1871 / 3 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

dieses vielverheißenden Jahres um den Äeggekrönten Königlichen

Heerführer versammelt zu scin. Das deutsche Heer hat unter Ew. Königlichen Majestät glorreicher Führung die Einheit der deutschen Nation gegen den äußern Feind erkämpft. Ew. Königliche Majestät haben im Vereine mit den deutschen Fürsten und freien Städten den unshäßbaren Werth dieses heldenmüthigen Kampfes wohl erkannt und denselben bethätigt in dem Streben, die innere Einheit der Nation als s{önsten Lohn für die groß- artigen Opfer zu dauernder Größe zu erheben, Der heutige Tag ist dazu bestimmt, das ehrwürdige Deutsche Reich in ver- jüngter Kraft erstchen zu sehen. Ew. Königliche Mujestät wollen aber die angebotene Krone des Reiches erst dann er- greifen, wenn sie alle Glieder desselben s{üßend umfassen kann. Nichtsdestowenigec erblicken wir heute hon in Ew. König- lichen Majestät das Oberhaupt des deutschen Kaiser-

- r eichs und in dessen Krone die Bürgschaft unwiderruflicher

erwidert.

Einheit. -König- Friedrich- Wilhelm IV. . sagte vor 21 Jahren :

»Eine Kaiserkrone kann.nur quf dem Schlachtfelde errungen werden.« Heute, da dieses Königliche Wort sich glänzend erfüllt hat, dürfen wir uns wohl Alle in dem Wunsche vereinigen, es möge Ew. Königlichen Majestät durch Gottes Gnade noch recht lange und gesegnete Jahre vergönnt "sein , dieses geheiligte Symbol deutscher Einheit und Kraft in Frieden zu tragen. Jur Bekräftigung dieses aufrichtigen Wunsches rufe ich die Worte aus, welche der. hohe Verbündete Ew. Königlichen Majestät , der König von Bayern zu geschichtlicher Bedeutung erhoben hat: »Hoch lebe Se. „Majestät König Wilhelm der Siegreiche!«

_—‘i-Das Staats-Ministerium trat heute zu einer

‘Sißung zusammen.

Am 1. Januar 1871 ist das Strafgeseybuch für

“den Norddeutshen Bund vom 31. Mai 1870 im * ganzen Umfange des Bunde8gebiets -in- Kraft getreten. Mit demselben Tage ist das Bundes- und Landesstrafrecht, insoweit

dasselbe Materien betrifft , welche Gegenstand des: Strafgeseß- buchs für den Norddeutschen Bund sind, außer Wirksamkeit geseht worden.

Offizielle militärische Nachrichte n. 1) Vérsailles, 3. Januar. E or Paris auf der Ostfront am 3. diesseits lebhaftes Ge- \chüßfeuer , welches der Feind nur aus Fort Nogent schwach

von: Podbielski. C 3, Januar. : R6zières is gestern Mittag 12 Uhr von preußischen Trup- pen beseßt worden. Ueber 2000 Gefangene gemacht , darunter 98 Offiziere. 106 Geschüße erbeutet, und viele Vorräthe an

Lebensmitteln. von -Woyna.

…… Aus den Hauptquartieren in Versailles, 29. Dezember.

Se. Majestät der König empfingen gestern in Privat-

7 Audienz den Commandeur der Garde-Artillerie-Brigade, General- * Major Prinzen Kraft „von Hohenlohe. “Bald darauf meldete

sih der Generak - Lieutenant von Kameke, General-Jnspecteur

‘des Ingenieur-Corps, der von Mézières hier. angelangt ist.

__ Die Feiertage. sind an. den. Vorposten ruhig - verlaufen. Nur. vor den Feldwachen von S{loß Meudon kam es am 26.

“Abends zu einem fkleinen Geplänkel, das jedoch ohne ernstere “Folgen ablief. Die preußischen: Wachen -meldeten' gegen 7 Uhr,

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“Compagnie noch- herankam , wax es den Vorposten. schon ge- ‘lungen, den Feind, zur -Umkehr: zu, bewegen, / Er ließ 5 Ver-

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daß aús dem Fort IT}sy anzei da die Stärke der französischen Compagnien. durchschnittlih auf 70-100. Mann. zu. berechnen ist, ungesähr 150 Mann, sich (eUn Dat, unterer eno nicht beseßte Dorf Meudon vorbewegten.

etwa: 2 Compagnien, im Ganzen also,

a man ents{lossen war, den Feind an diesem Punkte, den er schon öfters des Fouragirens halber zu betreten versucht hat,

[nit zu: dulden , so" erhielt. eine preußishe Compagnie Befehl,

‘das Vorhaben der: Franzosen: zu vereiteln. Allein ehe diese

wundete: zurück 7 diesseits. Hine Mente, 1; Die Beschießung. der französischen . Festung8werke vor Paris hat am 27. Dezember ' begonnen. Verschiedene Batte-

‘*xien,* die, wie es scheint, ohne daß der Feind cs. bemerkte, in

Position. gebracht ‘werden konnten, eröffneten von. den Stellun-

unmöglich machte, die Verhältnisse für un

gen der Sachsen her zu gleicher Zeit ihr Feuer auf die {on vor- der Cernirung errichteten Ppassageren Befestigungen des Plateaus Mont Avron. Obwohl * bei der trüben Witterung, die eine scharfe Beobachtung “'des* Zielobjekts

sere Artillerie nicht günstig lagen, gelang es do, nah etwa 3 Stunden die feind- lichen Geschüße zum Schweigen zu bringen. Ob bei dieser ersten Kanonade ein Theil der französischen Artillerie , deren Stärke an diesem Punkte auf etwa 40 Geschüße angegeben wird , demontirt worden is , oder ob die Bedienung8mann-

schaft, um dem preußischen Feuer zu ‘entgehen, sih zurückzogen, -

vielleicht unter Wegführung einiger besonders exponirter Geschüße, läßt sich noch nicht übersehen. Jedenfalls war das Bombarde- ment, das der Feind später wieder eintreten ließ, von geringerer Intensität, als seither, was auf eine Verminderung in der Zahl seiner Geschüge schließen läßt. Die Beschießung ist preußischer- seits am 28. und 29. früh fortgeseßt, und hat der Feind heute nicht mehr géantwortek.

Die 1, Armee unter dem Oberbefehl des Generals der Kavallerie Freiherrn von Manteuffel hat in den Monaten No- vember und Dezember die ihr zugefallenen verschiedenartigen Uufgaben ungeachtet der mannigfachsten Schwierigkeiten glücklich gelöst. Jn kaum acht Wochen hat dieselbe mit demeinen ihrer Corps, welches als- Besagung in der Festung Mey zurükblieb, die Eva- fuirung und den Tranéport von. mehr denn 150,000 Krieg8- gefangenen nah Deutschland bewirkt, die festen Pläge La Fère, Diedenhofen, Montmédy und Mézières genommen und die Cernirung resp. Belagerung von Longwy und . Péronne zur Ausführung gebracht. Mit den anderen beiden Corps und einer Kavallerie -/ Division trat General von Manteuffel den Vormarsh gegen Westen an, {lug am 27. No- vember dié Schlächt von “Amiens, beseßte Tags darauf diése Stadt, am 30. die Citadelle und am 5. Dezember bereits Rouèn, in” welches ' am folgenden Tage der kommandirende General seinen- Einzug hielt. Diesem vierwöchentlichen ununter- brochènen- Marsche konnten zunächst einige Tage: der - Ruhe folgen, um so mehr, ‘äls durch die Beseßung der Hauptstadt der Normandie in dén Operationen auf diesem Theile des Kriegsschauplaßzes ein gewisser Abschluß erreiht worden war.

Allgemein strategishe Rücksichten hattén ein weiteres Vor- dringen in" der Richtung auf le Hävre nicht zeitgemäß, vent aber die Besegzung von Dieppe am Kanal ua Manche) nothwendig erscheinen lassen, und so er- olgte denn auch diese am 9. Dezember. Alle weiteren Maßnahmen des Generals von - Manteuffel wurden bedingt durch die Unternehmungen und Bewegungen der Nord- Armee unter General Faidherbe und die darüber einlaufenden Nachrichten. Es ‘erschien / hiernah geboten, daß die I. Armee ibre Operationen über Rouen hinaus westwärts nicht weiter

ausdehrie, sodann, daß General von Manteuffel in der Nähe

von Amiens seine Kräfte konzentrire, um die Positionen längs

l der Sonime zu décken und einem weiteren Borrücken - des Feindes in der Richtung auf. Paris Halt zu gebieten. Bereits

am. 23. Dezember“ trafen die beiderseitigen Nord - Armeen auf einander: ungeachtet der festen Stellung Faidherb&s und troß der großen Ueberzahl“ desselben griff General von Man- teufsel denno den Feind etwa zwei Meilen nordöstlich Amiens

“in dessen: Positionen cin beiden Ufern der zur Somme sließenden

Hallue an, ‘nahm “in siebenstündigem Kampfe eine Reihe von Ortschaften von Beaucourt über Querrieux bis Pont-Noyelles und watf die etwa 60,000 Mann starke feindliche Nordarmee bis über den Abschnitt der Hallue zurück. Die Erbeutung mehrerer Geschütze und eine große“ Anzahl von Gefangenen war der nächste, das Zurückgehen des Feindes bis in das der belgischen

| Grenze vorliegende Festung8viereck ‘der weitere Erfolg “dieses

Sieges. General von Manteuffel nahm schon am nächsten Tage die energische Verfolgung des Feindes in 'nordöstlicher Richtung auf, erreichte bei dieser am 25. bereits Albert und am 26. die Gegend von Bapaume. Nach weiteren kleineren Gefechten wurde am 27. mit der Cernirung der Festung Pé- ronne begonnen, während am, folgenden Tage der in dem Saarbrückener Vorspiel des Krieges oft genannte Oberst-Lieute- nant v. Pestel bei Longpré mit einer fliegenden Kolonne von 3 Compagnien und 3 Escadrons 3 Bataillone in die Flucht

{lug und denselben ihre /3 Fahnen nebst 10 Offizieren“ und

mehreren hundert Mann abnaähm. /

General Faidherbe {rieb si in den ersien von ihm ver- breiteten Nachrichten in den Kämpfen vom 23. und 24; De- zember zuerst einen vollständigen, dann einen theilweisen- Sieg auf seinem rechten Flügel zu; nichtsdestoweniger trat er seinen Rückzug in der Richtung auf die Festung Arras an. Sein Hauptquartier befand si in den ersten Tagen nach jenen Geféchten in Vitry, dann in der Umgeden von Douay, von wo aus er in einer an seine Truppen gérichteten Proklamation aussprach, »daß

seine gegenwärtigen Operationen- nur strätegishe-Mänöver seien, dur welche er den Besiß einér festen Defensivstellúng zu sichern und der Armee Erholung zu gönnen beabsichtige. «

Wie die ersten Kämpfe bei Amiens im Monat November und die fast gleichzeitigen an der Loire, so haben nun auch diese Erfolge der 1. Armee wiederum die Hoffnungen der pari- ser Machthaber auf Entsezung der Hauptstadt von dieser Rich- tung aus vorläufig vernichtet und sind sonach von wesentlicher Bedeutung für die weitere Kriegführung gewesen.

Französischerseits sind vom Kriegsschauplaßz folgende Nachrichten eingegangen : Aus Lille vom 3. Januar wird gemeldet: Gestern kam es

in der Gegend zwischen Ervillers und Awchiet zu einem Gefechte

zwischen der ersien Division dcr Nord - Armee (Faidherbe) und dem Feinde. Jm Laufe des Kampfes gelang es den Franzosen, sich vorübergehend des Dorfes Behaynier (östlich von Achiet an der Straße von Bapaume nach Arras) zu bemächtigen , sie mußten dasselde aber unter bedeutenden Verlusten wieder räu- men. Der Rest der Nord-Armee kam nicht ins Gefecht.

Brüssel, 2. Januar. Die »Independance« meldet: Ge- neral Faidherbe hat plößlich sein Lager bei Vitry abgebrochen. Seine Truppen sind sehr demoralisirt, 300 Mobilgardisten aus der widerspenstigen Gegend von Hazebrouk mußten nach Cher- bourg gebracht werden.

In Autun wurde der Kommandant Chevet von der Guerilla vom Osten wegen angeblichen Aufgebens seines Postens vor dem Feinde von den Garibaldianern zum Tode verurtheilt, Da seine Untergebcren um seine Begnadigung eingekommen waren, so wurde er zua leben®länglicher Galeerenstrafe begnadigt, aber vorher öffentlich shimpflich degradirt.

Aus Pruntrut sind über Bern folgende Nachrichten eingegangen: Am 1. Januar Kampf bei Abbevilliers und Croix. Die Franzosen befinden sich auf dem Rückzuge; 200 Mann vom Corps der »Vengeurs« wurden von Schweizer Truppen

efangen genommen und brachten die Nacht hier zu. Am 2. d. And ein größerer Zusammenstoß bei Delle statt, über welchen nähere Mittheilungen noch nicht vorliegen. Das Gros der Schweizer Truppen stand bei Boncour.

Während die Königlich belgische Regierung in dem

Kriege, welchen Deutschland gegen Frankreich führt, nicht nur

Alles vermeidet, was als eine Nichtachtung der Neutralität e werden könnte, sondern auch bei den verschiedensten

elégenheiten die wohlwollendsten Gesinnungen gegen Preußen Und seine Verbündeten an den Tag legt, hat ein Theil der belgischen

“Journale gegen Deutschland eine durchaus feindselige Haltung beobachtet. Die Fälschungen, Verdächtigungen und Verläumdungen

derselben sind schon oftmals in deutschen Blättern, freilich exfolg- los, dargelegt und zurückgewiesen worden. Die feindliche Hal- tung dieser Organe wurde von der öffentlichen Meinung Deutsch- lands deshalb stärker empfunden, als es sonst der Fall gewesen

wäre, weil diese Blätter in französischer Sprache uns angreifen,

weil sie von Franzosen geschrieben und redigirt sind und weil

_die Interessen der Pariser Regierung der Nationalvertheidigung

von ihnen mit allen Mitteln der Unwahrhett vertreten werden. Wir erwähnen diese Sachlage nur deshalb an dieser Stelle, um ausdrücklich zu erklären, daß die belgische Regierung dieses

feindlichen - Verhaltens eines Theiles der bezeichneten Blätter

wegen kein Vorwurf trifft, und daß sie dafür nichk mehr verant- wortlich gemacht werden kann als andere Regierungen, in deren Ländern die Preßfreiheit herrscht.

Wir find in der Lage, folgende, von den Deutschen im Namaqua - Lande , der äußersten Nordgrenze der afrikanischen Cap-Colonie, an Se. Majestät den König in das Hauptquartier

_zu Versailles abgesendete Adresse veröffentlichen zu können:

: Oofiep,/, Kl. Namaqualand, den 14. Oktober 1870. Allerdurhlauchtigster und Großmächtigster König! : Allergnädigster König und Herr! | Auf Ew. Majestät Ruf sind Deutschlands streitbare Söhne unter die oft erprobten Waffen geeily um Shmach und Frevel von dem

, Vaterlande abzuwenden.“ Gott ist mit Ew. Majestät und ibnen gewesen Und heute jubeln |

die Deutschen au im fernsten Lande über die bei Weißenburg, Wöith

„Und Meß erfochtenen glorreichen Siege, Leider * ist es uns nicht ver-

öunt, in diesem heiligen Kriege Streiter zu sein, da Tausende von

Meilen uns „von der theuren Heimath trennen. Noch nie' ist uns

Deutschen das Gefühl der Zusammengehörigkeit so nahè getreten, als in den leßten bewegten Wochen und heuté"zum ersten Male sind wir

hier, theilweise aus weiter Ferne, - einmüthig versammelt, um Unser

cherflein zur Linderung der Leiden der Verwundêten beizutragen und Ew. Majestät, dem Heldenführer unserer Armee, unsern ehrfurchts- vollsten Dank auszu'prechen für die Errettung des Vaterlandes vom fremden Joche. Seien Ew. Majestät versichert, daß hier an der äußersten Nordgrenze der Kap-Kolonie, unter der tropishen Sonne Nama-

E E I T E CEZAE C S E F: F E EREN E T R M E M B Ep S E E I E A E E D E T SE T R Sg Q DOs E T E T D I Ie PEE T E I T D T I E T mzr T - ——- —————— —- —————————————————————————— y

E D E Is E I T E P E E I R R E Er r E R AEEE S E E E R T E E F Ee E E E E E T E E E T T au BRC E S Sade s C I A PE ciu O t e E B Es, E E E R E L L E F E D E T E R E T O

S A E je Be E E R M E rh, R f S TERIC. pr f CRRE B FA S R Tele s 7B 1E Bac s R drs lat Es D D e Ls C P ea f A T A L R h 6 rhn Bee A I M 1+ 7 S ate A 2 R E E Es h L e S E LAT A O Be Fa ¡4

s E A Se “E RRE R ú 4 L e Bes 3 E 4 L A EEE E I E E J Cet G E D A Es s E R EsS 2 Ee R N R ch E R L e : 2 me E ü É

qualands, Deutschlands Söhne von denselben patriotishen Gefühlen 5 :

7

| beseelt sind, wie ihre Brüder unter den Waffen.

In tiefster Egrfurt verharren Ew. Majestät unterthänigftèn Deutschen des Namäqualandes. (Folgen die Unterschriften.)

__ Straßburg, 31. Dezember. Jm Departement Nieder- rhein, wo jeßt sämmtliche 84 Steuer-Emvfänger-Stellen im Ganzen mit 48 Steuer-Empfängern beseßt sind, ist die Erhebung der Skeuern Überall im Gange. Einige Gemeinden, deren Einwohner die Zahlung verweigerten, haben durch Einlegung von Militär-Kommandos dazu angehalten werden müssen.

Im Departement Deutsch-Lothringen sind bis jeßt 28, im Departement Oberrhein 17 Steuereinpfänger angestellt, hierzu obige 48 macht zusammen 93.

Die Zahl der angestellten Enregistrements-Einnehmer ist gegenwärtig auf 19, diejenige der Hypothekenbewahrer auf 8 gestiegen. Ihre Thätigkeit ist jedoch bei dem Darniederliegen des Geschäftsverkehrs und weil die Gerichte ihre Funktionen eingesiellt haben, unbedeutend.

Die genaueren Ermittelungen über dás Kataster haben ergeben, daß sich dasselbe zwar in sehr gutem Zustande befindet, daß aber nur die Mutterrollen und nicht (wie beim preußischen Kataster) die Karten und Flurbücher, welche größtentheils vor 90—60) Jahren angefertigt, bei der Gegenwart erhalten worden sind. Es ist unerläßlich, diesem Uebelstande vor und nach bei den eintretenden Besißveränderungen abzuhelfen.

TSúrttemberg. Stuttgart, 3. Januar. (W. T. B.) Wie der »Staats-Anzeiger« mittheilt, ist gegen die Marschallin Canrobert wegen eines von ihr herrührenden, in der »Times« veröffentlichten, die Behandlung der Krieg8gefangenen bétrefsen- den Briefes, eine Vernehmung eingeleitet worden. Nus der- selben hat sich ergeben, daß das betreffende Schreiben nicht für die Veröffentlichung bestimmt war, fondern sich viemchr auf vergangene Verhältnisse bei Gelegenheit überfüllter Gefangenen- Transporte bezog, und daß dasselbe nicht den Zweck hatte, Vor- würfe gegen die deutsche Nation oder gegen die deutschen Re- gierungen zu erheben. Eine Berichtigung seitens der Marschallin ist der »Times« bereits zugegangen.

Desterreich-Uungarn. Prag, 2. Januar. Am 25sten Dezember genehmigte der Kaiser die erforderliche Lan- desumlage, deren Berathung der leßte Landtag ver- weigerte. Die seinerzeitige verfassungsmäßige Genehmi- qung bleibt vorbehalten. Die Einhebung der Schul- bezirk8zuschläge in Carolinenthal hat seitens der Bezirk8haupt- mannschaft auf Gemecindekosten bereits begonnen, da die Ge- meinde cine Beschlußfassung in dieser Richtung verweigerte.

* Niederlande. Haag, 2. Januar. (W. T. B.) Das neue Kabinet ist“aus folgenden Mitgliedern gebildet : Thorbécke Inneres, Guericke Aeußeres, Jolles Justiz, van Bosse Kolonien, Blussee Finanzen, Boons Krieg, Broex Marine.

“Großbritannien und Jrland. Lond-on, 2. Januar. Mit dem gestrigen Tage is in Jrland die Trennung von Kirche-und Staat, wie sie in voriger Parlamentsse\ssion he-

{lossen worden, in Kraft getreten.

Lord Walsingham ist, 68 Jahre alt, géstorben.

_— 3, Januar. (W. T. B.) Auf die von’ der englischen Regierung am 29. Dezember erhöbenen Reklamationen wegen der Versenkung englischer Schiffe bei Duclair soll gestern eine

Erwiederung des Grafen Bi8nmarck 'eingetröffen ‘sein, welche

P Ae Dit über den Vorfall äußert, ‘eine“sofortige Unter= juhung, sowie evenfuell angemessene Entschädigung verheißt.

Frankreich. Aus Paris vom 26, Dezember wird der »Indépendance belge« gemeldet, daß in den Gehölzen bei Paris zahlreiche Bäume gefällt werden, um dem Mangel an Brenn- material abzuhelfea. Die Truppen , welche bisher außerhalb der Stadt standèn „sind wegen der” höhen: Kälte nah Paris zurückgekehrt. 600. Fälle von - Erfrierung sind vorge- kommen. “Das »Journal officiel« bemerkt bezüglich des Qurückziehens der Truppen, daß dies --keine8wegs8 ein - Auf- hören oder auch nur ‘eine Unterbrechung der kriegerischen Operationen in sih schließe. Das amtliche Blatt enthält ferner einen Artikel, welcher die Besorgnisse der Bevölkerung wegen des herrschenden Mangels an Brennmaterial zu beseitigen sucht, indem darauf hingewiesen wird, daß die Hauptstadt in den Gehölzen von Boulogne und Vincennes, sowie in. den Bäumen - der Boulevards und der Landstraßen innerhalb der Bannmeile ausreichendes Material besiße, um diesem Mangel zu begegnen.

“Die France « vom 27. - Dezember . spricht “si -

‘wie’ folgt, gegen die Aufhebung der - Géneral-.- und Arkron-

dissementsräthe aus: »Jndem die Regierung von Bordeaux die E

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