1890 / 227 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Sep 1890 18:00:01 GMT) scan diff

‘der Salpetersäure mit explosiven Eigenschaften ausgestattet. Die |

Swießbaumwolle ift uns Allen eine längst bekannte Subftanz und nur Wenige unter uns erinnern sih des Staunens, mit welchem gegen die Mitte des Jahrhunderts hin die Menschheit von Schönbein erfuhr, daß man aub mit Baumwolle schießen kann. Und doch ist die Be- deutung der Nitrocellulose so nernt der Chemiker die Scieß- baumwolle in ihrem vollen Umfange erst in unseren Tagen zur Erkenntniß gelangt, {eint sie de erst heute in Gestalt rauhlosen Pulvers sih den Bedürfnissen des Krieges bequemen zu wollen. Man Ls E E Enaeno Ms Gedanke, das Benzol mit alpetersäure zu behandeln, geworden ift. Ï E E Einen ähnlichen fructbrin genden Gedanken hat Wöhler in die Wissenschoft hineingeworfen, indem er uns die künstlihe Darstellung des Harnstoffes lehrte. Aus den Händen des Chemikers war ein Stoff hervorgegangen, den man bisher nur in dem Organiémus des Thieres beobachtet und an dessen Bildung man die Lebenskraft in geheimniß- voller Weise betheiligt geglaubt hatte. Die Schranke I E orgarishen und der unorganishen Chemie war La Neue Wege der Forschung hatten si erslossen, welche bai zu den unerwartetsten Ergebnissen führen sollten. Die Aera der synthetishen Chemie war gekommen. Wenn wir heute die Pole des Krapps und des Indigos, wenn wir das Aroma der itteren Mandel und der Vanille, wenn wir um auch noh die Errungenschaft der leßten Monate zu nennen den in der Traube enthaltenen Zuder künstlih erzeugen, unabhängig von den Pflanzen, welche diese Körper bisher geliefert hatten, so finden wir den Aus- angspunkt für alle diese glänzenden Erfolge in der glückliwen Harn- toffsynthese des Forschers, H Standbiid in den leßten Wochen in öttingen enthüllt worden ift. f : : M Es wäre tian gewesen, wenn die synthetishe Chemie, welche den tinktorialen Industrien und der Parfümerie solhe Dienste geleistet hat, niht auch bemüht gewesen wäre, eine ganze Reihe neuer, theil- weise in hohem Grade wirksamer Heilagentien in Vorschlag zu bringen. Der Kundige denkt dabei sofort an Salicylsäure, Antipyrin, Antifebrin, Sulfonal und wie diese neen Substanzen alle heißen. Aber fürchten Sie nit, daß ich es auch nur versuhen werde, der luth von neuen Heilmitteln, welche #ich periodifch in die palten der Pharmakopöe ergießt, zu folgen. Jh will es mir jedo niht versagen, die Namea zweier Körper anzurufen, welhe in diesen Spalten sicheren Ankergrund gefunden haben. In dem Chloroform begrüßten wir dankerfüllt eine der ersten jener anästhesirenden Substanzen, wel@&e dem Kranken wie dem Arzte eine gleiche Wohlthat geworden find, das Chloral hat unserem schnell- lebigen Jahrhundert den Schlaf zurückge;eben, welcher ihm abhanden gekommen schien. Allein Chlorcform und Chloral beanspruhen noh ein besonderes Interesse. Die Geschite ihrer Entdeckung ist lehr- rei, weil sie uns die eigenthümlichen Wege zeigt, die zur Er- kTexntniß führen. Beide Heilmittel entstammen der Verwerthung einer Methode der Forschung, deren Ursprung ebenso seltsam, als ihre Anwendung erfolgreich gewesen ist. Es ift niht all- emein bekannt, daß wir das Chloroform und das Chloral n gewissem Sinne einem verunglückten Ballfest in den Tuilerien verdanken. Es war während des leßten Regierungsjahres Karl's X. Als die zum Ball Geladenen erschienen, fanden sie die Säle mit erstickenden Dämpfen erfüllt, welhe von den mit rußender Flamme brennenden Wachskerzen entsendet wurden. Dumas, der mit der Auf- flärung dieses Zwischenfalles betraut wurde, zeigte, daß das Wachs der Kerzen mit Chlor gebleicht worden war und daß es Chlor ent- hielt, welches sich dem Wasserstoff Atom für Atom substituirt hatte. Die Thatsahe, daß sich der Wasserstoff organisher Körper durch Chlor erseßen läßt, war hiermit festgeitellt; die Chemiker hatten eine neue Methode der Forschung gewonnen, welche sofort in allen Laboratorien Eingang fand. Als Liebig bald darauf die Einwirkung des Chlors auf den Alkohol s\tudirte, entdeckte er das Chloroform und das Chloral. Die phyfiologischen Eigenschaften des Chloroforms sind e U E viel später von Simpson, die des Chlorals von Liebreich aufgefunden worden. L : Aber id muß abbrechen. Wollte ih alle die Dienste aufzählen, welche die Chemie dem Leben geleistet hat, ih würde Stunden brau- cen, wo mir Minuten gegeben sind. E Hochverehrte Versammlung! Die Rückschau auf einige der Ergeb- nisse, deren sich die Naturforshung seit Gründung unserer Gesellschaft rühmen darf, hat mehr Zeit in Anspruch genommen, als ich gedacht hatte, und do, an wie vielen wihtigen Errungenschaften konnte der Vlick kaum haften, wie viele sind niht einmal in das Gesichtsfeld eingetreten! Aber, wie einseitig und lückenhaft das Bild, das wir gewonnen haben, es zeigt uns jcdenfalls den Umfang der Er- kenntniß, welchen die Arbeit zweier Generationen, auf dem von den Vorfahren aufbereiteten Boden weiterbauend, der dankbaren Gegenwart ershlossen bat, Und wie sehr wir uns des erweiterten Horizonts freuen, der sch vor uns ausbreitet, wir wollen auch niht vergessen, wie uns diese Arbeit die Wege des Alltagslebens geebnet, welchen Schmuck sie in unser Dasein hineingetragen hat. Welcher Unterschied zwischen den Cristenzbedingungen in den ersten Dezennien des Jahr- hunderts und der heutigen Gestaltung des modernen Lebens! Lassen Sie Ihr Auge nochmals in die Tage der Gründung unserer Gesellschaft zurüctschweisen. Es ist am Morgen des 18. Sep- tember des Jahres 1822, Wir begrüßen einen ankommenden Natur- forsher auf dem Posthof zu Leipzig. Unser Freund kommt von Bremen. Er hat vier Tage und vier Nächte in dem Eilwagen gesessen, um einen Weg zurückzulegen, der heute eine mäßige Tagereise in Anspruch nimmt. Er ist recht steif geworden von dem langen Siten, allein von edlen Gründergedanken ganz erfüllt, erscheint er glei&wohl \chon nach kurzer Frist in der Sißung, in welcher eben die im vorigen Jahre in Heidelberg zu Giabe getragenen Statuten berathen werden. Es ist nit bekannt, wie lange diese Sißzung gedauert hat, allein was Statutenberathungen auf sich haben, das weiß man schon. Wir sind daher froh, daß unser Freund nach einem uten Mittagessen und einem Spaziergang dur den herrlichen Reichen- BaG'\Ven Garten endlih einen Augenblick Ruhe fiadet. Für den Abend if}t eine Zusammenkunft mit Freunden verabredet. Die Wahl des Lokals ift aber keine sonderlih glücklihe gewesen, Münchener Bier giebt es damals in Leipzig überhaupt noch nicht, indessen au die Verpflegung ist eine sehr mäßige. Die magere Suppe bat jedenfalls kein Liebig \@es Fleishextraki zu sehen bekommen. Desto besser ist die Unterhaltung, Um was sich diese Unterhaltung gedreht hat, ift heute nicht mchr festzustellen, mit Sicherheit läßt sich nur angeben, um was sie si nicht gedreht hat. „Von der Durchstehung der Landenge von Suez, von der Durchbohrung des Mont Cenis und des Gotthard haben die Herren gewiß nicht gesprochen. Aber von dem Eintreten des Dampfes in den Verkehr ist denn doch wohl schon die Rede gewesen. Auf Rhein und Elbe find bereits einige vereinzelte Dampfboote gesehen worden, aber mehr noch, der erste Dampfer, die „Savannah“, hat eben den atlantischen Ocean durchfurcht. Ja, selbst die Möglichkeit von Eisenbahnen wird bereits diskutirt. Nah den leyten Zeitunzsberihten aus England denkt man ernstlich daran, versuchs8weise die erste Linie zwischen Stockton und Darlington in Angriff zu nehmen. Welche Auëtsicht für Einen, der eben noch eine halbe Woche im Eilwagen Fesessen hat! Diese Eilwagenfahrt hat unsern Freund doch recht müde ge- macht, er verläßt das Wirthshaus etwas früher, als dies Naturforscher in der Regel zu thun pflegen. Wir begleiten ihn auf dem Heimwege, damit er sich nicht verirre. Jn den Straßen herrscht egyptische Finsterniß, nur hier und da von einer trübe brennenden Oellampe unterbrochen. Man wil keine neuen mehr anschaffen, denn in einigen Jahren soll ja doch die Gasbeleuhtung eingeführt werden. Unser Freund erreiht gleihwohl glüctlih seine Wohnung, Auf der Treppe brennt allerdings kein Petroleumlämphen, wo hätte man aber damals auch das Petroleum hernehmen sollen ? Auch das Zim- mer ist dunkel, und es gilt vor Allem, Licht zu schaffen. Streich- hölzer giebt es damals noch nicht, auch Döbereiner's Zündlampe ist noh nicht erfuaden, aber unser Freund ift ein kluger Mann, der Stahl und Stein und Zunder jeder Zeit bei s{ch führt. Er klopft

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eun eine bittere Enttäushung. Er hat mit A Et ines wichtigen Brief erwartet, der auëgeblieben ist. Mun geht aber die Post zwischen Leipzig und Frankfurt nur zwei- mal ir der Wode. Er kann also frühestens erst in act Tagen Nachricht bekommen. Was würde unser Freund darum gegeben haben, wenn er am nähsten Morgen hätte telegrapbiren können! Wir wundern uns nit, daß ihm etwas trübselig zu Muthe ist, und wir bedauern nur, daß ihm der Trost nit zur Seite steht, der uns über eine solhe leidmüthige Stimmung binweghelfen würde. Unser Freund kann niht was wir heute unfehlbar thun würden, er kann nit mit der Hand in die Tasche fahren, um die Photo- graphie seiner Frau herauszuholen, denn die Photograpßie ist ja auch noch nicht erfunden. N : Aber ih will das Thema „Sonst und Jeßt* nit weiter aus- führen. Noch zwei Worte und ich bin zu Ende. Die Gesellschaft sigt heute unter neuen Statuten. Werden wir mit denselben so lange auskommen, als mit den alten? Vielleicht länger gewiß nit. Schon im Jahre 1900 wird ein Antrag auf Statutenänderung geftellt, allein mit großer Majorität abgelchnt. Und nun folgt periodisch ein Ansturm nah dem andern; sie werden aber alle abges{lagen. In- zwishen ist die Mitte des 20. Jahrhunderts herangekommen. Die Zahl der Neuerung Anstrebenden ift bedenklich gew2chsen und dem Virchow und dem Helmholy der Epohe vorausgeseßt, daß das nächste Jahrhundert sih solher Männer wird rühmen dürfen ift es schließlich nicht allzu {wer geworden, ein neues Statut dur{- zubringen. Und nun fällt es dem neuen Herrn Vorsitzenden ein, bei seinem Vorgänger vor 60 Jahren eine kleine Anleihe zu maten, er unternimmt es auch, wieder Rückshau über diese 60 Jahre zu halten. Er erzählt der ersten Versammlung unter dem erneuten Statut, welhe wer weiß in welchem Theil des erwei- terten Deutshlands vielleiht in Kamerun, vielleicht in Baga- moyo gehalten wird, was Alles in der Zwischenzeit passirt ist. Sein Bericht \ch{ließt an die Versammlung von 1890 an Er be- spriht unsere heutige Organisation; er wundert sih zumal über die geringe Anzahl von Sektionen, mit denen wir auskommen, und über die Länge der Vorträge, welche den Mitgliedern zugemuthet werden. Er findet unser Leben hausbacken, und von den Verkehrsbedingungen behauptet er, man könne si keine Vorstellung mehr davon maden. Aber er zeigt auch, zu welcher Höbe, zu welcher Blüthe sih der Baum der Wissenschaft entfaltet hat, er 1childert aber ih darf den Mittheilungen meines Herrn Nachfolgecs an dieser Stelle im Sahre 1950 nicht vorgreifen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In der vorgestrigen Sitzung des ersten deutschen Berg- arbeitertages zu Halle wurde no© ein Antrag, welcher auf die Gründung cines Fah-Organs für Niederschlesien abzielt, angenommen. Ferner wurde beschlossen, daß die bestehenden Fach-Organe den gleichen Kopf mit der Bezeihnung „Zeitung der deutschen Bergleute, Verbandsorgan“ führen sollen. Jn der gestrigen Sißung des Bergarbeitertages wurde bei der Abstimmung die Resolution, welche die von den Vertretern aus dem Königreich Sachsen vorgebrahten Wünsche bezüglih der Löhne und Arbeitsdauer enthielt (vgl. Nr 206 d. Bl.), ein- stimmig angenommen. Die Resolution hat na der „Magdb. Ztg.“ foigenden Wortlaut: „Der Bergarbeitertag beschließt, folgende Petitionen den gesepgebenden Körperschaften (Bundesrath, Reic;stag, Landtag) und außerdem den verschiedenen Ministerien zu unterbreiten: Die Berg- arbeiter Deutschlands find von der schrankenlosen Ausbeutung dur die fapitalistishen Bergwerks-Unternehmer und dur den Fiskus gezwungen, sih der daraus entsprungenen, fskiavisch entwürdigenden Abhängigkeit auf sozialem Gebiet endli zu entziehen, um der menshlichen Gesellshaftörehte nit vollständig verluitig zu werden, um ein menshenwürdiges Dasein füc sich und für die Nach- Tommen zu erringen. Der Bergarbeitertag ist demna ver- pflihtet, die Forderungen der deutschen Bergarbeiter, welche auf dem gegenwärtigen deutschen Bergarbeitertag durch die Berichterstattung der Delegirten der einzelnen Reviere kund- gegeben wurden, den geseßgebenden Körperschaften und den Ministerien zu unterbreiten und dringend darauf anzutragen, daß diese Forderungen in kurzer Frist im Sinne der Antragsteller, welche, 43 an der Zahl, 236 300 deutsche Bergleute vertreten, zur Erledi- gung gebracht werden. Diese Forderungen sind; 1) Achtstün- dige Schichtzeit mit Ein- und Ausfahrt auf allen Gruben Deutschlands, Wegfall der Ueberschidhten , Verminderung der Schichtzeit bei erhöhter Wärme und Nässe. 2) Ein Minimal- lohn von 4 M für Hauer, diesem Satze entsprechend ein Minimal- lohn für S{hlepper und die anderen Bergarbeiter. 3) Wegfall ge- trennter Gedinge, wo folche noh cxistiren. 4) Wöchentliche Lohn- zahlung, geseßlihe und einheitlihe Lohnbücher für alle deutschen Bergarbeiter. 5) Aufhebung des Wagennullens und der dar- aus hergeleiteten Strafen. 6) Shiedögerichte , die in allen Fâllen in und auf dena Gruben zu entsheiden haben. Das Schiedsgericht soll zusammengeseßt werden aus vier Bergleuten, den bebhördlihen Beamten und einem Schiedsrichter, welchzer Bergmann sein muß. Das betreffende Schiedsgericht darf nur von den Berg- leuten gewählt werden. Die Wahlen müssen öffentlich in Bergarbeiterversammlungen vorgenommen werden. 7) Ein deutschcs Berggeseß. 8) Einrichtungen, welche die Gesundheit und das Gemeinwohl fördern und verbessern. 9) Ünbeschränite Freizügig»- keit innerhalb deutsher Knappschaftsbezirke, ohne Schädigung der Knappschaftspension. Freie Aerztewahl, Verwaltung der Knapp- \chaften ausschlieflich durch Bergarbeiter. 10) Entgegensteuerung der Einführung fremdländisher Arbeiter. 11) Eine dem Bergarbeiter leiht verständlihe Statistik. 12) Gesctliche Beschränkung der Ent- laffungen der Bergarbeiter für die Bergwerksunternehmer ohne Be- schränkung der Freizügigkeit der Bergarkbciter. 13) Erzwingung der Wiederanstellung der bisher entlassenen Bergarbeiter, besonders der- jenigen Bergarbeiter, welche in Folge der Emanzipationsbefstrebungen der Bergarbeiter entlassen worden sind. 14) Aufhebung und Verbot der Kapitalistenringe, in so weit sie sich gegen die Arbeiterbestre- bungen mit Umgehung der Geseze befassen, bezw. Verbot der s{chwarzen Liste“ Die „Voss. Ztg.“ führt ferner folgende gleihfalls einstimmig genehmigte, vom Berg- mann Schröder eingebrahte Resolution an: „Jn Erwägung, daß bei dem gewissenlosen Vorgehen der Kohlenringe, welche zur Förderung cinseitigster Kapitalisteninteressen gegründet wurden, dur eine künst- liche Preiêtreiberei die gesammte nationale Industrie zu Gunsten einer fleinen Zabl von Geldleuten {wer geschädigt wird; in fernerer Erwägung, daß die zu einer {chwindelhaften Höhen hinaufgetriebenen Kohlenpreise si au; dieser Höhe nur balten lassen, indem die Förde- rung einges{chränkt wird, wodur die Arbeiter wider ihren Willen zu Feiershihten verurtheilt und mit Weib und Kind dem größten Elend preisgegeben sind; in weiterer Erwägung, daß die enorm hohen Kohlen- preise den wirthschaftlihen Ruin für zahlreiche Erxistenzen bedeuten ; in Anbetracht endlich, daß cs Pflicht des Staates ist, den Ausschreitungen einzelner gewisscnloser Jnteressentengruppen zum Besten der Gesammtheit entgegenzutreten, \priht der in Halle tagende deutsche Bergarbeiter- kongreß die zuversichtlihe Erwartung aus, daß der Staat Mittel und Wege finden werde, um den die Volkswohlfahrt verwüstenden Kapi- talistenringen wirksam Einhalt zu thun.“ Nachdem eine Anzahl von Vertretern noch eia Schlußwort gesprochen und das Bergmannslied von allen Anwesenden gesungen war, wurde der erste deutshe Berg- arbeitertag geschlossen. i: : i:

In Leipzig hielten am Donnerstag die Ci arrensortirer eine öffentlihe Versammlung ab, in welcher im Anschluß an einen Vortrag über Zweck und Nutzen der Centralorganisation im All- gemeinen und des Vereins deutsher Sortirer im Besonderen zum

wird , wurden drei Bevollmd und drei evise rnan während für den Fall, daß die Errichtung der Zahlstelle niht gestatte! werden sollte, ein Vertrauensmann und ein Revisor gewählt wurden. Zum Sluß wurde die Errichtung eines Arbeitsnahweises beschlossen und die Verwaltung desselben der zu gründender, Zahlstelle, bezw. dem Vertrauenêmann übertragen. i; j :

Wie der „Köln. Ztg.“ aus Brüssel geschrieben wird, feiern seit vor- gestern in Braquegnies au sämmtlihe Arbeiter der Ho chöfen. Der Ausstand der Bergleute von Strépy-Braquegnies hat sich auf die benachbarten Zehen von Avaleresse ausgedehnt ; in einer Zeche dieser Ortschaft sind die Arbeiter seit Mittwoch gar nit, in zwei anderen nur theilweise eingefahren. Sie verhaltensich ruhig, bestellen ihre Gärten oder spielen mit dem Steinball. Am Mittwoch fanden sie si zur Vesper- stunde in einer größeren Schenke ein, um eine Rede des Sozialisten- führers Jan Volders anzuhören, der sie zum Ausharren aufforderte. Die Anw:senden, etwa 400, erklärten, niht eher die Arbeit wieder aufnehmen zu wollen, als bis der sozialistishe Gemeinderathskandidat Limbourg wieder angestellt sei. Nach der Versammlung begab \ich eine Abordnung der Arbeiter zu dem Direktor von Strépy- Braquegnies, um die Wiederaufnahme Limbourg's zu befürworten ; dieselbe wurde jedoch abgelehnt. : Aus Calais meldet ein Wolff’{hes Telegramm, daß 80 dortige Tüllfabrikanten in Folge von Differenzen mit ihren Arbeitern ihre Werkstätten gestern geschlossen haben, wodurch 5000 Arbeiter

„ohne Beschäftigung sind.

Die Londoner „Allg. Corr.* theilt folgende Reuter'’sche Meldung aus Sydney vom 18. d. M. mit: Eine baldige Beendigung des Strikes wird für unwahrscheinlih gehalten, selbs wenn es zu der Konferenz zwischen den Arbeitgebern und den Vertretern der Arbeiter kommt, da zu verschiedenartige Interessen im Spiele sind.

Sanitäts-, Veterinär- und Quarauntänewesen.

Nachrichten : i über Verbreitung von Thierkrankheiten im Äuslande.

R ußland. Im Iuni 1890. Rinderpe st. Gouvernements: Zahl des des getödteten ; gefallenen Viehs: ODrenbua 5 Stawropol (Kaukasus) 2075 44 Gebiete :

A 642 52

Kuban (Kaukasus) . . 3486 373

Terek (Kaukasus) .. 230 63

Oesterrei. Laut der am 31. Juli 1890 vorliegenden Meldungen. Land: Zahl der infizirten s Orte: Hôfe: Maul- und Klauenseuche. Nieder-Desterreih . T4 Sa E 5 14 Sea E 1 2 Tirol-Vorarlberg . 11 16 B E. 6L 163 M E, L 145 S E E 47 C S2 808 BUtbilia E10 37 Lungenseuche. Nieder-Oesterrih . .. . . 10 10 Bi a Eo 24 Mae E18 18 S S Es 9 Galizien . E Milzbrand. Böhmen . N Mähren Galizien ; Daa R E S 1 Laut der am 7. August 1890 vorliegenden Meldungen. Maul- und Klauenseuche. Nieder-Oesterreih . e G6 36 Salzburg E e 16 Qa S 14 Tirol-Vorarlleg . i 18 B S 169 M A 146 C E 64 G L, 817 Boa C A 54 Lungenseuche. Nieder-Oesterreih . H 8

D O 23

Mb a N 18

C S 9

Ca A 2 8

Milzbrand.

Tirol-Vorarlberg E 2 D 2 O E 1 Daa A L 10

Laut der am 14. August 1890 vorliegenden Meldungen.

Maul- und Klauenseuche. Nieder-ODesterrich . .. . . 15 35 Gu 2 15 Nea E 1 3 Tirol-Vorarlberg . 13 18 B C 60 188 M c 805 384 Cc E O 84 Ca C R 852 Bi C 19 67

Lungenseuche.

Nieder-Oesterreihß . . . 7

B 01 23

N 17

«S L E s 8

C E 2 8

Milzbrand.

Tirol-Vorarlberg . s 2 B 2 U S 1 D G E 1 10

Laut der am 21. August 1890 vorliegenden Meldungen.

Maul- und Klauenseuche. Nieder-Oesterreih . 15 30 Salzburg . ¿ 9 Küsteiläd A 3 Tirol-Vorarlbeg . 12 B E 223 V A 441 S S 81 G G 910 Bukowina 72

6 20 12

ungenseuche. Nieder-Oesterreih. . . en A Me L 10

sich allerdings ein paar mal tüchtig auf die Finger, aber \chon hat der Zunder Feuer gefangen, Schon brennt das Talgliht,

Beitritt zu leßterem aufgefordert wurde. Es gelangte eine dem Vortrag entsprehende Resolution zur Annahme und für den Fall,

Galizien A 8

Tirol-Vorarlberg . 2 LVöhmen . S T 1 S 1 D 1 1 Laut der am 31. August 1890 vorliegenden Meldungen. Maul- und Klauenseuche. Nieder-Oesterreih . . .., 11 23 L N 1 6 Küsleiland- 1 11 Tirol-Vorarlberg . 4 4 Böhmen E E A8 253 E39 430 E 17 78 Galizien . 185 1055 Bukowina O5 112 / Lungenseuche. Nieder-Desterrihß . .. .. 5 5 D 49 20 M L 48 13 S 11 2

Galizien S 3 Milzbrand. Aan E S Tirol-Vorarlberg . Böhmen . ¿ Mähren Galizien Bukowina N Ungarn. Vom 22. bis 29. Juli 1890. Maul- und Klauenseuche in 54 Komitaten, 1133 Gemeinden, sowie

in 13 Städten. Lungenseuche o ë 59 Gemeinden, sowie Milzbrand . 28 é

in 1 Stadt. 49 Gemeinden, sowie

in 1 Stadt.

Vom 29. Juli bis 5. August 1890.

Maul- und Klauenseuche in 53 Komitaten, 1185 Gemeinden, sowie in 13 Städten. 58 Gemeinden, sowie in 1 Stadt. 40 Gemeinden, sowie in 1 Stadt.

Lungenseue . „12 " I l z

Vom 5, bis 12, August 1890. Maul- und Klauenseuche in 54 Komitaten, 1340 Gemeinden, sowie in 13 Städten. O » 60 Gemeinden, fowie » 24 "

in 1 Stadt. 52 Gemeinden, sowie in 3 Städten.

Vom 12. bis 19. August 1890. Maul- und Klauenseuche in 56 Komitaten, 1415Gemeinden, sowie in 13 Städten. ¿12 é 60 Gemeinden, sowie in 1 Stadt. e 18 4 38 Gemeinden, sowie in 2 Städten.

Vom 19. bis 26. August 1890. Maul- und Klauenseuche in 58 Komitaten, 1389 Gemeinden, sowie in 13 Städten. N 2 60 Gemeinden, sowie in 1 Stadt.

21 ë

SMhwei

46 Gemeinden, sowie in 1 Stadt. z. Vom 16. bis 31. Juli 1890. Maul- und Klauenseuche.

. in 3 Gemeinden 5 Ställe mit 16 Rindern. tegen und chwein.

B 8 L 4 Ställe mit 10 Rindern.

Glarus... 1 Gemeinde 83 Ställe mit 15 Rindern.

Appenzell a. Rh. , 5 Gemeinden 4 Ställe und 4Weiden mit

134 Rindern, 26 Ziegen und 17 Schweinen.

4 Weiden mit 186 Rindern.

3 Ställe und 1 Weide mit

150 Rindern, 23

Ziegen- und 52

Schweinen.

und 3 Weiden mit

419 Rindern, 163

Ziegen, 1 Stwhaf

und 55 Schweinen. Vom 1. bis 15. August 1890.

. in 1 Gemeinde 3 Ställe mit 10 Rindern und 2 2e A L 5 a mit 24 Rindern

und 2 Schweinen. Oa é 4 , mit 18 Rindern. Appenzell a. Rh. 2 Gemeinden 3 Weiden mit 136 Rindern 15 Ziegen und

52 Schweinen. Appenzell i. Rh. 3 2 S mit 648 Rindern, t. Gallen . .„ 2 7 1 Stall und 2 Weiden mit

26 Rindern.

1 Gemeinde 7 Weiden mit 708 Rindern, 991 Ziegen, 146 Schweinen und

1 Schaf. Vom 16. bis 31, August 1890. in 1 Gemeinde 1 Stall mit 3 Rindern. 4 Ställe , 38 Rindern „__ Und 2 Schweinen, 4 Gemeinden 3 Ställe und 3 Weiden mit 112 Rindern, 15 Ziegen und 27 chweinen. Appenzell i. Rh. , 4 ë 1 Stall und 5 Weiden mit 204 Rindern. St. Gallen . . , 3 Gemeinden 3 Ställe und 4 Weiden mit 102 Rindern, 14 Ziegen u. 3 Schweinen, 1 Gemeinde 2 Weiden mit 146 Rindern, 345 Ziegen und 34 Schweinen, A i“ 1 Stall mit 11 Rindern. Belgien. Im Juli 1890. Lungenseuhe: in 9 Provinzen, 21 Gemeinden 27 Ställe mit 67 Rindern.

Kairo, 19. September. Seit dem 8. September find, „W. T. B.“ zufolge, feine weiteren Cholerafälle mehr vorgekommen.

Land- und Forstwirthschaft.

ur Weinernte. In dem Kreise Bingen sind, wie der eDarmst. Ztg.* mit- ea wird, seit Beginn dieser Woche die Weinberge überall ge- chlofsen. Durch das {ne Wetter schreitet die Reife der Trauben

Lungenseuche . Milzbrand.

Lungenseuthe . Milzbrand .

Lungenseuche Milzbrand .

Kantone:

Zürich

Appenzell i. Rh. St. Gallen U

Graubünden . 1 Gemeinde 1 Stall

Zürich

Graubünden .

ürih è l v

Appenzell a. Rh.

Graubünden

Thurgau .

0 #

] reicher Quantität. Bei “Dpp | : Trauben bei dem fortgeseyt guten Wetter in der vortheilbafteftee Wi hierorts bezügl egt der Güte ein guter Her bt stellen Weie, sedal

* Die Entwickelung der Schafzucht im Königrei

Sachsen von der Einführung der \panischen Merinos bis 2 n Gegenwart von Johannes Heyne. Dresden, Verlag von Friese und von Puttkamer. Die‘ Entwickelungsgeschihhte der einzelnen Zweige ist für das Studium wie für den intelligenten Betrieb der Land- wirthschaft von fo hoher Bedeutung, daß man es dem Verfasser nur Dank wissen kann, in der vorliegenden Monographie ein Bild davon roc zu haben, wie sih der für den Landwirth noch immer so ochbedeutende Theil seiner Industrie, die SchafzuÞht, grade in Sa(sen, welches neben «der Provinz Schlesien s{on seit geraumer Zeit an der Spitze der deutschen Wollproduktion steht und dessen Erzeugnisse auf diesem Gebiete noch immer einen wohlverdienten Weltruf haben, ent- wickelt hat. Das Werk zerfällt in drei Kapitel, von denen das erste die Einführung der Merinos in Sachsen, die dadurch veranlaßte Verede- lung der Schafzuht, die Bildung der einzelnen Stammkheerden und deren spätere Kreuzungen einerseiis mit englischen, andererseits mit Ramwbouilletshafen behandelt. Das ¿weite Kapitel bringt den Ab- stammungsnachweis der bekanntesten Merino - Stammschäfereien in Sachsen, während in dem dritten die Rentabilität der Schafzucht in Deutschland und die Art der Zühtung besprochen wird, welche für die Zukunft als die geeignetste ersheint. Der Verfasser gelangt dabei zu dem Schluß, daß das Kammwollshaf, wenn es neben feiner Wolle auch eine hohe Maîtfähigkeit besißt, als das eigentliche Zukunftö\chaf bezeicnet „werden muß, und daß, entgegen der jeßt vielfa herrshenden Ansicht, eine rationeil betriebene Schafzuht au künftig einen lohnen- den Ertrag zu bringen im Stande sein wird.

Sandel und Gewerve.

Behufs Verzinsung und Amortisation einer für die Ver- besserung der Hafenanlagen von Algier aufgenommenen Anleihe von 800 000 Fr. wird vom 5. September d. J. ab von allen mit Ladung in Algier einlaufenden oder dort Ladung nehmenden Schiffen eine Gebühr von 15 Cts. für die Ge- haltstonne erhoben. Für Schiffe, welche nur eine Theilladung in Algier einnehmen oder löschen, ermäßigt sich die Gebühr:

auf 1/16, wenn diese Ladung bis zu 1/16, auf 1/3, wenn sie mehr als 1/15 bis zu 1/2, auf 1/4, wenn fie mehr als 1/ bis zu 1/4, auf 1/3, wenn sie mehr als 1/, bis zu 1/5, auf 3/4, wenn sie mehr als 1/, bis zu 3/, des gesammten Schiffstonnengehalts beträgt. Eine Ladung von mehr als 3/, des Tonnengehalts bezahlt die volle Gebühr. Frei von der Abgabe sind Schiffe, welche dienen: zur algerischen Küstenschiffahrt, r KsatEa ,_ zur Küstenfischerei, zum Schleppen oder zum Lootsendienjt. Die Abgabe erlisht nah Amortisation der Anleihe. | |

Berlin, 19. September. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Sch{malz.) Butter: Hof- und Genossen; schaftsbutter Ia. 106—110 A, Ila. 103—105 M, IIIa. —, do. abfallende 95—100 Æ, Land-, Preußishe 80—85 M, Nebbrücher 80—85 Æ, Pommersche 80—85 Æ, Polnishe 75—85 M, Bayerische Sennbutter —,— Æ#, do. Landbutter —— M, Schles. 83—88 4, Balizishe —,— # Margarine 40—70 4 Käse: Scchweizer, Emmenthaler 93—98 4, Bayerisher 75—80 4, do. Ost- und West- preußischer, Ta. 75—80 Æ, do. Ila. 65—70 M, Holländer 80—90 M, Limburger 42—48 M, Quadratmagerkäse 20—30 4 Schmalz: Prima Western 17% Ta. 40,50 #4, reines, in Deutsch- land raffinirt 44,00—47,00 , Berliner Bratenschmalz 47,50—50,50 4 Fett, in Amerika raffinirt 39,50 Æ, in Deutschland raffinirt 42,00— 44,00 A Tendenz: Butter: Bei \{chwäher auftretendem Konsum konnten die Eirlieferungen nit \chlank placirt werden und gaben Preise nach. Schmalz: Unverändert. e Schles. Ztg.“ berichtet vom oberschlesischen Metallmarkt: Im Eisenmarkt ging ein regelmäßiges Geschäft bei ziemlich ruhiger Richtung vor sich. Die Beschäftigung der Walzwerke if für die Au?nugzung der Betriebsvorrihtungen im Allgemeinen hinreichend und erweist sich demgemäß der Absaß von Roheisen fo normal, daß einerseits die Bestände an den Hohöfen ih nicht anbäufen, andererseits an Rohmaterial für die Puddelwerke kein Mangel vorhanden ist, ie er vordem zu den störendsten Unregel- mäßigkeiten führte. Für Fertigfabrikate, Handels- und Sorten- eisen wie Bleche, und ebenso für Bauträger sind die Verbandsnotirungen im Inlande stetig geblieben. Den Werken gingen von Woche zu Woche neue Aufträge zu, wenngleich meistens nur für kurze Fristen, und die lau- fenden Abschlüsse wurden schlank erledigt. Bei den günstigen Coursverbält- nissen wird die Ausfuhr nah den benachbarten russischen Provinzen, sowie nach den Donauländern gepflegt und wurden dorthin größere Lieferungen zu verhältnißmäßig günstigen Preisen bis Ende des Jahres abgeschlossen. Die Gießereien, Maschinen- und Kessel- fabriken sind ziemli gut, von leßteren sogar einzelne Werke voll beshäftigt. Auf dem Zinkmarkt herrschte eine lebhafte Nach- frage, sowohl für Rohzink wie für Zinkblech; Silesia-Marke notirte für Walzzink bei größeren Posten 49,50 A Gute gew. Marken Rohzink für nähere Termine sind bis etwa 48,50 A bezahlt worden und dazu noch gesucht. Die Notirungen des Londoner Marktes zeigen ein ftetes Anziehen der Preise. Schwach ist die Nachfrage für Zink- weiß, welches sowohl durch Pussière, wie durch Bleiweiß Ersatz findet D im Markt verdrängt wird. Bl ei behauptete seinen höheren

reiëstand. Frankfurt a. M, 12. September. (Getreidemarktberi{t von Jof eph Strauß.) Weizen hat seine Festigkeit behauptet, wenngleih die Stimmung recht ruhig und der Absaß nah auswärts kein sehr belangreiher war; was von trockenen Qualitäten angeboten wurde, fand Käufer, ab Umgegend 19—L} t, frei hier 194/10 —§/10 M, Kurhessisher ebenso, frei Station der oberhessishen und Weser- Bahn (Route Gelnhausen—Büdingen—Gießen— Friedberg) 19È M, russishe Sorten 224—23.,4, ungarijher 222—23 M In Roggen waren die Umsäße von geringer Bedeutung, was weniger eixem Mangel an Kauflust, als vielmehr dem hödjstt reservirten Angebot zuzu- schreiben warz hiesiger 16{—# 4, russischer fehlt, 18 46 Cours, In Gerste hat die Frage die bescheidensten Grenzen niht überschritten, für exquisite Ungarische müssen die Notiz 20—22 4 lassen, während Fra nken (Otsenfurter Gau), Wetterauer, Ried und Pfälzer 163— 174 M bleibt. In Hafer kamen, aus Mangel an passender Waare und wegen zu hohen Forderungen, keine großen Abschlüsse zu Stande, die Notiz 13}—14{ 4 bleibt. Raps fortwährend günstig gestimmt, 264—27 & Mais (mixed) 123—13 M, in den Engagementsverhältnissen hat vielfah ein be- merkenswerther Umstand vollzogen, große Baissepositionen sind in Hausseinteressen umgewandelt worden; kränklihes La Plata ca 12 K Spelzspreu (Ersaÿ für Roggenstroh) per Centner ca. 1 #, Käufer trefffen hier einen guten Markt. Roggenkleie 10—10è Æ, Weizenkleie 92—10 M, sehr fest und anziehend, guter Begehr zu vorausgehenden Preisen. In Mehl nar das Geschäft ni§t von Bedeutung, doch liegt dies weniger an der Kauflust, als an der theilweise beschränkten Auswahl ber meist begehrten Sorten. Roggenmehl verharrt in fester Tendenz, für sofortige bare Posten guter Abzug. Hiesiges Weizenmehl Nr 0 33—34 Æ, Nr. 1 31—32 A, Nr. 2 27è—284 M, Nr. 3 27— 28 Æ, Nr. 4 23—24 M, Nr. 5 18 A Milchbrot- und Brot- mehl im Verbande 58—60 #4 Norddeutshe und westfälische Weizenmehle Nr. 00 27—28 „4%. Roggenmehl loco hier Nr. 0 274—28è M, Nr. 1 26—27 M, Nr. 2 23—24 A (Obige Preise verstehen sich per 100 kg ab hier, häufig jedoch auch loco

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erfreulih voran. Man hofft auf einen guten Mittelwein in

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wonnen, Werth: 2570 A „Bergschwalbe* wurde für 2600 4 von Kapt. Joë gefordert.

Reiten. 2000 m. p 1,, Hrn. E. Lindner's br. H. „Paladin“ Mr. H

Königliche Porzellan-M einrihten läßt, nahen si, wie die „Voss. Ztg.“ schreibt,

dauernde Ausgestaltung eines mictheten Heims handelt, so hat lier Architekt Sputh, von welchem p Hrn Entwürfe herrühren, in Verbindung mit den Direk- oren der schaffen können, das in seiner vornehmen, gediegenen Durchführung als ein werden kann. Rokokozeit fühlt sich nur wohl in lichten zarte, lihte Farben vereint mit mäßiger Wände und Decken {müdcken. Dekoration der hohen und weiten Verkaufs\äle erfolgt. Wie das fesselnde Vorspiel zu einem größeren musikalischen Werk, der vom Modellmeister der Manufaktur

säulen. mit vergoldeten Fruhtgehängen und weitfittigen Adlern, sowie in den Eden mit Palmzweigbündeln verzierte Voute zu der Pertis dekorirten A mpt mat ein Ne Zusammen

arbiger

| , Leipzig, 19. September, (W. T. B) Kammzug-Termin handel. Lo Plata. Grundmuster B. p mzug-Termin- pr. Oktober 4,825 M, pr. November 4,82 d, E 4,823 M, A 7 , , pr. 028 6 Geschäftslos. f (W. T. B.)

Dezember 4,82 pr. März 1621

Umsaß 40000 kg, London, 19. September.

Lebhafte Betheiligung. Preise fest, unverändert. Bollaufktion, S E MEue A Tab U fen pgSoten, an@eiter, 19. September. . L. B.) 12r Wat 30r Water Taylor 94, 20r Water Leigh 81, 30r Water Cirl0r 74, 32r Mock Brooke 9, 40r Mayoll 9#, 40r Medio Wilkinson 103; Wene gens s S 36r D e fuvland 94, 40r Double n 10, oudle courante Qua , 32" 118 grey Printers aus 32r/46r 176. Fest. E E _ Glasgow, 19. September. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen {ich auf 655551 Tons gegen 1 009 489 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befindlihen Hochöfen beträgt 73 as Bio Ee G ew: Jort, 19. September. (W. T. B.) Baumwollen- S E E P MIE: alm g E ee 171 000 Ballen, 4 ro annien allen, Aus d - tinent 18 000 Ballen. Vorrath 219 000 Ballen. Es

Submissionen im Auslande.

I. England. 15. Oktober, Mittags. London. Director of N Admirality. Whitehall 8. W, Lieferung von: E Niger igtenstämmen, B o, lwWenbalken und -Bohlen, do. Dedck-Dielen, N ; do. Stelling-Dielen, drei Arten baltisher und einer Art adriatisher Fafßdauben. II, Schweden.

15. Oktober. Stockholm und Gothenburg. Telegraphenverwal- tung: Lieferung von 5000 kg Phosphor- oder Siliciumbronzedraht von 1,25 mm Durchmesser mit einem Leitungsvermögen von mindestens 30 % deëéjenigen des reinen Kupfers und einer Haltbarkeit von mindestens 80 kg per gmm,

Offerten mit Preis und Bedingungen der Lieferung, unter der Aufschrift „Anbud Ä leverans af fosfor-eller silicium-bronsträd“.

Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs-Anstalten.

Der heutigen Nummer des ,Reihs- und Staats-Anzeigers“ liegen die Winter-Fahrpläne für die Bezirke der Königlichen Gisenbabßar Dircktionen zu Köln (linkrheinishen) und Magdeburg bei.

Hamburg, 19. September. (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Norm annta* der Hamburg-Amerikanischen Padetfahrt- Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, beute Morgen in New-York und der Sh neildampfer eColumbia“* der- selben Gesfellshaft von New-York kommend, heute Abend auf der Elbe eingetroffen.

Wien, 19, September. (W. T. B.) Die Einnahmen der österreihishen Staatsbahnen in den ersten 8 Monaten d. J. betrugen 2 629 048 Fl. mehr als in dem gleihen Zeitraum des Vorjahres. Im Monat August d. J, hat ih die Frequenz des Personenverkehrs auf den Staatsbahnlinien, auf welchen der Zonen- tarif eingeführt ist, um 54% gesteigert.

London, 20. September. (W. T. B.) Der Dampfer eMoor“ is gestern auf der Southampton abgegangen,

Union- Ausreise von

Rennen zu Hoppegarten. Freitag, 19. September, Nachmittags 1 Uhr.

I. Unverhofft-Rennen. Staatspreis 4000 M Hrn. B, May's Sh.-H. „Königstein“ 2 jähr. 1.,, K. Hpt.-Gest. Gradißz br. St. „Hausfrau“ 2 jähr. 2, Hrn. Ulrih's dbr. St. „Meisterin o jähr. 3. Siegte leiht mit zwei Längen; „Meisterin“ ebensoweit zurück hinter eHausfrau* Dritte. Werth 4000 A dem Sieger, 1200 M der Zweiten, 100 Æ der Dritten.

T, Deutscher Gestütspreis 10000 M, gegeben vom Union-Klub. Für Zweijährige. 1200 m. Königl. Hpt.-Gest. Gradig?* H. „Walvater*“ 1., Hrn. H. Manske?s F.-H. „Nordstern“ 2,, Gr. ahn-Basedow?!s dbr. St. „Scnepfe“ 3, Siegte wie er wollte mit anderthalb Längen; drei Längen zwishen „Nordstern“ und „S{nepfe“. Dae 16 650 dem Sieger, 1850 A dem Zweiten, 700 Æ der

ritten.

N. Hertefeld- Rennen.

1100 m.

5 l Ehrenpreis und Staatspreis 8090 M Für Dreijährige. 3000 m. K. Hpt.-Gest. Gradig” F.-St. „Fastnaht“ 1., Hrn. V. May's \{wbr. H. „Königslieutenant“ 2, K. Hpt.-Gest. Gradiß? br. St. „Ahnenprobe*“ 3, Leicht mit zwei Längen gewonnen; drei Längen zwishen dem Zweiten und der Dritten. Werth : Ehrenpreis und 9800 X der Siegerin, 3800 dem Zweiten, 800 4 der Dritten,

IV. Staatspreis 2. Klasse. 4500 A 4800 m. Hrn. v. May's br. St. „Eintracht“ 1.,, Hrn. Balduin's dbr. St. „Romowe* 2, Siegte verhalten mit einer Länge. Werth: 4900 der Siegerin, 400 4 der Zweiten. V. September-Verkaufs-Handica p. Klubpreis 2000 A 60 Æ Eins., halb Reug. Der Sieger ist für 1500 4 käuflich. 900 m. Hrn. von Tepper-Laski's F.-St. „Bergshwalbe* 1., Mr. G. sen.’8 br. „Barcarolle* 2, Mr. Bruno's br. W. Detective“ 3. Nach kurzer Gegenwehr siher mit einer Länge ge- drei Längen hinter „Barcarolle* „Detective* Dritter.

VI. Tracenberg-Rennen. Klubpreis 2000 4 Herren- Hrn. J. Saloschin's br. St. „Actreß*“ Mr. arrison 2., Hrn. . Suermondt's br. St. „Marabou* Lt. Frhr. von Heinze 3. Nah

Kampf um einen Hals gewonnen; eine Länge zwischen ePaladin“ und „Marabou“. 60 Æ der Dritten.

Werth: 2000 Æ der Siegerin, 300 (A dem Zweiten,

Mannigfaltiges.

Die neueu Geschäftsräume „Leipziger Straße Nr. 2“, welche die anufaktur für ihre Verkaufsstelle l egenwärtig n ihrer inneren Ausstattung der Vollendung. Da es si um die eigenen und niht mehr eines ge-

Manufaktur, Maler Kips und Dr. Heinede, etwas anmuthigen Pracht und Muster seiner Art bezeichnet Das Porzellan als ein Kind der späteren Barock- und der = heiteren Räumen, wo nwendung von Gold die

Nach diesem Grundsatze ist auch die

erührt {on estlih ausgeführte Ein- rittsraum mit seinen vier prächtigen, röthlih marmorirten Stucco- Vergoldete Kapitelle tragen das Gebälk, über dem ih die

lingen von weifß- lastik und Gold, gegen welches sich unten und im Hinter- runde des Raumes der warme

auswärtiger Stationen.)

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braune Ton des italienischen e

aumholzes, aus welchem die mit Schnigzerei geschmückte und mit