1871 / 36 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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sh die Gelegenheit bietet, auch das Publikum auf das äußerst Lästige der ganz zugeklebten Couverts aufmerksam

zu machen. General- Postamt. Stephan.

Me&cklenburg. Schwerin, 1. Februar. Heute begeht unser Hof den Geburtstag Jhrer Königliczen Hoheit der Frau Herzogin Wilhelm. 8 P

Wie die »Meckl. Anz.« vernehmen , wird Se. Königliche

obeit der Großherzog am 8. d. M. hier eintreffen und sechs age verweilen. i _ Hamburg, 1. Februar. Der Senat hat bei Beantragung der Ertheilung des Ehrenbürgerrechtes für die Grafen Bismarck und Moltke folgende Motivirung vorgelegt: »Die großen Er- eignisse, welche im jüngstverflossenen halben Jahre vor unseren Augen sich vollzogen haben , sind in diesen Tagen zum vor- läufigen Abschlusse gelangt. Das Vaterland sicht mit der Her- stellung des Friedens einer gesicherten , ehrenvollen Zukunft entgegen. So wie es zur Erreichung des Zieles der einmüthigen Ansirengung Deutschlands bedurste, so ist auch in allen Kreisen der Nation das Bewußtsein lebendig, daß vor allen Andern zwel Männer die ersten Räthe des Kaisers es sind, deren ge- nialer Leitung im Kabinet und im Felde wir es danken, daß io Großes gelungen is. Um diesen Männern, den Grafen Bismarck und Moltke, durch ein äußeres Zeichen Kunde davon zu geben, daß das Gefühl lebhaften Dankes gegen fie auch die Bürger Hamburgs erfüllt, beabsichtigt der Senat, denselben durch Verleihung des Ehrenbürgerrechts die höchste Ehre zu er- weisen, welche unser republikanisches Gemeinwesen zu bieten vermag.« Es folgt hierauf die Aufforderung an die Bürger- {haft , von deren freudiger Bereitwilligkeit der Senat Über- eugt ist, ihrerseits der beabsichtigten Ehrenbezeugung urch förmlichen Beschluß. sich anzuschließen. Die Antwort der Bürgerschaft, welche einstimmig - ange- nommen wurde, sagt: »Die Absicht des Senates, den Grafen Bismarck und Molike das Ehrenbürgerrecht zu verleihe, er- füllt die rg mit freudiger Genugthuung. Sie erblickt in dieser höchsten Ehrenbezeugung, welche diese freie Reichsstadt zu gewähren vermag , den Ausdruck gerechter Anerkennung, welche auch Hamburgs Bevölkerung den hochragenden Ber- diensten beider Männer um das zur Einheit wiedergeborne deutsche Vaterland dankbaren Herzens darbringt. Die Bürger Hamburgs werden alle Zeit stolz darauf sein , die Träger so ruhmreicher Namen zu den Jhrigen zu zählen.« Bei Beginn der Sißung der Bürgerschaft hielt der Präsident Dr. Bauer- meister folgende Ansprache: »Die Vertretung nach Außen liege verfassungsmäßig dem Senate ob, deshalb habe der Bürgerschaft keine Beschlußfassung Über die so würdige, vom Senate auf die Kaiserliche Botschaft ertheilte Erwiederung zugestanden ; wohl aber stände der Bürgerschaft als Vertreterin der Bürger zu, ihre eigene, sowie die Gesinnung der Mitbürger auszusprechen , nämlich das Gefühl des höchsten Glückes und

der Freude darüber, daß Hamburg künftig sein werde, was es

gewesen is: Eine freie Stadt des glorreichen Deutschen Reiches. « Der Redner forderte hierauf die Versammlung auf , sich mit ibm zu vereinigen in dem Wunsche, daß Heil und Segen, Fülle der Kraft und des Glückes noch lange Jahre. hindurch dem éhr- würdigen Deutschen Kaiser beschieden sein möge. Wilhelm, der Deutsche Kaiser lebe hoh! Die Versammlung crhob sich und stimmte drei Mal in diesen Ruf ein.

Hessen. Darmstadt, 31. Januar. Das gestern er- schienene »Regierungsblatt« Nr. 3 enthält ein Edikt vom 8. De- zember 1870, die provisorische Organisation der Kirchenvorstände evangelischer Konfession betreffend. |

Baden. Karlsruhe, 30, Januar. Der hiesige Ge- meinderath hat nachfolgenden Aufruf an die Gemeinderäthe des Bezirk8amts Karlsruhe und des Amtsgerichis Bruchsal erlassen, wodurch der Prinz Wilhelm von Baden als Kandidat zu Wakblbezirks für den Reichstag in Vorschlag gebracht Wird.

»Gemeinderath der Residenz Karlsruhe an verehrl. Gemeinde-

rath in...

9 Dee deutschen Mannes Brust durchdringt ein bisher nicht ge- kanntes Hochgefühl; der Tag stcht nahe bevor, an dem er für einen großen deutshen Reichstag einen Vertreter wählen wird. Uner- wartet \chnell hat das Vielerschnte sich erfüllt , erkämpft durch das Blut unserer tapferen Soldaten. Mit Stolz darf der Badener \ich's bekennen, daß seines Heimathlandes Haltung Und die aufopfernden Bestrebungen seines angestammten Fürsten- hauses dem Werk, daß der Krieg nun vollendet hat, in Fricdenszeit den Grundsiein. legen halfen; mit Stolz dürfen wir auch rühmen, daß es bei uns gegenüber dem hohen Ziel der Er- u eines großen einigen Deutschlands keine Pariei giebt. Bald wird ein deutscher Reichstag tagen, der uns ein berechtigtes, namens- würdiges, mächtiges Selbstbewußtsein einflößen wird und auf roelchen

die Völker der Erde mit Achtung blicken werden. Ein Reichstag freï gewählt von allen deutschen Männern, ein Reichstag ohne Oberhaus mit den Privilegirten und Unterhaus mit den Bürgern ein Haus wird Fürst und Bürger als gleichberechtigt vereinen, welche allgemeines Vertrauen erküret.

Unsec Baden is nun nohmals in der glücklihen Lage, von rih- tiger politischer Einsicht, von seiner jede Parteiung überwiegenden Vaterlandsliebe und von seinec Dankesergebenheit gegen sein hierin hervorragendes erlauchtes Fürstenhaus ein einig Zeugniß abzulegen. Wir halt-n uns und unseren Bezirk für besonders verpflichtet , dieser A Ueberzeugung und diesem vaterländishen Gefühle Ausdruck zu verleihen.

Im Gefühl dieser Pflicht {lagen wir Jhnen vor ,- Se. Großher- zoglihe Hoheit den Prinzen Wilheim als Abgeordneten des ersten Deutschen Reichstages für unsecen Bezirk zu wählen, Die bürger- lichen Tugenden , die deutshe Gesinnung ; die erhabenste Vaterlands- liebe dieses Mannes y der jeßt noch an der Wunde darniederliegt, die er im Kampfgewühl um Deutschlands Größe in der Mitte unserer Söhne, mit ibnen als Held kämpfend , erhalten hat sie bedürfen keiner Hervorhebung. Mit Liebe und Verehrung sind die tapferen Krieger ihrem wohlgesinnten und leutseligen Führer ergeben und mit (a) hatte Stolz wird auch fie die Wahl erfüllen ; welche ihn trifft.

Wir werden keine Wahlversammlungen veranlassen, wir ersuchen aber die Übrigen Gemeinderäthe unseres Wahlbezirkes , als außerhalb der sonst berechtigten Parteiorgane stehend, sih uns anzuschließen und auch auf ihr Banner, mit dem sie zur ersten Reichstags-Abgeordneten- wahl schreiten, einstimmig zu seßen: Prinz Wilhelm von Baden.

Karlsruhe, den 28. Januar 1871. Lauter.

- Bayern. München, 1. Februar. (W, T. B.) Das heutige »Gesehblatt« publizirt einen Königlichen Erlaß vom 30, v. Mts., welcher die Bündnißverträge und das Wahlgeseß für den Deutschen Reichstag publizirt und somit der Deutschen

Reichsverfassung für Bayern Geseßeskraft beilegt.

Niederlande. Die luxemburger Regierung hat das Verbot der Aus- und Durchfuhr von Krieg8waffen auch auf die Einfuhr derselben ausgedehnt.

Belgien. Brüssel, 1. Februar. (W. T. B,) In der heutigen Sißung des Repräsentantenhauses interpellirte Bouvier-Evenepoel die Regierung, ob es niht zweckmäßig wäre,

angesichts des von Paris abgeschlossenen Waffenstillstandes eine

größere Anzahl von Milizen in die Heimath zu entlassen. Der Ministerpräsideni v. Anethan gab hierauf folgende Erklärung: »Als nach der Kapitulation von Sedan sih die Kriegführenden von der belgischen Grenze zurückgezogen hatten, wurden 35,000 Mann entlassen, die Armee mußte jedoch die Grenze noch wegen der Rinderpest bewachen. Auch lag uns die Bewachung von sech8 Depots Jnternirter ob. Als sich jedoch die militärischen Operationen aus Anlaß der Belagerung von Longwy und in®be- sondere der von Givet unseren Grenzen wieder näherten, mußten wir unsere Armee wieder verstärken und riefen gegen 13,000 Mann zu den Fahnen. Man glaubte, daß diese Maßregel mit dem Komplotte dex französischen Gefangenen in Deutschland im Qusammenhang stände. Unsere Erkundigungen hierüber hesag- ten allerdings, daß cin Komplott bestände, dies war aber nicht die Ursache jener Einberufung. Was die Entlassung der Mi- lizen anbelangt, so werden wir sofort, nachdem der vor Paris abgeschlossene Waffenstillstand in allgemeine Wirksamkeit tritt, cinige Altersklassen in ihre Heimath entlassen, und cs sind die betreffenden Befehle bereits gegeben. Aber wenn die Sorge für die Aufrechthaltung der Neutralität neue Opfer von der Regierung verlangen sollte, so wird dieselbe nicht zögern, neuerdings an den Patriotismus der Kammer zu appelliren. Die Regierung wird die Milizen nux dann entlassen, wenn der Waffenstillstand angenommen und durchgeführt worden ist.«

Der »Moniteur« veröffentlicht heut den zwischen Belgien und Spanien am 12. Februar 1870 abgeschlossenen Handels- vertrag. |

Großbritannien und Jrland. London, 1. Februar. (W. T. B.) Gutem Vernehmen zufolge soll die näcbste Sißung der Pontuskonferenz schon morgen stattfinden.

Frankreich. Versailles, 31. Januar. Aus Paris wird unterm 30. d. hierher gemeldet, daß die PariserCentral-Regierung telegraphisch der Regiecungs-Delegation in Bordeaux erklärt hat, daß sie deren Mandat als erloschen betrachtet. Vom 29. Januar an- gefangen sind ihre Beschlüsse nur dann rechtskräftig, wenn sie im Einvernehmen mit dex Central-Regierung gefaßt sind.

Das in Douai erscheinende Journal »Liberal« meldet unter gestrigem Datum, dàß die von Gambetta am 31. v. M. erlassene Proklamation an die Präfekten, welche sih erneut für Fortseßung des Krieges aussprach, in Folge eines Jrrthums zur Veröffentlichung durch Anschlag gelangt sei, da das bezüg- liche Schriftstück nux eine vertrauliche Mittheilung an die Prä- fekten gewesen sei.

Bordeaux, 31. Januar. (W. T. B.) Den Journalen ist heute Abend folgendes Communiqus Seitens der Re-

en

is E E T a 2 M B I) S E ITT Ie E E E T T E Er E Ee, T T Lie: 2 o S 24 DL E D R E 1 E L E E B A r É D E S E P E F C S E E E E E Ie S E I O E T E E E T E N ebe ARA 2 Nee S o L Ea: R E N E U I E R Ds MRT E E E E E A C LN E T T R E L DEIAhE Uar E R E 7 Le S D A M Ci

4 S E p M C R ck T Ee ep i * 4

gierung zugegangen : Es ist bis jeßt noch keineAntwort auf die gestern an Jules Favre in Versailles gerichtete Depesche eingegangen. Der Inhalt dieser Depesche ist folgender: Bordeaux, 30, Januar. Ich habe Thr ‘am 28. d. Abends an die Delegation 1n Bor- deaux gerichtetes Telegramm erhalten. Wir haben dasselbe ohne weiteren Kommentar zur Kenntniß des ganzen Landes ge- bracht. Seitdem is von Ihnen weiter keine Nachricht einge- gangen. Das Land befindet sich in fieberhaftec Aufregung und fann unmöglich von der kurzen von Jhnen hierher gelangten

Mittheilung befriedigt sein. Das Eintreffen cines Mitgliedes

der Regierung bierselbst, welche angekündigt worden war, ohne daß der Name der betreffenden Person genannt wurde, ist noch nicht weiter signalisirt. Jnzwischen war es uns nicht möglich, außer der einfachen Ausführung des Waffenstillstandes, über dessen Respektirung Seitens der Truppen wir uns vergewissert baben, bei dem Mangel jeder weiteren Mittheilung Jhrerseits und bei unserer völligen Unkenntniß über die Lage von Paris, irgend welche weiteren Maßregeln administrativer Art, welche zum Behuf der Wahlen geboten sind, zu treffen.

Gambetta ist bier. Das Communiqus enthält ferner den Text der zwischen dem Grafen Bi8marck und Jules Favre getroffenen Vereinbarung.

Die »Agence Hava®L« versendet folgende Depesche: Dem Vernehmen nah wird der erste Akt der in Bordeaux zufam- mentretenden Constituante die Wahl cines Konseils-Präsidenten sein, dem die Bildung eincs neuen Ministeriums obliegen würde. Als Kandidaten werden bis jeßt Jules Favre, Gambetta, Thiers, Picard und Grèvy genannt, von denen n He ersten die größere Wahrscheinlichkeit für sich haben

ürften.

Bordeaux, Mittwoch, 1. Februar. Jm großen Theater hat eine öffentliche Versammlung stattgefunden. Ein Delegirter des Ministers des Innern verlas hier ein Dekret bezüglich der zu wählenden Konstituante. Hiernach biciben von der Kan- didatur folgende Personen ausgeschlossen: 10 Mitglieder der Familien, die seit 1789 in Frankreich regiert haben, 10 frühere Minister und 30 ehemalige Regierungskandidaten. Die Ver- sammlung èrnannte einen Sicherheitsausshuß, um die Regie- rung zu unterstüßen. /

Lille, 1. Februar. (W. T. B.) Wie die hiesigen Jour- nale melden, soll die Privat-Telegraphie während der Zeit der Wahlen für alle Mittheilungen, welche" si auf Wahlen be- ziehen, sreigegeven sein. Das »Memorial-de Lille« enthält in ciner Mittheilung aus Bordeaux vom gestrigen Tage ein Telegramm des Minisiers des Jnnern an die Präfekten, welches meldet, daß der Munizipalrath von Vordeaux in seiner Sißung vom 31, v, M. einstimmig eine Erklärung annahm, die sich gegen jeden die Ehre Frankreichs schädigenden Friedens- {luß ausspricht und die Delegation der Regierung in Bordeaux auffordert, einer solchen Eventualität gegenüber auf ihrem Posten

zu bleiben und wenn nöthig den Krieg fortzuführen. Die

Erklärung ist der Regierungs8abtheilung in Bordeaux sofort unterbreitet worden.

Das »Echo du Norde konstatirt, daß die nördlichen Theile Frank- reichs, welche doch in so hervorragender Weise sih an der Ver- theidigung betheiligt hätten, bei Eintritt des Waffenstillstandes zu keinerlei Demonsirationen Anlaß gegeben . hatten. Frank- reich müsse fortan sein Augenmerk darauf richten, ih nur zu solchen Siegen wieder zu erheben, welche mit der Sache der Civilisation verträglich seien, das heißt, zu moralischen Siegen. Die Nordbahngesellschaft hat bis jeßt noch nicht die Erlaubniß

“erhalten, die Bahnstrecken, welche sih in den Händen der deult-

hen Truppen befinden, wieder fahrbar zu machen. Portugal, Lissabon, 30. Januar. Graf De Avila

ist n Könige mit der Bildung eines Ministeriums beauftragt

worden. i

Ftalien. Florenz, 1. Februar. (W. T. B,) Die Deputirtenkammer genchmigte mit 232 gegen 29Stimmen den Gesetzentwurf, betreffend die Verlegung der Hauptsiadt und zwar mit den von dem Senate vorgeschlagenen Abänderungen. Es wurden ferner die Berathungen über die dem Papste zu ge-

währenden Garantien fortgeseßt.

Victoria-National-Jnvaliden-Stiftung.

“Nach dem dritten Bericht über die Wirksamkeit der Viétoria- National-Jnvaliden-Stiftung indem Zeitraum vom 3, August 1869 bis 3. August 1870 betrug die Summe der aus Centralfonds verabreichten Unterstüßungen während des Verwältung®jahres 58,143

Thlr. 6 Sgr. 11 Pf. Fortlaufend wurden 914 nyaliden und Hinter-

hliebene mit zusammen 36,221 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. einmalig 721 Jn- validen und Hinterbliebene mit zusammen 21,921 Thlr. 29 Sgr. 5 Pf. unterstüßt. Die Zahl der untersiüßten Offiziere, Aerzte und oberen Militärbeamten betrug 156, die Summe der an sie verabfolgten Unter-

A siüßungsgelder 11,142 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. Die Zahl der unterstü ten Feldwebel, Unteroffiziere , Soldaten und unteren Militärbeamten betrug 765 (mit 19,764 Thlx. 1 Sgr. 11 Bf.) 15 unterstüßte Wiktt- wen und Waisen gebliebener und verstorbener Offiziere erhielten als Zuschuß zu der Staatspension 2308 Thlr. 10 Sgr. 11 Wittwen und Waisen vom Feldwebel abwärts erhielten als Zuschuß zu der Staats- pension 223 Thlr. 10 Sgr., 30 Hinterbliebene von Offizieren 2c. /; die feine Staatêpension beziehen, erhielten 2957 Tklr. 5 Sgr., 658 Hinter- bliebene vom Feldwebel abwärts, die keine Staatspension beziehen, erbielten 21,747 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf, Die Gejammteinnabme der Victoria - National - Jnvalidenstiftung seit ihrer Begründun? bis zum 3, August 1870 betrug 1,152,904 Thaler 20 Siibergr. 8 Bf. Davon wurden während desselben Zeitraumes verausgabt: an Unterstüßungen an invalide Offiziere und Beamte 73,779 Thlr. 6 Sar., an Jnvalide vom Feldwetel abwärts 68,668 Thir. 5 Sgr. 11 Pf, an Wittwen mit Pension von Offizieren und Beamten 7317 Thlr. 15 Sgr, an Wittwen mit Pension vorma Feldwebel a*- wärts 4182 Thlr.; an Hinterbliebene ohne Penfion von Offizieren und Beaunten 8591 Thlr. 10 Sar., an Hinterbliebene ohn? Pension vom Feldwebel abwärts 69,276 Tblr. 2 Sgr. 6 Pf., für Subventionen an Zweigvereine 39,275 Thlr. 3 Sgr. 10 Sgr., für Buceau-Verivaltungs- und andere Kosten 11,472 Tblr. 12 Sgr. 6 Pf, in Summa: 282,561 Thlr. 25 Sgr. 9 Pf. Demnach war der Bestand der Kasse am 3. August 1870: 870,342 Tblr. 24 Sgr. 11 Pf. Das Vermögen der Stiftung betrug am 3. August 1869: 880,173 Thlr. 13 Sgr. Mithin hat \ich dasselbe im leßten Verwaltungsjahre um 9830 Thlr. 8 Sgr. 1 Pf. vermindert. Die ZJohl der Zweigvercine beirägt gegen- wärtig 211. Der Vermögensbestand von 180 derfelben, welche Rech- nung gelegt haben, betrug am 3. Augufi in runder Summe 260,275 Thaler. Der Vermögensbestand der übrigen 31 ZJroeigvereine, die noch nicht Rechnung gelegt; würde nach Verhältniß becrage:n1: 44,825 Thaler. Mithin stellt sich das Vermögen der Gesammt \stiftung in runder Summe auf 1,175,442 Thle.

Statistische Nachrichten.

Von dem Bureau für bremische Statistik is eine Ueberficht der wichtigeren Ein- und Ausfuhrartifkfel Bremcns im Jahre 1870, mit den entsprechenden Ziffern des Vorjahrs ver- glichen, aufgestelli worden. Danach war von: roher Baumivolle Ein- fuhr 637,253 Ctr, (1869: 517,693 Ctr.), Ausfuhr 641,746 Ctr. (1869: 576,413 Ctr ), Kaffee Einf. 78,308 Ctr. (1869: 159,644 Cir.), Ausf. 117,247 Cir. (1869: 145,239 Ctr.), Farbebölzern Einf. 71,009 Ctr. (1869 : 110,278 Ctr.) Ausf. 77,458 Ctr. (1869: 54,713 Ctr.), Getreide Einf. 26,6302 Last (1869: 31,604 Last), Ausf. 21,0485 Last (1869: 12,951 Last), Harz Einf. 114,996 Ctr. (1869: 207,410 Ctr.) Ausf. 132,069 Ctr. (1869: 160,864 Ctr.) Petroleum Einf. 849,153 Ctr. (1869: 813,569 Ctr.) Ausf. 881,439 Ctr. (1869: 823,301 Ctr.), Reis Einf. 723,923 Ctr. (1869: 1,615,599 Ctr.), Ausf. 944,951 Ctr. (1869: 932,830 Ctr.), Rohtabak Einf. 591,657 Ctr. (1869: 697,552 Ctr.) Ausf. 635,615 Ctr. (1869: 641,307 Ctr.), Tabaksstengeln Einf. 64,780 Ctr. (1869: 122,688 Ctr.), Ausf. 67,940 Ctr. (1869: 70,797 Ctr.), Thran Einf. 11,280 Ctr. (1869: 15,075 Ctr ), Ausf. 11,719 Ctr. (1869: 15,011 Ctr.), Biohzucker Einf. 51,253 Ctr. (1869: 89,298 Ctr.) Ausf. 3333 Ctr. (1869: 4263 Ctr.) raffinirtem Zucker Einf. 23,180 Ctr. (1869: 17,837 Ctr.) Ausf! 48,816 Ctr. (1869 62,219 Ctr.) bremer Cigarren 34,8014 Mille (18692 43,760 Mille). Jm Allgemeinen hat sich hiernach die Handel8bewegung Bremens im vorigen Jahre viel günstiger gestaltet, als sich dies bei der mehrwöchentlihen. Blokade des dortigen Hafens und der verlän- gerten Dauer des Krieges erwarten ließ. Von den wichtigeren dorti- gen Stapelartikeln haben Baumwolle und Petroleum in der Einfuhr, beide nebst Reis in der Ausfuhr sogar noch etwas höhere Ziffern als in 1869 aufzuweisen, wogegen Tabak, Kaffee, Zucker und Harz ia beiden Richtungen, in der Einfuhr au Reis und zwar zum Theil beträchtlich abgenommen haben.

Die Auswanderung Über Bremen is im Jahre 1870 eben- falls erheblich zurückgegangen, da nux 46,781 Personen gegen 63,519 in 1869 befördert worden sind, darunter nah New-Yorf 35.082 (1869: 49,620), nach Baltimore 8916 (1869: 10 600); nach New-Orleans 1673 (1869: 1325) nach Galveston 707 (1869: 1027),-nach Quebeck 311 (1869: 713). Der größte Theil derselben, 35/427 oder 76 pCt.,, ist in Dampfschiffen befördert worden. Was die Heimaihsländer der Ausgewanderten betrifft, so war die Zahl der dem österreichischen Staate angehörigen größer wie 1869 (8126 gegen 7676), während alle anderen Staaten in verhältnißmäßig geringem Maße vertreten waren. Auf Nreußen treffen 21,676 Auswanderer gegen 32,194 in 1869 und zwar auf: die alten Provinzen 15,691 (1869: 22,484), Hannover 4734 (1869: 7375), Kurhessen 999 (1869: 1861), Nassau mit Frankfurt a. M. 215 (1869: 425), Sileswig- Holstein 37 (1869: 49). Von den übrigen deutschen Staaten sind namenilich hervorzuheben: Bayern 3816 (1869 4765), Sachsen 1217 (1869: 1534, Württemberg 2356 (1869: 4480), Baden 1706 (1869: 2159), Hessen 1599 (1869: 2201), die sächbsishen Herzogthümer mit den Fürstenthümern Reuß und Schwarzburg 530 (1869: 1036), Oldenburg 843 (1869: 1115). j

Vom offiziellen russischen Handelsbericht für 1869 ist der 2. Theil, den Handel mit Asien umfassend, erschienen. Wir ent- nehmen demselben folgende Angaben :

Der Werth der exportirten Waaren betrug 7,934,376 N, also int Allgemeinen weniger, als in den zehn vorangegangenen Jahren, wo er nicht weniger als 8 Mill. R. betragen hatte, während er 1865 #0- gar mit mehr als 115 Mill. R. und 1866 mit mehr als 11 Mill. R. angegeben war. Die Haupt - Ausfuhrartikel waren: Wollenstoffe S874 f R.) , Rohbaumwolle (1,499,120 R.), Baumwollenstoffe 838,774 R.)7 Rauchwoerk (543,431 R.); Rohmetalle (519,204 R.), Ge-

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