1871 / 28 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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i ebli über 13 Zoll lar:g, 6 Zoll: breit, 4 Zoll hoh, L A in A feste Kattonbehälknisse mit Leinwand- überzug und aufgcklebter Korrespondenzkarte, Namhasft- machung des Absendecs auf der Adresse, -— Frankirun g8- zwang bei der Einlieferung, Frankirung durch Auf- flebung von Freimarken im Betrage von 5 Sgr. bezw. 18 Kr. Süddeutsher Währung auf die Korrespondenzkarte.

Die Adressen müssen außer der genauen Angabe des Truppentheils den Beftimmung®Lort »vor Paris«, »vor Bel- fort« ic., bezw. »in Meß4«, »in Straßburg«, »in Mézièreds« u. \. w. tragen. Da die Postanstalten bei der Annahme der Päereien die Zulässigkeit derselben in Bezug auf die Adressi- rung nit prüfen können, so ergeht an die betreffenden Ab- sender das Ersuchen, dergleichen Päereien nur dann abzusen- den, wenn sie bestimmte Kenntniß davon haben, daß der Adressat zu den Cernirungk®truppen von Paris, Belfort, Longwy oder Bitsch gehört, oder in. einem Etappenorte, welcher an einer im a 24 M befindlichen Eisenbahn belegen ist, festes Stand-

uartier hat. | t Werden Päkereien, deren Einlieferung nach Vorstchendem nicht zuläisig ist, dennoch zur Post gegeben, so müssen dieselben an die Absender ohne Erstattung des Portos zurückgesandt werden. Í Ausgeschlossen von der Versendung sind unbedingt: Flüssig- keiten und: Sachen (Lebensmittel), die dem schnellen Verderben ausgesezt sind; ebenso explodirende Stoffe, so wie die sonstigen, ohnevin für die Posttransporte verbotenen Sachen.

Laufzettel oder Reklamationen ersucht das General- Postamt nur in den äußersten Fällen, d. h. wenn wirklich fesi- steht, daß. der Adressat nach Verlauf eines längeren Zeit- raumcs, z. B. 4 bis 6 Wochen, nicht in den Besi der Sen- dung gelangt isi, zu erlassen, da erfahrungs8mäßig durch Vvor- zeitige Anbringung derartiger Reflamationen der Postbetrieb ungemeine Erschwerungen erleidet. :

Der Widerruf oder die vorübergehende Außerkraftsezung der ganzen, vorerst nur als Versuch zu betrahtenden , Maß- régel bleibt jederzeit und namentlich für den Fall vorbehalten, daß größere Marschbewegungen der obenbezeichneten Belagerung®- und Besagungstruppen wieder beginnen.

Berlin , den 24. Januar 1871.

General-Postamt. Stephan.

Justiz-Ministerium.

Der an das Krei8gericht in Wehlau versehte Recht8anwoalt und Notar Schoerke aus Spandau is nunmehr unter Ver- leihung des Notariats im Departement des Appellation®gerichts zu Cöslin als Rechtsanwalt an das Kreisgericht in Belgard, mit Anweisung seines Wohnsizes daselbst, verseßt worden.

Berlin, 25. Januar. Se, Majestät der König aben Allergnädigst geruht: dem Regierungs - Präsidenten aurach zu Bromberg die Erlaubniß: zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihin verliehenen St. Wlamidir-Ordens dritter Klasse zu ertheilen.

Bekanntmachung.

Unter Bezugnahme. auf unsere Bekanntmachung vom 9. Mai 1862 (Amtsblatt dex Königlichen. Regierung zu Potsdam. do 1862 Stüdck 21 S. 152) bringen wir hierdurch zur êffentlihen Kenntnify, daß ‘zur Prüfung derjenigen Elementa:lehrer, roelche in hiesigen mitt- leren Und héheren Knabenschulen im Lateinischen , Französishen und Englischén zu unterrichten wünsch-n, ein Termin auf :

/ den 22. und 23. Februar d. J. von, uns anberaumt. worden ist.

Wir fordern. deshalb; diejenigen Lehrer,, welche sih dieser Prüfung.

u_unterziehen beabsichtigen ; hierdurch, auf , unter, Einreichung eines, E in U insonderheit die Angabe über die Vorberei- tung zu dem fremdspracblihen Unterricht enthalten sein muß, und des' Zeugnisses über die Lehrbefähigung, sich bis zum 15. Februar d. J; mittels \riftlihen Antrages unter Verwendung eines Stem- pels von 5 Sgr. bei uns zu melden. Berlin, den-20. Januar 1871. _ “Königliches. Provinzial.Schulkollegium. Reichenau;

Nicht amtliches,

Preußen. Berlin, 25, Januar. Jhre Majestät die Kaiserin-Königin war gestern im Lazareth des Hülfs- vereins-‘in der Ulänenkäserne anrbesénd: E

_— Quverlässigen Nacrichten zufolge: werden, die Wahlen:

zum Deutschen Reich8tage- am 3. März und die Einbe-

rufung des Reich8tages zum 9. März erfolgen. Die Einberufung des Bundesraths ist für den 20. Februar in Aussicht ge- nommen.

Offizielle militärishe Nachrichten.

1) Versailles, 24. Januar. :

In dem Ausfall-Gefeczte am 19. d, Mts. vor Paris beirug der diesseitige Verlust an Todten, Verwundeten und Vermißten: 39. Offiziere, 616 Mann, Der Verlust des Feindes wird auf 6000 Mann geschäßt, da allein über 1000 vor der diesseitigen Front liegen gebliebene Todte desselben konstatirt wurden. Gegen die Nordfront von Paris find neue Batterien auf nähere Distancen in Thätigkeit getreten.

Abtheilungen der Süd-Armee haben südlih Besangon, im Rücken der Bourbakischen Armee, den Doubs überschritten. 33 Eisenbahnwagen, zum Theil mit Proviant, sind im Bahn- hofe St. Vit genommen worden. : :

von Podbielski.

2) Grandville, 25. Januar, 3 Uhr 25 Minuten. Longwy, seit 9 Tagen beschossen., hat soeben, kapitulirt ; 4000 Gefangene, 200 Geschüße genommen. Jch besege, heute

Mittag die ¿eftung. i üs BMRA von Kren ski.

Dôle, die einstige Hauptstadt der Franche Comté, welches

Gefechte durch Abtheilungen der deutschen Süd-Armee beseßt worden ist, liegt am, Doubs und dem Rhein-Rhône-Kanal, im Departement Jura. Südwestlich. von Vesangon, südösilich von

nah der Schweiz, dem Elsaß, nah Süd- wie Mittel Frank- rei, nach Lyon wie Paris führen. Die Stadt, zählt 11,000 Einwohaer und is durch mannigfache kommerzielle Bezichungen bedeutend: es finden si hier chemische, Strumpf-,

Schmieden und Maschinenbau - Fabriken , in denen, Sprigen, eiserne Kabel 2c. angefertigt, werden. Dôle hat eine großartige Kathedrale , mehrere Kollegien , eine Musikschule , eine Bilder- gallerie und eine Bibliothek mit etwa 40,000 Bänden und 700 Manuskripten.

Dôle wurde 1479 von den Franzosen genommen , 1530 von Kaiser Karl V. zur Festung gemacht, 1636 vergebens vom Prinzen Condé belagert; 1668 eroberten, abermals die Fran- zosen den Play und scbleiften seine Werke, unmittelbar t

ten wiederum die Festungswerke. St. Vit oder Wit is ein Ort von 1000: Einwohnern im

Departement Doubs , an der Eisenbahn von Besançon nach Dôle und ungefähr 24; Meilen von, beiden Stáädten- entfevnt.

- gelegen. Nahe dem Städtchen fließt der Doubs vorüber , an.

dessen Ufern nov Spuren eines römischen Lagers zu finden find.

Die Festung Cambrai, bezüglich deren, topographischen Verhältnisse auf den- im »Staats - Anzeiger« vom 7. d, Mts., Besondere Beilage. Nr. 1 veröffentlichten Artikel über »Das Festungs - Viereck' Nordfrankreich8« verwiesen wird, ist: eine Stadt von elwa 22,000 Einwohnern im Departement Nord

mit der von St. Quentin nah: Douay. Die: Beschießung des

Plages mit Feldgeschüßen hat nah Meldungen aus Lille am

22. Januar Mittags begonnen. .

O Diedenhofen und Montmédy, da, wo die franzô- sishe Nordofstgrenze gens spi in belgisches Gebict hineinragt, liegt die Festung Longwy, nahe der Eisenbahn von Arlon im Norden nach Longuyon im Süden und so demnach an dem Schienenwege, welcher die wichtigeren Bahnlinien- von

Luxemburg, nah Namur und von der Mosel (Diedenhofen) zur Maas (Montmédy) verbindet. Longwy, am: Chiers gelegen, ist - eine. Festung zweiten Ranges, die aus zwei getrennten Haupttheilen besteht: aus der unteren-

und der oberen Stadt, jene im Thale, diése, eine schr unregel- mäßige Festung, auf einem Felsen. Leßtere is unter Lud- wig XIV. in den leßten Jahrzehenden des siebzehnten Jahr- hunderts angelegt und von Vauban als Gegenplay gegen Luxemburg und zwar in-Form eines bastionirten Sechseckes befestigt worden. Sie hat fünf: Ravelins und ein Horn- werk nebst zwei großen Lünetten als Außenwerken.

Die untere Stadt is niht befestigt, Die Armirung von Longwy ist eine sehr verschiedenartige , theilweis aber recht qute. Der - Play i} durch den verstorbenen französischen -

Kriegs Minifter , Marschall Niel, ausgerüstet worden zu- der:

nach der gestrigen offiziellen Meldung, am 21. d. nach: leichtem- Dijon und etwa gleichweit von beiden Städten, gelegen , ist es.

ein wichtiger Knotenpunkt von Bahnlinien, welche- von hier aus

Leder- und Mügzenfabriken , Essigsiedereien , Brauexeien, große:

aber nahnien ha die Spanier wieder und befestigten ihn: aufs" Neue ; 1674 eroberten die Franzosen Dôle zurück und zerstör-

und Knotenpunkt- der Bahn von Péronne nach Valenciennes-

g E E E D C E I E S E E, R E E EE D T E I T E E S E T I E E V ETAE E L E E B T E E E E eva T A n E S f E E E E E ¿ Rd U P E L E A F R *

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geit, als Frankreich fich 1867 in den Besiß Luxemburgs seten

wollte. Als nach dem Abschlusse des Vertrages vom 11. Mai jenes Jahres die betreffenden Armirungsarbeiten eingesteUt wurden , behielt der Plaß die dort hingeschafften weittragenden P de iméhrere 24-Pfünder, welche bis 6000 Metres. tragen puen.

Die Stadt hat Fabriken in Wolle und Baumwolle, be- deutenden Handel in Speck und Schinken und etwa 3350 Ein- wohner. Longwy wurde 1792 den preußischen Truppen durch Kapitulation übergeben, aber bald wieder geräumt; 1814 wurde cs nicht cingeschlossen , 1815 aber durch Königlich preußische Truppen unter dem Prinzen von Hessen-Homburg cernirt ; diese Leßteren wurden durch mehrfache Ausfälle von Dieden- hofen aus zum Rückzuge gezwungen , kehrten aber verstärkt zurück, eröffneten die reguläre Belagerung und zwangen den Play nach Bau der zweiten Parallele am 18. September 1815 zur Kapitulation.

Anfang November 1870 war das zur Cernirung der Festung Longwy bestiinmte Corps formirt worden: General von Kameke, welcher damals in seiner Eigenschaft als Com- mandeur der 14. Divifion mit der Belagerung der Grenz- festungen des nordöfilichen Frankreihs beauftragt worden war, hatte am 12. November größere Truppen - Detache- ments nach Montmédy und Longwy entsendet. Vor Longwy rückten damals zunächst das Westfälische Jäger- Bataillon Nr. 7, zwei Schwadronen Husaren und zwei Batterien. Die Beschießung Longwys mit Feldgeswhüßen hat amm 17., die mit Belägerung®-Artillerie am 19. Januar be- gonnen. Bereits die FeldgeswÜte richteten in der Stadt einigen Schaden an, dur{hlöcherten den Kirhthurm und zerschossen das Dach des Gefängnisses. Am 18. shwieg das Feuer der Be- lagerer, welche den Eiscnbahnhof von Longwy und die Por- zellanfabrik des Baron d’'Huart beseßten.

Französtscherseits sind vom Krieg8schauplayt folgende Nachrichten eingegangen:

Das » Journal officiele vom 21. veröffentlicht folgenden Bericht über die Operationen vor Paris am 19.: __ »Die Berichte der Kolonnen-Kommandanten über den gestrigen Tág sind noch nit bei dem Gouverneur angelangt; er glaubt jedo \ckchon jeht einen allgemeinen Ueberblick über die Operationen vom 19. geben zu können. Die Armee war getheilt in drei Haupt-Keolonnen, zusammengeseßt aus Linien-Truppen, Mobilgarde und mobilisirter Nationalgarde Die des linken Fiügels, unter dem Ober-Befebl des Generals Vinoy, sollte tie Redoute Montretout; die Häuser Véarn, Pozzo di Borgo, Maas und Zimmermänn wegnehmen; die des Centrums, General de Bellemare, hatte ais Objekiiv den öôsilichen Theil des Plateau Bergerie. D'e des rechten Flügels, von General Ducrot befehligt, sollte auf dem öôstlihen Theil des Parks Bu- zanval operiren und zugleih Longboyan angreifen, um auf den aras Lupin zu marshirèn. Die Komtmnunikátions - Mittèl, welhe alle Zulaß auf déèr Halbinsel Genevilliers hatten, wurderi für die Konzenkration dieser beträchtlihen Stréit- kräfte verivandt, und da der Angriff bei Tagesanbruch- stattfinden \follte, so etrignete es sich, daß der reie Gugel, dex 12 Kilometres zurücfzulegen hatte, und auf eine verirrte Artillerie- Abtheilung stieß, welche den Weg versperr!e, ers auf dem Sammé«clplaße anfommen konate, als der Angriff bercits auf deni linken Flügel und im Centrum begonnen hatte. Von 11 Uhr Morgens ab waren die Redoute Montre- tout und die obenerwähnten Häuser dem Feinde abgenommen, déx 60 Gefangene in unseren Händen zurückließ. Der General Bellemare gewann die Höhen der Bergerie , nacbdem er sih des segenannten Pfarrhauscs bemächtigt hatte; in der Erwartung, daß seine Rechte unterstüßt werde, mußte er einen Theil seiner Reserven anwenden, um sich in den Stellungen halten , in deren Befiß er sh ge!ept. Während dieser Zeit trat die Kolonne' des Generals Ducrot in Linie. Seine Rechte, in Rueil etablirt, wurde von der anderen Seité des! Seine - Ufers durch forrridablé Batterien heschossen , denen seine Artillerie und die Batterien des Mont Valérien antworteten. Die Aktion entivickelte si{h lebhaft an de Thore Longboyan, wo sie auf einen hartnäckigen Widerstar.d von den mit Schießscharten ver- sehenen Mauern und Häusern her; welche den Pak begränzen stieß. Mehrer€ Male hinter cinander führte General Ducrot die Linientruppen und die Nationalgarde zum Angriff, ohne jedoch Texrain gewinnen u fônnen. Gegen vier Uhr Abends btachté eine Wiedéraufnahne er Offensive seitens des Feindes, welche derselbe zwischen unserem Centrum und unsérem linken Flügel mit größter Heftigkeit ergriff, Utisere Truppen zuni Weichen, die iedoch gegen das Eadé des Tages wieder vordrangen. Der Hügel wurde nochmals genommen, aber die Naht trat ein; und die Unmöszlichfeit, Artillerie herbeizuführen, um

Uns auf einem ungestalteten Terrain festzuseßen, machte unseren An-

rengungen ‘ein Ende. In dieser Lage wäre es gefährlih gewesen, aUf tesen so theue érlauften Stellunges einen Áu rif zu etivatten, dét, da. der Feind" von allen Séitcn Streitkräfte herbeiführte , ndih- wendigéer Wéisé ( m fölgendèn Tage stattfinden müßte. Die Trüppen waren durch einen zwsölfstündigen Kampf und dur? die: Nächtmärsthe

érmlidet, ele stättfandeñ, um unsere Konzentration zu verbergen; man zog sich daher in die Laufgräben zwischen Crochard und Va- [6rlen zurück. Unsere Verluste sind ernst; áber na der Erzählung der gefangenen Preußen hat der Feind beträchtlihe Verluste erlitten. Es ist das erste Mal, daß man auf offenem Felde Gruppen Bürger mit PLinientruppen vereint sab, welche zusammen gegen einen Feind marschirten, der in so starken Stcllungen verschanzt mar. Die Natio- nalgarde voñ Mai theilt mit der Armee die Ehre, dieselbe mit Muth Und um den Preis von Opfern angegriffen zu baben, für fe ihnen das Land höchsst erkenntlih sein wird. Wenn die S{la vom 19. Januar nicht die Resuitate lieferte, welche Paris erwarten fonte, so int sie dech eines der withtigsten Ereignisse, eines deter, welche laut MeO der Männlichkeit der Vertheidiger der Hauptstadt Zeugniß ab- egen. «

Ein Bericht aus Pari 8 vom 21. melde! : Die Preußen haben heute das Bombardement von St. Denis begonnen. Die Forts antworten. General Trochu hat sih nach dort begeben. Im Süden fand eine lehafte Kanonade statt. Einige Journale haben unsere Verluste am 19. übertrieben; wir glauben zu wissen, daß wir nur 6000, höchstens 7000 Verwundete, Todte und Vermißte hatten. Seit heute Morgén sind die Zugänge zur Getreidehalle mit Wagen angefüllt, welche Roggen, Gerste und Hafer herbeiführen, wele die Bauern für die Aussaat versteckt hatten, Diese Vorräthe werden gestatten, die Ernäh- rung von Paris um einige Tage zu verlängern. Auf dem Place de l Hotel de Ville sind starke Gruppen versammelt, Man diéputirt über die Fragen Betreffs der Lebensmittel, der militärischGen Ereignisse vom 19. und die Niederlage Chanzys.

Das preußische Féucr is seit zwei Tagen nicht mehr so lebhaft, richtet abex größeren Schaden an, wie früher, Das 5. Arrondissement genießt eine relative Rube, dagegea erhält das Viertel des Jardin de Plantes tägli Bomben.

Lillé, 23. Januar. (W. T. B.) 4

Vom Bahnhofe von Arras isst das sämmtliche Eisenbahn- material nordwärts \weggeshaft worden, nahdem aus Boileux das Anrücken des Feindes gemeldet worden war.

24. Januar.

Eine preußische Kolonne in der Stärke von etwa 6000 Mann ist von Cambrai nah Vis en Artois (Arrondissement Arras) und Roeux abmarschirt, woselb! Quartier genommen wurde.

Brüs)el, 24. Januar. (W. T. B.)

Aus Arlon vom 22. d. M. wird gemeldet, daß die Deut- schen dein Kommandanten von Longwy eine wiederholte Nuf- forderung zur Uebergabe der Festung habe zugehen lassen. :

Die Rekognoszirung8züge der belgishen Truppen an der französischen Grenze werden in verdoppeltem Maße vorge- nommen, da man siarke Uebertritte französischer Truppen von der geschlagenen Nordarmee erwartet. %

Die »Jndóépendance« bestätigt, daß die Beschießung von Cambrai gestern Nachmittag 2 Uhr begonnen habe.

__— Dêèm »Etoile Belge« zufolge sollen die Umgebungen von Lille, Douai und Arras ebenfalls unter Wasser geseht sein. Aus Arlon wird vom 24. gemeldet, daß Longwy durch die Be- schießung großen Schaden erlitten habe. Die Kirche, das Stadthaus und mehrere Häuser wurden stark beschädigt. Heute soll das Bombardement in Folge des starken Nebels etwas nachgelassen haben. Bei Roeux (Arrond. Arras) sollen sich preußische Plänkler gezeigt haben.

London, 24. Januar. (W. T. B.) ier eingetroffenen Nachrichten aus Lille zufolge waren in der Schlacht bei St. Quentin französischer Seits 4 Divisionen im Gefechte. Die mobilisirte Nationalgarde weigerte sich zu marschiren und warf die Waffen weg. Das Kriegsmaterial von Arras wurde nach Lille gebraht. Jm ganzen Norden Frankreichs äußert sich große Entmuthigung.

Bern, 24. Januar. (W. T. B.)

Aus Pruntrut wird dem »Bund« telegraphirt, daß das französishe Cörps8 des General Bressolles in der Nähe der \{weizer Grenze stehe. Das Hauptquartier desselben befindet sich in Pierrefontaine ('// Meile südlich von Blamont, !/, Meile vom schweizer Orte Damvant entfernt), Jn Blandon befinden sich drei französische Batterien.

Genf, 24. Januar.

Nach Privatberichten aus: Lyon is es auch am 22. und 23. bei Dijon zu heftigen Kämpfen zwischen den Garibaldiä- nern und dem Feinde gekommen. Ju einer Entscheidutrig sollen die Kämpfe noch nicht geführt haben. Nach den leßten Bé- richtèn béhaupteten sich die Garibaldianér noch in der Stadt.

_ Auf! der’ Strecke, auf welcher zwischen Nanzig und Toull: dutch dié Sprengung der Moselbrücke eine Unterbrechung dér 'Schienénberbindung' hërbeigesührt worden ist, sind von der Poóstverwattung uriter Heranziehung! der in dèn Postdepots zu Met, Nánzig? und Chäteäu- Thiérry in Reserve gehaltenen

Pferde und? Wagen unverzüglirh Schriell-/Güter-“ und Käriol-

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