1871 / 6 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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der vorgedachten Verordnung die verfassungsmäßige Genehmigung

zu ertheilen. i

Nach ciner kurzen Bemerkung- des Abg. Dr. Virchow er- folgte die Annahme dieses Antrags mit großer Majorität.

Die Vorberathung des Staats8haushalts-Etats für das Jahr 1871 im ganzen Hause wurde hierauf fortgeseßt.

1) Oeffentliche Schuld. Kap. 32: 27,152,600 Thaler.

Hierzu lag der Antrag des Abg. Richter (Hagen) vor:

Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: zu D. Schwe- bende Schuld Schaßanweisungen an ZJinsen statt 468,000 Tblr. für 11,700,000 Thlr. Schuldkapital nur 462,000 Thlr. für 11,550,000 Thlr. Schuldkapital zu bewilligen. ;

Der Finanz-Minister Camphausen erklärte sich mit diesem Antrage einverstanden.

Die Positionen wurden mit der hiernach erforderlichen Modifikation bewilligt.

Es folgte: Ministerium der au8wärtigen Angelegenheiten. Fortdauernde Ausgaben: 77,500 Thlr.

Hierzu lagen folgende Anträge vor:

Vom Abg. Dr. Virchow:

Zum Etat des Ministeriums der auswärtigen Angelegen- heiten, Ausgaben, ‘Tit. 1. Aversional-Entschädigung an den Norddeutschen Bund für die Besorgung speziell preußischer An- gelegenheiten :

Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: 1) Die Summe von 30,000 Thlr. abzuseßen, und dafür unter den einmaligen und außerordentlicen Ausgaben folgenden Titel zu bewilligen: Einmaliger Beitrag an den Norddeutschen Bund für die Besorgung speziell preußi- scher Angelegenheiten 30,000 Thaler. 2) Die Königliche Staatsregie- rung aufzufordern, dafür zu sorgen, daß Ausgaben, durch welche das Geldbewilligungsrecht des preußischen Landtages über die in der Bun- desverfassung enthaltenen Bestimmungen hinaus beschränkt wird, fünftig niht mehr in den Etat des Bundes aufgenommen werden.

erner vom Abg, Dr. Löwe:

as Haus der Abgeordneten wolle beschließen: bei Gesandtschaf- ten Tit. 2 Besoldungen des Gesandtschafts - Personals. 1) Dresden. Gesandter. Gehalt £000 Thlr, Repräsentationskosten 4000 Tblr, zusammen 10,000 Thlr., Legationssekretär. Gehalt 800 Thlr., Lokal- zulage 900 Thlr, zusammen 1700 Thlr, als künftig wegfallend zu bezeihnen. 2) Hamburg Gesandter Gehalt 6000 Tha- ler, Repräsentationskosten 4000 Thaler, zusammen 10,000 Thaler , Legations - Kanzlist. Gehalt 1000 Thlr. , Lefkalzulage 500 Thlr, zusammen 1500 Thlr., als künftig wegfallend zu bezeich- nen, 3) Oldenburg. Gesandter. Gehalt 6000 Thlr., Repräsentations- fosten 2000 Thlr. zusammen 8000 Thlr, als künftig wegfallend zu bezcihnen. 4) Weimar. Minister- Resident. Gehalt 3000 Thlr., Re- präsentationsfkosten 3000 Thlr., zusammen 6000 Thlr.,, als künftig wegfallend zu bezeichnen. j

Der Regierungs - Kommissar , Wirklicher Legations-Rath von Bülow, erklärte \sich gegen die Annahme beider Anträge.

An der hierüber eröffneten Diskussion betheiligten si die Abgg. Dr. Löwe, Dr. Braun (Wiesbaden), Graf Bethusy-Huc, Dr. Virchow, P. Reichensperger (Geldern), Lasker.

Beim Schlusse des Blattes dauerte die Spezialdebatte

_noch fort.

Offizielle militärishe Nachrichten. 1) Aus einem Telegramm Sr. Majestät des Königs an Ihre Majestät die Königin. Versailles, 6. Januar.

_ Gestern von 9 Grad Kälte auf 1 Grad Wärme gestiegen, heute völliges Thauwetter, 7 Grad warm und s{chöner Sonnen- schein. Die Beschießung hat bereits Fort Jssy zum Sch{hweigen gebracht. Ueberall scheinbar gute Wirkung. Unser Verlust 3 blessirte Offiziere und 10 Mann, 4 Todte,

Ch) Wilhelm.

V r Paris lebh fte 8 Feuer der Bel s-Art or Paris lebhaftes Feuer der Belagerungs-Artilleri die Süd-, Ost- und Nordfront mit fue Wirkun Sortas is Beim General v. Werder fanden \üdlih Vesoul verschie- Dene Vorpostengefecte statt, in welcben derselbe 200 Gefangene

gemacht hat. P

at von Podbielski.

A e Mézières, 6. Januar.

L Rocroi ist heute besezt worden. Es sind 300 Gefangene

gemacht, 72 Geschüße, 1 Fahne und viele Waffen erbeutet, sehr

bedeurende Vorräthe von Munition und Lebensmitteln vorge-

Funden worden. Jn Rocroi find 8 deutsche Gefangene befreit

__ worden, darunter 2 als Spione festgehaltene Preußen. Der Hand- “fireich wurde gemacht mit 5 Bataillonen Jufanterie, 2 Escag-

Drons Husaren, 6 Feld-Batterien und 1 POML N Eapaguie,

e von Senden.

__— An die Beschießung des Mont Avron, welche eine erfolg- reiche Einleitung des artilleristischen Angriffs auf die franzö- fische Hauptstadt bildete, hat fih bald die der östlichen Forts und seit dem 5. d. Mts. auch die der Südfront der pariser Befestigungen, wenigstens deren westliche Hälfte, angerciht: Die diesseits errichteten und ohne Störung des Feindes armir-

s{chanzungen von Villejuif, gegen die Forts Jy, Vanves und Montrouge und gegen den point du jour, so wie die Kanonenboote der Seine-Flotille eröffnet,

__ Der durch die eben genannten Werke bezeichnete Terrain- abschnitt umfaßt die fortifikatorishen Anlagen der südlichen Befestigungsfront, östlih von der route impériale nach Fon- tainebleau bis westlich nach Sèvres und zum point du jour, dem Punkte im Südwesien der Stadt-Enceinte, bei welchem die

gen nach Nordwesten wieder verläßt. Wesilich der Straße nah Fontainebleau liegt das Fort von Bicêtre, östlih derselben die Forts Jvry und Charenton. Die schon genannten westlich dieser Straße befindlihen Werke Montrouge, Vanves und Jssy, von zahlreichen Ortschaften im Süden der Hauptstadt umgeben, liegen auf einem hügeligen Plateau in fast gleichen Abständen von etwa 3000 Schritt von einander entfernt. Vom Fort Jy bis nordwärts zu den Be- festigungen von St. Denis umströmtdie Seine in weitem nah Nord- osten ein- und nah Südwesten ausspringenden Bogen die Stadt Paris, derselben auf dieser Strecke eine bedeutende Defensivkraft verleihend. Die südlichen Forts, auf beiden Flügeln an die Seine sich anlebnend, sind zu einer Zeit angelegt, wo die Trag- fähigkeit der gezogenen Geschüße noch nicht in die Waagschale fiel und es nicht nothwendig schien, die denselben vorliegenden Höhen in Betracht zu ziehen. Diese, bei Meudon, Clamart und Chatillon gelegen, beherrschen - die Forts theilweise, ein Uebelstand, welchem General Trohu noch Anfangs September durch Errichtung " vorgeschobener Befestigungen abbelfen wollte, wozu ihm jedoch die cernirenden Truppen keine Zeit ließen. Der Besiß dieser Höhen, welche der Feind in verschiedenen Ausfällen den deutschen Truppen ‘wieder abzunehmen vergeblich versuchte, ist um so wichtiger, als die dort von den Franzosen errihteien þrovisorischen Befestigungen diesseits zu offenfiven und defensiven Zwecken ausgebaut und armirt worden sind. Die nunmehr 1m Süden beschossenen Forts sind vier- oder fünfeckige, regelmäßig bastionirte, ge- schlossene Werke, von durchschnittlich 300 Schritt Seiten- länge und einer etwas längeren Grundlinie; dieselben haben jedes eine oder mehrere bombenfeste Kasernen in ihrem Innern, theils Kasematten in der Courtine und oben in den Flanken, welche mit Ausfallpforten und Schießscharten versehen sind, Die Wälle dieser Forts sind im Durchschnitt zwanzig, die Esfkarpemauern dreißig Fuß hoch.

Weiter liegen vom Krieg8schauplaß folgende Nachrichten

vor: __ Das »Dresd. Journal« bringt folgenden Bericht über die Bekämpfung des Mont-Avron Seitens des (XIT.) Königlich sächsischen Armee-Corps: j

Die Feststellung wohl des eigentlihen Angriffsplans, wie der zum Schuß nothwendigen Truppenaufstellungen fand in einer am 18. Dezember in le Vert-gaiant mit den leitenden Artillerie- und Jn- genieuroffizieren abgehaltenen Konferenz statt.

Infolge dessen wurde sofort begonnen, die einzelnen Batterien und Überhaupt die ganze Vertheidigungslinie vom nördlihen Rande des Plateau von Raincy bis zum südöstlichen ‘Abfall der Höhen bei Pressoir durch einen trancheeartigen Schügengraben zu verbinden:

Diefe Arbeiten führte Major Klemm, Commandeur der Jnge- nieure und Pioniere des XIl, Armee-Corps, mit den unter scinen Befehl gestellten Pionier - Compagnien des Garde-e, 1V. und XIl.

sachgemäß auê, so daß beim Beginn des Batteriebagucs berciis ein Ie gex Angriff aus ‘deckender Stellung hätte abgeschlagen werden nnen.

Vor Anfang des eigentlichen Batteriebaues bei Raincy am 22 Abends hob die 23. Jnfanterie-Division ibre verstärkten Vorposten unbelästigt vom Feinde bis an die von Villemomble nach Chelles führende Eisenbahn vor und vom-Morgen des 23. Dezember an stellte diese Division 2, die 24. Jnfanterie-Division 1 Bataillon als Replis auf, um cinestheils die Laufgräben zu beseßen, anderntheils dem even- tuellen Angriff aktiv zu begegnen. Diese Bataillone wurden Nachts auf die Hälfte reduzirt.

1 Escadros. der 24. Division dauernd , zahlreiche Kommandos und. Gespanne auf jedesmaliges Ansuchey/des Obersten Bartsch, Direktors der Belagerang8arbeiten der Ostfconk, zur Arbeit gestellt.

. Während der Beschießung am 27. Dezember war für die Trup- pen Quartierbereitschait angeordnet und wohnte Se. Königliche Hoheit Prinz Georg derselben den größern Theil des Tages von ter Chbeller Höhe aus bei. Wegen des starken Nebels war es jedoch den ganzen

Tag: au von den Batterien aus nicht möglich, den vollen Erfolg zu

: beobachten. :

ten Batterien haben an jenem Tage das Feuer gegen die Ver-

Seine das Weichbild von Paris in ziemlich scharfem Bo- _

Königlich sächsishen Armee-Corps mit großer Schnelligkeit und sehr

Zum Bau urd Armiren der Batterien 2c. waren 1 Bataillon,

Am 28. Dezember Morgens fielen vom Avron nur etwa 4 Schuß; vor 9 Uhc Morgens {wiegen alle dortigen Batterien. Vóon den diesseitigen Höhen bei Pressoir fab man noch die Vorposten des Feindes; es fam aber doch in Frage, ob ‘nit {hon jeßt der Moment gekommen sei, mit Jnfanterie den Berg zu ersteigen.

In Erwägung jedoch , daß die völlige Abführung der Geschüße noch nicht konstatirt, cs viclmehr möglich war , daß der ¡Feind etwa nach Eintreffen von Munition am 29. den Kampf wieder aufnähme, wurde hiervon abgesehen.

Pátrouillen der 24. Jnfanterie-Division, die in der- Däinmerung von Gagny und Maison-blanche aus voraingen, stießen am Fuße des Berges auf eine dihte und wähsame Postenkette, ebenso die der 93. Tnfanterie-Division bei Villemomble.

Neuilly war schon am Morgen durch Patrouillen abgesucht und unbeseßt gefunden, s

Erst am Morgen des 29, Dezember gingen alle Wahrnehmungen dahin, daß der Feind den nach Osten zu gelegenen Theil des Avron aufgegeben habe ; von beiden Divisionen gingen Mittags Patrouillen h nauf, fanden die Batterien verlassen, darin zerschossene Laffetten, Leichen, Artilleriemunition.

Hält man damit zusammen, daß vom linken Marne-Ufer aus am Morgen des 29. Feldbatierien uad etwa vier Bataillone über das Dorf Rosny hinter das Fort zurückmarschirend gesehen wurden, \so scheint cs festzustehen, daß der Feind während der Nacht vom 28. zium 29. den Mont Avron sehr stark beseht gehalten und dadurch ge- sichert, Geshüßmaterial zurückgebracht hat.

Ua die nah Aussage der Patrouillen und namentlich des Haupt- manns v. Zanthier, 4. Jnfanterie-Regiments Nr. 103, troßdern zahl- reich liegen gebliebenen Gewehre und Munitionsgegenstände einzu- sammeln und fich von dem Erfolg der Beschießung auf die feindlichen Werke zu überzeuger, gingen an diesem Tage früh unter Kommando des Majors v. Süßmilch-Hörnig, Commandeur des 3. Bataillons Leib-Grenadier-Régiu:ents Nr. 100, 2 Compagnien feines Bataillons von Villemomhle au# und 2 Compagnien des Regiments 106, von Gagnv und Maison-blanche auz, gefolgt von je 2 Artillerie-Offizieren und 69 Artilleriemannschaften auf die Höhe vor.

Bei dieser Unternehmung auf Mont Avron, welcher sih der Ge- neralstabs-Offizier, Hauptmann Reyher des General-Kommando?s zur Rekognoszirung angeschlossen hatte; erhielt die als Flankendeckung gegen Rosny entsendete Compagnie Feuer aus einer Flesche welche T der Westspiße des Berges erbaut, den Eiagang nah Dorf Rosny ichert. Ein Theil der Besaßung der Flesche ergriff die Flucht, als die diesseitigen Plänkerer feuernd gegen dieselbe losgingen. Sie retablirte sih aber dann wieder bei der Flesche , die ungefäbr mit einer Com- pagnie beseßt sein m:chte. Das Dorf Rosny wurde siark befebt e: Man s\aH deutlich, wie vom Kirchthurme einzelne Schüßen euerten.

Die gleichzeitig auf Mont Avron vorgegangenen Theile der 24. Division waren, ohne auf den Feind zu stoßen, bei der Lünette an der Ostspive unterdessen angekommen und - hielten den südlichen Höhenrand beseßt.

Die Rekogno8zirung ergab nun Folgendes:

Die unverkennbar vielen Spuren des übercilten Rückzuges der Franzosen nach der Beschießung lieferten den Beweis, daß die Wahl dieses Mittels um die feindlichen Kräfte vom Avron zu vertreiben, ein sehr richtiges und durchgreifendcs war. |

Ein Sturm gegen den Berg hätte gewiß zadlreihe Opfer gefor- dert, die Franzosen alle Mittel der Fortifikation angewendet hat- ten, um den Aufgang dahin zu erschweren. ;

Der zusammenhängende, von massiven Mauern umgebene Häuser- fomplex von la Pélouse und Avron war überall ‘zu hartnäigster Vertheidigung eingeri{tet. : E I

Da, wo die Lokalitäten niht von- selbst die Jnfanterievertheidi- gung erleichterte, waren in Etagen übereinander Schüßengräben mit starken Aufwürfen und Embuscaden ausgchoben worden, welche mit den angelegten Batterien und der Lüneite ein zusammenhängendes Werk bildeten, so daß die nördliche und ösilihste Seite des Avron, wenn sie von einer gut disziplinirten Infanterie und Artillerie besept wird, vollkommen sturmfrei ist. :

In der Spiye der bereits erwähnten Lünette ‘hatte ein 24-Psünder üver Bank gefeuert. Die südlihe Flanke dieses Werkes war mit der nebenliegenden Batterie durch eine neue Brustwehx verbunden und neben der leßtern waren noch 4- neue GeshÜßsiände eingeshoitien, die in der Richtung auf Neuilly und Brie zeigten. a.

Dieses Werk trug in seinem innern Raume, der mit Rücke- traversen gedeckt war, vielfache Syuren von diesseitigen Granaten. Â f dahinter erbaut. gewesene Barackenlager wär total zer-

ofen. __ Die in den Baiterien vorgefundene, an den Scharten zum großen Theil frei aufgeschictete Munition ome zu 6- und 12pfündigen Geschüßen; es waren Grauaten mit Bleimantel.

Die Munitionsmagazine, schr gering in ihrer Dimension, waren durchaus nicht bombepsicher. I

In einigen Munitionskästen wurden gepreßte Pulverringe ge- funden, die auf eine Centralzündung der Patronen schließen lassen.

Auf dem Plateau fanden sich 3 zersc;ossene Laffetten 7 3 gefüllte Proßwagen ,- deren. Speichen zerschlagen wurden , eine große Menge Blecfkasien mit Pulversäcken , die ausgeshüttet wurden , und endli an der Sträße nach Rosny ein umgestürztes, glattes eisernes Geht, 24-Pfünder ; welches vernagelt und durch Zerschlagen der Laffette unbrauchbar gemacht wurde. f

Da es im Feuerbereich der oben erwähnten Flesche lag, so konnte es leider nicht mitgencinmen werden.

Das Munitions - Magazin der westlichen Batterie ‘wurde ver-

rammelt und eine Zündschnur angelegt die auf eine Stunde Zeit be- rechnet, beim Verlassen des Avron angezündet wurde. :

Das verlassene Lager bei Pelouse war durch eine Tafel mit der Aufschrift: 1. Ds 3 Division, 3. Corps kenntlich.

___ Die noch vorhandenen, an Häusern ang-elehnten Baracken waren in einem sehr {lehten Zustande und glichen mehr Löchern als mensch- lichen Behausungen.

Die Pferde hatten gänzlich im Freien kampirt. Bei ihren Ständen lag viel Hafer uráhergeüreut.

Die Stellung des XII1. Armee-Corps, vom Mont Avron aus ge- sehen, gewährt einen imposanten Anblick; aber gar keinen Einblick in die Aufstellung der Truppen. ;

Der Forêt-de-Bondy und die Gehölze bei Clihy uud Mont- fermreil sehen undurchdringlich aus.

Die Verluste bei der Beseßung des Mont Avron betrugen 1 Jnfanterist, durch Gewehrtug-l verwundet, und 12 Artilleristen durch Verbrennung, welche durch Entzündung eines Pulverkastens verursacht wurde. Uebex “die Ursache der Entzündung fehlen augen- blicklich noch sfihere Angaben.

Die am Abend des 27. resp. 28 Dezember nah einer uüngeé- wöhnlich langen und kalten Fahrt in Lagny angekommenen sächsischen. Festunas-Compagnien waren sofort zum Armiren der ihnen bestimm- ten Batterien verwendet worden und häben fich bei der Bedienung derselben die vollsie Anerkennung der kommandirenden Königlich preußischen Artillerie-Offiziere erworben.

Der Feind verhält sich ruhig. Die Forts beantworten das Feuet fast gar nicht oder wie Rosny nur sehr wenig. Der Verlust dex sächsischen Truppen vor Paris deträgt seit 27. Dezember bis heute 1 Todten und 25 Verioundete.

Karlsruhe, 6. Januar. (W. T. B.)

Ein Extrablatt der »Karlêruher Jeitung« veröffentlicht folgendes Telegramm des Generals v. Glümer: Vesoul , 5. Jas nuar. Der Feind stand heute, 40,000 Mann stark, bei Rioz (an der Straße Vesoul-Besangon); Rekogno8zirungen wurden bei Vellefaux, nördlih von Rioz, mit 15 Brigaden, 2 Batte- rien und einer Escadron siegreich zurückgeworfen. Verlust des Feindes is noch unbekannt, 1 Offizier und 34 unverwundete Gefangenc wurden eingebracht. Diesseitiger Verlust unbe-

deutend.

Die »Karlsr. Jtg.« veröffentlicht folgenden Bericht des General-Lieutenants v. GlüÜmer an den Großherzog über die Räumung von Dijon:

Euer Königlichen Hoheit melde ih unterthänigst, daß die "Dirt- fion, naddem-durch den fommandirenden General X1V, Armee-Corps das Aufgeben der vorgeschobenen Stellung bei Dijon angeordnet ware am 27. Dezember Dijon verlassen hat und ia forzircen Mäcscten gestern Abend mit der 1. und 2. Jnfanterie-Brigade, der Kavallerie» Brigade und der Divisions-Artillerie in Vesoul und Umgebung ein- getroffen ist.

Die 3. Tnfanterie-Brigade (mit 2 Escadrons und ciner Batterie) Ba e {Hray und Arc den doriigen Uebergang Über die Saone noch besezt. * leber Ursache sowie Ausführung dieser Bewegung erstatite ich Euer Königlichen Hoheit folgenden untertbänigsten Bericht :

Nachdem beim General-KommandoeXI1VP. Arinee-Corps von ver- schiedenen Seiten übereinstimmend Nachrichten eingetroffen waren, welche {ließen liefen, daß bedeutende feindliche Streitkräfte bei Be» \sançon in der Konzentrirung begriffen, daß der Privatverkehr auf der Bahnstrecke Lyon-Besançon völlig eingestellt, daß vielleicht sogar Theile der französischen 1. Loire-Armee per Bahn über Lyon nach Osten transportirt seien, und mit diesen gesammelten Kräften ein Entsaß- versuch auf Belfort, so wie eine Operation gegen die Flanke der Auf* stellung X1V. Armee-Corps zur. Ausführung gelangen solle, #0 warde vom General v. Werder detohlen; daß das Armee-Corps sich in der Linie Vesoul-Lurc-Montbeliatd mchr konzentrire, die vorge* shobenen Positionen b:i Dijon und Langres aufgebe, und sihch \o aporté halte, jedem Vèrsuch ciner Entsaßoperation auf Belfort ener- gisch entgegentreten zu könneu. :

Da Seitens der Vorposten bereits am 26. Meldungen eingétlau- fen waren, daß bei Oiselay (14 Meilen nördlih Besançon) der Feind in ziemlicer Stärke 7000 Mann \ich gezeigt und auf Fretigney detachirt habe, ferner anderweitige Mittheilungen bestimmt ang5ben, daß am 26. stärkere Truppenabtheilungen von Besangon in der Rich- tung auf Belfort abmarschirt seien, so {ien ein 1E ras{hes Qusammenschieden des X1V. Armee-Corps gegen seinen linkèu- Flügel ia 1 getoten.

8 erhielt deshalb die badische Division den Befehl, am 27. -

| Dijon zu verlassen und am 29. bereits bei Vesoul konzentrirt zu

fen. Da thunlihsé Beschleunigung der Konzentrirung die HRQNE Aufgabe war, alsò ein Zusammenstoß mit dem Gegner während die-- #es Marsches nicht im allgemeinen Jnteresse der Bewegung lag, #0“ wurde beschlossen, von Gray aus, sofern beim Eintreffen daselbst nit - besondere Gründe einen Vormarsch direkt in der Richtung auf Besängon näihig machten, längs dem rechten Saone-Ufer aufwärts zu marshi- ren, bei Soing den genannten Fluß zu passiren und von da Vesouk. u gewinnen. Die Saone dete auf diese Weise den Flankenmarsh tas in seiner ganzen Ausdehnunz. M |

Von Dijon nah Vesoul beträgt oben bezeithnete Wegstrecke 116. Kilometer oder 154 Meilen, welche in 3 Tagen zurückzukegen ne ao.aa sich eine sehx bedeutende Anforderung an die Marschfähigkteit der Truppe. : : L N

Die bei Eintreffen des Mairschbefehls momentane Aae | und Dislozirung der Diviston, sowie die am gleithen Tage eintrete