Nachr. “, bis und sih dan Nachträc Bulletin z Yacht .C Sr. Königlich Verdauungsf|ti heißen und er Gibraltar ar während des bessert. Der leidlih guter
x Altée- und die He den Besuch Marie vo lichen Hohei
“ Friedrich «hrer Dur burg-Nud:- Schwarzbur
Vom ?2'
Ï Königlichen Me roßherz
Se. Hc Majestät. Hälfte des während Jhr Witterung c woselbst zur Prinzessin Höchstderen T genommen ha
Hambu man: Die À seit einer Re| mängelt worî Q regelmäßig 1 d | tritt, währen! stets einen U liefert hat. Sißung seh welche richtig druck kemme. einen Ausschu 1) ob es außerordentliche a *am von den U s Be A M T L «f Uebershüsse (05, “Rest der U ber, pr” zu verweaäden; 3) etwa nah der Nicht. machuna des Bud abgescktäßt, alstan eixes Recynungsja' gaben des zweitns Jahren aber zwe/ mäßigen Ausga frübßerer Jahre z Sicherung dec L des Einkommez Nach einem * \{chuß nunmehr: .« veranlassen zu wo! * aufgemacht und : in der Nichtung Budgets die E Verhältnissen e1 Ueberschuß, odêr Einnahmen unb gestellt werde.
Straßbu Bezirks- Amt bringt eine T Großherzogl miton fürs Elsaß Lothringen
Deutsch - D Tommissar für Ost: Kolonialblatt z1 Sansibar, 1. Augus disher Sprache), erlc
Auf Grund eines vertreter Sr. Maj #6 der englisch: ostafri biermit wie folgt Lande in GCuren Hc Station vorzuzeigen Stempel versehen, Grlaubniß giebt, Monate, vom Gewehr nicht vor( Gebühr von 25 Tage dieser Beka \stempelten GeweF ohne eine Gelda!” habt, kommt dal laubnißs{ein, den. der ein neues Gen ebenfalls vorzuzeige neuen Gewehrs ift thümer eine Ge Hinterlader-Gemw« stattet, im AUgen NBorderlader aus0 auf der Station Hinterladers gefu)
Kamerun Graf Pfeil ha
Die nach §. 22, Januar d. J Einfuhr und Aus' Veizeichnisse über Erzeugnisse müsse Waarenmengen u päischen Marktyr der Werthangabe! Handlungen greife Strafbestimmungi
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i ie? beißt, während diè.jenseits der Freundsckafts-Insel
R Ningtehende (ey Nort „Havelbrücke" trägt. ca L cue
R R T a E erun dea sbusvturenreihen
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L Doriifus 16 Shhlosses. Ee 9 O d Armen i 8 kahl und unfertig erscheinen. L 1
L S tio Pet g e pla GE io mit
i bhelfen, daß hohe Kandetader
a Lit Grückenpfeiler \{müdcken. Ge tin
Wünschen Sr. Majestät des are E I g igs
i R i Soldate :
E Spo cricbun N ter Stadt Potsdam hatten. Mit
Beziehungen zu ] 0 1
O n rigbride E ealuend. krönen a, De i zwei mächtige Granitobelisfen, die, im S1y Se : q E oben mit reihem Kapitäl und. Kronen av\chtte n Ua l ile bronzene Kartuschen zetgen, welche die Reliefbildni} A O ter tragen, e deren Redierung der Îrât Kaiser
0 Dlendet wurde. Der Wbelisl mil de ! l Se T ift fankirt von den [ebendgroßen Pronzenen Hn E
ä l x Zeit der Befreiungékriege und e Tiche A S Zur Rechten und Linken von dem Bildniß Sr. Majestät des Kaisers WilhelmI1I. steht der sblanke Ulan mil seiner Lanze im Riemen und E L T Ie Ran L tü Marinesoldat. Auf der „Havelbrüce verleiten R Taßen Kriegergessalten na der Regierungézeit ihrer Herrscher
i ise: Brandenburger Dragoner mit geschuitertem E r Kurfürst Friedrih Wilhelm —, A st mit der Lunte in der Hand, bereit, den neben ihm stehenden 9 törser zu bedienen — aus der Zeit König Friedri 8 I. —, ein Vertreter 8 Riesensoldaten König Friedrich Wilhelms I. als {chmudchcker e - gardist mit der noch jeßt gebräuchlichen hohen Blechmüße a er Husar aus der Zeit König Friedrih's IL, durch lebhafte Ha ung jene allzeit kampfbereite Generation kennzeihnend — das find die d ) Typen des brandenburgisch- preußischen Soldatenstandes, welche Professor Herter verkörpert hat. Den Abschluß der Hapelbrüde würde e allegorische, aus Marmor gemeißelte Gruppe bilden, die den Po q der zum Flusse hinobführenden Treppe einnimmt — eine hingezger e Frauengestalt personifizirt die „Havel“, als Wahrzeichen der marki a Heimath \{chmückt deren Haupt ein Fichtenkranz, thr rechter Arm hält ein Füllhorn, das die Erzeugnisse ihres Werder umschließt, ein Putto
spielt mit dem reihen Fruchtsegen, während ein anderer das mit
Fischen gefüllte Ne, welches die Linke der Havel kbält, wißbegierig untersucht. 2
Augsburg, 1. Oktober. Der hiesige Bürgervere ên hat, „W. T. B.“ zufolge, zur Veranstaltung einer allgemeinen M oltke- Feier ein Comité eingeseßt, welches dur Mitglieder aus allen Schichten der Bevölkerung verstärkt werden foll.
Karlsruhe, 1. Oktober. In der vergangenen Nacht fand, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, in dem Luftkurort Schön- wald ein größerer Brand statt, dur welchen 12 Wohnkbäuser zer- ört wurden. 21 Familien sind obdaclos; ein Verlust an Menschen-
leben ist nit zu beklagen.
Bremen, 2. Oktober. (W. T. B.) Die Rettungsstation riedrichs\chleuse telegraphirt: Am 2. Oktober von dem auf iesiger Rhede gestrandeten Schiffe „Einigkeit“, Kapitän Haak,
3 Personen durch das Rettungsboot der Station gerettet.
Wien, 1. Oktober. Ueber das Bild, welches die Stadt bei der heute erfolgten Ankunft Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm bot, entnehmen wir der „Presse“ Folgendes: Cinen glänzenden Anblick gewährte der Nordbahnhof und seine Umgebung. Beim Ausgang vom Hofwartesalon erhoben sich weiße und gelbe
enmasten in Form von mächtigen Hellebarden, an deren Enden aao malen n Embleme und Fäknchen angebracht sind. Am NAusgang des sogenannten Kaiserhofs standen zwei mii Neisfig ver- kleidete Obelisken, in der Mitte mit dem deutschen und dem öster- reihischen Wappen geziert. Der Bahnviadukt daselbst war mit Draperien geschmückt, ebenso die in den Prater führenden Viadukte. Kleine? Fähnchen flatterten auf der Balustrade des Bahnhoféëgebäudes.
Fn der Praterstraße hatten die Flaggen-Allee dur den Fahnen- \{mudck, der rechts und links an den Häusern sichtbar wird, eine \{chne Bereicherung erfahren. Die Balkons waren fast durchweg mit kostbaren Teppichen behängt, daneben gab es Blumen- und anderen Schmuck, während von den Dächern lange Fahnen wehten. Wohin man blidckte, zeigte sh überall das lebhafteste Bestreben, das herrliche Straßenbild dur würdige Beiträge zu vervollständigen, und man muß sagen, daß dieses Bemühen von wirkungsvollem Erfolg gekrönt war. ; :
In der Asperngasse zeichneten sich besonders das „Hotel de l Curope und das „Hotel Kronprinz“ Mächtige Fahnen \chmüdckten die Gronten und Reisigguirlanden zierten die Fenstergalerien. Das „Hotel Kron- vrinz® präsentirte sih in reihster Teppichdekoration und eine Fludit kleiner Fähnchen rahmte die einzeinen Stockwerke sowie das Da(- gesimse ein. E
Der Effekt, welhen Praterstraße und , Asperngasse ausübten, wurde jedoch weit übertroffen, wenn man die Atpernbrücke passirte und den Blick die Ringstraße hinauf nach dem Swarzenbergplaß lenkte. Einer langen Halle gleih zog fich der Weg bin, überdacht von reisig- und flaggenges{mückten Bogen, deren erster als porta triumphalis an der Zollamtsbrüde sich ertob. Zwei mäwtige, reisig- umwundene Pfeiler, von dem österreichischen Doppeladler gekrönt, werden dur Querbalken verbunden, in deren Mitte das öôster- reihishe Wappen, umgeben von Reisig und Bändern in den Wiener Farben, prangt. Die Balken iragen außerdem drei Flaggen- moste mit vergoldeter Kuppel. Diese herrlihe CEinfahrtsballe erhielt vom Parkring ab eine Folie dur das glanzvolle, reiche Festgewand, welches die Palais angelegt haben. | : 0
Au der Schwarzenbergplaß prangte in festli@em Kleide und vom Palais des Erzherzogs Ludwig Victor flatterten herabwallende Fahnen. Sehr \ch{ön präsentirte sih auch das reih drapirte Gebäude der Staatseisenbahn-Gesellschast. i N :
Das Burgthor, vor welchem ‘auch eine Tribüne errihtet war, zeigte auf dem linken und rechten Flügel Flagggenmaste für die Kaiferfstandarten. i, : :
Eine würdige Fortseßung der im Festglanze erstrahlenden Ning- straße bildet die Babenberger- und Mariahilferstraße. Ihren Abschluß fand die Straßendekorirung durch die vor der Linie befindliche porta triumphalis, L
Auch die Vororte hatten den Flaggenschmuck der Fabrstraßen durch eine festlihe Auéstattung der Häuser bereihert. Weiße Flaggen- stangen reihten sich in kurzen Intervallen auf der Schönbrunnerstraß? aneinander. Der Westbahnhof hatte sich besonders \{chön ge\ch@müdt. An der Vereinigung der Posistraße und der Hosstrafe zum Schön- brunner Schlosse sah man den leßten mit Reisig umwundenen Mast.
Aarau. Dem „LTüsseld. Anz,“ zufolge verlautet, daß Erz- herzog Franz Ferdinand d’Este die Absicht habe, die Stamm- burg des österreihishen Kaiserhauses, die im Kanton Aargau gelegene Habsburg anzukaufen und erneuern zu lassen. Zu diesem Zweck irafen vor einigen Tagen zwei Ubgesandte des Erzherzogs in Sckinznach ein und unternahmey am nächsten Tage den Aufstieg auf die Habsburg, die sie aufs eingehendste in allen Theilen besitigten. Die beiden Herren legten Zeihnungen urd Pläne der altehrwürdigen Burg- an. Schon Kronprinz Rudolph trug \ih, nah einem Besuch der Habs- burg, den er in Begleitung des Grafen Potocki und zweier Offiziere unternahm, mit der Absicht, das Stammscloß seiner Kaiserlichen Ahnen anzukaufen und vor dem gänzlihen Verfall zu cküßen. Die
in Südwest - Afrika Folgendes: In Anfang Sonnenuntergang bis auf i tul ) Sonnenaufgang wurden im Juli d. J. fast regelmäßig 4 Grad bis 7 Grad unter Null festgestellt. In Hoachanas und anderen Orten wird in den von doctigen Fremden bewohnten Häusern andauernd ges
Habsburg befindet sich in gänzliche m Virfall ; bon den fünf Thürme der alten Burg ragt nur no in die Lüfte. jeßt Holztreppen in die haltene Zimmer, _Ru l i dient heute als Os Es ist ein großes, weites Gemah mit rauchges{wärzten Wänden. 1 Z und \{chüttelt die Rahmen, deren Scheiben längst zertrümmert und nit wieder erseßt sind. In den unteren Räumen sieht es noch trauriger ars. Die Treppe ist heute nur noch eine Art Leiter, den Fenstern feblen die Scheiben, die Wände sind kahl uxd lassen, da Kalk und Mörtel abgeb*öckelt sind, die nackten Mauersteine seben. Aber die Mauern sind drei Meter dick und widerstehen den Einflüssen der Zeit
ch einer, und au dieser voller Breschen Statt ver ehemaligen steinernen Stufen führen Räume hinauf. Das einzige er- das angebli Rudolph von Habsburg bewohnte,
Der Wind \treiht durch die Ferstergitter
und des Wetters.
Südwest-Afrika. Ueber die Witterungsverhältnisse entnehmen wir dem „Deutsch. Kol.-Bl.“ Namaqualand fil seit fast regelmäßig naŸ untec Null. Kurz vor
Damara und Juni d. J. das Thermometer 7 Grad R
heizi, und Reisende fanden, daß ihr Wasservorrath in den mit- geführten Wassersäken bis gegen 11 Uhr Morgens noch gefroren blieb. Allerdings {eint das diesjährige Winterklima jener Geo biete ein ganz besonders ftrenges gewescn zu sein, Wähs- rend durch anhaltende starke Sommerrecen der Grasbestand ein reihliber ist und an Wasser kein Margel besteht, find bei den Eingeborenen, die in der Nähe der Flüsse an- gesiedelt waren, ausnehmend viel Fieberkrankheiten mit tôdtlichem Auëgange vorgekommen. Als weitere Folge der veränderten Witterung wird das starke Auftreten der Pferdekrankheit angesehen. Man Idäbt die ' Zahl der in Damara und Namaqualand an diefer Krankheit gefallenen Pferde auf mindesiens 1500 Stü,
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Budapest, 2. Oktober. (W. T..B) Jm Abgeord- netenhause legte der Finanz-Minister Weckerle das Budget für das Jahr 1891 vor. Dasselbe enthält ordent- lihe Ausgaben in der Höhe von 342571 190 Fl., um 11 750 432 Fl. mehr als im Vorjahre, vorübergehende Aus3- gaben 8130672 Fl, um 1656 211 Fl. mehr „als im Vorjahre, Jnvestitionen im Betrage von 11 781 737 Fl, außerordentlihe gemeinsame Ausgaben 6 520 944 Fl. Die ordentlichen Einnahmen sind mit 363 490 338 Fl. eingestellt, um 15355 418 Fl. höher als im Vorjahre, die vorüber- gehenden Einnahmen betragen 5 518 245 Fl., um 1 653 427 Fl. weniger als im Vorjahre. Die G:\sammtausgaben belaufen sich auf 369004543 Fl., die Gefammteinnahmen auf 369 008 583 FLl., es schließt also die Bilanz mit einem Ueber- \{chuß von 4040 Fl. Die ordentlihe Gebahrung enthält 349 571 190 Fl. Ausgaben unv 363 490 338 Fl. Einnahmen, zeigt somit einen Uebershuß von 20919 148 Fl. :
Die S{hlußrechnungen für tas Jahr 1889 schließen mit einem Uebershuß von 71/z Millionen, während das Finanzgeseß für 1889 ein Defizit von 6 Millionen in Aussicht nahm.
(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
e
hiesige Königliche Bühne bearbeitet von Paul Taglioni. Zum Schluß: Wiener Walzer. ——— von L. Frappart und F. Gaul. gestellt von Joseph Bayer.
Gab E A L E E P R
Wetterbericht vom 2. Oktober 1890. Morgens 8 Uhr.
Schauspielhaus. Male wiederholt:
In 3 Bildern Ae Anfang )L, Puppenfee. 196. Vorstellung. Zum ersten | Faßrei Geschichte Gottfrieden’s von L ßreiter und Gaul.
Direktion 1 Julius Frißsche.
Friedrich - Wilhelmfltädtisches Freitag : 42, Male mit durchaus neuer Ausstattuag: Die Pantomimisches Divertissement von Musk von Jos. Beyer. rrangirt von J. Haßreiter, K. K. Hofballetreister
amilien-Nachrichten. Zum T E E T E E E B ARAS R T E E Ei
Theater.
"WENUSI } 4 Statt besonderer Meldung. | M Heute Morgen 4 Uhr entshlief in Warne- F M münde im festen Glauben an den Erlöfer
Stationen. Wind, Metter.
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres\p red. in Millim.
Temperatur
in 9 Celsius
Mullaghmore| 769 |S 2 wolkig Aberdeen . . | 766 |W 3'heiter Kopenhagen .*| 740 |WNW 4Regen St. Petersb. | 745 |WSW 2s[bedeckt Moskau . . 754 |SSW l1hbededckt Cork, Queens- O l T0 IN 1/heiter | Cherbourg . | 769 |NNW dshalb bed. | 762 |NW 5|wollig | 749 |NNW 8|Regen!) 753 |WNW T7/hedeckt Swinemünde | 747 |WSW 8|bedeck12?) MNeufahrwasser| 748 |SW 4\Regen?) 747 |S 4|\bedeckt .. | 768 |SSW 1sheiter 761 |SW 7\woltkig | Karlsruhe . . | 764 |N 7\halb bed.) | Wiesbaden . | 764 |W 4\wolkig | München .. | 764 |S 5\wolfig®) Ghemniß . . | 760 |WSW 4wolkig®) | Beklin ..…. | 754 |WNW 7heiter)) | D} T9 N 1 bededt | Breslau... | 755 |SW 5 Regen
Sle vAir.. | 7710 NO 4bedecki |
2 heiter
Na 1766 [D \till\wolkenlos
Triest. | 764
1) Büen mit Regen und Graupeln. mische Böen. 3) Starker Sturm. witter und Regen. *) Nachts Regen. starker Regen. 7) Nachts stürmisch.
Uebersiht der Witterung.
Gefolgt von fehr starker Zunahme des Luftdrucks,
ist das Minimum, welches gestern über der lag, ostsüdostwärts nah Süd-Schweden
\chritten, an westdeutsher Küste Sturmbdöen aus unter deren Gia-
West und Nordwest verursachend, Auß an der Unterelbe Sturmfluth eintrat. Britishen Inseln herrscht
nächst ostwärts, zunächst über West-Deutschl breiten dürfte. Im deutschen Binnenlande
bBôiges Wetter mit veränderliher Bewölkung und
fnkender Temperatur. In Deutschland
stellenweise Gewitter statt.
Deutsche Seewarte.
Theater-Anuzeigen.
Königlihe Schauspiele. Freitag: haus. 192, Vorstellung, Coppelia. Phan Ballet in 2 Aufzügen von Ch. Nuit A. Saint-Leon, Musik von Leo Delibes,
1
l
2) Stür- 4) Abends Ge- 6) Morgens
bei hohem Luftdruck ruhiges, vielfach heiteres Wetter, welches sch dem-
R h E=4R.
dad Ta) S
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15 E) 18
Nordsee fortge-
Auf den
and aus- herrscht
faden
Operns- tastishes ter und
Berlichingen mit der eiseruen Hand, dramatisirt von Goethe, älteste Lesart, mit Benußung auch der späteren, in 5 Aufzügen eingerihtet und in Scene gelegt vom Direktor Dr, Otto Devrient. Anfang 64 Uhr.
"Sea iberd Opernhaus. 193, Vorstellung. Das Nachtlager von Granada. Oper in 2 Abthei- lungen von Kreußer. Text vom Freiherrn von Braun. Zum Schluß: Die Jahreszeiten. Tanz-Poëm in 2 Akten und 4 Bildern von E. Taubert und E. Graeb. Musik von P. Hertel. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 197. Vorstellung. Geschichte Gottfrieden’s von Berlichingen mit der eisernen Hand, dramatisirt von Joh. Wolfgang Goetkbe, älteste Lesart, mit Benußung au der späteren, in 5 Aufzügen eingeribtet und in Scene gescßt vom Direktor Dr. Otto Devrient. Anfang 6è Uhr.
Deutsches Theater. Freitag : Die Hauben- lere. i
Sonnabend: Faust , L. Theil.
Sonntag: Die Haubenlerche.
Montag: Fausft’s Tod.
Berliner Theater. Freitag: 5. Abonnements-
Vorstellung. Kean. & Sonnabend: Zum 1. Male; Rosenkranz und
Güldenstern. Uriel Acofta.
Sountag: Nachm. 3 Uhr. Abends 7} Uhr. Rosenkranz und
Güldensteru.
Lessing - Theater. Freitag: Das zweite Gesicht. ‘Lustspiel in 4 Akten von Oskar Blumen- thal. Anfang 7 Uhr.
Sonnabend: Die Ehre. Sonntag: Das zweite Gesicht.
Wallner-Theater. Freitag: Gastspiel Felix
Schweighofer's. Zum 4. Male: Aus der Coulissenwelt. Charaktergemälde aus Ferdi- nand Raimund's Theaterleben in 4 Akten von Heinrich a und Alexander Calliano. Musik von Ohne- ora. i Sonnabend und die folgenden Tage; Gastspiel Felix Schweighofer's. Ans der Coulissenwelt.
Victoria-Theatexr. Freitag: Zum 39. Male: Die Million. Modernes Ausstattungsftück in 12 Bildern von Alex. Moszkowski und ch. Nathanson. Musik von C. A. Raida. Ballet von Gredelue. Anfang 74 Uhr.
Sonnabend ; Dieselbe Vorstellung.
a
aus Wien. Dirigent; Hr. Kapellmeister Wolfheim. Vorher: Neu in Scene geseßt: Die Schwäterin von Saragossa. Komische Operette in 2 Akten nah dem Französishen von Carl Treumann. Musik von Offenbach. In Scene geseht vom Regisseur Hrn. Binder. Dirigent: Hr. Kapellmeister Feder- mann. Anfang 7 Uhr. j Sonnabend: Die Fledermaus. Die Puppen- fee.
Residenz-Theater. Direktion t Sigmund Lauten- burg. Freitag: Zum 21. Male: Ferréol. Pariser Sittenbild in 4 Aufzügen von Victorien Sardou. In Scene geseßt von Sigmund Lauten- burg. Anfang 7# Uhr.
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
Belle- Alliance-Theater. Direktion: W. Hasemann. Freitag: Gastspiel von Mitgliedern des Wallner-Theaters. Zum 3. Male: Mein junger Maun. Posse mit Gesang in 4 Akten voa Leon Treptow und L. Herrmann. Musik von Th. Leprez. Anfang 7# Uhr. E Sonnabend und die folgenden Tage: Mein junger Maunu.
Adolph Ernst-Theater. Freitag: Zum 98, Male: Unsere Dou Juauns. Gesangsposse in 4 Alten von Leon Treptow. Couplets von Gustav Görß. Musik von Franz Roth und Adolph Ferron. Anfang 7# Uhr.
Sonnabend : Dieselbe Vorstellung.
Thomas-Theater. Alte Jakobstraße 830. Direktion: Emil Thomas. Freitag: Zum 8. Male: Der Naub der Sabiuerinnuen. Swank in 4 Alten von Franz und Paul von Scchönthan. Jn Scene geseßt vom Ober - Regisseur August Kurz. Anfang 74 Uhr.
Sonnabend; Dieselbe Vorstellung.
Fn Vorbereitung: Die Strohwittwe, Schwank in 3 Akten von Robert Misch und Wilhelm Jacoby,
Concert-Anzeigeu.
Concert-Haus. Freitag: Karl Concert. 1. Wagner- Abend.
Meyder-
Urania, Anstalt für volksthümlihe Naturkunde,
Am Landes-Ausfstellungs - Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Ühr. Täglich Vorstellung im
N vater und Onkel,
2 Die tiefbetrübten Hinterbliebenen. |
M 6 Oktober, Namittags 3 Uhr, vom Trauer- | N hause, Petri-Kirche 9, statt.
unser lieber theurer Mann, Vater, Shwieger-
“der Kirchenrath Frig Bauer, Pastor an St. Petri in Rosto,
im 83 sten Lebensjahre.
T E T r E E A Bee fo R I I E 4 R S A L C R Enn A O I O RE D C 2:
Nostock, den 1. Oktober 1890. Die Beerdigung findet am Montaa, den
5 i I
[E Er E P O
Berltobt: Frl. Maria Winkler mit Hrn. In- genieur Adolf Beyrich (Leopoldshall—CEifenhütten- werk Lauhbhammer). — Frl. Helene Liebau mit Hrn. Stabsarzt Dr. med Ernst Grawiyz (Nitter- gut Cade b. Genthin--Magteburg).
Vereheliht: Hr. Lieut. Willy von Carnap- Quernheimb mit Fil. Marie Tol (Breslau). — Or. Sec.-Licut. von Seydliß-Kurzbah mit Frl, Editha Mars (Kolberg). — Hr. Sec.-Lieut. Fery Frhr. von Edeléheim mit Frl. Thekla von Frerihs (Berlin). — Hr. Prem.-Lieut. Falkenhahn mit Frl. Hèlene Schärff (Brieg). — Hr. Königlicher Landgerichts-Direktor Emil Franzki mit Frl. Elisabeth von Wyszecki (Brieg). — Hr. Marine- Stabsarzt Dr. Rudolf Bassenge mit Frl. Elisa- beth Schubert (Hirs{berg—Kiel). — Hr. Gym- nasiallehrer Wilhelm Leincke mit Frl. Else Tiedes mann (Parchim). — Hr Prem -Lieutenant Willy von Alten mit Frl. Vally Schöpffff (Berlin). — Hr. Amtsrichter Fiedler mit Frl. Klara W:dcke (Frankenstein i. S(hles.).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prof. Dr; MW. Kirchner (Leipzig). — Hrn. Major a. D. von Dtenlelve Mo, — Eine Tochter: Hrn. Cordua (Ruhho}). :
G len Hr. Kgl. Bergrath a. D. Friedr, Roth (Wiesbaden). — Hr. Gutsbesißer Paul Hartmann (Tshech-n). — Hr. Bürgermeister a, D. Max Bürkner (Hannover). — Hrn. Arthur von Schimonsky Tobter Maria (Steblau), — Hr. VFngenieur Karl Nöbbelen (Neuwied). — Hr. Justize Nath Ludwig Weddige (Leipzig). — Frau Anna Wille, geb. Wollanke (Berlin). — He. Stadtrath Nicolaus Martin Witt (Charlottenburg). — Hr. Ludw. Wilh. Victor Germershausea (Branden-
burg a. Ô.). Nedacteur: Dr. H. Klee. Berlin: —F Verlag der Expedition (S ch olz). Hai ck der Norddeutschen Buchdruckerei und er agÿ- Dreinstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen
v T TTEE T B E I E P Us L ESBUE L N
wissenschaftlicen Theater. Näberes die Anschlag-
Für die
zettel,
[(einshließlich Börsen - Beilage).
zum Deutschen Reichs-Anz
M 23G
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 2. Oktober
eiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
1890.
© Kongreß von Freunden der Lichtbildkunst. (Fortscung und S{luß.)
Wir wollen nunmehr dazu übergehen, aus der Reihe von Vorführungen, welche der Kongreß bot, einige genauer zu be- sprechen.
Den ersten Vortrag hielt Dr. N. O. Witt über ein neues Photometer von A. Watkins. Der Apparat hat wie alle bisherigen photographishen Photometer den Zweck, die Zeit, welche zur Exposition erforderlih is}, zu bestimmen. Der wichtigste, weil veränderlihste Faktor, der hierbei in Betracht kommt, ist die Helligkeit des Objektes, also bei „niht selbst leuhtenden Gegenständen die Stärke der Beleuchtung. Daneben müssen berücksihtigt werden die Empfindlichkeit der benußten Plattensorte, die vorherrschende Farbe des Objektes und endlih die Größe des Diaphragmas, der Blende, durch welche man innerhalb des Linsensystems zur Erzielung einer größeren Schärfe des Bildes gewisse Strahlen abshneidet. Die Lichtstärke wird in dem vorliegen- den Apparate zum ersten Male durch die Einwirkung auf die- jenige Substanz gemessen, welhe sich auch auf den Platten befindet; es wird nämlich eins der bekannten Bromsilber- papiere benußt, welhes aber, damit die Schwärzung unmittelbar eintritt, mit einem haltbaren Ent- wickler getränkt ist. Den nhtigen Grad der Schwärzung beobachtet man durch Vergleih mit einem farbigen Papier, welches ebenfalls in dem Apparat liegt. Die Zählung der Sekunden erleichtert ein kleines Pendel an dem Apparate. Für jeden jener anderen Faktoren hat man von vorn herein eine bestimmte Zahl, und nun ermöglicht ein sinnreiher Mechanismus, eine Art Rechenmaschine, das ge- wünschte Resultat abzulesen. Der Apparat, welcher nebenbei noh den Vorzug sehr kleiner Dimensionen besißt, wird sich bei der großen Wichtigkeit der betr. Frage ohne Zweifel rasch einbürgern.
Mit Uebergehung anderer tehnisher Neuheiten wollen wir uns einer Anwendung der Photographie zuwenden, welche von allgemeinstem Jnteresse ist, nämlich der gerihtlihen Photo- graphie, welche in einem Vortrage des Hrn. Dr. Jeferih besprochen wurde. Es handelt si dabei niht um die Fixi- rung eines für den Richter interessanten Anblicks, etwa der Gesichtszüge eines Verbrechers, sondern um solche Fälle, in denen wieder einmal die Photographie mehr sieht, als unser Auge. Daß gewisse Farben, welche auf unser Auge nur einen s{chwachen Eindruck machen, die photographische Platte stark beeinflussen, haben wir bereits erwähnt. Hier kommt es besonders auf die Feststelung feiner Farbenunter- schiede an, wie sie etwa zwishen den verschiedenen Tinten einer Schrift und einer Fälshung vorhanden zu sein pflegen. Schon bei früheren Gelegenheiten führte Hr. Dr. Feserih glänzende Resultate solher Untersuhungen vor, so die Photographie eines Wechsels, auf welchem als Fällig- keitstermin unzweifelhaft ein Tag des Monats April an- gegeben war. Auf der nah einem besonderen Verfahren erhaltenen Platte zeigte sich hingegen ganz deutlih, daß dort ursprünglih das Wort Mai gestanden hatte; man konnte sehen, daß eine Anzahl von Strichen mit einer Tinte hinzu- gefügt war, welche troß ihrer scheinbar gleihen Farbe auf “ die Platte anders gewirkt hatte, und eben diese Striche hatten aus dem einen Monatsnamen den anderen gemacht. Fn ähnlicher Weise hat der genannte Chemiker eine große Reihe von Urkundenfälshungen entdeckt; denn dem Verbrecher kann es natürlich niht in den Sinn kommen, daß zwei Tinten, welhe für das Auge keinen Unter- schied darbieten, darum doch noch recht verschieden sein können. Merkwürdigerweise handelte es sih in vielen der vorgeführten Fälle um sehr geringe Objekte, wegen deren die Fälschung unternommen war. Eine wesentlihe Rolle spielt auf dem Gebiete der kriminalistishen Untersuhungen auch die Mikrophötographie, so die Photographie von Haaren. Die mweitgehendsten Schlüsse sind hier bis- weilen möglih. An den Bildern, welche Dr. Jeserih ent- wirft, und auf denen ein Haar einen ungefähren Durhmesser von einem halben Meter hat, können Richter und Geshworene mit Leichtigkeit konstatiren, ob man es überhaupt mit einem Menschenhaar zu thun hat, ob das Haar des JFndividuums kürzlich geshoren worden ist, ob es bereits im Ergrauen be- grisfen ist u. dgl. m. Die Anwesenheit von Blut nachzuweisen, ist niht {hwer. Neben spekiralanalytishen Methoden bietet die Ueberführung des im Blute enthaltenen Farbstoffes in Krystalle von bestimmter Form und Farbe ein sicheres Mittel, Schwieriger is es, das Blut des Menschen von dem eines Säugethiers zu unterscheiden. Die Möglichkeit ist hauptsächlih durh Messung der äußerst kleinen (etwa 0,0077 mm großen) Blutkörperhen gegeben. Bei dem Säugethierblut ist der Durchmesser eines Körperhens in der Regel viel kleiner, in einzelnen Fällen erreiht er von jener Größe zwei Drittel. Die Ausdehnung so kleiner Objekte läßt sich auf stark ver- größerten Photographien leiht vergleihen. Rasuren, Zeich- nungen und dergleichen auf einem corpus delicti treten eben- falls recht häufig auf einer vergrößerten Photo- raphie deutliher hervor. Unter den neuen Ver- suchen des Vortragenden war besonders auch derjenige interessant, eine Vergleihung zweier Schriftzüge dadur vor- zunehmen, daß zwei mittelst einer doppelten Laterna magica auf derselben Leinwand entworfene Bilder mit einander zur Deckung gebraht werden. Schlagender kann ein Beweis nit geführt werden.
Unter den Anwendungen der Photographie hatten wir bereits die Momentaufnahmen erwähnt. Neben jener Methode das Bild eines hellen Gegenftandes nur sehr kurze Zeit auf die Platte wirken zu lassen und dann die Camera wieder zu schließen, hat si eine andere, die sog. Magnesiumblitzauf- nahme in vielen Fällen als äußerst prafkti]ch eingebürgert. Der ialneimendo Gegenstand wird hierbei durch eine shnelle Verbrennung von Magnesium nur für einen Augenblick hell beleuchtet. Es kommt offenbar wesentli darauf an, daß der Gegenstand nit während der Dauer der Belihtung etwa durch diese selbst eine Aenderung
erfährt, daß z. B. eine zu porträtirende Person nicht plößlich zusammenzuckt. Deshalb muß die Verbrennung schneller vollendet sein, als die Nervenleitung den Weg vom Sinnes- organ nah dem Gehirn und zurück bis zu den in Thätigkeit zu versezenden Muske!n zurücklegi. Man erreichte dies ursprüng- lih dadurch, daß man dem fein gepulverten Magnesium eine Art Schießpulver beimengte. Wegen der hiermit verbundenen starken Rauchentwickelung ging man neuerdings dazu über, das Magnesiumpulver in eine heiße Flamme hineinzublasen. Jn- dessen dauert es auf diese Weise doch ctwas länger, bis die Verbrennung vollendet ist. Herr Gädicke führte deshalb Versuche vor, bei denen auf die erstere Methode zurückgegriffen wird, fo jedo, daß — dem Zuge der Zeit folgend — das Schießpulver durch ein rauhloses Pulver erseßt ist.
Ohne Zweifel die wichtigste Vorführung auf dem Kongreß war die Demonstration von zwei ganz neuen photographi- schen Methoden, welche voraussihtlich eine bedeutende Rolle zu spielen berufen sind. Es sind dies die Kopir- verfahren von Green-Croß und Feer, welhe won Hrn, De, Wüit “ vorgeführt und exläutert Wurd Beide beruhen auf der Eigenthümlichkeit einex Gruppe org - nischer Verbindungen, mit den Gliedern einer anderen Grupp intensive Farbstoffe zu bilden, Diese Thatsache ist deshalb von so großer Wichtigkeit, weir inerseits die Glieder beider Gruppen zahlreich sind, sodaß eine außerordentlih große Menge von Kombinationen, also von Farbstoffen gegeben ist; deshalb können wir alle Nüancen vom blauen Licht bis zum gelben auf unseren Bildern erzielen, nur die grüne Farbe ist ausge- nommen. Andererseits gehen jene Verbindungen sehr leiht vor sih, nämli einfa bei einer Mischung eines Gliedes der einen Gruppe mit einem der anderen in wässriger Lösung. Die Nennung der Namen jener Gruppen vereinfaht die Darstellung, auch wenn wir sie niht eingehend durchführen. Die erstere Gruppe wird gebildet durch die Diazokörper, die zweite durch die Amine und Phenole. Diese sind käuflihe und vielfah angewendete Stoffe, z. B. gehört die Karbolsäure zu ihnen; jene lassen sich leiht herstellen. Eine Mischung ergiebt die Azofarbstoffe. Croß und Green benußen nun von den leiht zerseßbbaren, zum großen Theile äußerst explosiven Diazokörpern einen solchen, der sich im Licht zersezt; hat man nun etwa ein mit diesem Körper - getränktes Stü Baumwolle untex einem Ne- gativ belichtet, so findet bei nachfolgendem Eintauchen in die Lösung eines Körpers der zweiten Gruppe die Bildung des Azofarbstoffes an den belichteten Stellen nicht mehr statt, diese bleiben vielmehr hell, Man würde also in unserem Falle wieder ein Negativ erhalten; es tritt beim Kopiren eine Umkehrung nicht cin.
__ Der neue Feer’she Prozeß ermöglicht aus niht näher zu erôrternden Gründen eine noch größere Mannigfaltigkeit. Das Verfahren ist genau umgekehrt, insofern hier unter dem Einfluß der Belichtung der geeignete Diazokörper erst gebildet wird. Man erhält also dur nachträgliche Einwirkung der Amin-+ oder Phenole an den belihteten Stellen den Azo- farbstoff.
__ Daß bei beiden Prozessen troß der prinzipiellen Einfach- heit noch erheblihe technishe Schwierigkeiten vorliegen, ift wohl selbstverständlih; doch läßt sich schon jeßt, da die Sache sih noch im Anfangsstadium befindet, sagen, daß sie eine be- deutende Zukunft haben werde.
Statiftifk und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus dem Saarre vier wird nun auch der „Frkf. Ztg,“ über die Stellung der Bergarbeiter des Saarreviers zum Berg- arbeitertage in Halle Folgendes geschrieben: In verschiedenen Orten des Bezirks haben leßter Tage stark besuhte Bergarbeiter- versammlungen stattgefunden, in denen die Bergleute, welche als Delegirte in Halle waren, über den Bergarbeitertag Bericht erstatteten. Die Redner bemerkten, in Halle sei vershiedenerseits versucht worden, der Sache einen sozialdemokratischenAnstric zu geben, do seien sämmtliche Delegirte aus dem Saargebiet dem energish entgegengetreten, und so würden fie au, im Falle sih in dem Verband solhe Gelüste zeigen und irgend eiwas in sozialdemokratishem Sinne sich einstellte, fofort wieder austreten. Nur auf geseßlichem Boden und unter An- erkennung der Autorität der Kirche und des Staats wollten sie ihre Ziele zu erreihen suhen. Dem Verband würden sie also unter der Bedingung beitreten, daß in demselben nur bergmännishe Interessen behandelt und vertreten würden, In diesem Sinne er- klärten sh auch die Versammlungen einftimmig für den Beitritt.
Ueber die Festlihkeiten, welhe die Sozialdemokraten aus Anlaß des Aufhörens des Sozialiftengeseßes veranstaltet haben, [iegen kaum erwähnenswerthe Nachrihten vor. In Magdeburg hat die Sozialdemokratie, wie die „Mgdb. Ztg.“ s{hreibt, den Tag des Ablaufs des Sozialistengeseßes ohne iede Veranstaltung vorübergehen lassen. Auch dort ist, wie das Blatt be- merkt, selber Zwist unter den Sozialdemokraten im vollen Gange, so daß man \chon aus diesem Grunde von besondéren Festlichkeiten absehen mußte. Es komme fast in jeder sozialistishen Bersammlung zu den unerquicklihsten Auseinanderseßungen zwischen den Führern unter sich und den Parteiangehörigen und den Führern. — Aus Königsberg berichtet ein „Wolff {es Telegramm“, daß das Fest der Sozialdemokraten anläßlih des Erlöschens des Sozialisten: geseßes im Kneiphöf'shen Gemeindegarten ohne Störung verlaufen sei; auch im Uebrigen sind Ruhestörungen niht vorgekommen
Hier in Berlin fand, wie wir dem „Berl. Volksbl.“ ent- nehmen, am leßten Sonntag eine öffentlihe Versammlung der Schlächtergesellen statt, in welher der Referent über die auf der Tagesordnung stehende Frage: Wie stellen sich die Schlächter- esellen der Schlähterinnung bezw. der „Freien Vereinigung selbst- tändiger Sclächtermeister Berlins und Umgegend“ gegenüber ? vershiedene Anordnungen der Meiste» tadelte und Kla- gen über die gesammte Stellung, die die Meister den Gesellen gegenüber einnehmen, vorbrahte. Die Versammlung trat in einer Resolution den Ausführungen des Referenten bei, protestirte gegen das Vorgehen der Schhlähterinnung bezw. der Freien Ver- einigung selbständiger Fleischermeister Berlins und Umgegend und beshloß, auf dem Wege der modernen Arbeiterbewegung weiter zu \hreiten und die noch fern stehenden Kollegen heranzuziehen, um somit einen Damm für „die gerehte Sache“ zu bilden. — Eine zweite Resolution beschäftigte |{ch mit den Gast- wirthsgehülfen (Kellnern) und bestimmt, daß jeder einzelne Arbeiter, so viel es in seinen Kräften steht, dafür agitiren soll, daß jeder Gast-
wirthêsgehülfe (Kellner 2c ), der anstatt vom Wirthe von den Arbcitern vermöge des Trinkgeldes seinen Lohn erhält, veranlaßt werde, sih der {ür die Gastwirthsgehülfen geschaffenen Organisation, dem Verein Berliner Gastwirihsgehülfen anzuschließen, indem dieser Verein seine Satzungen auf demokratischer Grundlage unter Anschluß an die allgemeine Arbeiterbewegung ausgearbeitet und angenommen habe und für eine Besserstellung der Lage der An- gestellten im Gasiwirthsgewerbe energisch einzutreten bemÜübt fei. — Der letzteren Resokutïou enfspriht dem Sinne nah eine Notiz der „Nat -Ztg.“, welche u. A. ausführt: Das S{merzenskinsö der Sozialdemokratie sind ie Kellner: diese wollen trotz aller Liebeswerbungen und aller Drohungen nicht zur Sozial- demokratie kommen. Nah langen Mühen und vielen vergeb- lien Versuchen ist endlich ein fozialdemokratiscer Kellnerverein, der „Verein Berliner Gastwirthsgehülfen“ gegründet worden : aber das Häuflein sozialdemokratisher Kellner will sich nicht vermehren, von den 20 000 Kellnern Berlins gehören dem neuen Verein erst 200 an. Das soll nun anders werden; die \oziaidemo- kratischen Wahlvereine haben si bis jeßt sehr eingehend mit der politis&en Stellung der Kellner befaßt. Der sozialdemokratische Verein für den zweiten Berliner Reichstagswahlkreis hat eine ähn- lihe - Resolution wie die Schlächtergesellen gefaßt, und au der sozialdemokratischè Wahlverein für den vierten Wahlkreis hatte über diesen Gegenstand eingehend verhandelt.
In Leipzig bielten am Dienstag die dortigen Einzelwitglieder des Deutschen Tishlerverbandesin Stuttgart eine öfent- liche Versammlung ab, um über die Beschickung des zu Weihnachten in Hannover fiêattfindenden Verbandtages zu berathen. Die Errichtung von Verbands - Filialen is in Sachsen auf Grund des Vereinsgeseßes untersagt worden und daher die Zahl der sächsischen Verbandsmitgli der eine sehr geringe (142). Da nach dem Verbandsstatut erst eine Gesammtheit von 300 Mit- gliedern zur Entsendung eines Vertreters auf den Verbandstag berechtigt ist, so hatte der Verbancksvorstand den sächsischen Mitgliedern das Recht der Wahl eines besonderen Ver- treters abgesprohen und den Altenburger Delegirten zur Vertretung auc ‘der sächsishen Mitglieder bestimmt Gegen diese Verfügung wurde protestirt und beschlossen, einen eigenen sächsischen Vertreter in der Person des Obmanrs der sächsishen Tischler, Krüger in Dresden, zu entsenden.
Aus London wird der „Voss. Ztg.“ geschrieben, daß die Lon - doner deutshen Sozialisten auf dem Halleshen Parteitag überhaupt nit vertreten sein werden. Der alte „Kommunistishe Arbeiter- bitdungsverein*, welcher die einzige Organisation der Londoner deutsczen Sozialdemokraten darstellt, befaßte sich vor einigen Wochen in zwei außerordentlihen Generalversammlungen sehr eingehend mit der Frage der Beschickung des Parteitages, die dann {ließli _vornehmlich wegen des Umstandes verneint worden ist, weil die Delegirtenwahl, zufolge von berufener Stelle in Deutschland erhaltener Weisung, nit durch den Verein, sondern durch eine ôffentlihe Versammlung der hiesigen deutshen Sozialisten vor- zunehmen wäre. Nun aber fürchtete man für eine solhe Versamm- lung die Theilnahme der Anarchisten. Der „Komm. Arb.-Bild.- Verein“ hat si deshalb damit begnügt, dem Halleshen Arbeitertag durh eine Begrüßungsresolution seine Theilnahme zu bezeugen. Die Londoner „Alg. Corr.“ berichtet: Die Parlamentsmitglieder Pickard und Burt erließen am Sonnabend ein wichtiges Rund- \hreiben im Namen des internationalen Bergarbeiter- verbandes, worin angekündigt wird, daß- am 31. März 1891 in Paris ein internationaler Kongreß abgehalten werden wird, um den Beschluß des im Mai abzuhaltenden Kongresses über die Achtstundenfrage und die Zusam- menseßung des Verbandes in Erwägung zu ziehen, Das Rund- schreiben ist an die Bergarbeitervereine Großbritanniens, Franfkrei8, Belgiens und Deutschlands gerichtet.
__ Na einer telegraphischen Meldung aus Glasgow ist nur ge- ringe Hoffnung vorhauden für eine Regelung der Meinungsverschieden- heiten zwischen den Besitzern der Eisenwerke Schottlands und den Arbeitern der Hochöfen. Gutem Vernehmen nah sollen fast alle Hohöfen in Schottland bis zum Sonnabend aus- gelöscht werden.
_ Das Arbeitsprogramm des französishen Sozia- listenkongresses, welcher in Lille am 1t. d. M. tagen wird, um- faßt, Blättermeldungen zufolge, folgende Fragen: 1) Definitive Be- \chlußfafsung über den Arbeiterfeiertag am 1. Mai ; 2) die Anträge der fran- zösischen Sozialisten für den internationalen Sozialistenkongreß des Jahres 1891; 3) Wie weit ist die Verantwortlichkeit der Unternehmer bei Unglüdcksfällen der Arbeiter festzustellen; 4) Die Kontrole der Fabrikinspektoren über die genaue Befolgung aller \taat- licherseits erlassenen Arbeiter|chußzgeseze; 5) Die Zulässigkeit der von dea Unternehmern eingeführten Fabrikordnungen und Strafbestimmungen für Vergehen der Arbeiter; 6) Die Frage des achtstündigen Maximalarbeitstages; 7) Die Beschränkung der Mandatsdauer für Mitglieder der Sachverständigen-Kommissionen; 8) Welche Vortheile bietet die Proklamirung eines Generalstrikes 2 9) Statistik der Arbeiterorganisationen aller“ Länder; 10) Revision der Satzungen der sozialistishen Föderation Frankreichs.
Dem „Berl. Volksbl.“ wird aus Madrid unter dem 28. v. M. geschrieben, die Strikebewegung komme mit dem Wechfel der Jahreszeit {hon wieder in Fluß. In Manresa, dem von allen Unternehmern gefürhtetèen Ausgangspunkt der Arbeiterbewegung der Provinz Katalonien, sei die Arbeit wieder in zwei größeren Fabriken ein- gestellt worden, und die 30000 Mitglieder des großen Verbandes „die drei Klassen der Dampfbetriebe“ hätten sih mit den Strikenden einftimmig solidarisch erklärt. In Valencia habe si ein kleiner Theil der Arbeiter von der fozialiftischen Föderation losgelöft und fih als eanaristische Partei“ konstruirt. In Malaga, wo s{on dreimal im Laufe dieses Jahres der heftigste Lohnkampf entbrannte, seien 800 Arbeiter und Arbeiterinnen der dortigen „Industriegesellshaft" aber- mals ausftändisch geworden.
Deutscher Gewerbekammertag.
In der gestrigen zweiten Sitzung des Gewerbekammertages zu Hamburg, welche 5 Stunden dauerte, wurden, wie „W. T. B.* meldet, die übrigen Dcgeg anze der Tagesordnung erledigt. Zum Vorort wurde Nürnberg gewählt, wo di: nähste Versammlung stattfinden foll. Um 3è Uhr wurde eine Hafenfahrt unternommen, um 5F Uhr war Festtafel. Für den heutigen Tag war eine Fahrt nach Bremen zum Besuch der Ausstellung in Ausfi{t genommen.
Die englische Post im Jahre 1890.
Dem 36. Jahresberiht des Generalpostmeisters zufolge wurden während des mit dem 31. März 1890 abgeshlossenen Jahres im Ver- einigten Königreich Großbritannien und Irland 1 630 100 000 Briefe bestellt, 5,9 9% mehr als 1889. Die Zahl der bestellten Postkarten vermehrte sich um 7,8 9%/ auf 217 100 000, die der Buchpackete und Formulare um 7,3 9/0 auf 441 909 000, die der Zeitungen um 4,8% auf 159 300 000, Die Zahl der E steigerte fich um 6,2 % auf 42 853 000. Die Gesammtzabl aller bestellten Poststücke errei@te die
ahl von 2511253 000, sodaß auf jeden Einwohner 66 Stüce ommen. Die Zahl der eingeschriebenen Briefe wu{s um 356 850 und betrug 11 357 935. Von allen aufgegebenen Briefen wurden - 29,8 9% im Londoner Postdistrikt bestellt.