1890 / 263 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 31 Oct 1890 18:00:01 GMT) scan diff

S r Theil für das Ausland. In den leßten Tagen sind wieder einige größere Kessel und Reservoire nah Galizien abgesandt worden. Der Me bewahrt seine feste Haltung und die Preise haben allmählih au in London wieder annähernd die vor einigen Wochen innegchabte Höhe erreiht. Mehr und mehr macht sich jeyt son Nachfrage für kommendes Frühjahr geltend. Blet und Blei- fabrikate’ bleiben im Preise unverändert, obwohl der Absaß etwas

\chwäher geworden ist. | i F ‘alversammlung der Ungarishen Waffen- A Alte cfetis@alt beschloß die Auflösung der Gesell-

raute einen Aus\chuß von drei Mitgliedern mit der Burbführung, der Liquidation. Dieselbe nahm ferner die Aus- gleichsofferte der Firma Ludwig Lôwe & Co. an und beauftragte die Direktion resp. die Liquidatoren, die nothwendigen Verträge mit der Firma Ludwig Löwe & Co. endgültig abzuschließen. Der Direktion

Entlastung ertheilt. : ae ivrta, 30. Oktober. (W. T. B) Kammzug-Termin-

Qg Plata. Grundmuster B. pr. November 4,72} A, per

M uier Let 4, per Januar 4,65 H per Februar 4,573 A,

per März 4,50 4, pr. April 4,477 4, pr. Mai 4,45 4, pr. Juni

4,45 Æ, pr. Juli 4,45 #, pr. August 445 #, pr. September 445 % Umsay 90 000 kg. Schwah. Morgen Feiertag.

" London, 30. Oktober. (W. T. B.) An der Küjte 6 Weizen-

bote E 30. Oktober. (W. T. B.) Wolle flau, Tendenz

unsten der Käufer, Garne ruhig, Stoffe ruhiger. i E ne 30.. Oltober, (W. T. B.) Wollauktion. Angeboten waren 2470 Ballen Buenos-Aires, 70 B. Montevideo, 913 B. Riogrande, 330 B. Capwolle; verkauft wurden 480 B Buenos-Aires, 53 B. Montevideo, 50 B. Riogrande, 178 B. Cap-

wolle. Auktion matt. Preise \{chwachch. Verkehrs - Anstalten,

ie die „Wes.-Ztg.“ hört, find in Bremen für die in Aus- sicht Aen L iten zum Rhein-Elbe-Kanal (Mittel- landkanal) reihlich 20 000 aufgebracht. In Hannover hat man 30 000 4 gesammelt, sodaß der Fonds in der beabsihtigten Höhe von 50 0€0 M beisammen ift. i

Hamburg, 30. Oktober. (W. T. B.) Der Schnell dampfer „Normannia“ der Hamburg-AmerikanishenPadcletfahrt- Aktiengesel!lschaft hat, von New-York kommend, heute Mittags Lizard passirt. ;

London, 30. Oktober. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Anglian“ ist heute auf der Ausreise von den Canarischen Snseln abgegangen.

_— zj” Oktober. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer „Taymouth Castle“ ist gestern auf der Heimreise in London angekommen.

Theater und Musik.

Königliche Theater.

Sn der Sonntagsvorstellung des „Lohengrin“ im Königlichen Opernhause sind die Damen Sucher und Staúdigl, die Hrrn. Rothmühl, Beß, Oberhauser und Möklinger beschäftigt. Im Königlihen Schauspielhause gelangen am Sonntag Sciller?s „Räuber“ zur Darstellung.

Berliner Theater.

Gestern Abend gelangte Theodor Herzl’'s Schauspiel „Der Bernhardiner“* zur ersten, von sehr getheiltem Erfolge begleiteten Aufführung. Der Titel des neuen Stückes hat gewissermaßen einen zoologishen Sinn, insofern nämlih mit dem Namen- „Bernhardiner“ cin Russe Boris belegt wird, weil er seiner jungen {önen Herrin Natalie erst als Sekretär, dann als angeblicher Gatte mit der Treue und dem blinden Gehorsam eines Hundes auf Schritt und Tritt folgt. Die junge Russin Natalie sucht die „große Liebe“, welhe alle Schranken überwindet, und glaubt diese Liebe bei einem verlobten jungen Manne, Heinrih Ruhland, zu finden, welcher in der That um ihretwillen am Hochzeitétage kurz vor der völlig vor- bereiteten Trauung seine Braut verläßt und Natalien folgt. Aber die Strafe folgt der Treulosigkeit auf dem Fuße; die nach der Alles besiegenden Liebe \{chmachtende Natalie entdeckt diesen starken Herzensdrang \chließlich bei ihrem treuherzigen „Bern- hardiner“ Boris; aber in den Bestand feines Glückes ver- mag der Zuschauer keine großen Hoffnungen zu seßen. Heinri Ruhland geht natürlih ganz leer aus; aber die von ihm verlassene Braut tröôstet sih \chnell durch die Verlobung mit Ruhland's Freund Falkner. Neben diesen Personen findet endlich noch ein in die Hand- lung des Stückes eingreifender Onkel der Braut, ein weitgereister Maler, nah fünfzehnjähriger Abwesenheit seine steinreihe Susi wieder, welche getreulich auf ihn gewartet hat.

__ Der Verfasser nennt sein Stück ein Schauspiel; bei der Auf- führung muthete dasselbe aber häufig genug wie ein sehr leichter, lässig aufgebauter Schwank an. Eine einbeitlihe Idee, welche die Handlung als Ganzes zusammenhält, vermißt man vollständig; man weiß von Anfang bis zum Ende des Schauspiels kaum, was der Verfasser wohl eigentli scenisch sagen will: eine große Zahl von Personen werden zusammengeführt, von welchen beinabe jede eine be- sondere Intrigue spinnt ; so entstehen eine Menge eigentlih zusammen- hanglofer Scenen. Wenn nicht die „große Liebe“, welche keines Menschen Rethe achtet und dem Stücke einen herben französisben Beigeshmadck verleiht, in dem Schauspiel eine Rolle spielte, so würde der Charafter jener Gattung von Schwänken, welche ihren Zweck erfüllen, wenn gelacht wird, keinen Augenblick gestört. Man late oft, wahrs{einlich au an solhen Stellen, in welhen der Verfasser ern|st genommen werden wollte. Bei der cynishen Figur des „Meinert“, welcher mit seiner Frau noch wie ein Verliebter kost und nur darauf wartet, ob er sie niht erfolgreich bei einer Untreue ertappen kônne, weiß man niht recht, ob man über den albernen Menschen lachen oder sch von dem widerwärtigen Patron abwenden soll. Der Humor, welcher dieses zwiespältig zwischen Ernst und Scherz hin und her, taumelnde Stück noch vielleiht hätte retten können, blieb in den meisten Fällen wirkungslos. Dem Dialog feblt es an fesselnden Gedanken; die Charaktere sind nur in den ersten Anfängen [eise angedeutet; was eigentlich an Charakteristik geboten wurde, das legten die Darsteller in die Figuren hinein. Damit aber kommen wir zu der Littseite der Vorstellung.

Zur Darstellung waren die besten Kräfte der Bühne herangezogen ; dieselben \chließen gerade gegenwärtig Künstler ersten Ranges in bervorragender Zahl in sich. Zu den Namen der Damen Bußte und Ddilon, der Hrrn. Barnay, Stahl, Kraußneck fügten ih gestern Abend noh die der Fr. Ellmenreih und des Hrn. Mitterwurzer. Jeder seßte sein bestes Können ein und gewann die lebhafte Theilnahme und Anerkennung des Publikums ; Jeder {uf aus der vom Dichter mangelhaft gezeihneten Figur eine einigermaßen glaubwürdige Person. So wurden die besten Kräfte für ein Stück eingeseßt, bei welchem nits zu gewinnen war. Der Beifall galt in seiner Fülle und Herzlichkeit eben den Darstellern, welhe nah jedem Aktshluß mebrmals ersheinenFmußtea ; nah dem ¿weiten Aufzuge {loß sch auch der Verfasser den Hervorgerufenen an.

Gustav Freytag’'s „Journalisten“ gehen {hon am Montag nah sorgfältiger Vorbereitung in Scene. Friedrich Mitterwurzer spielt den Bolz, Franziska Ellmenreih die Adelheid, Albert Scindler den Bellmaus. Die Rolle des Schmock wird von Siegfried Jelenko, die des Piepenbrink von Albert Eckert dargestellt.

Friedrih-Wilhelmstädtisches T heater

Der „Arme Ionathan" geht morgen neu einstudirt nah langer Pause wieder in Scene. Bis zur nâbsten Erstaufführung (Sulli- van s „Königsgardist* und Haßreiter's , Sonne und Erde“) wird die Millôcker'sche Operette, deren Zugkraft troß der zahlreihen Wieder- holungen noch immer L gegeben werden.

i „Delle-Alliance-Theater

A eMamsell Nitouche“ s{heint dem Wallnertheater auch an anderer

Stätte so glückbringend zu sein wie vorher. Bei nahezu ausverkauftem

Hause fand gestern die erste Aufführung des reizenden Vaudevilles im Belle-Alliance-Theater statt und errang dort besonders nach den Akt- \{chlüssen vielen Beifall. Hr. Deutfch (an Stelke des erkrankten Hrn. Guthery) und Hr. Büller (für den am Wallner-Theater beschäftigten Hrn. Alexander) trugen das Ihrige zum Gelingen der Vorstellung bei, homas-Theater.

Am Sonntag findet ein eigenartiges Jubiläum statt. An diesem Tage spielt Emil Thomas ia Berlin zum 150. Male den Striese im „Raub der Sabinerinnen“, Von diesen 150 Aufführungen des er- folgreihen Schwanks kommen bereits 25 auf das Thomas-Theater, denn Sonntag geht das Stück zum 25. Male in einem Zeitraum vou

5 Wochen in Scene. Sing-Akademie.

Der Herzogli säsishe Kammersänger Hr, Ed. Feßler, der durch sein wiederholtes erfolgreiches Auftreten in der Kroll’shen Oper hier noch im guten Andenken steht, gab gestern einen Lieder-Abend in welchem er. außer ciner Arie aus „Der Templer und die Jüdin“ von Marschner eine reie Anzahl von Liedern von Shumann, Beethoven, Lassen und Ries zum Vortrag gewählt hatte und seine bedeutende Begabung, auch als Liedersänger Vortrefflihes zu leisten, binreichend erkennen ließ. Diejenigen Lieder, welche mehr eine dramatische Aus- drucksweise erheischen, wie z. B. „Die beiden Grenadiere“ und „Der gefangene Admiral“, gelangen dem Künstler ganz besonders gut. Seine kflangrolle, in allen Lagen gleichmäßig leiht ansprehende Stimme und seine lebendige Ausdrucksweise kamen ihm im Vortrag sämmtlicher Gesänge sehr zu Statten. Reicher und wohlverdienter Beifall wurde dem Sänger zu Theil. Unterstüßt wurde das Concert dur die russishe Pianistin Frl. Sonia von Schéhafzoff, die eine weit vorgeschrittene Technik besitzt, deren Auffassung jedoch, besonders der Beethoven’shen Sonate (op. 10 Nr. 1) fowie der Ballade (As-dur) von Chopin, sehr viel zu wünschen ließ, Die gänzlihe Veränderung des Rhythmischen und Taktischen zog ih überhaupt in empfindlichster Weise durch ihr ganzes Spiel hindur. Das ziemlich zahlrei er- \chienene Publikum kargte niht mit Beifallsbezeugungen.

Concerthaus, ___ In dem morgen stattfindenden Gesellschbaftsconcert wird die be- liebte Concertsängerin Fr. Betty Waibel die „Serenade“ von Braga fowie Scene und Arie aus der Oper „Der Freishüß" von Weber singen, der Piston-Virtuose Hr. Richter wird das Lied „Hast du mich lieb 2* von Carl Bohm vortragen. Das Orchester bringt Werke von Brahms, Liszt, Bizet, Auber, Verdi u. \. w, zur Aufführung.

Philharmonie.

Zur Feier des 90. Geburts1ages des Grafen von Moltke hatte gestern der Verein zur Veranstaltung von Muster-Militär- concerten ein populäres Concert gegeben, zu welchem sich cine zahl- reihe Zuhörerschaft eingefunden batte. Der Kaisermarsh von Wagner und ein auf die Bedeutung des Tazes in treffenden Worten ein- gehender Prolog von Meyer-Helmund, gesproßen von Hrn.

öppner (Direktor der Berliner Bühnenschule), eröffnete die Feier.

s folgten die Jubelouvertüre von Weber und andere für Militär- musik wirksam arrangirte Piecen, die unter Leitung des Hrn. John präcis und \{chwungvoll ausgeführt wurden. Eine willkommene Abwechselung boten die Vorträge des Otto Schmidt? schen Gesangchors dar, der außer drei Chorliedern von Mendelssohn noch cin Finale aus der Oper „Loreley“ desselben Komponisten und die ganze Musik zu Weber's „Preciosa“ ausführte, wobei der Chor von dem Sologesang des Frl. Murrmann und der Deklamation des Frl. Bonnes aufs Trefflichste unterstüßt wurde. Die Kapelle hatte das Streichquartett durch ihre eigenen Mitglieder beseyt. Hr. Schmidt leitete das Ganze, und es verdienen die Leistungen aller Betheiligten mit vollem Recht den ihnen gezollten lebhaften Beifall. Frl, Murr- mann wiederholte auf Verlangen die beliebte Arie der „Prectosa“. Ein \{wungvoll komponirter „Moltke - Marsch“ von R. Preuße be- {loß die würdige Feier. Die mit einem Lorbeerkranz geschmüdte Büste des gefeierten . Kriegshelden war auf einer roth drapirten Erhöhung vor dem Orchester aufgestellt. Der Ertrag des Concerts fließt in die Unterstüßungskasse für deutshe Militärmusiker.

Mannigfaltiges.

In der gestrigen Sizßung der Stadtverordneten wurde, hie- figen Blättern zufolge, vom Vorsteher Dr. Stryck folgendes Dank- schreiben des General - Feldmarschalls Grafen von

Moltke verlefen: „Berlin, den 28, Oktober 1890. Hocgeehrter Herr Ober-Bürgermeister !

Wie Sie an meinem Geburtstage die gemeinschaftliche Adresse der deutshen Städte und der Haupt- und Residenzstadt Berlin mir überreihten, habe ich meinen tief empfundenen Dank für die bobe, mir dadurch erwiesene Ehre \{chon persönlichG Ihnen und den übrigen anwesenden Herren aus\fpre{en können. Glei- zeitig durfte ih Ihnen, als dem erften Vertreter der Stadt, für den großartigen Fackelzug danken, den Berlin mir am Abend vorher gegeben hatte. Dennoch is es mir Bedürfniß, JFhnen noch einmal \{ch:ift!lich zu wiederholen, wie tief mich diese Beweise des Wohlwollens meiner Mitbürger bewegt haben. Mit inniger Freude hat es mich erfüllt, daß Städte aller deutschen Lande zu ciner gemeinsamen Adresse zusammengetreten find, und daß, im Verein mit der akademischen Iugend, die Berliner Bürgerschaft aller Kreise in cinem so überaus glänzenden Fadelzug si vereinigt hatte, um meinen 90. Geburtétag zu feiern. In diesen gemeinsamen Kundgebungen sebe ich mehr als cine Huldigung für meine Perfon. Ich fasse sie auf als einen Auédruck der Erinnerung an jene Zeit, wo das Vaterland aus trauriger innerer Zersplitterung heraus si erhob, wo alle seine Stämme, zu treuer Waffenbrüderschaft geeint, in heißem Streit ein einiges und starkes Deutshland sih erkämpften, um es dereinft als theuerstes Vermächtuiß den kommenden Geschlehtern zu hinter- lassen. In diesem Sinne nahm i die Huldigung gerne an, die mir, als dem ältesten Soldaten der Armee, gebracht worden ist. Aber- mals habe ich aus ihr die freudige Gewißheit ge\{chöpft, daß die {wer errungene, mit iheurem Blut bezahlte Einigkeit Deutschlands ftets uners{chütterlich sh zeigen wird, wo es sich um die Erhaltung des Bestehenden handelt, um sein Heer und um die gemeinsame Ver- theidigung voa Kaiser und Reich.

Mit der vorzüglihsten Hochachtung habe ij die Ehre zu sein, hochgeehrter Herr Ober-Bürgermeister,

JIhr ganz ergebener Graf Moltke, General - Feldmarschall.“

Im Zeughause werden jeßt, wie die „Nat. Ztg.® be- ritet, die Vorbereitungen zur Aufft:llung derjenigen Gegenstände ge- troffen, welche diesem aus der Hinterlassenshaft der beiden Hochseligen Kaiser überwiesen worden sind. Insbesondere sind Erinnerungszeihen an Kaiser Wilhelm I. fehr zahlreich. Die Auf- stellung geschieht in der Waffenhalle, und zwar in jenem Gewölbe- Quadrat, welch{es in der Achse des an den Linden be- findlichen Flügels liegt. Der betreffende Raum ift bis zur Beendigung aller Arbeiten mit Leinwandwänden abge- iperrt Bor ihm ruht im Fußboden jenes Mosaik, wel{es die Erbauung und den Umbau des Zeughauses (1695—1730 und 1877—1880) angiebt. Gegenüber dem Raum sind der Feld- marschallstab sowie einige Waffen und Dragoner - Uniformstücke des alten Derfflinger ausgestellt, zu beiden Seiten aber dänishe und sran- zösische Feldzeihen als Erinnerung an die Feldzüge von 1864 und 1870/71. In der westlichen Feldherrnhalle ist au gestern das von Proiesor Peter Janssen in Düsseldorf gemalte Wandbild: „Swlacht ei Hobenfriedberg“ enthüllt und der Besichtigung übergeben worden, Mit seiner Herstellung ist die malerishe Ausshmückung der Feld- berrnhalle beendet.

Ein siudentis%es Festcomité will, wie die „Voff. Ztg." mittheilt, am 6. November in der Brauerei Friedrihéhain einen allgemeinen studentisch«ch Moltke-Kommers veranséalten,

Der Arminiusplaß, auf welchem gegenwärtig die Wohen- märkte im „Stadttheil Moabit abgehalten werden, foll, wie g „D. Tgbl.*“ erfährt, nah Fertigstellung der bereits im Bau be- pin Markthalle in der diht dabei gelegenen Bremerstraße, mit

chmudckanlagen versehen werden.

__ Der allgemeine deutsche Sprachverein erklärt si i einer öffentlihen Auslassung gegen die unrichtige A N des „wöchentlichen“ statt „wöchigen“, „tägliwen ftatt „tägigen“ u. f. w. Verfallen doch nicht etwa bloß eilfertige Berichterstatter, sondern auch bedähtiger schreibende Schriftsteller in diesen Fehler. Täglih kann man in Tagaesblättern von meh1wöcentlihen Reisen lesen. Aber, so fragt der Sprach- verein, sprehen wir denn von einem dreitäglihen Waffenstill- stand ? Oder gar vom siebenjährlihen Kriege? Soll der sogenannte Normalarbeitstag etwa achtstündlih sein? Es giebt niht, wie in vielen Geseßen zu lesen ist, zweiwöchentlihe oder einmonatliche Fristen. Will man die Zeitdauer bezeihnen, fo heißt es „ig“ ; hat man die Wiederkehr eines Zeitraums im Sinne, so sagt man 0M Also : „Stündlih erwarte ih meinen Freund, um mit ihm eine dreiwöchige Reise anzutreten.“ Aber: „Nach mehrstündigem Verhandeln bewilligte der Gläubiger wöchentlihe Abzahlungen,“ Vierwöchige Pausen sind Pausen in der Dauer von vier Wothen : vierwöchentlihe Pausen sind Pausen, welhe nah je vier Wochen ein- treten, Man hört meist: halbjährlihe Kündigung; es muß aber halbjährige Kündigung heißen. Nicht als ob die Kündigungsthatsache etwa ein halbes Jahr lang dauerte; unter Kündigung iit hier Kündi- gungsfrist gemeint, und diese erstreckt sih auf ein halbes Jahr. Oder wollte Jemand etwa von einer dreitäglichen Frist sprehen? Jst man im Zweifel, wie man sagen soll, so braucht man nur die ge- suhte Wortbildung mit „täglich“ oder „tägig* vorzunehmen, und man wird stets das Richtige finden.

: Die Feier der Wiedereröffnung des Domes zu Havelberg wird, laut Meldung der „N. A. Z.“, am 16. November stattfinden.

Potsdam. Fünfundzwanzig Jahre sind, wie das „D. Tgbl.* berichtet, in diesen Tagen vergangen, seitdem hinter dem kleinen Exerzirplaß vor der Langen Brücke Potsdams till am Walde eine Anstalt ins Leben gerufen wurde, die den unglüdlihsten unter den Menschen, den \{chwachsinnigen Kindern gewidmet ift. Auf Wunsch seiner Stifterin, der Präsidentin von Vok, erhielt das Haus den Namen „Wilhelmstift“. Aus dem kleinen Hause, das mit 2 Zöglingen eröffnet wurde, ist in 25 Jahren eine große Anstalt mit stattlichen Gebäuden erwachsen. Gegenwärtig find 117 Pflege: befoblene in der Anstalt. Zur Feier des 25jährigen Bestehens fand am Mittwoch Abend in der Französischen Kirche ein Gottesdienst und am Donnerstag Nachmiitag eine Andacht in der Anstalt selbft ftatt.

Siegen, 30, Oktober. In Siegen, der Vaterstadt Adolf Dîe fer - weg's, ist gestern, der „Fr. Ztg.“ zufolge, zum Säkulartage seiner Geburt einDenk mal des großen Pädagogen enthüllt worden. Dieses Derkmal, ein Werk des Bildhauers Professors Reus ch in Königsberg, bestebt aus einem rôthlih-grauen Granit mit der Bronzebüste Diesterweg's. Das hohe Postament trägt nach der Front in der Mitte in goldenen lateinishen Buchstaben die Inschrift: „Adolf Diefterweg*, während auf der entgegegenseßten Seite die Worte; „Errichtet 1890* zu lesen sind. Gegofsen is die Büste von der Nürnberger Firma Chr. Lenz, während der granitene Sockel und das Postament von der Firma Kessel u. Röhl in Berlin stammen.

Düsseldorf, 29. Oktober. Gestern fand, der „Köln. Ztg.“ zufolge, die feierlihe Cinweihung der neuen Dominikaner- Klosterkirhe durch den Erzbischof Dr. Kremenßy statt, welcher Wohnung im Dominikanerkloster genommen hatte.

München, 27. Oktober. In Anwesenheit eines fehr zahlreihen Publikums fand gestern Vormittag in der Theatinerkire dic Tanfe des jungen Negers Hassi aus Ost-Afrika statt. Ueber diesen berichtet die „Allg. Ztg.“ : Als Kind von drei Jahren wurde Hast von Arabern geraubt und als Sklave verkauft. Of feinen Herrn wechselnd, trug er lange Jahre das Jo der Sk pdoerei, beständig den größten Mißhandlungen ausgeseßt, als deren Spuren eine große Narbe an seinem Hinterkopf und ein etwas veÆümmter Fuß ihm geblieben sind. Endlich wurde er dur (Enänder befreit, von diesen erst nach Kairo, dann nah Mailand gebracht. Von dort sandte ihn ein Comité von Damen nach der Missions- anstalt St. Ottilien, wo er von den Patres in der rist- lidden Religion und in den elementaren Lebtgegenständen unterrichtet wurde. Der inteligente Negerknabe ift sebr bald ein Liebling feiner Lehrer geworden, er besitzt großen Fleiß Umd Eifer. Der deutschen Sprache ist er bereits vollständig mächtig. Der päpstliche Nuntius Erzbischof Dr. Agliardi vollzog die Taufbandlung. Als Taufpathe fungirte der Königlihe Kämmerer und erblihe Reichsrath Karl Graf Drechsel-Deufsteiten. Nach der Taufe begann das vom apostolischen Nuntius celebrirte Pontifikal- Amt. Na dem Evangelium spendete der Nuntius dem Neugetauften das Sakrament der Firmung und nah dem Opfer das Sakrament der Kommunion.,

Zwickau. Zur Erlançung tishe Kirhe in Zwickau ül, der „N : L Wettbewerb ausgeihrieben worden. Die Aufgabe verlangt für 9210 000 Æ eine Kirde mit 1000 Sißpläßen, aus\{ließlih Ein- richtung, Glocken, Heizung und Bekleuctung. Als Preise sind 2400, 1400 und 800 4 ausgeseßt; der Ankauf weiterer Entwürfe mit 690 M ift vorbehalten. Zu Preisrihtern sind die Herren Baurath Prof. Lipsius in ODreëêden, Stadtbaumeister Möbius in Zwicktau, HKaurath Dr. Mothes in Leipzig, Geh. Regierungs-Rath Prof. Oten in Berlin als Fahmänner bestimmt ; ihnen treten noch zwei Geist- lihe und der Kirchenvorstand durch seinen Vorsitzenden hinzu. Als Termin ift der 15. Februar 1891 festgeseßt.

Bremerhaven, 29. Oktober. Der mit Reis beladene, im neuen Hafen liegende deutsche Schleppkahn Nr. 28 ift, laut Meldung der „Köln: Ztg.“, von dem englischen Dampfer „Thomas Turnbull“ angerannt worden und gesunken.

von Plänen für eine protestan- N. A B. Zurolge, em

Hamburg, 29. Oftober. Der Postdampfer „Al bingia®" ift nach der „Köln. Z.“ am 18, d. M. mit zerbrochenem Schaft unter Segel na dem Kanal steuernd angetroffen worden. An Bord ift Alles wohl. e

Hamburg, 30. Oktober, Wie der „Hamb. Corr.“ mittheilt, hat Kapitän Harrsen aus Husum eine Erfindung gemacht, welche bezweckt, die bereits vielfah und namentlich von Seiten der Eng- länder, bisher jedoch ohne Erfolg, angestrebte Verbindung der Leuhtschiffe per Telegraphen-Kabel mit der nächsten Küste zu ermögliwen. Kapitän Harrsen führte am 13, Oftober cin in größerem Maßstabe geha!tenes Modell seiner Erfindurg dem Nauti|en Verein vor ; diese fand eine so günstige Beurtheilung, daß man dem Srfinder rieth, das Modell in der Börse auszustellen, um es den nautishen Kreisen zur Unsiht vorzuführen, Die Direktion der Börsen- halle hat si bereit erklärt, dcm Modell in den oberen Räumen der Börse Aufnahme ¿u gewähren; es ist seit heute Morgen im Affekuranz- saal zur Ansicht aller si dafür “nteressirenden ausgestellt.

London, Man s&ráäbt ter „Frkf. Ztg": Bekanntlich baben vie Drachen Franklin auf den Gedanken des Blitableiters gebracht, und neuerdings geht man stark damit um, sie zur milita- rischen Beobachtung zu verwenden, Sin Mitglied der meteoro-

logischen Geselllchast in London Mr. Douglas Archibald ist mit j interessanten Untersuchung n und Experimenten nah dieser Richtung | beschäftigt, Die Erfahrung hat nämlich gelehrt, daß die Fesselballons

der Ballon ein nutloses Ding.

fondern

egen die Kraft des Windes.

zu unterstüßen, und es einem Wetter das ihn

anzuwenden “bei A beigefügten Drachen geben

li machte. Die

Balloy nicht nur größere Ruhe und Festigkeit, sondern vermehren r den Verbrauch je“ ist aus Seide, die über ein Kreuz von Bambuss\töcken gespannt ist, und entspriht an Größe dem Ballon, dem er dienen soll. Versuche haben ergecen, daß man einen Ballon

auh dissen Steigkraft und vermindern damit

an Gas. Der „Militärdrache“

1. Steckbriefe und Untersuhungs-Saen.

2 Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren.

1) Stekbriefe und Untersuchungs - Sachen.

41873] : Der wider den Dienstknecht Valentin Hick von Rupsroth wegen Nothzuchtversubs unterm 17. Ok- tober dieses Jahres erlasscne Steckbrief wird als erledigt zurückgezogen. Hanau, den 25. Oktober 1890. Der Untersuchungsrichter.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[41882] Ausgeboli.

Das für die Alwine Penz ausgefertigte Spar- fassenbuch der Sparkasse zu Marienburg Nr. 6056 über 176 M ist angebli verloren gegangen und soll auf den Antrag des Vormundes der Genannten, des Rentiers Julius Wilms zu Elbing, für kraftlos er- flärt werden. :

Der Inhaber des bez. Sparkassenbuchs wird daher aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 26. Mai 1891, Vormittags 11 Uhr, bei dem

unterzeihneten Gerihte (Zimmer Nr. 1) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Marieuburg Westpr., den 27. Oktober 1890. Königliches Amtsgericht.

[40140] Aufgebot. Es haben resp. :

1) der Shmied Johann Reimers in Alveslohe und der Landmann Peter Steclmeister in Luß- horn als teitamentarisch eingeseßte Erben des wail. Arbeiters Peter Butenop in Lußhorn,

9) der Hofbesißer Hans Kühl in Hanredder als General- Bevollmächtigter des Abschieders Timm Bornholdt in Hanredder,

das Aufgebot folgender angeblih verloren gegangener Urkunden, als: y

1) Abtheilungsakte vom 7. März 1822, aus welcher für den obengenannten Arbeiter Butenop auf dem Grundstück des { Hufners Heinrich Griese in Lußhorn im Grundbuch von Luß- born Band I1. Blatt 59 in Abtheilung III. unter Nr. 2 240 G eingetragen stehen, Obligation vom 4. November 1878, aus welcher für den oben gedahten Abschieder Bornholdt auf dem Grundstück des Zimmer- manns Johann Hinrih Bornholdt in Barm- stedt, im Grundbuch von Barmstedt Band X. Blatt 11 in Abtheilung IIT. sub Nr. 1 480 6 eingetragen stehen,

beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird auf- gefordert, spätestens in dem auf Dienstag den 9. Dezember 1890, Vormittags 105 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rehte anzumelden und die Ur- funden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Ranztzau, den 9, Oktober 1890. Königliches Amtsgericht.

Beglaubigt: Kruse, Aktuar, als Gerichtsschreiber.

[41006] Beschluß.

Auf Antrag der verehelihten Fischer Kuhlke, He- lene, geb. Warbeck, zu Alt-Friesack vom 15. Oktober 1820 wer ckn die unbekannten Inhaber derjenigen Hypotheker. kunde, welche über die in Abtheilung 11I. unter Nr. 2 des Grundbuchs von Wustrau Band II. Blatt Nr. 62 auf den Namen der verwittweten S(lähter Warbeck Johanne Karoline Friederike, geb. Kleemana, zu Wustrau eingetragene Kaufgelder- forderung in Höhe von 1800 (A am 18. Mai 1883 gebildet is, wegen angeblihen Verlusts dieser Ur- funde aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 6. Februar 1891, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichts\telle, Zimmer Nr. 27, ihre ver- meintlihen Rechte auf diese Post anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls leßtere für kraftlos erflärt und ein neues Dokument gebildet werden wird.

Neu-Ruppin, den 21. Oftober 1890.

Königliches Amtsgericht,

(41879) Aufgebot,

Die erst- und zweitehelihen Kinder des verstor- benen Webermeister Andreas Morgenroth junior von Untersiernau, nämlich:

1) Wilhelm Morgenroth,

9) Berthold Morgenroth,

3) Heinrich Morgenroth, |

4) Albert Morgenroth, vertreten durch ihren

Vormund Privatier Heinrih Schultheiß von hier,

5) Anna Morgenroth und ;

€* Andreas Morgenroth, vertreten durch ihren

Vormund, Landwirth Georg Leidner von Wazendorf, haben das Aufgebot : E : :

1) einer vom Herzogl. S. Justizamt I. hier über eine Vorausforderung von 771 # 43 -Z am 1. No- vember 1877 als Urkunde ausgefertigten beglaubigten Abschrift des Protokolls vom 24. Oktober 1877, auf Barbara Schultheiß von Obersiemau, zweiter Ghe-

\

(ballons captifs) im Krieg nur einen Tag auf drei oder vier Stunden angewendet werden können, und zwar wegen ihrer großen Empfindlichkeit Bi Sobald die Geschwindigkeit der Luft- trômung 30 km die Stunde erreicht, was sehr häufig geschieht, wird Das hat Hrn. Archibald auf den Gedanken gebraht, den Ballon durch den Drachen niht zu ersetzen, ist ihm gelungen, zuvor

nur an 100 Tagen. aeronautischen mehrung der

Stahldraht einem

wicht.

den Ballon fammt unmög-

nämlich dem

fuß Inhalt ohne Drachen.

frau des A. Morgenroth, als Gläubigerin, und auf Muüllermeister Johann Georg Schultheiß in Ober- fiemau, als Sculdner, lautend, eingetragen im Grundbuch für Obersiemau Band I. Haupt-Nr, 15 Blatt 53 Abth. IIT. Nr. 3/IIL[. und

2) einer von dem Herzogl. S. Justizamt I]. hier über eine Darlehnsforderung von 300 4. ausgestellten Hypothekenurkunde vom 20. Juli 1878, auf die Herzogl. S. Landrentenbank in Coburg, als Gläubi- gerin, und den Webermcister Andreas Morgenroth junior von Untersiemau, als Sculdner, lautend, eingetragen im Grundbu für Großheirath Band II. Haupt: Nr. 162 Blatt 166 Abth. III. Nr. 1/1,

beantragt.

Die Inhaber dieser Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, deu 14. Mai 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeih- neten Gericht anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen

wird. Coburg, 24. Oktober 1890, Herzogl. S. Amtsgericht. V. Sciegnih.

[41877] / Großherzogl. Amtsgericht Dldenburg,

Abth. I.

Der Ziegeleibesißver Johann Heinri Teebken zu Oberletde hat dem unterzeihneten Amtsgerichte vor- geftellt und soweit nöthig bescheinigi:

Fm Grundbuche der Stadtgemeinde Oldenburg ei zu Art 724 in Abth. 11]. Nr. 1 eingetragen :

,3000 e A, Dreitausend Mark Darlehn, mit 42 9% jährlich vom 1. Mai 1873, in halb- jäbrigen Raten verzinslich, gegen _halbjährige Kündigung zahlbar, eingetragen für Ziegelei- besißer Iohann Diedrich Teebken zu Oberlethe, auf Grund der Schuldurkunde vom 1, Mai 1878 am 2. Mai 1878,* :

Diese Post solle zur Löshung gebracht werden, die Urtunde fei jedoch verloren gegangen. E

Namens und im Auftrage seiner Geschwister, welche in Betreff der obigen Post Rechténachfolger des eingetragenen Gläubigers geworden seien, nämlich :

1) der Ehefrau des Gastwirths Gerhard Heinrich Pörtuer in Tungein, Anna Catharine Sophie, geb. Teebken, / :

2) des Friedri Bernhard Teebken zu Oberlethe,

3) des Johann Diedrich Teebken, Kaufmann în

amburg,

4) m Anna Marie Sophie Teebken in Ober-

lethe,

5) der Hermine Johanne Catharine Teebken da-

elbt, :

wel che na über obige Forderung ertheilt hätten, beantrage er daber den Erlaß eines Auf- gebots Behufs Kraftloserklärung der Urkunde.

Diesem Antrage ist \tattgegeben und werden Alle, welche an der gedahten Post und der Urkunde Rechte zu haben glauben, hiermit aufgefordert, solche spätestens im Aufgebotstermine den 15. Dezember 1890 bei unterzeihnetem Amtsgerichte riftli oder mündlich zu Protokoll des Gerichts[reibers anzumelven, widrigenfalls die Urkunde für kraftlos erklärt und die Post im Grundbuch gelös{cht werden wird.

Der Aus\chlußbescheid erfolgk :

am 17. Dezember 1890.

1890, Oktober 22.

Harbers.

[41923] Veschlufß.

Aufgeboten werden:

I. folgende Hypothekenposten :

1) auf Antrag des Eigenthümers Martin Kusior in Steffanowo-Hauland, vertreten dur den Rechts- anwalt Hielscher in Bentschen: Die im Grundbu(e von Steffanowo-Hauland Nr. 1 in Abtheilung 111. unter Nr. 1 für Iohann Lanski auf Grund des ge- rihtliwen Grbrezesses vom 15. März 1832 de con- firmato eod. und der Anmeldung der Pupillen- behörde vom 15. März 1832 und des Anerkennt- nisses der Besigerin Wittwe Lanska zum Protokolle

vom 2. November 1832 eingetragenen 43 Thaler |

99 Sar. väterlihes Erbtheil, S

9) auf Antrag des Eigenthümers Wilhelm Grund- mann 1II. in Kuschten, vertreten durch den Rechts- anwalt Boroschek in Hultsh:n: Die im Grundbuche von Kuscten Nr. 64 in Abtheilung 1II. Nr. 1 für den Christian Mathner eingetragene Forderung von a. baar 10 Thaler, b. ein Stück Rindvieh, e. zur Howzeit einen Scheffel Korn und ein Viertel Weizen,

3) auf Antrag des Eigenthümers Ludwig Krawczyk in Brandorf, vertreten durch den Rechtsanwalt Hielsher in Bentshen: Das Vatererbe des Johann Kromséki von 14 Thaler 1 Sgr. 1 Pfg. mit 5 9% verzinslich, eingetragen auf dem Grundstücke Bran- dorf Nr, 154 in Abtheilung 11]. Nr. 1 bei Anlegung D Tun pa tates zufolge Verfügung vom 9. Zun 4) auf Antrag des Rittergutésbesißers Erich von Tiedemann in Kranz, vertreten durch den Rechts- anwalt Hielsher in Bentschen: 1200 Darlehn für den Voigt Gottlob Semmler in Harthe bei Züllihau mit 5 9% vom 1. Januar 1875 ab verzins- li und gegen 3monatlihe Kündigung zahlbar, ein- getragen im Grundbuche von Brau!endorf Nr. 21 in Abtheilung 111. unter Nr. 5 am 10. März 1875,

mit Dracen an 330 Tagen im Jahre benußen kann, ohne Drachen Ferner haben die Versucbe, die im militäris{h- Arsenal in Chatham gemacht wurden, die Steigkraft genau bestimmt. von 100 Kubikfuß Rauminhalt hob nur Pfund z mit Hülfe eines Drachens hob er einen Ballen von 1000 Fuß S edel Vats Ae von _Wiederholte Versuche haben ergeben, daß cin Ballon von 2000 Kubikfuß Inhalt, mit Leuchtgas gefüllt und mit- einem eni- sprehenden Drachen versehen, bei einem Winde von 20 Meilen Ge- \chwindigkeit dasselbe Gewicht hebt wie ein Ballon von 4500 Kubik- Mr. Archibald ist übrigens mit seinen Versuchen \{chon mehrere Jahre beschäftigt und bezieht dafür eine Unterstüßung von der Königlichen Gesellschaft.

Oeffentlicher Anzeiger.

NVer- |} anheischig Ein kleiner Ballon | in 20 ein Gewicht von vier

zehn Pfund Ge-

Er hat auch ver-

| roARE |

Il. nachslehender Hypothekenbrief :

Auf Antrag des Eigenthümers Samuel Jaensch in Hütten-Hauland, vertreten dur den Rechtsanwalt Hielscher in Bentshen: Der Hypothekenbrief über die im Grundbuche von Amtécaßner-Hauland Nr. 15 in Abtheilung 111. Nr. 2 für den AntragstePVer ein- getragene Post von 300 Mark Darlehn nebst 6 9/0 Zinsen seit 4. Januar 1881, welche Post ursprüng- lih für die unverehelihte großjährige Louise Klinke eingetragen war.

Die Hypothekengläubiger und deren Rectênach- folger sowie der Inhaber des unter I]. bezeichneten Hypothekenbriefes werden aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die ad I. zu 1--4 bezeihneten Posten bei dem unterzeihneten Gericte anzumelden, der Inhaber des Hypothekenbriefes, auch die Urkunde vorzulegen, und zwar spätestens im Aufgebotstermine den 26. Februar 1891, Vorm. 10 Uhr, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Hypotheken- urkunde erfolgen wird und die unter I. ad 1—4 er- wähnten Berechtigten mit ihren Ansprüchen auf die bezeichneten Posten werden ausges{lossen werden,

Benutschen, den 20. Oktober 1890.

Königliches Amtsgericht. [41876]

Frau Lina Trognihz, geb. Bergmann aus Dittrichs- hütte, derzeit in Amerika, wird, da thr Aufenthalts- ort unbekannt ist, hierdurh öffentlih geladen, den 17. Dezember d. Js., Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeihneten Fürstlihen Amtsgericht ent- weder in Person oder dur einen Bevollmäwtigten zu ersheinen, um einen von ihrem Vater, dem Schneidermeister Johan Michael Bergmann in Dittrichshütte mit dem Landwirth Reinhold Berg- mann und dessen Ehefrau Pauline, geb Arnold da- selbst abgeschlossenen, ihre Person mit betreffenden, Kaufvertrag anzuerkennen, widrigenfalls ihr ein Ab- wesenheitsvormund bestellt und dur diesen das Er- forderlihe besorgt werden wird.

Rudolstadt, den 7. Oktober 1890.

Fürstl, Schwarzb. Amtsgericht. Wolfferth,

[41881] Aufgebot.

Auf den Antrag der Frau Thekla Weging, geb. Zielinska, aus Polajewo, wird deren Chemann, der am 4. Oktober 1847 als eheliher Sohn des Schäfers Johann Weging zu Polajewo, Kreis Obornik, ge- dorene Einwohner Franz Weging, welcher im Jahre 1873 von dort nah Amerika ausgewandert und dann verschollen ift, aufgefordert, sih spätestens im Auf- aebotstermine den 5. August 1891, Vormitt. 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht schriftli oder persônlich ¿zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt werden wird.

NRogaseu, den 24. Oktober 1890

Königliches Amtsgericht.

4E (42042) Ausgebolt.

Auf Antrag des Zimmermanns Johann Fick von Edartéhausen, Kurator der landesabwesenden Kuni- gunda Hart, geborene Fi, zuleßt in Nord-Amerika, geboren am 14, August 1811, wird Aufgebotstermin auf Freitag, den 6. November 1891, Vor- mittags 9 Uhr, im Sigungsfaale des unter- fertigten Gerichts anberaumt und Kunigunda Hart aufgefordert, \pätcstens an diesem Tage persönlich oder \{riftlich sich anzumelden, widrigenfalls sie für todt erklärt wird.

Zugleich ergeht an die Erbbereckbtigten die Auf- forderung, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen, ingleihen an alle Diejenigen, welWe über das Leben der Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei unterfertigtem Gerichte zu machen.

Wernecck, 27. Oktober 1890,

Königliches Amtégericht. Pfaff, K. A.-R. Zur Beglaubigung: (L. 8,) Der K. Sekretär: Freund.

[41880] Aufgebots-Beschlufß.

Auf den Antrag des Rechtsanwalts Dr. Bieck in Erfurt, als gerihtlich bestellten Pflegers des Nach- lasses des im Juli 1890 zu Halle a, S. in der Universitätsklinik - verstorbenen Cigarrenhändlers Arthur Hin aus Erfurt, werden alle Nachlaß- gläubiger und Vermächtnißnehmer des Leßteren auf- gefordert, ihre Ansprüche und Rechte an dessen Nach- laß, bestehend aus Mobiliar und Waaren, sowie einer Ueberschuldung in Höhe von 836,74 M, spätestens in dem hierzu auf den 6. Januar 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter- zcichneten Gericht, Zimmer Nr. 58, anberaumten Termin anzumelden, widrigenfalls gegen dieselben der Rechtsnachtheil eintritt, daß sie gegen einen etwaigen Benefizial-Crben ihre Ansprüche nur in- soweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Aus\{chluß aller seit dem Tode des Erblassers auf- gekommenen Nußungen durch Befriedigung hee an- gemeldeten Ansprüche niht ers{chöpft sein wird,

Die Einsicht des bei dem unterzeichneten Gericht niedergelegten Nachlaßverzeichnisses ist Jedermann gestattet. i

Erfurt, den 21. Oktober 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VUI,

Lommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsh. Berufs-Genossenschaften. : Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften.

Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken. Verschiedene Bekanntmachungen.

suht, mehrere Drachen aneinander zu foppeln, immer den \{wereren

an den leichteren, und O

intiten bringen, daß er bequem die Bewegungen des Feindes beobachten kann, und zwar bei einem Wind von 30—50 km Geschwindigkeit, gegen den kein Ballon aufkommen würde. sich feindlihen Kugeln ausfeßen daß man an seiner Stelle einen } I l läßt, der ein Momentbild der feindlichen Stellung aufnimmt. Außerdem glaubt Mr. Archibald, daß der Dratbe auch für das Signalwesen auf dem Meere, wo der Wind in der Regel die Anwendung des Ballons verhindert, sich mit Erfolg verwerthen ließe.

hat damit solhe Erfolge erzielt, daß er ih durch sein System verkoppelter Drachen einn Mann fo hoch hinauf zu

Für den Fall, daß der Beobachter würde, {1ägt Mr. Archibald vor, photoarap“ ischen Apparat aufsteigen

[41895] Aufgebot unbekannter Erben.

Am 22. September 1890 starb zu Gummersba, 73 Fahre alt, unverehelibt, Emilie Marder. /

Liese war geboren zu Gummersbah als die Tochter der Cheleute Apotheker Anton Maria August Marder und Amalie, geborene Burbach. Der Vater der Erblasserin war der Sohn der zu Bonn verlebten Eheleute Johann Marder, Büchsen- macher, und Christine, geborene Schmiß. Die Mutter der Grblasserin war eine Tochter der zu Gummersbach bezw. Bonn verlebten Eheleute Joh. Christian Burbach (Gerichts\{effe) und Susanne Catharina Ising.

Bis jetzt haben si im 4. Grade verwandte Per- sonen (Cousinen) der Erblasserin als nächste Erben gemeldet. y :

An alle mit der Erblasserin in gleich nahem oder näherem Grade verwandte Personen ergeht hiermit die Aufforderung, bei unterfertigter Gerichtsftelle binuen 3 Monaten von heute ab sich als Erben zu legitimiren, anderenfalls den bis dahin hier bekannt gewordenen nächsten Erben allein die Erblegitimation ertheilt werden wird.

Gummersbach, den 23, Oktober 1890,

Königlibes Amtsgerit. Abtheilung I. Herbert, Amtsrichter.

[41878] Bekanntmachung. &n unserer Verwahrung befinden sih nachbezeih-

nete Testamente, seit deren Niederlegung über sechs

und fünfzig Jahre verflossen sind: 1) des Lieutenants a. D. Hermann Mylius und Ehefrau Julie Friederike Wilbelmine, geb. E dia zu Krampnit vom 14. August des Gastwirths Johann Gottlieb Neumann und Ebefrau Marie Friederike, geb. Buge, vom 16. Januar 1834, 3) des Regierungs- Sekretärs Jobann Friedrih Petel aus Potsdam vom 4. März 1834, 4) der verwittweten Garnweber Schulze Jo- hanne Sophie, geb. Leß, zu MRieben vom 20, Februar 1834, 5) des Schneidermeisters Carl Friedrich Stae- brandt und Ehefrau Charlotte Friederike, geb. Pfund, vom 11. November 1833.

Nach Vorschrift des Allgemeinen Landrechts Theil I. Titel 12 § 218 werden alle Diejenigen, welche bei der Publikation dieser leßtwilligen Ver- fügungen ein Interesse haben, hiermit aufgefordert, dieselben bei uns binnen ses Monaten und |pätestens in dem auf deu 26. Mai 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Amtsgerihtsrath Krumb- holt in unserem Geschäftslokal, Lindenstraße Nr. 54 hierselb anberaumten Termin, unter Beibringung der nöthigen Beweismittel über das Ableben der T estatoren naczusuchen, widrigenfalls zwar mit der Eröffnung der Testamente von Amtswegen verfahren, von dem Inhalte aber nur den etwa bedahten mit den Stiftungen Nachrit gegeben werden wird.

Potsdam, den 25. September 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1II.

{41889] Bekauntmachung.

Der am 13. Januar 1814 zu St. Marienberg bei Helmstedt geborene Müller Johann Martin August Rustenbach wird für todt erklärt.

Magdeburg (Neustadt), den 22. Oktober 1890.

Königlic;es Amtsgericht. Abtheilung 17. Bac.

[41883] VBekauutmachung.

Gegen die unbekannten Erben der am 11. April 1889 zu Glogau verstorbenen Unteroffiziers- Wittwe Luise Alberïiine Juliane Klinkert ist am 23. Oktober in Gemäßheit der §8. 481, 494 fg. A. L. R. 1 9 das Ausschlußurtheil ergangen.

Glogau, den 25. Oktober 1890.

Königliches Amtsgericht. [41885] Großherzogliches Amtsgericht Oldenburg. Abth. U.

Dur Ausschlußurtheil vom 15. Oktober 1890 ist der dem Kaufmann Heinrich Joseph Kreymborg zu Bingen a./Rh. abhanden gekommene Landes- Schuldschein Nr. 9394 über 40 Thaler cer Große herzoglih Oldenburgishen Eisenbahnprämienanleihe des Herzogthums Oldenburg vom 7. Februar 1871 für kraftlos erklärt worden.

1890, Oftober 20.

Harbers. [41920] Jm Namen des Königs!

Auf den Antrag des Nechtsanwalts Dr. jur. Reichardt in Naumburg a. S., als Verwalter der Bach’shen Konkursmasse von Weißenfels, erkennt das Königliche Amtégericht zu Erfurt Abtheilung VIIT. für Recht: A

Die auf den Namen des Scuhfabrikanten Friedrih August Bach in Weißenfels lautende Lebensversiherungspolice Nr, 40220 Litt. A. der Versicherungsgesellscast Thuringia zu Erfurt vom 12. Juni 1866 über 300 Thaler wird für kraftlos

erklärt. i Verkündet am 15. Oktober 1890.

[41919] Vekauntmachung. Dur Ausschlußurtheil vom 25. Oktober 1890 ift: 1) der Sparkafssenshein Nr. 37766 vom 6, Januar 1877 für den Erbpähhter Hans Hinrich Gönner