1871 / 9 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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E Ie rag attee É R - E L R I C E Se Ar 56 ep é t P M T Ie O ONO

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Französischerseits find vom Kriegsschauplaß folgende | nover, enthält nur 4 Paragraphen und wird hoffentlich die Zeit des

Nachrichten eingegangen:

Lille, 5. Januar.

Es gab einige Scharmüßel bei Guise. lagerte nah der Schlacht am 3.-bei Boyelles.

„Nach der Schlacht von Pont Noyelles hat General Faid- herbe zwischen Arras und Douci Position genommen, um seine Truppen ausruhen zu lassen. ;

_ Hâvre, 4. Januar, 11 Uhr 15 Minuten Abends.

eneral Roy is heute durch ansehnliche Kräfte auf meh- reren Punkten des linken Seineufers angegriffen. Das Resul- tat isi noch nicht bekannt. :

Der Aviso »lVHirondelle« ist von Calais am 6. Dezember im Hafen von Hâvre eingetrosfen und führte 60 aus Mey und Sedan entwichene Soldaten an Bord.

Le Mans, 1. Januar.

General Chanzy telegraphirte au den Minister des Jnnern:

General _Jouffroy hat gestern den Feind auf dem linken Ufer des Loir vertrieben und sih gegenüber Vendôme ausge- zeichneter Positionen demächtigt. Wir haben 200 Gefangene gemacht, Diese Offensiv-Rekognoszirung ist bur General Jouf- froy kräftig geleitet und durch die Truppen glänzend ausgeführt.

Pour copie: ck Der beauftragte General-Direktor C. Laurier.

Brüssel, 8. Januar. (W. T. B.)

Die dier eingetroffene »Union« vom -4. d. meldei: Der Munizipalrath in Gimont (Departement Gers) wurde, weil derselbe die zur Ausrüstung der Nationalgarde verlangten Gel- der verweigerte, vom Präfekten abgeseßt. Aus Arras wird berichtet, daß preußische Truppen in Stärke von circa 4000 Mann in Bapaume stehen.

Nach einer Bekannimachung des Kriegs8-Minisiers sind fernerweit folgende krieg8gefangene französische Offiziere unter Bruch i Ehbrenworts, keinen Fluchtversuch machen zu wollen, desertirt: |

1) Kapitän Martin vom 91., 2) Lieutenant Chériau vom 10., 3) Lieutenant Cazes vom 12. Linien-Regiment, 4) Lieute- nant Douradou und 5) Lieutenant Ledoux vom 4. Artillerie- Regiment von Görliß; 6) Lieutenant Lemcsle du service du camp, 7) Lieutenant Soulice und 8) Souslieutenant Pa- vot vom 3. Regiment tirallieurs algeriens, 9) Souslieute- nant Tasson vom 13. Linien-Regment, 10) Lieutenant Camus und 11) Souslieutenant Brillet du s0rvico.de subsistances von Cóln; 12) Chef de Bataillon Loizollon vom Etatmajor von Trier; 13) Lieutenant Colonel Four- chault und 14) Kapitän Schwaab vom 1. Genie- und 15) Kapitän Perret vom 3. Zuaven-Regiment von Mainz; leßterer Offizier war auf 24 Stunden beurlaubt und ist wäh- rend diescs Urlaubs wortbrüchig desertirt; 16) Lieutenant Costa vom 21. Linien - Regiment von Wiesbaden ;- 17) Kapitän

Rovel vom 5. Artillerie - Regiment von Burg; 18) Sous-

Lieutenaut Bizot vom. 5. Dragoner - Regiment , 19) Kapitän Haillot und 20) Lieutenant Chiny vom Genie, 21) Lieutenant Junière und 22) Lieutenant Pitostet vom Train d’artillerio de la garde, 23) Lieutenant Pinet und 24) Lieutenant Mor- van vom 1. Voltigeur - Regiment , und 25) Sous - Lieutenant Monnot vom 3. Tirailleur-Regiment von Aachen ; 26) Lieu- tenant Marchesan vom 91. Linien - Regiment von Altona ; versuchte in Frauenkleidung zu entflichen, wurde aber bereits auf dem Bahnhofe ergriffen; 27) Kapitän Seupel vom 1. ZJu- aven- und 28) Kapitän Duchêne vom 1. alger. Tirailleur-Re- giment von Erfurt, beide mit ihrem Helfershelfer in Aachen ergriffen. t

TZürttemberg. Stuttgart, 9. Januar. Der »Staats- Anzeiger für Württemberg« bringt folgende Nachrichten : Der Slaats-Nath Graf von Taube ist auf sein Ansuchen mit Pension in Ruhestand „verseßt, Der vormalige Gesandte von Wächter ist zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt.

Der erste. Adjutant des Königs, General-Adjutant Frhr. vori Spißemberg, ist nach Versailles abgereist. Derselbe hat den Auftrag, die für die württembergische Division bestimmten Orden und Auszeichnungen zu Überbringen.

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Landrags- Angelegenheiten. Berlin, 10. Januar. Jn der gestrigen Sihung des

a D der Abgeoktdn eten überreichte der Handels-Minister

raf von Jyenpliy den Geseßentwurf, betreffend die Wege- Ordnung sür die Provinz Hannover, mit folgenden Worten: Mit Allerhöchster Genehmigung habe ich einen Geseßentwurf einzubringen. Er betrifft Wege-Angelegenheiten 1n der Provinz Han-

Die Nordarmee

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Hohen Hauses nicht lange in Anspruch nehmen.

In der Kürze ist die Sache folgende: Die alten ständishen Land- sdafiea in der Provinz Hannover sollten ein gewisses Mitreden und Mitwirken bei Chaussecebauien haben ich saze sollten; denn sie sind recht eigentlih nicht dazu gekommen; die srühere hannoverische Verord- nang wurde wieder suêpendirt. Won anderer Seite sollten wieder die Wegeverbände auch dabei einige Mitwirkang haben. Aus Ulle dem ivar ein gewisser Zustand dec Ungewißheit entstanden und Aufgabe dieses Geseßes is, Klarheit darin zu bringen im Wege der Geseßgebung, was nicht mehr _ gelten soll und was ¡iünftig gilt, Dec Geseßeniwurf hat zweimal dem hannoverischen Pi ovinzial-Londtage vorgelegen und. sein wesentlicher Jnhalt ist der, daß da, wo jeßt noch eine Mitwirkung stattfinden soll, diese Thätigkeit übergehen soll auf den hannoverischen Provinzial- Landtag. Der Geseßentwourf entspricht den leßten Berathungen des Provinzial-Landtags. Jh glaube, daß die Sache am desten durch E abgemacht werden könnte; sie ist sehr leicht zu über- chen.

Jch deehre mich, des Geseß, die Motive dazu und die Allerhöchste Ermächtigung vorzulegen.

In der Diêkussion über den Etat der Eisenbahnverwal- tung nahm der Finanz-Minisier Camphausen nach dem Ab- geordneten Heise das Wort wie folgt:

Meine Herren! Jch würde eine sinanziell s{hädlichere Weise des Verfahrens nicht kennen, a!s wie die , dic Beschaffung der Betriebs- mittel einer Betricbsverwaltung verweigern zu wollen; das würde nicht Sparsamfeit sein, das wäre Vershwendung, und zu dieser Ver- {wendung habe ih für meine Person nicht die mindeste Neigung. Jch will dem Herrn Vorredner gern attestiren , daß troß dieser Uuf- fassung, die ih habe, nicht alle die Anforderungen haben erfüllt wer- den können, die der Chef des Handeles-Departements im Jnteresse sei- nes Ressorts gewünscht hat; aber, meine Herren, ich würde schleunigst hinzuseßen müssen, daß es in allen anderen Departements nicht anders ergangen ist, und daß, wenn alle die Anfor- derungen kbâtten befriedigt werden sollen, die an den Finanz- Minister gestellt worden sind, wir mit einem erklecklichen Defizit den Etat hâtten abschließen müssen. Das liebe ih nun auch nit , und ih habe deshalb dafür Sorge getragen , daß wir den Etat ohne De- fizit abschließen konnten. Wenn man nun dieses Verfahren so sehr auffallend findet, so möchte ich sagen, vergessen wir doch auch in finanziellen Fragen nicht vollständig, daß wir uns im Kriege befinden, in einem großen, mächtigen Kriege; und wenn ih nun den Nachweis führen fann, daß für die Extraordinaria der Verwaltung der Eisenbabüen genau }o viel und noch etwas mchr be- gehrt worden is, als wir für die Eisenbahnverwaltung miiten im Frieden für das - Jahr 1870 / ausgeworfen haben , so meine id, kann man doch nicht davon reden, daß mit allzugroßer Knauserei zu Werke gegangen sei. Meine Herren, wenn s lediglich auf meine Wünsche ankäme, dann würde ih für viel woeiter gehende Zee große Geldmittel zu verwenden wünschen, ih würde nament- lich wünscher, für Zivecke des Unterrichts, des Elementar-Unterrichts, des Gymnasial-Unterrichts, der Universitäten viel größere Summen aufzuwenden, als wie der Etat jeßt dafür bat ausseßen können. Das wird aber cine Aufgabe sein, mit de: wir in der That doc uns erst beschäftigen können; wenn wir in ruhigere Verhältnisse zurückgekehrt sind. Jh meinerseits bin von der lebhaften Ueberzeugung durch- drungen, daß wir den Kampf gegen Frankreih siegreih durch- führen, und ih halte die Hoffnung fest, daß wir ihn in kurzer Zeit siegrcih durchführen werden; aber, meine Herren, so lange das nicht Gewißheit geworden is, muß die Finanz-Verival- tung des Landes doch die Möglichkeit des entgegengeseßten Ausganges nickcht vergesscn. -

Und nun n°och ein Wort nach einer andern Richtung hia. Mir wird die Stellung hier -auch dadurch ers{wert, daß die Einnahme- Anschläge, die in diesem Etaï ausgebracht sind, der Kritik unterliegen, daß man mir im Voraus verkündigt: ja, diese Einnahmen werden in der veranschlagten Höhe nicht eingehen, Jh habeschonmehrmals derartige Angriffe stillschweigend vorübergehen lassen, indem ih geglaubt habe, ih hätte mich bei Einbringung d:s Etats auch über diese Seite der Frage bereits hinreihend geäußert. Dessenungeachtet möchte ich diesen Augenblick benußen, um noch einmal daran zu erinnern, daß es mit der Beurtheilung solcher Fragen ein mißiihes Ding ist in Zeiten, wie solche find, in denen wir leben. Als der Etat au}gestcllt wurde, im

\ Monat Oktober des verflossenen Jahres, da haben, glaube ih, Viele

mit mir angenommen, daß die Widerstandskraft ¡Frankreichs nicht so groß sein werde , als sie sich eriviesen hat, und damals haben wir also mit günstigercn Augen die Dinge betrachten können als dies viellciht heute von Manchem geschehen mag. Mit einer apodiktischen Gemifheit fann man nun niemals die Ansäße über die künstigen Einnahmen machen; aber daß die Ansäpße, wie sie gemachi worden sind, dann zutreffen werdenz wenn, wie i auch in diesem Augen- blicke noch fest vertraue und noch fest glaube, der Krieg binnen Kurzem zu Ende geht , dafür glaube ih auch noch heute einstehen zu können.

Jn derselben Debatte ergriff nach dem Abgeordneten

Ministerial-Direktor Weishaupt:

Meine Herren! Gestatten Sie mir einige sahliche Bemerkungen zu dem hier vielfa erörterten Wagenmangel. Man muß vor allen Dingen bei dem Wagenmangel unterscheiden denjenigen in Folge des Krieges und denjenigen , der- dadurhch entstanden sein soll, daß die Staatsbahnen in der Beschaffung von Betriebêmitteln nicht vollkom-

men gleichen Schritt gehalten haben mit der natürlichen Entwickelun des Verkehrs. bige L d / e

Overweg das Wort der Regierungs-Kommissar Ober-Bau- und -

D. A F S E D e Eg P E T I 1 EI R E L: TEE E E B I E E C M T E I R: TIEE E i S B FES E STEE T Vi E C E I T E I E BIEE T E R S E E S LE L a L y E - é & or 7 2 A ¿fe ra L E R E n E x : E é San B A L e G P K T aa A F, l

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Was den ersten Mangel anbetrifst, so scht sich derselbe zusammen einmal daraus, daß die Abfuhr und die Entladung des Material®, welches nah dem Kriegsschauplaß geht, mitunter zurückbleibt gegen

die Zufuhr; ferner daraus, daß eine gewisse Anzahl voù Wagen auf-

estellt werden muß, um die inneren Transporte von cinem Theil des Kriegsshauplaßes nah dem andern zu bewirken. Diese ih will sie nennen stationirenden Wagen betragen der Zahl nach etwa 5000 Axen. Meine Herren! Diese Zahl von 5000 Axen wird vollkommen auf- ewogen durch diejenigen Betriebsmittel, welche in Frankreih vorge- unden sind. Bei weitem stärker ist aber die-Konsumtion aa Betriebs®- mitteln durch den unausgeseßten Strom von Truppen, Ersapmann- chaften, Pferden, Munition, Artillerie, Proviant, Fourage, Liebes- gaben 2c. nah dem Kricgsschauplaße, welchem ein Rüctrandport von Kriegsbeute, Verwundeten, Gefangenen; Kranken entspriht. Zu diesen Transporten is , soweit es sih übersehen läßt, ungefähr eine Axenzahl von 30,000 erforderli; allerdings eine höchst. bedeutende Zahl, und noch sind wir niht am Ende, noch kommen täglich neue Anforderungen von den Oberkommandos der Armeen, welcchen im Interesse der Armee unbedingt entsprochen werden muß. Die un- ermüdlichen Feldeisenbahnabtheilungen folgen den Heeressäulen auf dem uße und stellen die zerstörten Eisenbahnen wieder her, die demnächst dem D rtigen Betriebe übergeben werden. 3000 Beamte, 300 Maschinen, alle aus Deutschland, bedienen ein Bahngebiet von ungefähr 300 Meilen in Frankreich. Meine Herren, wer einmal das freudige Hur- rab unserer braven Trnppen mit angehört hat, wenn auf einer neu- eröffneten Strecke die ecste Lokomotive heranbraust, der wird der Eisenstraße zwischéèn der Armee und der Heimath auch nicht Eine Are entzichen wollen, die da dem Soldaten bringt, was er nöthig Hat zum Leben und um den Krieg energisch zu führen, die ihm da bringt die Grüße aus der Heimath und die Gaben, und die ihn nöthigenfalls zurückführt, wenn er frank und elend is, Die deutsche Nation wird die Opfer, die * in dieser Be- ziehung von ihr verlangt werden und mit denen wir noch lange nicht am Ende sind, mit derselben Bereitwilligkeit tragen, wie sie überhaupt in den Krieg eingetreten ist. Wohl ist aus der Kriegeskasse vieles geschehen, um helfend einzuwirken, mehr als eine Million Thaler is bereits darauf verroendet, um Maschinen an- uschaffen, um Wagen anzukaufen: 60 Maschinen, 250 Wagen sind fn Folge dessen auf dem Playe. Verkennen wir aber nicht, daß die Hauptlast immerhin auf den Schultern unsrer heimischen Bahnen verbleiben wird, denn sie ist zu groß. / Ih wende mich nunmehr dem Wagenmangel zu, der auf den Staatsbahnen entstanden sein soll dadur, daß die Be- \haffung nir vollkommen gleichen Schritt gehalten habe mit der regelmäßigen Entwicklung des Verkehrs, und beziche mich auf die- selbe Quelle die von dem Herrn Dr. Hammacher am vergangenen Sonnabend benußt ist, um seinerseits nachzuweisen, daß die Staats- Eisenbahnen in dieser Beziehung weit zurück sind. Ich muß leßteres in Etwas bestreiten: Die Eiscnbahnstatistik vom Jahre 1868 belehrt uns, daß pro Meile Eisenbahn im großen Durchschnitt vorbanden waren an Lokomotiven 2,2 Stück, die Staats-Eisenbahnen hatte 2,3 ro Meile;- an Güterwagen war: n vorhanden im Durchschnitt 48,7) die Staatsbahnen hatten 48,2. Die Staatsbahnen ergeben also den Ourchschnitt der bezüglichen Ausrüstung der preußischen Eisenbahnen, obwohl ihre Einnahmen sogar noch etwas unter dem Durchsckniit bleiben. Während die Einnahmen bei allen Bahnen zusammen ge- nommen 73,000 Thlr. pro Meile betrugen, haben sie nämlich bei den Staatseisenbahnen nur 70,000 Thlr. betragen. Es soll_damit nicht gesagt werden, daß ein Bedürfniß zur Erweiterung und Vermehrung nicht vorläge ; ih wollte nur nachweisen, daß die Staatseisenbahnen nicht so- weit zurückgeblieben sind, als es vielleicht den Anschein hat und behauptet ist. Namentlich gilt dies auch von der Westfälischen Bahn, welche ganz besonders hervorgehoben worden isi als diejenige, bei welcher hauptsählih die berechtigtsten Anforderungen un- erfüllt geblieben seien. Es is vollkommen richtig, daß die Westfälische Eisenbahn hinter dem Durchschnitt zurücksteht , denn sie hat nur 2 Lok. motiven und 46 Axen pro Meile. Aber auch die Einnahmen der Westfälishen Bahn sind bedeutend hinter dem Durchschnitt zurückgeblieben: sie haben faum 50,000 Thlr. pro Meile betragen, während 73,000 Thlr. der Durchschniit ist. Dazu kommt, daß die Wehfälishe Bahn, wie be- kannt, zu den Durhgangsbahnen gehört, das heißt zu denjenigen, in denen die Verkehrselemente nur in geringer Zahl vorhanden sind und denen die - eigentlichen Quellen des Verkehrs fern liegen. Es steht aber fest, daß solhe Bahnen, von denen der Verkehr ausgeht und in denen die Quellen des Stromes liegen, also im vorliegenden Falle die Bergish-Märkische, die Rheinische und die Cöln-Mindener Eisen- bahn, verhältnißmäßig immer mehr Betriebsmittel, haben werden und haben müssen, als diejenigen, über welche der Verkehr eben nur hin- weggeht. Es kann übrigens allerdings nur erwünscht sein, wenn die Verhältnisse, von denen ‘der Herr Handels-Minister am Sonnabend gesprochen hat, sih dahin ändern, daß die Möglichkeit vorliegt, eine weitere Anschaffung und im größeren Umfange, als es in dem dies- jährigen Etat vorgesehen is, eintreten zu lassen. Zum Schluß noch eine Bemerkung sie {ließt sich dem an, was der Herr Abgeordnete

Heise vorhin hierüber gesagt hat.

Oas Kapitel des Wagenmangels wird bleiben, so lange Eisen-

bahnen bestehen. Die Eisenbahnwagen theilen in dieser Beziehung

das Schicfsal aller Verkehrsmittel, von dem Schiff bis zur Droschke, von der Droschke bis zum Lustballon. Es werden immer Momente eintreten, wo der Bedarf durch das Vorhandene nicht gedeckt wird.

Nationaldank für Veteranen.

Das Kuratorium des Nationaldank für Veteranen hat den Jahresbericht dieser Stiftung für 1868 und 1869 veröffent- licht. Die bekann!lih den Veteranen aus den Befreiungskriegen ge- widmete Stiftung is im Jahre 1851 mit den Geldmitteln begründet worden, welche sich aus dem Erlöse der Beschreibung des am 31. Mai 1851 enthüllten Friedrih?denkmals zu Berlin ergeben hatten. Von dem Könige Friedrich Wilhem 1IV., welcher der Stiftung u. A. den Ertrag einer alljährlich am 3. August zu veranstaltenden Festvor- stellung im Königlichen Opernhause zuwendete, gefördert, entwielte ih die Stiftung \chnell, als des jeßt regierenden Königs Majestät am 30. Mai 1852 und in Allerhöchsidessen Stellvertretung Se. Ksönigl-e Hoheit der Kronpiinz am 17. Juli 1852 das Pro- teftorat über dieselbe übernahm. Die Stistung erhielt am 18. Januar 1854 ein Allerhö} besiätigtes Statut, sowie Korporationsrechte und veröffentlichte im Januar 1856 ihren ersten Jahresbericht für 1854, nach welcheni das Vermögen der Stiftung Ende 1854 84,161 Thlr. betrug, nachdem im genannten Jahre 62,755 Thlr. zu Unterstüßungen verwendet worden waren. Seitdem haben sich die Mittel der Stif- tung alljäßrlich vermehrt. Das Vermögen ihrer sämmtlichen Organe belief sich Ende 1867 auf 271,850 Thlr, Ende 1869 auf 275,102 Thlc. Hiervon gebörten 46,734 Thlr. dem allgemeinen Unterstüßungsfonds bei der Centralverwaltung an, 1796 Thlr. dem Verwaltungsfkosten- Fonds, 92,195 Thlr. 46 verschiedenen Spezialstiftungen, 24,061 Thlr. 32 Regimenterstiftungen/ 110,315 Thlr. befanden si bei den Bezirks- Kreis - und Lokal - Kommissarien in den alten Provinzen. Jn den neuen Landeëêtheilen siad keine besonderen Organe vorhanden, doch werden die von dort eingehenden Unterstüßungsgesuche hülfsbedürf- tiger Veteranen aus“ den Befreiunaskriegen von der Centralver- waltung in gleiher Weise, wie die Anträge aus den übrigen Pro- vinzen berücksihtigt. Die von der Centralverwaltung und den übri- gen Stiftungsorganen bewilligten Unterßüßungen beliefen sich im Jahre 1868 auf 75,252 Thlr., im Jahre 1869 auf 72,778 Thlr. Die Bestände der Bezirks-, Kreis- und Lokaikommissariate, so. wie der Spe- zialstiftungen waren in den einzelnen Regierungsbezirken Ende 1869: Gumbinnen 2203 Thblr., Königsberg 2290 Thlr, Danzig 2029 Thlr, Marienwerder 2711 Thir. , Csêlin 1163 Thlr. Stettin 3815 Töblr., Stralsund 2535 Thlr., Bromberg 807 Thlr., Posen 4151 Tblr., Lieg- niß 7709 Thir. Brezlau 26,855 Tblr. Oppeln 8929 Thlr., Frankfurt 4634 Thlr. , Stadt Berlin 4115 Thlr. , Regierungsbezirk Potsdam 5571 Thlr. , Magdeburg 2740 Thlr. , Merseburg 2533 Thlr. , Erfurt 6383 Thlr. , Minden 697 Thlr. , Münster 1069 Thlr. , Arnsberg 3710 Thlr. , Cöln 2853 Thlr. , Düsseldorf 6199 Thlr. , Coblenz 8 u Nachen 2799 Thlr. , Trier 586 Thlr. Sigmaringen

r.

Die Hefte Il. bis lil. der »Zeitschrift für Bauwesena, redigirt von G. Erbfam, Baurath im Königlichen Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten (Verlag von Ernsi & Korn, Berlin 1871), enthalten außer amtlihea Befanntmachangen- folgende bau- wissenshaftlihe Mittheilungen: Die polytehnishe Schule zu Aachen, mit Zeichnungen, entworfen vom Regiertings - Und Bau-Rath N. Cremer zu Aachen, autgeführt und mitgetheilt vom. Land - Baumeister Esser in Wiesbaden. Die St. Thomas - Kirche zu Berlin, mit Zeichnungen , vom Bau - Rath Professor F.-Adler iu Berlin. (S@luß folgt.) Die Um- und Neubauten der Berlin- Pots dam-Magdeburger Eisenbahn. Fortseßung: 1) Der neue Wagen-Re- visionsshuppen in Potsdam , mit Zeichnungen; 2) Die neue Retirade in Potsdam, mit Zeichnungen, vom Bau - Rath L. Quassowski , technishem Mitgliede der Direktion der Berlin- Potèdam - Magdeburger Eisenbahn, in Berlin. (Fortseßung folgt.) Der Alte Thurm zu Mettlach, mit Zeichnungen, von A. v. Cohausen , Oberit im Königlich preußischen Jngenieur - Corps. Vorsteifung des Bogens durch gesondertes Fachwerk mit parallelen Gurtungen, vom Jngenieur Th. Schäffer in Darmstadt. So- dann folgen: Mittheilungen nach amtlichen Quellen, anderweitige Mittheilungen und solche aus Vereinen. Den Schluß bilden lite- rarische Notizen. |

Vereinsthätigkeit für die Armee.

Bei dem Central-Kowmite der deutshen Vereine

M zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter

Krieger sind ferner eingégangen : von den Deulschen in Mil- waukee (Vereinigte Staaten von Nordamerika) 4695 Tblr., in Kalkutta 4698 Thlr, in Davenport auf Jav2 916 Thlr, in Bombay 82 Ffund Sterling und in Honolulu 99 Pfund Sterling als Ertrag eines daselbst abgehaltenen Bazzrs, aus Triest 351 Thlr. - Die Verbandlungen zwischen den Vertrauen8männern der Deutshen Wilhelms-Stif{ung und der Victoria- National-Jnvaliden-Stiftung wegen einer Fusion beider Jn- stitute nehmen einen günstigen Fortgang und versprechen einen bal- digen Erfolg.

Aus dem Hauptdepot des Centralfkomites dèr deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwunde- ter und erfrankter Krieger zu ch‘ersfailles sind zum Weihnachtsaufbau in den dortigen Lazärethen folgende Gegenstände

verabfolgt wvorden : 45 Christbäume, 1200 Wachslichte, 2160 Weihnachts-

stollen, 536 Shawl8, 300 wollene Decken, 800 Taschentücher, 625 Paar Strümpfe, 250 Leibbinden, 8000 Cigarren, 10 Scheffel Aepfel, 3 Schfl. Nüsse und 50 Pfd. Chocolade, außerdem Tabakspfeifen, Tabak, Shnupf-

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S E a F a Ede t S i pte G7 Y S it E aa E t Sl r Ea N Sa R Rd i T C ER C T Sa