1871 / 37 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ist 48 Stunden lang genau verfahren worden. Bewirken Sie fofort die Anwendung des Waffenstillstandes auf den Osten Und treffen Sie, wie es Jhre Pflicht ist, das weitere Abkommen bezüglich der gedachten Distrikte, welhes-in der Konvention vom 28. Januar vorbehalten is, Inzwischen werde ich die fran- zösischen Generale autorisiren , direkt eine Waffenruhe für die nothwendige Zeit abzuschließen. Geben Sie uns Mittheilung cu Ss festgeseßte Demarkationslinie und antworten Sie mir bald.

2. Februar. Die Regierung veröffentlicht folgende ihr vom General Clinchamp aus Pontarlier vom 30. Januar zu- gegangene Depesche: Auf meine Anfrage bezüglih des Waffen- stillstandes habe ih noch keine offizielle Antwort vom General v. Manteuffel empfangen. Nach einem mir durch einen preu- ßischen Parlamentär bei Frasne zugestellten Schreiben scheint es jedoch, als ob Genexal v. Manteuffel den Waffenstillstand für die Ostarmee niht anerkennen will. -—— Weiter wird eine Depesche des General Clinhamp vom 1. Februar 2 Uhr Nachmittags veröffentlicht, welhe sagt: General von Manteuffel beharrt bei seiner Ansicht bezüglich des Wasffenstillstandes; er hat mir selbst eine sech8unddreißig- stündige Waffenruhe abgeschlagen, die ich zur Aufklärung der Sachlage gefordert hatte. Da der Feind die Feindseligkeiten ungeachtet meines Protestes fortseßte und mir den Rückzug sogar nah der Schweiz abzuschneiden drohte und hievon der Verlust der Armee und des gesammten Kricegsmaterials die Folge gewesen wäre, so habe ih mich in die harte Nothwendig- keit fügen und die s{weizerishe Grenze überschreiten müssen. Das Krieg8material hat den Uebertritt bereits vollzogen. General BVillot deckt mit 3 Divisionen des XVIII. Corps den Rückzug.

Den Text der mit der Schweiz abgeschlossenen Konvention werde ih noch heute übersenden.

Bordeaux, 1. Februar. (W. T. B.)

Gambetta hat am gestrigen Tage folgende Proklamation an das französische Volk erlassen :

Bürger! Die Fremden haben Frankreich die grausamste Beleidi- gung zugefügt, welche unserem Volke in diesem s{chlimmen Kriege, der uns eine übermäßige Züchtigung für unsere Jrrthümer und Schwächen auferlegte; zu ertragen beschieden war. Vas uneinnehm- bare Paris hat, gezwungen durch den Hunger! die deutschen Horden nicht länger von sich abhalten können. Am 28. Januar ist es erlegen. Die Stadt Paris bleibt noch intakt. Es i das die leßte Huldigung welche durch die moralische Macht und Größe dec Barbarei abgerungen wurde. Nur die Forts sind den Feinden über- geben worden; aber noch im Falle hat uns Paris den Preis seiner heroischen Opfer hinterlassen. Während der Entbehrungen und Leiden, die es 5 Monate hindurch auf sich nahm, hat es Frankrei Zeit gewährt; ih wiederzufinden und seine Söhne aufzurufen, damit \ie sich wwaffne- ten Und neue Heere bildeten, welche allerdings noch jung, aber doch tapfer und entschlossen sind, und denen bis jebt nichts fehlt, als eine gewisse Solidität. Paris verdänken wir cs, daß wir zu patriotischem Handeln ents{chlossen sind. Jn unseren Händen haben wir Alles, was nôthig is, um Paris zu rächen und uns zu befreien, Aber es scheint, als ob ein \{chlimmes Geschick uns noch größeres Unglück und größeren Schmerz, als durhch den Fall von Paris geschehen war, bereiten will. Ohne unser Wissen, ohne Euch zu benachrichtigen und ohne uns zu Nathe zu ziehen, hat man einen

- Waffenstillstand unterzeichnet, dessen sträflihe Leichtfertigkeit wir nur zu spät erfahren haben; einen Waffenstillstand, welcher den preußischen Truppen die Departements überliefert, welhe noch von unseren Sol- daten beseßt sind; einen Waffenstillstand, welher uns die Ver pflihtung auferlegt, uns Z3 Wochen ruhig zu verhalten, um in den traurigen Verhältnissen, in denen das Land \ich be- findet , eine Nationalversammlung zusammen treten zu lassen. Wir haben Aufklärung über die Verhältnisse von Paris erbeten und bis dahin Stillschweigen bewahrt. Jndem wic uns an Euch wendeten, wollten wir die verheißene Ankunft eines Regierungs- mitgliedes aus Paris abwarten. Wir hatten beshlo}sen, unsere Voll- machten in die Hände dieses Mitgliedes niederzulegen. Die hiesige Delegation . der Regierung hat den Willen zu gehorchen, um ein Pfand ihrer Mäßigung und ihres guten Glaubens zu Se Sie will die Pflicht erfüllen, welche erheischt, seinen osten nit eher zu verlassen; als bis man von demselben enthoben ist. Sie will ihren Freunden und ck Gegnern dur ihr Beispiel den Beweis liefern, daß eine demokratishe Regierung nicht nur die größte, sondern auch die gewissenhafteste aller Regierun- gen ist. Indessen cs ist Niemand von Paris gekommen und \o müssen wir denn, es koste was es wolle, handeln, umm die perfiden Kombinationen der Feinde Frankreihs zu Schan- den zu maden. Preußen rechnet auf den Waffenstillstand, um unsere Armeen zu entnerven und zur Auflösung zu bringen. Preußen hofft, daß eine Versammlung, welche na vielen auf einander folgenden Unglücksfällen und unter dem furht- baren Eindruck des Falles von Paris zusammentritt , auch muthlos Und zur Annahme eines \{mählichen Friedens geneigt sein müsse. Es hängt von uns ab, diese Berehnungen zu Schanden zu machen Und zu bewirken, daß die Werkzeuge, welche bestimmt waren, den Geist des Widerstandes zu ertödten, vielmehr denselben aufs Neue beleben und erhöhen. Benußen wir den Waffen- Atillsiand dazu, um unsere- jungen Truppen einzuüben und ie Organisation der Vertheidigung und des Krieges mit

alle Angreifer zu vertheidigen.

größerer Energie als je zu betreiben; bieten wir Alles auf, daß an Stelle der von den Fremden erhofften reaktionären und feigen Kam- mer eine wahrhaft nationale und republikanische Versammlung zu- sammentritt, welche den Frieden will, wenn derselbe die Ehre und die Integrität unseres Landes sichert, die aber ebenso fähig und bereit is, den Krieg zu wollen, um zu verhindern, daß ein Mord (assassinat) an Franfreich begangen t1oerde. Franzosen , ge- denken wir unserer Väter) welhe uns Frankreich als einen fompaften und untheilbaren Staat hint-1lassen haben. Hüten wir uns davor, unsere Geschichte zu verrathen und unsern er- erbten Besiß in die Hände der Barbaren übergehen zu lassen. Wer würde überhaupt ein Uebereinkommen, das solches enthielte; unter- zeilnen? Jhr würdet es gewiß nicht thun, Jhr Legitimisten, die Jhr so tapfer unter der Fahne der Republik kfämpfet, um den Boden des alten Königlichen Frankrei zu vertheidigen. Und eben \o wenig würdet Jhr es thun, Jhr Söhne der Bürger von 1789, die vor Allen dahin gewirkt haben, die alten Provinzen zu einer festen, unlöslichen Einigung zusammenzufügen, und sicherlih würdet auch Jhr, Arbeiter in den œtädten, Euch zu solchem Thun nicht herbeilassen, Thr, deren tatelligenter Und edler Patriotismus si stets in seiner ganzen Kraft und Einheit und als Ausgangöpunkt für die Freiheit der Völker ge- zcigt hat und eben so wenig darf ich Euch nennen, die Jhr den Bo- den des Landes bebaut und besibt, die Jhr niemals Euer Blut ge- spart habt, wenn es sich darum handelte, die Revolution zu verthei- digen, der Jhr das Eigenthum an Grund und Boden und die Würde des Bürgezs verdankt. Nein, nicht ein einziger Franzose wird \ich finden, um cinen so ehrlosen Vertrag zu unterzeihnen. Die Fremden werden sich getäuscht finden, sie werden darauf ver- zihten müssen, Franufreih zu verstümmeln; denn Alle sind beseelt von derselben Liebe für das gemeinsame Vaterland und lassen fih durch Unglücksfälle nit niederbeugen ; wir werden wieder erstarken und die Fremden verjagen. Um dieses heilige Ziel zu erreichen, müssen wir unsere Herzen, Unse Wollen und unser Leben hingeben und wir dürfen niht davor zurückschrecken, das s{chwerste Opfer zu bringen und vielleicht unser Bestes einzubüßen. Wir müssen uns alle um die Republik haaren und vor Allem kaltes Blut und Festigkeit bekunden, weder Schwächen noch Leidenschaften dürfen wir uns hingeben. Schwören wir als freie Männer Frankreih und die Repuklik gegen Zu den Waffen! Es lebe Frankreich! Es lebe die eine untheilbäare Republik! Leon Gambetta.

2. Gebruar. (W. T. B.) General Mazare hat folgende Depesche an die Regierung gerichtet: Bourges, 1. Februar, 2 Uhr Nachmittags. Jch kann Jhrer Depesche keinen Glauben {enken Wenn wir das Departement Loir und Cher preisgeben, so steht der Feind an den Thoren von Bourges. Jch glaubte verlangen zu können, daß wir den Geind nur das Land bis La Ferté oder höchstens bis La Motte - Beuvron überließen, und im Departement Loiret nur bis Jargau. Soll i andere Befehle abwarten , um die Trup- pen zurückzuziehen, und bis auf welche Distanz von der überein- gelommenen Demarkationslinie 2 :

Aus Havre hat General Loysel unterm 1. Februar fol- gende Depesche an die Regierung gerichtet: Jch verlange Auf- fllärung. Jch kann die bezeibnete Demarkationslinie nicht für richtig halten , da sonst die Preußen in den Besiß der Hafen- pläße gelangten , in welche unsere Kreuzer sih gewöhnlich be- geben , und dies unzulässig ist. Die Bedingungen bezüglich Paris sind exorbitant. Jch werde nicht zurückgehen , wenn ih nicht formellen Befehl dazu erhalte. | :

Aus Bordeaux vom 30. Januar wird gemeldet, daß der General Bourbaki, dessen Wunde tödtlich ist, nah der Schweiz transportirt wordea ift.

Bordeaux, 2. Februar. (W. T. B)

__ Die Regierung veröffentlicht folgende Mittheilung: Nach- richten aus Châlons voni 1. Februar zufolge haben die Preußen. Dijon besett.

Bei der vor einigen Tagen gebrachten Nachricht von der Herstellung eines Provisoriums, um die Postzüge über die bei Fontenoy (zwiswen Nancy und Toul) gesprengte Eisen- bahnbrücke hinüberzuschieben , ist die Erwartung ausge- sprochen , daß es den angestrengten Bemühungen der Feld- Eisenbabn - Beamten gelingen werde, die vollständige Fahrbar- keit der Brücke bis zum 4. Februar wieder herzustellen. Diese Erwartung hat si erfüllt. Es werden vom bezeichneten Tage ab, wie aus sicherer Quelle gemeldet wird, alle Qüge zwischei Nancy und Epernay wieder fahrplanmäßig verkehren.

Aus dem Wolff’schen Telegraphen-Büreau.

London, Freitag, 3. Februar. Aus Versailles wird unterm heutigen Datum gemeldet: Von Seiten der Generale Gaidherbe und Sagos seien in Betreff der Ausführung der Konvention vom 28. Januar Schwierigkeiten erhoben worden. Die genannten Generale sollen sih geweigert haven, die Demar- kationslinie anzuerkennen und demgemäß die auf deutscher Seite der Linie liegenden Stellungen zu räumen, während die deut-

schen Besaßungen ihre auf dexr anderen Seite gelegenen Stel-

‘Und in Lothringen.

lungen bereits am 30. Januar geräumt hatten. Die deutschen Kommandirenden hatten hierauf erklärt, daß, wenn nicht bis zu einer bestimmten Frist die Stellungen geräumt wären, de x Angriff - erfolgen werde. Die Pariser Regierung hiervon be- nachrichtigt, hat die Generale telegraphisch angewiesen, si so- fort den Bestimmungen der Konvention zu fügen.

Genf, Freitag, - 3. Februar. Wie der »Bund« meldet, soll demnächst ein eidgenössishes fünfprozentiges Anlehen zur öffentlichen Subskription aufgelegt werden. |

London, Freitag, 3. Februar. Ein hier eingetroffenes Telegramm aus Bordeaux vom 1. d. meldet: Man versichert, daß in einem von Jules Fayre hierher gerichteten Telegramm Jules Simon als das von der Regierung in Paris hierher zu entsendende Mitglied bezeihnet worden" sei. Aus Versailles vom gestrigen Tage wird mitgetheilt: Um die Qufubr von Lebensmitteln nah Paris zu erleichtern , wurden die Kommandirenden unverzüglich nah Abschluß des Waffen- stillstandes telegraphisch angewiesen, die Wiederherstellung der Eisenbahnen möglichst zu fördern: indessen fehlt Überall das Betriebsmaterial, das von den Direktionen entfernt worden ist. Inzwischen versieht die deutshe Armee Paris auch weiter mit den nôthigsten Lebensnuitteln. Außer der zugestandenen Be- förderung von offenen Briefen nah Paris i\l auch eine tele- graphische Verbindung zur Uebermittelung amtlicher Depeschen eingerichtet. i

Vas hington, Mittwoch, 1. Februar. Dem monatlichen Finanzberichte zufolge verminderte fich die Staatsschuld der Vereinigten Staaten im Monat Januar um 4 Millionen Doll. Im Staatsschaße befanden sih am 1. Februar 99,000,000 DoU. an baarer Münze und 24,750,000 Doll. Papiergeld.

Das »Amitsblatt der Norddeutschen Pcstverwaltung,« Nr. 9, hat folgenden Jnhalt: General-Verfügungen vom 31. Januar 1871: Briefverkehr mit Paris. Eröffnung deutscher Postanstalten im Elsaß

Das »Amtsblatt der Norddeutschen Postverwaltung«, Nr. 8, hat folgenden Jnhalt: General-Verf. vom 27. Januar- 1871: Behandlung der Fahrpostsendungen nach Rußland; Umspedition von Briespost- gegenständen bei den Postanstalten auf den Uebergangsfstationen der Eisenbahnen.

Kunst und Wissenschaft.

Wien, 29. Januar. (W. Z.) Die paläontologish- Sammlung der K. K. geologischen Reichsanstalt wurde durch 2 Odjekte bereichert, welche von um so höherem Jnteresse sind, als sie die ersten derartigen Vorkommnisse innerhalb der Grenzen des österreichischen Kaiserstaates darstellen. Diese merkwürdigen Funde wurden zu Planivat bei Ver- bosfa auf der Jnsel Lesina in Dalmatien în den dortigen Stein- brüchen gemacht und zwar zuerst eine der beiden Platten und nach etwa einem halben Jahre die zweite derselben zu Tage gefördert.

Diejenige Platte, welche zuerst nach Wien gelangte, enthält nichts mehr vom Kopfskelet des Thieres. Dagegen sind das Dorsalstük der Wirbelsäule mit Ausnahme der zwei vordersten Rückenwirbel und die zu demselben gehörigen wahren Rippen s{chöôn erhalten und in der Lage, daß die obere oder die Rükenseite des Skelets N Ansicht fommt, en t die untere, die Bauchseite, mit der Gesteinplatte verschmolzen if.

od die auf dieser Platte erhaltenen Reste lassen mit Sicher- eit auf die Saurier-Natur {ließen und dieselben den Schuppen- - idechsen oder eigentlichen Sauriern einreihen. Die (Ergebnisse aus der Betrachtung der zuerst aufgefundenen Rumpfpiatie finden ihre volle Bestätigung und Ergänzung durch die später entdeckte zweite Platte, welche den Kopf, das Hals- und Rückenstück der Wirbelsäule bis zu dein Kreuzbeine enthält, an welcher zum größten Theile auch die zugehörigen Rippen, leider aber nur mehr kaum erkennbare Spuren der vorderen und hinteren Extremitäten vorkommen und nichts mehr vom Schulter- oder Beckengürtel, noch vom Schwanzes erhalten if.

Fortsezung des Nichtamtlichen in der #. Beilage.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 4. Febuar. Im Opernhause. (28. Vorst.) Don Juan. Oper in 2 Abtheilungen mit Tanz von Mozart. Yerline: Fr. Lucca. Donna Elvira: Frl. Brandt. Donna Anna: Fr. v. Voggenhuber. Don Juan: Hr. Beh. Don Octavio: Hr. Lederer. Comthur: Hr. Fricke. Leporello: Hr. Reß, vom Stadttheater in P als Gast. Masetto: Hr. Schelper. Anfang halb 7 Uhr. M.-Pr.

Im Schauspielhause. (34. Ab.-Vorsi.) Der Gefangene von Mey. Vaterländisches Lustspiel in 5 Aufzügen von Carl Gutz- tow. Anf. halb 7 Uhr. M.-Pr. |

Sonntag, 5. Februar. Im Opernhause. (29. Vorst.) Der Barbier von Sevilla. Komische Oper in 2 Abtheilungen. Musik von Roffini. Rosine: Fr. Mallinger. Graf Almaviva:

-1 Aft von Wolfgang Müller von Königswinter.

Hr. Woworsky, Basilio: Hr, Fricke. Figaro: Hr. Schelper.

Doktor Bartolo: Hr. Bost. Hierauf: Der Geburtstag. Di- vertissement in 1 Aft von ck Hoguet. Musik von C. Blum. Anf. halb 7 Uhr. M.-Pr. X s

Im Schauspielhause. (35. Ab.-Vorst.) Die Eine weint, die Andere lacht. Schauspiel in 4 Akten von Dumanoir und Keranion. Vorher: Sie hat ihr Herz entdeckt. uf in nfang

halb 7 Uhr. M.-Pr.

Produkten- und VWaaren-Börse-. Werlin, 3. Februar. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Poliz. Fräs.) Von | Bis | Mittel Von | Bis | Mitt.

tx [67 |pf. tar |ag.|pfs. : at, [pf wer. | nf. Jeg, | Pfe 16 31 3 D 2/29! 51 Bobnen Mtz. A i0:—1/. 9/ 1 5' 1|Kartoffffln | 1| 3| 1| 9| 1/7 20/ S|Rindfl. PfŒM. 14 61 66 4 3 9| Schwcine- 8 fleisch 5/-—| 6| 6i 5/10 1 6 Hammel. 4\—-| 5 6! 4110 ——|Kaibfleisch | 3 6166 8 7| 3| Butter Pfd. 9—\12|—1[10| 5 8| 9 Zier Mandel| 9/—|10} 6] 9/11

Zerlin, 3. Februar. An Schlachtvieh war aufgetrieben : Rindvieh 442 Stück, Schweine 1155 Stück, Schafrieh 557 Stück, Kälber 595 Stück.

Die Marktpreise des Kartoffel - Spiritus, per 10,000 pCt. nach Tralles, frei hier in’s Haus geliefert, Ven auí hiesi: gem Platze am

27. Januar 1870 Thlr. 16. 17. à Thlr. —. —. \

28. » » » 16, 25. D a

30. » 16. 23. 16. 28. 23.

Weiz. Scüf. Roggen

gr. E / T So VV Hater E 1 Heu Cent. Stroh Scheck. Erbsen Mtz. Linsen

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Jl. » » 16. 25. T6: ohne Fasgs.

l. Februar 16. 22. ä ,

2 v » 16 20. a

Berlin, den 2. Februar 1871.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Bezlin.

Meri. 3. Februar. (Nichtamtlicher Getreide- bericht.) Weizen loco 60—77 Thlr. pr. 1000 Kilogr. nach Q weissbunt u. bunt poln. 735—74 Thlr., gelb märk. 734 Thlr. ab Bahn bez., pr. Februar u. Febr.-März 67 Gd., pr. April-Mai 77% bis +4 Thlr. bez., Mai-Juni 794 Thlr. Gd.

Roggen loco poln. 514—53 ThIr., exquisiter 53% Thlr, ord. poln. 51—51% Thlr. ab Bahn bez., pr. Februar u. Februar-März 925—92%k—525 Thlr. bez., April - Mai 534—53%—5324 Thlr. bez., Mai-Juni 54¿—9545—954% Thlr. bez., Juni-Juli 55{—+4 Thlr. bez.

Gerste, grosse und kleine à 39—62 Thlr. per 1( 00 Kilogr.

Hafer loco 37—52 Thlr. pr. 1000 Kilogr., ord. poln. 39:—405- Thlr., märkischer 44;—45 Thlr., pomm. u. mecklenb. 45%—47!4 Thlr. ab Balin bez., pr. April-Mai 484 Thlr., Mai-Juni 49 ThIr., Juni - Juli 50 Thlr.

Erbsen, Kochwaare 53—62 Thlr., Futterwaare 47—52 Thir.

RÜbGI loco 285 Thlr, pr. Februar u. Februar - März 282- Thlr. bez., April-Mai 28% Thlr. bez., Mai-Juni 287 Thlr.

Petroleum loco 167 Thlir., pr. Februar 154 54 Thlr. bez., Febr. - März 15 Thlr. Br., April-Mai 14% Thlr,

Leinöl loco 24 Thlr. pr. 1000 Kilogr.

Spiritus loco ohne Fass 16 Thlr. 19—18 Sgr. bez., pr. Fe- bruar u. Febr.-März 17 Thlr. 4—3—4 Sgr. bez., April-Mai 17 Thlr. 18—21 Sgr. bez. , Mai - Juni 17 Thir. 22—25 Sgr. bez., Juni-Juli 18 Thlr. 2—4 Sgr. bez., Juli - August 18 Thlr. 11 Sgr. bez. , August-Septbr. 18 Thlr. 17 Sgr. bez.

Weizenmehl No. 0 104—9% Thir. , No. 0 u. I. 9x—954 Thir. Roggenmehl No. 0 84--75 Thlr., No. 0 u. L. 777% Thir. , pr. Februar und Februar - März 7 Thlr. 28 Sgr. bez., April - Mai 7 Thlr. 25 Sgr. bez., Mai-Juni 7 Thlr. 255 Sgr. Br.

Weizen loco gut behauptet, Termine in fester Haltung. Roggen loco liess sich leicht unterbringen, -besonders waren die feinen Güter beliebt. Im Terminverkebhr war eine feste Stimmung namentlich bei Beginn vorherrschend und wurden bessere Preise angelegt. Später trat eine matte Haltung ein, wobei Preise den Avance wieder einbüssten. Hafer loco wenig beacktet, Termine still Rüböl, namentlich auf spätere Ter- mine, matt. Gekünd. 100 Ctr. Spiritus-Preise haben sich im Ganzen nur schwach behaupten können. Gek. 20,000 Liter.

Berlin , 2. Februar. (Amtliche Preisfeststellung von Getreide, Mehl, Oel, Petroleum und Spiri- tus auf Grund des §. 15 der Börsenordnung, unter Zuziehung/ der vereideten Waaren- und Produktenmakler.) G

Weizen pr. 1000 Kilogr. loco 60—78 Thlr.-nach Qual., pr. April - Mai 77% à 77% bez., Mai - Juni 79 à 784 bez., Juni - Juli 79% Br. Gekündigt 2000 Ctr. Kündigungspreis 75% Thlr. pr. 1000 Kilogr.

__ Roggen pr. 1000 Kilogr. loco 51—53 bez., pr. diesen Monat 525 bez., Februar-März 525 bez., April-Mai 53% à 533 bez., Mai- gon 04s à 547 bez., Juni-Juli 555 à 554 bez., Juli-August 55%'à

Gerste pr. 1000 Kilogr. grosse 39 62 Thlr. nach Qual., Kleine 39—62 Thir. nach Qual.

Hafer pr. 1000 Küogr. loco 38— 52 Thlr. nach Qualität,

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