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477 | Beilage zum Königlich Preußischen Staats - Anzeiger. Mittwoch den 1. Februar.
476
Eiseubahn-Prioritäts- Aktien und Obligationen.
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Bank- und Industrie-Aktien.
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Eisenbahn-Prioritäts-Aktien und Obligationen.
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Berlin , Druck und Verlag, der Königlichen vit Ober- Hofbuchdrudcerei
(R. v. Dedér
Hier folgt die Beilage und die Verlust-Listen Nr. 172, 173 und 174,
- gen bestens entsprehenden Grenzen vorzuzeihnen? Unter sol-
- begnügt.
Nichtamtliches.
Desterreicb-Ungarnu. Pesth, 31. Januar. (W. T. B.) In der heutigen Sißung der Reich8rathsdelegation stand die Berathung über das außerordentliche Erforderniß zur Steige- rung der Wehrkraft des Reiches auf der Tagesordnung. Jm Save der Debatte befürwortete Delegirter Klacko die Genceh- migung des von der Regierung geforderten Betrages, damit das österreichische Heer dem preußischen nicht allzusehr nachstehe. Dr. Gi8fra bekämpfte die Aeußerungen Klacko's, und bezeichnete die vom Reichskanzler befolgte Politik, welcher die Bewah- rung der Neutralität gelungen sci, als dankenswerth, weil die Bevölkerung in Oesterreih den Frieden wolle. Delegirter Kuranda wendete sih ebenfalls gegen Klacko und bezeichnete die Erhaltung der Neutralität Oesterreichs als einen Akt der Volks8politik, Hierauf ergriff der Reichskanzler Graf Beust das Wort. Den ‘Anschauungen Klacko’s gegenüber be- zeichnet Graf Beust eine Politik der Rache als eine solche, welche noch niemals gute Früchte getragen habe; er bekämpft jedoch die Ansicht derjenigen, welche glauben, die Besorgnisse vor kriegerishen Verwickelungen seien Nichts als ein Ge)pensti, und es liege in der Macht Oesterreich's, bedrohlichen Eventualitäten vorzubeugen. » Wir werden «, so fährt der Reichskanzler fort, »unzweifelhaft Alles vermeiden, was zu cinem Kriege führen kann, doch ist die Auffassung, daß die Vermeidung eines. Krieg8falles in der Hand der Regierung und der Volksvertretung liege, niht in den Vordergrund zu stellen.« Graf Beust glaubt, daß Lagen möglich seien, in welchen über die Kriegs- oder Friedenssrage nur cine Ansicht bestehen könne. Wenn er von einer gefahrvollen Beschaffenheit der Lage spreche, so könne er unter den gegenwärtigen Ver- hältnissen wohl nicht beschuldigt werden, Schwarzseherei zu treiben, um die Annahme der Regierungsforderungen von der Delegation zu exlangen. -?Unsere Politik«, fährt Graf Beust fort, »wird die der Vorsicht, der Zurückhaltung und zu- gleih des entschiedenen Bestrebens sein, die mit dem großen Nachbarreiche angefknüpften guten Beziehungen zu erhalten, zu befestigen und zu vertreten. Allein wer+- wollte sich vermessen, den aus den leßten Ereignissen hervorgegangenen unerwarteten Gestaltungen die seinen Wünschen und Hoffnun-
chen Umständen genügt es nicht, wenn ein Staat, welcher kein anderes Ziel kennt als das der Selbsterhaltung, sich mit dem Bewußtsein dieses seinem Nachbarn ungefährlichen Zieles Die Sicherheit is erst dann eine gewisse, wenn diese Politik nicht. als Ausfluß bewußter Schwäche , sondern als Ausdruck des freien Willens erkennbar ist. Wenn wir Nichts unternehmen, um der Neugestaltung Deutschlands entgegen zu treten, wenn wir für diese Neugestaltung nur einen freundlichen Gruß, wenn wir unsere Verhältnisse zu dem anderen Nachbarreiche unter Wahrung unserer Interessen , aber im versöhnlichen Geiste zu ordnen uns be- mühen, wenn wir endlich uns einem dritten Staate als be- freundeten , seine Unabhängigkeit achtenden Nachbar zeigten und selbst die Nothwendigkeit nicht scheuten, viele und achtung§- werthe Gefühle im eigenen Lande verleßt zu wissen, so soll und muß man wissen, daß wir um so mehr zur Erwartung be- rechtigt sind, daß man uns am eigenen Heerde unangefochten lasse und uns jederzeit bereit finden wird, diesen Heerd zu ver- theidigen. Die kostbare Frucht der jüngsten Ereignisse ist die gleiche Erkenntniß dieser Lage und der hieraus hervorgehenden Forderungen, die sich in beiden Reich8theilen gezeigt und die hiermit begonnene Reife des einigen und einzigen Patrioti8mus8.« — Graf Beust {loß seine Rede mit der Aufforderung , die Delegation möge die von der Kriegs8verwaltung gestellten For- derungen bewilligen.
— Die Delegation beendete in der bis 11 Uhr Nachts wäh- renden Sitzung die Berathung über das außerordentliche Er- forderniß des Kriegs - Ministeriums. Bei der Debatte Über den Titel: »Erhöhung des Kavalleriestande8« wieder- holte der Reichskanzler Graf Beust neuerdings , daß Aeuße- rungen wie die des Dr. Rehbauer, däß man Krieg gemacht hätte, wenn die Kriegs8bereitschaft eine vollstän- digere gewesen wäre, nicht erwünscht seien, weil solche Aeußerungen, geeignet wären, das- gute Einvernehmen zu stören. Es sei durchaus nicht gleichgiltig, wenn derartige Anschauungen geweckt würden, nachdem man deutscherseits un-
und sich hieraus ein günstiges Verhältniß zu dem Nachbar- reiche entwickelt habe. Gegenüber dem von Rechbauer erhobenen Vorwurfe, daß die Regierung zu den gestri- gen Ausführungen Klacko's geschwiegen habe, bemerkte Graf Beust, es könne für die jenseitige Regierung durchaus nichts Verlezendes haben, wenn in einem- Vertretung8körper sich abweichende Stimmen geltend machen und freie Meinungs8- Aeußerung gestattet werde. Die Minister seien nicht berufen, die Freiheit der Aeußerungen zu beschränken, und es sei undenk- bar, daß dies eine ungünstige Wirkung auf unsere Beziehun- en zum Auslande haben könnte. Gegenüber der Behauptung, esterreich habe Nichts zu fürchten, da es mit Deutschland sehr befreundet sei , machte Graf Beust darauf aufmerksam, daß, so sebr er dieser Anschauung auch beipflihte, und so sehr es das Bestreben der Regierung sein müsse, dieses gute Ver- hältniß zu wahren und zu befestigen, man doch einen Um- stand nicht aus den Augen lassen dürfe, daß es nämlich nicht genüge, wenn der neue Freund wisse, daß der andere nichts gegen ihn im Schilde fühce, daß er weder gefürchtet noch beargwohnt werde; soll es nicht bei s{chönen Worten bleiben, sondern zu Thaten führen, so müsse schr darauf gedacht werden, daß ein Freund den andern nicht nur nicht fürchte, sondern auch denselben achte und eben diese Achtung ist es, deren wir zur vollen Genossenschaft mit dem neuen Freunde bedürfen.
Uebersicht der Haupt-Eisenbahn-Verbindungen Berlins durch Courier- und Schnellzüge.
(Erscheint auf Grund der neuesten amtlichen Angaben am 1. jedes Monats.) Berlin, 1. Februar 1871.
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aweideutig zu erkennen gegeden hätte, daß man die strenge Einhaltung der Neutralität seitens Oesterreichs anerkenne
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