1871 / 40 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Nr. 84,741. 2 Gewinne zu 600 Thlr. fielen auf Nr. 30,236 und 74,933. 2 Gewinne zu 200 Tblr. auf Nr. 1292 u. 42,763 und 2 Gewinne zu 100 Thlc. auf Nr. 11,881 unck 88,011. Berlin, den 7. Februar 1871. : | Königliche General-Lotteric-Direktion.

31% Staats-Anlehen der vormals Freien Stadt Fran f-

furt a M von 8,500,000 Fl. d. d. 9. April 1839.

Bei der stattgchabten 30. Vecloosung des Staatsanlehens der vormals Freien Stadt Frankfurt a. M. von 8,500,000 Fl. vom 9. April 1839 wurden s H i a E pro 1871 vorge- ehene Summe nachverzeichaete igationen gezogen.

IN 1. Zur ablung auf den 1. April 1871. Litt. B. à 1000 Fl. Nr. 184. 420, 451. 546. 754. 777. 801 820 893 und 1078. à 500 Fl. Nr. 1123. 1144, 1296. 1356 1520. 1867. 1944 und 2095. à 300 Fl. Nr. 2170. 2256. 2296. 2330. 2506. 2549. 2614. 26958. 2665. 2694. 2744. 2869. 2884. 3062 und 3074 à 150 Fil. Nr. 3171. 3182. 3365. 3583 3659. 3669. 3681. 3900. 4036 und 4090. à 100 Fl. Nr. 4119. 4191. 4203. 4212. 4514. 4540, 4625 4696. 4806 und 4814.

9) Zur Rückzahlung auf den 1. Juli 1871. Lit. C. à 1000 Fl. Nr. 1. 38. 200. 226. 481 764. 930. 936 und 996. à 590 Fl. Nr. 1276. 1317. 1441. 1524. 1735. 1937. 2000 und 2078 à 300 Fl. Nr. 2237. 2390. 2487..2646. 2777 2804, 2825. 2891. 3012 und 3075. à 150. Fl. No. 3166. 3244. 3477. 3482 3515. 3615. 3792. 3855. 3872. und 3999, à 100 Fl. No. 4110. 4249, 4283. 4328. 4353. 4521, 4525, 4540 und 4653 : dn

3) Zur Rückzahlung auf den 1. Oftober 1871. Litt. D. à 1000 ‘Fl. No. 141. 164 172. 301. 771. 902 und 1056. à 500 Fl. No. 1262. 1512. 1717. 1836. 1977 und 2015. à 300 Fl. No. 2107. 9297 92230. 2425 und 3055. à 150 Fl. No. 3293. /3442. 3730. 3794 und 3826. à 100 Fl. No. 4279. 4289. 4556 und 4813. (

4) Zur Rückzahlung auf den 1. Januar 1872. Lik, A. à 1000 Fl. Nr. 56. 195. 263 301.323. 324. 443. 474. 500. 527. 587. 792, 807 811. 813 814. 854. 857. 923 und 1023. à 500 Fl. Nr. 1204. 1205. 1217. 1227. 1268. 1285. 1321. 1334. 1435. 1622. 1665. 1674. 1764. 1765. 1846. 1904. 1918 und 1921 à 300 Fl. Nr. 2245 2291. 2305. 2331. 2344. 2374. 2441. 2478. 2533. 2580. 2584, 2613. 2659. 2780. 2931. 2933. 3030 und 3061. à 150 Fl. Nr. 3184. 3248. 3334. 3364. 3437. 3440. 3539. 3576. 3610. 3687. 3744. 3759. 3799. 3911. 3915. 3940. 3941. 3943. 3944 und 3949. à 100 Fl Nr. 4128. 4150. 4173. 4200. 4375. 4411. 44142. 4445. 4553. 4631. 4662. 4663, 4696 4735. 4785 und 4810. E i :

Die Jnhaber diescr Obligationen werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß geseßt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Ver- zinsung nur bis zum Einlösungstermine stattfindet, bei der König- lichen Kreiskasse zu Frankfurt a. M., bei der Königlichen Staats- \chu!dentilgungs-Kasse zu Berlin, bei jeder Königlichen Regierungs- Hauptkasse, sowie bei den Königlicden Bezirks-Hauptkassen zu Hannover, Lüneburg und Osnabrück gegen Rückgabe der Obligationen und der dazu gehörigen vicht verfallenen Zinscoupons erheben können.

Der Geldbetrag der etwa fehlenden unentgeltlih mit abzuliefern- den Zinécoupons wird von ‘dem zu zahlenden Nominalbetrage der betreffenden Obligation zurübehalten.

Restanten:

aus der 27. Verloosung: B Nr. 2286. 2303, 3517 und 426; C. Nr. 811, 977. 1227. 2043 2968. 3942. 4081. 4180 und 4470; D. Nr. 75. 1394. 1898. 2024. 2769. 3223. 3294. 4074. 4617 und 4707; A. Nr. 550. 2729. 3347. 3770. 3865. 4153. 4262. 4606. 4704. 4794 und 4826;

aus der 28. Verloosung: B. Nr. 1484. 1766. 1987. 2792. 9968. 3215. 3408. 3427. 3492. 3891 und 4422; C. Nr. 395. 754. 1055. 2208. 2351. 2409. 2567. 2699, 3322 3396. 3613 und 3746; D. Nr. 794. 1240. 2495 2670. 3033. 3038. 3181. 35€5 4216 und 4262; A. Nr. 722. 926. 1072. 2818. 2939. 3220 und 4163.

aus der 29. Verloosuna: B. Nr. 708. 2026. 2408. 2594. 9701. 2960. 2965. 3482. 3931. 4622 4763 4785 und 4808; C. Nr. 919. 1392. 1898. 2247. 2265. 2950. 3837. 3951. 3974. 4274. 4439. 4515 und 4764; D. Nr. 489. 1530. 1701. 3415. 3800, 3881 und 4799; A. Nr. 9. 37. 106. 143. 155. 235 303. 344. 708. 984. 1186. 1675. 1717. 1732. 1794. 1839. 1855. 2023. 2367.- 2490. 2539. 2634. 2801. 2837. 3235. 3491. 3530. 3551. 3597. 3641. 3661, 3745. 3800. 3808. 3894. 3951. 4118. 4168, 4190. 4207. 4227. 4251. 4268. 4272. 4274. 4412. 4455, 4552. 4679 und 4786. j i Die Jnhaber dieser Obligationen werden wiederholt zu deren Einlösung aufgefordert.

Wiesbaden, den 30. Januar 1871.

Der Königliche Regierungs-Präsident. Graf Eulenburg.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 7. Februar. Jhre Majestät die Kaiserin-Königin war gestern im Deutschen Centralkomite anwesend. Im Königlichen Palais fand ein größeres Diner statt.

Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin besuchte gestern das Lazareth in der Kaserne des Kaiser Franz-Re giments.

Se. Majestät der Kaiser und König haben auf ein Glückwunsch-Telegramm der Freiwilligen aus den Jahren 1813 bis 1815, die am 3. Februar auch in diesem Jahre in Berlin zu einem kameradshaftlihen Feste versammelt waren , aus Versailles die nachstehende Antwort zu ertheilen geruht:

» Den versammelten Freiwilligen von 1813 -—— 15 in Berlin sage JIch Meinen besten Dank für ihren patriotishen Gruß. Sie werden sih freuen, in ihren Enkelin glorreiche Nachfolger früherer Helden- thaten zu erblicken. Wilhelm.«

Die Königliche Universität in Greif8wald hat an Se. Majestät den ¿Kaiser und König die folgende Glückrwwunsch-Adresse gerichtet :

Allerdurchlauchtigster Großmächtigster Kaiser! Allergn ädigiter König und Hern!

Gestatten Euere Kaiserlich - Königliche Majesiät Allerhöchstihrer Universität Greifswald, welche nach einer Fremdherrschaft von mehr als anderthalb Jahrhunderten s{ch nun seit fünfundfunfzig Jahren des Glüdckes erfreut, unter dem Szepter des Königshauses der Hohenzollern, mit ihren deutschen Schwestern vereint, für die Ausbreitung der Wissenschaften und die Pflege aller in der Vaterlandsliebe wurtzeln- den sittlihen Kräfte wirken zu können, der Begeisterung und dem Danke Qusdruck zu geben, von welchen sie bei den großen und ge- waltigen Ereignissen der Gegenwart tief durchdrungen ist.

Ev. Kaiserliche Majestät haben, den einstimmigen Bitten ‘der deutschen Fürsten und den heißen Wünschen des deutschen Volkes entsprechend, durch die am hundert siebenzigsten Jahrestage des König- thums der Hohenzollern an das Vaterland gerichtete Ansprache ein Somactis der Begeisterung erweckt, welches in allen deutshen Gauen die lebhafteste Zustimmung und den lautesten Wiederhall finden wird, indem Allérhöchstdieselben mit ‘der Annáhme der Deutschen Kaiser- würde nach ächt deutsher Königsart die herrlichen Gedanken und Absichten verkündeten, nah welchen Ero. Kaiserliche Majestät und Eger das neu erstandene Deutsche Kaiserreich zu regieren gedenken. j

Der heiße Wunsh Allerhöchstihres in Gott ruhenden Bruders, Königs Fricdrih Wilhelm des 1V., »die Wiedergeburt und Gründung eines neuen Deutschland8, eines einigen nicht einförmigen Deutschlands, einer Einheit in der Verschiedenheit, einer Einheit mit Freiheit« ist durch Ew. Königlichen Majestät hohe Weisheit und ausdauernden

' Heldenmuth in glänzender Weise verwirklicht.

Die deutschen Universitäten dürfen \sih das Zeugniß geben , daß sie beharrlich an der Hand der Wissenschaft den Blik der Nation nach dea nun erreichten hohen Ziele wah erhalten und Dèn deutsch - patriotischen Geist in seiner ganzen sittlichen Kraft gepflegt haben. Darum geruhen Ew. Majestät huldvoll auch von Allerhöchst- threr ältesten Universität den tiefgefühlten Dank für das glorreiche Werk entgegen zu nehmen , welches Alerhöchsidenselben unter Gottes

nädigem Beistande so herrlich gelungen ist, Ja, das Ziel unserer unsche und Gebete. ist erreiht. Wir behalten unseren geliebten König ; Deutschland hat nun seinen erhabenen Kaiserlichen Schirm- herrn und Führer, das deutshe Volk fühlt sih muthig in dem Be- wußtsein seiner Kraft und Größe, die ganze gesittete Welt gewinnt ihre Sicherheit in dem Stüßpunkt eines dauernden Friedens und das Königshaus der Hohenzollern trägt den zwar nicht erstrebten aber wohlverdienten Lorbeerkranz für die Beharrlichkeit in der Erfüllung des ihm von der göttlichen Vorsebung verliehenen deutschen Berufs. Gott segne Ew. Majestät! Greifswald, den 18. Januar 1871. Eurer Kaisexlih Ksöniglichen Majestät allerunterthänigste und treugehorsamste Rektor und Konzil der Universität Greifswald.

Bürgermeister und Gemeinderath von Darmstadt haben an Se. Majestät den Deutschen Kaiser und an- Se. Königliche Hoheit den Großherzog von Hessen nachstehende

“Adressen übersandt:

Allerdurchlauchtigster Kaiser! Allergroßmächtigster Kaiser und Herc!

Ewo. Majestät weiser und kräftiger Führung gelang es an der Spiße des geeinigten Deutschlands, unsere Maiken in heldenmüthigem Kampfe vor dem drohenden Einfall eines üÜbermüthigen Feindes zu \{hüßen. Nicht wurden, wie in früheren Jahrhunderten, unsere damals \hublosen Gegenden verheeri und verioüstet ¿ das geeinigte Deutschland, geführt von Ew. Majestät, warf den Feind zu Boden, und voraUs- sihtlich in langer Zeit wird dieser Feind den Versuch unterlassen müssen, Deutschland mit Krieg zu überziehen. :

Herrlich und groß aber wie diese Erfolge im Kricge tritt uns die gleichzeitig errungene Einigung Deutschlands für den Frieden entgegen. Mitten in den Stürmen der Schlachten trat das Deutsche Reich in das Leben und \{öner noch wie die Früchte, welche die Einigkeit im Felde gewann, werden die Früchte sein, welche dem gemeinsamen Wirken des deutschen Volkes in friedliher Arbeit in Aussicht stehen.

“Jn solchem Augenblick fühlen wir, die Vertreter der Hauptstadt des Großherzogthums, stolz auf Deutshlands Größe im Krieg wie im Frieden, uns gedrungen, Ew. Majestät, dem Oberhaupt des Deut- schen Reichs, dem Deutschen Kaiser unsere Hu!digung darzubringen, voll’ Zuversicht, daß Ew. Majestät wie im Kriege so auch im Frieden der bewährte tüchtige Führer der Nation sein werden. j

Fest und stark wird dann das wiedererstandene Deutsche Reich da-

ftehen, ein Hüter von Recht und Geseß, ein Schuß des Friedens und seiner Segnungen. Darmstadi, 1. E 1871. : n tiefster Ehrfurcht Ew. Majestät treugehorsame Bürgermeister und Gemeinderath der Kaupt- und Residenzstadt Darmstadt. (Folgen die Unterschriften.)

Allerdurchlauchtigster Großherzog! Allergnädigster Großherzog und Herr!

Mitten in den Stürnien des Kriegcs8, welche unsere theure Hei- math vorx den Verheerungen eines Übermüthigen Feindes bewahrten, erstand durch das einmüthige Zusammenwirken der deutshen Fürsten und Nation das neue Deutsche Reich, die Einigung Deutschlands auch für den Frieden.

Herrliche Früchte verspriht dem deutschen Volke diese Einigung, deren Segnungen in nicht geringem Maße dein Großherzogthum und unserer Stadt mit zufließen werden.

Wie schon früher der erlauhte Vorfahr Eurer Königlichen Hoheit als Erster im Deutschen Zollverein den Grund mitlegte zur gemein- samen Regelung gemeinsamer deutscher Jnteressen, so verdanken wir auch jeßt wieder der thätigen Mitwirkung Eurer Königlichen Hoheit das haldige Zustandekommen dieses neuen Werkes des Friedens.

Als Vertreter Euerer Königlichen Hoheit Haupt- und Residenz- stadt, O damit im Sinne der ganzen Stadt und des Landes u handeln, säumen wir nicht, seßt, wo nach dem Beitritt Bayerns

as Werk glücklih vollendet ist, unseren Dank Euerer Königlichen Hóöheit in Unterthänigkeit darzubringen.

Stark und frei im geeinigten Deutschen Reich wird das deutsche Volk stets auf Diejenigen den Segen des Himmels herabrufcn, die in großer Zeit theilnahmen an der Schaffung des großen Werkes.

In tiefster Devotion : Eurer Königlichen Hoheit unterthänigster Bürgermeister und Gemeinderath.

Darmstadt, den 2. Februar 1871. : s

Die Adresse des Magistrats und der Gemeindebevoll mächtigten der Stadt München an Se. Majestät den Deutschen Kaiser lautet:

»Ew. Majestät! Auf den Schlachtfeldern Frankreichs8 haben die Stämme des großen deutschen Vaterlandes unter der heldenmüthigen

ührung Ew. Majestät unverwelklichen Ruhin erworben. Wie die

efahr gemeinsam war, welche die Stämme zur Abwehr einte, so find es nun unvergeßlie Siege, welche die Deutschen in der Erinne- rung an gemeinsam vergossenes Blut, an die größten Tage, welche die. Deutsche Geschichte kennt, unlösbar verkitten. Die Waffenbrüder- haft ist dur die hochherzige Uebereinstimmung der Deutschen Fürsten, unter denen unser erhabener Landesfürst als Erster sein Opfer auf den Ultar des Vaterlandes niederlegte, ist durch die begeisterte Pana der deutshen Volksvertretungen zu einer bundes-

aatlichen Gemeinschaft erweitert worden. Der deutsche Kaiser ist erstanden in neuer Macht und Herrlichkcit , ein Mehrer der Wohlfahrt des Reiches, ein Förderer der Künste des Friedens, der Freiheit, Gesittung und Bildung des Volkes. So ist das Ringen der Deutschen nah dem sichernden Hafen der Einheit, ein Kampf, in welchem die deutschen Städte nicht die leßten Kämpfer waren, mit Erfolg gekrönt! Wurzelt die deutsche Kraft in den Eigen- thümlichkeiten der einzelnen Stämme, so wird sie sich um so stärker entfalten, wenn die mächtige Hand und das woblwollende Herz

Ew. Majestät die Vorzüge jedes Einzelnen zum gemeinsamen Zwecke

verbindet. Môge der Bund erstarken in den festen Grundlagen, welche der Fürsten und des Volkes getreues Zusammenwirken \{uf, und unter des Neiches Herrlichkeit die Freibeit des Volkes erblühen zu des Vaterlandes Heil! Jn allertiefster Ehrfurcht verharren der Königl. Haupt- und Residenzstadt München allerunterthänigst gehorsamste Magistrat und Kollegium der Gemeindebevollmächtigten.«

An Se. Majestät den König von Bayern haben der Magistrat und die Gemeindebevollmächtigten gleichzeitig fol- gende Adresse gerichtet:

»Allerdurchlauchtigfter, Großmächtigster König! Allergnädigster Kênig und Herr! Das ganze deutsche Vaterland hallt wieder von Lauten dec Freude und Begeisterung über die Neugehurt des Deutschen Reiches. Dankbar nennt das deutsche Volk den erhabenen Namen Ew. Majestät, Allerhöchstdessen deutshe Gesinnung, wie sie einst die Abrvehbr des Feindes durch gemeinsame Kraft ermöglihte, auch nun den Fürsten und Stämmen des Vaterlandes bei Einfügung des Schlußsteines in den Bau der Einheit als Vorbild leuhtete, Möge dex Allmächtige das junge Werk zum Wohle Deutschlands wie Bayerns erstarken lassen, und unserm theuern engern Vaterlande zu Ehre und Ruhm lange erhalten unsern geliebten Fürsten und Landes- herrn, den erhabenen Pfleger des deutschen Sinnes und der Wohl- fahrt Bayerns! Jn allertiefKer Ehrfurht verharren der Königlichen

aupt- und Residenzstadt München allerunterthänigst, treugehormster Magistrat und Kollegium der Gemeindebevollmächtigten.«

Der »Moniteur officiele in Versailles veröffentlicht fol- ende Depesche des Kanzlers Grafen von Bißmarck an Herrn Sules Favre, Minister der auswärtigen Angelegenheiten der Regierung der nationalen Vertheidigung in Paris:

Versailles, den 3, Februar 1871. Herr Minister.

Aus Amiens wird mir der Inhalt eines Wabhldekrets der Delegation des Gouvernements der nationalen Vertheidigung

zu Bordeaux mitgetheilt, welches von der Wählbarkeit alle dic" jenigen aus fließt, welche unter dem Kaiserreih Minister, Se- natoren, Staatsräthe oder Präfekten gewesen sind; ferner Alle, die seit 1851 jemals im »Moniteur« als offizielle oder gouverne- mentale Kandidaten genannt worden sind. Ein Auszug des Cirkulars liegt in Abschrift bei.

Ich beehre mich, an Euere Excellenz die Frage zu richten, ob Sie dies mit der Béstimmung der Konvention, daß die Versammlung » frei gewählt « (librement élue) werden soll, verträglich erachten.

Erlauben Euere Excellenz mir, Sie an die Verhandlungen zu erinnern , welche der Konvention vom 28. Januar voran- gegangen sind. Jch sprach s{ch{on damals die Befürchtung aus, daß unter den gegenwärtigen Umsiänden es schwer sein würde, die volle Freiheit der Wahlen zu sichern und jeden gegen diese Freiheit gerichteten Versuch zu verhindern. Jn dieser Besorgniß , welcer das Cirkular des Herrn Gambetta heute Recht zu geben scheint, stellte ih die Frage, ob es nicht richtiger sei, das Corps législatif zu berufen, welches eine geseßliche, durch allgemeines Stimmrecht gewählte Autorität bilde. Euere Excellenz lehnten dies ab, und gaben mir die förmliche Zusiche- rung, daß kein Druck auf die Wähler ausgeübt, und daß die vollste Freiheit der Wahlen gesichert werden solle.

Ich wende mich an die Loyalität Euerer Excellenz, um zu entscheiden, ob die durch das fragliche Dekret grundsäßlich aus- gesprochene Ausschließung ganzer Kategorien von Kandidaten mit der Freiheit der Wahlen, so wie ‘sie in der Konven- tion vom 28. Januar verbürgt worden, verträglich ift. Jch glaube die bestimmte Hossnung ausdrücken zu dürfen , daß dies Dekret, dessen Anwendung mir in Widerspruch mit den Stipulationen der Konvention zu stehen scheint, ohne Ver- zug zurükgenommen und daß die Regierung der nationalen Vertheidigung die erforderlichen Maßregeln ergreifen werde, um die Ausführung des Artikel 11. der Konvention in Betreff der Freiheit der Wahlen zu garantiren. Wir würden- deù Per- sonen , welche unter den Bestimmungen des Cirkuiars von Bordeaux gewählt werden, die Privilegien nicht zugestehen kön- nen , welche durch die Waffenstillstands - Konvention den Ab- geordneten zur Versammlung gewährt worden sind.

Genehmigen 2c. 2.

von Bis8marck.

Das StaatsL-Ministerium trat gestern zu einer Sißung zusammen. :

Das Haus der Abgeordneten seßte in seiner gestrigen Sißung die Generaldebatte über die Geseßentwürfe fort, betreffend die Verhältnisse der evangelishenckKirchen im Regierungsbezirk Cassel und die Presbyterial- und Synodal- Ordnung für die evängelischen Kirchengemeinden in Hessen. Nachdem der Abg. Richter (Sangerhausen) sich gegen die Vor- lagen erklärt, die Abgg. Dr. Gneist und Vogeley (Cassel) si für die Annahme der Geseßentwürfe - au8gesprohen und der Abg. Scholz (Schweidniß) die Annahme des von dem Abg. von Kranach eingebrachten Amendements befürwortet hatten, wurde die Sißung um 35 Uhr vertagt.

Die heutige (23.) Plenar - Sizgung des Hauses der Abgeordneten wurde vom Präsidenten von Forckenbeck um 115 Uhr eröffnet.

Am Ministertische befanden sih der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten Dr. von Mühler und der Regierungs-Kommissar, Konsisiorial-Rath Hübler,

Nach kurzeu geschäftlichen Mittheilungen des Präsidenten von Forckenbeck trat das Haus in die Tagesordnung ein: Fortsezung der Berathung des Berichts der 11. Kommission Über die Geseh - Entwürfe, betreffend 1) die Verhältnisse der evangelischen Kirchen im Regierungsbezirk Kassel, und 2) die Presbyterial- und Synodal - Ordnung für die evangelischen Kirchengemeinden in Hessen.

Die gestern vertagte General-Debatte wurde wieder aufge- nommen. Gegen die Geseß-Entwürfe sprachen die Abgg. Müller (Berlin), von Mallinckrodt, Holt, für Annahme der Geseß- Entwürfe die Abgg. Dr. Achenbach, Dr. Hänel, Braun (Hersfeld).

Der Regierungs - Kommissar, Konsijtorial - Rath Hübler empfahl die Annahme der Geseßentwürfe.

Die General-Diskussion wurde hierauf geschlossen.

(Schluß des Blattes.)

Aus den Haup tquartieren in Versailles, 2. Februar.

Seit dem Abschluß der Konvention mit Paris widmen die N Siit wie ‘die Offiziere der Ober- Kommandos den größten. Theil ihrer Jeit einer genauen , auf die einzelnsten

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