1871 / 19 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

[157] Prospect

Berliner Maschinenbau = AKtien- Geselischaft,

Grund-Kapital Rihlr, 2,000,000 in 10,000 Stück Aktien à 200 Rihlr,

- Die im Jahre 1852 zu Berlin gegründete L, Schwartzkopffff'sche

EKisengiesserei und Maschinenfabrik umfasst zur Zeit zwei.

Etablissements, welche beide unmittelbar an der Stettiner Bahn liegen, mit dieser und unter sich durch Eisenbahn-Geleise direkt verbunden sind.

Beide Etablissements nehmen ein Areal von über 19 Mor- gen ein, von denen jetzt. über 8 Morgen mit Arbeitsräumen bebaut sind.

Diverse Kesselanlagen, welche eine Stärke von ca. 500 Pferdekraft repräsentiren, vermitteln den Betrieb der ausge- dehnten Werkstätten der Giesserei, der Dampfhammer-Schmiede, des Kessel-, Brücken- und Maschinenbaues und setzen gegen

S00 Arbeitsmaschinen, Hülsswerkzeuge, Dampfmaschinen, Dampf- hämmer ete. etc. in Gang.

Gebäude wie maschinelle Einrichtungen sind von dem Grün- der mit grösster Solidität und Sachkenntniss allen Anforde- rungen der -Neuzeit entsprecbend ausgeführt; ein, ungeachtet der vielen Einberufungen zur Armee, noch ca. 1600 Mann star- kes. anerkannt tüchtig geschultes Beamten- und ÄArbeiter- Personal ist von demselben während des achtzehnjährigen Bestehens der Fabriken herangebildet und es verbleibt die

_ausschliesslicbe Oberleitung dem bisberigen Besitzer unter Assistenz seiner langjährigen bewährten Prokuristen, der In- genieure Herren Lemeison und KaselowsEky, deren ausschliess- liche Thätigkeit als Spezial-Direktoren der Gesellschaft ge- sicheri ist.

Besondere Gewähr für die Solidität und das fernere Prospe- riren des Unternebmens bietet der Umstand, dass Herr Kommer- zien-Rath SchwartzKkopff sich verbindlich gemacht bat, nicht allein mit mindestems §00.000 Thlr. Aktienkapital auf längere Zeit betheiligt zu bleiben, sondern auch die Direktion der Gesellschaft auf 19 Jahre zu übernehmen.

Seit Mitte des vorigen Sahres sind bedeutendo Erweiterun- gen theils vollendet, theils der Volleodung nahe, s0 dass jetzt die Leistungsfähigkeit der Etablissements gegen bisher auf das Doppelte zu schätzen ist.

Die Hauptspecialitäten des Unternehmens bilden der im Inlande wie im Auslande in bestem Renommée stehende TLocomotivenbau und sonstige Kisenbahnbedarfs - Artikel, als: Eisenkonstruktionen aller Art, Brücken, Hallen, Dächer, Drehscheiben, Wasserstationen, Weichen etec., ferner Giesserel- o der verschiedenen Genres, dem sich die Artikel des

aschinen- und Werkzeugbaues, s0wie grössere Dampfhammer- und Schmiedepressen-A.rbeiten anreihen. i

Der Erwerbungspreìs der Schwartzkopffschen Etablissements, deren Uebernahme am 1. Juli p. für Rechnung der Berliner Maschinenbau-Aktiengesellschaft- von dem Aufsichtsrath der- selben, unter Zugrundelegung der im Beisein von besonders dazu gewählten Sachversländigen aufgenommenen Inventur, erfolgt ist, beläuft sich, mit Ausschluss der zum Kostenpreis mit zu übernehmenden Materialienvorräthe und angefangenen Arbeiten auf Thlr. 1,462,937. 9. 6, s0 dass bei dem vorlänfsigen Grundkapital von Thlr. 2,000,000 ca. Thlr. 540,000 für den Be- trieb und Erweiterungen disponibel bleiben.

Die einzelnen Werthe wurden festgestellt wie folgt:

1) Grundstücke und Gebäude in der Chausseecstrasse und Ackerstrasse Thir. 918,655. Sämmtkche Werkzeug-Maschinen.. » 337,761. Kleinere Werkzeuge, Utensilien und A E C E » 161,845. Giesserei-Inventar 29.039. Allgemeines Inventar, Pferde, Wa- : 15,635. 11. —.

gen etc. etc : 7s in Summa... Thlr. 1,462,937. 9. 6. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass in Folge der jetzi- gen Kkriegerischen FEreignisse und der damit verbundenen

ausserordentlichen Abnutzung der Lokomotiven, insbesondere |

dieser Zweig der Maschinenbau - Industrie erheblichen An- sprüchen in nächster Zeit zu genügen haben wird und kann für diesen Fall mit Genugthuung konstatirt werden, dass die Einrichtungen der Werkstätten schon jetzt die Anfertigang von 150 Lokomotiven und für ca. 500,000 Thlr. anderweiten Umsatz der Giesserei und des allgemeinen Maschinenbaus pro anno estatten und mit nicht zu grossen Kostenausfwendungen die inrichtung zur Herstellung bis zu 200 Lokomotiven zulassen. Zur Zeit sind der Gesellschast für über 3 Millionen Thaler Aufträge, welche zum Theil bis ins Jahr 1872 hbineinreichen, und von denen für ca. 14 Million Thaler der Gesellschaft von dem früheren Besitzer ohme Entschädigung überwiesen “wurden, zu durchweg angemessenen Preisen gesichert. Die Rentabilität dieses Unternehmens, welche nach „Ausweis der Bücher bisber durchschnittlich über zehn

-

Prozent betrug, wird unter Berücksichtigung der erhöhten Leistungsfähigkeit und der besonders glänzenden Aussichten für den Lokomeotivenbau, sicher sehr befriedigend sein.

Nach dieser ungeschmeichelten Darstellung darf das Grün- dungs - Comité, welches seiner Zeit das Aktienkapital von 2,000,000 Rthlr. gezeichnet und eingezahlt hat, mit voller Ueber- zeugung zur Betheiligung an diesem ebenso soliden als lukra- tiven Unternehmen einladen.

Berlin, am 15. Januar 1871.

Das Abonnement beträgt A Thlx. für das Vierteljahr. Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 23 Sgr.

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Die unterzeichneten Firmen sind beauftragt, die Hälfte 4 des Aktien-Kapitals der Î ù | Í Y d Berliner Maschinenbau-Aktien-Gesellschast ; S 0 d l S |

mit

1,000,090 Thaler

in 5000 Stück Aktien à 200 Thaler zum Pari - Course zur öffentlichen Zeichnung, und zwar zu nachstehenden Bedin- gungen aufzulegen :

1) Die Zeichnungen finden statt am

23. urrd 24. Januar a. e. an den Kassen der unterzeichneten Firmen von Morgens : 9 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr.

2) Bei der Zeichnung ist eine Kaution von 10% in baar oder courshabenden Effekten zu hinterlegen.

3) Im Falle der Ueberzeichnung findet eine verhältnissmässige Reduktion der gezeichneten Beträge statt.

4) Für die zugetheilten Beträge werden volleingezahlte Aktien, gegen Einzahlung der vollen Valuta von 100% and laufenden Zinsen à 5% seit 1. Juli p., unter Bertick- sichtigung der event. baar deponirten 10%, ausgehändigt. Die volle Einzahlung und resp. die Empfangnahme der Aktien kann vom f. Februar c., muss aber bei Ver- lust der hinterlegten Kaution bis zum 4%. Februar c. geschehen.

Ktwaige Theilzahlungen können nur unter näher zu vereinbarenden Bedingungen mit den zur Zeichnung be- auftragten Bankhäusern und gegen deren Quittung zuge- lassen Werden. | Berlin, den 1%. Januar 1871.

Berliner Wandelsgesellschaft, Gebrüder Schickler,

[152] Cottbus-Großenhainer Eisenbahn.

Bei Ausgabe der Prioritäts-Stamma ktien unserer Gesell- haft ift jeder Aftie à 200 Thaler Nom. zur Erhebung von Ziasen bezüglih Dividende für das Jahr 1870

ein Coupon für das erste Semester 1870 über 5 Thaler und ein Dividendenschein, auf das Jahr 1870 lautend, beigegeben.

Nachdem die Eröffnung des Bertrieves auf der Bahn am 21sten Ypril v. J. erfolgt, ist der Coupon für das erste Semester 1870 laut unserer Bekanntmachung vom 14. Juni 1870 am 1. Juli v. J. nach F. 20 des Statuts mit 5 Thlr. eingelö| worden, Zahlung auf den Dividendenschein pro 1870 erfolgt jedoch ers nah Fesistellung der Dividende durch die im Il. Quartal d. J. zusammentretende Ge- neralversaramlung, was wir hiermit unter Hinweis auf F. 21 des Gesellschaftsstatuts zur Kenntniß der Jnhaber der Prioritäts-Stamm- aktien bringen. |

Cottbux, den 12. Januar 1871.

Der Vorstand.

E Verschiedene Bekanntmachungen. 151

Vermögens8übersicht der Ostpreußischen landschaftlichen E Dezember 1870. iva.

Kassenanweisungen und Banknoten... 6,945 Thlr. Sgr. (Geprägtes Geld. ver aabaabbecrn en iss 750 » 6 Coupons 27 Post- und Stempelmarken 13 Effektenkonto 9 Lombardkonto i Utensilienkonto N 18 Hypotheken-Vorschußkonto 1

17

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LVechselkonto Kontokorrentkonto Zuschuß-Darlehnskonto

Kapitalkonto. 300,000 Konto pro Diverse 270,593 Depositenkonto Littr. A, ............ 37,800

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» Lombardkonto Reservefondkonto

Königsberg , den 9. Januar 1871, » Der Verwaltungsrath. Kanißg.

Bekannimachung. Die Station Osnabrück der Hannöverschen Eisenbahn wird mit dem 15. Januar 1871 in. den Russish-NRheinischen- und den Ostdeutsch-Rheinisten Verband-Güter-Verkehr als Verband- Station mit direkten Säßen, jedoþ nur für die Beförderung von Flachs, Hanf, Heede und Werg in Quantitäten von 100 Ctr. und darüber aufgenommen. Der betreffende Tarif Nachtrag kann auf den Verband-Stationen eingesehen werden. Bromberg, den 10. Januar 1871, Königliche Direktion der Ostbahn.

Hierbei Verlust-Liste Nr. 154.

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Alle Post - Anstalton des In- un

Auslandes nehmen Sestellun

für Berlin die Expedition des dönigl,

Preußischen Staats - Anzeigers: Zieten - Plag Nr. §.

T 19.

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An das Deutsche Volk! Wir Wilhelm,

bon Gottes Gnaden König von Preußen,

nachdem die Deutschen Fürsten und freien Städte den

einmüthigen Ruf an Uns gerichtet haben, mit Her- stellung des Deutschen Reiches die seit mehr denn 60 Jahren ruhende Deutsche Kaiserwürde zu er- neuern und. zu übernehmen, und nachdem in der Berfassung des Deutschen Bundes die entsprechenden Bestimmungen vorgesehen sind, bekunden hiermit, daß Wir es als rine Pflicht gegen das gemein‘ame Vater- land betrachtet haben, diesem Rufe der verbündeten Deutschen Fürsten und Städte Folge zu leisten und die Deutsche Kaiserwürde anzunehmen. Demgemäß werden Wir und Unsere Nachfolger an der Krone Preußen fortan den Kaiserlichen Titel in allen Unseren Beziehungen und Angelegenheiten des Deutschen Reiches führen, und“ hoffen zu

Gott, daß es der Deutschen Nation gegeben sein werde, unter dem Wahrzeichen ihrer alten Herrlich-

feit das Vaterland einer segensreichen Zukunft ent- gegenzuführen. Wir übernehmen die Kaiserliche Würde in dem Bewußtsein der Pflicht, in deutscher Treue die Rechte des Reichs und seiner Glieder zu s{chÜten, den Frieden zu wahren, die Unabhängigkeit Deutsch- lands, gestüßt auf die geeinte Kraft seines

. Volkes, zu vertheidigen. Wir nehmen sie an in der

Hoffnung, daß dem Deutschen Volke vergönnt sein wird, den Lohn - seiner heißen und opfermüthigen Kämpfe in dauerndem Frieden und innerhalb der Grenzen zu genießen, welche dem Vaterlande die seit Jahrhunderten entbehrte Sicherung gegen erneute Angriffe Frankreihs gewähren. Uns aber und Unseren Nachfolgern an der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allzeit Mehrer des Deutschen Reichs zu scin, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Ge- fittung. Gegeben Hauptquartier Versailles, den 17. J nuar 1871. Wilhelm.

Se. Majestät der K änig. bâben Allergnädi eruht' zu Kreisgerichts-Räthen zu ernennen G 0 ees folgende Kreisrichter und Deputations-Dirigenten: Witte in Oranienburg, Meißner in Schönau, Re iséwiß in Neu-

olland

rode, Langrock in Osterwieck, Birnbaum in Pr. ehme,

A Sit is Mehlauken, Moser in Fishhausen und

32

É E E B” SORA S Cr g D M E T E T E: E E A T

Berlin, Mittwoch den 18. Januar, Abends,

E

___ folgende Kreisrichter und Abtheilungs-Dirigenten- i

in Hechiagen, Nessel in Neumarkt, Kalbe in E Se mann in Namslau, Rintelen in Altenkirchen, Schmi dt- hals in Cüstrin, Schwerin in Friedeberg N.-M,, Renner in Goldberg, Beling in Lüben, Kramer in Quedlinburg, Bernau in Jserlohn, Neide in Angerburg, Vogt in Marg- grabowa, Gr yczews8fi in Sensburg, Breyer in Vraunsberg, Schmidt in Liebenwerda, Wiedeburg in Eisleben, Haase in Bielefeld, Hilse in Krotoschin, Beisert in Kosten, von Kurnatowsfi in Wollstein, Gerhardt in Samter, Mylius Ein Es Ps Meer; Küngtzel in Schroda,

en in Creuzburg O-S, Kra in Lublini

und M osler in Groß Strehliß i 9 I BRE

Allerhöchster Erlaß vom 10. Januar 1871, betreffend die Ausgabe verzinsliher Schaganweisungen im Betra e Sir Sees E Thalern. E lu ren Dericht vom 10, Januar d. J. genehmige daß. in Gemäßzeit des Gesczes vom 9, Reda e L treffend den außerordentlichen Geldbedarf des Norddeutschen Bundes zum Zweke der Erweiterung der Bundes-Kriegsmarine und der Hersteluag der Küstenvertheidigung (Bundes8geseßbl. vom Jahre 1867 S. 157 ff.), und des Geseßes vom 20. Mai 1869 wegen Abänderung des vorbezeichneten Gesches (Bundes- geseybl. vom Jahre 1869 S. 137) verzinsliche Schatanweisungen im Gesammtbetrage von Einer Million neunhbundert Ein und - siebzig Tausend sechshundert Thalern, und zwar in Abschnitten von je Einhundert Thalern, Eintausend Thalern und zehn- tausend Thalern, ausgegeben werden. Zugleich ermächtige Jh Sie, den Zinssaß diescr Schaßanweisungen und die Dauer ihrer Umlaufszeit, welche den Zeitraum eines Jahres nicht Über- schreiten darf, den Verhältnissen entsprechend nach Jhrem Er- messen zu bestimmen und zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Jch überlasse Jhnen, die Preußische Hauptverwaltung der R E E As zu versehen und diesen einen Erlaß durch das Bundesgeseßblatt bekannt zu s Versailles, den 10. Januar 1871 M Gr. v. Bismare S6; r. v. BiS8mar- ön An den Bundeskanzler. A

Das 2. Stück des Bundes - Geseß - Blattes des Norddeut- schen: Bundes, welches heute ausgegeben wird, enthält unte Nr. 605 den Allerhöchsten Erlaß vom 10. Januar 1871, betreffend die Ausgabe verzinslicher Schaganweisungen im Be= trage von 1,9717600 Thalern. Berlin, den 18. Januar 1871. _ SZeitungs-Comtoir.

D.

Heute wird das Sa regifler zu: s 4e 1870 ‘audgegeden: ch gift zur Gescß-Sammlung pro Berlin, den 18. Januar 1871. Geseß-Sammlung8-Debits-Comtoir.

S: - - Justiz - Ministerium. Der Rechtsanwalt und Notar, Justiz-Rath H offmann in - Thorn i} unter Verleihung des "Notariats E Un ¿

des Kammergerichts als Rechtsanwalt an das Stadtgericht in: Berlin mit Anweisung seines Wohnsiges daselbst verseßt worden.

V O N A O R EIT R D ARR Ae ETERRT O C E A R A Ea I 0E E Tg SR E TAOA A N S E M TAT O A I R R R E T E E T R SA O O R V C A R