1871 / 55 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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[515] Bekoaonnimachung. Die Lieferung von circa:

600 Stück gußeisernen Krippen, à 24 und 10 Zoll im Lichten

weit, 8 Zoll ho, 5 Zoll stark, 725 Pfund s{chwer, und 600 Stück shmiedeeiserne Raufen, à 167 Pfund s{chwer, gezau in der Art , wie dergleichen in den hiesigen Artillerie - Pferde- ställen vorhanden sind, und wie die im Bureau der hiesigen Fortifi» tation zur Ansicht stehendea Proben, frank» Bahnhof Stettin oder Alt- Damm, soll im Wege der Submission vergeben werden. 150 Stü von jeder Sorte sind bis zum 26. März nach Alt-Damm, die übrigen bis 1. Mai a c. nach Stettin zu liefern. 0 Verfiegelte Offerten, mit entsprehender Aufschrift, sind bis zum 4. März a. c, Vormittags 10 Uhr, im Bureau der hiesigen tFortififation Rosengarten Nr. 25/26 abzugeben. Stettin, den 21. Februar 1871. : Königliche Fortifikation.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. #. w. vou öffentlichen Papieren.

Magdeburg- Côthen - Halle - Leipziger Eisenbahn.

Betannimachun pg. Zur Ausloosung der am 1. Juli d. J. einzuiösenden 295 Prioritäts-Aktien nah dem Privilegio vom 28 März 1840 resp. 15. Januar 1842, 185 Prioritäts-O!ligationen nah dem Privilegio vom 5. No- vemier 1851 hzben wir einen Termin auf den 14. März c. Morgens 9 Uhr, im Geschäftslokale des Direktoriums, Fürstenwallstraße 5 u. 6 (in dem chemaligen Lehnert’shen Hause, anberaumt, zu welhem den Jn- habern von Prioritäts8aftien und Obligationen gegen Vorzeigung der- clben der Zutritt gestattet i}

Zugleich bringen wir hiermit zur Kenntniß, daß aus den Ver- loosungen der Jahre 1865, 1867, 1868, 1869 und 1870 folgende Prio- ritäts-Aftien und Obligationen : :

1) Prioritäts - Aktien nach dem Privilegio vom 28. März 1840,

resp. 15. Januar 1842: Nr. 1797. 2953. 3287. 4050. 4160 4941, 5171. 7591, 8042 12,697. 15,668. 16,534. 17,718. 2) D Sa REn nach dem Privilegio vom 5. Novem- ber ; Nr. 18,217. 18,225. 18,939. 18/973. 19,226. 19,406. 19/600. 19,619. 19,652. 19,897. 21,564. 21,751. 21,7609. 21,796. 23/338. 23,722. 24,123. 24/447. 24,802. 25,052. 25,115. 25,201. 25,238. 25,600. 25/647. 25,649. 25,870. 25,888 26,099, 27,202. 27/457. 27,700. 28,487. 29,005. 29,295. 29,720. 29,916. 30,023 30,089. 30,813. 30,967. 30,971. 31,157, 31,293 31,795. 31,911, 32,114, 33,069. 33,152, 33,438. 34284. 34,692. 34,902, 35/086. : 35,910, 36/231. 36,489. 36,704, bis jeßt zur Einlösung nicht präsentirt worden sind

Magdeburg, den 15. Februar 1871. Direktorium.

[510]

K. K, Bisenbahn-Gesellsohaf L

Wir sind von der vorgedachten Gesellschaft zur Einlösung der am fl März d. J. fälligen Coupons ihrer 3proz. Obligationen, sowie der verloosten Obligationen beauftragt.

Die Coupons bitten wir, nach der laufenden Nummer ge- ordnet, einzureichen.

Berlin, Februar 1871.

Mendelssohn «& Co.,

Jägerstrasse 51.

[518] Berliner Actien - Societäts-Brauerei, (c. 509)

Die Herren Aktionäre werden bierdur unter Hinweis auf §. 5 unseres Gesellschafts-Statuis vom 11, Juli 1870 aufgefordert , die

dritte Einzahlung von 30 Prozent oder Dreißig Thaler pro Aftie

bis zum 10. März a. c. in Berlin in unserem Geschäftöbureau, Bergmaannsstr. 1 a, und bei der Effekten-Lizitations- und Diskonto -Bank L. Eichbora & Co., Wilhelmssir. 57/58, in Frankfurt a. O. bei der Niederlausißer Kredit - Gesellschaft von Zapp & Co.,

gegen betreffende Junterims-Quittung zu leisten Berlin , den 22 Februar 1871.

Der Vorsißende des Auffichtsraths C. A. Arndt.

j Verschiedene Bekanntmachungen. ai Bekanntmachung.

In Folge der von dem unterzeichneten Verein erlassenen Bekannt- machung , betreffend die Namhaftmachung der zeither aus Paris be- zogenen und jeßt fehlenden Handelsartikel) sind big, jeßt angemeldet

worden : | Holzabsäße für Stiefel. Berlin, den 20. Februar 1871. Der Verein zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen.

[438] Zur Berathung und Beschlußfassung Über den Antrag: die Königs-

berger Privat-Bank, Aktiengesellschaft, aufzulösen, ist eine außerordent-

liche Generalversammlung auf |

Montag, den 13. März cr., Nachmittags 4 Uhr, im Lokale des Kneiphöfischen Junfkerhofes hieselbst anberaumt und l1den wir diejenigen Herren Aktionäre, welhe nach §. 36 des Stotuts zar Theilnahme an derselben berechiigt sind, mit dem Bemerken er- gebenst ein , daß Einlaßkarten , ohne welche der Eintritt in die Ver- sammlung nicht gestattet ist, gegen Vorzeigung der Aktien am 9., 10. und 11. März cer., Vormittags von 9=—12 und Nac- mittags von 4—6 Uhr, im Lokale der Bank ausgegeben werden.

Königsberg, den 10. Februar 1871. Direftion der Königsberger Privat-Bank.

Ahrens. Wien.

1375] Stettiner Stena efetlfGafs

Auf Grund des Art. 33 unseres Statuts beehren wir uns, die Herren Aktionäre zur ordentlichen Generalversammiung Sonnabend, den 11. März a. cr., Vormittags 10 Uhr, im Schiedsgerichts- lokale des Börsengebäudes cinzuladen.

Stettin, den 6. Februar 1871

Die Direktion.

Wir bringen hierdurch zur öffentlihen Kenntniß,

daß in Folge höherer Anordnung für Getreide und

i . Hülsenfrüchte in Wagenladungen, welhe nah der A Rheinprovinz (der Regierungsbezirk Düsseldorf aus-

| O sowie nach dem Großherzoglich Olden- urgischen Fürstenthum Birkenfeld bestimmt sind,

fortan bis zum 1. Juli d. J. im diesseitigen Bahnbereiche ein er- máäßigier ¿¡Fahrsaß von 1 Pf. pro Ctr. und Meile nebst einem festen Zuschlaze von 1 Pfd. pro 100 Ctr. e Erhebung gelangt, wenn die Sendungen im Frachtbriefe ausdrücklich als Saatgut für die ge- nannten Nothstand®distrikte deklarirt sind und von dem Central- Bezugs-Komite, beziehungsweise im Auftrage desselben, unter der Adresse von Genossenschaften zum gemeinschaftlihen Bezuge ven Saatgut, Kreis-Bürgermeisterei- und Gemeinde-Verbänden oder an den landwirtbschafilihen Verein für Rheinpreußen und seine Lokal- Nbtheilungs-Lixcktionen zur Versendung gelangen.

Berlin, den 18. Februar 1871,

Königliche Direktion der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn.

___ In Folge höherer Anordnung wird zur Herbei- führung einer Beschleunigung in der Cirkulation der Transportmittel auf den Eisenbahnen, beziehungsweise zur thunlihsten Beseitigung des hervorgetretenen Mangels an Güterwagen vom 26. Februar d J. ab wähcend der Dauer der gegenwärtigen außer-

hältnisse auf unseren größeren Stationen, als; Berlin, Köpenick, Fürstenwalde; Frankfurt, Guben, Sommer- feld, Sorau, Görliß, Bunzlau, So Liegniß, Neumarkt, r Lauban, Greiffenberg, Hirschberg, Waldenburg und

iebau gewöhnliches Frachtgut auch an den Sonn- und Festtagen zur Be- Drreetna angenommen, beziehungsweise an die Adressaten verabfolgt werden. i

Bei den betreffenden Polizeibehörden is} beantragt , an den ge-

. nannten Orten die bestehenden Sabbath-Ordnungen , insoweit sie die

Arbeit und den Verkehr auf dem gesammten Bahnhofe und den zu-

gebörigen Anlagen , sowie den Straßenverkehr mit Frachtwagen be-

e A suspendiren, welchem Antrage an den meisten Orten ent- rochen ist.

__Die Güter-Expeditionen roerden daher an Sonn- und Festtagen wie an den Wochentagen geöffnet sein, wogegen der Swluß der Güterfassen Son tags {on um 12 Uhr Mittags erfolgt. Die Ein- lösung der Frahtbriefe 2c. muß deshalb bis zu dieser Stunde statt gefunden haben.

Berlin, den 18. Februar 1871. Königliche Direktion der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn.

Das Abonnement beträgt fl Thlr. für das Vierteljahr. Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 7 Sgr. emc E nt

Alle Post - Anstaiten des In- und Auslandes nehmen Bestellung an, für Berlin die Expedition des Königl Preußischen Staats - Anzeigers:

Zieten- Pla Nr. 83.

N 55. Berlin, Donnerstag den 23. Februar, Abends,

Ministerium der geistlichen, Unterrichts - und Medizinal - Angelegenheiten.

Der Privatdocent Dr. Carl Hermann Wichelhaus ift um außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät er gien Friedrich-Wilhelms-Universität hierselbst ernannt

worden. Fíinanz- Ministerium.

Bekanntmachung.

Der nach §§. 5 und 6 des Lotterieplans am 3. März d. J. Abends 6 Uhr ablaufende Präklusivtermin für ‘die Erneuerung der. Loose, resp. Abholung der Freiloose zur 3. Klasse der 143. Königlichen Klassen-Lotterie fällt auf denjenigen Tag, an welchem, nach Allerhöchster Verordnung vom 283. Januar 1871 Bundesgeseßblatt Nr. 4 Seite 7) die Wahlen zum Deutschen

eichstage stattfinden sollen.

Wir bestimmen deshalb , daß die planmäßige Erneuerung von Loosen, resp. die Abholung der Freiloose zur 3. Klasse der 143. Königlichen Klassen-Lotterie noch bis zum 4. März d. J. Abends 6 Uhr statthaft sein und erst dieser Termin als der be- treffende Präfklusivtermin gelten soll.

Berlin, den 20. Februar 1871.

Königliche General-Lotterie-Direktion.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 23. Februar. Jhre Majestät die Kaiserin-Königin war gestern im Lazareth des Kaiser Franz Grenadier - Regiments anwesend und dinirte bei Ihrer Kaiserlich und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin. Abends wohnte Jhre Majestät der liturgishen Andacht im Dome bei, zu Anfang der Passionszeit.

Der Ausschuß des Bundesrathes für Justizwesen trat heute zu einer Sizßung zusammen.

Aus den Hauptquartieren in Versailles, 19. Februar.

Se. Majestät der Kaiser und König besuchten vor- gestern Neuilly und ließen das 4. Bataillon (Torgau) kombi- nirten Magdeburgischen Landwehr - Regiments Revue passiren. Gestern wurden General - Lieutenant von Kameke, General- Inspecteur der Festungen und Chef des Ingenieur - Corps und der Pioniere und Prinz Krafft von Hohenlohe, General à la suite der Armee, zum Vortrage zugezogen, Diese beiden Ge- nerale , die an der Leitung des Bombardements von Paris einen hervorragenden Antheil hatten , ecrhiellgen aus der Hand Sr. Majestät Ordens-Dekorationen: General-Lieutenant von Kameke das Eichenlaub zum Orden pour le mérite und Gene- ral Prinz Hohenlohe diesen Orden.

Se. Majestät empfingen außerdem den General von Bülowro, den Obersten von Dresky und den Flügel-Adjutanten Sr. Majestät des Königs von Bayern, Major von Sauer. Nach einer A UONCriaytt wurde noch dem General von Budrißfky Audienz ertheilt.

| Die feierliche Verkündigung des Wahlergebnisses von Paris

at, nachdem die Prüfung der Stimmzettel länger als eine Woche gedauert, unter geringer Betheiligung des Publikums im Saale des St. Jean des Stadthauses von Paris stattge- funden. Nur die Partei der Unordnung hat sich auch diese Gelegenheit zu einer Demonstration nicht entgehen lassen. Sie begleitete die Verkündigung verschiedener Nawen , wie die ‘Vinoy's, Picards, Jules Simons mit Murren und höhnischen ‘Ausrufen, gab bei anderen Namen ihre Sympathie zu erkenne Und unterbrach endlich den Beamten, der das Protokoll zu ver-

100

lesen hatte, nachdem derselbe etwa 80 Kandidaten in der Reihen- folge ihrer Stimmenanzahlgenannt, mit der lauten Jwischenfrage: »Wo bleibt Blanqui?« Dec Name dieses Republikaners, den die äußerste Partei als ihren Vertreter gewünscht, aber nicht hatte durhbringen können Blanqui erhielt nur 52,389 Stim- men war bereits aufgerufen worden, troßdem verlangte-die Menge, daß ihr die Ziffer noch eiñmal angegeben werde. Der Präsident besaß jedoch Festigkeit genug, dem Ansinnen zu wider- stehen. Das Urtheil, welches Yeitungen, wie die »Gazette de France«/ der »Constitutionnel« und das »Journal des Dóébats«, Über diese Episode fällen , zeigt, daß die bessere Gesellschaft das Verhalten der Ultras mit steigendem Unwillen betrachtet.

Auch in dem Schoße der Versammlung von Bordeaux hat das Verhalten derjenigen Volksklassen, die vor allem unter dem Einfluß der demagogischen Führer stehen , bereits zu ernsten Auseinanderseßungen Anlaß gegeben. Das Gebäude, in dem die Versammlung ihre Sitzungen hält, ist von lärmenden Massen umgeben , die \ich einzig und allein aus der Fraktioa der »Republikaner um jeden Preis« rekrutiren. Anfangs wax Garibaldi der Gegenstand ihrer Ovationen; seit dieser aber Bordeaux verlassen hat, vereinigen sih die Gunstbezeugungen auf mehrere der radikalsten Abgeordneten von Paris, namentlih Victor Hugo, Louis Blanc und Rochefort, der, bei seinem ersten Erscheinen, Arm in Arm mit Menotti Garibaldi in das Versammlungslokal eintrat und die Menge, die ihn erkannte, mit den Worten anredete: »Hier bin ich, Bürger der Republik, Man sagt, daß die Republik vielleicht nicht lange dauern werde. Es ist Eure Aufgabe, für ihre Er- haltung zu sorgen.« Die Volkshaufen sehen in solchen Anreden die direfte Aufforderung zu politischen Demonstrationen, die sie denn auch in Scene seßen. Die Abgeordneten, die wegen ihrer Mäßigung bekannt sind, werden beim Verlassen des Saales insul- tirt; man ruft ihnen zu, doß fie vor der Menge die Kopfbedeckung abnehmen sollten und verlangt von ihnen, daß sie in die Rufe: » Vive la république! « einstimmen. Die Rechte wie das - Centrum haben sich veranlaßt gesehen , in der Sißung vom 16. Februar gegen das gewalthaberische Gebahren der Menge an die Versammlung zu appelliren. Als ihnen darauf von der Linken geantwortet wurde, daß es für jeden Bürger Frank- reichs eine Ehre sein müsse, die Republik leben zu lassen, haben sie erklärt, daß ihre Devise in erster Linie nicht sei: » Es lebe die Republik« , sondern »Es lebe die Ordnung« und » es lebe Frankreich!« Darüber brach in der Versammlung ein Tumult aus, der nach dem Ausdru eines Originalberichts, unbeschreib- lich (indéscriptible) war. Man wird jedenfalls von diesem Auseinandergehen des Feldgeschreis Notiz nehmen müssen , da aus einem Widerstreit , der vorläufig nur in Worten besteht, sich leicht praktischere , in die konstitutiven Ideen tiefer ein- greifende Gegensäße entwickeln könnten.

Sonst boten die Versammlungen bis zum 17. Februar nur ein mäßiges politisches Jnteresse dar, da ihre Thätigkeit sich fast ausschließlich auf die Berichte über Wahlprüfungen beschränkte. Da man bei der Erörterung über die Wahl des- Prinzen Joinville die definitive Entscheidung über die Aus-- s{ließungsgeseße vertagt hat, so ist eine Prinzipienfrage übrig

eblieben, die später noch einmal, mehr als irgend ein anderer

unkt, den Meinungskampf in der Versammlung auf- regen dürfte. Die Zahl der anwesenden Abgeordneten betrug am 15. Februar gegen 500, Ein höherer politisher Impuls kam in die Debatten, als am 17. Februar die Versammlung ih mit der Rogation des. Abgeordneten Keller zu beschäftigen hatte. Unter Vortritt dieses Deputirten gaben die Vertreter von Elsaß und Lothringen gestüßt auf das Votum eines elsässischen Komites- eine gegen