Minifterium für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten.
Nach der im 404. Stück des Staats-Anzeigers, Jahrgang 1870 enthaltenen Bekanntmachung des Herrn Kriegs-Ministers vom 20. v. M. haben Se. Majestät der König die Errich- tung von Garnison - Bataillonen aus den im Beurlaubten- stande noch vorhandenen und für diesen Zweck dispÞp0- niblen Mannschasten aller Waffen der Garde- und der Provinzial -Landwehr unter Miteinstelung von solchen Frei- willigen, die zwar gedient haben, aber niht mehr dienstpflichtig find, behufs des Garnisondienstes und zur Bewachung der Krieg8gefangenen zu befehlen geruht. Jn Folge dieser Bekannt- machung finde ih mich veranlaßt, die Behörden meines Ressorts darauf kinzuweisen , daß es die Pflicht der Civilbehörden ist, die Militärverroaltung bei der Neubildung der in Rede stehen- den Bataillone insoweit zu unterstüßen , daß namentlich den- jenigen Beamten , welche ih, ohne dienstpflichtig zu sein, behufs des freiwilligen Eintritts in ein Garnison - Bataillon zu melden beabsichtigen , bei Ausführung dieser Absicht keine Schwierigkeiten in den Weg zu legen sind , sofern nicht in der That die völlige Unabkömmlichkeit eines solchen Beamten außer allem Qweifel ist. Die Königliche General - Kommission hat sich vielmehr vorkommenden Falls zu bemühen, für die möglichst kostenfreie oder wenigst kostspielige Vertretung eines in ein Garnison- Bataillon eintretenden Beamten durch dessen Mit- beamte zu sorgen. Eine solche Vertretung wird in manchen Fällen entbehrlich gemacht werden können, wenn die Königliche General - Kommission es bei der Militär- Behörde zu vermitteln sucht, daß der Beamte auch in seiner militärischen Stellung an seinem dienstlichen Wohn- ort verbleibe und dadurch in den Stand geseßt werde, den Aufgaben seines Civilamtes nah Kräften zu genügen. Es versteht sich übrigens, daß cin niht dem Militärverbande an- gehöriger Beamter zu seinem Eintritt in ein Garnison-Batail- lon der Erlaubniß seines Vorgesehten bedarf, welche, sofern es fich um einen vom Ministerium angestellten Beamten handelt, bei mir nachzusuchen ist. e
Nach einer Mittheilung der Militärbehörden |ößt nament- lih die Besezung der Offizierstellen bei den Garnison-Bataillo- nen wegen der geringen Anzahl der dazu geeigneten Persönlich- keiten auf große Schwierigkeiten. Jh veranlasse die König- liche General- Kommission 2c. de8halb , hinsichtlih derjenigen ibrer für Offizierstellen geeigneten und dem Militärverbande noch «angehörigen Beamten, welche Jhrerseits etwa bisher für nicht abkömmlih erklärt worden sind, die Frage der Unabkömmlichkeit nochmals sorgfältig zu prüfen und, wenn sih finden sollte, daß die Unabkömmlichkeits- Erklärung ohne zu große Nachtheile für das Civilamt eines solchen Beamten zurückgenommen werden kann , die Militär-Behörde davon ungesäumt in Kenntniß zu seten.
Berlin, den 11. Januar 1871. |
Der Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten. von Selchow.
An sämmtliche Königliche General-Kommissionen, Regierungen, landwirthschaftliche Abtheilungen, Direktionen der landwirthschaftlichen Akademien, sämmtliche Gestüt - Dirigenten und an das Königliche Revisions - Kollegium für Landes§- fultur-Sachen. |
Abgereist: Se. Excellenz der Staats-Minister und Minister cin Oen Hauses, Freiherr von Schleiniß, nach Ver- ailles.
Berlin, 14. Januar. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Freiherrn Max von Lcandsberg- Velen zu Gemen im Regierungs-Bezirk Münster bie Erlaub- niß zur Anlegung des ihm verliehenen Johanniter-Malteser- Ordens zu ertheilen. |
Aufforderung an die Versender, von der undeklarirten Verpackung von Geld in Briefe 2c. Abstand zu nehmen.
Jur Uebermittelung von Geld durch die Post, unter Garantie, bietet sich. die Versendung des deklarirten Werthbetrages in Briefen und Paeten, oder die. Anwendung des Verfahrens der Post-Anweisun g dar
Bei der Versendung von Geld in Briefen oder Paeten, unter Angabe des Werthbetrages, wird, außer dem tarifmäßigen, nach En!fernung§stufen und resp. nah dem Gewichte zu berechnenden Fahrpo]1t-Porto eine Assekuranzgebühr
für den deklarirten Werth erhoben. Dieselbe beträgt bei Sen-
dungen, welche nah Orten des Norddeutscen Postbezirks, so- wie nah Süddeutschland oder Oesterreich gerichtet sind:
unter und bis über 50 bis
50 Thlr. 100 Thlr. für Entfernungen dis 15 Meilen # Sgr. 1 Sgr. für Entfernungen über 15 bis 50 Meilen 1 Sgr. 2 Sgr. für größere Entfernungen 2 Sgr. 3 Sqr.
Zum Zwecke der Uebermittelung der zahlreichen kleinen Zahlungen ist das Verfahren der Post-Anweisung wegen der größeren Einfachheit vorzugs8weise zu empfehlen. Dasselbe ist gegen- wärtig innerhalb des Gesammtgebiets des Norddeutschen Post- bezirks, im Verkehr mit Bayern, Württemberg, Baden, Elsaß, Deutsch-Lothringen und Luxemburg, sowie im Verkehre mit Bel- gien, Dänemark, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, der Schweiz und den Vereinigten Staaten von Amerika zulässig.
Die Gebühr für die Vermittelung der Zahlung mittelst Post Anweisung nach Orten, welche im Norddeutschen Postbezirke, in Süddeutschland oder in Luxemburg belegen sind, beträgt:
bis 25 Thlr. überhaupt 2 Sgr. Über 25 Thlr. bis 50 Thlr. überhaupt 4 »
Beim Gebrauche einer Postanweisung wird das zeit- raubende und mühsame Verpacken- des Geldes, die Anwendung eines Couverts und die fünfmalige Versiegelung völlig erspart. Auch bietet das Verfahren der Postanweisung den Vortheil, daß zwischen dem Absender und Empfänger Differenzen Über den Befund an Geld niemals erwachsen können.
Um so mehr darf die Postbehörde an die Ver- sender die erneute Aufforderung richten, sich einer undeklarirten Verpackung von Geld in Briefe oder Packete zu enthalten, vielmehr von der Versendung unter Werth8angabe oder von dem Verfahren derx Postanweisung Gebrauch zu machen.
Berlin, den 9, Januar 1871.
Der Ober-Postdirektor. Sachße.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 14. Januar. Jhre Majestät die Königin war heute in der 2. diesjährigen Vorlesung des wissenschaftlichen Vereins anwesend. :
— Im Verlaufe der gestrigen Sißung seßte das Haus der Abgeordneten die Schlußberathung Über den Geseh- Entwurf fort, betreffend die Marktstandsgelder in den neu erworbenen Landestheilen.
An der Debatte betheiligten sich die Abgg. Dr. Witte, Mis- quél, Dr. Kirch und der Regierung8-Kommissar Geh. Ober-Re- gierungs - Rath Herzog. Auf den Antrag des Abg. Miquél rourde der Geseßentwurf zur Vorberathung an die Kommission für Handel und Gewerbe überwiesen.
Der Präsident von Forckenbeck theilte hierauf mit, daß die Abgg. von Hennig und von Bodelschwingh zu Mitgliedern der Staatsschulden-Koramission erwählt seien.
Der Abg. von Vodelshwingh nahm die Wahl dankend an und wurde von dem Präsidenten von Forckenbeck verpflichtet. Der Abg. von Hennig war nicht anwesend; seine Verpflichtung wird später erfolgen. z
Es folgte der Bericht der 6. Abtheilung Über die Wahl- prüfung im ersten shles8wig-holsteinschen Wahlbezirke.
Nach längerer Debatte, an welcher sich die Abgg. Wach- ler, von Houwald und Dr. Kosch betheiligten, wurde die Wahl des Abg. Krüger ' (Hadersleben) gegen den Antrag der Abtheilung für gültig erklärt. Hierauf wurde die Sißun vertagt. Der Präsidènt von Forckenbeck theilte noch mit, da vom Abg. von Portatius ein Antrag eingegangen sei , den fleinen Grundbesißern in den Kreisen Königsberg und Gum- binnen, welche in den Nothstandsjahren kleine Staats8darlehne empfangen haben, zu geskatten, dieselben in Raten zurückzahlen zu has Der Antrag wurde der Budgetkommission über- wiesen.
Ferner war von dem Abg. Schellwiß ein Antrag einge- gangen , die Regierung zu ersuchen , in der nächsten Session einen Gesehentwurf bezüglich des Kosten-Liquidations8wesens bei UAuseinanderseßungssachen dem Hause vorzulegen. Dieser Antrag soll durch Schlußberathung erledigt werden.
Schluß der Sigzung 3 Uhr 30 Minuten,
Offizielle militärische Nachrichten. 1) Versailles, 13. Januar. 08 eneral Feldmarscball Prinz Friedrih Carl, dessen Corps seit dem 8. unter fortwährenden siegreichen Kämpfen die Armee
des Generals Chanzy aus der Gegend von Vendôme bis auf
le Mans zurückgedrängt, nahm am 12. Nachmittags diese Stadt, und warf den Gegner gleichzeitig aus seinen nordöstlih davon befindlichen Stellungen bei St. Corneille. Große Vorräthe wurden in le Mans erobert. Die feindlihe Armee ist im Rückzuge. i
Vor Paris Fortseßung der Beschießung mit gutem Erfolge und unter unbedeutendem diesseitigen Verluste.
: von Podbielski. -» 9 Versailles, 13. Januar.
Vor Paris wurde bei anhaltendem Nebel ein ruhiges Feuer von unseren Batterien . gegen die Werke und die Stadt unterhalien. Der Feind antwortete nur matt. Diesseitiger Verlust an Todten und Verwundeten 2 Offiziere, 9 Mann.
Feldmarschall Prinz Friedrich Carl meldet aus le Mans: Der Feind zieht sich theils auf Alençon, theils auf Laval zurück, verfolgt von den diesseitigen Kolonnen. Von der Armce des Generals Chanzy fielen in den ununterbrochenen Kämpfen vom 6. bis zum 12. allein über 16,000 unverwundete Gefangene in die Hände der 11. Armee; außerdem wurden 12 Geschüße resp. Mitrailleusen ihr abgenommen. 6 Lokomotiven und 200 Wagen
wurden erbeutet. ; von Podbielski,
(Alengon liegt in der Südspiße des Departements Orne, am Einfluß der Briante in die Sarthe; es ist cine Stadt von über 16,000 Einwohnern und der Knotenpunkt der Eisenbahnen, welche nach le Mans, Paris, Caën und Rennes führen. Alengon liegt nördlich, Laval westlich von Le Mans ; leßteres, im Departement Mayenne, is Hauptort desselben und hat 27,200 Einwohner; die Stadt ist an der Mayenne und an der Straße gelegen, welche von le Mans über Conlie und Lille-le- Guillaume nah Westen bis zum Ozean führt.) *
v E E C E E T I AED D
Aus den Hauptquartieren in Versailles, 8. Januar
Se. Majestät der König wohnten heute mit den Prin- zen und Fürsten dem Gottesdienst in der Schloßkapelle bei und empfingen Nachmittags , wie jezt täglich, den Bericht des Prinzen Kraft von Hohenlohe.
Die Beschießung der Südfront von Paris ist am 7. und 8. Januar (3. und 4, Tag) fortgeseßt worden. Der Himmel war am 7. trübe durch Nebel und Regenwolken , so daß das Terrain auf nicht mehr als 1000 Schritt zu üÜber- schauen war; heute herrschte im Allgemeinen eine etwas Uarere Witterung, da jedoch wiederholt Schneesturm cein- trat, der jedesmal cine halbe Stunde andauerte, so blieb die Férnsicht auch heute mit Ausnahme einiger hellerer Augen- blie während der Mittagsstunde beschränkt: nur die Forts waren meistentheils sichtbar, während die Enceinte der Stadt fast ununterbrochen im Dunkeln lag. Troßdem darf die deutsche Artillerie, welche die beiden voraufgegangenen Tage benugzt hatte, um sih der ihr zunächst bestimmten Qielpunkte zu versichern, mit ihren bisherigen Erfolgen zufrieden sein, Ein Pariser Zeitungs8blatt vom 7. Ja- nuarx bringt die Mittheilung , daß Granaten der Belagerung®- Armee bis in den Garten des Palais du Luxembourg geflogen Und dort in die Bäume eingeschlagen sind, auch andere Beschä- digungen hervorgebracht haben, Damit ift erwiesen, daß unsere Geschosse schon aus den jetzigen Stellungen der Batterien bis an die äußersten Punkte des linken Seinc-Ufers in der inneren L reichten und eine Schußweite von 9000—9500 Schritt erzielten.
Die namhasftesten Resultate des 3. und 4. Tages fassen si etwa in Folgendem zusammen. Die äußeren Mauern des Forts Jy haben bereits in hohem Maße gelitten, obwohl die- selben nur in kurzen Zeiträumen beschossen worden sind. Das eigent- liche Ziel der Artillerie warem die inneren Baulichkeiten des Forts, an denen große Zerstörungen schon gestern wahrgenommen werden konnten. Es is sogar unzwei- L daß die deutswen Granaten durch die bomben- esten Räume, bis in die Kasematten durchgeschlagen und dabei große Verwüstungen angerichtet haben. Jn der Mitte des Forts stehen zwei große massive Wohngebäude, beide
in gleicher Flucht, etwa 200 Schritt von einander entfernt, Kaserne-
ments der Besaßungstruppe. Ihre Dächer find in Trümmer ge- gangen ; sie ganz zu zerstören, würde keine Schwierigkeit darbieten, nah Maßgabe der augenblicklichen Verhältnisse aber zwecklos sein, da irgendwelche Bewegung in diesen Gebäuden nicht mehr wahrgenommen wurde, ihre Insassen also jedenfalls geflüchtet sind. Erwidert hat Jy das Feuer unserer Batterien weder gestern noch heute. Jn der neu angelegten Batterie zwischen Jy und Vanves herrschte heute geringe Thätigkeit. Die Schüsse aus dem Fort Van ves selbst fallen sehr vereinzelt. Montrouge st nah wie vor stark mit den bayerischen Batterien en- gagirt, Heute Mittag gegen 12 Uhr sah man aus der
“großen Abtheilungen südost - und
Mitte von Montrouge eine mächtige Rauchsäule auf- steigen, Jhre Dimensionen wuchsen in weniger als einer halben Stunde zuschends und der Umfang des Feuers verricth, daß die Flamme auf leiht entzündliche Stoffe gestoßen war. Es stellte sich heraus, daß die Kaserne von Montrouge, in der wahrscheinlih noch größere Holzmassen lagerten, in Brand gerathen war. Da die Feuersbrunst erst gegen 4Uhr aufhörte, muß die Zerstörung beträchtlich sein. Zielobjekte für unsere Artillerie find, neben den Forts, die Enceinte mit den Batterien vom Point du jour und dem Eisenbahn- viadufkt. Es is wiederholt vorgekommen , daß Batterien der Enceinte von Paris zum Schweigen gebracht werden konnten. Man darf aber nicht vergessen, daß die Enceinte durch ihre ungeheure Ausdehnung den Franzosen große Bortheile gewährt. Sie haben, längs derselben, wie sich {on jeßt über- schen läßt, eine große Anzahl von Emplacements für ihre Batterien angelegt , und sind daher nicht in Noth, wenn fie aus einem derselben vertrieben werden, ihre Geschüyße an einem andern Ort in Stellung zu bringen, so daß die zurückgezogene Batterie schon nach einer halben Stunde in anderer Position wieder auftaucht. Die deutsche Artillerie weiß aber cuch unter diesen Verhältnissen, in denen man zum gro- ßen Theil die spezifishe Schwierigkeit der Belagerung von Paris zu sehen hat, vas Mögliche zu leisten, denn es konnte festgestellt werden, daß bereits eine ganze Anzahl von Schießscharten in der Enceinte vernichtet find. Da die preu- bischen und bayerischen Batterien auch Nachts ihr Feuer fort- seßen, in Jntervallen, die kurz genug sind, um dem Feind zur Wiederherstellung zerstörter Arbeiten keine Zeit zu lassen, so find die Beschädigungen der Enceinte cin dauernder, nicht gering zu veranschlagender Erfolg des Artilleriekampfes, der auf Rechnung der beiden lehten Tage zu seßen ist. Dazu kommt, daß in Vanves die Dinge jevt eben so weit gediehen zu sein {einen wie in Jssy/ denn am heutigen Nachmittag wurde von dort das Abrollen der Geschüße, die si in geringer Jahl noch daselbst befunden haben, hörbar. Die Baiterien des Boint du’ jour und des Aquadukts feuern augenbliclich noch mit ungeschwächter Lebhaftigkeit.
Im Ganzen beliefen fich die diesseitigen Verluste gestern auf 3 Mann todt, 2 {wer und 10 leicht verwundet; außerdem wurden verwundet Premier - Lieutenant Barhwiy von der Garde-Arltillerie - Brigade, und Unter - Lieutenant Jahn bei der bayerishen Artillerie. Heute betragen dic Gesammkt- verlusie auf der südlichen Cernirungslinie einige zwanzig Mann, wovon 4 todt. Vom ersten Tage der Beschießung (5. Januar) i|ff noch nachzuholen, daß außer den drei, im Bericht vom 6. Januar namentlich ge- nannten Offizieren noch Hauptmann Waldau verwundet wurde, der, ais er sich auf der Batterie mit großer Bravour exponirte, einen Schuß in den Unterschenkel bekam, in dessen Folge das Bein amputirt werden mußte.
Gestern i} auf der Bahn von Versailles nah Chartres (chemin de fer de Il’Ouest), die biSher nur mit Pferden befahren wurde, der erste Eisenbahnzug abgelassen worden. Die zwei Lokomotiven, die den Dienst verrichten, wurden bei Evreux erbeutet und, da verschiedene Theile an ihnen zerstört waren, hier von Arbeitern der Feldeisenbahn-Abtheilung erst wieder zusammengeseßt.
— Die Ereignisse auf dem Kriegs8scbauplaße an der Loire hatten mit den Gefebten Anfangs Dezember , mit der Beseßung von Orleans in der Nacht zum 5. v, Mts. und mik dem Zerfallen der französischen Loire-Armece in zwei getrennte Theile einen gewissen Abschluß erreicht. Die wichtige Position von Orleans war wieder gewonnen und die bedeutenderen Stromübergänge gelangten schon in den nächsten Tagen in den Besiy der deutschen Truppen. General Aurelles de. Pala- dine, welcher das Mögliche geleistet , wurde gezwungen , sein Koinmando niederzulegen ; das geschlagene Heer zog in zwei
. südwestwärts ab: General Bourbaki marschirte mit dem XVII,, XX. und XXII. Corps, denen das neuerdings erst organisirte XXIV. jeßt noch hinzu- getreten ist, in der Richtung auf Bourges und Dijon ab; General Chanzy wandte sich mit dem XV., XVI., XVII. Corps, welche bis dahin von ihm selbsi und den Generalen Jauregui- berry und Colomb befehligt worden waren, zunächst nach Tours und später nach le Mans. Die Armee Bourbalki's, die I. ge- nannt, erhielt den General Bore, die Il. Armee unter General Chanzy den General Guilleat zum Chef des Generalstabes.
Auf dem Marsche nach Blois und bei einem Vorstoß auf Beaugency wurden die Heerestheile des Generals Chanzy, denen zunächst die Deckung von Tours zufiel, ungeachtet ihrer Ueber- zahl wiederholt geschlagen , so daß ersterer Ort bereits am 13, Dezember von den diesseitigen Truppen beseßt werden konnte,
959