1871 / 25 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger)

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Bank- und Industrie-Aktien.

Div. pro 1869/1870 Berl, Abfoubr...| — do. Aquarium. 12 do. Br. (Tivoli) 12% Badische Bank . 20 Berl. Kassen- V. 114 do. Hand.-G. . 10 do. Unionsbr. . do. Immobilien do. Pferdeb... Braunschweig... Bremer „…..

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Königlich Preußischen Staats- Anzeiger. Montag den 23. Januar.

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Erste Beilage zum

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des ihm in geshichtliher Tradition, in Sprache, Sitte und Recht so vielfa’ verwandten Kaiserstaates glei segensreichen Zukunft finden möôge.«« Sind solche Worte aus solchem Munde nicht {on ein Ereigniß, eine politishe That zu nennen? Jch hade den Einwurf vernommen, daß wenn auch unser Verhältniß zu Oesterreich sich gün- stig gestalte, Ungarn uns feindlich gegenüberstehen werde. Allerdings

Nichtamtliches.

Berlin, 23. Januar.

Bekanntlich hat sich im Laufe des Krieges wegen der Unterbrehung der Verbindungen in Frankreich für die eng-

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Berlin- Ánhalier

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Berlin-Stettiner I. Serie

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Berlin , Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei

Hier folgen zwei Beilagen und die Verlust-Lifte Nr. 162.

lishe Postverwaltung die Nothwendigkeit ergeben , die indische Post auf dem Wege über Deutschland und Jtalien (Brin- disi) zu leiten. Die Deutsche Bundes- Postverwaltung hat dic- sem Verhältnisse besondere Beachtung zugewendet, um diesen bedeutenden Transit mit seinen finanziellen und twoirth- schaftlichen Vortheilen den deutshen Routen zu erhalten. Die »Times« vom 5. d, Mts. s{rabt Folgendes: »Es scheint nun endgültig beschlossen zu sein, die indische Post in Zukunft über Belgien, Deutschland und Jtalien zu leiten. Die Portogebühren sind jeßt niedriger, als ur Zeik, da die indishe Post über Marseille ging, und es hat fich erwiesen, daß auf der Route Über Brindisi 24 Stunden gewonnen werden können. Wenn das Publikum auf diese Weise seine Briefe aus Jndien 24 Stunden früher empfangen Tann, als seither, und gleichzeitig weniger Porto zu bezahlen braucht, so wird es natürlich nicht geneigt scin, selbst nach Beendigung des Krieges eine andere, als die gegenwärtig von der Regierung festgeseßte Route gut zu heißen. «

Baden. Karlsruhe, 21. Januar. Das beute erschienene Geseßes- und Verordnungsblatt Nr. 7 enthält Bekanntmachun- gen: 1) Der Ministerien des Jnnern und der Justiz: die Jn- struktion des Bundeskanzler-Amtes wegen Jnventarisirung und Stempelung der nah der bisherigen Geseßgebung rechtmäßig angefertigten Vorrichtungen und Exemplare von Schriftwerken betreffend. 2) Des Justiz-Ministeriums: die Instruktion über die Zusammenseßung und den Geschäftsbetrieb der sachverstän- digen Vereine betreffend. i j

— Die »Karlsr. Ztg.« veröffentlicht folgendes Bulletin:

»Das Allgemeinbefinden Sr. Großherzoglichen Hoheit des Prinzen Wilhelm hat in der vergangenen Woche solche &orischritte in der Besserung gemacht , daß der hohe Patient den Tag über außer dem Bette zubringen konnte.

Die Wunde schreitet sichtlih der Heilung entgegen.

Karlsruhe, 21. Januar. Dr. Schentk.«

Bayern. München, 20. Januar. Die Rede des Königl. Staats-Ministers des Königlichen Hauses und des Aeußern, Grafen von Bray, in der gestrigen Sißung der Kammer der Abgeordneten lautet wörtlich :

»Meine Herren ! Das künftige Verhältniß Deutschlands zur öster- reichish - ungarishen Monarchie ist im Laufe der Debatte wiederholt zur Sprache gebracht worden. Die Ansichten gehen weit auscinander und günstige Urtheile stehen ungünstigen gegenüber. Meine Herren! Jch theile die Hoffnungen der Einen und nicht die Befürchtung der Andern. Schon im Laufe dieses Sommers vor dem Beginn der Verfassungsverhandlungen bestand bei den leitenden preußischen Staats- männern die Absicht einer Verständigung mit Ocsterreih. Es erfolg- ten einleitende Schritte und endlih der Jhnen bekannte Depeschen- austausch. Meine Herren! Es is erfreulick, zu konstatiren, daß die erste politische Aktion des neuen Deutschen Reiches der Annäherung an Oesterreich gegolten hat. Für den Abschluß der Verträge war dies von höchster Wichtigkeit. Hätte jene erfreuliche Aussicht nicht bestanden und wäre vielmehr an den Vertragsabschluß die gegründete Befürchtung eines Zerwürfnisses mit Oesterreich geknüpft gewesen, so hätte ih wenigstens die Hand zu einem solchen Abschluß nicht geboten; denn, meine Herren, was wäre ein Krieg mit Oesterreih? Es wäre aller Wahrscheinlichkeit nah gleich- zeitig ein neuer Krieg mit Frankreich, d. i. ein europäischer, ein all- gemeiner Krieg, und in erster Linie der Ruín Bayerns, Was ein solcher Krieg für Oesterreich-Ungarn wäre, das wird man dort am besten zu würdigen wissen, Nach meiner Ueberzeugung haben beide große staatlichen Gemeinschaften allen Grund, eine solche Eventuali- tät sorgfältig zu meiden. Man hat uns gesagt, die ausgetauschten Depeschen enthielten eben nur Worte und es sei ihnen deshalb geringer Werth beizulegen. — Es i} dies in ziemli drastisher Weise

esagt worden. Meine Herren! Wenn hinter den, Aeußerungen der

egierungen die wesentlihsten Jnteressen der Nation sichen, dann folgi dem Worte die That, dann werden die Worte selbst zur That. Vergegenwärtigen Sie sih die Aeußerung, welche Graf Beust in seiner Depesche vom 14. v. M. Namens Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph gethan hat. Sie lautet: »Der Kaiser wird, freien und hohen Sinnes, die erhebenden Erinnerungen, die seine Dynastie in der glanzvollen Geschichte von Jahrhunderten mit den Geschicken des deutshen Volkes verbanden, nit anders auffassen, als mit den wärmsten Sympathien für die fernere Entwickelung dieses Volkes und mit dem rühaltlosen Wunsche, daß es in den neuen Formen seines staatlihen Daseins die wahren Bürgschaften einer glüdcklihen, für wie für die Wohlfahrt

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seine eigene

hat längere Zeit hindurch innerhalb Ungarns zwischen Deutschthum und Magyarenthum ein scharfer Antagonismus bestanden, aber diese Gegensäße sind jeßt ausgeglichen, und die mit einem sehr richtigen po- litishen Takt begabte ungarische Nation wird leiht erkennen, daß sie sowohl dur ihre politischen als dur ihre volkswirthschafilichen Jn- teressen auf Deutschland angewiesen is. So beruht denn unsere Hoffnung der Herstellung eines Freundschafts- und Allianzverhältnisses auf gutein Grunde, auf der Basis der Jnteressenpolitik. Allianz mit Oesterreich, das, meine Herren, is die einzige jeßt mögliche Ver- wirklichunx der großdeutshen Jdee, welche viele von uns auf ihr Banner geschrieben hatten. Aber, meine Herren, um für diesen Ge- danfen zu wirken, um ihn verwirklichen zu können, müssen wir im Deutschen Bunde sein. Außer desselben stehend, sind roir kein Mittel- glied, dienen wir nicht zur Verbindung zwischen beiden großen Nach- barn, wir gerathen in Gefahr, zum Streitobjekt zwischen beiden zu werden. Meine Herren! Der Herr Vorredner hat mit vollem Recht auch für seine Partei den nationalen Gedanken in Anspruch genom- men. Jn der That is viel von den Nationalliberalen und von ihrem Einflusse auf die Neugestaltung Deutschlands die Rede. Von ihnen hängt es ab, meine Herren, durch ihren Beitritt dazu beizutragen, daß auch der national-konservativen und gewissermaßen der groß- deutshen Richtung Rechnung getragen werde. Sie werden dadurch dem Frieden, der friedlichen Entwickelung und folgeweise der Ent- lastung der Völker neue und sichere Garantien verschaffen. «

,_— (A. A. Z.) Der Reichs-Rath Graf“ von Seinsheim- Sünching, auf welchen in Folge des Ablebens seines Vaters die Reichsrath8würde erst vor einigen Monaten überging , ist in Frankrei, wo er sich als Landwehr-Offizier bei der Armee befand, an der Diphtheritis gestorben; er erreichte nur cin Alter von 20 Jahren. Das Majorat und die Reichs8rath8würde gehen auf den Grafen von Seinsheim-Grünbach, dem dermali- gen Zweiten Präsidenten der Kammer der Abgeordneten, über.

Desterreich-Ungarn. Wien, 21. Januar. Das Reichs- gesehblatt veröffentlicht folgenden Erlaß des Finanz-Ministeriums vom 21. Januar 1871, betreffend die Abänderung des Verbots E und Durchfuhr von Waffen- und Waffenbestand- heilen:

In Folge Ministerrath8bes{chlu}cs und im Einvernehmen mit dem K. ungarischen Ministerium wird das mit dem Erlasse des Finanz- Ministeriums vom 21. Juli 1870 (R. G. Bl. Nr. 91) kund- gemachte Verbot der Aus- und Durchfuhr von Waffen, Waffen- bestandiheilen, Munition und Munitionsgegenständen aüer Art be- züglih der Waffen und Waffenbestandtheile dahin abgeändert, daß die Ausfuhr derselben von nun an nach neutralen Staaten von Fall zu Fall von Seite des Ministeriums des Jnnern unter der Bedingung gestattet werden kann, daß die in diesen Staaten wirklich erfolgte Bestellung von einer K. und K. Mission oder einem K. und K. Kon-

sulate bestätigt ist.

Potoci m. p. Holzgethan m. p.

— (Wien. Z.) Der Reichs8kanzier kehrt morgen Nach- mittags nach Pesth zurück. Die Annahme, daß die Delegationen bis zum 5. Februar ihre Arbeiten beendigt haben dürften, wird durch die Nachricht, daß Herr von Lonyay schon am. 6. Februar in Wien eintreffen soll, unterstützt.

Pesth, 21, Januar. Im Unterhause begann die Budgetdebatte. Ernst Simonyi reichte einen Beschlußantrag ein, wonach das Haus das Budget im Allgemeinen und Einzelnen ablehnt. Jn beifällig aufgenommener Rede widerlegte Finanz- M Kerkapoly die Anklagen Symoni?s. ortsezung

ontag.

Eduard Horn richtete an den Finanz - Minister eine Inter- pellation in Betreff der Wienèr Nationalbank.

Pola, 18. Januar. (Wien. Ztg.) Der Vize-Admiral v. Tegetthof wird dem Vernehmen nah im Frübjahre eine InspektionLreise nah Pola 2. 2. antreten und vielleicht auf kürzere Zeit das Kommando des in Ausrüstung stehenden Ge- s{waders übernehmen.

Sr. Majestät Korvette »Friedrich« ist, von der ostasiatischen- Expedition nah 2zjähriger Abwesenheit zurückkehrend, in Port Saïd eingetroffen und hat am 12. d. M. diesen Hafen ver- lassen, um nah Pola zu segeln, wo ihre Ankunft in der kür- zesten Zeit erwartet wird. :

Eine Nachricht über die Strandung des italienischen Pan- zerschisfes »Messina« liegt bis jeßt hier niht vor. Jedenfalls darf behauptet werden, daß es nicht in der Nähe von Pola

“gestrandet ist.

1871 / 25 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff