1910 / 279 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 28 Nov 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Deutsches Reich. Bekanntmachung.

Der Fernsprehverkehr zwischen Berlin und Riedlingen

nate gewöhnliche Gesprächsgebühr 1,50 M —, Embsen

eis Lüneburg, Freiburg (Elbe), Uslar, Wischhafen je

1 sowie Försterei Wildtränke 25 Z ift eröffnet worden.

Berlin C., den 26. November 1910. Kaiserliche Oberpostdirektion. Vorbe ck.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

i ._ dem Grafen Johannes von Fran cken-Sierstorpff auf Zyrowa, Kreis Groß-Strehliß, die Kammerherrnwürde,

: dem technisch-artistischen Oberinspektor der Köni lichen Theater zu Berlin, Maschineriedirektor und bisherigen Hofrat Friedrich Brandt den Charakter als Geheimer Hofrat und

_dem Oberamtmann Oskar Arndt zu Groß-Ellguth im

Kreise Oels den Charakter als Amtsrat zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Oberbürgermeister Dr. Georg Brüning in Beuthen O.-S. das Recht zu oeeilien bei geeigneten Gelegenheiten m goldene Amtsketie zu tragen sowie - j infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu ‘Magdeburg getroffenen Wahl den besoldeten Beigeordneten (Zweiten Bürgermeister) Hermann Reimarus daselbst als Ersten Bürgermeister der Stadt Magdeburg für die geseßliche Amtsdauer von zwölf Jahren zu bestätigen und ihm zugleich den Titel Oberbürgermeister zu verleihen.

Ministerium der öffentlihen Arbeiten. BVDEobauntmamun g:

: Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesezes vom 14. Juli ' 1893 hen S. 152) wird das Reineinkommen der

hessishen Staatseisenbahnunternehmung, soweit es der Be teuerung durh die abgabeberechtigten preußischen Gemeinden im Bereiche der Ges Eifen- bahnen (uta, Großenlüder, Salzschlirf, Gelnhausen, Lieblos und Oberbimbach) unterliegt, für das Steuerjahre 1910 auf

17 519 M hierdurch festgestellt. Berlin, den 25. November 1910. Der Minister der öffentlichen Arbeiten. Jm Auftrage : Offenberg. L

_ Dem Kreis ausschuß des Kreises Meppen in Meppen ist die Erlaubnis zur Vornahme allgemeiner Vor- | arbeiten für eine vollspurige Nebeneisenbahn von

Meppen bis zur Landesgrenze in der Richtung auf Es Ter-Apel erteilt worden.

Tagesordnung

' für dieSißung des Landeseisenbahnrats am Freitag, : den 9. Dezember d. J., Vormittags 11 Uhr.

1) Ausnahmetarif für Eisen und Stahl von und nach ; Osnabrück. 2) Abfertigungsgebühren der Spezialtarife ein- j \hließlich der Klasse A 2. 3) Aufnahme von Koksbriketts in den Rohstofftarif und in die besonderen Kohlenausnahmetarife. 4) Ein von der ständigen Tarifkommission der deutschen ! Eisenbahnen vorberatener Antrag, betreffend Aufnahme von Margarine in den E für bestimmte Eilgüter. i 5) Uebersicht der Normaltransporigebühren für Personen und Güter. | 6) Mitteilung über genehmigte Ausnahmetarife. Berlin, den 26. November 1910. j Der Vorsizende des Landeseisenbahnrats.

: Fledck, | Wirklicher Geheimer Rat.

Nichkamkliches.

Deutsches Neicdch.

Preußen. Berlin, 28. November.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M.S. „Cormoran“ | am 16. November von Jap (Westkarolinen) in See gegangen, am 21. November in Saipan (Marianen) eingetroffen, am 24. November von dort wieder in See gegangen, vorgestern wieder in Jap eingetroffen und geht morgen durch die Gruppe

der Westkarolinen nah Matupi (Neupommern) in See.

S. M. S. „Victoria Louise“ ist am 24. November vor Smyrna eingetroffen, wegen der dort aufgetretenen Cholera an demselben Tage wieder in See gegangen, am 25. November in Marmarice (Klein-Afien) eingetroffen und geht von dort am 1. Dezember nach Beirut in See.

S. M. S. „Freya“ isst vorgestern von Willemstad (Curaçao) nach Puerto Cabello (Venezuela) in See gegangen.

S. M. S. „Scharnhorst“ ist am 25. November von Tfingtau in See gegangen.

S. M. Tpbte. „S3 90“ und „Taku“ sind vorgestern von Tsfingtau nah Ningpo in See gegangen.

_ Beuthen (Oberschlesien), 27. November. Jn Anwesen- heit Seiner Majestät des Kaisers und Königs, Aller- höchstwelher von Neudeck hier eingetroffen war, ist gestern das von dem Bildhauer, Professor Tuaillon geschaffene Reiter- denkmal ay des Großen feierli enthüllt worden. Wie das „W. T. B.“ meldet, hielt der Oberbürgermeister

ae Dr. Brüning eine Ansprache, in der er den großen Feldherrn

dem Lande staatlicher Ordnun adi Blüte Y und dessen volkswirts, am glänzendsten darin gezeigt hab er damals noch vd damit den Gru wicklung des ober Friedensfürsten, den Vater des lesien ein besonderes Recht ewidmet, das dritte in der {Glefen.

und der Dankbarkeit ge einem Brennpunkl gewerbli

zur Ehre, lebenden und künftigen Geschle Der Oberbürgermeister Denis ae Kaiser für die der Stadt is 1 die

1910 als Freudentag in dem Gedä lassen werde, sowie den Schöpfern und a

Beuthens im Angesicht die Rod Majes:

öniglihe Majestät, unser geliebter I dem Fallen der l 4 M urea

ür den glänzenden Empfang durch die Stadt aus und tru ei in ia Goldene Buch der Stadt Beuthen ein. f

nah Rauden ab.

Ratibor, 27. November. Seine Majestät der Kaiser traf gestern nahmittag um 2 Uhr 35 Minuten von Beuthen hier ein und wurde, „W. T. B.“ zufolge, auf dem Bahnhof vom Herzog von Ratibor und dem Landrat des Kreises Ratibor Wellenkamp eman Unter lebhaften Kundgebungen der Bevölkerung wurde in Automobilen die Fahrt nah Rauden angetreten, wo die Ankunft um 3 Uhr erfolgte.

Oefterreich-Ungarn.

_Imw österreihishen Abgeordnetenhaus ist vor- gestern in allen Lesungen ein vom Teuerungsausschuß im Einvernehmen mit der Regierung beantragter Gesetzentwurf angenommen, wona zur Verbesserung der Wohnungsverhält- nisse der minderbemittelten Bevölkerung ein vom Arbeits- ministerium verwalteter Wohnungsfürsorgefonds er- richtet werden foll. Dieser Fonds, soll „W D. B.“ zufolge, zehn Jahre lan mit jährlih steigenden Staatsbeiträgen dotiert werden, die insgesamt eine Höhe von 25 Millionen erreichen sollen. Ex ist bestimmt für Gemeinden, öffent- liche Körperschaften sowie für gemeinnüßige Vereinigungen (wie Baugenofssenschaften), um zum Bau von Kleinwohnungen Kredit- ilfe zu leisten, und zwar durch Uebernahme von Bürgschaft r anderweitig aufzunehmende Darlehen und durch unmittel- bare Darlehnsgewährung. Die Fa A reg der von dem Fürsorgefonds Ae Ee Bürgschaften darf den Betrag von 200 Millionen niht übersteigen. Für diese Verbindlich- keiten des Fonds haftet bêr Staat subsidiär bis zu diesem Höchstbeträge.

Großbritannien und Frlaud.

Nach einer Meldung dés „W. T. B.“ ist es. gestern in Cork nach einer Versammlung von Anhängern Nedmonds zu ernsten Unruhen gekommen, da die Teilnehmer an der Ver- sammlung in feindseliger Weise gegen Anhänger O'’Briens

vorgingen. Die Polizei schritt mehrmals ein. 80 Personen wurden verlegt und in die Krankenhäuser gebracht. Frankreich. Jn dem vorgestern abgehaltenen Ministerrat ist,

B; T. B.“ zufolge, beschlossen worden, den Zoll auf Mais nicht herabzuseßen. Ferner teilte der Handelsminister Dupuy mit, daß die Gruppe des Senats für Judustrie und Handel ihn um die Veranstaltung einer Weltausstellung in Paris um das Jahr 1920 ersucht habe. Der Ministerrat beschloß, bevor er fi endgültig entscheide, mit allen in Frage kommenden Faktoren in enge Fühlung zu treten. :

Die „Humanité“ veröffentlicht ein Nundschreiben des Hauptaus\husses der Reeder Frankreichs, in dem, obiger Quelle gufolge, die Mer aufgefordert werden, eine genaue Liste ihrer Schiffe und der Mannschaftsbestände aller Grade mitzuteilen, damit im Falle eines Misstandes im Ein- vernehmen mit den staatlichen Marinebehörden die notwendigen Maßnahmen Heigoffen werden könnten, um die eingeschriebenen Seeleute dur Personal der Kriegsmarine zu erseßen.

Rußland. Der finnische Senat hat vorgestern auf eine Petition des Landtags hin beschlossen, die Allerhöchste Genehmigung na Uen zur Ausarbeitung eines Geseßentwurfs, éi bang die Aeg eines Obergerichtshofes mit der Kom- petenz des höchsten Gerichtsverfahrens, das gegenwärtig der Kompetenz des Wirtschaftsdepartements des Senats unterliegt.

Velgien.

Nach einem gestern früh veröffentilihten Krankheitsbericht hat die Königin eine gute Nacht verbracht, die Krankheit nimmt weiter einen guten Verlauf.

Türkei. __ Die Pforte hat die Antworten der Shußmächte auf die leßte Protestnote erhalten. Wie das „W. T. B.“ meldet, erklären die Mächte, daß das Vorgehen der Kreter, die zum zweiten Male entgegen den Mahnungen der Mächte ge- handelt hätten, ungültig sei und keineswegs die türkischen Rechte antasten könne. Die Mächte versprechen, bei den Kretern einzuschreiten. ___— Die Deputiertenkammer verhandelte vorgestern über einen Nachtragskredit für die Ansiedlung der bosnishen Emigranten. Nach längerer Debatte, in der die Bulgaren die Ansiedlung von Mohammedanern in heftiger Weise kritisierten, wurde der Kredit s{ließlich angenommen. i Die U Kammerpartei hielt gestern eine Beratung ab, in der der Parteiobmann Kalil das Exposé über die innere und auswärtige Politik der Re- gierung mitteilte, das der Großwesir im Laufe dieser Woche in der Kammer verlesen soll.

l feierte, der Schlesien als kostbare Perle der Krone Preußens

zufolge, verlautet, enthält der Passus über auswärtige Politik

den weisen Staatsmann, der in und wirtschaft- Gas Talent e, daß es die Bedeutung a unbeachteten Steinkohle erkannt und zu der heutigen unvergleichlichen Ent- hen JIndustriebezirks gelegt hätte. Dem aterlandes zu nennen Ober-

de, i iges O tk conarchie, das erste in Ober- Als ehrendes Zeichen der Liebe zur Heimat ¿pu a i Pozollern B l | ens errichtet, möge es die Jahrhunderte überdauern, der Stadt zur Zierde, seinen Schöpfern tern zur Bewunderung. iy Ddo cie le dem erhöchste Teilnahme an der Denkmalsenthüllung erwiesene Ehre, die (a 26. ate e E Todt E

en Mitarbeitern des Denk-

malswerkes und oB: „So eh denn die Bürgerschaft ses Bildes des großen Ahnherrn des

Hohenzollern in dem Rufe: Seine Kaiserliche und i M ( og L Nach ülle besichtigte Seine Majestät eingehend das Denkmal, \prah dem Oberbürgermeister setnen herzlihen Dank

] i det ( Darauf reiste Seine Majestät zum Besuche des Herzogs von Ratibor

seien. Die Türkei neige zu: zu beiven Mächtegruppen pflege

Bo n 1 nisses zu den Baltkanstaaten züglih des

n. konstatiert das

Be sei überflüssig, weil die Türkei: wie Numänien an der Er-

bezei

zie Gen Sten, werden. i den Handelsvertragösverhandlungen habe ma i begonnen. Vezüglih Griechen ands hebt. das Ses Rae e die Beziehungen nichi so gui seien, wie es wünschenswert wäre. (s liege an Griechenland, L die Beziehungen sih freundschaftlicher 0e: ite N retafrage- habe die Pforte mit Griechen un. Frage i i / e g le Frage gehe nur die Pforte und die Schuy- Jm Laufe der Beratung des Expofés in der jungtürki Partei wurde besonders die Tätigkeit des: Unt |Sébminiiiee a e g s Unterrichtsministers

&n der vorgestrigen Sißung- der kretischen Nationa l- versammlung gab der Präsident der Rate E Maris seine Demission, weil die Partei Venizelos, zu der er gehöre darauf bestanden habe, mit Kunduros Hand: in. Hand zu gehen.

Griechenland.

___ Der Ministerpräsident Venizelos hat gestern in Larisi eine Programmrede gehalten, in der ev v Auflöfune, t vorigen Nationalversammlung rechtfertigte und ausführte daß die Tommende Nationalversammlung sih mit der Ne der Verfassung und den dringend notwendigen geseßgeberishen Ar- beiten eingehend beschäftigen werde. Der Ministerpräsident er- läuterte dann, wie das „W. T. B.“ meldet, ausführlich die von der Negierung geplanten Reformen. im Innern, fi von einer größeren Sorge um das Wohl des griechischen Volkes getragen eien. Dahin gehörten Regelunç;-: der Steuerfragen, Verminde- rung der Kosten dèr Verwaltung, Revision der Zolltarife, Ver- besserung dev Landeskultur dur Förderung der privaten und fommunalen Jnitiative, Reorganisation dev Polizei, Unabseßbar- keit der Beamten sowie Reform der Justiz und des öffentlichen Unterrichts. Die Ministerien des Krieges und der Marine sollen vereinigt werden. Die Neorganisation der Armee und der Marine’ werde noch wirksamer durchgeführt werden durch Hinzuziehung ausländischer Jnstrukteure. Jn bezug auf die gusärtige Politik führte Venizelos aus:

ie Regierung werde eine absolut friedliche Políti das Land eine lange Periode der dhe p Pee agen da militärischen Hilfêquellen zu stärken. Das griehis{he Volk habe die Nachricht von der neuen Konstitution ter Türkei mit Genugtuung begrüßt, und das sei erklärlih im Hinblick auf die Interessen, die Griechenland mit der Türkei gemeinsam habe. Die Negierun ‘suche jedes Mißverständnis mit der Türkei und mit den anderen Balkan A zu beseitigen, damit ein: Band fie: verbinde, das später noch

ester iverden könne. zum Schluß der Hoffnung

d E or H ew gab lusdrudck, daß dieses Werk auf die Sympathien der zivilifierien Welt werde rechnen S A M

Serbien.

Da die Genesung des Kronprinzen weitere Forlschritte macht, wird die Ausgabe von Krankheitsberichten, V. E s zufolge, mit dem heutigen Tage eingestellt. 6 Amerika.

Ee DUS 2D T. B.“ aus Rio de Janeiro meldet, haben sh alle Kriegs\chiffe, deren Mannschaften gemeutert hatten, vorgestern abend ergeben. Zwei von der Regierung bestimmte

E, h Offiziere haben das Kommando: übernommen. Es herrs! nunmehx vollständige Ruhe. A

r”

Asien. __ Nach einer vom „W. T. B.“ verbreiteten Meldung des türkischen Kommissars in der perfishen Grenzzone ist den Kämpfen nördlih von Urmia durch eine gemeinfame Aktion mit dem persishen Gouverneur in Urmia ein Ende gefeßt worden. Der Verkehr zwischen Urmia und Salmas ist wieder hergestelït. Afrika.

___ Einer Meldung des „W. T. B.“ aus Udschda zufolge hat ein Trupp Beni Chibel am 17. Nerenibee b Bu Tale Ouedza eine französische Militärabteilung angegriffen, die Feuer auf die Angreifer eröffnete und fie zerstreute. Ein Leutnant und zwei eingeborene Soldaten wurden verlegt, zwei andere Soldaten getötet. E

Koloniales.

Major Dominik von der Schußtruppe für Kamerun ift, wie „W. T. B." berichtet, an einem früheren Leiden erneut erkrankt und iritt vorauss\ichtli Ang Le die Heimreise an. Dem energishen und um}fihtigen Eingreifen des genannten Offiziers ist vor kurzem erst die Niederwerfung des Mata, Aufstandes im Süden Kameruns troß der Ungunst des Geländes und der Regenzeit in uner- wartet schneller und erfolgreiher Weife gelungen.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die vorgestrige Sißung des Reichs- tags befindet fih in der Zweiten B S

Jn der heutigen (88.) Sißung des Reichstags, welcher der Reichskanzler Dr. von Bethmann e der Staatssekretär des Jnnern Dr. ‘Delbrück, der Minister der öffentlihen Arbeiten Breitenbach und der Staats: sekretär des Reichsjustizamts Dr. Lis co beiwohnten, wurde O der A MIILRE, betr. den Schuß des zur An ertigung von Reichs banknoten verwendeten M agiers gegen unbefugte Nachahmung, in zweiter Lesung beraten.

Abg. Kir ch (Zentr.) bemängelte, daß niht dem Reichstage die auf den Gegenstand bezüglihe Fassung des geltenden Geseßes von E ggcieut e é Berner eam nste er e Zuziehung des deutschen

ei der Feststellung vo i

korrefte Ausdrucksweise verbürgt werbe, E R ape

__ Ohne weitere Debatte wurde die Vorlage darauf unver- ändert angenommen.

Es folgte die erste Lesung des Geseßentwurfs, betreffend den Ausbau der deutshen Wasserstraßen und die Erhebung von Schiffahrtsabgaben.

Wie aus den Kreisen der jungtürkishen Partei, „W. T. B.“

(Schluß des Blattes.)

die Erktärung, daß die Bezichungew zu allen Mächter freundfchaftliqs lin l ei keiner Alliancegruppierung bi erde etne friedliche Politik verfolgen und gleich gute Beziehunge

Verhält- Erposé, daß:

die Beziehungen zu Rumänien: freundscaftli i Gemeinfamkeit der beiderseitigen Intere Pet ai Gert von einer türkisch-rumänischen Militärkonvention ;

seien falsch. Die

des status quo auf dem Balkan glei interessi Abschluß des Handelévertrags mit Nümánien P E rvo net die Beziehungen zu Bulgarien als gut und konftatiert, as die leitenden Männer Bulgariens- eine Bekraftigung dieser Be: Die Grenzreguliernng" werde demnächst beendet

Statiftik nund Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Berliner Friedhofsarbeiter sind in eine Lohn- bewegung eingetreten. An 56 Kirchengemeinden sowie an den ges{äfts- führenden Ausshuß der Berliner Stadtsynode wurde, wie die „Voss. Ztg.“ berichtet, eine Eingabe gerichtet, die eine Negelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen der Friedhofsarbeiter nttreht Es sind folgende Hauptforderungen aufgestellt: Neunstündige Arbeitszeit, Ein- führung von vollständig freien Sonntagen bezw. Bezahlung der Sonntags8arbeit, Anfangslohn für Gärtner 30 46 die Woche, für Arbeiter 28 4, Gewährung eines Urlaubs, anständige Unterkunsts- räume mit Waschgelegenheit usw. E

In Koblenz baben, wie die „Rh.-Westf. Ztg." erfährt, die seit 6 Wochen im Ausstand stehenden Arbeiter der rheinischen Yianofortefabriken A.-G. vorm. C. Mand am 25. d. M. in beiden Betrieben die Arbeit bedingungslos wieder aufgenommen.

Fn Pforzheim ist, der „Köln. Ztg.“ zufolge, am Sonnabend der Rest der organisierten Arbeiter der Edellmetallindustrie ausges\perrt worden (vgl. Nr. 277 d. Bl.). Man schäßt die Zahl der außer Arbeit befindlichen Gold- und Silberarbeiter auf etwa 9000. Auch eine Anzahl nichtorganisierter Arbeiter hat die Arbeitsstäite verlassen. Die Arbeitgeber werden in den nächsten Tagen zujsammen- treten und darüber beraten, ob eine völlige Betriebéeinstellung erfolgen soll oder ob es möglich ist, mit den Nichtorganisierten den Arbeits- beirieb aufrecht zu erhalten. : l

Die Unstimmigkeiten bei der syndikatfreien Kohlenver- einigung in Mannheim sind, wie die „Köln. Ztg.“ mitteilt, dur erhandlungen des Arbeitgeberverbandes beigelegt worden. . Die Klutscher nahmen die Zugeständnisse der Firma an. Die Arbeit wurde wieder aufgenommen.

Aus Lissabon wird dem „W. T. B.“ gemeldet: In den Pro- vinzen Douro und Minho sind die Eisenbahnangestellten în den Ausstand getreten. Es verkehren nur noch einige Züge.

(Weitere „Statistishe Nachrichten“ \. i. d. Zweiten Beilage.)

Kunst und Wiffenschaft.

Fm Kupferstihkabinett der Königlihen Muscen wird die Lucas van Leyden -Aus stellung heute geschlossen und im Laufe der nächsten Woche durch eine Ausstellung der Holzschnitte, Kupferstiche und Zeichnungen Lucas Cranachs erseßt werden.

Die Schwarz-Weiß-Ausstellung der Sezession. I. Die Berliner.

Mit gutem Recht kann diesmal Liebermann im kurzen Vorwort

des Katalogs behaupten, daß in dieser Ausstellung „mehr denn je fünstlerishe Aeußerungen zu finden sind, die eine ersprießlihe Neife iber Jahr und Tag erhoffen lassen“, und er konnte mit Genugtuung feststellen, daß blinde Nachahmung des Auslandes fern geblieben ist. Die Ausstellung bietet, wenn man von einigen {wachen Produkten, die noch immer ges{wärzt werden, absieht, viel Gutes und Gediegenes, und der prächtige Karton „Die Geschichte“ von Edvard Munch gibt ihr besondere Weihe und Stimmung. Auh is es dem BVor- stand der Sezession gelungen, wieder Neues zu bringen, und er hat damit gezeigt, daß diese alljährlich sich wiederholende graphische Ausstellung wirkli berechtigt ijt. Viel besser als durch die ausgeführten Werke lernen wir unsere Künstler durch die Zeichnungen kennen, das zeigt fih au diesmal wieder. Denn in der Zeichnung hört das Ge- flunker auf, sie duldet es nicht und verrät das wirkliche Können des Künstlers. Da lernt man manche kennen, die ohne das oft bequeme inasfiecrende Mäntelhen der Farbe recht ärmlih erscheinen, und andere wieder, denen man ihrè Bildec als ehrlihen Ausdru ibres Gefühls nunmehr glaubt, weil sie in ihren Zeihnungen das gleihe anstreben und erreichen. Betrachten wir zunächst unsere drei anerkannten Größen, Liebermann, Slevogt und Gorinth. Von Liebermann sieht man nichts eigentlih Neues. Der Karton zu seiner „Judengasse in Amsterdam“, einem feiner vorzüglihsten Werke, ist eine ältere, gewiß fehr interessante Arbeit. Und an den Pastellen haben wir uns nun bald fatt ge/\ehen, zumal diese an si recht liebenswürdigen kleinen Arbeiten das einzige sind, was in den leßten Jahren von graphischen Arbeiten Liebermanns vorgeseßt wird. Derartige Arbeiten können dohch nicht der leßte Aus- druck eines auf den Höhen wandelnden Meisters sein? Uebrigens wirkt diese leßte Phase im Schaffen Liebermanns merkwürdig an- stedend. Nicht nur Kardorff und Oppler, auch Slevogt be- fleißigen sich jeßt folher Bildchen, doch legt der leßtere allerdings fo viel eigene Kunst hinein, daß die Nachahmung nur mehr das Format betrifft ; l verübeln. Denn auch als i niht_ der Pastell- stift, sondern Aquarell- und _Druckfarben. Der Künstler zeigt sih in diesen kleinen Ansichten aus dem Riesengebirge ind vom Nordseestrand wieder als ein ganz feltener Meister der Kom- yosition und farbigen Behandlung. Er i l e deutschen Künstlern heute niht nur der größten einer, sondern, was mehr ist, er versagt nie. Seine künstlerische Expansionskraft ist über- rashend groß, und während andere stagnieren oder sich wiederholen, haft er stets Neues. Darin gleicht ihm von den Großen heute nur Hodler. Lovis Corinth enttäusht mit seinen Zeichnungen zum Matthäus oder zeigt vielmehr, daß die rate Zeichnung seine Sache nicht ist. MReizvoll ist seine Üthographie mit dem Knaben im Tiroler Kostüm und fein seine Nadierung der Mutter mit Kind. Auch er arbeitet jeßt übrigens in Pastell: Im großen Hauptsaal der Ausstellung hat man einem der Jungen, Hans Meid, für seine zahl- reihen Blätter einen Ehrenplaßz eingeräumt. Diese neuesten Radierungen Meids mögen wohl vielen überraschend kommen und die meisten bestehen. Eine andere Frage ist die, ob Vicid wirklih {hon fo weit ist, wie er es in diesen Arbeiten zu sein vorgibt, und das möchte ich sehr be- zweifeln. Uebrigens beweist er es au mit seinen Aktzeihnungen, denen eine kraft fremden Einflusses ebenfalls bestehend, die andern aber, wo die Natur Vorbild war, immer {wächcr sind. Wer Meids künst- lerishen Werdegang kennt, wird si sciner neuesten Entwicklungsphase gegenüber gewisser Zweifel niht erwehren können. Gewiß verfügt er jedoch über viel Talent und versteht si auf interessante Wirkungen. Viel einfacher, aber auch überze:gender wirken neben ihm die Kohlen- zeihnungen von Theo von Brockhusen und die ähnlichen von Waldemar Rösler, die beide mit dem einfachen Material über- rashende foloristishe Wirkungen erzielen, die mit thren gemalten Bildern völlig übereinstimmen. Auh Emil Pottne: be- währt fich mit feinem farbigen Papageienpanneau und den Studien aus dem Geflügelhof. Dagegen suchte ih auch diesmal wieder vergebens nah der Bedeutung Max Beckmanns. Martin Brandenburg hatte im vorigen Jahre bessere Sachen zu zeigen. Wenig kann man au den Zeihnungen von Hans Baluschek ab- ewinnen, der gern besondere Lchtwirkungen anstrebt. Oswald alle, der sich im Sommer mit seinen Aktstudien so gut eingeführt at, erregt mit seinen aquarellierten Akten zwar nicht das gleiche nteresse, doch ist dieser Mangel mehr eine Folge seines ehrlichen Verzichts auf unwesentliche Effekte. Kurt Tuch stellt eine Reihe von Jllustrationen zu Kleists „Penthesilea“ aus, die zum mindesten nit im Geiste Kleisls empfunden sind. Ganz im Dilettantisen bleibt John Vriesländer stecken, der nun auch {on in allen möglichen Manieren gestelzt gekommen ist und dem es, wenn er vor die Natur geht, gt wird. Heinrich Hübner wiederum gehört zu denen, die ohne Farbe enttäuschen. Dagegen sind die farbigen Blätter und die Radierungen vom stärkeren Ulrih Hübner ret tüchtig, wie man überhaupt einige erfreuliche Aquarelle sieht. So die s{önen, nun {hon ganz persönlich empfundenen Landschaften von Oskar Moll, die Aquarelle von Hedwig Weiß, die dekorativen Entwürfe von Karl Walser für die Villa Rathenau im Grunewald und der „Tanzsaal* von Hermann

und diese Anlehnung kann niemand

Material dient Slevogt

“Nadiertechnik sind.

ist unter den modernen |

Westphal, einige Blätter von Friß Rhein, Adolf Streube und von Emil Orlik. Käthe Kollwiß, “vielleicht die ernsteste Künstlerin, die bisher geschaffen hat, ist wieder mit mehreren meister- haften Nadierungen vertreten, die zeigen, daß sie sih ganz vom Model loësgerungen hat, das ihr nur noch als Objekt für ihre reichhaltige Gestaltungskraft von Gefühlen und Phantasien sowie für Licht- probleme dient. Hermann Struck zeigt eine Anzahl Blätter aus dem Werke „Venedig“, die ein s{önes Zeugnis seiner vollendeten Wenn sie oft an Whistler erinnern, so mag das gemeinsame Sujet mit {huld daran sein. Von den Zeichnungen müssen auch die Blätter von T Kleinschmidt als Beweise starker Gestaltungskraft hervorgehoben werden. Die Satyriker und Humoristen bieten eigentlih am wenigsten Neues. Der Spielereien Markus Behmers wird man allmählich müde. Lyonel Feininger dürfte niht mit einer solchen Masse von Blättern auftreten, wenn er nit langweilen will. Se kehren bet - ihm doch immer die gleichen zeichnerishen Wite wieder. Auch Heinrich Zille würde man mehr Vertiefung in seinen Typenkreis wünschen, die ihn zu größerer Mannigfaltigkeit in ter Wiedergabe der Weddinger Bevöl- ferung befähigen könnte. Im übrigen find ja seine Schilderungen von unverwüstlihem Humor und starker Charafkterisierung. Franz Christop he endlih wandelt mit viel Geshick auf den von Beardsley

vorgezeichneten, nur zu oft nahgetretenen Bahnen. Dr, D, Galerie Schulte. Jn der teur der November-

ausstellung bei Schulte verwechselte ih Hans Beatus Wieland mit dem Landschafter Manuel Wieland und tat ihm daher mit dem Vorwurf unrecht, er wäre von der italienischen Landschaftsmalerei ohne zwingenden Grund zur Schilderung der alpinen Winterlandschaft übergegangen. Dieser Irrtum sei hiermit berihtigt. Hans Beatus Wieland hat als Schweizer seit jeher die heimalliche LandsGa]! ge- pflegt. B

Bauwesen.

EinWettbewerb umVorentwürfe für das Empfangs- gebäude des neuen Hauptbahnhofs in Stuttgart wird unter den Architekten, die Angehörige des Deutschen Reiches sind oder zur- zeit daselbst ansässig sind, bis zum 15. Mai 1911 ausgeshrieben. Ein erster Preis von 10 000 4, zwei zweite Preise von je 6500 4 und zwei dritte Preise von je 4000 4 sind ausgeseßt. Der Ankauf weiterer Entwürfe für je 1500 4 bleibt vorbehalten. Das Preis8gericht besteht aus den Herren: Professor Billing in Karlsruhe, Professor Dr. Fischer in Münen, Stadtrat, Baurat Heim in Stuttgart, Geheimer Ober- baurat, Professor Hofmann in Darmstadt, Professor F. Klingholz in Hannover, Präsident der Königlichen Generaldirektion der Staats- eisenbahnen von Stieler in Stuttgart, Direktor im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Verkehrsabteilung, von Schall in Stutt- gart, Direktor und Vorstand der Bauabteilung der Königlichen Generaldirektion der Staatseisenbahnen von Neuffer in Stuttgart, Baurat bei der Königlichen Generaldirektion der Staat3eisenbahnen Mayer in Stuttgart. Die Unterlagen sind gegen Einsendung von 10 , die bei SUSGL, eines Eniwurfs zurückerstattet

u

werden, vom hochbautechnischen reau der Köntglih Württem- bergishen Staatseisenbahnen, Stuttgart, Königstraße 211, zu beziehen. Gegenstand des Wettbewerbes ist der Entwurf des

äußeren und inneren Aufbaues des Empfangegebäudes. Nicht im einzelnen zu bearbeiten sind die Dienst- und Mannschaftsräume fowie die Wohnungen. Die Hauptzeihnungen werden im Maßstabe 1 : 200 verlangt. Die Schnitte dur die Wartesäle und die Haupt- eingangshalle find 1 : 50 zu zeihnen. Weiter werden Schaubilder des ganzen Gebäudes verlangt. Dem Kostenübershlag sind 25 für 1 cbm zugrunde zu legen. Die Verwaltung behält fich die Ent- scheidung diefker vor, ob und inwieweit sie einen der preisgekrönten oder angekauften Entwürfe der Ausführung zugrunde legen wird, ebenso ob und unter welchen Bedingungen der Verfasser des Ent- wurfs mit der künstlerischen Leitung des Baues betraut werden soll. Der Hauptbahnhof soll im Verhältnis zum bestehenden um etwa 400 m nach Nordosten zurückgeschoben und na dem den Wett- bewerbsunterlagen beigefügten Lageplan als Kopfbahnhof derartig neu ausgeführt werden, daß das Empfangsgebäude sich dem Kopf- bahnsteig in einer Ausdehnung von etwa 200 m und einer Tiefe von etwa 60 m vorlagert, die 14 Kopfgleise mit 7 Me ep werden durh drei nebeneinanderliegende Bahnsteighallen von zu- fammen etwa 165 m Spannweite und etwa 195 m Länge (vom quer vorgelegten Kopfbahnsteig gemessen überdeckt. Nechts wird der Bahnhof durch die Ludwigsburger Straße (Verlängerung der König- straße) längs den Königsanlagen und links durch die Straße am Gütershuppen begrenzt. Vón der Königstraße bis zu dem Güter- {uppen wird die Umgebung des Bahnhofs nah einem im Lageplan eingetragenen Bebauungsplan fast gänzlich neu erstehen, wobei wegen der Da mit einer Verseßung des Königstores gerechnet wird. ie neu geplanten, im allgemeinen etwa 20 m hohen Privatbauten am Bahnhofsvorplay werden in einem Abstande von 45 m bezw. 5 m vor der Front des Empfangsgebäudes errichtet werden. Das Neubaugelände für das Empfangsgebäude fällt in dessen Längsrichtung bezw. in der Querrichtung der Kopfgleise nah den Königsanlagen zu um 4,8 m, von + 246,8 m beim Gütershuppen auf + 242 m beim Königstor. Da die Bahnsteige auf —+ 246,87 m an- genommen sind, so wird der Zugang von den höher gelegenen Straßen (Alleestraße, Kriegsbergstraße und Bahnhofstraße) fast ebenerdig (hier find die Vorortbahnsteige vorgesehen) und von den tiefer gelegenen Straßen (Schloßstraße, Königstraße, Ludwigsburger Straße und An- lagen) mittels Treppen vorzusehen sein. Es wird sich deshalb für das Empfangsgebäude eine zu den Gleishallen unsymmetrische Anlage er- geben. ehnlih wie bei größeren Wetibewerben für Babnhofs- empfangsgebäude ist au) diesen Wettbewerbsunterlagen ein s{hema- tischer Grundriß für die Verteilung der im Programm vorgesehenen Räume und Erfordernisse beigegeben. Für die Architektur und Bau- stoffe sind bestimmte Vorschriften niht gemacht; sie sollen der Be- deutung und dem Zweck des Gebäudes Nehnung tragen. Bei Aus- führung des Baues ist tunlihste Sparsamkeit geboten. Auf Beach- tung dieses Gesichtspunktes wird bei Würdigung der Entwürfe be- sonders Wert gelegt werden. Der örtlichen Ueberlieferung entsprehend werden für die Fassaden weiße bis gelbgrüne Werksteine bevorzugt.

Preisauszeichnungen mustergültiger Wohnhaus- fassaden in Cöôln a. Rb, Die Stadtverwaltung in Cöln a. Rh. hat zur Förderung guter Wohnhausfronten ein Preisausschreiben er- lassen, dessen Bedingungen im wesentlichen folgendes bestimmen: ey Auszeichnung kommen diejenigen Fassaden in Fräge, die in der Zeit vom 1. April eines Jahres bis zum 31. März des folgenden Jahres zur Gebrauchhsabnahme gelangen. Die Fassaden müssen das Gepräge des deutshen bürgerlichen Wohnhauses aus dem An-

fange des 20. Jahrhunderts gut ausdrücken und den im Hause enthaltenen Wohnungen entsprechen, Als Bewerber

it nur der Bauherr berechtigt. Der Anmeldung beizufügen find Lchtbild der Straßenfront (26/32 ecm) und Grundriß vom ersten Stockwerk. Das Preisgeriht bildet der Kunstbeirat der Stadt Cöln. Der geringste Preis beträgt 1000 „. Auf Wunsch wird auch eine Bronzeplakette verliehen, für die \. Zt. ein Wett- bewerb ausgeschrieben ist. Die eingesandten Lichtbilder gehen in das Eigentum der Stadt Cöln über, die sih das Recht der Veröffent- lihung vorbehält. e

Anusstellungsnachrichten.

Internationale Architekturausstellung in Rom 1911. Anläßlich der im nächsten Jahre in Nom stattfindenden Erinnerungs- feiern wird daselbst eine internationale Kunstausstellung stattfinden, mit der eine internationale Architekturaus\tellung vom März bis Oktober 1911 verbunden sein wird. Die Anmeldungsfrist zur Be- \hickung läuft am 30. November d. J. ab. Angenommen werden

a. Darstellungen von Bauwerken und Dekorationen, die in dem

Jahrzehnt 1901 bi3 1910 ausgeführt oder in der Aus- führung begriffen find und mit. der Handelserzeugung nichts ¿zu tun haben; b. Nachbildungen von Denkmälern und Eut- würfen für Wiederberstellungen; e. architektonishe und deko- rative Studien und Skizzen. Es handelt sich im allgemeinen nur um Schaubilder, an deren Rande im kleinsten Maßstabe die zur Erläuterung nötigen Grundrisse usw. darzustellen sind. Lichtbilder werden nur ausnahmsweise in großem Format Me oweit fie als Ergänzung der Zeichnungen dienen sollen. ie für die Archi- tekturausstellung angemeldeten Werke müssen in der Zeit zwischen dem 1. bis 31. Januar 1911 in Rom eintreffen. Anmeldungen und An- fragen sind zu rihten an den Vorstand des Ausführungskomitees für die Gedächtnisfeiern des Jahres 1911 Sektion „Schöne Künste“ in Rom. Die Anmeldebedingungen hat der Verband deutscher Architekten- und Ingenieurvereine (Geschäftsstelle Berlin W. 30, Heil- bronner Str. 24) in der Nr. 47 und 47 a, 1910, der „Wochenschrift des Architektenvereins“ in Berlin veröffentlicht.

Verkehrsaustalten.

Die Briefposten, die von der Bahnpost Cöln-Verviers (ab Cöln 10,42 Abends) am 10. November für die Canarischen Inseln und für Orte an der Westküste Afrikas, insbesondere in Togo und Kamerun, zur Weiterbeförderung mit dem am 11. No- vember von Boulogne abgegangenen Dampfer „Eleonore Woermann“ der Kamerun-Hauptlinie abgesandt worden sind, haben, wie der Reichs- postverwaltung erst jeßt bekannt geworden ist, den Anschluß an den genannten Dampfer verfehlt. Die nah dem Freistaate Liberio, Togo und Kamerun bestimmten Briefbeutel find mit dem am 25. November von Hamburg abgegangenen Dampfer „Hans Woermann“, die übrigen SENEReN mit den nächsten passenden Gelegenheiten wettergeshickt worden.

Für die Philatelisten ist von Interesse, daß das Reichspost- amt auf der am 9. Dezember bei Rudolph Lepke in Berlin |tatt- findenden Markenversteigerung auh noch einige kleine gemischte Lose mit alten hannovershen Freimarken versteigern lassen wird. Jedes dieser (10) Lose enthält 50 Marken,

Theater und Musik.

Neues Schauspielhaus.

Am Sonnabend rief die Neueinstudierung des Schauspiels „Genoveva“ von Hebbel sowohl literarisches als auch unmittelbar fünstlerishes Interesse wah; ersteres insofern, als ein Hebbelshes Werk ja immer fesselnd ist und besonders diese zwishen Wirklichkeit und Romantik stehende Dichtung, die au jet nachdem seit ihrem Entstehen ein \{härferes literarishes Gewissen fih entwickelt hat, ihre zwingende Wirkung ausübt, allerdings mehr durh die Wirklichkeits- \childerung als dur das damit verwobene Zauberwesen. Unmittelbar fünstlerisd ergreift das Werk durch die dichterishe Kraft, die aus der Legende Gegensätze voll ershütternder Tragik entwickelt. Wenn ad von Wirklichkeit gesprochen wird, so ist damit nur die natürliche äußere

orm der Geschehnisse gemeint. ImGrunde sind diese aber als dichterische Symbole, als großzügig einhergehende Ideen aufzufassen; und aus dieser Erwägung heraus müßte auch der Stil für die Darstellung ent- wickelt werden. Nach dieser Seite hin nun ließ die Aufführung am Sonnabend etwas zu wünschen übrig, wenigstens in manchen Szenen und bei einigen der Darsteller. Sie war aber mit viel Aufwand vor- bereitet und erhob sich auch besonders gegen das Ende hin zu der ge- wünschten abgeklärten Größe. Ein unbedingter Tadel soll nit aus- gesprochen werden. Vielleicht liegt die Shuld am Dichter, der trek aller \chrankenlosen Gestaltungskraft und Feurigkeit sein Gefüh so schr von Klugheit und Geist beherrschen läßt, daß bei einer weniger realen, mehr ins typische gesteigerten Darstellung möglicher- weise eine gewisse Trockenheit sich bemerkbar machen würde. Sei dem nun wie ihm wolle, ein großer Gewinn für den Genießenden war der Abend sicherlich. Wieviel E Kraft, wieviel eigen- artige Charakteristik und Energie, wel eine Höhe der Gedanken und das wesentlihe wieviel künstlerishe Schönheit flutet durch die Handlung, die dort oben auf der Bühne shicksals\{chwer vorüberzieht ! Maria Mayer, eine gute Sprecherin, war als Genoveva klug, gedämpft und rückhaltsvoll liebend und leidend, am gebotenen Plage aufschwellend in warmem Gefübl, hielt aber bei aller Shmerzensgewalt stets die \{öne Linie inne; sie gab für die rührende E Dichtung den reten Ton an. Ihren Gatten, den Pfalzgrafen DUY ied gab Heinz Salfner in künstlerishem Einklang mit ihr, ebenfalls dur seine gute Art zu \prehen auffallend. Es war leßteres ein Vorzug, den diese beiden Darsteller vor den meisten anderen voraus hatten. Herr Ziegel, der gewandte, verständige Künstler mit dem schönen Organ, gab den Golo lug und mit gestaltender Kraft, aber zu realistis{h. 5s wäre wohl der Mühe und des Künstlers wert, einen Versuch mit dem oben angedeuteten gesteigerten Stil der Darstellung zu machen. Von den übrigen Schauspielern hoben \sih besonders Gertrud Arnold und Emil Und heraus; erstere in der äußerst FUUEE Rolle der böfen Zauberin. Es zeugt von der großen Kunst und dem feinen Geschmack der Künstlerin, daß sie stets zu fesseln und bei Vermei- dung der leiht möglichen Entgleisung ins Theatralische um nit zu sagen Komische ihren Auftritten echte, große Bedeutung zu geben wußte. Emil Lind machte aus der Szene des alten Juden eine eindring ih charakterisierte, ergreifende Episode. Die Bühnenbilder waren zum Teil von hoher Schönheit, so besonders die Waldszenerien, während andere, die sicherlih primitiv märchenhaft anklingen sollten, weniger den erstrebten, als einen unbeholfenen Eindruck machten. Komische Oper.

Ein dramatisher Stoff ist der Inhalt von Zolas Roman „La faute de l’'abbé Mouret“ nit; der Dichter selbst erging sich darin in mehr als episher Breite. Der Konflikt spielt sich einzig in der Seele des Priesters ab, der im Raush der Jugend einmal feiner Pflicht abwendig wird. Dennoch versuchte der verstorbene Wienec

ihterkomponist Adalbert von Goldschmidt die Hauptstellen des an lyrishen Schönheiten reihen Zolaschen Romans, unter Aus- {altung der Neflexion und Verdichtung der tatsächlichen Vorgänge, für die Bühne, infonderheit für die musikdramatifhe Ausgestaltung zu gewinnen; zur Vertonung des von ihm geschaffenen Tertbuches fam er indessen selbst nicht, sondern überließ es dem ihm befreundeten Marx von Oberleithner. Des leßteren Werk, das den Titel „Abbé Mouret“ trägt, ging gestern in der Komischen Oper zum ersten Male in Szene. In eben Bildern zieht der Inhalt des Romans folgerihtig zwar, aber nit ges{lofsen in Motivierung und Aufbau an den Augen des Zuschauers vorüber. Auf dem Dorfplaß vor dem Kirchlein inmitten seiner Gemeinde lernt man den Priester kennen, der in Erfüllung seiner Amtspfliht zu dem vermeintlih ster- - benden Jeanbernat nah dem Schloß Paradou geht, wo er zum ersten Male Älbine erblickt. Ihr Besuch in der Kirche, sein körper- lier Zusammenbruch, seine Genesung unter der Pflege Albines im Paradou, die verhängnitvolle Liebesszene, seine reumütige Nückkehr zu seinem Priesteramt und Albines Tod is die weiteren Etappen der Handlung. Max von Oberleithners Musik fu t dadur, daß sie au bei geshlossenem Vorhang in ständigem Flusse bleibt, diese lofen Bilder zu einem organishen Ganzen zu verbinden und die Zuschauer in der Stimmung zu halten, die die Szene in thnen ausgelöst hat. Stellenweise, z. B. bei den Paradouszenen, bei denen die Stimmung festgehalten, ja gesteigert werden muß, ist das ein Vorzug, nicht aber da, wo der Ortswechsel auch in ein völlig anderes Milieu hren soll. Es wird vielmehr die Kontrastwirkung zwischen dem, was sich innerhalb und außerhalb des Paradou abspielt, zu sehr a geshwächt ; da empfindet man den Wunsch nah einer Zäsur, die diesen gla Den Fluß einmal unterbräche. Die Musik selbst ist, von diesem Mangel an ensäßen abgesehen, gut gearbeitet, von reicher Polyphonie und auch nicht arm an Einfällen ; SaRGtes zu charakterisieren offen ih, und auh da, wo das Dorfleben geschildert wird, Sinn für fröhlichen Humor.

der entsheidenden Szene, dem Höhepunkte des , der Lebesszene