1871 / 8 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

E A Am 31, Dezember

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3) Gelder in Militär - Dienstangelegenheiten 40,424,800 Thlr. in 27,885 Briefen , bezw. Packeten (durch- \{hnittlich täglih 239,200 Thlr. in 165 Briefen 2c.), und zwar: a) nach der Armee 38,025,000 Thlr. in 4225 Briefen 2c., b) von der Armee 2,399,800 Thlr. in 22,660 Briefen 2c.

4) Gelder in Privatangelegenheiten der Mili- tärs 2c. 13,046,800 Thlr. in 1,554,800 Briefen 2c. (durcchschnitt- lich tägli 77,200 Thlr. in 9200 Briefen 2c.), und zwar: a) nach der Armee 3,718,000 Thlr. in 1,030,900 Briefen 2c., b) von der Armee 9,328,800 Thlr. in 523,900 Briefen 2c. ;

5) Packete in Militär - Dienstangelegenheiten 57,460 Stück, (durchscnittlich tägli 340 Stück) und zwar: D. Pia der Armee 42,250 Stück, Þþ) von der Armee 15,210 Stü. ;

6) Packete in Privatangelegenheiten der Mili- tärs 2c. 1,219,533 Stück, (durhschnittlich täglich 22,173 Stück). (Die Annahme dieser Packete begann am 15. Oktober pr. und wurde vorläufig geschlossen am 8. Dezember pr.; die Einrich- tung hat mithin 55 Tage bestanden; zur Verpackung waren 81,922 Paketsäcke erforderlich.) i

Nach Vorstehendem sind in der Zeit vom 16. Juli bis einschließlich 31. Dezember 1870 nah und von der Armee durch die Norddeutschen Feldposten insgesammt beförderi worden :

1) Briespostgegenstände (gewöhnliche Briefe, Korrespondenz- karten, Zeitungen u... w)............ 69,136,210 Stück,

2) Gelder 53,471,600 Thlr. in 1,582,685 Briefen, Packeten 2c.;

3) Packete ohne deklarirten Werth 1,276,993 Stück.

_— Die Feldpo stbriefe bis 8 Loth gelangen in großen Massen zur Versendung. Die täglich allein von der Sammel- stelle in Berlin jeßt abgehende Anzahl wird auf 120,000 Stück gest Am 7. Abend® waren sech8 große zweispännige Post-

üterwagen und 190 Säcke zur S erforderlich. Das Personal in der Sammelstelle hat bis auf 117 Köpfe ver- mehrt werden müssen. Bis jeßt ist die ordnung8mäßige Be- wältigung hier ermöglicht worden.

In Montargis , Departement Loiret , ist cin Feldpost- Relais in Wirksamkeit getreten.

Auf nachstehenden Eisenbahnrouten in den okkupirten Gebietstheilen von Frankreich sind Eisenbahn - Positransporte unter Begleitung von Post - Conducteuren bezw. Feldpostsha}-

nern eingerichtet worden: Rouen— Amiens, Amien8—Creil— |

Scnlis8—Cre8py-en-Valois, Beauvai8—Creil, Laon La Fère, Châtillon-sur-Seine —. Nuits (Ravières) und - Mühlhausen— “Dammerkirch.

Baden. Karlsruhe, 6. Januar. (Karlsr. J.) Nach- dem Se. Majestät der König von Preußen nach der Einnahme von Straßburg Sr. Großherzoglichen Hoheit dem Prinzen Wilhelm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verlichen hatte, wurde unterm 3. d. M. Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog das nachstehende Allerhöchste Schreiben behändigt :

»Eure Königliche Hoheit benachrichtige Jch hierdurch, daß Ich: Jhrem Herrn Bruder, dem Prinzen Wilhelm von Baden, Großherzogliche Hoheit , in Anerkennung seiner fortgeseßten rühmlichen Theilnahme an den Aktionen des XIV, Armee- Corps, das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen und die Dekora- tion demselben übersendet habe.

Versailles, den 3. Januar 1871.

Wilhelm.«

_ Vayern. München, 8. Januar. (W.T.B.) Der Erz- bischof von München hat gestern einen Hirtenbrief M58 / N welchem er die Gläubigen seiner Diözese zur Unterwerfung unter das Dogma der Unfehlbarkeit auffordert,

Großbritannieú und JFrland. London, 8. Januar. (W. T. B.) Dem »Observer« Jufolge wird die a iictas be- stimmt vor Ende Januar zusammentreten. Dasselbe Blatt ‘meldet, daß die Ablchnung Favre's, auf der Konferenz Frank- reich zu vertreten, keine definitive sei. -

rankreih. Der » JIndépendance belge« wird aus Par vom 2. Januar gemeldet, Trochu habe in Folge einer auf ihn ausgeübten Pression die Beiordnung eines aus vier ___ «Ministern und vier Generalen bestehenden Rathes ugegeben ; __ Derselbe soll indeß N e berathende efugnisse Ha! oll eine sehr erregte Versammlung en stattgefunden haben, in welcher wichtige Beschlüsse __gesaßt wurden. Gegenüber den feindlichen Manifestationen, welche verschiedene Clubs der Re ierung angedroht hatten, Wurden energishe Maßregeln getroffen. Die Truppen waren

_ Tonsignirt. Im » Journal officiele war eine Note von Trochu

erschienen, in welcher er die Bevölkerung zur Eintiacht auf-

fordert und eine baldige neue Aktion in Aussicht stellt. Gleich- zeitig wird angezeigt, daß in der Zusammenseßung der Regie: rung keine Aenderung beabsichtigt sei. Eine andere Note des amtlihen Blattes fordert die Bevölkerung auf, optimistischen Gerüchten keinen Glauben zu schenken. Die Bäume auf den Champs Elisses wurden bereits gefällt, um Holz zur Feue- rung zu gewinnen, und es sollen demnächst auc die B ume im Tuileriengarten zu gleichem Zwecke geschlagen werden.

Unterm 28. Dezember bringt das » Journal officiel« der französishen Republik in seinem amtlichen Theile ein Dekret, das die Bildung von 32 neuen Pariser Regimen- fern anordnet, welche aus den Kriegsbataillonen der National- E E ja a Theile en 1 s 99 tragen werden.

Im nichtamtlichen Theile derselben Nummer des »

A e s I A e As

er Angriff des Feindes wird nur den Muth der i - völkerung erhöhen. Sie hat dur ihre Standhaftigkeit b einem unbeugsamen Widerstande ents{lossen zu sein; sie wicd sich mit den edlen Kraftanstrenguñgen ihrer Vertheidiger durch ihre Ruhe une e e A en N jedes FENE zur Retiung des XYaterlandes gefa ann jie dur kcine (i o taa ges t \ ) Bt fung Überrascht und er

Der Minister des Junnern per interim: Jules Favre.

Bordeaux, 7. Januar. (W.T.B.) Das » Journal officiel«

veröffentlicht ein Dekret der Regierung, welches die dur da Dekret vou 8. Oktober 1870 verfügte Zollfrelveit für die Ein: fuhr von Pulver, Kriegögeräthen und Kriegsmunition bis zum E de 2E Bred R E S

Dle Provinzausgabe des »Siècle« veröffentlicht einen Ar- tikel, in welchem eine Reihe von Anklagen E Trochu erho- ben werden. Derselbe wird zunächst beschuldigt , entgegen den Anfangsregeln der Kriegswissenschaft die gesammte verfügbare Streitmacht des Landes in eine Stadt eingeschlossen zu haben, welche auf dem Punkte stand, belagert zu werden, Ferner habe cs Trochu verabsäumt , auc nur einen einzigen Mann in die Provinzen zu s{icken, der es verstanden hätte, das Land in militärischer , politischer und administrativer Bezichung zu organisiren. Trochu habe ferner den verfehlten Plan gehabt, die Nationalgarde in den nächsten Umgebungen von Paris zu bewaffnen, statt dieselben in die Stadt zu führen und eine Wüste rings um dic Hauptstadt zu erzeugen. Obwohl er wußte, daß in den Provinzen Niemand vorhanden war , der im Stande gewesen wäre, die Kriegsoperationen zu leiten, so habe er doch mehrere Monale lang die Provinzen ohne Berhaltung8maßregeln ge- lassen. Statt den Entsaßarmeen entgegen zu marschiren , wie es die Umstände und der verabredete Plan erheischten , habe er am 30, November und 2. Dezember eine Art oplatonischer« Ausfäl'e gemacht und so der Gnade des Feindes die Armee außerhalb Paris Überlassen und dieselbe dadurch in eine qge- radezu lächerliche Situation gebraht. Um diesem Verhalten

die Krone aufzuschen, habe er noch ganz neuerdings einen Aus- .

fall gemacht, den man nur als einen Ausfall »à la Bazaine« Gen E y on, 4, Januar. Die Jnstruktion der Untersu gegen die Mörder des Kommandanten Arnaud ist fast beendigt A bis auf drei Frauen wieder in Freiheit: cht.

Seit dem Aufhören der Gasbeleuchtung in Paris tragen wie die »Jndep. belge« mittheit, die Leute a i Laternen Im Knopfloch. A L Ds

Spanien. Madrid 7, Januar (W. T. B. n Ba (Provinz Granada) hat eine republikanische Rut statt. Mt fo d welche jedoch keinen größeren Umfang gewonnen

“Aus dem Wolff’shen Telegraphen - Büregu.

Weimar, Montag, 9. Januar. Ein Telegramm d Großherzogs an die Großherzogin meldet: Am G Amiiae ae die 44, Brigade bei la Fourchée ein heftiges Gefeht. Das 94. Regiment erstürmte das Dorf und nahm 3 Kanonen. s S L 2 g Ire) 1 Vize-Feld-

/ nn sind verwundet. Am 8. Januar b 94, en A le D Aan p Es

ondon, Montag, 9. Januar. Der »Times« wird tele- raphirt: Die Batterien und Forts von Paris aben am 8 ast gänzlih geshwiegen; die Schanze bei Notre Dame de Clamart (nordöstlich von Clamart) ist deutscherseits beseßt.

»Daily News« melden, daß die Franzosen Pont-Audemer geräumt haben. Es wird bestätigt, daß Bourbalki's Haupt- quartier sich augenblicklich in Dijon befindet.

Bordeaux, Sonntag, 8. Januar. (Auf indirektem Wege.) Eine an die Präfekten gerichtete offizielle Depesche meldet, da nach den eingegangenen Berichten General Douffrog am 6, d,

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einige Positionen am Loir räumen mußte. Gencral Curtin sei es indeß gelungen, den Feind zurückzudrängen; gestern seien die französishen Vorposten von tedeutenden -Streitkräften in der Nähe von Vendôme- angegriffen ; bei Villepo-chier habe ein unbedeutender Zusammenstoß stattgefunden.

Landtags - Angelegenheiten.

Berlin, 9, Januar. Der dem Hause der Abgeordneten vorgelegte Entwurf eines Nachtrages zu dem Ge- seße, betreffend die Feststellung des Staatshaus- halts-Etats für das Jahr 1871, hat folgenden Wort- laut:

Der nachfolgende

F. 4. Die bis zur gesehen Feststellung des Staatshaushalts- Etats (§. 1) innerhalb der Grenzen desselben geleisteten Ausgaben werden hiermit nachträglich genehmigt. ist zwischen §F. 3 und 4 einzuschalten und der bisherige §. 4 mit §. 5 zu bezeichnen.

—— Das »Centralblatt der Abgaben-, Gewerbe- und Handels-Ge- sebgebung und Verwaltung in den Königlich Preußischen Staaten« Nr. 26, enthält u. A.: Cirkular-Verfügung des Königlichen iFinanz- Ministeriums , die Reisekostenvergütung der während ihrer kom- missarishen Beschäftigung angestellten Dienstanwärter betreffend, vom 11. August 1870. Verfügung der Königlihen Ministerien des Krieges, des Jnnern und der Finanzen, den Wegfall der Jnvaliden- pension im Civildienfte beshäftigier Militär - Jnvaliden betreffend, vom 18. September 1870. Verfügung des Königlichen Finanz- Ministeriums, die Zahlung der Pferdegelder für die Zeit, während welcher Beamte sich niht im Besiß eigener Pferde befinden, betreffend, vom 23. Septiember 1870, Cirkular-Verfügung des Königlichen Finanz-Ministeriums, die von Thorkontroleuren zu bestellende Amts- faution betreffend, vom 17. September 1870. Cirkular-Verfügung des Königlichen Finanz-Ministeriums, die Kontrolirung der vom Aus- lande eingehenden Postsendungen betreffend, vom 7. September 1870. Cirkular-Verfügung des Königlichen Finanz-Ministeriums j die allgemeine Verpflichtung der Gerichte zur Wahrnehmung des Bundes- Siempelinteresses betr, vom 9. Septeinber 1870.

-— Die diesjährige erste Nummer des »Armee-Verordnung s- Blattes8« hat folgenden Juhalt: Armeebefehl Sr. Majestät des

Königs. Begnadiguñg®gesuche für kciegsrechtlih zum Tode ver- .

urtheilte Ausländer. Disziplinar-Strafgeroalt der Jnspecteure der Ersaz-Escadrons. Einsielung von Gemeinen für fehlende Unter-

offiziere bei den immodbilen Truppen der Armee. Remunexrirung -

der aus dem aktiven Sanitätsdienst 2c. ausgeschiedenen Aerzte des Inlandes als fkontraktlih engagirte Aecrzie bei immobilen Truppen Und Reserve-Lazarethen. Gehälter der Mitglieder des Sanitäts- Corps. Nachweisungen über die Zusammenseßung der Ersaß- Truppentheile. Anerkennung höherer Lehranstalten als Gymnasien resp. Realschulen 1. Ordnung. Beförderung von Truppen 2c. auf der Breslau-Schweidniß-Freiburger Eisenbahn. Gewährung des Gnadengehalts. Vergütigungs\säße für Brot und Fourage und Vergütigungepreis für den aus preußishen Magazinen an Kadetten- anstalten verabreihten Roggen pro I. Semester 1871. —— Versorgung hinterbliebener Kinder von im jeßigen Kriege gebliebenen Offizieren und Mannschaften. Junvaliditäts-Prüfungsverfahren bei dem be- vorstehenden Departements-Ersaßgeschäft. Bezug von Ersaktheilen ae Zündnadel -Gendarmeriegewehr u/m. Beförderung der Koppel-

Tnechte auf Eisenbahuen.— Extraordinâre Verpflegungszuschüsse.—Porto-

freiheit derx Packete mit Civilkleidern für die zur Entlassung komwmen- den Reservisten und Landwehrmänner. Gefundene Gegenstände.

Erhöhung der Büreaugelder für diejenigen mobilen Festungs-

Artillerie-Abtheilungen, welche aus mehr als 4 Compagnien bestehen.

Vertheilung von 61 Exemplaren der Militär-Literatur-Zeitung für

das Jahr 1871. Adresse des Central - Nachweisebureaus. Preisverzeichniß der für die Feldlazareth-Branchen und die Truppen im mobilen Verhältniß bestimmten Formulare. Bekanntmachung.

Vereinsthátigkeit für die Armee.

Berlin. Für den Transport verwundeter und erkrankter Krieger von Frankreich nach den Lazarethen im Jnlande sind von dem Kriegs- Ministerium nicht nur besondere Sanitätszüge eingerichtet , sondern dieselben auch heizbar gemacht worden. Auch von anderen Seiten sind solhe Züge hergestellt worden. So haben die Hamburger ver- einigten Komite's zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger einen Lazarethzug eingerichtet und darüber hierher an das Central-Komite einen Bericht eingesendet, Es geht aus demselben hervor, daß eine am 22. November v. J. von den Komite's abgesen- dete Expedition zur Formirung eines Lazarethzuges am 4. Dezember mit 85 Verwundeten und Kranken zurückgekehrt ist. Nach kckmpetentem Urtheile befanden sch die Angekommenen in einem relativ sehr günstigen Zustande. Die Expedition bestand bei dem Abgange von Hamburg aus 20 Personen , nämlih 2 Führern , 3 Aerzten,

Krankenwärtern, 1 Techniker, 1 Tischler und 1 Koch, und führte

Waggons mit Material und Proviant mit stch. Bei der Rückkehr gählte fle 14 Waggons, nämlih 1 Proviantwagen, 1 Küchenwagen und 12 Krankentransportwagen. Die Expedition kam \{chon am 24, November in Weißenburg an. Von dort wurde sie, da sich da-

selbs keine transportablen Kranken oder Verwundeten befanden, nach

Epernay dirigirt, woselbst sie am 25. eintraf, mit einer Schnelligkeit, »die«, wie der Bericht sagt, »bei vollständigen Sanitätszügen wohl

| nie erreiht werden wird.« Die Evakuations - Kommission stellte

die erforderlihen Wagen, die am 27. mittelst 14 stündiger Arbeit vollständig ausgerüstet wurden. Der so formirte Zug ging am folgenden Tage nach Lagny, nahm dort eine

nzahl Verwundeter und Kranker auf, die in Epernay dann ergänzt wurde, und trat am 29. die Rüfahrt an, auf welcher ihm zeitweise bis zu 600 Kranken und Verwundeten beigegeben wurden, für welche die begleitenden Aerzte und Krankenwärter die Sorge mit übernahmen. Der von den Begleitern erstattete Bericht giebt die erfreuliche Ver- sicherung, daß die Einrichtung, welche nah dem Hennekeschen System vorgenommen worden war, sich im Ganzen vollständig bewährt hat und hebt hervor, daß, in Anbetracht der Witterung; Heizvorrichtunzen in den Waggons. dringend erfordeclich sind. Es wurde eine zweite Expedition, welche auch mit Heizapparaten versehen war, am 25. De- zember entsendet. Die Zahl der Lagerftätten wurde für dieselbe bis auf 160 vermehrt. Das Besondere der Hamburger Lazareth- gge besteht darin, daß dieselben niht mit allen Wagen von ihrem

usgangs8punfkte abgehen, sondern nur das Begleitungspersonal und die Lagerstätten für die Kranken und Verwundeten mit sih führen, die Wagen womöglich erst am Ziele ihrer Expedition für sich in An- rug nehmen und sie dort für den Krankentransport einrichten. Die

ortheile, welche derartige Lazarethzüge gewähren sollen, werden fol- gendermaßen angegeben:

»1) Die zu einem Lazarethzuge erforderlihen Güterwagen können auf dem Wege nach dem Kriegsshauplaße zum Transport von Pro- viant 2c. verwendet werden, durchlaufen also die Strecke nicht unbe- nußt. 2) Der Eisenbahnverkehr wird nicht belastet durch Wagen, - weiche nur auf der Tour vom Kriegs8schauplaße zur Verwendung fommen und die Bahnhöfe der Evacuationsftationen werden nicht beengt durch Aufstellung der Lazarethzüge. 3) Es werden dem Güter- und Personenverkehr keine Wagen nur für den einen Zweck des Krankeniransports entzogen, sondern werden die ohnedies zurücklau- fenden Wagen der Proviantzüge zum Krankentransporte benußt.«

Statistische Nachrichten.

Nachdem fkürzlich vom Central-Bureau des deutshen Zoll- vereins die pro visorishe Abrechnung über die Einnahme an Rübenzuckersteuer für die Zeit vom 1. Januar bis ultimo August 1870 aufgestellt worden ist, liegen nunmehr die Betriebsresul- tate für die Rübenzucker-Campagne 1869,70, sowie die finanziellen Ergebnisse derselben für den Zollverein vollständig vor und sind wix in der Lage darüber Folgendes mitzutheilen :

Es find im Betriebsjahre 1869—70 von 296 in Betrieb stehenden Nübenzuckerfabriken im Ganzen 51,691,731 Ctr. frishe Rüben auf Zucker verarbeitet worden, während 1868—69, nur 49,953,656 Ctr., mithin 1,738,075 Ctr. weniger verwendet worden sind. Auf die in Preußen und in den bei diesem einrechnenden fremdherrlichen Gebieten und- Gebietstheilen vorhandenen 258 Fabriken treffen 1869 70: 44,349,246 Ctr., 1868 69 nur 42,803 998 Ctr. Rüben. Unter der Annadme, daß aus 125 Ctr. frisher Rüben 1 Ctr. Rohzucker herge- stellt wird, berechnet sich die Ausbeute von Rohzucker für 1869 70 auf 4,135,338 Ctr, während sie in der Campagne 1868 69 nur 3/996/292 Ctr. betragen hat. Diese Mengen sind aber nicht voll- ständig zur inländischen Konsumtion gekommen, vielmehr ist ein Theil derselben als Rohzucker, Raffinade 2c. nach ausländi- {hen Märkten abgeseßt worden und hat die Ausfuhr im lebten Be- triebsjahre sih etwas günstiger, als im vorhergehenden gestaltet, wie sih dies aus dem Betrage der gezahlten Export - Bonififationen er- kennen läßt, An soichen sind 1868—69 940,965 Tblr. und 1869 —70 1,275,909 Thlr. gewährt worden. Da die Ausfuhrvergütung für 1 Ctr. Rohzucker 1868—69 2 Thlr. 26 Sgr., 1869—70 3 Thlr. 4 Sgr.

betragen hat, so berechnet sich hiernach das exportirte Rohzucker-

quantum für 1868—69 auf 328,243 Ctr., für 1869 —70 dagegen auf 407,205 Cir., ist im leßteren also um 78,962 Ctr. oder etwas über 24 pCf. höher gewesen, wobei hauptsählih die seit 1. S:ptember 1869 eingetretene Erhöhung des Bonifikationssaßes in Betracht kommt. Zieht man die ausgeführten Mengen von der Gesammt- Produktion ab, \o berechnet sich das zum inländischen Konsum verbliebene Quan- tum Rohzucker für 1869/70 auf 3,728,133 Ctr. oder 9,73 Zollpfund pro Kopf der Bevölkerung, für 1868/69 dagegen auf 3,668,049 Ctr oder 9,57 Zollpfd. pro Kopf. S Was die finanziellen Ergebnisse der Rübenzuckersteuer betrifft, \o

stellt sich die Gesammt-Brutto-Einnahme für 1869/70 auf 13,784,469 Thl7., um 1,296,141 Thlr., oder 10,4 pCt. höher als in 1868/69. gn, Einzelnen sind aufgekommen in: Preußen mit den einrechnenden Ge bieten 2c. 11,826,468 Thlr. (1868/69: 10,700,950 Thlr.) , Thüringen 43,962 Thlr. (1868/69: 49,152 Thlr.), Braunschweig 1,165,657 Thlr. 1868/69: 1,115,828 Thlr.), überhaupt in den zum Norddeutschen

unde gehörenden Staaten 13,036,087 Thlr. (1868/69: 11,881,713 Thlr )¿ außerdem in: Luxemburg 21,430 Thlr. (1864/69: Nichts) Bayern 103,223 Thlr. (1868/69: ‘94,937 Thlr), Württemberg 392,489 Thlr. (1868/69: 284,494 Thlr.)) Baden 231,240 Thlr. (1868/69: 227,184 Thlr.). Von der Einnahme kommen in Abzug: die durch die steuer- liche Beaufsichtigung der Un N erwachsenen Ver- waltungsfosten mit 358,559 Thlr. (1868/69: 354,410 Thlr.) und die für ausgeführten Rübenzucker gezahlten Bonifikationen mit 1,275,909 Thlr. (1868/69: 940,965 Thlr.) so daß also netto 12,150,001 Thlr. (1888/69: 11,192,958 Thlr.) zur gemeinschaftlihen Theilung gestellt werden fkonn- ten. Hiervon haben die einzelnen Vereinöstaaten nah Maßgabe ihrer Bevölkerung erhalten: der Norddeutshe Bund 9,357,281 Thlr. (1868/69: 8,618,872 Thlr.) Luxemburg 63,429 Thlr. (1868/69: 58,438 Thlr.), Bayern 1,531,213 Thlr. (S 1,411,822 Thlr.), Württem- bera 564/130 Thlr. (1868/69: 519,747 Thlrc.); Baden 454,732 Thlr. (186800: 418,957 Tblr.) , Hessen südlich vom Main 179,215 Tólr. (1868/69: 165,116 Thlr.) :

s vert p vin