1871 / 45 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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x Aus dem Rüc(zahlungstermine pr. 1. Mai 1870 find noch rüdck- ndig: i Lit. A. Nr. 1383 und 1553. Lit. C. Nr. 819 und 890. Miesbaden, den 25. Januar 1871. Der Königliche Regierungs - Präsident. Graf Eulenburg.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 13. Februar. Jhre Majestät die Kaiserin-Königin war vorgestern Abend in der 6. Vorlesung des Wissenschaftlichen Vereins anwesend, Aller- höchstdieselbe wohnte gestern dem Gotte8dienste in der Nicolai- kirche bei, besichtigte das Atelier des Professor Richter, dinirte in Charlottenburg bei Jhrer Majesiät der Königin-Witiwe und erschien in einer Vereinssizung des Magdalenen-Stifts.

Auf die Adresse, mittel welcher die städtischen B e- hörden in Potsdam Jhre Majestät die Kaiserin-Königin zu der von Sr. Majestät dem Könige au®gesprohenen A n- nahme der Kaiserwürde beglükwünscht haben, ist folgende Antwort eingegangen :

»Der Magisirat und die Stadtverordneten der Residenzstadt Potsdam haven Mir durch ibre Glückwünsche zu dem großcn Er- eigniß, durch welches die langersehnte Einigung unseres theueren Vaterlandes unter seinem erwählten Oberhaupte besiegelt worden ist eine ganz besondere Freude bereitet. Jh \preche denselben Meinen aufrichtigen Dank dafür aus und stimme von ganzem Herzen in alle Hoffnungen und Wünsche ein, die Sie für einen gesegneten Frieden äußeren. Möge derselbe uns bald zu Theil werden und die vielen Thränen tronen, die der furchtbare Kampf verursacht hat.

Berlin, den 30. Januar 1871.

Augusta. An den Magifrat und die Stadtverordneten der Residenzstadt Potsdam.«

Ebenso hat Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedri ch Carl auf die Glückwünsche beim Jahre8wechsel folgende Ant- wort gegeben : | »H.-Qu. Le Mans, den 15. Januar 1871.

Dem Magistrat und den Stadtverordneten von Potsdam spreh- ih hiermit mèêinen aufrichtigsten Dank für die wohlgemeinten und patriotischen Wünsche aus, welche * Dieselben mir zu Anfang des neuen Jahres übersandt haben. Möge das Jahr 1871 ein ebenso glorreiches für Preußen werden, als das vergangene es war, und uns einen dauernden Frieden bringen.

Der General-Feldmarschall Friedrich Caërl, Prinz von Preußen. An den Magisirat und die Stadtverordneten der Residenzstadt Potsdam:.«

An des Kaisers und Königs Majestät werden noch immer zahlreihe Beg lückwünschungen und Dank- \{chreiben von städtishen Vehörden, Korporationen, Vereinen und vielen einzelnen Personen aus den verschiedensten Theilen Deutschlands nah Versailles übersendet. Heute liegen uns wiederum folgende pawiotisce Adressen und Telegramme, theil- weise in künstlerisch volien eter Ausfertigung, vor: von den städtischen Behörden in Ingolstadt, Speyer, Reichenhall, Donau- werth, Leipzig, Cöln, Crefeld, Weßlar, Goslar, Salzwedel, Dannenberg (Hannover), Cassel, Magdeburg, Danzig, Altona, Stralsund, Stargard i. Pomm., von den Deutschen in Athen, vom Vorstande des germanischen National-Museums in Nürn- berg, vom Bischof und Domkapitel in Münster, von der Rheinischen Provinzial-Synode zu Coblenz, von den Ständen der Kurmark Brandenburg, von den Vertretern des Kreises Rügen, von dem Konsistorium der französischen Kirhe in Berlin, von dem Kriegerverein zu Wollin i. Pomm., von der Genossenschaft des Rheinischen ritter- bürtigen Adels in Düsseldorf, von der Gemeinde Dannigkow im Kreise Jerihow T., vom Vorstande der Berliner Schütßengilde, von den freiwilligen Jägern und Vete- ranen in Königsberg, von vielen Einwohnern aus Malchow, Greiz, Cöthen, Pasewalk, Celle, Minden, Perleberg, Berlin, sowie von einzelnen Personen aus Eichfiätt (Bayern), Ansbach, Riedmatt (Baden), Neu-Gersdorf (Sachsen), Hamburg, Coblenz, Dramburg, Königswalde, Jnowraclaw, Schweidniß, Calden (Hessen-Nassau), Stettin, Frankfurt a. O. und Berlin.

Bewohner der Stadt Hannover haben nach- stehende Adresse an Se. Majestät den Kaiser und König abzusenden beschlossen: i

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Allerdurhlauchtigster,Großmächtigster KaiserundKönig, Allergnädigster Kaiser, König und Herr!

Die erhabenen Worte, mit denen Erw. Kaiserliche. und Königliche Majestät dem deutschen Volke die Erfüllung seiner langgenährten Hoff- nung, seiner höchsten Sehnsucht: die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches und die Uebernahme der Deutschen Kaiserwürde, verkündet haben, sind, wie in allen Gauen Deutschlands, so auch voaz den unterthänigst unterzeichneten Bewohnern der Residenzstadt Hannover mit dem lautesten Jubel aufgenommen.

So ist denn die {önste Frucht des heldenmüthigen , blutiger Opfer vollen Kampfes der tapferen deutschen Heere unter Ew. Kaiser- lichen und Königlichen Majestät siegreiwer Führung vollendet: der nationale Staat vom Fels bis zum Meere, in dem alle deutschen Siämzne wieder vereinigt sind.

Der Fall der stoizen Hauptstadt des Erbfeindes giebt die sichere Gewähr dafür, daß dem ruhmreichen Kampfe cin baldiger chrenvoller Frieden folgen wird, dur den die Grenzen Deuischlands sicher ge- stellt werden gegen die Angriffe des Übermüthigen Nachbarvolkes!

Erwv. Kaiserlichen und Königlichen Majestät ist das hohe Glück beschieden, unter des Allmäcdtigen gnädigem Schuße das deutsche Volk zu fübren zu neuer Größe und Herrlichkeit.

Nehmen Ew. Kaiserlich - Königliche Majestät unsere heißesten Segenäwünsche dafür gnädig auf. Möge in (Erfüllung gehen, was Ew. Kaiserlich - Königliche Majestät aus dem Herzen der deutschen Nation beraus geiprochen. Möge Ew. Kaiserlich-Königlichen Majestät verlieben werben: »allezeit Mehrer des Deutschen Reiches zu scin, nit an friegeriswen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wodlfahrt, Freiheit und Ge- fitiung« j In tiefster Ehrerbietung verharren Eiv. Kaiserlichen und König- lihen ajestät unterthänigsten ;

Hannover, 8. Februar 1871.

Bewohner der Königlichen Nesidenzstaèt Hannover.

Das Haus der Abgeordneten seßte im- Verlauf der Sißung vom Sonnabend, den 11. d. M., die Berathung trt den Geseßentwourf, betreffend den Unterstüßungs8wohnsiß, ort.

Das bereits mitgetheilte Amendement des Abg. von Meyer zu §. 10, sowie cin Antrag des Abg. von Schorlemer-Alst über die Art der Aufbringung der Kosten der gemeinsamen Armen- pflege, wurden abgelehnt und §. 10 in der Fassung der Kom- mission angenommen.

Nach Annahme der §H. 11 14 vertagte sih das Haus um 3% Uhr bis auf den Äbend. :

Um 74 Ubr Abends eröffnete Präsident von Forckenbecck wiederum die Sißung.

Ain Ministertische befanden sich der Minister des Jnnern Graf zu Eulenburg und mehrere Regierungs8-Kommissare.

Die Berathung über den Geseßentwurf , betreffend den Unterstüßung8wohnsiß, wurde fortgeseßt. :

Die F. 15—18 wurden ohne Debatte genehmigt.

Qu §Ÿ. 19 (von den aufzuhebenden örtlichen Armenbchör- den) sprachen die Abg. Reichensperger (Olpe), von der Goltz (Mettmann) und der Regierungs - Kommissar Geheime Regierunç s-Rath Woblers.

Der Antrag des Abg. Reichen8perger (Olpe):

Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, zu Y. 19 der Kom- missions - Beschlüsse folgenden Zusaß beizufügen: »Es is jedoch das- jenige, von jenen Behörden verwaltete Stiftungs8vermögen, welches zu firlicen Wohithätigkeitszwecken bestimmt ist, durch die Bezirks -Re- gierung auszusondern und dem Kirchenvorstande derjenigen Pfarr- gemeinde, für welche die Stiftung bestimmt ist, zur stiftung8mäßigen Verwendung zu Übertoeisen.«

wurde abgelehnt und §. 19 nach dem Kommissionsbeschlusse angenomnien.

Die folgenden §F. bis 28 wurden ohne Debatte angenom- men. §. 29 wurde mit einem vom Abg. Evelt beantragten Qusazte, die Verhältnisse der hohenzollernschen Lande betreffend, im Einverständnisse mit der Staatsregierung genchmigt.

Die §Ç§. 30—35 wurden nach den Beschlüssen der Kommission ohne Diskussion angenommen.

§. 36 trifft über die Verpflichtung der Land-Armenverbände zur Unterstüßung der Lokal-Armenverbände, sobald dieselben unvermögend sind, besondere Bestimmungen. Ein hierzu vom Ahg. Lauenstein eingebrachter ntrag , diese Verpflichtungen nur eintreten zu lassen, wenn der unvermögende Lokal-Armen- verband nicht mit einem leistungsfähigen Orts-Armenverbande vereinigt werden kann , wurde nach kurzen Erklärungen des Abg. v. d. Goly (Mettmann) und des Referenten Abg. von Rauchhaupt abgelehnt. Die §§. 36—39 wurden ohne Debatte genehmigt. / |

Qu §. 40 (Einseßung der Deputation für das Heimaths- wesen für jede Provin) beantragten die Abgg. Rickert und Genossen folgende Resolution: »die Staatsregierung aufzufor- dern , für jede Provinz oder wenigstens für mehrere Regie- rung8bezirke in der Regel nur eine Deputation für das Hei- math8wesen zu bilden. «

C. 40 wurde angenommen, die Resolution abgelehnt.

Hierauf wurde die Sißung vertagt. Schluß 10 Uhr,

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Die heutige 28.) Plenar - Sißung des Hauses der Abgeordneten wurde vom Präsidenten von Forckenbeck gegen 105 Uhr eröffnet.

Am Ministertische befanden sich der Finanz-Minister Camp- hausen und mehrere Regierungs8-Kommissare.

Nach kurzen geschäftlichen Bemerkungen des Präsidenten von Forckenbeck sehte das Haus die Verhandlung Über den Bericht der 15. Kommission zur Berathung des Geseßentwurfs fort, betreffend die Auëführung des Bundes8geseßes über den Unterstüßung8wohnfiß.

Die Diskussion begann mit ¡;Y. 40 (Deputation für das Heimathswesen). |

An dex Debatte betheiligten si) der Referent Abg. von Raucbhhaupt und die Abgg. Lasker, von Meyer, Miquél.

Der §. 40 wurde nach den Beschlüssen der Kommission angenommen, ebenso die §§. 41—50 mit einigen von den Abg. Evelt, Eisele und Graf Winßgingerode beantragten Abände- rungen.

‘Die C§. 51 bis 58 wurden ohne Diskussion angenommen.

Auch Y. 59 wurde nah den Kommissionsveschlüssen ge- nehmigt und ein AbänderungLantrag des Abg. Reichensperger (Olpe) abgelehnt. Die folgenden §F§. 60 vis 69 wurden mit einigen von den Abgg. Graf Winzingerode und v. Raucbhaupt beantragten Veränderungen angenommen. (Schluß des Blattes.)

Aus den Hauptquartieren in Versailles, 8. Februar. Der sicherste Beweis dafür, daß die Wahlen in der Haupt- stadt ruhig verlaufen, liegt wohl darin, daß Jules Favre Paris heute verla\s:n, und gegen Mittag zu einer Besprechung mit dem Grafen Liomark hier eintreffen konnte. Auch am Centralort des Departements Seine und Oise, dem Sig der Hauptquartiere , vollziehen sich die Wahlen unter starker Be- theiligung. Man wählt im Palais de justice, kaum funfzig Schritte von dem Großen Hauptquartier, in der Präfektur; in dem historisch denkwürdigen jeu de aume, wo die französische - Nationalversammlung im ahre 1789 ihren ersten revolutionären Entschluß faßte; im Stadttheater neben dem »Hôtel des Reservoirs«, dem Haupt- quartier der deutschen Fürsten. Charakteristish niht nur für die Wahlbewegung von 1871, sondern zugleich für die politi- chen Zustände Frankreichs im Ganzen ist, daß cine Stadt wie Bersailles, die, troy vieler Quiwoanderungen in den leßten Tagen, do ihre volle Einwohnerzahl von 43,000 noch nicht wiedererreicht hat, in der kurzen Frist, die für die CEin- leitung der Wahlen blieb, niht mehr als zwölf wver- schiedene Wahlvereine hervorbrachte. Wenn mehrere Listen zum Theil dieselben Namen enthalten, eine Vereinigung der Komites aber gleihwohl nicht erzielt werden konnte, io läßt sich schon daraus entnehmen, daß in dem politischen Partei- treiben Frankreichs ein wahres Scktenwesen um sich gegriffen hat, welches jede Verständigung über die Anschauungen innerer Politik und jede Versöhnung der Gegensäße unmöglich macht. Diese traurige Folge unaufhörlicher Umwälzungen, an denen das französishe Staatsleben krankt, ist denn auch bei den Um- trieben für die pariser Wahlen wieder deutlich hervorgetreten. Nicht genug, daß jeder der fünfzig verschiedenen Klubs oder Arrondissements- Versammlungen und Waßhlvereine seine besondere Liste von 43 amen aufstellte, auch noch fast jede sigurirte mit einex solchen, einige mit mehreren, und der Wirrwarr dieser verschiedenen Vorschlag8- listen wurde endlich fo groß, daß ein alphabetisches General- verzeichniß aller pariser Kandidaten , mit Angabe der Partei, der Zeitung oder des Klubs, von denen sie aufgestellt, heraus- gegeben werden mußte. Der »Constitutionnel« äußert sich Über den Charafter der Agitation, von dem er sagt, daß er ganz in Narteigetriebe und in persönliche Jntriguen aufgehe, folgender- gestalt: » Jeder führt seine Sache für sich, rechtet für sich; jeder hält sich für den Auserwählten ; jede Tribüne wird ein Drei- fuß, von dem aus man Orakelsprüche spendet. Hier zeigt man offenes Visir , dort heuchlerische Maske; man terrorisirt , oder man beschönigt die Dinge, Es ist ein unaussprechlicves Chaos. Und was entwickelt sich aus alledem? Niedriger Ehrgeiz, zügel- lose Begehrlichkeit, eigensüchtige Leidenschaft. Die einzelnen Menschen kommen in die Hbhe oder wollen doch in die Höhe kommen. Jmmer das Persönliche , nihts Großes, Edelmüthi- ges, Hochherziges. « i Es läßt sich schon jeyt übersehen, daß der Zug von der Provinz nach Paris hinein ein bei weitem geringerer ist, a!s umgekehrt. So viel Jnteresse, namentlich pekuniärer Natur, die Leute aus den nächstgelegenen Distrikten an Paris fesseln, von wo sie ihre Renten bezichen, so fürchtet man doch die große Stadt, deren Gesundheitszustand sich nur allmäßlich in Folge der Ravitaillemenis bessern wird, Die Zahl der Kranken in de“ Hospitälern ist eine wahrhaft ersreckende, so be- finden sich z. B. in der großen Krankenanstalt unterhalb

Bicêtre nicht weniger als 1200 Personen, die an den Pocken krank liegen. Durch den Johanniter Grafen Malgan ist shon vor einigen Tagen mit der internationalen Gesellschaft in Paris verhandelt worden. Man hat die deutschen Verwundeten, die sid in Paris befanden , diesseits übernommen. Das pariser Gouvernement hat ferner eingewoilligt, daß zum Transport verwundeter deutscher Krieger, die nach Lagny evakuirt werden sollen, die pariser Gürtelbahn benußt werden darf.

9, Februar. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Carl hat sih gestern Morgen über Orleans ins Hauptquartier Tours zurückbegeben. Der Prinz nahm am lezten Tage seiner Anwesenheit das Diner bei Se. Majestät ein, und verweilte den Abend über beim Kronprinzen in der Villa »Les Ombrage8§«. Die Fügung hat gewollt, daß dieselben Truppentheile des V, preußischen Armee-Corps, die im Verein mit den Bayern die kriegerischen Operationen der I[I1, Armee bei Weißenburg so glück- lich begannen, auch das leßte Gefec{zt, das vor Paris stattfand, be- stehen mußten. Das V. Corps war während des ganzen Krieges dem Oberbefehl Sr. Kaiserlichen Hoheit des Kronprinzen unterstellt ge- wesen, es nahm an dem Vorpoftendienst auf der Westfront von Paris in hervorragender Weise Theil, indem es gerade die vom Mont Valérien am meisten gefährdeien Stellen, zwischen Sèvres und Rocquencourt inne hatte. Das Kom- mando des V. Corps lag in Versailles, der Stab der 9. Division ebendaselbst, der der 10. im Schloß Beauregard, 2!/, Kilometer von Versailles, auf der Straße zwischen Rocquencourt und St. Cloud.

12. Februar. (T. O. d. St-A) Die Kontribution der Stadt Paris ist gestern bezahlt roorden.

Das amtlice Organ der eidgenössishen Regierung in Bern macht die Mittheilung, daß die Ueberführung der inter- nirten französischen Soldaten von der Grenze nach dem Jnneren der Schweiz am 10. Februar ihr Ende und die Gesammtzahl der Uebergetretenen die Summe von etwa 66,000 Maun er- reicht hat.

Es liegt zur Zeit noch kein authentischer Bericht über den Uebertritt der französischen Ostarmee auf s{hweizer Gebiet vor; die Angaben über die Truppenzahl sowohl wie Über die Truppentheile sind noch nicht ganz zuverlässige, selbsi über die Orte, bei denen jener erfolgte, gehen die Mittheilungen noch auseinander. Die Armee des General Vourbaki, an dessen Stelle \cließlio General Clinhamp den Oberbefehl übernahm, wurde noch vor etwa vier Wochen auf ungefähr 143,000 Mann und 300 Geschüße veranschlagt, welche das XV., XVIII., XX, und XXIV. Corps bildeten. Der Feldzugéplan für diese Oft - Armee, die im Verein mit den Truppen Garibaldi’s operiren sollte, war auf Veranlassung des dama- ligen Kriegs-Ministers Gambetta vom General\tab8chef der 7. Militär-Division zu Besançon, dem Oberst-Lieutenant de Bigot, ausgearbeitet und basirte vor allem Anderen auf der irrigen Vorausseßung, daß General von Werder bei Belfort unfehlbar geschlagen, dadurch dieser Plaß entseßt, sodann die rückwärtige Kommunikationslinie zwischen der Armee um Paris und Deutschland bedroht und felbst eine Jnuvasion in Baden ermöglicht werden würde. Die Ausführung Dieses Planes wurde am 30. Dezember begonnen; bereits wenige Tage später änderte Bourbaki den Feldzug8plan, indem er seine Truppen fa® in ihrer ganzen Stärke auf das nördlihe User des Doubs 20g, wo die Bodenbeschaffenheit des Landes für eiae so große- Truppenmasse hur die allergeringste Marschgeschwin- digkeit gestÞttete. Auf diesen Märschen joll das französische Heer namenlos gelitten haben; nach Korrespondenzen englischer Blätter , so namentlich eine des »Standard« aus Pontarlier vom 29. Januar, waren selbst für baares Geld kaum Ra- tionen und Portionen zu haben; in der Stadt Gray beispiels- weise mußten die Soldaten nach einem Marsche von 25 Meilen (englische, etwa 6 deutsche) drei Stunden lang auf * der Straße frieren , bis sie die Einquartierungdbillets er- hielien, zu deren Auslieferung an die Truppen des eigenen Heeres der dortige Maire sich erst bewegen ließ, nachdem ein Brigade - General ibn mit Erschießung bedroht hatte. Die Kämpfe bei Belfort am 15. bis 18. Januar, die dreitägigen Siege des Generals von Werder, verschlimmer- ten die Lage der französischen Ostarmee wesentlich, welche nun unter den ungünstigjten Verhältnissen ibren Rückzug auf Be- sançon ausführte, welches drei der obengenannten vier Corps nah großen Strapazen erreichten, während das XRXIV. Corps sich auf Pontarlier zurückgezogen hatte. Jn dieser Richtung deckte die Division des General Cremer den Marsch mit vielem Ge- {ick, indem sie die Verfolgung aufzhielt und so wesentlich dazu beitrug, das Entrinnen wenigstens dieses Corps zu ermöôg-

lichen. Das- etwa war die Lage der Ost- Armee Ende | Januar, als der Wechsel im Oberbefehl desselben eintrat: nah

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