1871 / 17 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

vom Königs-Grenadier-Regiment (2. Wesipreußischen) Nr. 7, ben Sergeanten Wolf, dem Unteroffizier Rösler und dem Musketier Hantke vom 2. Nicderschlesishen Jnfariteric-Regi- ment Nr. 47, den Unteroffizieren Clemens, Glanyÿ und

liegner vom Niederschlesishen Feld - Artillerie - Regiment Nr. 5, dem Grenadier Berger und dem Füsilier Engmann vom Königs - Grenadier - Regiments (2. Westpreußischen) Nr. 7; des Ritterkreuzes des Königlih Sächsi- schen - Albrechts - Ordens mit Kriegsdekoration: dem Seconde - Lieutenant von Wasmer vom Schle8wig- Holsteinishen Ulanen-Regiment Nr. 157 des Ehren-Groß- Komthurkreuzes mit Schwertern des Großherzoglich Oldenburgischen Haus- und Verdienst-Ordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig: dem General-Major von Woyna, Commandeur der 39. Jnfanterie-Brigade; der Schwerter und Eichenlaub zumCommandeur-Kreuz zweiter Klasse des Großherzoglich badischen Ordens vom Jähringer Löwen: dem Oberst-Lieutenant Hartrott, Abtheilungs-Chef im Kriegs-Ministerium; des Großherzog- li mecklenburgishen Militär-Verdienst-Kreuzes zweiter Klasse: dem Major von Versen vom Generalstabe der 4. Kavallerie-Division, dem Rittmeister von Marschal ck vom 2. Brandenburgischen Ulanen-Regiment Nr. 11, dem Rittmeister a. D. und Kammerherrn von Frankenber g- Proschliß in Liegni, dem Premier-Lieutenant von Haeften vom Schleswig-Holsteinischen Husaren-Regiment Nr. 16, dem Seconde-Lieutenant von Busse und den Kürassieren Förster und, Pannhausen vom Brandenburgischen Kürassier-Regi- ment (Kaiser Nicolaus I. von Nußland) Nr. 6; des Ehren- Kreuzes dritter Klasse des Fürstlich Lippischen Ge- sammthauses: den Hauptleuten Graf von Carmer, von Kusserow, Schmidt, sowie dem Stabs8- und Bataillons-Arzt Dr. Weiß vom Westfälischen Jäger-Bataillon Nr. 7 und end- lih der Fürstlich Schaumburg-Lippischen Medaille für Militär-Verdienst im Felde: dem Hauptmann von Kusserow und den Seconde-Lieutenants Ebeling, Freiherrn von Hodenberg und John vom Westfälischen Jäger-Ba-

taillon Nr. 7. -

Irichtumtli ches.

Preußen. Berlin, 16, Januar. Se. Majestät der König haben die Allerhöchstdenselben von den hiesigen städti- hen Behörden dargebrahten Glückwünsche zum neuen Jahre mit folgendem Danfkschreiben zu beantworten gerußt:

»JTn weiter Ferne von der deutschen Heimath, vor den Thoren der feindlichen Hauptstadt, aus der in verblendetem Uebermuihe, unter eitlèm Vorwande, die Fackel des Krieges in unser friedlihes Vater- land geschleudert wurde, habe Jch die Glück- und Segen8wünsche empfangen, welche Mir die Vertretez, Meiner Haupt- und Residenz- stadt bei dem Jahreswechsel dargebraht haben. Für den neuen Beweis altbewährter - Treue und Liebe, der Mich in dieser bedeu- tungsvollen Zeit besonders wohlthuend angesprochen hat, sage Ich dem Magisirat und den Stadtverordneten zu Berlin Meinen wärmsten Dank. Wiederum, wie vor mehr als funfzig Jahren, haben si die deutshen Stämme in opfervoller Hingebung für das gemeinsame Vaterland um das deutsche Banner einmüthig geshaart, um dem Willen zur Abwehr feindliher Vergewaltigung die siegende That folgen zu lassen. Jn danfkbarem Aufblick zu dem höchsten Lenker der Scchlachten durfte Jh am Schlusse des geschiedenen Jahres freudig den glorreichen Siegeszug des deutschen Heeres übershauen und mit [lebhaftéster Befriedigung der Opferrwoilligkeit gedenken, die \sich weit Über den Umfang des Vaterlandes hinaus unter dem leuchtenden

Vorbilde Meiner Haupt- und Residenzstadt so rei bethätigt hat; ohne der tiefen Trauer Meines landesväterlihen Herzens über die herben “Verlusie zu wehren , welche der furchtbare Krieg kaum einem Kreise der Nation völlig erspart hat. j

Noch ist es indessen uns nicht vergönnt, die Frucßt der blutigen Arbeit zu ernten. Das neue Jahr erheischt neue Mühen ; die Erfolge des verflossenen begründen aber die Zuversicht, daß unter dem in- brünstig erflehten Beistande Gottes aus dem gewaltigen Kampfe als- bald ein ehrenvoller Friede erwachsen werde, dessen Segen das geeinte Deutschland in kraftvollem Gefühle ruhigere Sicherheit lange genießen

“môge. Das walte Gott! - :

Hauptquartier Versailles, den 3. Januar 1871. Wilhelm.

Ihre Majestät die Königin wohnte gestern dem Gottesdienste in der Marienkirche bei, war im Augusta-Hoßspital anwesend und dinirte bei der verwittweten Königin in Char-

lottenburg. i

Die heutige (13.) Plenarsißung des Ha uses der Âb- S róurde von dem Präsidenten von Forckenbeck um 17 Uhr eröffnet. A A Ministertische befanden sich der Minister für Handel, Gewerbe und öffentlihe Arbeiten Graf von Jtenpliß, der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegen- heiten Dr. von Mühler, der Minister des Jnnern Graf .zu Eulenburg, der Finanz - Minister Camphausen, der Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten von Selchow, der Justiz - Minister Dr. Leonhardt und mehrere Regierung®- Kommissare. - : :

Dee Präsident v. Forckenbeck theilte mit, daß der Abg. v. Hennig die Wahle-zum Mitglied der Staatsschulden - Kom- mission angenommen habe und daß seine Verpslichtung erfolgen werde. s N 5 Der Antrag des Abg. Müller (Berlin) in Betreff der für gewisse Amtshandlungen der Supcrintendenten von denselben zu beziehenden Gebühren wurde der Justizkommission zur Vor- berathurg Überwiesen. L

Das Haus trat hierauf in die Tageßordnung ein.

Den ersten Gegenstand derselben bildete der mündliche Be- richt der Budgetkommission über den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Bewilligung von Darlehnen an die Kreisverbände im Regierung8bezirk Trier. x ,

Der Referent, Abg. Bernards, befürwortete die Annahme des Antrags der Kommission: :

Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, den vorliegenden Geseßentivurf unverändert anzunehmen mit folgenden Zusäpen: I. zu F. 1 am Schiusse: die Vertheilung der Geldmittel an die einzelnen Kreise erfolgt unter Mitwirkung einer Kommission, deren Mitglieder von den Kreistagen zu wählen sind; den Vorsig in derselben führt der Regierungs-Präsident. Die Bewilligung der Darlehne innerhalb der einzelnen Kreise ist von den Kreisständen zu beschließen. Il. zu

. 3am Schlusse: die hiernach jährlih zu vereinnahmenden Beträge Ind in den Staatshaushalts - Etat des betreffenden Jahres aufzu- nehmen. ;

: Hierzu lag ein Antrag der Abgg. Dr. Holzer und Bott- ler vor :

Das Las der E wolle beschließen, dem §. 1 des Eat- vurfs folgende Fassung zu geben:

N x P Die Le raird ermächtigt, den Kreis8verbän- den im Regierungsbezirk Trier Darlchne aus der Staatskasse bis zum Gesammtbetrage von viermal hunderttausend Thalern zu bewilligen, um aus den diesfälligen Beträgen kleineren bedürftigen Grundbesißern zur Ergänzung ihres Viehstandes und zur Deschaffung von Brodfrucht und Saatgetreide für die nächste Feldbestellung, die erforderlichen Mittel darlehn8weise zu gewähren. Die Vertheilung der Geldmittel an die einzelnen Kreise folgt unter Mitwirfung einer Kommission, deren Mitglieder von den Kreistagen zu wählen sind; den Vorsiß in derselben führt der Regierungs-Präfident. Die Bewilligung der Dar- lehne innerbalb der einzelnen Kreise ist von den Kceisständen zu be-

schließen.

Spangenberg (Trier), Meyer (Arnswalde), Böhmer. : Der Minister des Jnnern erklärte sich mit den Anträgen der Kommission einverstanden. E / Der Gesehentwurf wurde nach den Kommissionsanträgen mit jehr großer Majorität angenommen. i Der Abg. v. Hennig wurde hierauf als Mitglied der Staatsschulden - Kommission vom Präsidenten von Forckenbeck

verpflichtet. - s folgte die Schlußberathung Über den Staatshaushalts-

Etat für das Jahr 1871. :

In der General - Diskussion machte nur der Abg. Richter (Hagen) eine kurze Bemerkung, welche von dem Finanz-Ministec Camphausen beantwortet wurde. : :

Jn der Spezial-Diskussion sprachen die Abgg. Richter (Ha- gen), Lasker, Parisius, Dr. Virchow, von Hennig, von Kardorf.

Der Finanz-Minister Camphausen, sowie der Minisier für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten von Selchow griffen zu wiederholten Malen in die Debatte ein. (Schluß des Blattes.)

Offizielle militärishe Nachrichten.

1, Versailles, 15. Januar.

Das Feuer der Forts Jssy, Vanves und Montrouge hat am 14. fast gänzlih geshwiegen. Die Beschießung der Befesti- gungen af der Stadt A L fortgeseßt. "Dies-

itiger Verlusi ganz unbedeutend. d E N von Podbielski.

11. Versailles, 15. Januar. Von den in der Verfolgung der geschlagenen Armeen des

dungen über den 14. ein: i 1) General von Schmidt fand bei Chapille (?), 2% Meile wesilih le Mans ,„„ eine feindliche Division in Barry (?). Sofort energisch angegriffen , ‘ging diese in regelloser

Flucht auf Laval zurü, über 400 Gefangene in unseren

«

An der Debatte betheiligten sich die Abgg. Dr. Nasse, -

Generals Chanzy befindlichen Kolonnen gehen folgende Mel-

Händen lassend. Diesseitiger Verlust an Todten und Verwundeten bestand nur in 1 Offizier und 19 Mann. 2) Lager von Conlie wurde nah wenig Schüssen beseßt und große Vorräthe an Waffen, Munition und Proviant er- eutet. 3) Beaumont wurde nach leichtem Straßengefccht beseßt, 40 Munition8wagen genommen und etwa 1000 Gefan-

gene gemacht.

Ferner wird gemeldet, daß am 14. ein Detachement unter -

General v. Ranßau in Briare von größeren feindlichen Ab- theilungen angegriffen wurde, jedoch unter geringem eigenem

Verluste durckschlug. E von Podbielski.

IIL Brévilliers, 15. Januar.

Dec Feind griff mich heute mit anscheinend 4 Corps von Chagey bis Montbéliard lebhaft, besonders mit Artillerie an. Auf allen Punkten ist der Angriff zurückgeschlagen und meine Position auf keiner Stelle durhbrochen. Diesseitige Verluste zwischen 3- und 400 Mann. Der Kampf dauerte von Mor- gens "/,9 Uhr bis Abends !/, 6 Uhr. : von Werder.

(Das obengenannte Chapille dürfte vielleiht Chapelle- Saint-Fray sein, welches auf dem Wege von le Mans “nach Conlie liegt; ein Chapille ist im Departement der Sarthe nicht zu finden, wohl liegen in demselben aber außer obigem hapelle-Saint-¡xray noch ein Chapelle-Saint-Aubin, ein Chapelle- Gaugain, ein Chapelle-aux-Choux, ein Chapelle d’Aligné u. A. m. ; Chapelle-Saint-Fra ys liegt 2; Meilen nordwestilichle Mans und 14 Meile südöstlich von Conlie, am Abhange eine8550 Fuß hohen Hügel8, der einen Zufluß der Sarthe beherrscht und in dessen Nähe die Ruinen des Schlosscs von Essard liegen. Ucber Conlie, wo das bereits wieder aufgenommene Lager sich be- fand, ist das Nähere im »St.-Anz.« vom 17. Dezember 1870, Bes. Beilage Nr. 52, gesagt worden ; es liegt etwa 34 Meile nordösilich von le Mans, an der Straße nah Mayenne.

Briare liegt östlich Gien an der“ Loire und dex Mün- dung des Kanals von Briare in diese, im Departement Loiret, 14 Meilen südöstlih Gien auf dem rechten Flußufer und 10 Meilen von Orlèans entfernt.

Brévilliers liegi an einem Zufluß der Lisaine, 1100 FUß hoh im Departement der Haute - Sâone, § Meile von Héricourt und fast 9 Meilen ösilih Vesoul; Chagey-en- Genechière ist an der Lisaine, nördli von Montbéliard und südlich der Eisenbahn von Vesoul nah Belfort gelegen).

Aus den Hauptquartieren in Versailles, 10. Januar.

_ Der gestrige Abend und die Nacht zum 10. Januar haben kleinere Gefechte gebracht, deren günstige Resultate der deutschen Belagerungsartillerie die größere Annäherung an die Front der feindlichen Befestigungen in sichere Aussicht stellen. Die Affairen, von denen hier zu sprechen ist, sind als Vorposten- Tämpfe zu betrachten, welche vom Feinde eingeleitet wurden in der Absicht, eine- Annäherung unserer Batterien zu verhindern. Das Terrain, auf dem sie stattfanden, ist die Waldbucht, die sih vom Plateau des linken Seinc-Ufer8, der von der Natur gegebenen Grenze unserer südlichen, durch die Haupttheile der Armee des Kronprinzen von Preußen eingenommenen Cerni- rungslinie zur Ebene dieses Ufers hinabzieht. Jn dieser Bucht, deren kunstyoll gepflegte Parkanlagen mit reichen Landhäusecn dicht beseßt sind, Pn sih unter anderen die Ortschaften Notre Dame St. Clamart, etwa 2000 Schritt rechts und unterhalb von Schloß Meudon , sowie vorwärts von dieser zuleßt dem Prinzen Napoleon gehörigen Besißzung, auf Fort Issy zu, Le Val Gleury und Moulineaux. Diese Punkte find während der etwa 110 Tage der Belagerung häufig genug Schauplaß unbedeutender Pláänkeleien zwischen den preußischen oder bayerischen und den französischen - Feldwachen gewesen. In der Herbstzeit zumal, wo das Laub der Waldungen und die mit dihtem Gesträuch bedeckten Thalwellen am Fuße des - Plateaus fleineren Rotten geeignetere Schlupf- winkel gaben, unternahmen die Tiraillcure von beiden Vorpostenketten nach diesen nie förmlich beseßten Punk- len ihre Rekognoszirungen, bei denen bisweilen un- bedeutende Zusammenstöße mit den Waffen vorfielen. Mit diesen Plänkeleien war in der Regel auf beiden Seiten der Zweck verknüpft, die Villen, die sih längs des Bergabhan- ges hinziehen, zu durchsuchen und was sich etwa in ibnen an Lebensmitteln oder an Material für die Lagerstätten der Sol- daten vorfand, fortzuschaffen; daher wurden denn auch diese Rencontres in der letzten Zeit seltener, nachdem \ich die Vor- posten überzeugt hatten, daß die Vorräthe in den Landhäusern ers{öpft seien. Es blieb jedoch eine Stelle, auf welche die

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Franzosen dauernd ibr Augenmerk gerichtet hielten, das Dorf Notre Dame St. Clamart. Für Jeden, welcher des Terrains der südlichen Belagerungslinie ansichtig wird, erhellt die Wichtigkeit dieser Position auf den ersten Blik,. Der Ort Clamart, dessen Anlage uralt is, erhebt \ich auf einem kleinen, 300 Fuß über dem Meeresspiegel liegenden Hügel, welcher, etwa auf drei Viertel Höhe des Waldrandes von Meudon, si zwischen die Ebene und dem Plateau vorschiebt. Dem Vertheidiger giebt dieser Hügel eine Stellung, von der aus er den deutschen Vorposten, zumal denen um Meudon und Châtillon, selbst durch Gewehbr- feuer, hart zuseßen kann, und in der Hand des angreifenden Belagerers ist er ein Posten, der für das Bombardement der &orts, der Enccinte und der inneren Stadt den größten Vor- theil gewährt. Wir wollen beispiel8weise nur erwähnen, daß die Entfernung von Clamart bis zur Enceinte von Paris 4100 Schritt beträgt.

In den dunkelen Nächten der leßten Dezemberwoche hatten nun Besaßungstruppen von Jssy oder Vanves versucht , in Clamart einige Erdwerke aufzushütten. Den Bayern von Châtillon und Plessis- Piquet war dies nicht entgangen. Sie siellten am 26. Dezember eine Rekognoszirung an, bei der sihergab, daß allerdings einige Arbeiten begonnen, alsbald aber von den Franzosen verlassen worden-wären. Wie schon gemeldet, unter- nahm der Feind seinerseits eine Rekognoszirung nah Clamart hin, am Morgen des 5. Januar, - unmittelbar vor dem Beginn des Bombardements auf die SüÜdforts. Ueber die Ereignisse, die dabei stattfanden, erfuhr man seitdem noch das Folgende: Bayerishe Infanterie hatte in der -Dämmerung des 5. Januar den Kamm des Hü- gels von Clamart beseßt. Französische Detachements aus einem der Forts, welche täglich jene Stellungen abpatrouilliren, er- schienen auch an diesem Tage. Sie erhielten Feuer, stußten ob des unvorhergesehenen Willkommens und zogen \ich zurü. Bald darauf kehrten sie in der Stärke einer Compagnie zurü. Aber auch diese, von dem Feuer der Bayern empfan- gen, hielt sih nicht stark genug zum Widerstande und wandte um, Es folgte ein dritter Angriff der Franzosen, diesmal von einem Bataillon; doch dieser Angriff fiel zusammen mit den ersten Kanonenschlägen aus preußischem Geshüg. So wie die leßteren hörbar geworden, stoben die Vertheidiger von Paris nah allen Richtungen auseinander; der Commandeur des Ba- taillons stürzte mit seinem Pferde und von den Feldwvachen hörte man die angstvollen Ausrufe: „Mon Dieu, mon Dieu,“ unker denen die Franzosen Retraite schlugen.

Nach fünf Tagen der Beschießung mochte den Führern in Paris die Besorgniß gekommen sein, daß einige der deutschen Batterien bis Clamart vorgerückt werden würden. Daher der Aus*fall in der Nacht vom 9. zum 10. Zu der Zeit, wo der- selbe sih entwickelte, standen nur wenige Bayern im Dorfe Clamart. Die Franzosen hatten cinen Augenblick die Position in Besiy. Bald darauf aber gingen die Bayern gegen sie mit dem Bajonett ver und trieben sie zurück. Ein bayerischer

fizier erhielt 4 Bajonettstiche, ist jedo nit leben8gefährlich verwundet; von der Mannschaft sind nur Wenige leicht blessirt.

Borau®8gegangen war dieser Attaque durch die Franzosen cin Angriff der Preußen auf le Val und Moulineaux. Tirailleur- detachements der Besaßung von Jssy hatten fich in diesen kleinen Orten eingenistet. Sie gehörten zu einer Abtheilung Francs8- tireurs, die sih »chasseurs de nuit« nennt; ibr Anzug ist voll- fommen schwarz. Abends 39 Uhr gingen vom preußischen 97. Regiment die 10. Compagnie und ein Zug der 11. gegen le Val, das von etwa 300 Mann beseht war, und Nachts gegen Moulineaux vor. Der Feind entwih na starker Gegenwehr, unsere Truppen verfolgten ihn bis auf 800 Schritt vor den Graben des Forts Jssy. Diesseitiger Verlust dabei 2 Mann todt, 10 verwundet. Sonf|t wird vom 6. Tage des Bombarde- ments (10. Januar) gemeldet, daß man mehrfach - in Paris größere Rauchwolken bemerkte. Die dunkele Witterung gestat- tete nit , festzustellen, ob der Brand vom Qünden unserer Granaten herrühbre. i

Der General von Manteuffel ist heute Morgen hier einge- troffen und von Sr. Majestät dem Könige empfangen und zur Tafel gezogen worden. Abends verweilte der Prinz Luitpold von Bayern bei Sr. Majestät.

11, Januar, Vormittags 104 Ubr. . Seit gestern Abend 10 Uhr scharfe Kanonade von .Meudon und Clamart, bei scharfem Ostwinde, hierselb genau vernehmbar und noch jeßt fortdauernd. Erfolge noch nit bekannt. Man vermuthet, daß es sich um vollständige Demolirung von Issy und die weitere Beschießung von Paris selbst handalt. Skarkec Schneefall seit zwei Tagen, nach“ Thauwetter gestern; diese Nacht und heute Morgen Frost von 3—4 Grad, Die Glätte der Wege ist

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