1871 / 14 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Die Tilgung der Obligationen beginnt am 2. Januar 1872 und werden dazu jährlich mindestens 15 Prozent der ausgegebenen Obli- gationen und die Zinsen verwendet, welche nach und nah an den getilgten Schuldverschreibungen erspart werden.

Côln, den 30. Dezember 1870. | :

Die Direktion der Rheinischen Provinzial-Hülfskasse.

__ Verschiedene Bekanntmachungen. :

Bekanntmachung. Durch den Tod ihres bisherigen Jnhabers ist die Kreis - Thierarztstelle Hirschberger Kreises vacant geworden. Qualifizirte Bewerber um diese Stelle werden hierdurch aufgefordert, sih unter Einreichung ihrer Approbation als Thierarzt, des Fähig- feits-Aitestes zur Verwaltung einer Kreis - Thiera1ztstelle , sonstiger über ihre Wirksamkeit sprehender Zeugnisse und eines ausfühbrlichen Lebenslaufs bis zum 20. Februar c. vei uns zu melden. Liegniß, 10. Januar 1871. Königliche Regierung. Abtheilung des Jnnern. [127] Bank des Berliner Kassen-Vereins.

“Die Herren Aktionäre der Bank des Berliner Kassen - Vereins werden in Gemäßheit des §. 47 der Statuten zu der auf Mittwoch, den 15. Februar er. Nachmittags 65 Uhr, Scinkelplaß Nr. 3, 1 Treppe hoch, anberaumten Generai-Ver- sammlung hierdurch eingeladen.

Berlin, den 9. Januar 1871. i j

Der Verwaltungsrath der Bank des Berliner Kassen - Vereins.

Robert Warschauer, Vorlißender.

[128] Monats-Uebersicht der Weimarischen Bank.

Activa. 1) Baare Kassenbestände „ee. «..- Thlr. 1,065,281. 2) Wechselbestände i » 2398/9895. 3) Ausstehende Lombarddarlehne » 1,232,350. 4) Effekten » 209,149. 5) Reservirte Weimarische Bankaktien 842,900. 6) Aktien-Dividendeconto pro 1870 : 70,544. 7) Guthaben in laufender Rechnung und Verschiedenes » 83,315,642. do. bei der Landrentenbank 248/280.

Pas S1IVAa. 8) Eingezahltes Aktienkapital Thlr. 5,000,000. 9) Banknoten im Umlauf 2/440,700. 10) Depositenkapitalien i 966,820. 11) Aktien - Dividendeconto pro 1866 bis 1869 j 2322. 12) Guthaben der Staatskassen, Privatpersonen u. \s.w. » 769,412,

Weimar, den 31. Dezember 1870. Die Direktion der Weimarischen Bank.

[110] “Bericht úber den a des Baues : er | Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn.

Allerhöchst concessionirt: 3. Februar 1868. Gesammt-Anlage-Kapital 13/500,000 Thlr. Bahnlänge 36 Meilen.

Grunderwerb.

Der Ankauf des Grund und Bodens für die gesammte Bah: Und zwar für eine doppelgeleisige Anlage is Überall , mit Ausnahme einer 2 Meilen langen Strecke bei Halle, sowie des Bohnhofstercains für Halle und eines Theils des Bahnhofsterrains für Sorau, ecfolgt.

Der Grunderwerb isi theils auf Grund freier Vereinigung, theils im Wege der Expropriation bewirkt worden. |

Erdarbeiten.

Die Erdarbeiten sind auf circa °/, der Bahnlänge fertig gestellt und im Uebrigen soweit gefördert , daß deren kompletite Herstellung bis zum Mai 1871 bestimmt zu erwroarten steht; die Arbeiten bei Halle, welche noch im Rücfstande, sind von keinem erbeblicen Belange Und werden , sobald das Bahnhefêprojekt von der Aufsichtsbehörde

“Festgestellt sein wird, im Verlaufe von etwa 3 Monaten vollendet sein.

Einfriedigungen und Wegeübergänge. Die Ausführung der Einfriedigungen und Wegeübergänge is auf einzelnen Sirecken vollendet, auf der ganzen Linie aber in Arbeit.

Brücken und Durchlässe.

Mit der Ausführung der Erdarbeiten hat die der Brücken und “Durchlässe gleihen Schritt gehalten. Von den großen Brücen ist

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die Mulde - Brücke bei Eilenburg, sowie die dazu gehörige Mühlgra- ben- und Lossa-Brücke vollständig im Mauerwerk, sowie im eisernen Ueberbau hergestellt. Dasselbe gilt von allen Brücken auf der Strecke von Falkenberg bis Guben und von Cottbus bis Forst. An den Brücken Über die Elbe bei Torgau, ebenso an den Unterführungen der versWiedenen Bahnen, ist das Mauerwer? bis auf einen geringen Theil vollendet. Die Eisenkonstruftionen für die Brücken sind zum großen Theil gelfefert und theilweise aufgestellt, der Rest ist in Arbeit, und die Dispositionen sind dahin getroffen, daß mit Ausnahme der großen Elbbrücke, deren Montage 3 Monate in Anspruch nehmen wird, sämmiliche Brücken bis zum 1. Juni a. f. fertig gestellt sein

fönnern. Oberbau.

Das Material für den Oberbau is in der ganzen Höhe des er- forderlichen Quantums mit Ausnahine eines Theil der erforderlichen Weichen angelieferk.

Der Schienenstrang ist verlegt von Eilenburg bis Torgau, von ¡Falkenberg bis Guben und von Cottbus bis ¡Foist, desgleichen eine Strecke bei Delißsch, soroie eine Anzahl von Nebengeleisen auf den Bahnhöfën zwischen Falkenberg und Guben.

Enen geringen Theil ausgenommen if auf diesen Strecken die Bekiesung des Geleises mittelst Arveitszügen seit längerer Zeit in der Ausführung begriffen und our durch den Eintritt des anhaltenden- Froftwetters unterbroden worden, oraussichtlih wird die Bekiesung des Gelcises auf der Strecke Guben-Cottbus so zeitig beendet werden fönnen , daß die Genehmigung zur Eröffnung des provisorischen Be- triebes auf det selben zum 1. April k, J. nachgesucht werden kann.

Wöärterhäuser und Telegraphen.

Die Ausstellung der Wärkerhäuser, elektrischen und optischen Te- legraphen, ist auf dem größeren Theil der ganzen Linie vollendct; auf dem übrigen Theile in der Ausfübrung begriffen.

Auf den Strecken, auf welchen die Arbcitszüze fahren, sind diese Anlagen größtentheils bereits in Benußung genommen.

Bahnhofs-Anlagen, -

Die Gebäude sind auf allen Bahnhöfen, mit Ausnahme von Halle und Sorau, in der Ausführung begriffen und zum großen Theil bereits vollendet. :

Wenn die Bahnhofs-Anlagen in Halle und Sorau wegen ér- {werter Festsielung der Baup'äne nicht rechtzeitig fertig gestellt wer- den können, so wird auf die Einrichtung provisorischer Anlagen zeitig Bedacht genommen werden.

Außerordentliche Anlagen.

An außerordeutlichen Anlagen sind erheblize Flußkorrektionen ausgeführt worden.

Du fortififkatorishen Nulagen kei Torgau if der geforderte Betrag vort 200,000 Töolrn. gezahlt und au, der gestellten Bedingung wegen Beseitigung der Elb-Schiff8mühlen bei Torgau bereits dur den An- fauf von 12 S@iffs8mühlen und deren Abbruch entsprochen worden.

Wegen des Ankaufs der 13. Elb - Schifs8mühle , welcher nach- träglich der Eisenbahngesellschaft von der Stantsregierung zur Vflicht gemacht worden, sind die eingeleiteten Verhandlungen noch nicht zum

Abschluß gelangt. A Betriebsmittel.

An Betriebsmittel sind bis jeßt geliefert: 132 offene, 76 bedeckte Güterwagen mit 17 Bremsen, 1200 Saßacbsen und Räder, 1 Lokomotive fertig montiri. Außerdem sind 12 Lokomotiven der Vollendung nahe und bereits in den Kesseln geprüft.

Die übrigen Betriebëmittel sind in Bestellung gegeben ünd deren rechtzeitige Ablieferung unterliegt keinem Bedenken.

Die G:sammtausgaben für den Grunderwerb und die bis zum 15. Dezember er. ausgeführten Arbeiten und Lieferungen mit Ein- {luß der Kosten der Vorarbeiten und Bauleitung, sowie der gezabl- ten Zinsen von den Stamm- und Stamm-Prioritäts-Aktien, belaufen sih auf üerhaupt 10,980,156 Thlr. -

Berlin, den 31. Dezember 1870.

Der Verwaltungsrath (a 152) der Halle - Sorau - Gubener Eisenbahn - Gesellschaft.

Berlin-Hamburger Eisenbahn, Betriebs-Einnahmen pro Dezember 1870: Transport-Einnahmen für Personen 2c. pro Dezember 81,877 Thlr., bis ult. Dezember 1,132,718 Thlr., Trans- port - Einnahmen für Güter 2c. pro Dezember 310335 Thlr., bis ult. Dezember 2,806,234 Thlr. Anderweite Einnahmen pro De- zember 29,542 Thlr, bis ult. Dezember 129.293 Thlr. Summa pro Dezember 421,754 Thlr., bis ult. Dezember 4,068,245 Thlr. Da- gegen pro 1869 pro Dezember 426,612 Thlr. , bis ult. Dezember 4,172,681 Thlr. Mithin pro 1870 weniger pro Dezember 4858 Thlr., bis ult. Dezember 104,436 Thlr.

—— Deutsche Lebens, Pensions- und Menten-Versicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit

in Potsdam. Versicherungs-Bestand ultimo Dezember. 1870

Es gingen ein / Davon wurden abgelehnt zurückgezogen 2c. 1,930

Bleibt Effektiv-B estand

10,484 Anträge mit Thlr. 3,285,872 Versicherungs-Summe

» » » 871,723 »

S554 Anträge mit Thir 2,414,149 Vert werungs-Summe.

Obigé Gesellshaft gewährt unter den vortheilbaftesten und liberalsten Bedingungen Gelegenheit zu Abschlüssen aller Arten Lebens- Versicheruagen, für Kinder-, Alters- und Wittwen-Verforgungen, zur Erwerbung von Aussteuern, Leibrenten, Begräbnißgeldern 2c. Projvekte, Formulare, sowie jede gewünschte- Auskunft werden von der unterzeichneten Direktion, sowie von sämmtlichen Vertretern

‘der Gesellschaft bereitwilligst ertheilt. ; : C. Adami.

Die Direktion.

A. L. Bongé. / | Hierbei Verlust-Liste Nr. 150.

Vas Abonnement beträgt fl Thkr. flir das Vierteljahr. Insertionspreis sür den Raura ciner Druzeile 23 Sgr.

Aile Post - Anstalten des In- un& Auslandes nehmen Bestellung amn, für Serlin die Expedition des Äö Preußischen Staats - Anzeigers: Zieten- Piatw Nr. F.

imt

Me 14.

Berlin, Sonnabend den 14. Januar, Abends. 1871.

Se. Majestät der König haben Allergnädigft geruHt:

Dem Krei8gerichts- Rath Bock zu Elbing den Rothen Adler-Orden driiter Klasse mit der Schleife; dem Necht8anwalt und Notar , Justiz - Rath Brand zu Dortmund, und dem Recht8anwalt ünd Notar , Justiz-Rath Hesse zu Soest , den Rothen Adler - Orden viertec Klasse; dem Schullchrer und Kantor Willke zu Roklum im Kreise Halberstadt und dem Pensfionirten Strafanstalts - Pförtner Wege zu Anklam das Allgemeine Ehrenzeichen; so wie dem Unteroffizier Trettin vom Ersay - Bataillon des 4. Pommerschen Jnfanterie - Regi- ments Nr. 21 die Rettungs-Medaille ain Bande; ferner

Dem Eisfenbahn-Sekretär bei der Main -Weser-Bahn , In- A an) Heidecker, den Charakter al® Rehnung®-

ath; un

Dem praktischen Arzt Dr. Lippert in Berlin den Charak- ter als Sanitäis-Rath ; /

Dem- Fabrikbesißer Ludwig Röhr zu Oranienburg den Charafter als Kommissions-Rath zu verleihen.

Norddeutscher Bund.

Allerhöchster Erlaß vom 28. Dezember 1870, betref-

fend die Aufhebung der Ober-Post-Direktion in Aachen und die

Vereinigung des Geschäftskreises derselben mit oemjenigen der Ober-Post-Direktion in Cöln.

Auf Jhren Bericht vom 28. Dezember will Tcch genechmis- gen, daß vom 1. Januar 15871 ‘ab, unter Aufhebung der Ober- Post-Direktion in Aachen, die Postverwoaltungsgeschäfte für den Regierungs§bezirk Aachen der Ober-Vost-Direktion in Cöln über- tragen werden. :

Hauptquartier Versailles, den 28. Dezember 1870,

/ Wilhelm. Gr, v. Bi8mart-Schönhausen. An den Kanzler des Norddeutschen Bundes,

Bekanntmachung, betreffend dic Ausgabe verzinslicer Schat- anweisungen im Betrage von 10 Millionen Thaler. Vom 1. Januar 1871. :

Auf Grund des §. 4 des Geseßes vom 21. Juli v. J., be- treffend den außerordentlichen Geldbedarf der Militär- und Marineverwaltung (Bundesgeseßbl. S. 491), habe ih bestimmt, daß an Stelle der am 1. Februar d. J. fällig werdenden, laut Bekanntmachung vom 31. Juli v. J, (Bundes8gesezbl. S. 508) in Gemäßheit des gedachten Gesehes ausgegebenen zehn Millionen Thaler Schagzanweisungen (Serie IV. der Bundes - Schaß- anweisungen vom Jahre 1870) wiederum neue verzinsliche Schaß- anweisungen (Serie L. der Bundes -Schatzanrocisungen vom Jahre 1871) in dem Betrage von zehn Millionen Thaler nah Maßgabe der- Vorschristen im §Y. 8 des Geseßes vom 9. November 1867 (Bunde8geseßbl. S. 157) und zwar in Ab- schnitten von je Einhundert, Eintausend und zehntausend ‘Thalern ausgegeben werden.

Den Zinssay dieser Schaßanweisungen habe ih auf fünf Prozent für das Jahr und die Dauer ihrer Umlaufszeit auf

\echs Monate vom 1. Februar bis zum 1, August 1871

festgeseßt. ; Die Preußische Pn der Staatsschulden ist wegen Ausfertigung der Schayanweisungen mit näherer An-

weisung versehen worden.

Versaillcs, den 1. Januar 1871. Der Bundestranzler. Gr. v. Bismarck-Schönhau sen.

Das 1, Stück des Bundes - Geseh - Blattes des Nordd eut schen Bundes, welches beute ausgegeben wird, enthält unter

Nr. 602 den Allerhöchsten Erlaß vom 28. Dezember 1870-5 betreffend die Aufhebung der Ober-Postdirektion in Aachen und die Bereinigung des Geschäftskreises derselben mit demjenigen der Ober-Postdirektion in Côln; unter 4 Mr, 00S die Bekanntmachung, betreffend die Ausgabe ver- zinslicher Schaßganweisungen im Betrage von 10 Millionen e e gequar E R vnter

r. G0 le Srnennung des Kaufmanns S. Koppel zum

Konsul des Norddeutschen Bundes zu Sarita Se (Columbien).

Berlin, den 14. Januar 1871.

Zeitungs-Comtoir.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts - uud Medizinal - Augelegenheiten.

Bekanntmachung Akademische Prei8bewerbung in der Architektur.

Die diesjährige Preisbewerbung Königlicher Stiftung bei der Königlichen Akademie der Künste ist Mio Arcitettu be- stimmt. Um zu derselben zugelassen zu werden, hat der Aspirant vorzulegen :

__1) Ein Curriculum vitae mit Darlegung des Ganges seiner Studien und Angabe seiner Studienjahre. 2) Eigene, vollständig durchgearbeitete Entwürfe von bedeutenden Hochbau- anlagen, in Grundrissen, Durchschnitten und Fagaden, nebst perspektivischer Anficht unter Versicherung an Eides Statt, daß er solche ohne Beihülfe angefertigt habe. 3) Ein Zeugniß darüber, daß derselbe drei Jahre hindurch bei der Ausführung bedeutender Hochbauten beschäftigt gewesen.

"Meldungen zur Theilnahme müssen s{riftlich an das Di- reftorium der Königlichen Akademie vis zum 31. März ge=- richtet werden, worauf Bescheid über die Qulassung zur Kon- kurrenz erfolgt.

Am Donnerstag, den 13. April, wird den vom akademischen Senat zugelassenen Bewerbern die Prüfungs-Aufgabe, und am Montag , den 17. April , die Hauptaufgabe ertheilt. Die Be- urtheilung der entworfenen Skizzen durch den Senat der Aka- demie findet am Dienstag , den 18. April, statt. Qur Aus- führung der gebilligten Skizzen erhalten die Konkurrenten einen Zeitraum von 13 Wochen, von Mittwoch, den 19. April,

bis Mittwoch , den 19. Juli , an welchem Tage Abends die

unter Klausur im Akademiegebäude auszuführenden Arbeiten an den Jnspekior der Akademie abzuliefern sind.

__ Die Zuerkennung des Preises, bestehend in einem Stipen- dium von jährlih 750 Thlrn für zwei aufeinander folgende Jahre, erfolgt in der öffentlichen Sigung der König- lichen Akademie der Künste am 3. August d. J. Ausländer können zwar an der Konkurrenz Theil nehmen und einen Ehrenpreis erhalten , haben aber keinen Anspruch: auf das Stipendium.

Berlin, am 12, Januar 1871, Die Königliche Akademie der Künste. Im Auftrage: Ed. Daege. O. F. Gruppe.