, Schloß Ulistadt. Freiherr von Friesen, Kammerberr, Schloß Rötha. Freiherr von Gagern, Kammerkberr, auf Neuenburg. Giese, Ober-Kirhen-Rath, Schwerin. Golds{midt, Brauerei-Direktor, Berlin. Dr Hammadter, Bergwerks-Besitzer,

Berlin. Dr. Hartmann, Ober-Staatsanwalt, Plauen. Fürst von Haßfeld, Trachenberg. Hillmann, Gutsbesißer, Hoßhen- Gubfkow. Freiherr von Hornstein, Binningen. Dr, Kahl,

Professor, Bonn. Kob, Direktor der Deutshen Bank, Berlin. D, Kögel, Ober - Hofprediger, Berlin. Kraadck, Bürgermeister, Wismar. von Leveßow, Landes-Direktor, Präßident des Deutschen Reistaces, Berlin. Srcibeer von Manteuffel, Landrath, S&loß Krossen. H. H. Meier, Konsul, Bremen. Robert Mestern, stellvertr. Präses der Handelskammer, Hamburg. Oberst Michowit. Dewelbäuser, Geh. Kommerzien-Rath, Dessau. von Oertzen, Ober- Hauptmann, auf Brunn. ia Albertus von Oblendorff, Ham- burg. Oldenburg, Ober-Zolldirektor, Schwerin. Dr. Pachnidte, Berlin. Dr. Piper, Landesgerihts - Präsident, Neustrelig. Graf von Plessen, Ivenack. Rauers, Direktor der Nordd. Bank, Hamburg. Ritler, Ober-Postdirektor, Erfurt. Graf von Schlieffen, S(lieffenberg. Graf von Swlieffen, S#wandt. Freiherr Dr. von Schorlemer-Alft, Alt. Scipio, Gutsbesizer, Mannheim. Simonis, Bürgermeister, Rostock. Dr. Sohn, Profeffor, Leipzig. Stegemann, Bürgermeister, Parchim. von Stein, Professor, Rostockd. Freiherr von Stumm, Gebeimer Kommerzien-Rath, auf Hallberg. von Tiele-Windckler. Trojan, Shriftsteller, Berlin. Wendt, Profeffor, Jena. Wichert, Kammergeri{ts-Rath, Berlin. Wichmann, Rittergutsbesißer, Nahrn- aeist. Ernst von Wildenbruch, Berlin. Dr Windthorst, Staats- Minister a. D., Hannover. Dr. Witte, Rostockd. von Wrisberg, Landdroft, S{werin.

Wie jüng| im Schauspielhause, so erlos am Sonntag im Victoria-Theater und am Montag im Deutschen Theater während der Vorstellung plößlich die elektrisheBeleuchtung. Im Victoria:Theater wurde die Vorstellung bei Gaébeleu{btung zu Ende geführt. Die Direktion des Deutshen Theaters veröffentlicht über den Vorfall folgende Mittkeilung: Im „Deutschen Theater“ entftand in der Montags-Auffübrung von „Der Unter-Staats- sekretär* kurz nach Beginn des leßten Aktes dadurch eine Störung, daß im Maschinenhause die Verbindung zweier Dampfröbrentheile si lôfte, sodaß der Dampf mit großem Geräush ausítrömte und das elektrische Licht allmählich erlos. Die Aufregung des Publikums legte ih aber sogleich, da die Darsteller auf der Bühne rubig weiter spielten und na kaum einer Minute die Gasbeleuchtung in Thâtig- keit war. Das Stück wurde sodann obne weiteren Zwischen- fall zu Ende gespielt. Die durch einen Unbefugten herbeigerufene Feuerwehr entfernte sich sogleih wieder, ohne in Thätigkeit getreten zu sein. Irgend eine Störung des Betriebes tritt nicht ein, da der geringfügige Schaden in wenigen Stunden aus®gebefsert ist und das Deutsche Theater außerdem eine zweite selbständig funftionirende Maschine besitzt.

Für die 17. Ma fftvieh-Ausftellung, welche am 29. und 30. April k, J. auf dem städtishen Centraiviehhof stattfinden wird, sind die Programme in diesen Tagen zur Versendung ge- kommen. Das Comité hatte bei einer größeren Zabl Interessenten angefragt, ob etwa ein früberec Termin für die Schau wünschenswerth erscheine. Von 76 eingegangenen Antworten haben sih aber 54 für Beibehaltung des bisherigen Termins auégesprocen. Von vielen Seiten wurde jedoh der Wunsch angeregt, bei dem Rindbieh andere Aitersabstufungen bezüglich der Klassencintheilung eintreten zu lassen. Diesem Wunsche ift Rechnung getragen worden, es werden also im näÿsten Jahr in Klafse 4 Kälber und Ochsen 1} bis 2 Jahre alt und in- Klasse 5 Kälber und Ochsen 2—2} Jahre alt ausgestellt werden. Die dann folgenden Klafsen find na dem Ges{le{t und Alter eingetheilt, und zwar Klafse 6 Kälber und Kübe 22 bis 34 Jahre, Klafse 7 âltere Kühe und Kälber, Klasse 8 Obsen 25 bis 32 Jakre, Klasse 9 ältere Ofen und Klafse 19 Bullen. Bei den ausge|sblathtet

auszuftellenden

vent 9D E L D

H M D Ei it exgn äre De E E E t d E pi q

P aowE

E T

bru

rae

E e E E? “O E BE E I A Cw Nr U ri

E Sd

R ir E.

L r