1871 / 52 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

T E T Er, lem avi E e a ae T A E Sa Ad “1.28 S G E 5 i +

E A

748

Tlärte noch weit mehr davon überzeugt, als Lord Granville dies \chon e daß eine Einmischung gegenwärtig nichts fruchten würde,

und er fügte hinzu, Rußland sei sogar noch weiter gegangen als e

irgend eine andere Macht, insofern »der Kaiser in seiner Privat- forrespondenz: mit dem König von Preußen der Hofsnung Uusdruc® gegeben habe, daß keine Annectirung französischen Gebietes gefordertkwer- den würde.« Der König von Preußen habe hierauf geantwortet, daß er sich hierin von seinen Bundesgenossen und von Deutschlands Ansicht leiten lassen müsse. (Fortseßung folgt.)

Srankreich. Versailles, 14. Februar. Das Gous- vernement von Paris ist zum großen Verdruß der Be- völkerung bis zur Stunde noch nicht in der Lage, die Resultate der Wahlen von Paris vollständig anzugeben. In einigen Arrondissements konnte die Zählung der Stimmen noch nicht beendet werden. Dennoch wird die Liste der Depu- tirten, deren Wahl als sicher zu betrachten ist, durch Hinzu- rehnung der noch rücständigen Abstimmungen kaum modi- fizirt werden. Die Regierungsblätter verkennen nicht, daß die Wahlen von Paris im Ganzen zu Gunsten der radikalen Parteien ausgefallen sind. Sie begleiten, unterstüßt von der gemäßigten Presse, dieses Ergebniß mit einem Kommenlar, welcher dem politischen Verständniß der Pariser gerade fein rühmliches Zeugniß spricht. Am herbsten fällt das Urtheil aus Über die Zersplitterung der Wahl, die als der sicherste Beweis für die herrschende Unklarheit -der politischen Parteien gelten muß. Män entsinnt fich, daß nach der Februarrevolution von 1848, als Frankreich eine“ ähnliche Krifis seiner inneren Ber- fassung8zustände durhzumachen hatte, wie gegenwärtig, 11 Maris von den verschiedenen Fraktionen nur 90 bis 100 Kan- didaten aufgestellt wurden, während die Zahl heute, unter An- wendung desselben Wahlgeseßes, gegen 3000, die Yahl in einzelnen Arrondissements, wo die Wahlvewegung besonders stürmisch war, zwischen 3- und 400 beträgt.

Es wäre übrigens nicht zutreffend , wenn man den Ges,

mäßigten vorwerfen wollte, daß sie dur die allerdings vor- handene Spaltung der Meinungen und durch mangelhafte Or- ganisation ihrer Wahlvereine am meisten zur Bereicherung der Liste beigetragen hätten. Man braucht nur auf die Abstim- mungen derjenigen Stadttheile zu sehen, wo die sozialistishe Partei und die der Ultras die Wahl beherrschte, um zu bemer- ken, daß die Uneinigkeit hinsichtlich der Personenfrage hier durh- \hnittlich noch größer war, als in den von dem höheren Bür- gerthum bewohnten Stadttheilen. Die Erklärung für das Wablresultat von Paris liegt also nicht blos in der größeren Einheit der demokratischen Parteien , sondern es treten andere Verhältnisse hinzu , die in der eigenthümlichen Schichtung der Gesellschastsklassen ihren Grund haben. Der »Constitutionnel« widmet diesen Verhältnissen in zwei Artikeln eine gewissenhafte und sahgemäße - Kritik. Er sagt zunächst: »Bis jetzt hat aris immer den extremen Parteien die Oberhand gelassen. o ist es geschehen unter dem Kaiserreich, das troßdem bestanden und lange Zeit bestanden hat. Ja, hätte es mit keiner anderen Macht zu kämpfen gehabt, als mit der Oppo- fition von Paris, so würde es noch an seinem Plage sein.« Es werden dann die Gründe aufgesuht, warum Paris zu allen Seiten der Opposition Raum gegeben hat. Sie werden darin gefunden, daß in der Hauptstadt, die, als Centrum des Landes, Massen von Menschen aus den Provinzen an sich heranzicht, neben den besißenden und ansässigen Bürgern eine numerisch weit überlegene fluktuirende Bevölkerung sich aufhält, die vom Tage lebt und daher jeder Shwankung der Tage8meinungen bei Weitem leichter zugänglich ist, als der eigentliche Bürger- stand von Paris. Viele Blätter , die sich zu. den »liberal-kon- servativen« Gesinnungen bekennen, sehen hierin die Gefahr des allgemeinen Stimmrechts, und die »Patrie« fordert {hon jcßt, daf dasselbe durch einige vernunstgemäße Bestimmungen (quelques rêgles raisonnables) ecingeshränfkt werde. Diese Bestimmungen entwickelt das genannte Organ seien so lange niht zu umgehen, als Paris eine Bevölkerung von un- wissenden und überspannten Klubmännern , eine unruhige Masse von 300,000 Arbeitern besitze, die sich von sozialistischen Parteiführern beeinflussen ließen. So lange dies der Fall sei, werde das Übrige Drittheil der Wähler in dex Minderheit bleiben. Und doch bezahle dieses Drittheil die Kosten für die Gewalt, welche die anderen beiden ihm durch die Macht ihrer Dahl anthun. Die Wähler von Gambeita, Delescluze, Pyat, ouis Blanc und Konsorten wüßten ganz genau, daß sie Nichts zu bezahlen hätten. Dies sei der Grund sür das Aus*einander- gehen der Abstimmungen.

Wie es nun aber auch mit den Wahlen in Paris be- schaffen sein mag, so bleibt kein Zweifel, daß die Gesammt- wahlen Frankreichs im Sinne der liberalen, aber gemäßigten Republik ausgefallen sind. Dieses Resultat wird hauptsächlich der Mäßigung der kleineren Städte und der ländlichen Bevöl- Terung verdankt. Daß die Wahlen der großen Städte und die

der ländlichen Bezirke zu einander in s{roffem Gegensaße stehen, sicht man nicht nur aus dem Verhältniß von Paris und den Departements, sondern auch aus den Resultaten der großen Departementalstädte im Vergleich zu den Provinzen. So üÜberwog 3. B. in Bordeaux die Liste der Krieg§partei, Gambetta hatte gegen 8000 Stimmen mehr als Thiers. Der Ausfall der Wahlen in dem ganzen Departement der Gironde aber stieß dies Ergebniß um, zu Gunsten der Frieden8partei und der Anhänger des Königthums. Männer wie Thiers, der Herzog von Decazes, General Changarnier, * Jules Dufaure (Vorsteher eines gemäßigten Komites in Paris), Marquis de Saluces uud Geueral Aurelles de Palladine gingen aus dem Wabhlkampf siegreich hervor. Achnlich wur- den die radikalen Abstimmungen in Lyon durch die Wahlen des ganzen Departements Rhône au®“geglichen. Alle Berichte kommen darin überein, daß die Betheiligung der Bauern bei den diesmaligen Wahlen nur eine geringe war. Diese Erschei- nung mag zunächst darauf zurückzuführen sein , daß der un- mittelbare Druck durch die Präfekten , der früher die ländliche Bevölkerung zur Wahl veranlaßte, dicémal fortgefallen ist, und fodann wirkt als bestimmendes Moment mit ein, daß die Bauern , bei der augenblicklichen Verwirrung der Parteien in Frankreich , fh ein richtiges Urtheil nicht zutrauen. So er- zählen z. B. preußische Offiziere, welche in diesen Tagen den Weg von Le Mans nach Rouen zurückzulegen hatten, daß die Bauern der Normandie sich vielfach bei ihnen Rath erholt hätten, wen sie wählen sollten, um eines Fricdenskandidaten ficher zu sein. Die neuen Namen , die bei der Februarwahl auftauchten, kennen fie noch nit, und zu den alten haben sie, seit dem leßten Plebiszit des Kaiserthums, das Vertrauen verloren.

Ueber die Zustände in Bordeauy geßen den pariser Blâät=- tern soeben die ersten Nachrichten zu. Sie schildern das Leben in der Hauptstadt der Gironde als höchst geräuschvoll und glänzend. Viele Frernde sind anwesend, die vornehme Gesell- schaft promenirt auf den Straßen und in den Theatern wer- den Schauspiel - und Opernvorstellungen mit besonderem Auf- wand veranstaltet. Als Garnison liegen in der Stadt Mobil- garden aus dem Departement der Nieder - Pyrenäen: diese

Truppen halten tägli, angesichts der Menge, auf den belch=

tesien- Pläßen ihre Uebungen.

18. Februar. (T. D.) Das »Journal officiel« von heute meldec: Das Bureau der Nationalversammlung konstituirt. Präsident Grévy mit 519 von 536 Stimmen, Vize-Präsidenten Martel 427 Stimmen, Benoist d'’Azy 391, Vitet 319, Leon de Malleville 285. Quástoren Baze, General Martin des Pallieres, Sutafon 4 Sekretäre: Bethmont, de Remusat, de Barante,

ohnston. Thiers zum Borsticher der Exekutions-Exekutivmacht erklärt. Er wird sein Amt unter der Kontrolle der Versamm- lung üben und ift mit der Bildung eines Ministeriums be- auftragt, dessen Vorsig er führt. Liste der Wahlen von Paris erst heute vollständig veröffentlicht. Danach erhielt Louis Blanc 216,530 Stimmen, Victor Hugo 213,686, Gambetta 202,399, Garibaldi 200,239, Favre erhielt 81,722, Ledru-Rollin 75,784.

PBaris, 18. Februar. (W. T. B.) Gestern hat in denx Hôtel de ville die offizielle Verkündigung des Wahlresultats ftaitgefunden. Nach derselden sagte der Maire des 10, Arron=- dissements: Lasseri Sie uns die Sizung nicht schließen, ohne den Wunsch auszusprechen, daß die Gewählten sich darin vereinigen mögen, nach besten Kräften für das Heil der Republik zu wirken. Nach diesen Worten ertönte der Ruf: »Es lebe die Republik, nieder mit den Orleans

Ein Dekret der Regierung erläßt denjenigen , welche die rückständigen Raten der Anleihe vor dem 1. März einzahlen, die Verzugszinsen.

Es wird eifrig an der JInstandseßung des Palais Royal. gearbeitet , in welchem Thiers seinen Aufenthalt nehmen wird. Crémieux hält sein Entlassung®8gesuch aufrecht. Die Pariser Nachwahlen zur Nationalversammlung sollen am 1. oder 5. März stattfinden. Die Pariser Zeitungen sprechen sich im Allgemeinen sehr befriedigt über die Ernennung Grévy's zum Präsidenten aus. :

Wie die »Patric« meldet soll, sobald der Friede ab- geschlossen i} , der Nationalversammlung ein Gesehentwurf zur Bildung einer provisorischen Armee - vorgelegt werden, welche aus der Klasse von 1871 di bestehen hätte. Ferner soll cin Geseßentwurf, betreffend die Entlassung der jeßt bestehenden

Armeen und die Neuorganisirung der Streitkräfte, beabsichtigt sein.

Fast alle Journale glauben, daß der Einzug der deut- {hen Truppen am 26. Februar stattfinden werde; sie fordern die Bevölkerung auf, sich nicht in den Straßen, durch welche der JQug sih bewegen wird, zu zeigen. Troßdem werden Fenster auf dem Boulevard Male®dherbes zu hohen Preisen vermiethet. Dem Vernehmen nach soll sich ein Syndikat zur Uebernahme der Kriegskosten - Entschädigung gebildet haben. Mehrere

E L S S Saa E T S A T E T E EE T E IS EE P LE E T E A E T dR s R E E 4 4 M a m T SE 5 f ;

749

Bataillone Nationalgarde sollen Befehl erhalten haben, ihre Patronen abzuliefern.

19. Februar. Die Wahl Thiers’ zum Präsidenten der Regierung wird von der Mehrzahl der hiesigen Blätter günstig aufgenommen. Wie die Journale berichten, soll Trechu demnächst nach Bordeaux abreisen, um seinen Siß in der Nationalversammlung einzunehmen. Jules Favre ist gestern aus Versailles wieder zurückgekehrt.

Bordeaux, 17. Februar. (W. T. B.) Bei der De- batte der Nationalversammlung Über die geschäftli&ce Be- handlung des Kellerschen Protestes erklärte sich Thiers für sofortige Verweisung an die Bureaus zur Berichterstattung und motivirte diesen Antrag in folgender Weise: Es handle

_fih darum, zu wissen, ob die Kammer den zur Unterhandlung

Beauftragten ein imperatives Mandat geben, oder ob sie den- selben die Freiheit zur Unterhandlung lassen wolle. Er für seine Person theile von - Grund seines Herzens die Gefühle Kellers; es sei aber nöthig, daß die Kammer in cinem so ernsten Augenblicke denjenigen Entschluß fasse, welcher allein ibrer Würde entspräcve. Nach seiner Ansicht wäre jede Vertagung mehr als inoportun, fie wäre waLbrhaft fin- dish (puérile). Nicht morgen , sondecn sofort müsse die Kammer berathen und beschließen ; die Kammer darf sich vicht hinter jene Regierung verschanzen, welche sie einseßen werde, sie müsse vielmehr selbst in voller Ausübung ihrer Rechte und ihrer Verantwortlichkeit fich entscheiden. Es sei nöthig, daß man wisse, was die Kammer wolle; was mich anbelangt, fügt Thiers hinzu, dec ih mein ganzes Leben meinem Vaterlande geweiht hade, so bin ih bereit, auc) jeßt noch alle meine Kräfte, alle meine Ergebenheit demselben zu widmen; allein es ist nöthig , daß die Kammer die Frage erledige. Lassen wir sofort die Bureaux zusammentreten und, ohne 24 Stunden zu warten, sagen wir, was wir wollen!« Die Kammer suspendirte hier- auf ihre Sizung für kurze Zeit und faßte nah Wiederzusam* mentritt den bereits gemeldeten Beschluß bezüglich des von Keller eingebrachten Protestes. : N

Die Nationalversammlung ernannte außer den bereits Genannten noch Castellane und de Maux zu Sekretären.

18. Februar. Unmittelbar nach dem Scblusse der Sißung der Nationalversammlung , in welcher Thiers die Exekutivgewalt übertragen worden war, begaben sich der groß- britannische Botschafter und der italienishe Gesandte zu dem- selben, um ihm die Anerkennung der Regierung, welche Frank- reich sich gegeben, Seitens ihrer Höfe au8zusprechen. Auch Fürst Metternich machte Thiers die Mittheilung, daß er vom Grafen Beust beauftragt sei, ihm die sofortige Anerkennung der neuen Regierung Seitens Oesterreichs kund zu geben.

Der Munizipalrath hat in seiner gestrigen Sißung den Maire einstimmig beauftragt, dem Präsidenten der National- versammlung sein Erstaunen und Bedauern über die militärischen Maßregeln zum Schuße der Versammlung aus8zudrücken, Maß- regeln, welche die Bevölkerung von Bordeaux als cin bedauer- liches Zeichen von Mißtrauen betrachte. '

Sicherem Vernehmen nach is Jules Favre mit den N aus Versailles gestern hier wieder ein- getroffen. : |

Man ift hier allgemein der Ansicht, daß die Nationalver- versammlung bald nah Paris Übersiedeln werde.

Die Deputirten aus dem Meurthe-Departement sind heute hier eingetroffen. Dieselben schließen sich dem Proteste Kellers an. Der Präsident verlas ein Schreiben Thiers, worin derselbe der Nationalversammlung seinen Dank für ihr Vertrauen und für die Hin- gebung ausspricht, welche fie der Erfüllung der ihr obliegenden Aufgabe entgegenbringe, und zugleich mittheilt, daß er sich der Nationalversanimlung brreis heute habe vorstellen wollen, was ihm jedoch leider unmöglich gewesen; er werde nunmehr morgen zugleich mit den Ministern erscheinen. - Rochefort Pprotestirte dagegen, daß der Sißungssgal von Truppen umgeben sei. Einige TetSloN wurden für gültig erklärt. Hierauf ward die Sißung

eschlossen.

s Ueber die Bildung des neuen Ministeriums verlautet von gut unterrichteter Seite, daß Picard das Portefeuille des Innern, A das der au8wärtigen Angelegenheiten, Buffet das der Finanzen, Dufaure das der Justiz und Le Flô das des Krieges Übernehmen. Der Eintritt Simons in das Ka- binet is noch zweifelhaft. Die Zahl der eingetroffenen Depu- tirten beläuft sich jeßt auf 600. Die militärishen Maßregeln außerhalb des Sigungssaales dauern auch heute fort.

Aus dem Wolff schen Telegraphen -Büreau.

London, Montag, 20. Februar. Der Vermählungstag s He Louise ist definitiv auf den 21, März festgeseßt orden.

London, Montag, 20. Februar. Aus dem in Versailles erscheinenden »Moniteur« wird ein Artikel hierher telegraphirt, in welchem es heißt: Eine Verlängerung des Waffenstillstandes würde die deutschen Jnteressen nur s{hädigen; Deutschland sei zur Fortseßung des Krieges entschlossen, wenn es nicht Entschä- digung für die Vergangenheit und Garantien für die Zukunft erhalte. Wie aus Konstantinopel telegraphirt wird, be- müht sich die Pforte bei den Mächten, um eine Expedition nach Tunis zu verhindern, indem sie sich gleichzeitig bereit erklärt, den Klagen der italienischen Regierung Abhülfe zu verschaffen.

Madrid, Sonntag, 19. Februar. Jn verflossener Nacht wurde dem Minister Jorilla, als er sich zu Fuß nach Hause begab, von mehreren Jndividuen aukfgelauert, welche drei Schüsse auf ihn abfeuerten. Der Minister blieb jedoch unver- sehrt; ein Freund, der ihn begleitete, verfolgte die Angreifer mit Revolverschüssen, jedoch vergeblich.

U Statistische Nachrichten.

Statistik der Handelsmarine in der Provinzen Preußen und Pommern Anfangs 1871. (Nach der »Ostsee- Ztg.«) Es domizilirten Anfangs 1871 in den Regierungsbezirken Köntgs8berg 114 Seeschiffe (zu 40 Last und darüber) von 26,687 Last, 2 Küstenfahrer von 38 Last, 13 Fluß- und Bugsirdampfer von 417 Last, zusammen 129 Schisfe von 27,142 Last. Danzig: 126 Seesch. von 37,656 Last, 3 Küstenfahrer von 64 L, 8 Seedampfer von 1274 Lasten, 22 luß- und Bugsirdampfer von 371 L., zusammen 159 See- schiffe von 39,365 L. Jn der Provinz Preußen: 240 Seesh. von 64/343 L, 5 Küstenfahrer von 102 L, 8 Seedampfer von 1274 L, 39 Fluß- 2c. Dampfer von 788 L, insgesammt 288 Sch., 66,507 L. Reg. Bez. Cöslin: 52Seesch. 8973 L., 54 Küstenf. 1318 L., zuf. 106 Sh. 10/291 L. Stettin: 244 Seesch. 43,566 L., 86 Küstenfahrer 1963 L. 18 Seed. 2315 L., 41 Fluß- 2c. Dampfer 618 L., zusammen 389 Sch. 48,562 L. Stralsund: 434 Seesch. 68,477 L., 257 Küstenf. 5830 L, 2 Seed. 359 L, 4 Fluß- 2c. D., zus. 697 S. 74,748 L. Provinz Pommern: 730 Seesch. 121,016 L, 397 Küstenf. 9111 L, 20 Seed, 2674 L. 45 Fluß- 2c. D. 700 L., zus. 1192 Sch. 133,501 L. Dazu kommen noch 4 in Berlin resp. Lauban domizilirende, sowie 3 zum Versenken bestimmte Schiffe, wodurch \sich der Gesammtbestand stellt auf : 976 S. 186,563 L, 402 Küstenf. 9213 L., 29 Seed. 4098 L. 80 Fluß- u. Bugsird. 1488 L., zusammen 1487 Sh. 201,362 L.

_Im Jahre 1870 trat ein Zugang von 21 neu gebauten Schiffen 3233 L. und 91 angekauften und unvermessenen Schiffen 8876 L,, ein Vbgang von 39 verloren gegangenen Schiffen 5209 L. und 42 ver- fauften und unverrnessenen Schiffen 5069 L. ein, im Ganzen also ein Zugang von 31 S. 1831 L. Die Seedampfer haben sich um 1 D. und 246 L. vermindert, die der Fluß- und Bugsirdampfer um 4 D, und A La A

on den im Jahre 1870 verloren gegangenen Schiffen sind 7 von 397 L. verschollen, 1 von 263 L. in Folge von Kollision gesunken, 1 von 277 L. gekentert, 1 von 187 L. von französischen Kreuzern ver- senft, 4 von 622 L. sind in See gesunken , 25 von 3463 L. sind ge- strandet, zusammen 39 Sch. 5209 L. , davon 16 S. in der Ostsee, 9 in der Nordsee und dem Kattegat, 4 an dena europäischen, 7 an den übrigen Küsten des Atlantischen Ozeans.

Fr die inländische Rhederei wurden im Jahre 1870 22 O gebaut, im Bau begriffen waren Ende 1871 17 Schiffe von 3122 L.

Von französischen Kriegsschiffen sind 14 Sciffe von 3325 Last A! A L F

ie mittlere Größe der Schiffe beirägt 135 L.; die größten Schiffe 700 L., gehören der stralsunder Rhederei. N 4e

Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Beilage.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 21. Februar. Jm Opernhause. (51. Schauspiel- Abonnements - Vorst.) Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Abthei- lungen von Schiller. Ouvertüre und die zur Handlung ge- 0e s ist von B. A. Weber. Anfang halb 7 Uhr.

ew. Pr.

Im Schauspielhause. Keine Vorstellung.

Mittwoch, 22. Februar. Jm Opernhause. (43. Vorstellung.) Mignon. Oper in 3 Akten mit Benugzung des Goctheschen Romans »Wilhelm Meisters Lehrjahre« von Carró und Barbier, deutsch von Gumbert. Musik von Ambroise Thomas. Ballet von Paul Taglioni. Mignon: Fr. Lucca. Philine: &rl. Grossi. Wilhelm Meister: Hr. Woworsky. Lothario: Hr. Bey. Anf. 7 Uhr. \M.-Pr

Im Schauspielhause. (52. Ab.-Vorst.) Die Hagestolzen.

Lustspiel in 3 Akten von Jffland, eingerichtet von Eduard Devrient. Hierauf: Die Dienstboten. Lebensbild in 1 Akt von R. Benedix. Anf. 7 Uhr. M.-Pr.