1871 / 37 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 3. Februar. Jhre Majestät die Kaiserin-Königin war gestern im Barackenlager an- wesend und dinirte bei Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Carl, Höchstderen Geburtstag heute im Königlichen Palais im Familicnkreise gefeiert wird.

Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kron- prinzessin besuchte gestern das Barackenlazareth auf dem Tempelhofer Felde.

Das Staats-Ministerium trat heute zu einer Sißung zusammen.

Die beutige (20.) Plenarsitzung des Hauses der Abgeordneten wurde vom Präsidenten von Forckenbeck gegen 115 Uhr eröffnet. 7 C

Am Ministertische befanden sich der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten Dr. von Mühler, der Minister des Jnnern Graf zu Eulenburg und mehrere Ne- gierungs-Kommissare. :

Vor Eintritt des Hauses in die Tagesordnung erstattete der Práäfident von Forckenbeck folgenden Bericht:

În- der Sißung vom 19. Januar hat dieses Hohe Haus das Präsidium beauftragt, die beschlossene Adresse Seiner Kaiserlichen und Königlichen Majestät zu überreichen. Ueber die Ausführung dieses Auftrages berichte ich wie folgt. L

Nachdem auf telegrapbische Anfrage des Staats-Ministeriums in Versailles uns die Anzeige geworden, daß Se. Majestät der Kaiser und König jeder Zeit gern bereit sei, uns in Versailles zu empfangen, traten wir, der erste Vize-Präsident des Hauses Herc v. Koeller und id, begleitet von dem ältesten Büreau - Beamten des Hauses, am 23. Januar Abends von hier aus die Reise nah Versailles an, und trafen daselbs auf dem Kriegsschauplaße in Frankreich von allen Mi- litär-, Eisenbahn- und Postbehörden, denen ich h'erfür von dieser Stelle aus meinen herzlichsten Dank aussprehe, auf das Bereitwil- ligste und Liebens8würdigste unterstüßt, am 26. Abends spät ein.

Noch“ an demselben Tage statteten wir dem Bundeskanzler und Minister - Präsidenten Grafen von Bismark unseren Besuch ab. Bereits am nächsten Tage Nachmittags 2 Uhr wurde uns zur Ausführung unseres Auftrages Audienz von Seiner Majestät dem Kaiser und Könige in einein Saale des Präfekturgebäudes zu Ver- sailles in Gegenwart des Ober - Hofmarschalls Grafen Pückler, des Hofmarschalls Grafen Perponcher, so wie des Flügel - Adjutanten Obersten von Loucadou ertheilt. : i

Der Bundeskanzler und Minister -Präsident Graf Bismark hat mich ausdrücklich beauftragt, dem Hause sein lebhaftes Bedauern aus- zudrücken, daß er dec Audienz nicht habe beiwohnen können. Die aber am 27, fortwährend \s{webenden Verhandlungen über die Kapitulation von Paris und den Waffenstillstand hätten es ihm

unmöglich gemacht. e e i i Tch richtcie in der Audienz an Seine Majestät den Kaiser und

Köníg die allerunterthänigste Bitte, in Ausführung meines Auftrages die Adresse verlesen und dann Überreichen zu dürfen, verlas nach er- theilter Erlaubniß die Adresse und überreichte dieselbe Seiner Majestät. Allerhöchsidieselben sagten darauf in einer vollständig frei und äußerst warm gehaltenen längeren Anrede ungefähr Folgendes:

»vFür die Mir so eben vorgetragene Adresse ersuche ih Sie, meine Herren, dem Hause der Abgeordneten Meinen herzlichsten und leb- haftesten Dank auszusprechen. -

Gewaltige, großartige Ereignisse haben wir erlebt, in deren Folge ich Mich, aufgefordert von den Fürsten und freien Städten Deutsch- lands, bewogen gefühlt habe, die Kaiserwürde in dem neu erstandenen Deutschen Reiche anzunehmen.

Der Himmel hat in der beim Ausbruche des jeßigen Krieges so glänzend dargethanen Einigkeit der deutschen Volksstämme, in den groß- artigen folgeschweren Ereignissen der leßten Zeit einen so deutlichen Fingerzeig gegeben, daß der so lange gepflegte und gehegte Wunsch des Oeutschen Volkes, ein einiges und kräftiges Deutsches Reich wieder erstehen zu sehen, seiner Erfüllung zugeführt werden müsse, daß Jh als der Herrscher über ein Volk, welchem die Geschichte die Aufgabe gestellt, die Jnteressen und das Wohlergehen des weiteren Deutschen Vaterlandes wie seine eigenen zu betrachten, dessen Fürsten alle stets diese Aufgabe im Auge gehabt, geglaubt habe, dem an Mich er gangenen Rufe Folge leisten zu müssen.

Tch flehe zu Gott, daß es Mir und Meinen Nachfolgern vergönnt sein möge, das neu erstandene Reich blühend, stark und doch zu einem Reiche des Friedens zu machen.

Wenn gleich in diesem Augenblicke ein Hoffnungsschimmer vor- handen , daß der {were blut’ge Kampf, zu welchem das Deutsche Volk dur: einen ungerechtfertigten frivolen Angriff eines unruhigen

‘Nachbarn getrieben worden , vielleicht bald beendigt werden kann, so

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muß Jch doch bemerken , daß es bis jeßt nur cine Hoffnung is , und daß möglicherweise der Nation noch große Opfer an Blut und Gut bevorstehen, wenn der Kampf weiter fortgeseßt. werden muß.

Aber Jch bin voll Vertrauen, daß wir zu cinem dauernden und durch die Sicherstellung der Grenzen vor neuen Angriffen {üßenden Frieden gelangen werden.

Die Leistungen der Armeen, die Opferwilligkeit des ganzen Volkes sind über alles Lob erhaben, und Jh kann derselben nur mit tiefer Rührung und dankerfülltem Herzen gedenken. Seien Sie, meine Herren , auch in dieser Richtung bei dem Abgeordnetenhause Mein

Dolmetscher. «

So lauteten dem wesentlihen Inhalte nah die, ih wiederhole es, vollständig frei gesprochenen Worte Sr. Majestät. Diese Worte wurden am 27. Nachmittags 2 Uhr gesprochen. Am 28. Abends \pät wurde die Kapitulation von Paris unterzeichnet.

s 9 fordere Sie, meine Herren , alle auf, einzustimmen in den uf: . Se. Majestät der Kaiser und König lebe hoch!

Die Abgeordneten stimmten lebhaft in diesen Hochruf ein.

Beim Schluß des Blattes begann die Berathung über den ersten Gegenstand der Tage8ordnung: Bericht der dreizehn- ten Kommission über den Entwurf eines Gesehes, betresfend

die Uebertragung der Verwaltung und Beaufsichtigung des Volks\chulwesens8 in der Provinz Hannover von den Kon-

fistorien auf die Landdrosteien und das Provinzial-Schul- Tollegium.

Aus den Hauptquartieren in Versailles, 29, Januar, In Folge der am gestrigen Tage abgeschlossenen Kapitulation sind deute die Forts von Paris von den deutschen Truppen beseßt worden. Auf dem Mont Valóörien hatte die französische Besaßung ihren Abzug bis heute Morgen 9 Uhr bewerkstelligt. Jwischen 10 und 11 Uhr postirte sich cine große Anzahl von Geschüten der 5, Corps-Artillerie, die ganze Artillerie aus Ber- sailles und den nächsten Umgebungen in einer Stellung zwischen Suresnes und Malmaison am Fuße des Bergkegels, auf dem die Citadelle gelegen ist. Die 10. Infanterie-Division (General von Schmidt) rückte in Gefechts-Ordnung an denselben Punkt, um den während des leßten Ausfallgefechtes noch heftig ge- stritten worden war. Die Division schickte dann einen Theil ihrer Truppen, das 46. Regiment, mit klingendem Spiel, zur Besetzung der Bergfeste vor. Als die Truppen oben angetbommen, wurde sofort die preußische Fahne aufgehißt. Lauter Hurrah- ruf begrüßte sie, als sie sich in der Luft entfaltete. Jn ähn- licher Weise geschah die Besißergreifung der anderen Südforts: Iss, Vanves, Montrouge, Jvry und Bicêtre. Se. Kaiser- liche und Königliche Majestät beobachtete die Okkupation von den Höhen vor Clamart, wohin sich Allerhöchstdieselben zu Wagen begeben hatten. f i Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz be- suchte heute die Batterie von St. Cloud und vertheilte an Offi- ziere und Mannschaften die Ehrenzeichen des Eisernen Kreuzes. In Fort Issy traf man die Arbeiten vollständig zerstört, die Kasematten derartig mitgenommen, daß sie den Besaßungen nicht mehr als Wohnräume dienen fönnen. Die mit der Be- wachung des Forts beauftragten Artilleristen werden sih provli- sorisch mit Erdhütten begnügen müssen, bis die Errichtung von Holzbaracken dem Mangel wettersicherer Baulichkeiten abgehol- fen haben wird. Das artilleristische Material, das man vor- fand, war derartig zerstört, daß die Franzosen jedenfalls mit demselben niht mehr lange an eine Vertheidigung hätten denken können. Die inneren Räume des Mont Va- lérien zeigten die größte Verwahrlosung. Jn den Ka- sernen hatte \sich der Shmußz in ekelerregender Weise angehäuft. Die Zahl der Geschüße, die im Fort Valóérien vorgefunden wurden , beläuft sich auf gegen 1007 sie sind meistens un- versehrt ; nur haben die abziehenden Truppen von den gezogenen Kanonen die Verschlüsse mitgenommen. Zur Uebergabe der Forts befand sih beim Einrücken der Preußen ein französischer Stabsoffizier an Ort und Stelle. Die Zahl. der 1n Banves und Montrouge zurückgelassenen Kanonen beläuft sich für jedes Fort auf 60 bis 80, darunter viele von altem Kaliber. Jn Montrouge traf die französische Besaßung, die zum großen Theil aus Marinesoldaten bestand, noch mit. den preußischen Soldaten

zusammen. Die Franzosen gaben ihrer Stimmung dahin Aus--

druck, daß sie seit lange die Beendigung des Kampfes herbei- gewünscht hätten. i :

Die Wiederverproviantirung von Paris beginnt schon morgen. Auf Bitten des Gouvernements wird eine deutsche Kolonne von 3—400 Wagen in die Stadt eingelassen werden, um bei der Zufuhr- von Lebensmitteln ihre Dienste zu leisten. Der Bevölkerung der Stadt find 10 nach Paris führende Straßen eingeräumt worden, deren sie sich zur Heranschaffung der Provisionen bedienen darf. Den dabei betheiligten Agentenz

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R T E R B e S E E E P A L O e E S

wie ihrem Personal sind Sauf-Conduits ausgestellt, welche das Gouvernement ihnen überliefert und die deutschen Militärbehör- den kontrasigniren. Auf jeder der 10 Etappen wird ein Stabs- offizier mit der Kontrolle des Ravitaillements betraut. Nach besonderer Uebereinkunft ist die Zeit, in welcher die Franzosen die ihnen angewiesenen Zufuhrstraßen zu benußen haben , auf die Stunden von 6 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends beschränkt.

Uus Bordeaux wird gemeldet, daß ein französisches Schiff, der »Lafayette«, Kapitän Roussan , mit einer Ladung von Waffen und Munition aus New - York eingetroffen is. An Bord dieses Schiffes befand si General Beauregard, Abkömm- ling einer in Luisiana angesiedelten alt - französischen Adels- familie. Er war General beim amerikanischen Südheer und ae jeßt na Frankreich zurük, um hier die Waffen zu er- greifen.

Die zwischen dem Grafen von Bismark und Jules Favre unter dem 28. Januar zu Versailles abgeschlossene Konven- tion, deren französischer Urtext in der gestrigen Nummer des »Staats-Anzeiger8« (Nr. 36 vom 2. d. Mts.) veröffentlicht ist, seßt sich ihrem wesentlichen Jnhalte nach aus folgenden Punkten zusammen :

__ Der erste Artikel behandelt die Vereinbarung des Waffen- stillstandes selbst, dessen Beginn, Dauer und Ablauf, sowie die für die einzelnen Heere gezogenen Demarkationslinien. Ersterer umfaßt in gleicher Weise die zu Lande wie zur See sich gegen- Übergetretenen Streitkräfte, beginnt für Paris mit dem Tage der Unterzeichnung, für die Provinzen innerhalb drei Tagen und hat eine Daucr von ein und zwanzig Tagen, so daß er im Falle der Nichtverlängerung mit dem 19. Februar, Mittags, zu Ende geht. Während dieses Zeitraums behalten beide friegführenden Theile die zur Zeit beseßten Positionen inne und zwar so, daß die vereinbarte Demarkations- linie von Pont l’'Evèque (Calvados) zwischen Briouze und &romentel hindurch nah Lignières8" (Mayenne) geht, von dort der Grenze zwischen diesem Departement und denen der Orne und der Sarthe bis Morannes folgt und dann östlich bis Quaré les Tombes zieht, wo die Departements Nièvre und Yonne mit Côte d'Or sich berühren. Die bis hier gezogene Demarkationslinie läßt die Departements Sarthe, Jndre et Loire, Loir et Cher, Loiret, Yonne in vorläufigem Besiße der deutschen Waffen , während deren weitere Feststellung von Quaré les Tombes ab durch die Côte d’'Or, Doubs und Jura unter Berücksichtigung der momentanen militärischen Verhältnisse auf dem südöstlichen Krieg8s{auplaße vorbehalten bleibt, so jedo, daß die Demar- Tation8linie jedenfalls die drei genannten Departements von Westen nah Osten dur{shneiden und den Norden aller drei in deutschem, den Süden derselben in französishem Be- fige lassen muß. Die Festungen Langres und Givet werden im Umlkreise von zehn Kilometer, die Halbinsel, auf welcher Hâvre liegt, durch eine Linie von Etretat auf St. Romain von deutschen Truppen frei gelassen. Die militärishen Operationen in den Departements Côte d’Or, Doubs und Jura, sowie die Belagerung von Belfort nehmen vorläufigen Fortgang. Für die Operationen zur See bildei derx Meridian von Dünkirchen die Grenzlinie.

Jeder der beiden kriegführenden Theile erhält die Berechti- gung, in dem von ihm besezten Territorium seine Autorität- mit allen den Militär-Befehls8habern nothwendig erscheinenden Mitteln aufrecht zu erhalten.

Artikel 2 bezeichnet als Zweck des Waffenstillstandes, die Berufung einer gewählten Versammlung, welche sihch Über die E des Krieges oder über die Bedingungen, unter denen

rieden zu schließen, frei auszusprechen haben wird. Diese Versammlung, deren Erwählung und Zustandekommen die deutschen Befehl8§haber Vorschub leisten werden, soll in Bordeaux zusammentreten.

Artikel Z betrifft die Uebergabe der-sämmtlichen Befestigungen, welche den Außenwerken um die Hauptstadt zuzuzählen sind, und zwar mit deren gesammten Krieg8material; zwischen der Enceinte der Stadt und der Vorpostenlinie der deutschen Cer- nirungstruppen bleibt das Terrain von beiden Theilen unbe- seßt. Die folgenden Paragraphen bestimmen, daß die Stadt Paris während der Dauer des Waffenstillstandes von der deutschen Armee nicht beitreten werden soll und daß die Stadtenceinte desarmirt und die Laffeten der dort bisher aufgestellten Geschüße der deutschen Heeresleitung üÜber- geben werden. Ferner seßen dieselben fest, daß die Besazgung der

‘Hauptstadt (Linie, Mobilgarden und Marine) als Kriegsgefangene

vorläufig in dex Stadt bleiben, demnach ihre Waffen abzulegen und zu Ende des Waffenstillstandes sich der deutshen Armee

als krieg8gefangen zu stellen haben , falls der Friede bis dahin

nicht definitiv zu Stande gekommen is. Die Nationalgarde Übernimmt die Aufrechterhaltung der Ordnung in der Stadt; alle Freischüßenbataillone find sofort aufzulösen. Die Ver-

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proviantirung von Paris wird in den Artikeln 8 und 9 in be- grenztem Umfange gestattet, sobald die Forks übergeben sind und die Entwassnung der Enceinte und der Armee erfolgt ist, Die lehten Abschnitte der Konvention bestimmen für die Stadt Paris eine städtishe Kontribution yon 200 Millionen Francs, verbieten die Wegführung aller öffentlichen Werthe aus der Stadt, sowie die Einfuhr von Kriegsmaterial in die- selbe, ordnen die Auswechselung der deutschen Gefangenen gegen die gleiche Zahl französischer an und regein den vorläufig ge- statteten brieflichen Verkehr zwischen der Hauptstadt und den Departements,

Ein besonderer Passus der Konvention (Art. 10) enthält ge- naue Bestimmungen bezüglich des Aus- und Einpassirens Frem- der aus und in Paris und seßt fest, daß die Cirkulation der Per- A e R E t elb Ban Visum verschenen französi-

hen Erlaubnißscheins und selbsi dann nur von 6 Uhr bis 6 Uhr Abends gestattet ist. E

Abgesehen von dieser Bestimmung lassen die Verhältnisse der französishen Hauptstadt wie die Sicherung der deutschen Truppenstellungen zur Zeit noch gleicher Weise wie bisher die größte Vorsicht und Strenge in Ausstellung von Leçitimations- papieren und der Behandlung von Reisenden nah dem Haupt- R und den Truppenaufstelungen um Paris geboten erachten. :

; a Weiter liegen vom Kriegsschauplaße folgende Nachrich- en vor: Alengon, 18. Januar. Gestern ist den Truppen bier der folgende Corpsbefehl bekannt gemacht worden: A __»Das XU[, Armee-Corps, mit der ihm zugetheilten 4, Kavallerie- Division und 12. Kavallerie-Brigade, hat in 12 Tagen ohne Ruhe- tag den Feind vor sich hergetrieben, mindesiens 2 feindliche Divisionen zertrümmert , über 6000 Gefangene gemackt und ein reihes Kriegs- material erbeutet. Tiefer Schnee, Glatteis, ein überaus \{1vieriges, seit Monaten für einen zähen Widerstand vorbeccitetes Terrain er- s{chwerte die Operationen. Mit der am heutigen Tage erfolgtea Ein- nahme von Alençon is ein Abschnitt in den Operationen erreicht. Jh benuße mit Freude diese Gelegenheit, an alle Truppentheile meine vollste Anerkennung für ihre Ausdauer, Tapferkeit und Mannszucht auszusprechen. Sollten erneute Anforderungen an uns gestellt werden, so bin ich gewiß, daß wir sie wie bisher erfüllen und den Feind, dem wir noh nie einen Zoll breit gewichen sind, scklagen werden, wo er uns entgegentritt. Der kommandirende General Friedrich Franz.«

Darmstadt, 1. Februar. Se. Königliche Hoheit der Großherzog empfing über das Gefecht bei Blois Bicanies) noch l 04 M à j i

rleans, 31. Januar, Morgens 9 Uhr 50 Min. Im Gefechte bei Blois am 28. Januar vom 2. Jäger - Brtalilen Lieutenant Becker schwer verwundet und gefangen, 7 Mann verwundet, 48 vermißt, dabei R A

: udwig, Vrinz von Hessen.

München, 2. Februar. (W. B) y Hess

Nach einem Telegramm an das hiesige Ministerium der au8wärtigen Angelegenheiten wurden die französishen Solda- ten, die bisher über die s{weizer Grenze getreten sind, auf die Stadt Bern, sowie auf die Kantone Bern, Freyburg und Genf vertheilt. Der Uebertritt findet bei Verrieres und Jougue ftatt.

Bern, 2. Februar. (W.T.B.)

__ General Manteuffel ist den abziehenden Franzosen gegen die Shweizer Grenze nachgerückt. Gestern traten 25,000 Mann mit 180 Kanonen und 400 Pferden ncbst einer Masse Armee- fuhrwerke Über. Neuenburg is mit Flüchtigen, Kranken und Verwundeten überfüllt, welche lehtere in Kirchen unter- e / G K

ach einer dem »Berner Bund« zugegangenen Mittheilun hat gestern Nachmittag bei Chateau de Joux (am Doubs, füt lich von Pontarlier) noch ein Angriff der Deutschen auf fran- zösische Truppentheile stattgefunden.

Französisherseits find vom Kriegsschauplaß folgende Nachrichten eingegangen :

Bordeaux, 1. Februar. (W. T. B.) s

Gambetta hat am 31. Januar an Jules Favre ein Tele- gramm gerichtet, in welchem es heißt: Der in Jhrem Telegramm vollständig unerwähnt gebliebene unerklärlihe Aufschub, wel- cer für den Eintritt der Wirkungen des Waffenstillstandes für Belfort und die Departements Côte d'or, Doubs und Jura stipulirt i}, hat schwere Verwicklungen im Osten hervor- gèbracht. Die preußischen Generale seßen ihre Operationen fort , ohne den Waffenstillstand zu berückfichtigen. Der Kriegs - Minister hatte den in Jhrer Depesche ent- haltenen Anweisungen vollen Glauben geschenkt und daher angeordnet, daß sämmtliche Führer der französischen Corps den Waffenstillstand in Kraft treten lassen sollten. Hiernach

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