1871 / 56 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Eisenbahn-Prioritäts-Aktien und Obligationen,

Aachen-Mastrichter do, do. do. Bergisch-Märk, d

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IV. Serie

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Mäbr.-Schles,. Centralbahn Mainz-Ludwigshafen

Oestr.-franz. Staatsbahn . | Kronprinz Rudolf-Bahn. . |

Südösil, Babn (Lomb.)..

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Charkow-Asow... 5 do. in Lvr. Strl 26,24

Charkow-Krenentähug.. Jelez-Orel .…..&........ Jelez-Weoronesch .… i Kos!ow-VWefonesch .….... 5 Kursk-Charkow... v. +- Kursk-Kiew... .....

Mosco-Rjüsarte.... de-s “IMosco-Smolensk ... f, Poti-Tiflis .......... itel Rjäsan-Koslow Sthuia-Ivanowo

Warschau-T'erespol Warschau-Wiener II. -../|

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Niederschl.-Märk. I Serie do. II. Ser. à 627 Thle. do. Oblig. L u. II. Ser. do, - II Ser. do. IV. Ser. Niederschlesische Zweigb, do. Lit, D. OberschI., Lit. do. Lit. B do. Lit. C. do. Lit. D do. Lit. do. Lit, do. Lit, do. Lit. H do. Em. v. 1869... do. do. kleine... OberschÌì. (Brieg-Neisse) do. (Cosel-O0d.).….. «do. do, III. Em... do. do, IV. Em... do.

Ostprenss, Südbahn do. do. Lit. B.. Rheinische do. v. St, garant... do. 3. Em, v. 58 u. 60 do. do. v. 62 u, 64 do. do. v. 1865 do. v. St. garant... Rhein-Nahe v. St. gar... do. do. I Em. Schleswig-Holsteiner Stargard-Posen

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Geld-Sorten und Banknoten.

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Gold - Kronen9 85G |[Imperials p.Ps./4634bs Louisd’or.….. 111456 [Fremd Bankn.994/. bz B Ducaten p. St.3 G6%bz do. einlösb, Sovereigns. . 6 24bz [Leipziger .…../99Zbz Napoleonsd’or5 12bs |Oest. Bankn... S1IZbz Imperials .…..56 16G |Russ, Bankn... /79%bz

Silber in Barr, u. Sort. p. Pfd. f. Bankpr. Thlr. 29.26. Zinsfuss d. P. Bank f. Wechsel 45, f. Lombard 54pCt,

IL, Nichtamtlicher Theil.

Deutsche Fonds.

Go1haer St.-Anl. .….15 Manheimer Stadt-Anl./42/1/1. u. 1/7.190%bz

Ausländische Fonds.

Finn. 10 Rb.-L —| pr. Stück 175 B Neapo!, Pr.-A D do. [353bz Warschauer Pfandbr./5 |1/4. u. 1/10.165% G Schwed.10 Rthl.Pr.A.|—| pr. Stück |—

Eisenbahn-Stamm- Aktien. Div. pro/1869/1870] Cref. Kr. Kemp.| | 9 |1/1u.7.} do. do. St. Pr. 16 11/2 u.8.

Schweiz. Westb. 1/1. Warsch.-Bromfßb. 1/1. 1.

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Prioritäten.

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do. Ostbahn Lemberg-Czernowitz

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Bank- und Industrie-Papiere.

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Berlin , Druck und Verlag

Redaction und Rendantur: Schwieger.

der Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei (R. v. Deer ). as

Hier folgt die Beilage und die Verlust-Lifte Nr, 208.

Beilage zum Königlich Preußischen Staats - Anzeiger.

U 56. Freitag den

24. Februar. 1871.

Berlin, 24. Februar.

Bericht des Obersten Stoffel über die preußische Armee.

Unter den geheimen Papieren des französischen Kaiserreiches sind in den Tuilerien auch Berichte des früheren Kaiserlich französischen Militär-Bevollmächtigten in Berlin, Obersten Stoffel, aufgefun- den worden. Dieselben beweisen zur Genüge, daß die französische Regierung keineswegs, wie das eine Zeit lang fast allgemein behauptet worden, durch oberflächliche oder gar falshe Berichte über die eigentliche, dem preußischen Heere innewohnende Stärke und Schlagfertigkeit getäuscht worden sei, daß dieselbe vielmehr

ar keinen Grund zur Untershägung des Gegners gehabt

aben dürfte, wie u. A. der folgende vom 23. April 1868

N des Obersten Stoffel darthut. Derselbe lautet

wörtlich:

Von den Elementen S Ra O der preußischen rmee.

Jnmitten der Studien aller Art, denen ein auf meinen Posten

esteÜter Offizier sich hingeben muß, drängt fich unwillkürlich eine S rage in den Vordergrund. i

Würde, wenn morgen Krieg zwischen Preußen und Frankreich ausbräche , die preußische Armee in einzelnen Beziehungen ; betreffs ihrer Organisation , ihrer Ausbildung , ihres militärischen Geistes, ihrer Bewaffnung u, f. w., Elemente der Ueberlegenheit über das Me Heer besißen? Und wenn das der Fall , worin bestehen

ieselben? Was endlich bleibt uns zu thun, um Preußen nit nach- zustehen? : : | j

Man sicht, daß ich bei Beurtheilung dieser Fragen vorher nicht u erwägende Punkte bei Seite lasse, wie z. B. den über den Ober- defebl gewiß einen der wichtigsten von allen, über die vorhandenen Mittel, die Hülfsquellen, über welche beide Völker versügen können 2c. |

ch will annehmen, daß das Alles bei beiden Theilen pes sei. Aber selbst unter a Bedingungen bleibt die zu behandelnde ae eine der komplizirtesten, da sie alle Einzelnheiten der Zusammenjeßung der Armeen umfaßt. i :

Es ist meine Absicht, die Frage auf das Einfachste zurückzuführen und absolute Ausdrücke zu vermeiden, wie z. B.: »Welche von beiden Armeen is die vollkommenste?« Derartige Fragen werden gewöhnlich von eee Geistern gestellt , die es nicht zu fassen vermögen, daß die Beantwortung eine unmögliche: so zahlreich sind die Punîte des Vergleiches und unter ihnen wiederum die, weiche fich überhaupt jeder Beurtheilung entziehen. |

_ITch werde mich demnach darauf beschränken, anzudeuten, welche untex den mannigfachen, oben bereits angeführten Punkten diejenigen sind, die, im Falle eines Krieges, der preußischen Armee wirkliche Vorzüge verleihen. Die Elemente der Ueberlegenheit eines Heeres über ein anderes sind zweierlei Art: einmal liegen sie im Charakter) in dem Temperament, den Ueberlieferungen, der Geschichte eines Volkes, in seiner allgemeinen Bildung u. st. w. Diese will i die moralishen Elemente nennen; dann aber hängen sie von der Or- ganisationsart des Heeres ab, von deu Grade der militärischen Durch(ch- bildung der Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten, von dem Kriegs- material , der Bewaffnung, Ausrüstung 2c., das sind die mate-

rie ln Felreff jener wie dieser sehe ich davon ab, von der franzs 1 Betreff jener wie / ; Jt / die Eigenschaften, welche diese auszeich-

fischen Armee zu sprechen: n sind E E bekannt. Auch in Preußen erkennen alle auf-

geflärten Militärs es an, daß unsere Soldaten \sich vor allen ande- ren dur eine größere Selbständigkeit (individualité) auszeichnen, durch lebhaftere Fassungskraft (intelligence) j durch einen unvergleichlihen Elan; man hält hier die französische Sorglosig- keit, den französischen Frohsinn. für unschäßbare Eigenschaften des Soldaten; man gestcht zu, daß unsere Soldaten erfinderischer und La Fußgänger sind.") Andererseits unterschäßt man hier den Vortheil nicht, elen die lange Präsenzzeit unter der Fahne und die Anwesenheit so vieler alten Soldaten bei derselben der franzô- sischen Armee gewährt; endlich beneidet man uns namentlich um die Zu- sammenseßung unseres Unteroffizier-Corp8.)

Um nur der Bewaffnung der Jnfanterie Erwähnung zu thun, so habe ih bezüglih dieses Punktes bereits mehrfach berichtet, wie man in Preußen mit der Ueberlegenheit unseres Gewwehres sich be- \chäftigt und bestrebt ist , das preußische Sysiem dementsprechend zu vervollklommnen. Jh komme darauf nochmals bei den Betrachtungen

über das preußische Heer selbst.

1) Preußen is theilweis flaches Land. Man sagt aber, daß die Bewohner der Ebenen nicht so gut zu Fuße sind, wie die bergiger Gegenden. Dieser Unterschied if 1866 zu erkennen gewesen. Die Armee-Corps der Provinzen Preußen, Pommern und Brandenburg haben viel mehr auf den Märschen durch Böhmen gelitten, als z. B. das \chlesische Armee-Corps. / :

2) In Wirklichkeit zählt die preußische Armee, wie die unsrige, Unteroffiziere von langer Dienstzeit; aber deren Zahl ist sehr gering : cine der Konsequenzen der allgemeinen Wehrpflicht, in Folge deren

jedes Jahr das ganze Kontingent in das Heer tritt.

102%

Moralische Elemente der Ueberlegenheit.

__ In monralischer Beziehung tragen zwei Dinge dazu bei, der preu- ßischen Armee einen unbestreitbaren Vorzug vor allen übrigen Heeren Europas zu geben: 1) das Prinzip der allgemeinen Wehrpflicht, 2) der auf alle Klassen des Volkes ausgedehnte Unterricht.

Ss Allgemeine Wehrpflicht.

Es ist überflüssig, von Neuem (ich habe bereits in meinen Be- richten vom Jahre 1866 des Längeren mich darüber ausgesprochen) über den moralischen Werth zu sprechen, welchen die preußische Armee durch die Vertretung aller Stände und Klassen der Bevölkerung in ihren Reiben erhält und durch das Bewußtsein, daß stehendes Heer und Landwehr das ganze Volk in Waffen bilden. Welches auch die Mängel fein mögen, die man in der militärishen Organisation Preußens vielleicht finden könnte, so kann man doch nicht anders, als dieses Volk bewundern welches, im richtigen Verständniß dafür, daß, wie für ganze Staaten, so für die einzelnen Individuen , die erste Bedingung die Existenz ist dahin gestrebt hat, das Heer zur ersten und geachtetsten aller Staatseinrich- tungen zu gestalten und alle webriähigen Männer an den Lasten wie an der Ehre theilnehmen zu lassen, das Vaterland zu vertheidi- gen vder dessen Macht zu vermehren oder aber darin die höchste Achtung und Ehre zu sehen ?). Welch hberrlihes Beispiel geben, um nur von den Offizieren zu sprechen, diese allen Volksklassen! Sieht man hier die durch Geburt oder Geld Bevorzugten in bedauerns- werthem Müßiggang leben, wie anderswo? Weit davon! Die Mit- glieder der reichsten Familien, alle berühmten Namen dienen als Offi- ziere, ertragen die Anstrengungen und die Entbehrungea des Militär- lebens und lehren so durch ihr Beispiel; beim Anblick solchen Vorganges fühlt man sich nicht nur von Achtung erfaßt für dieses ernste und derbe Volk, sondern man kommt fast auch zu Befürch- tungen vor der Kraft, welche derartige Einrichtungen seinem Heere

geben. | Schulzwang.

Das Prinzip des Schulzwanges is in Preußen seit länger als dreißig Jahren und man könnte sagen seit Friedri dem Großen an- genommen; auch ist das preußische Volk das aufgeklärteste in Europa in dem Sinn, daß der Schulunterricht in allen Klassen verbreitet ist. Die polnischen Provinzen allein leben noch in einer beziehung8weisen geringeren Bildung. Jn Frankreich; wo man alle auf Ferinde Länder bezüglichen Verhältnisse so völlig mißachtet, macht man sich von der Summe geistiger Arbeit, deren Feld Norddeutschland ist, keinen Be- griff. Die Volfks\{ulen sind da in Ueberfluß vorhanden, und während in Frankreih die Zahl der Hauptpunkte geistiger Thätigkeit und geistigen Schaffens sich auf einige große Städte beschränkt, i Deutschland mit dergleichen Heimstätten bedeckt und, um sie aufzuzählen, müßte man bis zu Städten dritten und vierten Ranges hinabgehen. Jh werde kein Gewicht auf die Vorzüge legen, wie sie eine vorgerückte Bildung, welche in dem gan- en Volk verbreitet ist, in die Zusammenseßung des Heeres bringt.

st| es aber nit sonderbar, daß in Frankreich aufgeklärt genannte Personen si gegen ihre Zulässigkeit sträuben? Heißt das nicht leugnen wollen, daß Unterricht und Erziehung die Fähigkeiten des Menschen entwickeln und sein Bewoußtsein durch Verleihung einer höhern Vor- stellung von seinem Werthe erheben? Diese Personen behaupten un- befangen, daß eine Armee von ungebildeten Soldaten, welche aber an den Krieg gewöhnt sind, eine Armee von sogar sehr geshulten, aber der Krieg8erfahrung beraubten Leuten schlagen soll. Gut , ih frage, welcher General einen Augenblick zweifeln würde, wenn bezüglich der physischen Kraft alle Verhältnisse der Disziplin und der Anzahl der Diènstjahre glei, er zu wählen hätte zwischen dem Kommando zweier Armeen, von je 100,000 Mann, von welchen die eine ganz aus Zöglingen der polytechnischWen Schule oder von St. Cyr, die andere aus Bauern von Limousin oder Berry gebildet ist. Wenn er nur den Vorzug darin finden würde, seine Depot-Truppen schneller auszubilden, würde {on seine Wahl nicht zweifelhaft sein. Mehr aber liegt noh darin, daß in rnoralischer Hinsicht die eine Armee zehnfach der andern überlegen sein dürfte. Und in dieser Hin-

ch1 werde ih erwähnen, was mir im August 1866 in Böhmen preu- ische Offiziere und Ee erzählten. Stolz auf ihre Erfolge, maßen sie dieselben großen Theils der intellefktuellen Ueberlegenheit ihrer Soldaten bei und {agten mir: Als nach den ersten Gefechten sich unsere Soldaten zum ersten Mal österreichischen Gefangenen gegenüber befanden, fie dieselben in der Nähe sahen und diese Leute ausfragten, von welchen Viele kaum ihre Rechte von ihrer Linken unterscheiden konnten, war kein Einziger mehr, welcher sih im Vergleich mit solchen Leuten nicht wie einen Gott ansah, und dieses Bewußtsein verdop-

pelte unsere Kräfte. f | | Pflichtgefühl.

ch muß noch eine Eigenschaft bezeichnen, welche besonders das preußische Volk carakterisirt;, und welche zum Wachsthum der mora- lischen Kraft seiner Armee beiträgt, nämlich das Pi tgetiyt. Es ist in allen Klassen des Landes bis zu solchem Grade entwickelt, daß man

3) Tch habe {on oft gesagt, daß in Preußen alle Ehren, alle Vortheile, alle Begünstigungen für das Heer oder diejenigen sind, welche in demselben gedient haben. Wer aus irgend einem Grunde nicht Soldat gewesen is, kommt zu keiner Qs und ist in: den Städten wie auf dem flachen Lande der Gegenstand des Spottes

für seine Mitbürger. | |