1871 / 30 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Bekaantmachung

Die Verbindungen in den okkupirten Gebietstheilen von Frankreich haben theilweise in Folge der neuerdings vorgekom- menen gewaltsamen Störungen auf einigen Linien vorüber- gehende Unterbrechungen erlitten. Wenn auch an den betreffen- den Punkten zur Ueberleitung der Postsachen sogleih Landpost- course in weitestem Umfange eingerichtet worden sind, so werden doch in nächster Zeit bei der Beförderung eines Theiles der Feldpost-Korrespondenz Verzögerungen unvermeidlich sein. Zur Erklärung der leßteren wird hierauf zum Voraus aufmerksam gemacht.

Berlin, den 27. Januar 1871. Genecral- Postamt.

Stephan.

Das 4. Stück des Bundes -Gesehblattes des Deutschen Bundes, welches heute ausgegeben wird, enthält unter

Nr. 607 die Verordnung , betreffend die Wahlen zum Reichstage und die Einberufung desselben. Vom 23. Januar 1871; unter S

Nr. 608 die Verordnung, betreffend die Einberufung des Bundesrathes des Deutschen Reichs. Vom 23. Januar 1871; und unter

Nr. 609 die Verordnung wegen Aufhebung der Verord- nung vom 18. Juli 1870, betreffend die Aufbringung und Wegnahme französischer Handelsschiffe. Vom 19. Januar 1871.

Berlin, den 27. Januar 1871. :

Zeitungs-Comtoir.

Ministerium der geistlichen , Unterrichts - und Medizinal - Angelegenheiten.

Akademie der IVissenschaften,.

Am 26. Januar hielt die Königliche Akademie der Wissen- schaften ihre dem Gedächtniß Friedrichs des Zweiten gewidmete öffentliche Sißung. Ihre Majestät die Kaijerin-Königin und Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin ge- ruhten der Feier beizuwohnen. Der an diesem Tage vorsißende Sekretar, Herr du Bois - Reymond, eröffnete die Sißung mit einer Rede, in welcher er die Zeitereignisse in ihrer geschicht- lichen Beziehung zu Friedrih dem Großen, wie auch von dem besonderen Standpunkt einer gelehrten Körperschaft aus betrachtete. Darauf berichtete derselbe Über die während des verflossenen Jah- res bei der Akademie vorgekommenen Personalveränderungen. Sodann verlas derselbe, als Vorsißender des Kuratoriums der

umboldt - Stiftung für Naturforshung und Reisen, den Pentenmatiaen Bericht über die Thätigkeit dex Stiftung wäh- rend des verslossenen Jahres. In dem Kapital der Stiftung fand keine Aenderung statt. Die im verflossenen Jahre zu Stiftungszwecken verfügbaren 2200 Thlr. wurden nah Besc{luß der Akademie dem Hrn. Dr, Georg Schweinfurth aus Riga zur Fortschung seiner botanischen Reise in den südwestlichen Nilländern zuertheilt. Nach kürzlich eingetroffenen Nachrichten hatte der Reisende eine Expedition in das bisher von Europäern fast unbetretene Land der Niam-Niams glücklich beendet. Jur Erläuterung des Reiseberichtes war von Herrn Kiepert eine Wandkarte angefertigt worden. Die für das laufende Jahr zu Stiftungszwecken verfügbare Summe beläuft sich, abgesehen von reservirten Posten, ordnungsmäßig abgerundet auf 2200 Thaler. Den Schluß machte ein Vortrag des Hrn. Droysen us s Lage der Politik im Anfang des exsten schlesischen

rieges.

Haupt- Verwaltung der Staatsschulden. Bekanntmachung.

Von den eingezogenen Kassenanweisungen von 1851 find nach der Bestimmung im §. 4 des Gesczes vom 7. Mai 1856 (G. S. S. 334) heute fernerweit

1196 Stück über 2934 Thlr. im Beisein von Kommissarien der Staatsschulden-Kommission und unserer Verwaltung verbrannt worden.

Berlin, den 21, Januar 1871.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Wedell. Löwe. Meinecke. Eckck.

Berlin, 27. Januar. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den nachbenannten Offizieren 2c. die Er- laubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen fremdherrlichen Dekorationen zu ertheilen, und zwar: des Ehren-Groß- kreuzes mit der goldenen Krone und mit Schwer- tern des Großherzo glich Okdenburgischen Haus- und Verdienst - Ordens des E Peter

G E E E A E S E Ewr uma B von ü E: Bi E Ren E A T 2 M e A C E T C ga Wi Ari G A C R i i G G E R A L DA E h S E S I I E E i R I L R A E E A EG is A TRP E E: s Ut E Ie E A S A rol Les R R E T L eat L s aa

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Friedrich Ludwig: dem General der Jnfanterie Grafen von Moltke,

Cbef des Genexal -Stabes8 der Armee; des Ehren-Groß- kreuzes mit Shwertern desselben Ordens: dem Ge- neral-Licutenant von Podbielski, General - Quartiermeister der Armee; dem General - Adjutanten , General - Lieutenant von Tresckow, beauftragt mit der Führung der 17. Jnfan- terie-Division, und dem General-Lieutenant von Stosch, Ge- neral-Intendanten der Armec; des Ehren-Comthurkreuzes mit Schwertern desselben Ordens: dem Obersten von Gottberg, Ober-Quartiermeister der Ill, Armee; dem Oberst- Lieutenant von Verdy du Vernois, Abtheilung®- Chef im Generalstabe des Großen Hauptquartiers; des Groß- kreuzes mit Schwertern des Großherzoglih Säch- sischen Falken-Or dens: dem General der Jnufanterie Grafen von Moltke, Chef des Generalstabes der Armee; des Groß- Comthurkfreuzes des Königlich Bayerischen Militär- Verdienst-Ordens: dem General-Lieutenant von Pritt- wiß u. Gaffron, Gouverneur der Festung Ulm; des Com- thurkreuzes desselben Ordens: dem Obersten Wright, Ober-Quartiermeister der Il. Armce; des Ritterkreuzes erster Klasse desselben Ordens: dem Feld-Jntendanten

des V. Armee - Corps, Gervais; des Großherzoglich

Meclenburgischen Militär-Verdienst-Kreuzes erster

Klasse: dem Major Grafen von Haeseler vom General-

stabe des Ober-Kommandos der 11, Armee; so wie der zwei- ten Klasse desselben Ordens: dem Obersten Wright, Ober-Quartiermeister der Il. Armee.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 27. Januar. Ihre Majestät die *

Kaiserin-Königin wohnte gestern mit Jhrer Kalserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin der Jahresfeier des Geburtstags8 König Friedrich Il. in der Akademie der Wissen- schaften bei, woselbst Professor Dubois-Reymond und Professor Droysen Vorträge hielten. |

Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprin- zessin wohnte gesiern der in der Akademie der Wissenschaften zur Feier des Geburtstages König Friedrichs I1. stattfinden- den Sitzung bei. Heute nahm Jhre Kaiserliche und König- liche Hoheit die Glückwünsche der Königlihen Familie, des Hofes, des Feldmarschalls Grafen von Wrangel u. st. w. zum Geburtstage des Prinzen Friedrich Wilhelm entgegen. Nachmit tags favd vor einer geladenen Kindergesellshaft eine optisch-

Vorsiellung des Professor Böttcher im Saaltheater des König

lichen Schauspielhauses statt.

—- Das Antkwortschreiben des Hamburger Senats vom 22. d. M. auf das Schreiben Sr. Majestät des Königs von N welches die Annahme der Kaiserwürde notifizirte, autet: : :

»Erv. Kaiserliche Majestät haben gerubt, uns durch das Aller- höchste Schreiben aus Versailles , d. d. 17. d. M. , Kunde zu geben von dex Annahme dex Kaiserwürde mit der Verheißung, als Deutscher Fürst der treue Schirmßerr aller Rechte zu sein, das Schwert Deutsch- lands zum Schuße desselben zu führen und ein Reich des Friedens und Segens zu chaffea, in weichem das deutsche Volk finden und genießen werde, was es seit Jahrhunderten gesucht und er- sirebt hat. Mit tiefempfundenem Danke haben wir diese hochherzigen Zusicherungen empfangen und nahen uns Ew. Kaiser- lichen Majestät, um unseren ehrerbietigen Segen8wünschen Worte zu leihen: mit denen wir und unsere Mitbürger Ew. Kaiser- liche Mäjestät als Deutschen Kaiser begrüßen. Von dem ersten Deut- schen Kaiscr von Deutschland gegründet und {on früh untec dem Kaiserlichen Schuße zu einer {önen Blüthe und einem kräftigen Gedeihen entwickelt, hat die alte Reichsstadt Hamburg mit ihren Bürgern den Deutschen Kaisern sets „unwandelbare Treue bewahrt. Möge Ew. Kaiserliche Majestät Überzeugt sein, daß die Enkel des leuhtenden Beispiels ihrer Vorfahren eingedenk bleiben und für alle Zeit in guten und bösen Tagen feststehen werden zu Kaiser und Reich. Geruhen Ew. Kaiserliche Majestät die Versicherung der tiefsten Ehr- erbietung entgegenzunehmen, mit welcher verharren Ew. Kaiserlichen Majestät treu ergebene ;

Der Senat der freien und Hansastadt Hamburg. Der Präsident des Senates: Kirchenpauer. Der Senat der freien und Hansestadt Bremen hat

das Kaiserliche Notifikationsschreiben durch folgendes Schreiben

beantwroortet: eAllerdurchlauchtigster Kaiser!

Auf die erhebenden Worte des Allerböchsten Schreibens vom 17. d. M, durch welche Eure Kaiserliße und Königliche Majestät die Gewogenheit hatten, uns die Annahme der Kaiserlichen Würde anzuzeigen, fühlen wir uns gedrungen, Euerer Majestät unferen chrfurytsvollsten und freudigsten Dank auszusprechen für die hochher- zige Entschliefung, mit welcher Allerhöchstdieselben, dem einmüthigen Rufe des ge‘'ammten Vaterlandes Folge leistend, der glorreichen Er- kämpfung äußerer Sicherheit die Einigung: der Nation unter einem gemeinsamen Oberhaupte und unter einem durch große Erinnerungen nicht minder als durch edle Hoffnungen geheiligten Symbole hinzu-

gefügt haben.

großer, s{icksalvoller Zeit die Kaisertihe Würde übernommen haben, an Euerer Majestät, an Euerer Majestät erhabenem Hause und an allen Gliedern- des greinigten Vaterlandes zu voller, herrlicher Wahr- heit werden lassen, und möge Er vor Allem Euerer Majestät noch lange Jahre vergönnen, Zeuze der Friedensfrüchte zu sein, welche, so Gott will, aus den ruhmgekrönten Siegen Euerer Majeïät unserem Volke erwachsen werden. _ Eurer Kaiserlichen und Königli®en Majestät fortdauerndem huld- reichem Wohlwollen einpfehlen wir uns und den unserer Regierung aävertrauten Freistaat in den Gesinnungen unwandelbarster Ehr- erbietung und Ergebenheit. Bremen, den 21. Januar 1871. Der Senat der freien Hansestadt Bremen. : i Der Präsident des Senats. Seiner Kaiserlichen und Königlichen Majestät Wilhelm,

Deutschem Kaiser, König von Preußen «

__In der Sigzung der bremenschen Bürgerschaft vom 29. d, M. richtet der Präsident Dr. Meinerßhagen folgende Ansprache an die Versammlung, die von Seiten Sr. Majestät

des Königs von Preußen erfolgte Annahme der deutschen Kaiser- |

trone betreffend.

»Meine Herren! Seitdem wir uns in diesen Räumen zuleßt ver- sammelten, hat \sich Großes ereignet. Se. Majestät König Wilhelm hat die ibm angetragene Würde eines Deutschen Kaisers angenommen. Das Werk der deutschen Einigung ist dadurch gekrönt, aus der blutigen Saat ist hon jeß eine herrliche Frucht entsprossen, die, so Gott will, von Dauer sein wird. Noch feeilich fämpfen unsere Brüder, unsere Angehörigen, unsere Freunde, noch dauert der Kcieg fort, aber er wird nur geführt des Friedens halber, der in neugesiherten Grenzen errungen werden muß... Das ist das Ziel, und gerade nah den heutigen Nach-

richten scheinen wir ihm näher als je. Möge denn Gott der All- |

mächtige geben, daß es unserem erhabenen Kaiser vergönnt sei, dann no@ lange in. dem Sinn ein Mehrer des Reichs zu sein, welhen Er selbst so \chön ausspra: nicht in kriegerischer Ecoberung, sondern in den Werken des Friedens, auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt und Gesittung. Wir werden in altgewohnter Treue zu Kaiser und ZKeich stehen. Lassen Sie uns unserm Kaiser Wilhelm ein dreifaches Hoch bringen j

Die Versammlung erhob fich und brachte ein dreifaches donnerndes Hoch auf »Kaiser Wilhelm« aus.

Der Magistrat und die Stadtverordneten von Königs- berg i. Pr. haben beschlossen, an Se. Majestät den Kaiser und König folgende Glükwunsch-Adresse abzusenden :

»Allerdurchlauchtigster, Großmächtigsier Kaiser, ____ Allergnädigster König und Herr!

Die Einheit Deutschlands, glänzend erprobt in den noch dauern- den blutigen Kämpfen und besiegelt in dem neuen Verfassungswerk, hat die mächtigste Gewähr dard die Annahme der Kaiserwürde seitens Ew. Kaisferli@en und Königlichen Majestät erhalten. Qu diesem

bedeutungsvollen Ereignisse idre ehrfurhtsvoüen Glücckwünsche | darzubringen, mag den Vertretern ciner Stadt vergönnt sein, |

deren Vergangenheit mit den denkwürdigsten Momenten in der Geschichte des preußischen Königthums unzertrennlih ver- bunden ist. Wir nehmen Theil an der freudigen Bewegung, mit welcher das deutsche Volk die Herstellung der ehrwürdigen Institution des Kaiserreihs begrüßt. Ruhmvolle Erinuerungen knüpfen \ich an dieselbe. Daß das Kaiserthum der Einheit des deutschen Volkes einst kraftv.llen Ausdruck gegeben, sichert ihm ein unver- gängliches Andenken bei der Nation, wenn es auch selbst in seincn besten Zeiten die friedlihe Mission des deutschen Staates nur unvollkommen zu erfüllen vermocht hat. Sie zu verwirklichen, bleibt dem neubegrüodeten Reiche vorbehalten; Ew. Kaiserl. Königl. Ma- jestät Worte verbürgen es, daß die Aufgabe desselben mit dem Schuße gegen äußere Feinde die Erhaltung des Friedens und die Sicherung einer gedeihlihen inneren Entwick-lnng sein werde. An die engbegrenzten Anfänge des preußischen Königthums hat eine Zukunft \sich angeknüpft, glänzender und secgensreicher für das Ganze, als von den kühnsten Hoffnungen zur Zeit der Gründung ermessen werden konnte; möge denn in gleicher Weise aus der Herstellung des deutschen Kaiserthums , wie sie das Werk einer \chweren Zeit gewesen , eine reihe Frucht hervorgehen für die Macht und die Wohlfahrt Deutschlands für das Vorwäctsschreiten der Na- tion auf den Bahnen der Kultur, für die Entwickelung ihrer sittlichen Kraft und die freiheitlihe Gestaltung ihrer staatlichen Einrichtungen.

In tiefster Ehrfurcht verharren wir

Ew. Kaiserlich-Königlichen Majestät : allerunterthänigste Magistrat und Stadtverordneteuversammilung der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Pr.

Nachstehende Adresse haben a 25. d. M. Rath und

Stadtverordnete der Stadt Leipzig au Se, Majestät den

Kaiser und König abzusenden beschlossen : »Allerdurchlauchtigster, Allergroßmächtigster Kaiser, Allergnädigster

Kaiser und Herr! Ew. Kaiserlich-Königlichen Majestät is es unter

Gottes gnädiger Führung beschieden gewesen das Deutsche Rei nachdem es mehr als sechzig Jahre zerfallen, in einem Glanze, u

L S E E T S E I E E I RT E E I T E E I E E I T E R T E T I E B D E E E I A E E T T (C O m S E E A E E E E E R Be D Es S r; S ri RIRLERA Sn s Ld A E l L E E E F S L SE E E I E A E v En A Eh R e Sve T S DOX p Saa 2 E Pr A T R

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A E f T E C Fr 2A R 1 VVR R

P E a E s E T Eh 2 Be M

403 Möge der allmächtige Gott, wie Er bisher Euerer Majestät Re- s reih an Segnungen und Ehren für unser Deutsches Vater- and gema@t hat, so auch ferner und immerdar die numnehx ange- tretene Kaiserliche Regierung Euerer Majestät \{üßen , fördern und segnen, möge Ec die. Hoffnungen , mit welhen Euere Majestät in

einer Machtentfaltung, wie die G:\ch{ichte se vo emats - A hat; k b herzustellen. Rd ier B Fes ge

em Nufe derx deutshen Fürsten und Vslker Huldr-i te ili Sat ld E N Gut de deud ia Fai:

l azunehmen und diefen weltgeschichtli i i e TEL R E S E

der Deatsche Kaiser sein werde allzeit Mehrer des Deut

Reiches nicht in friegerischer Eroberung y Gta in Werken ie Muna auf dem Gebiete natioaaler Wohlfahrt, Freiheit und Ge- n . Gett segne Ew. Kaiserlich - Königliche f ir di herzige Botschaft : ch gliche Majestät für diese hoch i Nôège es im Ra e der Vorsehung bestimmt sein, daß Ew. Kaiser- lih-Königliche Majestät noch lange das deuische Dia fübon A E A rbe Ee H der Hohenzollern allzeit e en Kaiserthrone erhalten blei : i

pücsten und Völfer! e zum Heile der deutschen n_ deutscher Treae werden wir zum deutschen Reiche

A E Le zu zeigen roissen. N E

n tiefster rfurt verharrend Ew. Kaiserlich - igli: Maiifiai aUtcrunätbärie A O

der Rath und die Stadtverordneten der Stadt Leipzig.«

Offizielle militärische Nachrichten. Versailles, 26. Januar. E 1 Die Armee Bourbaki's zieht sich auf Besangon am linken

Doubsufer zurü, verfolgt von einzelnen Corps der Süd-Armee. Der Verlust des Feindes wird bei seiner mißglückten Offensive

¿fs

gegen General von Werder auf mindestens 10,000 Mann ge- schäßt. Das Elend unter den zurückgebliebenen französisden Berwundeten und Kranken, welche ohne Hülfe und Verpflegung zurückgelassen wurden, ist überæus groß. Die-übrigen Corps der vom General von Manteuffel kommandirten SÜd - Armee haben die rückwärtigen Verbindungen der Bourbaki'’schen Armee durch Besezung von St. Vit, Quingey, und des Eisenbahn- fnotens von Mouchard unterbrochen. Vor Paris nichts Neues.

von Podödvielski.

___(St. Vit, Quingey, Mouchard liegen fast genau \süd- lich untereinander; ersterer Ort an der Bahn von Dôl:, Quingey und Mouchard an derjenigen Hauptstraße, welche von Lyon nah Besançon führen. Moucbhard ist Knotenpunkt der Eisenbahnen, welche von Lyon nah Besançon, von Dôle nach Pontarlier, von Mouchard nah Salins gehen; es liegt nahe der Lurine, etwa 850 Fuß hoh im Arrondissement Poligny des Departements Jura. Quingey is noch 3 Meilen von Besangon entfernt, von dem es südwestlih liegt; es hat 1200 Einwohner, liegt an der Loue im Departement Doubs; in der Nähe sind Spuren alter Befestigungen und eines Schlosses aus der Feudalzeit zu finden.)

Aus den Hauptquartieren in Versailles, 21, Januar.

__ Der Hauptpunkt für die Kämpfe des 19, Januar waren, wie sich jeßt noch vollständiger übersehen läßt, die Höhen von Garches, Die 9. Division des V. Corps (General v. Kirchbach), die von General v. Sandrart befehligt wird, hatte seit 9% Uhr Bormittags den Auftrag erhalten, von Versailles aus nah Jardy zu rücken und hier einstweilen in Reserve zu bleiben. Das Füsilier-Bataillon des Königs-Grenadier-Regiments und 2 Bataillone des Regiments Nr. 47 waren in Folge dessen

‘vor 12 Uhr auf dem Plategu von Jardy eingetroffen. Beim

Dorfe Le Chesnay, 25 Kilometer nordöstlih von Versailles, zipeigt sich eine Straße ab, die bei Vaucresson vorüber, am Hospice Brézin entlang, bis gegen den Park von St. Cloud führt, mit dem sie durch eine Pforte , die Porte Jaune, in Verbindung steht. Vorwärts von dieser Straße, gegen den Mont Valérien zu , liegt Garches, von diesem Fort kaum 4 Kilometer, etwa 5 Meile, entfernt. Rechts von Garches in der Nichtung auf St. Cloud liegt die Montretout-Schanze, nördlich ziehen sih über Schloß Buzanval , Besißthum des

Prinzen Murat, die Garcher Höhen in des Richtung auf

Malmaison. Ueber Garches liegt ein während der Belagerung abgebranntes Schloß La Bergerie, Dieses wurde von einem Bataillon des Regiments Nr. 59 vertheidigt. Die Franzosen waren bis in den Park eingedrungen und da sie kolonnenweise mit überlegenen Streitkräften anrückten, hatte das gedachte Bataillon, das im Verein mit einer Compagnie Jäger Wider- stand leisten mußte, eine shwierige Aufgabe. Sie wurde jedoch glüdlich gelöst, der Feind kam nicht bis an das Schloß, soudern. z sich Nachmittags, unter schr bedeutenden Verlusten, von dieser Seite ab. |

Inzwoischen war um 2 Uhr an die in Reserve stehenden Truppen der Befehl ergangen, zwei Bataillone zum Sturn auf die Garcher Höhen, auf die der Feind jeßt mit voller

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Ma@t drückte, vorzushicken. Mit zwei Compagnien des Re- giments Nr. 59 und der 4. Compagnie des Schlesischen Jäger

E F E T I E has I T REIIE E: Zer F ‘iz E A A, “Mei d "E Es E e A G T L T 5 R La E C ENL B ck D R E S E T L T R I R e Wr M E D L 7