1910 / 198 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 24 Aug 1910 18:00:01 GMT) scan diff

die Damen Renard, Lammert, die Herren Krolop, Oberhauser, Lieban, Schmidt, Michaels beseßt. Herr Lieban und neben thm Herr Grün in einer kleinen Partie ist also der einzige Sänger, der E Tage der Erstaufführung im Besiß seiner Rolle ver- blieben Im Königlichen Ae Taufe wird morgen Shakespeares Lustspiel „Der Widerspenstigen Zähmung* aufgeführt. Den Petruchio spielt Herr Patry, die Katharina Fräulein Arnstädt. In den anderen "boa tiagas: sind die Herren Kraußneck, Oberländer, Geisendörfer, ggeling, Werrack, Boettcher, Platen, Vallentin sowte die Danten Ressel und von Mayburg beschäftigt.

Die Ausgabe der Abonnementsbillette September d. J. zu 30 Opern- und 30 Schauspielvor- stellungen in den Königlichen Theatern findet am 29. und O0 Auguit, Vormittags von 104 bis 1 Uhr, in der Königlichen Theater- hauptkasse im Königlichen Schauspielhause (Eingang Jägerstraße), und zwar nur gegen Vorlegung des Abonnementsvertrages statt. Es werden am 29. August nur die Billette zum 1. Rang und Parkett und am 30. August diejenigen zum 11. Nang bezw. Balkon und 111. Rang bezw. IT. Balkon verabfolgt. Gleichzeitig wird ersucht, den Geld- betrag abgezählt bereit zu halten.

Sn den Kammerspielen des Deutschen Theaters beendet die Sommerdirektion (Direktor Emil Geyer) am 31. August +5 Spielzeit. Das Schauspiel „Der Liebeswalzer“ von Henry Bataille, das am Freitag hen 75. Male in Szene geht, wird daher nur noch bis Ende dieses Monats gegeben. 1

Das Lesfingtheater hat wiederum für die Spielzeit 1910/11 ein unpersönlihes Abonnement zu bedeutend ermäßigten Preisen auf 40 Donnerstagsvorstellungen eingerihtet, in dem au alle Neu- heiten und Neueinstudierungen aufgeführt werden. Die erste Abonne- mentsvorstellung findet am Donnerstag, den 1. September statt. Näheres ist an der Kasse des Lessingtheaters zu erfahren.

Die Opernburleske „Der Arzt wider Willen“ von Charles Gounod, die Anfang September als erste Neuheit der Komischen Oper in Szene geht, hat niht ohne Grund 50 Jahre gebraucht, ehe sie den Weg von Frankreih nah Deutschland fand. Jn dem- selben Jahre wie der „Faust" komponiert und mit Tele Grfolg über 100 mal in der Opéra Comique aufgeführt, wurde diesem Werk, das kein geringerer als Berlioz in cinem Briefe an Bülow „eine entzückende opera busfa* nennt, die undankbare Mission, als Plaßhalter für den „Faust“ zu fungieren, zum Verhängnis. Und das kam so: Im Jahre 1858 hatte sih Gounod, der gleich Offenbach verpflichtet war, seinem Stammtheater alljährlich eine Oper für die Saison zu liefern, nah längerem Zögern für den „Faust*-Stoff ent- schieden, und die Komposition des Werks war bereits ziemlih weit vorgeschritten, als Gounod zu seinem Schkecken hörte, daß das Konkurrenztheater gleichfalls einen „Faust“, allerdings als großes Ausstattungsballett, vorbereitete. Jn seiner Verlegenheit spielte ibm ein Freund Meolidres ausgelassene Farce „Der Arzt wider Willen“ in die Hände. Gounod griff den Plan mit Be- geisterung auf, in kürzester Zeit war die Partitur IFNggeneT: und der Erfola der Premiere war so groß, daß die Oper über 100 mal in Szene ging. Unterdessen hatte sich aber das „Faust“-Ballett als ein Feri erwiesen und war vom Spielplan abgeseßt worden, der Stoff somit für Gounod wieder frei, der sich nun abermals an die Komposition machte mit welhem Erfolge, ist bekannt. Offenbar verlor aber der Meister im Nausche seines Fausttriumpbes alles weitere Interesse an dem „Arzt wider Willen", das Werk eriet immer mehr in Vergessenheit und war \{ließlich voll- tändig verschollen, bis der Direktor Hans Gregor, dur einen Wink Paul Lindaus aufmerksam gemacht, die Oper in den Pariser Archiven entdeckte und sofort den Entschluß faßte, dem Werke an der Komischen Oper zu einer fröhlichen Auferstehung zu verhelfen. Die Proben zu der interessanten Neuheit unter der Leitung des Oberregisseurs Moris und des Kapellmeisters E. N. von Reznicek, der die Oper eigens für die deutshe Uraufführung bearbeitet und auch die Textübertragung besorgt hat, sind bereits in vollem Gange. Die Titelrolle verkörpert Desider Zador, der nah seiner Rückkehr von den Münchener Fest- spielen am Sonntag als Dragotin in „Zigeunerliebe“ seine Tätigkeit an der Komischen Oper wieder aufnimmt.

Im Lustspiel hause haben die Vorbereitungen für die Neuheit „Der Feldherrnhüzel“, eine Schnurre“ von NRoda-Noda und Karl Nößler, bereits. begonnen, sodaß der Termin der Erstaufführung für den 20. September in Aussiht genommen wurde. Bis dahin bleibt der Schwank „Das Leutnantsmündel“ allabendlih auf dem Spielplan.

Dem Friedri - Wilhelmstädtishen Schauspielhause werden nach der nunmehr erfolgten gründlihen Umgestaltung des gesamten Betriebes von den alten Kräften weiter angehören die derren Barg, Kaufmann, von Ledebur, Lettinger, Leudesdorf,

chmasow und die Damen Henschel, Heß, Impekoven so- wie Fräulein Mary Dietrich, die bei ihrem Erstauftreten als „Jungfrau von Orleans“ in der vergangenen Spielzeit einen starken Erfolg zu verzeihnen hatte. Neu verpflihtet wurden die Damen: Elfriede Plüschkow, Toni Rupprecht, Thea Sandten, Erna Sydow, Martha Vermont, Edina Vogel, Maria Weißleder, Eugenie Werner, sowie die Herren : Hans Bock, Wilhelm Held, Kurt Lohn- stein, Ernst Neßler, Erich Neubürger, Georg Ottmay, Hermann Schiff, Armin Wassermann, Karl Zistig.

Die Sonntagskonzerte im Schillertheater Char- lottenburg werden Mitte Oktober d. J. wieder ihren Anfang nehmen. In den ersten Tagen des Oktober werden, wie in den früheren Jahren, die Abonnementshefte zum Preise von 2,50 4 und 3,90 ÆM ausgegeben, die Hefte enthalten Eintrittskarten für fünf Konzerte. Die künstlerische Leitung liegt, wie in den früheren Jahren, in den Händen des Professors Florian Zajic.

ür den Monat

Theater.

Königliche Schauspiele. Donnerstag : Neues Operntheater. 54. Vorstellung. Der Waffenschmied. Komische Oper in drei Akten von Albert Lorging. Musikalische As: Herr Kapellmeister von Strauß 7e Herr ODberregisseur Droesher. Anfang

r.

Schauspielhaus. 169, Abonnementsvorstellung. Der Widerspenstigen Zähmung. Lustspiel in fünf Akten von William Shakespeare, nah der Ueber- sepung von Wolf Grafen Baudissin für die Bühne

earbeitet und in Szene geseßt von Paul Lindau. Anfang 74 Uhr.

Freitag: Neues, Operntheater. 55. Vorstellung. ctm vorg Preise.) Margarete. Oper in fünf

ften von Charles Gounod. Text nach Goethes Faust, von Jules Barbier und Michel Carré.

nfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 170. Abonnementsvorstellung. Vürgerlih und romantisch. Lustspiel in vier Tun von Eduard von Bauernfeld. Anfang

t,

Neues Operntheater. Sonnabend: Salome. Anfang 8 Uhr. Sonntag: Samson und Dalila.

Schauspielhaus. Sonnabend: Julius Cäsar. Sonntag: Jphigenie auf Tauris,

Veo BEGGUAONCS

Deutsches Theater. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Simson und Delila. reitag, Abends et Uhr: Faust. onnabend: Simson und Delila. Kammerspiele. (Sommersptelzeit Dr. Emil Geyer.)

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Liebeswalzer. Freitag und Sonnabend: Liebeswalzer.

Lengyel.

Zigeunerliebe.

Christl.

Freitag und folgende Tage: Taifun.

Lessingtheater. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die versunkene Glocke.

Freitag: Das Konzert.

Sonnabend: Der

Neues Schauspielhaus. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Raffles.

Cra: Raffles. in onnabend: Jhr leßter Brief. ia A m

Komische Oper. Donnerstag, Abends 8 Uhr :

reitag: Tiefland. onnabend: Zigeunerliebe.

Schillertheater. Gottscheid - Oper.) ie Förster - Christ. von Bernhard Buchbinder. Musik von Georg Jarno. eitag: Der Trompeter von Säckingen. onnabend, Nachmittags 3 Uhr, bei ermäßigten Preisen: Undine. Abends 8 Uhr: Die Förster-

Manuigfaltiges. Berlin, 24. August 1810. dem

Königsberg |. Pr., 23. August. (W. T. B.) Jn Auditorium Maximum der würdig geschmückten Albertus-Universität oe heute vormittag die E e Investitur und Pro- klamation Seiner Kaiserlihen und Königlihen Hoheit des Kronprinzen als Roctor Magnificontissimus. Zu dem feterlihen Akte war eine glänzende Versammlung von Ehrengästen erschienen, unter ibnen der Kurator der E, Oberpräsident von Windheim, der Ehrendoktor der Albertina, Generalinspekteur Dr. fvetery von der Gol und die Spißen der Behörden. Rings um die

athedra undebenso im Hintergrunde hatten Abordnungen der studentischen Korporationen im Wichs nebft Fahnen und Bannern Aufstellung ge- nommen. Um 10 Uhr traf Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz vor dem Portal der Universität ein, wo er von dem der- zeitigen Prorektor Professor Dr. Manigk begrüßt und darauf in die Aula ‘geleitet wurde. Nachdem die Beethovenhymne „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ verklungen war, bestieg Ereesor r. Manigk die Kathedra und hielt die Begrüßungsansprahe an Seine Kaiser- lihe und Königlihe Hoheit den Kronprinzen, die er mit den Worten \{hloß: „So hoffen wir au, pes unsere ehrwürdige Universität unter dem Rektorat Euerer Kaiserlihen und König- lien Hoheit einer neuen Blüte entgegengeht. Königsberg darf hinter den wers Universitäten niht zurückbleiben, denn sie oll, wie es aus Königlihem Munde einst erklang, ein Herd des ihts sein. Jhre Losung sei „Vorwärts!“ Hierauf fand der JIn- vestiturakt statt. Sodann brachte der Prorektor Professor Dr. Manigk ein dreifahes Hoh auf den neuen Rector Magnificentissimus aus, der nunmehr, ges{mückt mit den Insignien seiner neuen Würde, die Kathedra betrat und folgende Rede hielt:

Eurer Magnifizenz danke ih verbindlih für die gütigen Worte, die Sie namens der Albertus- Universität an mi gerichtet haben. Wie ich es als eine besondere Ehrung angesehen habe, als mir Rektor und Konzile vor zwei Jahren die Würde eines immerwährenden Rector Magnifioentissimus an der ältesten von einem Hobenzollern in reußischen Landen gegründeten Hochschule antrugen, fo erfüllt es mich eute mit Stolz und Freude, nunmehr au persönli in ihren Kreis eintreten und meine Zugehörigkeit zu dieser altehrwürdigen

egestätte deutscher a Mens®ait und Kultur în ihren Räumen efunden zu dürfen. Dabei \{hweifen meine Gedanken mit Ihnen zurück zu meinen Vorfahren, die vor mir diese Würde bekleidet haben und die an ihrem Teil bemüht gewesen sind, der treuen Arbeit der Albertina Förderer zu sein. Sie sollen auch mir als Rector Magni- ficentissîimus zum Vorbilde dienen. Diese festlihe Stunde führt mir wieder die \{önen beiden Jahre vor Augen, die ih als Student im lieben, alten Bonn verleben durfte, cine Zeit, an die ih mit Freuden denke und der ih die Erkenntnis verdanke, welhe Summe von Geist und Scha ensfreudigkeit an einer deutshen Hochschule zum Heile für die deutshe Jugend geleistet wird. In diesen Fahren glaube ich auch durhgefüblt zu Fabel was wir, die Jugend, aus gelehrtem Munde vor allem hören möchten, und meine neue Würde gibt mir die willkommene Gelegenheit, der Dolmetsh dieser Gedanken zu sein. Weisen Sie uns die Wege, auf denen unser deutsches Volk wandeln soll, um die Stellung unter den Völkern einnehmen zu können, die ihm, seinen geistigen und physishen Kräften entsprehend, zu Recht zukommt. Dabei ist uns nit damit allein gedient, die Shwächen und Mängel unseres Landes. zu kennen, denn diese Erkenntnis führt leiht zu Verdrofsen- heit und unfruchtbarer Kritik, vielmehr sehnen wir uns na Be- tonung unseres deuts{h-nationalen Volkstums im By zu den internationalisierenden Bestrebungen, welche unsere gesunde völkische Eigenart zu verwishen drohen. Seien Sie verstchert, daß 1ch jederzeit die Entwicklung der Universität mit größtem Interesse verfolgen und gern Anteil nehmen werde an threm Gedeihen, dessen sie fi, so hoffe und wünsche ih in Zuversicht, zum Segen des Vaterlandes und insbesondere seiner Ostmark bis in eine Zeiten erfreuen möge. Diesem Wunsche bitte ih Sie, mit mir Aus- druck zu geben, indem Sie sich mit mir in dem dreifachen Nuf ver- einigen: „Die Alma mater Albertina, diese Zierde im Kranze deutscher Universitäten, sie lebe ho, ho, hoh!“

Nachdem das How, in das die Anwesenden lebhaft einstimmten, verklungen war, und die Sänger das. Hohenzollernlied von Zöllner wirkungsvoll zum Vortrag gebraht hatten, verließen Seine Kaiser- lide und Königliche Hoheit der Kronprinz, der Senat und das Generalkonzil im feierlihen Zuge die Aula.

Nach Uebersiedlung des neuen Parseval-Luft\chiffes P V1 von Bitterfeld nah München und nach wohlgelungenen Probe- fahrten konnte der öffentliche Luftschiffverkehr in München nunmehr endgültig aufgenommen werden. Es sind bis Ende Oktober d. F. bei guter Witterung tägliÞh 1—2 Ausflüge sowohl in die nähere Um- gebung Münchens als au in das Gebirge vorgeschen. Nähere Aus- ünfte ertetlt unentgeltlich die amtlihe Auskunsftsstelle der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen im Internationalen öffentlichen Ver- kehrsbureau in Berlin, Unter den Unden 14.

Der Beginn des 4. apologetischen Instruktionskursus, den -der Zentralaus\chuß für Innere Mission in Berlin veranstaltet, muß mit Rücksicht auf die Jubiläuméfeier der Berliner Universität, die gerade für den 12. Oktober noh einige offizielle Fest- lihkeiten vorsieht, um einen Tag vershoben werden, und fällt also

-———- ——-7— ——

Berliner Theater. Donnerstag, Abends 8 Uhr : Taifun. Schauspiel in vier Akten von Melchior

Zapfenstreich. Drama in

Franz Adam Beyerlein. Freitag: Goldene Herzen. Sonnabend: Bresters

Die ¿Fesbitdone at: von Victor Léon.

(Sommerpreise.) Frau.

P

(Sommerpreise).

O. (Wallnertheater.)

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Operette in drei Akten

und F. Carr.

Charlottenbura. Donnerstag, Abends 8 Uhr: vier Aufzügen von

illionen.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstr. 12.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: au. Operette in drei Alten / usik von Leo Fall.

Freitag und folgende Tage: Die geschiedene

Lustspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Das Leutuautsmünudel. drei Akten von Leo Walter Stein. reitag und folgende Tage: Das Leutnauts-

Residenztheater. (Direktion : Richard Alexander.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Jm Taubenschlag. S{hwank in 3 Akten von Henneguin und Veber.

Freitag und folgende Tage: Jm Taubeuschlag.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstr.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Pariser Witwen. Lustspiel in 3 Akten von A. Sylvane Deutsch von Max Schoenau. Freitag und folgende Tage: Pariser Witwen.

erst auf den 13. Oktober. Troßdem wird der Kursus bis zum

tober zu Ende geführt werden. Der Kursus, der in dem Auditoria i der Königlichen Universität (Dorotheenstraße 5) abgehalten werde wird, hat (ERS )rogramm : D. Deißmann, Professor der Theologie an der Universitä erlin: „Das Neue Testament als das historishe Dokument des Urchristentums* (4 Stunden); D. See berg, Professor der Theologie an dêr Universität Berlin: Die christliche Gottesidee" (3 Stunden); D. Stange, Professor der Theologie an der Universität Greifswald: „Christentum und moderne Weltanschauun (5 Stunden); Lit: von Walter, Professor der Theolo ie an der Universität Breslau: „Was leistete und leistet die Frau für Verständnis und Bestand des Chcistentums?" (4 Stunden); N. Edy Lehmann, Professor der O RGIe an der Universität Berlin: „Buddhismus und Christentum tn rel Wrondge! ihtlicher Beleuchtung" B Stunden); D. Dr. Dibelius, Öberkonsistorialrat und Stadt, uperintendent in Dresden: „Apologetik und Seelsorge" (2 Stunden): P. W. Steffen, Geschäftsführender Sekretär des Zentral, aus\{u}es für Innere Mission in Berlin: „Die Wohlfahrts. bestrebungen unse1er E und die besonderen Aufgaben der Inneren Mission“ (2 Stunden); P Bunke, Stadtmissionsinspektor in Berlin: «Innere Mission in Stadt und Land" (2 Stunden); Franz Behrens, Cisen, Reichstagsabgeordneter: „Die religiöse Gedankenwelt der Arbeiter" (2 Stunden); Dr. Riem-Berlin, Astronom: „Schöpfung und Christentum“ (2 Stunden); ‘Dr. Weber, reue der Kunst. Ne an der Universität Jena! „Die Wechselwirkungen zwischen N und Kunst, aufgezeichnet an einem Gang durch“ die Kant, geschichte“ (mit Vorführung von Lichtbildern, 3 Stunden). Auch diesmal wird den an die Vorträge zu knüpfenden Besprechungen wiederum ein breiter Raum überlassen werden. Au sind auf viel. fachen Wunsch E von Anstalten der Inneren Mission und von industriellen Unternehmungen, die mit Wohlfahrtseinrih, tungen verbunden sind, in Aussicht genommen. Anmeldungen zum Kursus werden bis zum 30. September erbeten. Der genaue Stunden» lan wird den Teilnehmern im Laufe des September zugehen. Der Betrag für die Mitgliedskarte beträgt 6 Æ, für je zwei Vortrags, zyklen werden auch Karten zu 2 # ausgegeben. Jede nähere Aus- funft erteilt der Zentralausshuß für Innere Mission in Berlin, Dahlem (Post Groß-Lihterfelde-West), Altensteinstraße 51, an den au die Anmeldungen zu richten sind.

Kattowiß, 23. August. (W. T. B.) Amtlih wird gemeldet: Vergangene naht um 12F Uhr entgleiste binter der Ueberführung bei Kilometerstein 28,3 der Strecke Pallowit-So hrau in Obex- {lesien die Lokomotive, der Packwagen und cin Perfonen- wagen des Personenzuges 8833 infolge Vershlämmung des Ueberweges nach starkem Gewitterregen. Die Lokomotive ü rzte den 15 m hohen Bahndamm hinab. Der Lokomotivführer ist unerheblich verleyt, das übrige Zugpersonal und die Reisenden blieben unverleßt. Der Verkehr wurde dur Um- steigen aufrechterhalten und ist heute, 10 Uhr Vormittags, wieder auf- genommen worden.

(W. T W. T

Frankfurt a. M., 23. August. T. B.) Heute vormittag fand die Preisverteilung für den Ueberlandflug statt. Den ersten Preis (25 000 Æ) und den Ehrenpreis Seiner Hoheit des Prinzen Albert zu Schleswig - Holstein erhielt Jeannin, den zweiten Preis (10 000 4) und den Ehrenvreis des Frankfurter Flugsportklubs Lochner, den dritten Preis (59000 Æ) und den Ehrenpreis Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Baden für besonders hervorragende Leistungen unter s{wierigen Witterungsverhältnissen Lin dpaintuer, den Ehbrenpreis Seiner Königlichen Hoheit des Groß- herzogs von Hessen für den Flug mit einem Passagier nach Maîinz Theelen, den Chrenpreis des Frankfurter Flug- sportklubs für den besten Flug nah Mainz ohne Passagier Wiencziers, den Ehrenpreis eines Ungenannten für die besten Schauflüge Plo chmann.

Lauterbrunnen, 23. August. (W. T. B.) Im Gebiet der Jungfrau ist heute der Züricher Tourist Nueßli durch Absturz tödlih verunglüdckt.

Spokane (Washington), 23. August. (W. T. B.) Fast der gesamte Waldbestand im nördlihen Idahbo steht in Flammen. (Vgl. Nr. 197 d. Bl.) Man befürchtet, daß 300 Menschen um- gekommen find. Auf Anregung des Präsidenten Taft hat der Gou- verneur von Idabo die gesamte verfügbare Staatsmiliz zur Unter stüßung der Bundestruppen bei der Bekämpfung der Waldbrände im nördlihen Idaho entsandt. Na einem an amtliher Stelle in Wallace eingegangenen Bericht find nördlich von Murray (Idaho) 56 Leichen gefunden worden. Die 300 Leute, über deren © chicksal man in Sorge ift, find in den Weimutskiefern- wäldern Nordidahos beschäftigt. Man hat keine Nachricht von ibnen. Aus Butte (Montana) wird gemeldet: Sechshundert Mann, die am 20. August zur Bekämpfung der Waldbrände autgerüdckt find werden vermißt. Man befürchtet, daß alle umgekommen find. Di: Feuersäulen rücken der mit Flüchtlingen übersäten Ortschaft Tho mps\o1 immer näher. x

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Polnische Wirtschaft. Schwank mtt Gesang und Tanz in drei Akten von Kraaß und Okonkowsky, bearbeitet von J. Kren. Gesangsterte von Alfred Schönfeld, Musik von J. Gilbert.

s und folgende Tage: Poluische Wirt- aft.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Tilli Greiner mit Hrn Dr. Wilko von ¡Klüchßner auf Haynrode (Karlsruhe Haynrode). Frl. Sofie von Franßzius mit Hrn. Ritter- gutsbesißer Erih von Zadow auf Alt-Wuhrow (Berlin).

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Rittmeister a. D. Albert Oehme (Elisenhof bei Müncheberg). Hrn. Leutn. Friedrich Fretherrn Saurma v. u. z- d. Jeltsh (Züllichau).

Gestorben: Hr Otto von Schoenfeldt. Fr. Selim Sandes von Hoffmann (Schretberhau—

3erlin).

Schwank?

Verantwortlicher Redakteur : J. V.: Weber in Berlin. Verlag der Expedition (J. V.: Koye) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckeret und Verlags- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (einschließli}4 Börsen-Beilage).

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußishen Staalsanzeiger.

twoch, den 24. August

M 19S,

S T T7 I

Erste Beilage

Berlin, Mit

Während bis 1898 die N der verschiedenen Handels und der Landwirtschaft, denen durch eine bedeutend frühere

anzen, ferner von Kartoffeln, Winterraps, Hopfen und Reben sowie über die Aus / l D gebni})e er GrheB fangen! Bei der Aufmachung der Erntestatiftik finden erfahrungsgemäß manche Einzelangaben über den Anbau noch eine Berichtigung ; die hier mitgeteilten

mitgeteilt.

bei Winterweizen Winterroggen

Klee

Andere Wiesen Winter-Naps und -Nübsen

Staaten und Landesteile

zu: h / y um 156 146 ha oder 9,89% und stellte sih auf 1752412 ha

E Anbau der hauptsächlichsten Fruchtarten im F

(Bundesratsbeschliüsse vom 19. Januar 1899 und 11. Mai 1904.)

Vorläufige Zahlen.

uni 1910,

Zusammengestellt im Kaiserlihen Statistishen Amte.

u:

T4 T0,

"

Weizen

Winter-

A Os # O i g

9633

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Winterspelz !)

20, E: L

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entgegengekommen werden soll eit sdehnung der Wiesen {on im Juni statt.

Die Ergebni

Der 1910er Anbau nahm gegen das Vorjahr

V O daen

| Sommer-

6068780 , Winter pelz e 2082 10/7 « DATGLC S .… D421

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¡r Kartoffeln

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Sommer- gerste

Kartoffeln

bei Sommerweizen

Sommerroggen

Bewässerungswiesen

Reben, im Ertrage stehend

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um 27 159 ha, oder 11,5 9%

400 4 852 75 958

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Bewässe-

DUGUE En erst in dem auf die Aberntung folgenden Jahre für das Deutsche Reich bekannt wurden, findet aus Nücksicht auf die ten un Fu des

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E ch2 20 Wir. h 2 R T Q E R U U Q-A Q:U

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Winterraps und Nübsen

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auf 207 991 294 621 117 550

1 570 449

4 289 207

3 296 082 242 741 513 464

112 550

Hopfen

1910,

ollte, seit 1899 eine Ermittlung über die Anbauflächen der hauptsächlihsten Getreidearten und Futter- hebung im Juni 1910 werden in der nachstehenden

abelle

Zahlen werden deshalb als „vorläufige“ bezeichnet.

ha

27 466

m4 A Q

Nehen, im Ertrage stehend

Ostpreußen

Westpreußen . A Brandenburg mit Berlin Pommern . e Been s

Schlesien .

S s. y Schleswig-Holstein Hannover . Westfalen . Hessen-Nassau

Rheinland

Provinz

81 429) 75 177) 53 349 56 361 71 735| 187 616! 137 764| 46 074| 70 371 74 479 64 445! 89 815!

2134|

7 857 3 665 6 904 4115 10 055 24 601 49 683 1138 19 109 1 778 2315 4 749

94

4 024 11 702

38 801| 386 926| 621 693 435 279 654 108 581 498 328 126| 140 976] 431 645 241 395) 146 351| 256 059|

1016

341 424 160 986 240 262 288 437 153 089 373 670 219 045 210 341 239 926 164 318 148 523 255 482

9 644

96 419 72 319 72 048 54 008 111 288 147 904 140 894 52 506 19 334 12 967 22 629 28 828 5431

10 260 9 878 9 087 7659 3 500 8 129 2733 1 060 1 585 1 286

680 556

290 461 334 384 198 846 30 799 135 719 96 334 86 1836 171 460 4 925

263 919 130 020 89 828 145 640 102 395 194 795 59 543 66 182 56 396 57 010 45 079 102 984

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2 473 2585 5231 25 838 491

403 164 164 006 403 055 303 772 219 666 343 436 209 119 200 657 387 119 153 515 175 234 207 009

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6 383 4 704 6 086 8 146) 4 334| 7765) 3321| 6 140 19 568)

Hohenzollern . Königreich Preußen .

Mecklenburg-Schwerin Melenburg-Strelitz Lübe H Hamburg .

Bremen.

Oldenburg . - Schaumburg-Lippe Se Í Waldeck. Braunschweig Ana G A

Königreih Sachsen. . N tum Sachsen . Sasen-Meiningen Sachsen-Altenburg . Sachsen-Coburg-Gotha Sch{hwarzburg-Sondershausen.. Schwarzburg-Nudolstadt . Reuß älterer Linie . Reuß jüngerer Unte Dn S Bayern rechts des Rheins

1 010 749)

42 070 11 030 758 967 18) 5180 1 740 6 632| 4 120! 17 387| 10 200 55 433! 20 038) 8 886) 9 092| 9 349 4 545) 3 496) 599|

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38 029 2 820 13 294 12 496 34 687 16 436 192 003 36 237 21 438 15 189 19 339 83 246

6 207

336 575

2018 19 529 473 4 078 14 309

13 74 5 92 64 4 686 48 149 393 25 Ja 5 637 14810 22 808 33 913 4 379 6 373 13 528 IS0 5 458 512 3 494

52 1 380 496 3 091

59 50 169 361231 329073

226 24 972

56 446

622 160 9 831 233 1 235 224 433

125 190 4 Tie 15 446

9 469 13 816 5 492 6 309

2118

5 438 67 740 308 216 56 743

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1 538

1 093

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12 294 996

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104 468 10 201 7 887

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5 793

3 658

3 673 1311

3 268 25 378 257 704 16 262

37 699 525 118

1

2 106 14 581 502 1.555 2 453

478 7 297 93

3 009

2011 1 092 1

158

9 762 34 493 8 731

3182016

9026| 109 070 680 20 026 17 2 569 16! 2 999

9 233! 5 743

4 “UDD 33 824 4 286 3 198 8 367 28 344

13 959

150 630 26 028 18 631 11-069 19 022 20

2910 27

5 873 46 4746 3

11 880 34 56 635 396

1 070 903 903 34 680 142

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10

17 691 93

links des Rheins Königreich Bayern Württemberg . Bie v

283 643| 33 890 41 226

138 867)

23 049

7 883 2 031 481

63 808 162 851 48 679 481

529 046] 36 805 48 486 54 567|

36 349) 354045} 5030221 364 959 4 616 93 8271 150826} 101 419 3 084 52 179 73 835 88 200

210 48 747) 114251 92 597

273 966 94 501 10 190 43 318

43 224 24 179 27 8345 27 265

1 105 583 1 045 288 636 l 594 146 172 1 218 135 398 1 165

170 644; 15 529 66 570! 53 963

17 784 3 400 1 119 L LLdA

) 989

Elsaß-Lothringen Deutsches Reich. dagegen R

D tos fck N D

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B

1893

———

1 752 412| 1 596 266| 1 678 432 1 397 211| 1 753 760|

1 785 203;

1903 Klee oh ne Beimishung von Gräsern.

Berlin, im August 1910.

Marktorte

207 991 235 150 206 165 349 576 182 229 141 9201 157 975 255 465 147 345 311 719 142 093

134 749 142 463 155 041 156 343 181 531 169 302 189 064

b

niedrigster

294 621 299 404 305 003 306 046 320 716 333 454 340 607 300 026 311 723 314 671 317 320

324 156

327 489]

6 068 780 6 008 986| 5 994 043) 5 904 677| 5-972 910/ 6 020 457! 5 970 247 5 878 630) 6016 181) 5 632 047

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5 736 854| 5 789 174]

325 718] 5 799 302) 322 151 5 807 610

338 699] :

5 705 165

343 708] 5 866 034/ 347 044] 5 830 034

gering

i ; ; lte 9 x Weizen. 1) Winterspelz, auch mit Beimischung von Noggen oder Weizen. ?) C e | e A s) Die Trennung der Wiesenfläche in „Bewässerungs-" und „andere aber der Fall zu sein; es wird deshalb von da ab der Vergleich für- beide Wiesenarten gegeben. E Kaiserliches Statistisches Amt.

117 550} 1 570 449) 4 289 207] 3 296 082 122 402} 1 646 407] 4 308 2844 3 323 733 126 087] 1 629 277] 4 274 798} 3 292 647 137 921] 1 701 687 3 297 430 128 797} 1 644 514 3 302 001 125 206] 1 633 227 3 316 593 128 831] 1 627 430 3287 753 146 394] 1 705 312 71 3 251 507 137 806] 1 643 871 3 240 576 175 611] 1 858 613 3315 851 135 308] 1 669 904

07 546 4 121 021

3 999 741) : 3 996 921} : 3 999 052] 3 ( 3 979 643] 3 05: 4 028 692}

3916 726} 3025 103

1 640 865 1 635 329 1 643 871 1 652 791 1 663 080 1 600 628

134 389 156 017 167 474 174 570 188 431 178 534

182 281] 1 594 407] 3 906 9691 3 036 867

Klee, auch mit Beimischung von Gräfern.

Qualität

mittel

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

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höchster

I A | niedrigster | höchster } niedrigster | höchster

é | 6 | Ab h

23 082 103 2041 841 2 081 833 1 970 278 2 074 696 1 961 424 2034 376 41 887 684 1 924 590 1 802 691 1 808 456

1 824 626 1 802 062 1 783 282 1 741 875 1 775 268 1 701 194 1 740 844

242 741 243 010 238 605 234 472 240 923 235 738 227 906 226 203 226 531 222 872

229 400

223 128 214 503 215 589 215 616 215 828 212056 208 255

5 447 614 51 421 5 438 494 41 788 5 438 235 57 381 545 092! 5 425 628 41 125 558 506) 5 392 849 60 556 s) 5 960 241 61 790 5 947 407 84 028

5 950 178 79 967

5 949 533 87 319

5 936 280 51 185

5 909 981 70 094

513 464! 522 197] 529 079!

37 T1 84 341 84 307 85 934 89 448 96 973 101 195

5 887 567 5915 475 5911 962 5 909 693 5913 995 5 912 626 5915 502

Erntefläche

27 466 28 969 35 865 38 297 38 861 39511 37 888 36 688 36 739 37 599 37 191

38 740 39 525 40 700 42 074 12 203 42 065

B Lf 4)

- 3) Bis 1903 Winterspelz ohne Beimishung von Roggen oder Weizen.

F. V.: Fuhry.

Verkaufte Menge

Doppelzentner

Wiesen“ war bis zum Jahre 1905 nicht gleichmäßig durchgeführt.

Verkaufs3»

wert

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Von

Am vorigen

Markttage Durch | shnitts- | preis Ab 6

Durchschnitts- preis für 1 Doppel-

zentner dem

1906 ab scheint dies

Außerdem wurden am Mackttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schäßung verkauft Doppelzeutner (Preis unbekannt)

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Allenstein « « « S Schneidemühl .

Breslau , « » » Vai i. Schl. . R C A

18,00

18,00 16,20 18,00 18,00

18, i | 18, Lt 18, 18,

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00 20 30 5)

Weigzeu, 19,50 |. 21,00 | 18,50 18,70 18,50 19,00 18,20 18,30 18,70 18,80 19,00 19,50

21,00 19,00 19,00 19,20 19,00 20,00

19,50 18,20 18,50 eh O 18,40 | 19,00 |

18,57 18,61

18,50