1871 / 58 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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überfüllt , daß für die Deputirten , deren Zahl in der Sigung vom 20. mehr als 600 betrug, nur mit Mühe Unterkommen geschafft werden konnte , die Stadtverwaltung mußte die Ab- geordneten bei den Bürgern zwangsweise einquartieren. Es ift daher in Bordeaux vielfach davon die Rede , daß die Kammer nach Paris üÜbersiedeln werde , sobald die Verhandlungen in Versailles zu Frieden8präliminarien führen sollten. Herr Thiers werde in diesem Fall das »Palais Royal« beziehen , das einst von Louis Philipp vor dessen Thronbesteigung und zuleßt vom Prinzen Bonaparte bewohnt war, und dessen Namen in » Palais National« verändert werden soll, Durch cinen Brief, den ein Soldat der französischen Ost- armee an das Journal »Le Frangais8« geschrieben hat, ist die Aufmerksamkeit noch einmal a das SchicKtsal der verloren gegangenen Fahne des 61. Regimentes gelenkt worden. Wir berichteten, daß diese Fahne nicht erobert, sondern unter den Leichen preußisher Soldaten und unker Schwerver- wundeten gefunden wurde. Der Finder war ein französischer Soldat. Als der jüngere Garibaldi von der Sache erfuhr, wünschte ex die leichten Spiels erworbene Tropháe in seinen Besiy zu bringen. Er bot dem französishen Soldaten 200 Franken und eine Stellung als Offizier bei dem Montirungswesen, wenn er die Fahne den FJtalienern überlasse. Der Franzose wies diesen Antrag entrüstet zurück und berichtete die ganze Angelegenheit dem fran- “zösischen Journal, von dem sie veröffentliht worden ist.

Von der I[. Armee. Die Truppentheile der Il. Armee verbrachten die Zeit des Waffenstillstandes unter einem ZJu- sammenitreffen von günstigen Umständen ; sie waren zum größten Theile in Kantonnementsstellungen, .die, was Wohnüng und Verpflegung anbelangt , die besten in ganz Frankreich sind; fie befanden sich in einem Klima , das von Anfang

ebruar e. an die mildeste Temperatur und warmen

onnenschein gezeigt hatte. Daß diese zugleich auch den Frieden in das Land bringen möchten, dieser Wunsch nahm in den Bewohnern der Städte und des platten Landes den Cha- rakter der Gewißheit an, und vom ersten Tage des Waffen- stillstandes behandelten sie den deutshen Soldaten , der bei ihnen im Quartier lag, niht mehr wie einen Eindringling, wie eine Last, sondern wie einen Gast, den sie Jich zu Tische geladen hatten und für den fie jeßt Alles hervorholen , was nur Küche und Keller, je nah den Ver- hältnissen, bieten konnten, während fie früher inmitten der Feindseligkeiten für den feindlichen Soldaten nichts besaßen, um diesen nähren und tränken zu können. Es ist dies ein charaf- teristish nationaler Zug der Franzosen , daß sie der Erfüllung von Verpflichtungen gegen unsere Truppen den Anschein einer

ewissen Großmuth verleihen , natürlich weniger in Rücksicht für unsere Landsleute, als vielmehr aus jenem roeichlichen Gefühle, das fie die rehtlichen Verpflichtungen erst ver- golden und versüßen läßt. Nach gerade werden wir den Franzosen völlig unbegreiflih. Daß wir eine bessere Armee, bessere Generale, als sie, hatten, das fangen siejeßtan, einzugestehen, daß sie besiegt werden konnten, das fühlen sie namentlich da, wo es für sie am fühlbarsten ist, an ihrem Gelde, daß aber jeßt jeden Morgen um acht Uhr unsere Infaniterie, unsere Kavallerie , unsere Artillerie zu allen Thoren der Stadt hinaus auf die freien Pläye ziehen und dort mit einem Eifer exerziren und manövriren, als ob sie den Feind vor sich hätten, daß täg- lich zweimal auf den mit Bäumen bepflanzten Plätzen der Stadt, den sogenannten Mails, auf den Boulevards unsere Unteroffiziere die Soldaten exerziren, wîe zu Hause, daß sie dieselben Schritte wie Grifse üben lassen mit Unermüd- lidkeil und seltener Ausdauer, daß der Unteroffizier einem ganzen Quge den Müßensig so lange rangirt , bis er durch die ganze Reihe egal ist das ist ihnen unbegreiflich, unfaßlich, dafür haben sie kein Organ , weil sie selbst keine geistige Zucht besißen ; sie schen nur Automaten vor sih und verkennen, daß diese Marschschritte, diese Grisse, dieser gleiche Müßtensiß Aeußerungen derselben Geister sind, welcher die Heere dirigirt und über die Völkergeschicke entschieden hat. Man liest den Leuten, wenn man sie bei den täglichen Exerzitien unserer Truppen beobachtet, die Frage von den Gesichtern ab: Wozu macherk sie nun das noch? Sie haben do den Effekt weg sie haben uns doch besiegt wozu noch diese tägliche Uebungen ? Das eben ist das unterscheidende Merkmal zwischen den zwei Nationen, daß das LebenLelement der gallischen nur allein der Effekt ist, daß mit der Erreichung desselben für ihn Alles errei is, während der deutsche Geist jener sicheren Wirkung nachsirebt, die allein aus ciner treuen Pflege, der. dieselbe be- dingenden Ursachen zu errcichen ist. Zu diesen gehören die täg- lichen Uebungen, denen man hier am Ufer der Loire mit dem- selben Pflichteifer obliegt, wie vielleiht daheim an der Weser oder Weichsel. Täglich kamen neue Ersaßmannschaften an und die Corps befinden sich jeßt in einer Vollzähligkeit, wie sie viel-

E R Pini etn ies A : Tre D s A A L en R E M ET r P Es - t A E E E E E s L A H L A N E E E Mp T E” ETE TEEEETRINENTETTE I A Ee wRTETT D Teer, L “t: S oe p DTE Taf d @ p ck51 E d A Bes Seit 1 4 79 S S E B I bes N Es bs E is ——— E A E E 1D E L L E E an Lide O A R E u E 01 M E SD Ee D E 2 l) S Oie 2 Oa l Va N: S E enr P Ps 2 E E s A e T B tif e Bt E T: 2 A p E L Ne ini V9 E E S A Ie aab Pee E e E A E Cd D L N D E a r f r A A Tas M K E cen ae C I P: L2 Theis E R R Et E E E E R ; I j S Si Mes s

leiht nur noch vor den großen Akticzen des August gewesen waren. Die regelmäßige Theilung zwischen Beschästigung und Ruhe im Verein mit dem milden, angenehmen Klima und der guten Verpflegung bekömmt unseren Truppen vor- trefflich, so daß eine Fortseßung des Feldzuges mit vollkommen ungeshwächten Kräften vor sich gehen könnte. Wenn dazu vor- läufig auch keine Aussichten vorhanden sind, wenn die Friedens- stimmung die herrschende ist, so möchte man wegen der Un- berechenbarkeit des französischen National-Charakters doch vor einer allzugroßen Friedens®§seligkeit warnen. Der Frieden kann nicht ausbleiben, aber vielleicht gehen ebenso einem endgiltigen Abschlusse noch stürmische unvorhergesehene Phasen voraus, die das allerseits erhöhte Ziel in cbenso nahe Aussicht stellen, als fie es derselben entrückt zu haben scheinen. Die nächsten Tage find für Frankreich von ungeheurer Bedeutung, die Franzosen sind \ich dessen auch bewußt und in einer sieber- haften Aufregung. In den lehten E wurde man überall, in den öffentlichen Lokalen, in den Läden, selbs wenn man nur nach einer Straße frug, mit der Frage angegangen : Ob denn der Friede noch nit unterzeichnet sei? Man darf daraus allerdings nicht auf das ganze Land schließen und nicht ver- gessen, daß man in der Touraine, unter dem lebenslustigsten Volke von ganz Frankreich ist, das neben dem großen nationalen Interesse doch noch einiges anderes für unsere Armee, unsere Offiziere, unsere Generale, namentlich für den Führer der zweiten Armee, den General-Feldmarschall Prinz Friedrich Carl übrig - behalten hat. Sie erschen aus den Zei- tungen, aus mündlichen Berichten, daß Se. Königliche Hoheit öfters Ausflüge in die Umgegend macht, daß er in den Straßen der Stadt promenirt, daß er dieses oder jenes merkwürdige Denk- mal oder Institut besucht habe, aber sie erkennen ihn aus den Offizieren der Armee nicht heraus, und bedauern unend- lih, daß man in Preußen keine Uniform trüge, an der man, wie bei den Franzosen , den Oberbefehlshaber einer Armee sogleich erkenne, aber ihr Interesse, den Feld- herrn zu sehen, der ihren Armeen so tiefe Wunden geschlagen, wächst dadurch nur noch mehr. Die Nachricht, da

der Kronprinz der Stadt Tours seinen Besuch zuge- dacht habe, brachte die ganze Stadt in Alarm. Vergangenen Sonnabend A Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz in Tours ein. Jn Höchstseiner Begleitung befanden sih der kommandi- rende Genecal des V. Armee - Corps, General von Kirchbach, der Hofmarschall Major Graf zu Eulenburg, die persönlichen Adjutanten Major v. Hahnke, Major Mischke, der Kommandant des Kronprinzlichen Hauptquartiers, Major v. Winterfeld, in Begleitung des Generals v. Kirhbach Major Mantey. Se. Kai- serliche Hoheit hatte von Versailles aus einen Ausflug gemachk, um die Scblösser an den Ufern der Loire zu besuchen und war Freitag, den 17., Abends in Blois eingetroffen, wohin zu Seinem Empfang von Seiten des General - Feldmarshall8 der Haupt- mann Steffen vom großen Generalstabe entgegengeschickt wor- den war. Sonnabend Morgens besuchte der Kronprinz das Schloß von Chambord, bekanntlich Eigenthum der leyten Sprossen des älteren Qweiges der französischen Bourbons, dann ging er nach Chaumont. Dasselbe gehört cinem Vicomte de Walsh7 der Besißer gab sich die Ehre, Höchstdemselben auch Cice- rone zu sein; darauf wurde Chenoncun, der Liebling8aufenthalt Franz I. und Catharina's von Medici, jeht einer Madame Pelouye gehörig, besucht, und zulegt Amboise. Am Abend er- folgte die Ankunft in Tours. Seine Kaiserliche Hoheit der Kronprinz-Feldmarschall dinirte im Marschallate bei Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen-Feldmarschall ; am nächsten Tage besichtigte der hohe Gast die Stadt Tours und machte des Nachmittags in Begleitung Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Carl einen Ausflug nach den Schlössern Azay-le-Rideau und darauf nah Château Villaudoy. Besißer der erstern ist ein Marquis de Biarcourt, des leßtern ein Herr d'Hingerlan, und sämmtliche Schlösser bieten sowohl durch ihre Lage als durch ihre historischen Erinnerungen viel Bemerkenswerthes dar. Sonntags, den 19., frühstückte und dinirte der Kronprinz bei dem Prinzen Friedrih Carl und trat Montags, den 20., früh 8 Uhr über Blois die Rückreise nah Versailles an.

Der in Colombier aufgestellte Park der Bourraki- {en Armee besteht nah dem «Nouv. Vaud,e aus 24 12Pfünder-Kanonen mit 69 Munitions8wagen, 2 8-Pfünder- Kanonen mit 125 Munitionswagen , 115-4-Pfünder-Feldge- {hüten und 16 Gebirgskanonen mit -186 Munition8wagen, 19 Mitrailleusen mit 18 Munitiondwagen, 78 Jufanterie- Munitionswagen, 6 Telegraphcn-Geräthwagen, 34 Wagen mit Ausrüstungsgegenständen, v1 Feldschmieden, 53 verschiedenen Batteriewagen, 73 Paärkwagen, 13 Train - Fourragewagen, 121 verschicdenen -Requisitonskarren, 26 Ersaylafetten, 8 Genie- Parkwagen und 528 verschiedenen anderen zwei- und vierräde-

rigen Fuhrwerken.

Der planmäßig um 5.15 Uhr Vormittags ankommende Courier-Qug aus Eydtkuhnen is gestern 35 Stunden verspätet hier eingegangen.

Straßburg, 21. Februar. (Straßb. Ztg.) Gestern kam eine Deputation der Mülhauser Handelskammer hier an, um mit Rücksicht auf die bevorstehende Vereinigung des Elsasses mit Deutschland dem Civil - Kommissariat die Wünsche und Vorschläge der Mülhauser Jndustrie zu unterbreiten. Ein Theil dex Deputation is} heute nah Versailles, der andere nah Berlin weiter gereist. Auch aus Gebweiler ist eine Deputation von Fabrikanten hier eingetroffen.

Die Einlaßkarten zur Besichtigung der Citadelle und der Festungswerke bringen noch immer einen Ertrag von meh- reren Thalern täglich ein. Die ganze Summe, welche aus dieser Quelle den Nothleidenden Straßburgs zugelassen ist, be- läuft fih gegenwärtig auf 54,012 Fr. Der bei weitem größte Theil stammt natürlich aus der Zeit des großen Fremden- zudranges unmittelbar nach der Kapitulation.

Hessen. Darmstadt, 25. Februar. (Darmst. Ztg.) Die Qweite- Kammer schloß heute die Berathung über den Ge- seßentwurf über die Zusammenlegung der Grund- stüct e. Die durch die Anträge der Abgg. von Biegeleben und Krämer entslandene Streitfrage, ob an die Stelle des, in dem Entrourf als Rekursinstanz festgeseßten Administrativjustizhofes etwa der Bezirksrath oder eine besondere Landesbehörde zu seßen sei, wurde im Sinne der Regierungsvorlage entschieden. Eine Diffe- renz, welche bezüglich des Gesegentwurfs Über die verbindende Kraft der Immobiliarveräußerungs-Verträge zwischen der ersten und zweiten Kammer bestand, wurde von leßterer heute durch Beitritt zu den Beschlüssen des anderen Hauses aus- geglichen. Am Schlusse der Sißung erledigte die Kammer noch einige von oberhessischen Abgeordneten gesiellte Anträge, welche sämmilih Eisenbahnprojekte zum Gegenstand hatten.

Bayzeru. München, 25. Februar. (A. A.) Das Be- finden Sr. Majestät des König8, welcher an katarrhalischen Afffektionen litt, hat sich wesentlich gebessert. Se. Majestät wird daher demnächst im Stande sein die regelmäßigen Audien- zen wieder aufzunehmen.

(A. Abdztg.) Die Zahl der Eisernen Kreuze, welche an Angehörige der bayerischen Armee verliehen worden sind, beläuft fih bis heute auf 435, nämlich 11 solche I. Klasse und 424 I1I. Klasse. Mit den leßtern find dekorirt: 3 Königliche Prinzen, 59 Generale und Stabs8offiziere, 203 Oberoffiziere, 139 Unteroffiziere und gemeine Soldaten, 20 Nichtkombattan- ten (Militär- und praktische Aerzte, Militärbeamte und Milt- glieder der freiwilligen Krankenpflege).

Aus dem Wolff schen Telegraphen-Büreau.

Thorn, Montag, 27. Februar. Heute Vormittag hat sich das Eis auf der Weichsel in Bewegung geseht. Das mittlere e der Über dena Fluß führenden Brücke ist vollständig zerstört. i

Schwerin, Montag, 27. Februar. Der Großherzog hat folgendes Telegramm an die Großherzogin gerichtet: BVer- jailles, 26. Februar, Abends. Die Friedens8präliminarien heute Mittag unterzeichnet. Das Nähere in den offiziellen Telegrammen. Gott die Ehre, der den Sieg gegeben. Ueber Einmarsch morgen Bestimmung.

Wien, Montag, 27. Februar. Die Partei der Deutsch- Nationalen hielt gestern im Saale der Handels8akademie eine Versammlung ab, an welcher gegen 300 Personen, darunter mehrere Reichsrath8abgeordnete, theilnahmen. Göllerih aus Wels referirt über die Stellung Oesterreihs zum neuen deutschen Reiche. Derselbe \{lägt eine Resolution dahin vor, daß man die Erxungenschast der deutschen Einheit freudig begrüße und in derselben keine Gefährdung der österreichischen Interessen erblicke, sondern vielmehr die Beziehungen zu Deutsch- land dur ein inniges Bündniß mit demselben auf völkerrecht- lihem Gebiete erhalten und befestigen wolle. Die Resolution ird ohne Debatte angenommen. Anläßlich des 2. Punktes der fagesordnung, betreffend die Stellung der Deutsch - Oester- reicher, ssricht sich der Referent Kopp entschieden gegen den Föderalismue qus und protestirt gegen weitere stüweise systemlose Konzessionen an die Polen; er fordert ent- weder die Einfügung Galiziens in den Gesammt - Organis- mus oder die Gewährung einer Sonderstellung Galiziens nach Ausscheidung der deuischen Theile der Herzogthü- mer Ausshwiß und ZJator. Gegen Leßteres erhebt sich eine starke Opposition der Anwesenden. Professor Harum beantragt, über die auf Galizien bezüglichen Punkte der Resolution zur Tagesocdnung überzugehen. Dieser Antrag wurde abgelehnt, dagegen der Antrag Kopp's mit allen

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Unterzeichnung der

T E S I T I E NDEE E I E E T E Ta EETE St-P e het B L E L D 8E 7s E É i M4 E M E E F

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gegen 12 Stimmen angenommen. Granitsh referirt Über das Verhältniß zu Ungarn. Derselbe hält die Jn-

stitution der Delegationen für unzweckmäßig und is der-

Ansicht, daß eine verfassungsmäßige Aenderung anzu- streben sei. Der Antrag wird gegen 3 Stimmen Minorität angenommen. Schließlich referirt Menger über die Organi- sation der Deutschen in Oesterreih. Derselbe beantragt, die Mitglieder des Vercins möchten in Wien, wie in den Pro- vinzen thätig mitwirken, um in Wien ein Parteiblatt zu grün- den, sowie ferner freiwillige Beiträge aufbringen, um die Auslagen für die alljährliche Berufung des Vereins zu decken. Auch dieser Antrag wird angenommen.

Brüssel; Montag, 27. Februar, Morgens 2 Uhr. Die t Friedenspräliminarien hat gestern den 26. zwischen 5 und 6 Uhr Nachmittags, stattgefunden. Wie schon gemeldet, geht Elsaß und Deutsch-Lothringen mit Mey in deut- \hen Besiß über, während Belfort an Frankreich zurückgegeben wird. Die Kricgs8kostenentshädigung von 5 Milliarden &rancs wird innerhalb dreier Jahre abgetragen, während welcher fran- zösische Festungen und Gebietstheile von deutschen Truppen ok- kupirt bleiben.

Brüssel, Montag, 27. Februar, Morgens. Da in derx verflossenen Nacht 12 Uhr der Waffenstillstand ablief, und die Ratifikation - der gestern unterzeichneten Friedenspräliminarien Seitens der Versammlung in Bordeaux vorbehalten werden mußte, so is eine Verlängerung des Waffenstillstandes bis zum 6. März gleichzeitig mit der Unterzeichnung der Friedens- präliminarien stipulirt worden. Der Einmarsch der deutschen Truppen in Paris steht bevor. Wie es heißt, werden zunächst zwei deutsche Corps einrücken.

Florenz, Montag, 27. Februar. Wie aus Rom ge- meldet wird, soll Cochin zum französischen Gesandten am päpstlichen Hofe designirt werden. Die Verhandlungen in der tunesishen Frage dauern fort.

Verkehrs- Anftalten. Kopenhagen, 25. Februar. Der Sund hat sowohl nordwärts wie südwärts wieder offenes Fahrwasser. Der hiesige Hafen ist mit geborstenem Eise angefüllt.

Fortsegung des Nichtamtlichen in der Weilage.

Königliche Schauspiele,

Dienstag, 28. Februar. Im Opernhause. (47. Vorst.) Mit den neuen Arrangements der Bilder von Berlin und Paris. E und Flockx. Komisches Zauber-Ballet in 3 Akten und

Bildern von Paul Taglioni. Musik von P. Hertel. Topase: Frl. David. Eine Nereïde: Frl. Forsberg. Flick: Hr. C. Müller. Flock: Hr. Ehrich. Anfang 7 Uhr. M.-Pr.

Im Schauspielhause. (58. Ab.-Vorstellung.) Goftsched und Gellert. Charafterbild in 5 Akten von Heinrich Laube. Gellert: oe Me as Stadttheater in Leipzig, als Gast. Anfang

2 „Pu.

Mittwoch, 1. März. Jm Opernhause. (48. Vorst.) Der Troubadour. Oper in 4 Aften nach dem Jtalienishen. Musik von Verdi. Ballet von Paul Taglioni. Leonore: Fr. Mal- linger. Azucena: Frl. Brandt. Graf Luna: Hr. Schelper. Manrico: Hr. Woworsky. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Im Schauspielhause. (59. Ab.-Vorst.) Magnetische Kuren. Lusispiel in 4 Aufzügen von F. W. Hackländer. Anf. 7 Uhr. Mittel-Preise.

Produkten- and WWaaren-Börse-. EFerlin, 27. Februar. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Poliz. Präg.)

Von Bis | Mittel Von | Bis |Mitf. i {hz [aw [nf [hr jag. bf. [tbe |ag.|pfs ag. [pfen [pf jege [Pf Weiz. Sch 2/16! 3j 3/15|—| 3/— 8| Bohnen Miz.| 8 10 8/11 Roggen 2/ 2 61 211/11/ 2 7| 3|Kartoffœin 16 2— 18 gr. Gerste | 1113| 9} 2| 7| 6] 1/25 8|Rindf. Pfd. | 4—| 6—j 5 3 Haf 1z. W.|-—|—|—|—|—|—|——|—|Schweine- aler ¿zu L.|—/28| 9| 1111| 3} 1 5—| deisch 5—| 6| 6} 5/10 Heu Centn. |—|—|—|——|—|—|—|—|Hammelü. | 4 6 5| 6} 4/110 Stroh Schck.|—|—|—|—|—|—|—|——|Kalbfeisch | 3| 6) 6— 4/8 Erbsen Mtz.|—| 6|—!—| 8|—|—| 6| 8| Butter Pfd.| 9—112/—1i0| 6 Linsen —| 7\—} —(10|—|—| 8| G6| Eier Mandell 7|—} 8| 6] 7/10

Berlin, 27. Februar. An Schlachtvieh war aufgetrieben: Rindvieh 1833 Stück, Schweine 4172 Stück, Schatvieh 3515 Stück, Kälber 835 Stück.

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