1871 / 17 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

namentlich in der Stadt ziemlih bes{werlich und zwingt die Reiter, ihre Pferde zu führen.

12. Januar. Das Befinden Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht (Vater) hat sich gebessert.

Die Belagerung von Belfort gehört zu den schwierigsten Aufgaben, welche während des FestungS8krieges in dem gegenwärti- gen Feldzuge theils bereits gelöst wurden, theils noch zu lösen sind. Es wrwodre irrig, bei der Beurtheilung dieser Belagerung den

gleichen Maßstab anlegen zu wollen, welcher für die Belage-

rung bei in der Ebene gelegener Festungen Anwendung findet.

Der förmliche Angriff vermittelst der Parallelen , wie z. B.

vor Straßburg, kann bei Belfort nicht zur Durchführung ge-

langen , da das hügelige, bewaldete und sehr koupirte Terrain, welches den füdlihsten festen Plaß des Elsaß bis in dessen nächste

Nähe umgiebt, die Belagerung allein {hon zu ciner höchst shwieri-

gen gestaltet. Von einem regelmäßigen Vorgehen mit irgend

welchen Angriffsarbeiten kann bei Belfort keine Rede “sein, vielmehr wird es für den Belagerer wesentlich darauf ankom- men, die einmal gewonnenen Positionen widerstandsfähig cin- zurichte@, zu behaupten und dieselben so weit als möglih nach und nach vorzuschieben, um von ihnen aus die Zerstörung desjenigen Theiles der Festung zu bewirken, welcher bei einem

‘etwaigen Sturm die meisten Chancen des Gelingens bieten

könnte. An" eine Aushungerung Belforts8, an welche die

Analogie von Meh erinnern dürfte , ist kaum zu denken , da

nach vielfachen -Quellen, unter denen namentli Schweizer

Blätter, besonders der in Aarau erscheinende »Schweizer Bote«,

gut unterrichtet zu sein scheinen, der im Plate ange-

häufte Proviant- und Munitions-Vorrath, mit Au8nahme von frischem Fleisch und Salz, noch für mehrere Monate

genügen soll. / j

_ Untex Hinweis auf das in früheren Artikeln bereits über die Lage und Umgegend von Belfort Mitgetheilte (Siehe »Staats-

Anzeiger« Nr. 352 und 402 vom 6. November und 20, Dezem-

ber vorigen und Nr. 12 vom 12. Januar dieses Jahres),

mögen heute einige, namentlih das Belagerungs®-Corps betref- fende Notizen folgen. Dasselbe war anfänglich in Betracht der starken Festung , der es gegenüber. steht , numerisch schwach zu nennen, ist aber nah und nach verstärkt worden. Es besteht zum großen Theile aus preußischen, zum geringeren aus sÜd- deutschen Truppentheilen , welche sämmtlich dem Oberbefehle des Königlich preußischen General® von Treskow unter- stellt sind. Dieses Belagerungscorps umschließt Belfort - In erster Linie mit seinen Vorposten, in zweiter mit dem

Gros seiner Truppen und sichert außerdem die nothwen-

dige Etappen straße.

Die Vorpostenlinie dehnt sich etwa 30 Kilometer oder fünf bis sechs Stunden aus und umfaßt die meisten der Festung unächst liegenden Ortschaften. Jn diesen Kreis fällt die

Aufstellung der Belagerungsartillerie, deren Batterien zur Zeit sich noch der Besprehung entziehen. Das westliÞ Belfort gelegene Dorf Essert wird größtentheils von den Kanonen der Festung beherrsht, aus welchêm Grunde fast die ganze Bevölkerung des Dorfes nah Bel- fort oder in entfernter liegende Ortschaften geflüchtet ist. Es sind bis hier Geschosse von über 120 Pfund Gewicht geworfen worden, sogenannte Zuckerhüte, die Projektile von Marine-Kanonen, welche etwa 12,000 Schritt tragen sollen und von denen einige der Festungé-Artillerie des Plaßes ange- hören. Die Batterien des Belagerers werden von den Forts etwa 7500, von der Citadelle ungefähr 10,000 Schritte ent- fernt liegen. L s i Der weitere Kreis, innerhalb dessen die Truppen des Gros cantonniren, hat einen Umfang von nahezu 50 Kilo- meter oder neun bis zehn Stunden. Diese in zweiter Linie _ liegenden Kontonnements find meist armselige Dörfer, in denen außer der Kirche höchstens noch die Wohnungen des Pfarrers, des-Maire und das Schulgebäude von der gewöhn- lichen elenden Bauart abweichen. ' / Die beiden vorgenannten Linien werden gesichert durch die Etappenstraße, welche etwa sech8zehn Stunden lang is und größtentheils Kommunal- und Departemental-Wege einnimmt, die ungeachtet ihrer sonst trefflichen Ausstattung durch die starke Benuzgung wie in Folge des anhaltend nassen Wetters theilweise in sehr schlechten N gerathen sind, Hd aen bof jüngst eingetretene. starke Frost allerdings- wesent- abgeholfen hat. 5 Bei solchen Entfernungen und demUmfange des Belagerungs-

Rayons wird man sich einen annähernden Begriff der großen Schwierigkeiten machen können , welche-behufs Verproviantirung “der Truppen, behufs PeranisGalung der Geschüße und deren

Munition bei Belfort vorlagen. iese Schwierigkeiten aber wurden wesentlich dadurch erhöht, daß die Zufuhren des Corps von Mülhausen bis la Chapelle nur ‘theilweis

werden konnten, von da ab aber mittelst Achse beför- dert werden mußten, Die Belagerung selb| is ungeachtet des BorrÜckens der feindlichen Corps keinen Augenblick unterbrochen, vielmehr in jüngster Zeit mit erneueter Kraft aufgenommen worden: das beweist die Erstürmung des Dorfes Danjoutin in der Nacht zum 8. d. Mts. Durch die Hineinziehung dieses an der Savoureuse gelegenen, sonst nicht bedeutenden Ortes in die diesseitigen Linien ist dem Feinde eine wichtige Position verloren, für das BelagerungLcorps aber ein wesentlicher Erfolg errungen worden, der durch die Gefangennahme von 2 Stabs- und 16 anderen Offizieren sowie Über 700 Mann ‘bei nur ge- ringem eigenen Verluste noch wesentlich vermehrt wird.

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Französischerseits sind vom Kriegsschauplaßt folgende Nachrichten eingegangen:

Die Barrikaden-Kommission in Paris hat folgende Pro- flamation erlassen :

Bürger! Als dex Feind unter den Mauern von Paris ankam, uad um allen Eventualitäten der Belagerung die Spiße zu bieten, hat si eine Varrikaden-Kommission officiel konstituirt. Diese Kom- mission hat sich sofort an die Arbeit begeben; sie befestigte die inneren Zugänge zu Paris und bestimmte die Punkte, auf welchen Barrikaden im Falle cines gewaltsamen Angriffes errichtet werden sollten. Heute, wo der Feind Miene macht, die Offensive zu ergreifen , werden der Vorsicht der Barrikaden-Kommission andere Pflichten auferlegt. So unwahrscheinlich auch der Erfolg eines Angriffes gegen unsere Wälle erscheinen mag so ist es doch gut, jede Ueberraschung zu ver- meiden und im voraus jede nüßliche Vorsihtsmaßregel zu ergreifen. Es ist gut ¡ ck daß Jedermann weiß, daß hiater den von dem Muthe der Armee und der mobilisirten Nationalgarde beshüßten Forts, daß hinter den von der Beständigkeit der Nationalgarde be- wachten Mauern die Preußen noch den unbezähmbaren Widerstand der pariser Barrikaden finden werden. Jn Felge dessen hat es der Barrikaden-Kommission nüßlich geschienen, einen Aufruf an den Patriotis- mus Aller zu erlassen und jede Haushaltung aufzufordern, schon jebt als Vorsichtsmaßnahme zwei Säcke mit Erde vorzubereiten; welche auf die. ersie Benachrichtigung der Kommission zu liefern sind und welche mit-den Pflastersteinen dazu dienen werden, um Paris in weni-

en Stunden mit Barrikaden zu bedecken oder die Breschen auszufüllen. S eder Sack muß 70 Centimeter lang und 35 Centimeter breit sein, so daß er leiht trauètportirt werden fann. Die Leinwand kann grob sein und der Preis wird für die Bürger 65 Centimes höchstens be- tragen, wein * sle nicht vorziehen, dieselben selb| anzufertigen. Das Volk weiß. sehr wohl, daß es untér den Mitgliedern der Barri- kaden - Kommission Männer giebt , entschlossen, Paris Schritt für Schritt zu vertheidigen , nie dem Feinde unseres Vaterlandes diese Citadelle des Rechts und der republikanischen Freiheit zu Übergeben. Die Mitglieder der Barrikaden-Kommission: Henri Rochefort, Präsi- dent; Juies Bastide, Vize-Präsident; V. Schoelcher; Albert, Mitglied der provisorischen Regierung von 1848; Martin Bernard, der Ge-

shihts\{reiber ; Charles Ploquet; A. Dréo , Schwiegersohn von . Garnier - Pagès; Cournet, Mitarbeiter am »Reveil«. Paris, den

1, Januar 1871.

Jn der Versammlung der Maires, welcher Jules Favre nach der Einnahme des Mont Avron präsidirte, erklärte dieser, daß die Loire-Armeen den Prinzen Friedrihch Carl und den

General v. d. Tann geschlagen hätten ünd nur noch 12 Stun-

den von Paris entfernt ständen. Darauf hatte dann das offizielle Blatt eine Proklamation veröffentlicht, worin es hieß, daß die Nord-Armee zur Befreiung von Paris herbeimarschire und Chanzy die Deutschen Überall zurückgeworfen habe. In &olge dessen waren die Pariser sehr guter Laune und glaubten, das Bombardement sei nur ein Akt der Verzweiflung der deutschen Armee, die sich in höchster Gefahr befände und des- halb die Pariser einshüchtern wolle.

Brüssel, 13. Januar. Das »Journal de Bruxelles« erhielt aus Bordeaux eine Korrespondenz neuesten Datums, welche konstatirt, daß das Wort Waffenstillstand in Aller Munde sei; man suche nah dem Führer einer großen Frie- denspartei in Paris und außerhalb desselben. Die noch krie- gerisch gesinnten Journale »Siècle« und »Gironde« greifen schon heftig Ernst Picard an, weil dieser im Bunde mit meh- reren Kommandirenden in Paris, und zwar Laroncière, Vinoy und Carré de Bellemare, Friedens-Tdeen zuneige.

Der »Norde« veröffentlicht eine Pariser Ballon-Korrespon- denz, worin es unter Anderem heißt: »Offenbäàr befinden wir uns in einer Belagerungs-Krisis. Das Regierungsprogramm foll jeßt lauten, daß Paris, das 3:7 Monate sich gehalten, wenn es binnen 4 Wochen nicht entseyt sei, unter ehrenvollen Be-

dingungen zu capituliren und der Provinz die Fortseßung des

Kampfes zu Überlassen ‘habe. «

15. Januar. (W. T. B,) Die Namen von 8 Mobilgarden, unter- denen sih auch einige Offiziere befinden, sind veröffentlicht worden, weil sie zum Feinde Übergegangen sind. -— General Ducrot ist bedenkli erfrankt.

Bordeaux; 12. Januar. Ueber den Kampf bei Le Mans

enthält die »Situation« folgende Details: Gestern hatte ein

auf der Bahn über Altkirch bis Dannemarie transportirt

neuer Kampf beinah unter den Mauern von Le: Mans statt. Die Deutschen haben die Franzosen auf der ganzen Linie an- gegriffen. General Jaurriguiberry hat seine Stellung am rechten Ufer des l’Huisne behalten, General de Colomb hat mit Erbitterung 6 Stunden auf dem Plateau von Anvours ge- kämpft, General Gongeara verlor sein Pferd unter dem Leibe dur 6 Kugeln. Die französishen Positionen ober Chanzeau wurden gehalten, au8genommen la Tuilerie, welches in der Nacht vom Feind genommen is}. Nach den Aeußerungen der in unsere Hände gerathenen Gefangenen betragen die in beiden Armeen im Gefecht befindlihen Kombattanten 180,000 Mann. Man kennt die Verluste der Kriegführenden nicht, aber sie sind ernst. Die Franzosen haben zwei schwer verwundete Obersten.

Alengçon, 14. Januar. Der » Courrier de l’Quest« bestä- tigt heute die FreitagL-Depesche, daß der Großherzog von Meck- lenburg nordwärts operire. Von Chanzys Haupt-Armee-Corps weiß man hier seit vorgestern Nacht nichts. Aus Laval wird nur das Eintreffen von 20,000 Mann gemeldet. Der Muni- zipalrath ist heute in die Berathung Über die Haltung ange- sihts der Annäherung des Feindes eingetreten. Das »Journal d’Alençon« registrirt, daß ganze Detachements ohne Schwoert- streich sich gefangen gaben.

Luxemburg, 15. Januar. (W. T. B.)

Da das Bombardement der Festung Longwy nahe bevor- stehend scheint, flüchten viele Frauen und Kinder nah dem Großherzogthum und dem belgishen Luxemburg.

Bei Herserange, unweit Longwy, hat ein QZusanmmenstoß E Truppen des Belagerungs-Corps und den französischen Truppen stattgefunden. : '

Lille, 14. Januar. Offiziell wird gemeldet: Der Kom- mandant von Longwy erhielt strenge Weisung, zu verhindern, daß die preußische Artillerie ihre Geschosse auf die Hospitäler dirigire. Es find sofort die in Longwy befindlichen 54 preußi- schen Gefangenen in die Krankensäle von Longwy einzuschließen, damit sie das Schicksal aller blessirten Kranken dort treffe.

Ebendaher wird gerlichtweise gemeldet, daß es zwischen der Nordarmee und der Armee des General von Göben östlih von Carabrai zu einem neuen Zusammenstoß gekommen ist.

»Etoile Belge« meldet aus Albert vom 14. d.. Abends, daß die Avantgarde der Nordarmee daselbst eingetroffen ist.

Der Finanz-Minister hat an die Königlichen Re- gierungen der sech8 östlichen Provinzen und in Westfalen die folgende Verfügung erlassen: ;

» Berlin, den 4. Januar 1871.

Unter Bezugnahme auf die von dem Herrn Justiz-Minister unterm 6. Dezember v. J. erlassene, im Justiz-Ministerialblatt Jahrgang 1870 pag. 373 publizirte allgemeine Verfügung wird die Königliche Regierung ermächtigt, den Forstshußbeamten, welche auf Grund des §. 30 des Gesehes vom 2. Juni 1852 durch ihre Dienstbehörde veranlaßt werden, in den nach den Cg. 29 sequ. I. c. angeseßten Gerichtssigungen zu erscheinen, für die von ihnen nah dem 1. Januar 1871 zur Wahrnch- mung der betreffenden Termine zu machenden Reisen Diäten und Reisekosten nah Maßgabe der Verordnung vom 28. Juni

1825 (Geseß-Sammlung Jahrgang 1825 pag. 163 sequ.) und

des Allerhöchsten Erlasses vom 10. Juni 1848 (Geseÿy -Samm- lung Jahrgang 1848 pag. 151 sequ.) aus dem Fonds zu zahlen, aus dem bisher denselben Vergütungen für dergleichen Reisen gezahlt worden find.

In8besondere ist allein nah den Vorschriften der Verord- nung, respreftive des Allerhöchsten Erlasses fernerhin sowohl die Frage, inwieweit der betreffende Beamte überhaupt eine beson- dere ie Bean an Diäten und Reisekosten zu beanspruchen hat, als die Höhe der ihm bejahenden Falles zu gewährenden Be- träge zu beurtheilen, indem hiermit alle davon abweichende

frühere Bestimmungen des Finanz-Ministeriums aufgehobeu

werden. Nach dem Vorstehenden hängt die Zahlung dec in Rede stehenden Gebühren aus Verwaltungsfonds allein davon ab,

daß die vorgesezte Dienstbehörde nah §. 30 des Gesegzes. vom 2. Juni 1552 den betreffenden Forstbeamten zur Ge-

richtssizung sistirt hat, so daß in allen Fällen, in denen eine solche Sistirung nicht erfolgt, der Beamte vielmehr vom Gerichte zum Termine vorgeladen worden ist, die Zahlung der gerichtlichen Salarienkasse nach Maßgabe des Reskripts vom 6. Dezember v. J. zur Last fällt.

Bezüglich der Umstände, unter denen die vorgeseßte Dienst- behörde fich der Sistirung zu unterziehen, respektive dem betref-

fenden Gericht die Voriadung des zu vernehmenden Beamten

zu überlassen hat, bewendet es bei dem im Anschluß an die

vom Herrn Justiz - Minister erlassene allgemeine R |

vom 30. Januar 1861 (Justiz-Ministerialblatt pro 1861 pag. 38 diesseits ergangenen Erlaß vom 28. Februar 1861 11. 2322.«

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Nach Analogie der vorstehenden Verfügung is unter dem- selben Tage auch an die Königl. Regierungen der Rheinpro-

vinz, der Provinzen Hessen-Nafsau und Schleswig-Holstein

und an die Königl. Finanz-Direktion zu Hannover verfügt worden.

Am 15. Januar d. J. wurde in dem Ständehaus- Saale der Provinz Brandenburg untex dem Vorsiß des Grafen von Königs8marck-Berlitt der 43. Kommunal-Landtag der Kurmark nach beendetem Gottesdienste in der St, Marien-. kirche hierselbst eröffnet.

Der Präklusivtermin für die Annahme noch eingehender Sachen ist auf den 26. Januar d. J. festgeseßt worden.

Versailles, 12. Januar. Der Präfekt der Seine et Oise

hat folgendes Dekret erlassen:

»1) Alle amtlichen Akte der Maires des Departements müssen vor ihrer Veröffentlichung der Billigung des Präfekten und der Unter- präfekten unterworfen werden.

2) Die Maires der Gemeinden der Arrondissements von Ver- sailles, Rambouillet und Mantes, müssen ihre offiziellen Akte von der Versailler Präfektur billigen lassen. :

3) Die Maires der Gemeinden der Arrondissements von Corbeil und Etampes unterbreiten ihre Akte der Billigung des Unterpräfekten Freiherrn v. Feilißsch in Corbeil, während die Maires des Arron- dissements von Pontoise sich an den Regierungs-Assessor Schmidt, Unterpräfekten in Pontoise, zu wenden haben. |

4) Nach geschehener Billigung jedes offiziellen Aktes, der in den Gemeinden des Departements veröffentlicht wird, \chicken die be- ad Maires der Kommunen zwei Exemplare derselben an die

räâfeftur. : j

5) Jede Veröffentlihung, die ohne oben angegebene Billigung er- folgt, wird mit einer Geldbuße von 200 Frs. bestraft.

Der Präfekt der Seine et Oise: v. Brauch it\ch.«

DHesterreich-Ungarn. Wien, 14. Januar, Der Minister- Präsident Graf Potoki, der Finanz-Minister Holzgethan und der Sektionschef de Pretis haben sich heute in Folge amtlicher Berufung nah Pesth begeben, von wo dieselben bis Dienstag in Wien zurückerwartet werden.

Der preußische Gesandte General v. Schweinit ist heute nach Wien zurückgekehrt.

Der Statthalter für Tirol Graf v. Lodron und der Feldmarschall-Lieutenant Frhr. Philippovic v. Philippsberg sind zu Geheimen Räthen ernannt worden.

Belgien. Brüssel, 14. Januar. Der an Stelle des Herrn von Stenerisen neu ernannte s{hwedische Gesandte von Burnstom und der amerikanische Generalkonsul in Frank- reich, General Read, sind hier eingetroffen.

Gestern Abend fand in der Kaserne zu Alost, worin fich eine gewisse Anzahl französischer Krieg8gefangenen befindet, eine Emeute statt. Das Militär mußte energisch einschreiten.

Frankreich. Eine Korrespondenz des » Journal de Genòve« aus Bordeaux vom 9. d. entwirft ein trauriges Bild der sinan- ziellen Verlegenheit der Regierung der nationalen Vertheidigung, decen Qumuthung an die Banque de France den sih wider- seßenden Delegirten Cuvier zur Demission zwang, worauf O'Quin als Delegirter des pariser Bankgouverneurs eintrat und die Ermächtigung der pariser Regierung mitbrachte, die Auf- nahme einer Anleihe von 1'/, Milliarde im Auslande zu ver- suchen. Der Appell an dié Steuerzahler, vorauszubezahlen, erweise sich als wirkungslos.

Das Journal »La Gironde« vom 10. d. meldet, daß der Redacteur eines Provinzialblattes in Bordeaux verhaftet worden is , weil er in seinem Blatte über Truppenbewegun- gen Mittheilungen gemacht hat. Die »Gironde« tadelt diese Maßregel lebhaft.

Türkei. Konstantinopel, 14. Januar. (W. T. B)

Wie versichert wird, ist Ruchdi Pascha an Stelle Fazil Mu- stapha Pascha’s zum Finanz-Minister designirt.

Die Expedition nah Yemen is in bedeutendem Maßstabe organisirt, um den fortwährenden Jnsurrektionen der Provinz Aszyr ein für alle Mal ein Ziel zu seten.

Die neuerdings wieder auftretenden Gerüchte von Differenzen zwischen der Pforte und dem Bizekönige von Aegypten werden von unterrichteter Seite wiederholt als durch- aus unbegründet bezeichnet,

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