B. Akademishe Hohschule für die bildenden Künste, Charlottenburg, Hardenbergstraße 33,
Direktor: Wirklicher Geheimer Rat, Professor Anton von Werner, Exzellenz. A. Klassenunterricht. Zeichnen.
1) Zeichnen nah Gips und nah der Natur, Köpfe, Halbakte, Antike und Gewandung, Tagesaktsaal, Professoren C. Böse und J. Ehrentraut, Maler G. Friederich, Professoren E. Han cke und G. Koch, Maler A. A B
9) Winterabendakt\aal, Zeichnen nah dem lebenden Modelle, Pro- fessor C. Böse.
3) Anatomie des menschlihen Ee und Proportionslehre, Professor M. Schäfer und Maler M. örte.
4) Perspektive, Projektion und Sattenkonstruktion, Professor W. Herwarth und Maler O. Seeck
5) Ornamentlehre und dekorative Architektur , Professoren O. Kuhn und W. A
. 6) Landschaftszeihnen nah Studien und nah der Natur, Pro- fessor P. Vor
ang. D Unterricht in Kupferstih und Radieren, Professor H. Meyer.
Malen.
e
8) Uebungen in der Leimfarbenmalerei, Maler H. Harder.
9) Stillebenklasse: Kopieren, Stilleben, Interieurs und Gewand- studien, Frosefsor M. Schäfer.
Porträâtklasse, Professor G. L. Meyn.
Aktsaal für Maler, Professor I. Scheurenberg. 10) Uebungen in den lithographishen und verwandten Druck- tehniken, Maler C. Kappstein.
- Modellieren.
19 Na der Antike und nah der Natur, Professor G. Janen\ch. 12) Aftsaal für Bildhauer, Modellieren nach dem lebenden Modelle, Professoren E. Herter und P. Breuer. 40 Gewandstudien und Uebungen in figürlichen Kompositionen für vorgeschrittene Schüler aller Abteilungen, S W. Friedrich. 14) Zeichnen, Malen und Modellieren von Tieren nah Gips und nah der Natur, Anatomie der Tiere, Professor P. Meyerheim. 15 Unterriht und praktishe Uebungen in den verschiedenen Techniken der Malerei, YOerSrans der Farben, Malmittel und Malgründe, Professor A. Wirt h.
B. Atelierunterricht.
1) Atelier für Landschaftsmalerei, Professoren F. Kallmorgen und P. Vorgang. ) Atelier für Marinemalerei, Professor C. Sal§mann. 3) Atelier für Kupferstehen und Nadieren, Professor H. Meyer. 4) Sülerateliers für Maler und ildhauer, Professoren . Meyerheim, W. N . Schheurenberg, G. J. eyn, M. Schihäfer, E. Herter, P. Breuer, G. Glien J.
C. Vorträge in den Hilfswissenschaften.
Vorträge über Kunstgeschichte : Professor Dr. G. Galland.
Vorträge über Literaturges ichte: Ten or Dr. G. Galland.
Vorträge über Kostümkunde: Professor G. Guthknecht.
Vorträge über Anatomie des menschlichen Körpers, Demon- strationen und Sezierübungen am Kadaver, Geheimer Medizinalrat, Professor Dr. a Virchow.
Vorträge über Chemie der Farben 2c., Regierungsrat, Professor Dr. G. Täuber. Profes
Der Unterricht des Wintersemesters beginnt am Montag, den 17. Oktober 1910. Neueintretende haben sich_ am Sonnabend, den 15. Oftober 1910, zwischen 11 bis 2 Uhr, im Sekretariat, Char- lottenburg, E, 3, zu mélden und einen selbstaes{riebenen Lebenslauf, ein polizeiliches Führungsattest, die nötigen Schulzeugnisse sowie eventuell die \hriftlihe Grlaubnis des Vaters oder Vormundes zum Besuche der Hochschule gleichzeitig daselbst einzureichen. Prospekte ind beim Anstaltsfekretariat erbéltlich.
Berlin, den 23. August 1910.
Der Senat, Sektion für die bildenden Künste. Arthur Kampf.
Finanzministerium.
s Die Rentmeisterste lle bei der Königlichen Kreiskasse in Tarnowiß, Regierungsbezirk Oppeln, ist zu beseßen.
Nichtamlliches.
Deutsches Reih. Preußeu. Berlin, 24. August.
Die Nr. 8 der „Amtlichen Nachrichten des Reichs- versicherungsamts“ vom 15. August 1910 enthält im Amtlichen Teile unter À (Unfallversiherung) zunächst Rekursentscheidungen über folgende Gegenstände:
; Ausschluß der Verjährung in einem Falle, in dem das Leiden durch mehrere gleichartige Unfälle veranlaßt ist, von denen einige länger als zwei Kahre hinter der Anspruchs- anmeldung zurüliegen (2398). *)
Der Bruder des Unternehmers ist in einem gegebenen Falle als Betriebsbeamter oder Facharbeiter im Sinne des F 1 Abs. 6 des Unfallversicherungsgeseßes für Land- und Forstwirtkschaft nicht anerkannt worden (2399). :
Die Abzugsfähigkeit des Wertes von öffentlich-rechtlichen Spanndiensten bei der Ermittelung des Jahresarbeitsverdienstes eines landwirtschaftlichen Unternehmers im Sinne des Statuts einer preußishen landwirtschaftlihen Berufsgenossenschaft ist bejaht worden (2400).
F Weiter folgen Bescheide und Beschlüsse über nachstehende ragen:
: Gewerbsmäßige Abraumarbeiten in Tongruben ohne gleich- eitige Uebernahme von Tongewinnungsarbeiten gehören ver- icherungsre tlih zur Tiefbauberufsgenossenschaft (2401).
Eine ampsfniederdruckhei ung im Badebetrieb eines Krankenhauses ist für nicht De cihatunaopstidtia erklärt worden
L ie T EntCeidunn d von Arbeitern in einem Betriebe hindert eine Entscheidung über seine versicherungsrechtliche Zu- eret dann nicht, wenn diese L die Frage der Unter- riehmerversiherung von Bedeutung ist (2403). Zeitungsausträger, Zeitungsfkfolporteure und Beitungs- agenten können unter Umständen im Gegensaß zur Jnvaliden- Miller der Versicherungspfliht auf Grund des Gewerbe- unfallversicherungsgeseßes unterliegen En Mitglieder der augen eme ten können sih von den
ihnen durch die Unfallverhütungsvorschriften auferlegten Pflichten
*) Die ‘nében den einzelnen Entscheidungen stehenden ein- geklamitiérten Zahlen geben die Ziffer an, unter der diese in d „Amtlichen Nachrichten“ veröffentlicht sind. y A
mit lhdern Purieren Verträge je Verantwortung für die Beobachtung ften auf diese Personen über- tragen ( i
Die Abteilun: ‘enthält zunächst ein Rundschreiben, betreffend die Statistik der Heilbehandlung bei den Trägern der JnvalidenversichGh x die Jahre 1905 bis 1909, vom 15. Juli 1910/0 vere RNevisionsentscheidungen, in denen na es be ausgesprochen sind:
Die Versicherung einer Ehefrau, die mit ihrem Ehe- mann in der gemeinsamen Wohnung für denselben Fabrikanten arbeitete, wird bejaht (1481).
Die Beihilfen an ehemalige Kriegsteilnehmer gemäß Artikel T Ziffer 3 des Geseßes wegen Abänderung des Gesehes vom 23. Mai 1873, betreffend die Gründung und Verwaltung des Reichsinvalidenfonds vom 22. Mai 18% (Reichsgeseßbl. S. 237), gelten niht als pensionsähnliche Bezüge im Sinne E. Z 48 Abs. 1 Ziffer 2 des Jnvalidenversicherungsgeseyes (1489).
Der über die Zeit der La und der Dienst- leistungsfähigkeit hinaus einem nicht im Jeamtenverhältnisse stehenden Bauschreiber in der Verwaltung von Elsaß-Lothringen gewährte Lohn ist nicht als Bezug im Sinne des § 48 Ab} 1 Zer 2 des Jnvalidenversicherungsgesezes angesehen worden (1483).
Die Unterstüßungen, welhe dienstunfähige Notariats- gehilfen in Bayern aus Staatsmitteln erhalten, sind nur in Höhe des Mindestbetrages der Jnvalidenrente nah den Sägen der ersten Lohnklasse Pensionen. Der überschießende Betrag ist weder eine Pension noch hat er die Natur eines pensionsähnlichen Bezugs im Sinne des § 48 Abs. 1 Ziffer 2 des Jnvaliden- vericherungsgesehea (1484).
Das Ruhen der Jnvalidenrente gemäß 8§ 48 Abs. 1 iffer 2 des walte stherungagezenes tritt niht ein für
reisstraßenroärter und Ortskrankenka [eure im Groß herzogtum Hessen, die von der Fürsorgefasse für Beamte und Bedienstete der Landgemeinden und Kommunalverbände zu Darmstadt Nuhegeyann beziehen (1485).
Der Bezug der Rente eines Strafgefangenen durch dessen Familie (§ 48 Abs. 1 Ziffer 3 und Abs. 2 des Juvaliden- versiherungsgeseßzes) ist kein Rentenbezug im Sinne des § 47 Abs. 4 daselbst (1486).
Der über den Einfluß der rechtskräftigen Festseßung der Rente auf ihr etwaiges Ruhen in der Revisionsentscheidung 754 (Amtliche Nachrichten des R.-V.-A. 1899, S. 590) aus-
esprochene Leitsaß gilt auch dann, wenn zur Zeit der Renten- festsebung dem Vorstande der Bezug des Ruhegehalts usw. be- annt war (1487).
Dem Erfordernisse der Begründung eines Bescheides wird niht genügt durch den bloßen Hinweis auf die ärztlichen Gut- achten ohne jede Angabe ihres Jnhalts und der sih daraus ergebenden Tatsachen, welche für die Ablehnung des Anspruchs maßgebend gewesen sind (1488).
Meiter folgen Bescheide und Beschlüsse, die nachstehende Fragen behandeln :
Die Berechtigung einer in der väterlihen Wirtschaft voll- tätigen, kein Bargehalt empfangenden Bauerntochter zur Selbst- Ver uprnEs wird anerkannt (1489).
) j (1120 des : tsiherungsgeseßes findet auch An- wendi, wenn! q. imer h Jahresf 4d wiederholte Renten- uönspruch auf § 16 des Jü sbalidenversichèrungsgeseßzes gestüßt
wird und in dem früheren Verfahren festgestellt war, daß weder dauernde noch vorübergehende Erwerbsunsähigkeit vorgelegen hat (1490).
Grenzen des Bescheids 861 über die Zulässigkeit des Widerrufs eines Erstattungsantrages („Amtliche Nachrichten des R.-V.-A.“ 1900 S. 839) (1491).
Einfluß der ausländischen Unfallgesezgebung auf die Er- stattung von Beiträgen im Todesfalle — § 44 Abs. 5 des Invalidenversicherungsgeseßes (1492).
Im Nichtamtlichen Teil sind zunächst 2 Entscheidungen des Königlich preußischen Oberverwaltungsgerichts vom 28. Fe- bruar 1910 und vom 10. März 1910 mitgeteilt; die erstere behandelt die Bedeutung der eine Unfallrente festseßenden Ent- \cheidung für die Beurteilung des Ersazanspruhs nah 8 25 des Gewerbeunfallversicherungsgeseßes, die leßtere die Aus- legung des § 144 Abs. 1 Say 2 desselben Gelees (die Mit teilungspfliht der Krankenkassen umfaßt gegebenenfalls die Ueberjendung von Urkunden in Abschrift oder in Urschrift).
Es folgen zwei Entscheidungen des Reichsgerichts, Sechster Zivilsenat, vom 17. Juni 1909. — Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen Bd. 71 S. 224 — und vom 99. November 1908. Die erste behandelt die Unterbrechung der Verjährung von Ersaßzansprüchen der Berufsgenossenschaften gegen Betriebsunternehmer usw. gemäß den §8 136 f. des Ge- werbe-Unfallversicherungsgeseßes, insbesondere die Wirkung der Anrufung der Genosjenschaftsversammlung durch den Unter: nehmer und den Zeitablauf nach dieser Anrufung. Jn der zweiten ist folgender Grundsay ausgesprochen : „Die Unfallverhütungs- vorschriften der landwirtschaftlichen Berufsgenosjenschaft haben nicht die Bedeutung, daß dur sie der Umfang der zivil- oder straf- rechtlichen Verantwortlichkeit der Betriebsunternehmer begrenzt würde. Sie entheben diese keineswegs selbständigen Denkens und eigener Sorge bei der Anwendung geeigneter Maßregeln zum Zwecke der Unfallverhütung. Eine Nichtbeachtung auch nur allgemein gehaltener Unfallverhütungsvorschriften fann daher Ersaßansprüchhe der Berufsgenossenschaft gemäß S 147 des Unfallversitherungsgeseßes für Land- und Forstwirtshaft begründen. Denn es isst die Pflicht der Unternehmer, sih über den Stand der Unfallverhütungstechnif selbst zu unterrihten und in der Praxis bewährte Schuß- vorrihtungen anzuwenden, gleichgültig, ob diese eine unbedingte und absolute ern zu schaffen vermögen.“
Zum Schlusse ist die in Nr. 189 des „Deutschen Reichs- anzeigers“ vom 21. Juli 1910 enthaltene Mitteilung über Wohl- fahrtöpflege, insbesondere den Schuß des Kindes vor dem
fohol, abgedrudckt.
Der Präsident der Königlichen Generallotteriedireftion, Wirkliche Geheime Oberfinanzrat Bonnenberg ist vom Urlaub zurückgekehrt.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Luchs" gestern in Tsingtau eingetroffen.
täatsanzeigers“ wird eine tabellarishe Uebersi R E Anbau der A n Kalterlis N ende im Juni 1910, zusammengestellt im Kaiserlichen Statisti
Amt, veröffentlicht. at stischen
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des L is L ri ge zur h r des „Reichs-
i Königsberg i. Pr., 24. August. Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin sind mit Jhren König- lihen Hoheiten der Prinzessin Viktoria Luise und dem Prinzen Oskar gestern nachmittag hier eingetroffen und äuf dem Bahnhof von Jhren Kaiserlihen und Königlichen
oheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin
hren Nam R N POROA dem Prinzen und derx Cntei in Eitel-Frie rich sowie den Prinzen Adalbert und August Wilhelm, dem kommandierenden General deg I. Armecekorps, General der Jnfanterie von Klu, dem Che des Generaljtabes, General der Infanterie von Moltke, dem Oberpräsidenten von Windheim mit Gemahlin und dem Polizei- präsidenten von Wehrs empfangen worden. Nach der Be- arüßung der Anwesenden und nahdem Seine Majestät der Kaiser die Front der Ehrenkompagnie abgeschritten und deren Vorbeimarsch entgegengenommen hatte, begaben sich die Majestäten mit den Prinzen und Prinzessinnen durch das Fürstenzimmer auf den Bahnhofsplat, wo sie vom Publikum mit stürmischen Zurufen begrüßt wurden, und hielten von dort aus, von einer Schwadron des Kürassierregiments Graf Wrangel (Ostpreußischen) Nr. 3 geleitet, unter dem Geläute der Glocken ihren feierlihen Einzug in die Stadt. Am Zugang der mit Fahnen, Laubgewinden und Blumen prächtig ae: \{müdckten Feststraße hatten die städtischen Körperschaften Auf- stellung genommen. Oberbürgermeister Dr. Körte begrüßte hier die Majestäten mit einer Ansprache, in der er, „W. T. B.“ zufolge, sagte :
Euren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten jubelt heute eine besonders froh bewegte und dankerfüllte Bürgerschaft ein vieltausend- stimmiges herzlihes Willkommen entgegen. Willkommen unser Kaiser und König im reihen Kranz seines Hauses, mit der geliebten Kaiserin und Königin, umgeben von Jhren öniglichen Hoheiten den Prinzen und Prinzessinnen, dem Stolz unseres Vaterlandes, willkommen in der alten Grenzfeste Königsberg! Höher {lagen heute die Herzen weiter, freier und strahlender möchten heute die Blike leuten. Darf ich als Vertreter der Bürgerschaft doch Eurer Majestät an dem heutigen denkwürdigen Tage die ehrerbietige Meldung abstatten, daß der Vertrag über die Entfestigung Königsbergs am 90. d. M. förmlih vollzogen und damit, so Gott will, die Véöglich- feit zu neuer, glü@liher Entwicklung für Eurer Majestät altehrwürdige Krönungsstadt eröffnet worden ijt. Nicht leiht zwar sind die Lasten, die das gewaltige Unternehmen der Stadtgemeinde auf- erlegte. Aber wir wußten doch, mit wie lebhaftem gnädigen Interesse Gure Majestät diese \hwierigste Lebensfrage unjerer Verwaltung fortgeseßt begleiteten. Namens der hier versammelten städtischen Körperschaften möchte ih dem tiefgefüblten Wunsche Ausdruck geben, daß Cure Majestät unseren nachfolgenden Beshiuß gnädig entgegen- nebmen mödhten: Zur Erinnerung an die am 23. August 1910 Seiner Majestät dem Kaiser und Könige beim Einzug in die alte Haupt- und Residenzstadt feierlih erstattete Meldung von der am 20. August des Jahres erfolgten förmlichen Vollziehung des Ver- trages, betreffend die Niederlegung der inneren Festungs8umwallungen und ibrer Üebereignung an die Stadtgemeinde Königsberg, und zum dankbaren Gedähtnis an die ganz besondere Förderung, die Seine Majestät der Kaiser und König Wilhelm 11. perfönlic dem für die fernere Entwicklung der alten Krönungsstadt bedeutungs- vollen Entfestigun ¿werke in warmer, landesväterlicher Huld und Antéilnahme Fortgeleyt haben zuteil werden lassek, - soll auf einem Seiner Majestät dem Kaiser und König seinerzeit in Vorschlag zu bringenden Playe des zu ershlicßenden Entfestigung8gelandes ein Wilhelmstein errihtet werden, der dur Inschrift und künstlerishen Schmuck der Bedeutung des Ereignisses für die Geschichte der Stadt und dem Danke der Bürgerschaft gegen ihren geliebten König und Landesherrn würdigen, die Zeiten überdauernden Ausdruck verleiht. Indem ih die Ausfertigung dieses Beschlusses Eurer Kaijerlichen und Königlichen Majestät ehrerbietigst überreiche rufe ich Euren Majestäten nochmals namens der Bürgerschaft aut Herzensgrunde zu: Willkommen! hoh willlommen in Königsberg!
Seine Majestät der Kaiser erwiderte laut Meldung des „W. T. B.“ mit folgenden Worten:
Ih spreche Ihnen in Meinem Namen und im Namen Ihrer Majestät der Kaiserin Meinen herzlichsten Dank aus für die Worte, mit denen Sie soeben den Gefinnungen der Bürgerschaft von Königs- berg Ausdruck verliehen haben. Jh beglückwünsche Meine Haupt und Nesidenzstadt Königsberg zu dem Vertrage, den fie nunmehr abge {lossen hat. Es ist Mir eine große Freude, dazu hilfreiche Har leisten zu können gegenüber den S@hwierigkeiten, die tn einige! Stadien der Verhandlungen auftauhten ; denn es ist nicht leicht, alle unter einem Hut zu vereinigen. “Ih glaube aber, daß der Vertrag wie er nunmehr abgeschlofen ist, für die Stadt von großen Nutzen sein wird. Eingeengt durch den Ring der Befestigungen, \trebte fie nach Freibeit und Entwicklung. Gebe Gott, daß de! Stadt Königsberg das Werk zum reisten Segen gereichen möge. J und die Kaiserin werden diesem Werk und seinem weiteren For! schreiten stets mit Interesse folgen und es zu fördern bestrebt sein Shnen allen, meine Herren, \prehe JIch Meinen tiefempfundenen T an! aus für den \{hönen Empfang, den die Stadt Uns bereiiet hat, und bitte Sie, der Dolmetsch dieser Gefühle an die Bürgerschaft zu jeu. Nochmals herzlichsten Dank! '
Die Gattin des Oberbürgermeisters und andere Ehren damen überreichten hierauf Jhrer Majestät der Kaiserin und Fhren Königlichen Hoheiten den Prinzessinnen Blumensträuße. Nachdem der Stadtverordnetenvorsteher Krohne ein dreifahes Hoch au] die Majestäten ausgebracht hatte, das sich brausend fortpflanzk, seßte sich der Zug wieder in Bewegung. Vor dem Königlichen Schloß stand eine Ehrenwache des Grenadierregiments König Friedrich der Große (3. Ostpreußischen) Nr. 4. Auf dem Schloßhofe übergab Seine Majestät der Kaiser die neulich n Cassel geweihte neue Fahne des Pionierbataillons Fürst Radziwi (Ostpreußischen) Nr. 1 mit einer Ansprache dem Bataillonskommandeur. Hierauf war großer Zwilempfang Abends war die Stadt glänzend illuminiert. .
Heute morgen hege Sich Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin mit den Prinzen und Prem nach den! Devauer Exerzierplaß, wo die große Parade der Truppen des 1. Armeekorps stattfand, die von dem kommandierenden (General, General der Jnfanterie von Kluck befehligt wurde.
Hessen.
Gestern mittag wurde Seiner Königlichen Hohei! dem Großherzog im Residenzschlosse in Darmstadt der ihm von Seiner Majestät dem König von Spanien vel liehene Orden vom Goldenen Vließ durh Seine Königliche oheit den Prinzen Ferdinand von Bayern,
nfanten von Spanien, feierlich überreiht. Nach der udienz fand im Refidenzschlosse Galatafel statt.
Portugal.
Der Prinz Friedrich Leopold von Preußen ist, z T. B.“ zufolge, gestern in Lissabon eingetroffen, um dem König Manuel die ihm vom Kaiser Wilhelm verliehenen Insignien des Schwarzen Adlerordens zu überreichen. Auf dem Bahnhof wurde Der Ma Leopold von dem Könige und hem Prinzen Alfons empfangen und nach dein “ Palais von Yelem geleitet, Abends fand zu Ehren des hohen Gäsles ein Festmahl im Schloß Necessidades statt.
Niederlande.
Wie das „W. T. B.“ meldet, hat ein aus drei Staats- männern zusammengeseßter Ehrenrat, der auf Wunsch des früheren Fee Dr. Kuyper gebildet worden war, um die egen ihn erhobene Beschuldigung zu untersuchen, daß Kuyper fich B der Angelegenheit der Ordensverleihungen als bestechlicher Minister erwiesen habe, gestern sein Urteil gefällt. Der Ehrenrat erklärt, daß die ermittelten Tatsachen es nicht rig ibi Bestechlich- seit zu sprechen, und daß die Dns uypers bei einem seiner Ministerkollegen zugunsten seines Schüylings keine dienst- liche Handlung darstellt. Jm übrigen hat der Éhrenrat keinen Beweis dafür gefunden, daß Kuyper für sich Geld erhalten hat.
Türkei.
Die Regierung hat der türkischen Presse, „W. T. B.“ zu- folge, empfohlen, gegen die Wahl Venizelos zur griechischen L ralversatim ung die öffentliche Meinung nicht aufzureizen, weil die Pfor1e die Einhaltung der Versicherungen der Kreta- \hupmächte abwarten will, wonach die Wahl keinen Einfluß auf die Kretafrage ausüben und Venizelos jede Verbindung mit Kreta abbrehen werde. : |
— Der Nat des ökumenischen Patriarchats hat beschlossen, troy des Verbots der Regierung auf der Ein- berufung der N Con a tar a N zu verharren, und sezt die Wahlen fort. Zufolge ieses Besch usses des Patriarchats hat das Kultusministeriuum an die Provinzialbehörden ein Zirkular gerichtet, in dem die Abhaltung der Versammlung, die den C raliee einer nationalen, gegen die Grundgeseße des Landes gerichteten Bewegung trage, für unstatthaft erklärt wird und die Wahlen verboten werden.
— Die Untersuchungskommisfion des Krieg8gerichts hat gestern den Schlußbericht über das vor einiger Zeit entdeckte Geheimkomitee erstattet. Der Bericht bestätigt, laut Meldung des „W. T. B.“, die Umsturzpläne des Komitees und beantragt ein friegsgerichtlihes Verfahren gegen den Deputierten Nizomur und etwa fünfzig andere Mitglieder des Komitees.
Griechenland.
gas den vom „W. T. B.“ verbreiteten Meldungen über die Wahlen ist Venizelos mit starker Mehrheit in Attika als erster gewählt worden ; unmittelbar darau} folgen die anderen N Kandidaten. Rhallis ist ‘ebenfalls gewählt, dagegen sind die früheren Minister Levidis und Skouzes nicht dur- gedrungen. Alle Minister sind wieder gewählt worden, aus- genommen die des Krieges und der Marine, die nicht kandidiert hatten. Die Liste der verbündeten Parteien von Rhallis und Theotokis hat in mehreren Bezirken gesiegt. Die Stärke der Parteien läßt sich noh nicht endgültig bestimmen.
Amerika.
Ein vom „W. T. B.“ verbreitetes Telegramm aus Managua besagt, daß ein Dekret José Estradas den General Juan En braba als vorläufigen Präsidenten anerkennt, aber hinzufügt, die endgültige Präsidentenwahl müsse binnen sechs Monaten stattfinden.
Nr. 26 des „Eisenbahnverordnungsblatts*", beraus-
egeben im Ministerium der Cla; Un Arbeiten, vom 20. August, Li folgenden Inhalt : Eisenbahnanleihegeseß, vom 25. Juli 1910. — Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 29. Juli 1910, betreffend Cisenbahnbetriebsnebeninspektion Berent. — Nachrichten.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Kna pschafts-Berufsgenossenschaft für das Deutsche Reich
fann mit 56 anderen Berufsgenossenschaften am 1. Oktober 1910 auf eine 25 jährige Tätigkeit zurüdckblickden. Das 29. Geschäftsjahr läuft erst mit dem 31. Dezember 1910 ab; in dem jeßgt vorliegenden Ver- waltungsberiht für 1909 fonnten deshalb die Rechnungs- und statistishen Ergebnisse von 25 Jahren noch nicht mitgeteilt werden. Dagegen bringt der Bericht einen kurzen Ueberblick über die im Jahre 1881 beginnende Entstehung und die Entwicklung der UnfaUversicherungsgeseße sowie über die Bildung der Knapp- \chaftsberufsgenossenschaft. Von allgemeinem Interesse ist die im Be- riht mitgeteilte Gntsheidung des 111. Zivilsenats des Neichsgerichts vom 4. Mai 1909, wonach, entgegen früheren Entscheidungen, Beamte, die unrichtige Beglaubigungen von Lebensbescheinigungen usw. auf Rentenguittungen erteilt haben, für den Schaden haftbar gemacht werden fönnen, der den Berufsgenossenschaften usw. daraus erwächst.
Die Zahl der gegen die Folgen von Unfällen versicherten Dre nes in den der Knappschafta-Berufsgenossen|chaft zugehörigen Bergbau- 2c. Betrieben betrug im Jahre 1909 818 989, d. }, 20611 mehr als im Vorjahre. Die von den Versicherten verdte nte Lohn- umme berechnet sih auf 1084 Millionen Mark; dies ergibt auf 1 Versicherten 1323,87 4 gegen 1399,26 H im Vorjahre. ie von den Bergwerksunternehmern aufzubringende Umlage be- lief ih auf 32 Millionen Mark; davon erhielten die Ver- leßten 24} Millionen Mark, nahezu 4} Millionen Mark mußten dem Reservesonds, der nun die Hôhe von 584 Millionen Mark erreicht hat, zugeführt werden, und über 3 Millionen Mark flossen dem Be- triebsfonds zu, aus dem die Vorschußzahlungen an die Post geleistet werden. Die freiwilligen Leistungen der Fürsorge für Verl egte innerhalb der Wartezeit beliefen sih auf rund 210 000 4. Die Verwaltungbkosten berechnen sich auf 2,1 /o, die Kosten der Un- fallunter uungen, die Schietsgerichts- und die Unfallverhütungskosten usw. e, 3409/6 der Jahresumlage. Auf 1 Versicherten entfallen 38,98 M und auf 1000 4 Lohnsumme 29,44 UnfaUkosten.
Die angemeldeten Unfälle haben verhältnismäßig mehr zu- genommen als die Zahl der per E Personen; dagegen sind dle entschädig ungöspflichtigen Unfälle in der Gesamtzahl und in der Verhältniszahl etwas zurückgegangen. Angemeldet wurden 109 489 Un- gy von denen 12 621 oder 15,41 auf 1000 Versicherte gegen 16,03 m Vorjahre entshädigungspflihtig waren. Tödl ch verunglüdckten 1748 Personen gegen 2051 im Vorjahre. Durch die Gefsährlich- feit des Betriebs an sich entstanden 66,60 9/0 der Unfälle, durch Mängel des Betriebs 1,07 0/0, der Schuld der Mitarbeiter fallen 3,54% und der Schuld der Verleyten selbst 28,79 0/0 der Unfälle
zur Last. Der Dienstag und der fälle auf, sie stehen sih in der
von Unfällen entfällt auf den Montag, ih niht arbeitet. eim Reichsversichherungsamt neu eingeleg Verletzten 2380, auf die Berufsgenossenschast 001, Entscheidungen fielen 2001 o genossenshaft und 473 oder 19,0
Der
Sonnabend weisen die meisten Un-
ahl fast gleih; die geringste Zahl
an dem eine große Zahl von Im Berichtsjahre wurden 2711 Rekurfe t; davon entfallen auf die
Bon den 2474
80,69 "49 zugunsten der Berufs- 79/6 zugunsten dec Verleßten aus.
Die von den Milchhändlecn an die Landwirte An i in
Einkaufs- und
folgen
forderten, als
unangemessen is oder nicht, weiligen örtlihen Verhältnisse Spannung zwischen dem Ein- un Côln, wo das Liter Milch durchschn \{chnittlichen Einkauf den Milc{hkonsumenten in L reicher Marschen in niedrigem für die in Düsseldorf und Cöln üblichen Berk
viehreichen niederrheinischen Gbenen offenbar so gu Es beträgt der
Berlin . Hamburg München Dresden Breslau . - E a eus
Bar? a. M.
üsseldorf Nürnberg . Hannover . Stuttgart . . Charlottenburg Efsen Magdeburg Dortmund Kiel Mannheim Straßburg Halle a. S. Altona . Schöneberg Aachen . Karls3ruße . Mainz - ; Plauen i. V. Lübeck
Bom Zentralverban Deutscher Holzarbeiter i Montag den Soester Schreine in dem bessere Regelung des A Aufbesserung der Löhne Forderungen mit den böberen Löhnen in Städten von gleicher ing Menn die Forderungen nit bis zum 27. d. M. bewilligt werden, 1 Bom Deutschen Holzarbeiterverband | Ob die dortigen Meister diese Forderungen bewilligen, ift fehr fragli, da zurzeit wenig Arbeit vor- | handen und \chlechte Aussichten auf Besserung für den Winter sind. | ; fabrik G. m. b. H., die aus- | ind Maschinenteile herftellt, haben, wie gestern vormittag sämtliche dem Werftarbeiterstretk | | ¿ablen von 90—110 melden und die Anbaufläche im ganzen Staate
soll Arbeitsniederlegu ist Soest bereits für
Bei der Altonaer \{ließlich Schiffsmaschinen u der „Frkf. Ztg.“ 95 Arbeiter im Zus die Arbeit eingestellt.
Obgleih im Baugewerbe geschlossen worden ist, verlangten, Nürnberg 80
Lohnerhöhung Arbeiter ohne
andwirten zahlen,
rd, sei furz au wir einer auszugsweisen Wiedergabe der- Monatsberichten der Stadt Düsseldorf“
(3 ift den Milhhändlern oft der Vorwurf g sie die Milch übermäßi ergeben, daß die Milchhä frage berü R wurden, je an den Landwirt zahlten. entzieht #ich
verteuerten.
spreise von 1
verlangt wird.
erfolgen. Zuzug ge})perrt.
Maschinen}
tert wird, ammenhang mit
Anrufung der vertraglih fommission unter der Zustimmung der Ve
Berau prelle 26 größeren Städten
. Das Statistische Amt der Reihe größerer Städte die Durchschnitts und April 1910 festgestellt, und zwar Milchhändler den L von den Konsumenten verlangen. Milch für die großstädtishen Haushaltungen, wo zum Volksnahrungsmittel wi f hebung eingegangen, wobei selben in den „Statistischen
barshntiliYe Einkaufspreis der Milchhändler für das Liter Pfennige 16
15—164 14 134 141 16 144 15 12 16 16
14 2 7 6
14 15 16 16—17 15
15 12
Zur Arbeiterbeweguag.
d christlicher Holzarbeiter und vom Verband | st, wie die „Rh.-Westf. Ztg.“ mitteilt, am rmeistern ein Schreiben zugestellt, | rbeits8verhältnisses sowie eine | Begründet werden die | heutigen Teuerungsverhältnissen und mit | Bedeutung wie Soest. | so
Bauhilfsarbeiter eines Auf deren Verweigerung hin haben die s Einigungs- die Arbeit
niedergelegt. Die Baustelle wurde ge]perrk.
Laud- uud Forftwirtschaft.
die Erge
Die erwa
erst kürzlich ein Tarifvertrag ad wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, i Schulneubaues etne eingeleßten ebandsleitung
von eutschlands.
Stadt Frankfurt a. M. hät für eine preise von Milch für März den Einkaufspreis, den die und den Preis, den sie selbst Bei der wachsenden Bedeutung der
e immer mehr nisse dieser Er-
emacht worden, daß hnte Erhebung hat ndlec in den 26 Städten, die bet der Um- durhschnittlich für das Liter 6 &Z mehr Ob dieser Preisunterschied ohne Kenntnis der je- vor Beurteilurcg. Am höchsten ist die d Verkaufspreise in Düsseldorf und ittlih 22 4 kostet, bei einem durch- 4 S für das Liter. Während z. B. beck, Kiel und Hannover die Nähe Be:
reise der Milch zugute kommt, blei aufspreise die Nähe der t wie ohne Einfluß.
t
durch\chnittliche Nexkaufspreis der Milchhändler für das Liter Pfennige 2e 22 20 20 17 p S 2e 20 18 21 22 20 20 20 18 e 20 22 28 20 22 22 pr Er
Ernteaussichten und Grnteergebnisse in Finnland.
Das Kaiserliche Konsulat in Helsing] V Den vorliegenden Nachrichten zufolge haben die Ernte- vielfah eine Besserung erfahren. allene Regen hat die Gut- Wiesen ,
war, merklih gefördert.
A h D e
aussichten in Finnland inzwi Der im Laufe des vorigen Fruchtarten Trockenheit zurückgeblieben ner i Witterungsverhältnisse fernerhin günstig, so kann mit normalen Man erwartet Roggen wird l einen guten, teils einen mittleren Grtrag liefern mit Ausnahme von n im. östlichen Teile des L
Kartoffeln und Rübeu oder mittelgute Ernte erhoffen. im übrigen gut oder zufriedenstellend. oche des Juli bei günst llgemeinen als mittelgut bezeichnet Län soll fie durdhweg schlecht sein.
widcklung aller
Grträgen eine frühe
einigen Gegende schleht ausfallen
ganzen eine gute
in Wiborgs Lü
wurde in der er eingeerntet; die Grnte kann werden, nur in St. Michels
Saatenstand in Jtalien während. des legten Drittels des Monats Juli 1910.
Ligurten: Der Getreidedrush dauert an. eine gute Ernte. Weinstôke haben einen kärgli gutem Wetter an. Piemont: Die Weinerr zurüdbleiben. Der zweite man über den Mangel an
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Der Mais verspricht der Kartoffelerute f reihlih. Die n Behang; der Heu
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Lombardei: Mit Ausnahme der nördlichen Gegenden, die am 23. Juli von einem Wolkenbruh heimgesucht wurden, ist der Stand der Felder befriedigend. Heu-, ‘Mais- und Neisernte sind zufrieden- stellend. Die Zuckerrüben- und Hanfernte hat begonnen.
; Venezien: Die in der Berichtsperiode gefallenen reichlichen Niederschläge, die stellenweise von Hagel begleitet waren, shadeten den verschiedenen Kulturen; im allgemeinen steht der Mais gut; mit der Zuckerrübenernte hat man begonnen.
Emilien: Der zweite Heuschnitt lieferte einen guten Ertrag. Der Stand der Zuckerrüben- und Maisfelder läßt auf eine gute Ernte hoffen. Obst gibt es nur wenig. Mit der Hanfernte und dem Umpflügen der abgeernteten Getreidefelder hat man begonnen.
Marken und Umbrien: Der Wiedereintritt warmer, trockener Witterung war von günstigem Einfluß auf die Kulturen. Der Heus- \{hnitt, der ein gutes Ergebnis liefert, dauert fort. Die Foo hat \ich während der Berichtsperiode nicht weiter entwickelt. ais hat Niederschläge nötig.
Toskana und Latium: Das Ergebnis des Getretdedrusches ift nur mäßig; Mais und Bohnen bedürfen des Regens. Der Obst- anhang ist unbedeutend; die Olivenpflanzungen stehen mit Ausnahme einiger Gegenden gut. i
Südlihe Gegenden am Adriatishen Meer: Der Ge- treidedrusch dauert mit mäßigem Ertrage an. Die Weinpflanzungen sind von der Peronospora befallen. Oliven und Futter entwickeln ih gut. In Apulten E der Getreidedrusch befriedigend aus. Die Wein- \tôckle sind auch hier von Pflanzenshmarotzern heimgesuht und ver- sprechen einen nur geringen Ertrag.
Sizilien: Die hohe Temperatur der Berichtsperiode hat die Reife des Getreides in den Höhenlagen gefördert. Oliven und Wein haben Regen nötig.
Sardinien: Die Getreideernte dauert an; das Ergebnis eut- spricht hinsichtlich der Qualität niht den Erwartungen. Auch hier werden die Weinstöcke von der Peronospora heimgesuht. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulates in Genua vom 18. August 1910.)
Stand der Landwirtschaft im Staate Ohio.
Nach dem jüngst veröffentlichten Bericht des Landwirtschaft8amts des Staates Ohio wird der Weizenertrag erheblich größer sein als im vergangenen Monat angenommen wurde, nämlihch 144 Bushel oder 96 9/9 des Durchschnitts, der auf 15 Bushel von einem Acre geschäßt wird. Dies würde von der ganzen mit Weizen bebauten Fläche von 1 682 374 Acres einen Gesamtertrag von 24 401 437 Bufhel ergeben. Auch die Ernteaussichten für Mais haben sich im legten Monat beser gestaltet.
Im einzelnen werden nachstehende Schätßungen gegeben :
Juli August Aussicht (in % vom Durchschnitt) 93% 96% 104% 1089/9 Funi Klee ° Y 39% 949%
Timothee L L 8 0/ 82 0/9 Kartoffeln , h 93 0/ 79 9/5 Tabak ü 5 83 9/9. Die Ernteaussichten für Obst sind im Staate Ohio ungünstige ; na den amtlihen Schäßungen betragen fie für: Aepfel . S 38 9% vom Durchschnitt E. «e «M j
Blirie E L
Weizen Haser ” o
Meintrauben. . . . 91% L
(Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Cincinnati vom 8. August 1910.)
Saatenstand in Oklahoma.
Im Monatsberihte des Landwirtschaftsamts des Staates Oflahoma vom 1. August 1910 wird ausgesprochen, daß troß des großen Schadens, den die strihweife sechs bis zehn Wochen audauernde
| Dürre, heiße Winde und tierische Angriffe, namentlih der Getreide»
laus — chinchbug — den Saaten, vor allem den beiden bedeutendften,
| nämli dem Mais (Menge der Ernte 1909: 101,2 Millionen Butfhels)
und dem Winterweizen (15,7), im Norden und Westen des Staates zugefügt haben, doch die Gesfamtmenge der diesjährigen Ernte nicht nur der führenden Halmfrüchte hinter der legtjährigen nicht oder nur unbeträchtlih zurüdstehen werde, da die Anbauflächen durchweg ver- größert worden waren. Die im Juli gefallene Regenmenge war im
| Durbschnitt 2 Inches unter der normalen.
Mais. Der Nückgang der Qualitätszahl, d. i. der Prozente des Normalstandes, für den ganzen Staat ist erheblich, nämlih von 91,6 am 1. Juli auf 64,1 am 1. August 1910 gegen 64,3 am 1. Auguît 1909. Dagegen beträgt der Schaden an den Maisfaaten im Bezirke (County) Kingfisher 77, in vier Nachbarbezirken 70 und in fünf weiteren Bezirken 600%. Im ganzen sind 20 Bezirke geschädigt worden. Da aber 31 Bezirke des Ostens und Südens, wo im Juli an Regen das Doppelte des Normalen niedergegangen ist, Qualitäts- eine Zunahme von rund 11 %/o aufweist, so wird ungefähr die gleidhe Erntemenge erwartet wie die des Herbstes 19098.
Winterweizen. Die Bestellung der Aecker für die kommende Saat ist in vollem Zuge. Die Anbaufläche der Kampagne 1910/1911 wird heute um 25—d09%/ größer geschäßt als im Vorjahre.
Baumwolle. Die Qualitätszahl für die 64 Baumwollenbezirke hat ih gegen den Vormonat um ein geringes auf 86,1 vershletert,
| stebt aber beträhtlich über den 75,3 °/o des 1. August 1909 und um
um 4,1% über den Durchschnitt der leßten zehn Jahre. Da aus der um 19,19% vergrößerten Anbaufläche nur ungefähr 1 9% als
| ertraglos ausfcheidet, |o wird auf einen größeren Ernteertrag ais je
gerechnet.
Guineakorn. Die Qualitätszahl wird mit 82,8 gegen 74 am {. August 1909 angegeben. /
Alfalfa. Die Dürre hat Schaden getan. Die Qualitätsz hl ist 76 gegen 90,5 im Vormonatï und 66 am 1. August 1909. Nach- dem von 24 817 im Frühjahr 1910 neu unler den Pflug genommenen Acres (zu 40,468 a) 269% umgepflügt werden mußten, tellt sich heuie die Anbaufläche auf 242 875 Acres. Auch in den übrigen Futter- pflanzen wird ein nur mäßiger Herbst erwartet. i
Die Anbaufläche der minder in Betracht kommenden |onsligen Feldfrüchte war um 3,8 bis 3 9/o vergrößert worden ; es scheint daßer wenigstens feine geringere Ertragsmenge in Ausficht zu stehen, als im Vorjahre. ;
Nach den großen Erntehoffnungen, die die gejamte Landwirtschast des Staats, wie gemeldet, noch bis zum Beginn des Juli 1910 ge- hegt hatte, hat die Bekannt zabe der Julischäden niedershlagend ge- wirkt. (Bericht des Kaiserlichen Konsuls in Sf. Louis, Mo., vom 3. August 1910.)
Theater nud Musik.
Im Neuen Königlichen Operntheater geht morgen, Donnerótag, „Der Waffenschmied“ in Szene, in den Hauptrollen durch die Damen Dietrich, von Scheele-Müller, die Herren Aschner, Brons-
cest, Lieban, Krasa, Alma beseßt, und unter der musikalischen Leitung des Herrn von Strauß. Diese Vorstellung bedeutet die 100. Wiederholung des Lorzingshen Werkes im Rahmen. der König- lihen Oper; und ein Zufall will, daß dieselbe an der St 2M H an der „Der Waffenshmted* feine rstaufführun erlebte, stattfindet. Im Königlichen perngaule wurde die x ecst am 31. Dezember 1887 angenommen und war damals in den Hauptrollen dur