Seine Majestät der König haben mittels Allerhöchsten Allergnädigst geruht, der Stadt des Königlichen Schlosses dortselbst
Erlasses vom 13. d. M. aus Anlaß der L | den Titel „Residenzstadt“ zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: D. Grafen von Slieffen zu Ballenstedt, bisher im Kürassierregiment von Seydliß Ae
‘dem Rittmeister a. burgischen) Nr. 7, dem Rittmeister Q. D. Vou Schuldt zu Goldensee im Kreise
Nr. 16, dem Pfarrer Heinrich Hits Kreise Hirschberg, dem Rentier Berlin, dem Rentner ; Y im Kreise Merseburg und dem Eisenbahnober)ekretär Georg Eichler zu vierter Kläfsse, :
dem Mittelshullehrer Hermann Müller zu dem S U a. D. August Thurau zu Kreise Bordes
dem Geméèindevorsteher Heinrih Tamaschke zu
im Kreise Grünberg das Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens
sowie ,
dem bisherigen Gemeindevorsteher Gottsdorf im Kreise Jüterbog-Luckenwalde, Vollziehungsbeamten dem bisherigen Kirchenältesten,
Otto Knebel zu Elberfeld, dem ] 1 Krause, dem Zimmerpolier August Kunze, Krummhübel im Kreise Hirschberg, und dem Gut Wilhelm | / gemeine Ehrenzeichen zu verleihen.
Herzo un Sollen then) iment nigs von Treffenfe märkischen im Ulanenregiment Hennig ed irte im Hermann Schulße zu Hermann Wendenburg zu Meuschau
Königsberg i. Pr. den Roten Adlerorden
Görlig und attenbeck im olm den Königlichen Kronenorden vierter Klasse,
Albert Seehaus zu dem pensionierten Theodor Schulte zu Hagen i. W., R Er M B a 4 -
olzig im Kreise Grünberg, dem Wedermelster B i i Logierhausbesißer D bert eide
Fligge zu Pillwen im Kreise Pr.-Eylau das All-
Posen
alcke-
C N
Schloin
zu 8gärtner
Königreich Preußen. Seine Majestät der König haben Allergnädigst
den Regierungsassessor von Pommer Esche in Gräß
um Landrat zu ernennen und : dem Landbauinspektor Frit\ch
dem Wasserbauinspektor Stüwert in dem vet ran undg Hamm in Ns, Ferbauinspektoren Teertorn in S l brs a ian, dem Bauinspektor Clouth in dem Wasserbauinspektor Bachmann in Hafenbauinspektor Hentschel bauinspektor Goßen in inspektor Roy in Breslau, ; in Schönebeck, den Wasserbauinspektoren Oranienburg, Kozlows ki (Walther)
Braeuer in Torgau,
Magdeburg, de dem Kreisbauinspektor
Schulze in Goslar sowie ration A Düsseldorf, Lo tin in Kottbus, Schüngel ‘und Drees in Lüneburg den Charakter als Baurat
persönlihen Range der Räte vierter Klasse zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst
den Pfarrer und Erzpriester Theophil Schoe
Zaborze zum Ehrendomherrn zu ernennen.
—
Seine Majestät der König haben Allergnädigst dem Kunstschlossermeister Alfred Hageman inhaber der Firma Oskar Friy u. Co., in, Schöne Prädikat eines Königlichen Hofkunstschlossermeisters, dem Steinmeßmeister Berlin das Prädikat eines ) dem Kaufmann und Bahnspediteur : Inhaber der Finna ti Hartwig, in Posen das ines Königlichen Hof)pediteurs, : : dem “ ea Heinrich Westphal in Posen “ dikat eines Königlichen Hofmaurermeisters, den Zimmermeistern Carl habern p gie C. Gang, ls Königliche Hofzimmermeister, / ; p S Robert Taubert in Erfurt dikat eines Königlichen Hoffkunstschmieds sowie den Kaufleuten Moriß und habern der Firma J. Schmidt, und Karl Friesecke, Inhabern der dem Turmuhrmacher und Mechaniker sämtlich in Berlin, dem haber der Firma
in Magdeburg das
den Fabrikbesitzern Firma Gebr. Georg
& Braun, in Crefeld das zu verleihen.
Ministerium der öffentlihen Arbeiten. Dem Eisenbahnbau- und Betriebsinspektor Woltmann,
Vorstand der Eisenbahnbauabteilung in Düsseldorf, ist des Vorstands einer Eisenbahnbetriebsinspektion unter in seiner gegenwärtigen Beschäftigung verliehen.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Gebührentarif der Stellenvermittler für Bühnenangeh
Auf Grund des § 5 Abs. vom 2. lun 1910 (R.-G.-Bl. S. 860) hörung von Vertretern und Arbeitnehmer, daß
(Gehalt,
tvergütun Tee ® Gebühr echeben dürfen.
angehörigen als
I. Stellenvermittlung für Bühnenangehörige im engeren Sinne,
d. h. für Personen, die bei der Aufführung dramatis fünstlerish oder technisch mitwirken.
in Marienwerder,
Kreisbauinspektoren Starkloff in Hameln und Beer in
i inspektor Wellmann in Swakopmund, Zeitz, dem Hafenbauinspe R Arnswalde , und
Mauer , i in Néeufahrwasser, dem Kreis- dem Wasserbau-
Hobrecht in Blumenthal un den Laa porn S o C nel L N
i ters in Stralsund, dem Kretisbautn})peltor Men O de: “j 0 Aeliorationdbauiuspell
bei der Kathedralkirche in Breslau
Carl Schilling in Tempelhof bei Königlichen Hofsteinmeßmeisters, August Dittrich,
und Paul Ganzlin, Jn-
Nudolf Bleistein, Jn-
Möbelfabrikanten Max Dümke, Jn-
O. Dümke, in Posen und dem POTmens t Arnold, Juhaber der Paramenten]|tosssirma Arno
G / Prädikat als Königliche Hoflieferanten
1 des Stellenvermittlergeseßes bestimme ih nach An- der Stellenvermittler, der Arbeitgeber Stellenvermittler i E e Le Be im Sinne der Vorschriften vom 17. August 1910 für die Ber-
i iner Stelle niht mehr als folgende Bruchteile der v uur fs a Spielgeld usw.) eines Bühnen-
geruht :
den
den
A ch- Berlin, dem
Körner in und
toren in Fulda mit dem
geruht : neich in
geruht : n, Mit- berg das
Prädikat Prä-
das
Prädikat das Prâä-
Albert Friesecke,
Richter,
die Stelle Belassung
örige.
cher Werke
4 9/0, w u v D 9/0, " # x beträgt.
6 9/0, w o » 8 9/0, ” " v 10 9%, - r j Die Vergütung wird artist oder Truppe) berechnet. 111. Stellenvermittlung
und Chorpersonal: 2 9/0, wenn H 9/0,
TE
Bestimmung zu Il fallen:
39/6 der monatli
feit des
fern sie durch die Tâti ahre:
sind) längstens auf 3 -
in Fällen unter 11.
anstaltungen (Vereins- oder
Berlin den 19. August
burg, Hilbck im- Ber Bergrevier West-Essen worden.
ind
dem Observator am
im Kreise Gräß übertragen
Die Rentmeister stel
sind zu besetzen.
A. bei Engagementsabschlüssen : : 3 9/0, wenn die monatliche Vergütung bis 150
B. bei Verträgen für Gastspiele mit Ausnahme der Gastspiele
nit unterlegtem Engagementsvertrage: O i 10 of, wenn ps Bühnenangehörige für die einzelne Vorstellung
eine Vergütung von mindestens 200 # er ält,
5 9/0, wenn er weniger als 20 11. Stellenvermittlung für sonstige mentsabshlüssen sowie bet Gastspielen : H 9/0, wenn die monatliche Vergütung
nad der eizzelnen artistishen Nummer (Einzel-
für Orchesterpersonal bei Gewerbe- betrieben im Sinne der §8 32 und 33a N.-G.-O. sowie für technisches
die monatliche Vergütung Stellenvermittlung für Musikkapellen, die nicht unter die
5 0/9 der monatlichen Vergütung für Verträge zwischen Unter-
ern und ganzen Kapellen, J | unn Hên Vergütung für Verträge zwischen Kapell-
meistern und Mitgliedern der Kapellen. V, Wel Berlins oder Erneuerung eines Engagements (\o-
die Hälfte der obigen Säße. / Diese Bestimmung findet keine Anwendung auf die Stellenvermittlung
V1. Bei Vertragsabschlüssen für n : Privatfestlichkeiten): 1
10 9/9 ohne Rücksicht auf die Höhe der Vergütung. V11. Die Bestimmungen der A eer O luß als Monatsfrist erfolgt oder die i j Zeit oder für die einzelne Veranstaltung entrichtet wird.
Der Minister für Handel und Gewerbe. Sydow.
Die Bergassessoren K öh revier
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.
Dem Privatdozenten in der philosophischen Fakultät und Cbar eiien p Pharmazeutischen Jnstitut der Friedrich Milhelms-Universität zu Berlin Dr.
Königlichen Friedrich Wilhélms-Universität zu Berlin Pete rs ist Vas Prädikat Professor beigelegt worden.
Ministkrkum des Junern. Dem Landrat von Pommer Esche ist das Landratsamt Finanzministerium.
in Soltau, Regierungsbezirk Lüneburg, 1 lichen Kreiskasse in Wolfhagen, Regierungsbezirk Cassel,
M, L mehr als 150 bis 300 M, 300
200 M U Bühnenangehörige bei Engage-
bis 600 M, i
mehr als 600 4 bis 900 M, 9004 , 1500 M,
1500 4 beträgt.
bis 400 4 über 400 4 beträgt.
Stellenvermittlers zustandegekommen
für nit gewerbsmäßige Ver-
Ziffer 1 bis 1V finden sinngemäße auf kürzere oder längere Zeit ergütung für kürzere oder längere
1910;
ler im Bergrevier Ost-Walden- Halberstadt und Wiebe im zu Revierberginspektoren ernannt
Karl Mannich und
Astronomischen E der r. Jean
worden.
len bei der Königlichen Kreiskasse und bei der König-
Deuts Preußen.
zurückgekehrt. Während der weiteren
schäfte der Gesandtschaft. Der Königlich
eit führt der Legationsrat äfte der Gesandtschaft.
wieder von dort ab.
54. Lebensjahr vollendet. in Stadt und Land in der
Nichlamtliches.
Der Kammergerichtspräsident Heinroth ist vom Urlaub
bergischen Gesandten Freiherrn von Militärbevollmächtigte Generalmajor von
rumänische Beldiman hat Berlin verlassen.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S, „Jaguar? vorgestern in Tschonglin (Yangtse) eingetroffen und geht heute
Seine Hoheit der Herzog Friedrich hat gestern sein
ches Reich. Berlin, 20. August.
Abwesenheit des Königlich württem- Varnbüler führt der Dorrer die Ge-
Gesandte Dr. Alexander Während seiner Abwesen- Grégoire Bilciuresco die Ge-
Anhalt.
Der Geburtstag des Herzogs wurde üblichen Weise gefeiert.
wie der „Temps“ meldet, Heiligen Stuhles auf die
leiden
Wie das „W. T. B.“
fh auf der Rückreise von
noch nit bekannt.
Die Regierung hat ihren Geschäftsträger beim Vatikan,
einige Priester in ihren Predigten hafen anfachen und die
mastorakis auf die Kandidatur zur griechischen versammlung. Pologeorgis foll noch zaudern,
ellenische Nationalität besißt.
Spanien.
angewiesen, die Aufmerksamkeit des Ausschreitungen zu lenken, die
E aathen indem sie die Volks- Minister beleidigen.
Türkei, meldet, verzichtet der Kreter Papa-
National- weil er die Die Antwort Venizelos', der
Amerika.
Der brasilianische Ministerrat hat gestern, „W. T. B.“ zufolge, unter dem Vorsiß des Präsidenten Nilo t wichtige Maßregeln zur Lösung des Flußschiffahrt- problems bescilosen; um die Beförderung der Produkte von Landwirtschaft und Jndustrie ju erleichtern. Ferner ‘ist die Errichtung neuer landwirtschaftlicher Zentralen beschlossen worden, von denen fünf dazu bestimmt sein werden, unter den Indianern durch Unterrichterteilung landwirtschaftliche Kenntnisse
u verbreiten. i Asien.
Nach einer Meldung der „Sk. etersburger Telegraphen- agentur“ aus Teheran hat zwischen dem Regenten und dem Kabinett eine Aussöhnung stattgefunden; der Regent bleibt auf seinem Posten.
| (A L nediPus ist der Antrag eingebracht worden, Sattar Khan und Bagir Khan lebenslänglih Pensionen zu gewähren, Auf eine neuerdings erfolgte nterpellation, betreffend die Räumung des Landes von russischen On, teilte der Minister des Aeußern mit, daß er vor kurzem in den Archiven des Auswärtigen Amts eine Mitteilung des russishen Gesandten entdeckt habe, die erhebliche Zeit vor seinem Amtsantritt datiert sei. Diese Mitteilung, die er zu seiner Aa unbeantwortet gefunden jede, gehe dahin, der Gesandte nehme an, daß die russische Regierung, ohne Zweifel mit Rücksicht auf den _ungeordneten Qustand des Landes, nicht sonderlich auf die Zurückziehung der russishen Truppen bedacht sein werde, nachdem er an die persishe Regierung zum Zweck einer Besprechung der Bedingungen, unter denen die L 0 erfolgen solle, herangetreten, eine derartige Besprechung jedoch nicht ustande gekommen sei. Der Minister des Auswärtigen gab ae Ueberraschung darüber Ausdruck, daß die russische Re- gierung angesichts ihrer Erklärung an die europäischen Mächte, in der sie die Bedingung dargelegt habe, unter der die russische Streitmacht nah Persien gebracht worden sei, nun eine Be- \sprehung über anderweitige Bedingungen erwarte. Aber bei der langbewährten freundlichen Haltung der russischen Regierung sei er sicher, daß jede Besprechung, die in die Wege geleitet würde, gemäßigten Charakter tragen werde. Er habe auf die Mitteilung des russischen Gesandten geantwortet, und es sei selbstverständlich, daß nunmehr Besprehungen wegen der Zurück- ziehung der Truppen im Gange seien.
Statistik und Volkswirtschaft.
Deutschlands Ein- und Ausfuhr von Fleisd SleiiGwaren und Speisefetten im 2. e und ! T DaAIbla dr L19107)
Nach den „Monatlichen Nachweisen über den auswärtigen Handel Deutschlands“ ist die Einfuhr von Fleisch und Fleischwaren im 2. Vierteljahr 1910 um 4933 dz gegen die E Zeit des Vor- jahrs gestiegen, hinter jener des 1. Bierteljahrs 1910 jedoch um 11 987 dz zurüdgeblieben. Die am Schluß des 1. Vierteljahrs im Vergleich mit dem Vcrjahre verzeichnete Mindereinfuhr von 19077 dz hat sich infolgedessen für das gauze 1. Halbjahr auf 14144 dz verringert. Bei einzelnen Fleissorten ist aber der Unterschied in der Einfuhr erheblich größer. Einer Mehreinfuhr von 11220 dz frischen P seilges (aus Dänemark 6117, aus den Niederlanden 4164 dz mehr) steht eine Mindereinfuhr von 24 833 dz frishen Schweinefleishes gegenüber, wovon allein 20 848 dz aus den Niederlanden weniger eingeführt worden sind. Diese starke Abnahme der Einfuhr frishen Schweinefleishes hängt auf das engste zusammen mit dem Sinken der Schweinepreise in Deutschland, das eine Ein- fuhr von Schweinefleish niht mehr als rentabel erscheinen ließ. Es wurden eingeführt:
P T jus | / ¿j gegen Jan. / „Zunt Jan. ¡Juni Jan. /Juni| 1910 1910 1909 | Wert in dz dz 1000
68 6584 11 220 6 262
6 721 243 491 28 902 24 833 2 763
14 310 154 1 328 3 230| 329 534 1613 625 218
April/ Juni 1910 dz |
37 032
3 515
5 156
7 811 1 641 818
Rindfleisch, frisch . Nindfleisch, einfach Perpitet 0 s Schweinefleisch, frisch . Scnelei@ einfach zubereitet . Es Schweineschinken . Hammelfleish . « « « Ziegen- und zum feineren Tafelgenuß zubereitetes Fleis ld Schweinespeck . Fleischwürste
zu-
28 T 4 401 60681 533 125 208| 48 37 58 057| 128 101|— 14144] 121783. Der Wert der Einfuhr von Fleish und Fleishwaren im L: biabr 1910 beträgt nah vorläufiger Berehnung 12 173 000 h, d. P 1 398 000 weniger als der endgültig festgestellte Wert der im I. Halbjahr 1909. . L ; idt T hr Von Fleisch und Fleishwaren ist im 2. Viertel- jahr 1910 gegenüber der des 1. Vierteljahres um 279 dz gestiegen, hat aber im Vergleih mit der Ausfuhr im 2. Vierteljahr von 1909 eine Abnahme um 362 dz zu verzeichnen. Hierzu truç( hauptsächlich eine Minderausfuhr von Schweineschinken und Fleishwürsten nach Frankrei bezw. der Schweiz bei. Gs wurden ausgeführt : L O A Juni 1910
dz 213
65 112 60
3 790 29
45 58
1 9/4
Jan. /Juni 1910 Wert in 1000
&uni|_ gegen O Fan. /Juni 1909
dz “ dz
394 0)
195 18 204 33
131 31 6 986 |— 1 596 45|— 8
Rindfleisch, frisch . . Nindfleish, einfah zu- S A i 4 i j weinefleisch, fri i: Sttvcinolleisdh einfa ZUDeTeITED 7 oa 6 Schweineschinken . : Hammelfleisch . . . - Ziegen- und zum feineren Tafelgeuuß zubereitetes D u h e Schweinespeck . Fleischwürste . . Fleis, unvollständig an- gemeldet . Tg
121 31 639
60
87 23 478
575|+ 162|4- 2 542|— 65 230+ 136 60
. 5769| 11424— T7444 2588 Der Wert der Ausfuhr von Fleish und Fleischwaren im
A4 j 1910 beläuft sich nah vorläufiger Berehnung al R r und ist Pauli i 50 000 6 niedriger als der endgültig
festgestellte Einfuhrwert im 1. Halbjahr 1909. Li *) Ueber Deutschlands Ein- und Mugluor yon Pferden, Nindvieh,
278 77 1 080
er Schweiz nah Athen befindet, ist
: h c : lb- S , Schweinen und Geflügel im_2. zierteljahr und 1, Ha 01910 e 187 des Rie und Staatsanzeigers" vom 11. d. M.
Die Einfuhr von Speisefetten und Talg hat im 2. Viertel- jahr 1910 gegenüber der der gleichen Zeit des Vorjahrs um 104 207 dz obwohl noch 7093 dz mehr als im 1. Vierteljahr 1910
Besonders erheblich is in diesem Jahre die Einfuhr von Schweineshmalz aus den Vereinigten Staaten doch die Mindereinfuhr egenüber der gleichen j ; ind 8856 dz mehr als die gesamte Mindereinfuhr, die durch ‘Mehrzufuhren aus Serbien und Frankreich gedeckt wurden. Die Zufuhr von Premier jus ist hingegen : j rgentinien mit
7163 dz, die Vereinigten Staaten von Amerika mit 5139 dz, Groß- mit 2191 dz an dieser Mehr-
bgenommen [ cingeführt worden sind.
von - Amerika zurückgegangen, beträgt aus diesem Lande îm I. Halbjahr 1910 Zeit des Vorjahrs sogar 288 470 d-, das
um 18 053 dz gestiegen, und zwar sind hauptsächlich itannien mit 3015 dz und Franfrei fuhr beteiligt. Es wurden elbt, H April/ Juni 1910
dz
gegen Jan. /Juni 1909
dz
Jan./Juni 1910
dz
Wert in 1000 M
Jan. /Juni 1910
des Direktors, Professors Dr. Alt in Uchtspringe und des Sanitäts- rats Dr. Laehr in Zehlendorf, hat in sehr gewissenhafter Weise seine Arbeiten zu erledigen gesuht. Die Verhandlungen, bei denen die vier Sprachen Deutsch; Französisch, Englis und Italienish zugelassen sind, werden im Sißungssaale des preußischen Abgeordnetenhauses abgehalten. In Verbindung damit ist eine Aus stellung der Fürsorge für Gemüts-, Geistes- und Nervenkranke, die hon am2. Oktober eröffnet werden soll, vor- geschen. In dieser dürften die gerade im Laufe der leßten Jahre er- weiterten Bemühungen, die A rbeit als Heilmittel in der psychiatcischen Behandlung zu benußen, ihren Ausdruck finden „und so wird voraus- O eine so reihe Sammlung von Gegenständen aus allen Ge- ieten der Beschäftigungsweisen für Kranke vorgeführt werden, wie sie hei keinem der früheren Kongresse auch nur annähernd gezeigt werden fonnte. In der Ausstellung sollen an zwei Tagen (4. und 6. Oktober) einzelne Vorträge gehalten werden, die für weitere Kreise von Inter- esse sind: „Wie erhalten wir unsere geistige Tätigkeit gesund?“ (Geheimrat Dr. Binêwanger-Jena), „Läßt ih cine Zunahme der Zahl der Geisteskranken feststellen 2“ (Geh. Rat Dr. Weber-Sonnen-
113/599 64 853
676
265 122|— 279 614 106 191+ 334] 12531
1263|— 969 98
2 20 1
141+ 106 20 49 626+ 18 053 4 863 90560) 90348 + 2816 5 602
Schweineshmalz Oleomargarin . « « Schmalz von Gânsen, Nindermark usw. . Schweine- und Gänsefett,
31 550
73
roh . x i wetneslomen E j 30132
Premier Jus « « Talg von Rindern
259 898| 512 703|— 259 395 Der Wert der Einfuhr von Speisefetten und Talg im
1. Halbjahr 1910 stellt sich nach der vorläufigen Berechnung auf
54 665 000 6 und ist damit um 31 357 000 4 geringer als der end- gültig ermittelte Einfuhrwert im I. Halbjahr 1909. Die Ausfuhr von Speisefetten und Talg ist auch in diesem
“ Zahre nicht bedeutend gewesen. Einen nennenswerten Umfang hat
nur die Ausfuhr von AUA sie ist jedoch im 2. Vierteljahr 1910 hinter der des 1. Vierteljahrs um 619 dz und hinter der des 9, Quartals von 1909 um 651 dz zurüdckgeblieben, sodaß für das ganze I. Halbjahr eine Abnahme der Ausfuhr allein an Talg um 1034 dz zu verzeihnen ist. Es wurden ausgeführt:
h April/ Junt 1910
dz
Fan. /Juni 1910
dz
Fan. /Juni 1910
Wert in 1000 M4
gegen Jan. Juni 1909 dz
Schmalz von Schweinen,
Oleomargarin, Schmalz
von Gänsen O4 Schweine- und Gänsefett,
0D E E et L Schweineflomen . . Premier jus « « ¿ Talg von Rindern
103 TE 1 30
47 37 26 euinis 6 0 48|—
| A a 5 923 2 465|— 1034 198
1056 2 700|— 1 080] 229.
Der Wert der Ausfuhr von Speisefetten und Talg im I. Halbjahr 1910 beträgt nach vorläufiger Berehnung 229 000 #4, d. |. 27 000 M weniger als der endgültig festgestellte Ausfuhrwert im I. Halbjahr 1909.
Deutschlands Außenhandel im Juli und in den 7 Monaten Januar bis Jult 1910.
_ Nach dem JIulihefte der „Monatlihen Nachweise über den aus- wärtigen Handel Deutschlands“ betrug im Spezialhandel die Ein- fuhr în das deutsche Zollgebiet im Juli 1910: 5066394 t und 13271 Stück, darunter 13 194 Pferde und 77 Wasserfahrzeuge, in den fieben Monaten Januar bis Juli 1910: 34602738 t und 95 130 Stück, darunter 94 670 Pferde und 460 Wasserfahrzeuge, gegen 34 166 527 t und 77 425 Stück, darunter 77 046 Pferde und 379 Wasserfahrzeuge, im gleichen Abschnitt des Vorjahres.
Die Ausfuhr aus dem deutschen Zollgebiet betrug im Juli 1910: 4244416 t und 453 Stückt, darunter 345 Pferde und 108 Wasserfahrzeuge, von Ja nuar bts Juli 1910: 29240587 t und 4108 Stück, darunter 3645 Pferde und 463 Wasserfahrzeuge, gegen 26 314081 t und 4056 Stück, darunter 3765 Pferde und 291 Wasserfahrzeuge, in den Monaten Januar bis Juli 1909.
Der Wert der Einfuhr stellte sich im Jult im ganzen auf 718,3 Millionen Mark und ohne Gold und Silber auf 675,4 Mil- lionen Mark, für Januar /Juli 1910 im ganzen auf 5170,3 Mil- lionen Mark gegen 5051,8 Millionen im gleichen Zeitabschnitt des Vorjahres, hiernah um 118,5 Millionen Mark höher.
Der Wert der Ausfuhr betrug im Juli ohne Gold und Silber 599,6 Millionen und mit diesem 611,3 Millionen Mark, in den sieben Monaten Januar bis Juli 1910 im ganzen 4295,3 Millionen, darunter an Gold und Silber 115,1 Millionen, gegen 3713,5 bezw. 117,2 Millionen Mark in den gleihen Monaten E O hiernach im ganzen für 1910 541,8 Millionen Mark mehr.
Sowohl in der Einfuhr wie in der Ausfuhr sind an dem Mehr- wert fast sämtlihe Warengruppen beteiligt.
Zur Arbeiterbewegung.
Wie die „Kieler Ztg.“ meldet, wird der Verein Deutscher Werften der Ende des Monats stattfindenden Aus\{hußsißung des Vereins der Metallindustriellen den Vorschlag unterbreiten, 60% aller Metallarbeiter auszusperren.
N Leipzig faßten, wie die „Lpz. Ztg.“ berichtet, die Lackierer eine Resolution, in der sie erklärten, daß auch sie die Beschlüsse der Metallarbeiter, während der Sperre den Arbeitsnahweis des Metallindustriellenverbandes nicht zu benutzen, für sh als bindend anerkennen und danach handeln werden. Soweit Ueberstunden in Sruae kommen, fsfollen diese nah Möglichkeit vermieden werden. Sollten jedo in besonderen âllen folhe von den Unternehmern verlangt werden, fo soll sofortige eldung an das Verbandsbureau erstattet werden. — Auch die Mit- glieder der Freien Vereinigung aller Berufe, der besonders viele Metallarbeiter angehören, haben in einer Versammlung be- \hlossen, der Sperre zuzustimmen und diese Kampfmaßregel tatkräftig zu unterstüßen. 4 n arshau sind, wie der „Voss. Ztg.“ telegraphiert wird, lechstausend Shuhmacher, in den Ausstand getreten. … Die Baumwollspinnereien in den Neu - England- Staaten, welche 50 000 Arbeiter beschäftigen, kündigen, wie dem „W. T. B.“ aus New York gemeldet wird, eine weitere Betriebs« einshränkung an. In den Südstaaten werden im September Millionen Spindeln eine Woche lang ruhen.
Wohlfahrtspflege. Der vierte Kongreß zur Fürsorge für Geisteskranke.
„_ Zum ersten Male wird der internationale Kongreß zur Fürsorge für Geisteskranke — und zwar in der Zeit vom 3. bis 7. Oktober N — auf deutshem Boden, in Berlin, tagen. Das ständige smitee dieses Kongresses umfaßt Vertreter von fast allen Kultur- Gudern, von Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Frankreich,
riehenland, talien apan, Luxemburg, den Niederlanden, orwegen, Oesterreich, Portugal, Rußland, Schweden, der v weiz, Spanien, Ungarn und den Vereinigten Staaten on Amerika. Der Vorbereitungsaus\chuß, unter der Leitung des Ge-
54 665.
stein bei A „Modernes Anstaltsleben“ A Alt-Uchtspringe) und „Anstaltsfürsorge für Kinder und Jugendlihe“ (Direktor Br. Kluge-Potsdam). Unter den NReferaten und Vorträgen sind manche gewählt, deren Inhalt sih über das bloß Fachlihe erhebt und tief ins allgemein Menschliche hineingreift: „Ueber den Zusammenhang zwischen Zivilisation und Geisteskrankheit“, „Die Bedeutung einer ocz Säuglings- und Kleinkinderfürforge für die Verhütung von Spilepsie, Idiotie und A A N „Beachtung des Geisteszustandes bei Einstellung und Dienstleistung in Heer und Marine“, „Die Arbeit des Noten Kreuzes bei Geisteskranken“, „Einfluß der Familien- Ble auf die gesunde Bevölkerung“, „Die soziale Wiedergeburt der Geisteskranken durch geregelte Arbeitspflege“, „Die Nervenheilstätte im Dienste der Kranken-, Unfall- und Invalidenversicherung“, „Die soziale Stellung der Psychiatrie", „Fürsorge für entlassene Geistes- kranke", „Die geistig Minderwertigen und die Jugendfürsorge- a „Behandlung, Beschäftigung und Berufsfürsorge bei den Grenzzuständen geistiger Gesundheit“, „Kolportageroman und Psycho- pathologie“ u. a. m. Hervorragende Fahmänner aus Deutschland und dem Auslande werden bei jener Zusammenkunft in großer Ln er- wartet, dies um \o mehr, als manché Teilnehmer an den Kongreß- verhandlungen auch aus Anlaß der ode 44 stattfindenden Jubiläums- feier der Berliner Universität in der Neichshauptstadt weilen werden. Man ist es gewohnt, daß in den Sißungen des internationalen Kongresses zur Fürsorge M Geisteskranke emfig gearbeitet wird. An Gelegenheit zu eifriger Betätigung läßt es auch die Tagesordnung der Berliner Versammlung nicht fehlen.
Erziehungs- und Unterrichtsweseu.
Die Erzieher an den Fürsorgeerziehungsanstalten Preußens.
Einige Vorkommnisse aus neuerer pelt haben ergeben, daß das an den Füriorgeertichunatana tis wirkende Grzieherpersonal nicht immer den Anforderungen entfpriht, die an seine sittlichen und praktischen Fähigkeiten gestellt werden müssen. Selbstverständ- lich fann nur ein von ernstem as durh- drungenes und mit den \{chwierigen Aufgaben feines Berufs vollkommen vertrautes Personal eine erfolgreihe Erziehungs- tätigkeit entfalten. Die Anstaltsbeamten müssen daher durch Vorbildung und Unterweisung diesem Ziele nähergebraht werten. Zugleih wird eine bessere Regelung ihrer Gehaltsverhältnisse, die gegenwärtig niht durchweg befriedigend sind, vorzunehmen sein. Ueber die hierzu erforderlihen Maßnahmen hat auf Veranlassung des Ministers des Innern eine Aussprahe zwischen Vertretern von Provinztalverwaltungen, Leitern von Anstalten der inneren Mission und anderen Anstalten sowie Mitgliedern der Vereinigung für katho- lische charitative Erziehungstätigfeit stattgefunden. Die Ergebnisse der Konferenz und deren Vorschläge haben zu einem ministeriellen Runderlaß an die Oberpräsidenten Anlaß gegeben, in dem ausgeführt wird :
Bei der O muß in erster Linie die d
des vorhandenen Personals ins Auge gefaßt werden. Daher soll auf eine baldige Verwirklihung von Fortbi lig Bedacht genommen werden. Nicht minder wichtig ift die Ausbildung von Anwärtern für den Erziceherberuf. Soweit Anstalten der inneren Mission in Betracht kommen, fann diesen die ung von Erziehern überlassen werden. Ebenso ist für die Ausbildung von Anwärtern für katholische Anstalten ps die an der Anstalt St. Joseph an der Höhe in Bonn beabsichtigte Einrichtung derart Vorsorge getroffen, p geeignete Persönlichkeiten zur Ausbildung bei dieser Anstalt angemeldet werden können. Zu lösen bleibt die Frage für die Erzieher an allen der inneren Mission niht angeschlossenen evangelishen Anstalten. Die Ausführungsbehörden werden daher mit den erforderlihen Verhand- lungen hierüber zu beauftragen sein. Ein Anfang foll übrigens mit der Ausbildung von Anwärtern für den Erzieherberuf in diesen Anstalten durch einen Kursus gemacht werden, der für etwa sechs evangelishe Anwärter an der staatlichen Erziehungsanstalt zu Hardehausen mit dem Oktober beginnt. Ferner foll ein auf die Dauer von zwei Wochen berehneter Fortbildungs- kursus für Lehrer und. Erzieher, vorwiegend aus den westlihen Pro- vinzen, im Oktober an der Anstalt Hardehausen abgehalten werden. Für die östlihen Provinzen darf mit einem Wiederholungskursus an der Anstalt in Strausberg im Herbst dieses Jahres gerechnet werden. Da die Bezahlung des Erzieherpersonals an den fkir{lichen, kommunalen und privaten Anstalten jeßt vielfah unzureichend ist, tritt ein häufiger Wechsel der Erzieher ein. Es foll deshalb ange- strebt werden, für die Erzieher an den Anstalten so ausreichend be- zahlte Stellen zu schaffen, daß sie als Æbenss\tellungen angesehen werden fönnen und die Gründung etner Familie gestatten. Dabei fann gleihwohl, um e die Möglichkeit der S lisecaung von Er- ziehern zu haben, ihre Anstellung unter Vorbehalt einer längeren Kündigungsfrist erwogen werden. Ueber die befriedigende Gestaltung der finanziellen Lage der Erzieher, Lehrer und Leiter der Anstalten sollen Verhandlungen mit den Trägern der Anstalten unter Beteili- gung der Bezirksinstanzèn veranlaßt werden.
Bautwwvesen,
Das Königliche Shloß in Posen.
Als stolzes Wahrzeichen preußisher Königsmacht und deutscher Kulturherrshaft erhebt sih auf dem dur Kaiserlihe Entschließung vom Jahre 1902 freigegebenen Festungsgelände der Stadt Posen an der Stelle des früheren Forts Tießen, im Süden vom Berliner Tore, im Westen vom Königsring, im Norden von der verlängerten S iE Se und im Osten vom Oberwall begrenzt, das neue Königlihe Schloß, ein Werk des Berliner Architekten, Geheimen Baurats, Professors Franz Schwechten. Gleich den ihm gegenüberliegenden Gebäuden der Oberpost- direktion und der Posener Landschaft, die ebenfalls von Franz Shwechten erbaut sind, zeigt der Schloßbau, und zwar im Aeußern wie im Innern, den romanishen Stil, fodaß der gesamte monumentale
es ein einheitlißhes Architekturbild von überaus Mblottes irkung ergibt. Sämtliche Fassaden des freiliegenden Schlosses sind durhweg in s\{lesishem Sandstein ausgeführt, der zum größten Teil den rühen von Alt - Warthau ent- stammt; für die stärker belasteten Teile ist Friedersdorfer Sandstein gewählt, dagegen sind für das Sockelgeschoß Granitfindlinge ver- wandt. Das Dach ist als E mit blauschwarzen „Biber- {wänzen“", ebenfalls aus Schlesien stammend, eingedeckt. Die Haupt- tore und Türen des Schlosses sind in Sligo mit teil- weiser Verwendung von Bronze Un ührt. Die Gafsaden gegen das Berliner Tor und die Oberwallstraße sind auch durch figürlißen Schmuck belebt, die erstere, gegen den Ehrenhof gerihtete, durch vier Heiligen-Standbilder (St. Michael, St. Hubertus, St. Florian, St. Georg); zur Seite des großen Saalfensters an der leßtgenannten Straße stehen die Statuen Karls
elmen Medizinalrats, Professors Dr. Moeli in Lichtenberg bei Berlin,
des Großen und Friedrih Barbarossas. Der an der (Nneliuen Ecke liegende Hauptturm, der mit seiner Höhe von 74 m bei
15 m Seitenflähe das ganze Stadtbild beherrs{cht, und von seinen offenen Galerïen einen fast unbegrenzten Ausblick auf Stadt und Land gewährt, hat zu ebener Erde eine E für die Kaiserlichen Wagen; von dort führt eine gewölbte Ha e zu der am Königsring liegenden prächtigen Kaisertreppe. Abgesehen von dem Dauer wird das Schloß noch durch zwei kleinere, aber ebenfalls tattlihe Türme belebt. Der Turm am Oberwall weist bei 10 m Settenlänge eine Höhe von 54 m, der zwölfeckige am Chrenhof eine Höhe von 45 m auf. i Das Schloßgebäude selbst enthält außer dem Turmbau den Saal- bau mit den fi daran anschließenden Festräumen und den Wohnungs- bau. Die eben erwähnte Festtreppe am Oberwall, deren arcitektonishe Teile in Sandstein hergestellt find, während die Wände Terranova- puß zeigen, führt empor zu den im Hauptgeschoß gelegenen r räumen. ie Fenster des Treppenhauses weisen reie Glasmosaik- verglasung auf. Das Gewölbe ist mit leichtem Rankenwerk bemalt, in den obersten Fenstern erscheinen allegorishe Figuren in mittelalterlihen Kostümen, die sich auf den seitlihen Treppenhauswänden als Mosaik- bilder sortseßen. Man gelangt von der Kaisertreppe aus zunächst in. einen geräumigen Remter und durch diesen in die um den inneren roßen Hof liegenden hallenartigen Korridore und Galerien, die den Siigann zu den Wohnräumen für Ihre Majestäten vermitteln. Von den im ersten Stockwerk nah dem Berliner Tor hinaus liegenden Nepräsentationsräumen Seiner Majestät des Kaisers sind das nach alten nordishen Motiven ausgestattete Vorzimmer fowie, das Arbeits- und Empfangszimmer besonders harakteristisch Die beiden d Per A Räume sind mit den MNe- präsentationsräumen Ihrer Majestät der Kaiserin durh eine gewölbte:
prôsentation
M e verbunden, auf deren steinernen Fensterpfeilern die Statuen des arkgrafen Gero, Kaiser Ottos 1., Kaiser Friedrih Barbarossas und des Herzogs Wladislaus T1. in Hochrelief ausgemeißelt sind. Vow den Kaiserlißhen Gemächern führt eine geräumige, in Sandstein aus- eführte ofene Halle, an welhe sich eine große Terrassenanlage an- ließt, über breite Freitreppen direkt in die Parkanlagen.
Die Festräume des Hauptgeschosses gruppieren fich um einen áInnenho f, an dessen nördlicher Seite der T Thron- und Festsaal liegt. Dieser mächtige Saal, dessen architektonisher Charakter auch in der Außenarchitektur sich ausprägt, hat eine Grundfläche von 605 qm, ist also etwa 100 qm größer als der Weiße Saal im Königlichen Schlosse zu Berlin, und eine Höhe von 12 m. Auch die Innenarchitektur des Festsaales is, wie hon oben bemerkt, romanisch. Wände und Pfeiler find mik grauem Marmor bekleidet, die Säulen der Fenster und Wandflächen aus rotem heimischen Marmor mit Bronzekapitälen hergestellt. Die braun gehaltene Holzdecke ist durch gemalte, zum Teil durhbrothene Kassetten belegt, die zugleich Ventilationszwecken dienen. Die beiden Längsseiten des Saales eigen die Portrâtfiguren von acht deutschen Kaisern, nämli Karls des Großen, Heinrichs T., Ottos I., Ottos IIlI., A s IT., Friedrihs I., Heinrihs VI. und Friedrihs I1. In dev
itte der den Fenstern gegenüber liegenden Längswand steht der in penthelishem Marmor ausgeführte Thron. Die beiden großen Fenster am Oberwall und am Ehrenhof haben reichen Nie rote und orna- mentalen Shmuck in M LISELILAIE: Der Beleuchtung dienen drei. mächtige Ringkronen, aus je drei übereinanderliegenden Reifen be- stehend, und zwölf siebenarmige Wandleuchter. Der Speisesaal, dem eine geräumige Terrasse vorgelegt ist, von der aus man die ganze Park- anae übersieht, hat Wandpaneele und Türen aus Eichenholz mit figürlihen und ornamentalen Schnißereien, die Wandflächen über den Eichenpaneelen sind mit Stoffmustern in romanishem Stil ver- kleidet. Die Holzdecke trägt zum Teil farbigen Schmuck und mäßige Vergoldung. Zu diesen beiden Hauptsälen kommen fünf weitere kleinere Festsäle und die entsprehenden Nebenräume. Den großen: Festsaal umgeben im zweiten Stock Musik- und E
Außer der {on erwähnten Kaisertreppe führt ein zweites, am. Ghrenhof gelegenes Treppenhaus, das vorwiegend für die im Schlosse wohnenden Gefolge sowie für die zu Audienzen befohlenen Persönlichkeiten: bestimmt ist, ebenfalls zu den faiserlihen Gemächern. Es ijt nad Motiven der NRenaissancerundtreppe des berühmten Schlosses vor Caprarola bei Viterbo, aber ebenfalls in romanishen Stilformen entworfen und ausgeführt.
_In dem zweiten Geschosse des Wohnungsbaues sind wesentlih in: derselben Anordnung wie im ersten Stock die Wohn- und NRepräsen- tationsräume für die Kronprinzlihen Herrschaften eingerichtet. Die beiden großen L E E bis zu diesem Geschosse durchgeführt. Im Erdge\choß liegen die Wohnungen für Fürstlichkeiten und für das Gefolge. Ueber der gewölbten Unterfahrtshalle im Hauptturm liegt in der Höhe des oberen Geschosses die Schloßkapelle, die erst in etwa etnem Jahre vollendet sein wird. Sie soll im Stile der Capella Palatina in Palermo mit reiher Marmor- und Mosaikverkleidung ausgestattet werden. Ueber dem Kapellenraum hat die Turmuhr Auf- stellung gefunden, die vermittels zweier Bronzeglocken, die zusammen 7300 kg wiegen und auf die Töne a und c gestimmt sind, die Viertel- stunden angibt.
Wie sich von selbst versteht, ist das Schloß au mit Wohnungen für das Personal, mit Küchen- und Wirtschaftsräumen, Aufzügen s j reihlich ausgestattet. Das Kellergeshoß enthält die Einrichtungen und Anlagen für die Warmwasserbereitung, die elektrische Beleuchtun und die Zentralheizung. Die Wohn- und Schlafzimmer werden E Warmwasserheizung, die Vestibüle, Korridore und Treppenhäuser durch / REDErdrU Va Sg erwärmt. Für den Festsaal ist Dampfluftheizung mit Ventilation eingerihtet, bei der die frische Luft durch Dampf erwärmt in den Saal eintritt. Das an der Ecke des Oberwalls und der verlängerten Paulikirchstraße liegende Marstallgebäude wird nah dem Schlosse zu durch den {on erwähnten Kreuzgang verdeckt, der zugleih als architektonisher Ab- \chluß eines zwischen A und Marístall angelegten kleinen Ziergartens dient. Es enthält Stallung für 39 Pferde nebst Geschirr- und Sattelkammern, ferner Remisen für 24 Wagen und eine Garage für \echs Automobile. Außerdem enthält das Gebäude die Bureauräume für die Stallmeister und sonstige Dienstzimmer, Wohnungen, Speise-, Wirtschaftsräume usw.
___ Für den Entwurf und die Durchbildung der Einzelarchitekturen - ist niht nur die Ornamentik der rheinishen und sähsishen Bauwerke romanishen Stils, sondern, wie aus dem Gesagten zum Teil {hon bervorgeht, auch die der mittelalterlihen Bauten Apuliens und Kalabriens zum Vorbild genommen, selbstverständlich jedoch niht in fklavischer E ondern in freier Anpassung und vielfah neuer Gestaltung. Das ganze Werk, das beute durch den' Kaiserlihen Bauherrn elbst die kröônende Weihe empfängt, wird fortan nicht nur das architekto- nishe Prachtstück ‘der Stadt Posen sein, sondern zuglei ein \tolzes Sinnbild der Politik, welhe die in der Ostmark geleistete deutsche Kulturarbeit kraftvoll zu friedlilem Siege zu führen ents{lofsen ift.
Theater und Musik.
Deutsches Theater.
Als erste Neuheit in dieser Spielzeit brachte das Deutsche Theater gestern „Simson und Delila“, eine Tragikomödie in drei Akten des Dänen Sven Lange, den man hier dur die Aufführung seiner „Stillen Stuben“ und „Die Stimme der Unmündigen" im Kleinen Theater als feinsinnigen Poeten bereits kennen gelernt hat. Auch in g und Delila“ offenbart sich Langes E aber diese Tragikomödie is doch als ein verfehltes erk zu bezeihnen, denn die drei handelnden Hauptpersonen des Stückes n zu blutleeren Symbolen erstarrt. Sie sind uralte Be- annte aus der Stilkomödie, wo sie von der Wirklichkeit los- gelöst, Pierrot, Colombine und Harlekin hießen; ihre Symbolik war dort leiht zu fassen, man begriff es, daß Colombine lieber zu dem buntgekleideten, munteren Harlekin hielt als zu dem bleichen, tolpatshigen, melancholischen Fecnoe und leßteren {ließlich mit jenem betrog. Stellt man diese Gestalten aber in die Wirklichkeit und gibt ihnen bürgerlißhe Namen und Allüren, so muß
man ihnen auch, wenn fie wirken sollen, die differenzierten . Charaktere des wirklihen Lebens geben. Die fehlen aber