1871 / 70 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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tirenden Generalarzt Dr. Wilms, dem konsultirenden General- arzt Dr. Wegner, dem Armee-Jntendanten Barreßki; des Ritterkreuzes erster Klasse mit Schwertern dessel- ben Ordens: dem Hauptmann der Reserve des 1. Garde-Re- giments zu Fuß, Grafen zu Eulenburg, Hofmarschall Sr. Königlichen Hoheit des Oberbefehls8habers, den Hauptleuten Lenke und Bronsart von Schellendorff vom General- stabe, dem Hauptmann von Wolff vom 3. Garbe - Grena- dier - Regiment Königin und dem Hauptmann von Viebahn vom Hessischen Füsilier - Regiment Nr. 80, beide kommandirt zum Generalstabe, dem Hauptmann von Sommerfeld vom 9 Garde-Regiment zu Fuß, konmimandirt als Adjutant, dem Hauptmann von Treuenfels von der 3. Artillerie-Brigade, fommandirt als Adjutant zum Commandeur der Artillerie, dem Hauptmann Heyde à la suite der 2. Jngenieur-Jnspek- tion, kommandirt als Adjutant zum Commandeur der Jn- genieure und Pioniere.

Forst-Akademie Neusiadt-Eber8walde.

Die Wiedereröf\snung der Forst-NAkademie, welche bei Beginn des Krieges ge!chlo}-ri wurde, findet am 17. April d. J. statt. Mel- dungen zum Besuche der Forst-Akademic sowohl Seitens der Studiren- den , weiche dieselbe während des Sommer-Semesters 1870 verlassen baben, als Seitens dex Forst-Eleven, welche neu- einzutreten beabsichti- gen, sind baldigst an den Unterzeichneten zu richten.

Neusiadt-Eberäw., den 7. März 1871.

| Der Direktor der Forst-Akademie.

Dandckelmann.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 9, März. Se. Majestät der Kaiser und König gedenken Sich, dem »W. T. B.« zufolge, von Ferriòres nach Amiens zu begeben, um dort Ab- \chied von den Truppen der I. Armee zu nehmen.

Jhre Majestät die Kaiserin-Königin war

estern. im Augusta - Hospital anwesend und besichtigte mit Shrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin und deren Kinder das hiesige Aquarium.

Der Bundesrath des Deutschen Reiches hat in seiner Sißung am 21. v. Mts. die Wahlen für die Ausschüsse ITI—VIII, so wie die Ausschüsse für die Geschäftsordnung und für die Verfassung vollzogen. Die Zusammenseßung dieser Aus\{hüsse ist in Nr. 56 des Staats-Anzeigers vom 24. v. M. mit dem Bemerken mitgetheilt worden, daß die Mitglieder des I. und TI. Ausschusses (ür das Landheer und die Festungen und für das Scewesen) von dem Bundéesfeldherrn ernannt werden, mit Ausnahme des ständigen Mitgliedes für Bayern im I. Ausschusse. Die Ernennung der Mitglieder für die beiden leßtgenannten Ausschüsse ist nunmehr erfolgt und sind dieselben in nachstehender Weise zusammengeseßt:

I. Ausschuß für das Landheer und die Festungen. Preußen: Der Staats- und Kriegs - Minister von Roon, und in dessen Behinderung der General - Major Kloß. Bayern: Der Oberst des General-Quartiermeisterstabes Fries. Sachsen: Der Major Freiherr von Holleben. Würt: temberg: Der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Geheime Legations - Rath Freiherr von Spißem- berg. Mecklenburg-Schwerin: Der Staats - Minister von Bülow. Sachsen-Coburg: Der Staats - Minister

rone von Seebach. Anhalt: Der Staats-Minister von ari. i

II. Ausschuß für das Seewesen, Preußen: Der Vize - Admiral Jachmann, und in dessen Behinderung der General - Major Klo, Mecklenburg -Sc{chwerin: Der Staa1s-Minister von Bülow. Oldenburg: Der Staats- Minister von Rössing. Lübeck: Der Minister-Resident Dr. Krüger. Bremen: Der Senator Gildemeister.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrathes für das Landheer und die Festungen und für Rechnung8wéejen, sowie‘ der Ausschuß desselben für die Verfassung hielten heute Sihungen ab.

__— Der Vorstand des landwirthsc{aftlihen Provinzial- vereins der Maik Brandenburg 2. hat an des Kaisers und Königs Majestät nachstehende Adresse gerichtet und dieselbe allen“ Céentral-“ 2c. Vereinen Norddeutschlands zur Zuftimmung mitgetheilt.

Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen. Berlin, den 13. Februar 1871. Allerdurchlauhtigster, Großmächtigster Kaisér und König! Allergnädigster Kaiser, König und Herr! :

Ew. Kaiserliche und Köaigliche Majestät haven dem deutschen Volke, inmitten aus Feinde? Land und unter dem Toben derSchlachten eine Botschaft vertundet, die in Tagen {chwerer Prüfung und tiefer Irauer um die im heiligen Kampfe für die Ehre des Vaterlandes gebliebenen Söhne uns freudig gehoben hat.

Wir, die deutschen Landwirthe, welbe, an unsere Scholle ge- bunden, Deutschlands Erde zum Segen des Vaterlandes zu bebauen als unsere Pflicht erkennen, sind stolz darauf, daß wir, wenn der Kampf zur Nothwendigkeit wicd, aus unscren Reihen die kräfiigsten und abgehärtetsten Krieger dem hohen Feldherrn zuzuführen ver- mögen; wir haben aber auch vorzugsweise dem himmlischen Vater dafür zu danken, daß es Ew Kaiserlichen und Königlichen Majestät vergönnt war, die Verheerungen des Krieges, von denen wir härter und unmittelbarer als Andere betroffen werden, fern von unseren Fluren, zu halten; gerade wir müssen den größten Werth darauf legen, daß nach einer wunderbaren Reihe glorreiher Kämpfe die Segnungen des Friedens unserem deutschen Vaterlande auf lange Zeit gefichert werden. Wen konnte es daher mehr als uns beglüdcken, daß dem Bundes-Odberfeldherrn, Preußens slegreihem Heldenkönige, von den deutschen Fürsten und Freien Städten unter dem freudigen Zujauchzen aller Volkssiämme und ihrer Vertreter als Lohn seiner

Hingebung, seiner Liebe und Treue für das deutsche Vaterland, —.

die altehrwürdige Deutsche Kaiserwürde übertragen und von Ew.

Kaiserlichen und Königlichen Majestät angenommen worden ist, nicht

um das wiedererstandene Deuitsde Reich durch neue Kämpfe zu ver-

grebern! sondern um durch Deutschlands geeinigte Kraft von jedem ngriffe auf seine Grenzen und seine Unabhängigkeit abzuhalten und

dadurch dem deutschen Volke den Besiß der Güter und Gaben des riedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt , Freiheit und Ge- ttung zu erhalten und zu mehren.

Möge es Ero. Majestät vergönnt sein, den seither unter dem siht- baren Schuße der Vorsehung siegreich geführten, {weren Kampf zum baldigen glücklichen Ziel zu führen, damit wir uns rüsten können, unser tapferes Heer, mit unserein Kaiser an der Spiße, freudig zu empfan- gen ¿ möge dann Ew. Majestät noch lange Jahre die Früchte dieser gro-

en Zeit zum Segen Aller genießen; möge Deuts{lands auferstandene Macht berufen {ein; unter Ew. Majestät kräftiger Führung der Welt den Frieden der Völker zu {afen uad ihn dauernd zu erhalten. Mit diesen, in aufrichtigster Treue und Ergebenheit ausgesprochenen Wünschen rufen die deutschen Landwirthe: - Hoch lebe Deutschlands Kaiser, Preußens N Wilhelm, o

h : In tiefster Ehrfurcht ersterben wir tus Eurer Kaiserlißen und Königlichen Majestät allerunterthänigste Norddeutsche Landwirthe. Im Namen derselben : Der GBesammt-Vorstand des landwirthschaftlichen Provinzial-Vereins der Mark Brandenburg und Niederlausig.

Von der Il. Armee. Der Friede ist da! Die Aufregung unter den Franzosen, wenigstens soweit wir sie in der Provinz betrachten konnten, war während der leßten Tage außerordent- lich. Jeder neue Tag, der nicht die Entscheidung der Geschicke des Vaterlandes brachte, wurde nah der Bedeutung von Jahren geschäßt, nah dem Werthe von Millionen berechnet, die Abend - Zeitungen jeden Tag mit fieberhafter Ungeduld erwartet, Wird Friede werden, wird der Krieg wieder aus- Sr Mit diesen Fragen wurde man von allen Seiten be-

ürmt.

Die Franzosen waren über die Bedingungen, Über die Be- stimmungen der Frieden®spräliminarien eben so im Ungewissen, wie wir selbst. Sie erfuhren dieselben erst aus den Berichten über die Sißung vom 28. in Bordeaux. Was die Aufnahme des Friedens Seitens der Bevölkerung des Departements Jndre und Loire betrifft, so kann man sagen, daß sie fich mit Anstand in das Unabänderliche fügen. Den Verlust von Elsaß, die de- treffenden Theile yon Lothringen, tragen sie leichter als den Verlust von Meß. Die erste Frage von ihnen bei Erwähnun- gen der Friedensbedingungen von unserer Seite, war immer die, ob Mey ihnen bleiben werde; doch wird in nächster Zeit die Ordnung der inneren Angelegenheiten Frankreichs, die ganze rein organische Gestaltung der Verhältnisse alle Kräfte in einer Weise absorbiren, daß die Franzosen zuerst an das denken werden, was sie zu retten haben werden, als an das, was sie verloren.

Die Tage, welche die Il. Armee noch in der Touraine zu- bringen wird, find gezählt, do verlaute; über Truppenmärsche, Über die Dauer des Aufenthaltes Sr. Königlichen Hoheit des General-Feldmarschalls Prinzen Friedrich Carl und des Ober- Kommandos in Tours noch Nichts. Wie man sagt, seien noch keine Bestiramungen getroffen. Mit dem Abzug der Truppen wird auch die deukshe Verwaltung ihre Funktionen hier einstellen.

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Das Departement Indre et Loire hatte am 10. Februar in der Person des Grafen Königsmarck einen deutschen Präfckten und in dem Gesandtschafts - Attahé, Reserve- Offizier vom 2. Garde - Dragoner - Regiment von Tümpling, einen General - Sekretär rrhalten_ Dei den günstigen Friedentê- ausfichten und der vorau®sichtlichÞ rurzen Deit , pyelche dies Departement sich in deutscher Verwaltung befinden wirde, handelte es sich bei dieser Einsezung weniger um eine Umgestaltung nach preußischen Verwaltungsgrundsäßen, als um in demselben eine Behörde zu schaffen, die sowohl den An- forderungen unseres Gouvernements als den Interessen der Bevölkerung entsprict und die Vermittlung zroischen der deut- schen Militärbehörde und zwischen der französischen Bevölkerung bildet und deren Bedeutung in der sorgsamsten Wahrnehmung der Interessen des Landes gipfelt. Durch den Rücktritt des Gambetta'shen Präfekten Durel, der eine für eine der- artige Stellung ganz unfähige Persönlichkeit ' gewesen zu sein scheint , lag die ganze Verwaltung darnieder und es bedurfte großer Energie und angestrengtester Thätigkeit von Seiten der neuen Beamten , um den Organi2mus der Civilstaat&gewalt wieder neu zu beleben. Der Präfekt war dabei auf mancher- lei Schwierigkeiten “gestoßen , sowohl von Seiten der früheren Präfekturbeamteù , als auch der Generalräthe und Maires. Die ersteren verhielten sich abweisend , die legteren shwierig, troydem man ihnen in der versöhnlichsten Weije entgegen- gekommen war. Sie glaubten durch irgend welche Mitwirkung zum Besten des allgemeinen Ganzen für die etwaigen Maßnahmen der deutschen Präfektur solidarisch zu verpflichten und {chüßten eine Formfrage vor , die ihnen verbiete , bis zur Neukonstituirung ihres Jnstituts irgend welche öffentliche Thä- tigkeit ausüben zu können. Unter mancherlei Schwierigkeiten, Un:annehmlichkeiten und Störungen ging die Einzahlung der dem Departement auferlegten Summe von etwa 1,100,000 Fres. vor fich; dieselbe war anfänglich in der Höhe von 7 Millionen festgeseßt, [päter dann auf die Hälfte und zuleßt auf ein Sechötel. herabgeseßt worden. Es waren eigentlich nur Steuer- beträge des Departements, die in dieser Form erhoben wurden, da die entsprechende Anzahl von Beamten fehlte, um jene in normaler Weise beitreiben zu können. Jn den leßten Tagen wurde die Summe theils gezahlt, theils die Zahlungspflicht dafür übernommen. Ueber die Zahlung der Summe war es zwiichen dem deutschen Präfekten und dem Munizipalcathe zu einer Differenz gekommen, die indeß durch das entschiedene Auf- treten des deutshen Beamten zu beiderseitiger Befriedigung bei- gelegt wurde. Die einzig vorgenommene Zwang®maßregel war die Beschlagnahme der städtischen Kassen und eine Zwangß®ein- quartierung von 100 Mann beim ersten Adjoint. Darauf sind die Berichte eines bordeauxer Blattes zurückzuführen , die bereits von der Plünderung der Stadt Tours sprachen, jedoch durch das Blatt selbst widerlegt wurden. Seit kurzer Zeit ist au die französishe Post für die von uns nicht beseßten

Landestheile und der Eisenbahndienst auf der Route

Bordeaux - Tours - Orleans vollständig im Gange, deutsche Eisenbahnbeamte sind dabei in Verwendung gekommen, überall melden sich Ingenieure zur Herstellung der gesiörten Eisen- bahnen, Brücken und Telegraphenleitungen, allmählih'mit dem Frieden beginnen die Verhältnisse wieder die frühere Gestaltung anzunehmen. Nicht minder hoffnungLerweckend als für die Franzosen war der Klang des Wortes »Frieden« für unsere Truppen. Frieden bedeutete für sie das Wiedersehen der Hei- math , der Îhrigen , Alles dessen , was dem Herzen theuer und werth is. So angenehm die Verhältnisse waren, unter denen der Soldat der Il. Armee die lezten Wochen verbrachte , so gern wird er die paradiesiscben Gegenden der Touraine selbst mit dem ärmlichsten Haidedorfe vertauschen , an das ihn der Zauber der Heimath knüpft.

Der kommandirende . General des V. Armee - Corp®, General von Kirchbach, hat unterm 27, v. Mts. folgenden Corpsbefehl eriassen:

»Solda/en des Ÿ. Armee-Corps! Die Friedens8präliminarien sind geßern in Versailles unterzeichnet. Es dürften die kriegerischen Ereig- nisse auch bei unserem Armce - Corps ihr Ende erreicht haben; dies veranlaft Euern fommandirenden HBeneral auszusprechen, daß Jhr dem Vertrauen , welches er Euch beim Beginn des Feldzuges entgegen- brachte, vollständig entsprowen habt. Das bezeugen die zahlreichen und ruhmrein en Schlachten und Gefechte, welche wir geschlagen. Dies sagten nicht nur die mir oft ausgesprochenen, anerfken- nenden Worte unseres Kaisers und siegreichen KrieaSherrn , sondern auch die unseres Oberfeldherin, Sr. Kaiserlih Königlichen Hoheit des Kronprinzen. Dics zeigen endli auch die vielfachen Aukzeichnungen, die Eure Brusi mit Recht s{mücken, Blicken wir zurück auf die Ereignisse des Krieges, so muß jeder von uns von Gefühlen des Dankes zu Gott bewegt sein, daß Ec uns gestattet, dies glorreiche Ende

des blutigen Krieges zu erleben, nachdem wir drei große Schlachten und 7 Treffen und Gefechte gesckchlagen und fas 45 Monate unter den Geschüßen der feindlichen Riesenfestung und Hauptstadt gelegen und sie einges{lossen gehalten hatten. Manchen lieben und theuern Kameraden dect fremde Erde, sie konnten ihr Leben lassen für ihren Kaiser und Vaterland; Jhr dagegen kehrt in die Heimath zurück mit ruhmreichen Erinnerungen und dem siolzen Bewußtsein vollster Erfüllung Eurer Pflicht selbs unter harten Entbehrungen und Strapazen, wie sie lange Märsche in Sonneuhiße und der strenge Vorpostendienst im sicengen Winter dem Soldaten nur immec He- reiten fönnen. Kameraden des V. Urmee - Corps! Euer komman- dirender General is stolz auf euch, ex dankt Euch füx Eucrn Mutk, für Eure Disziplin. Die Erinnerung, Euch fomm«ndirt zu haben in dicsem blutigen und ruhmvollen Kriege, kann nur eine beglückende sein, so lange ihm noch Gott der Herr zu athmen erlaubt, bewahrt auch ihm ein treues fameradshaftli(es Gedenfen auf all:n Eueirn Lebensrwegen. von Kirchbach.

Die von S. M. S. »Augusta« vor der Gironde ge- nommene Brigg »St Marce, Unterlieutenant zur See Rei- mann, ist in der vorigen Woche wegen Mangels an Proviant und Wasser in einem nördlih von Bergen belegenen Hafen der norwegischen Küste eingelaufen und an der Fortsczung der Fahrt durch Südsturm bisher verhindert worden.

Von dem Feldpostamte des 7. Armee-Corps if eine Feldpoststelle abgezweigt worden, welche den Postdiens für das Ober-Kommando der Süd-Armee (General der Kavallerie, Frei- herr von Manteuffel) zu besorgen hat. Diese Feldpoststelle, welche in direktem Kartenwechsel mit den Feldpostanstalten, ¿reldpostrelais 2. treten soll, führt die Bezeichnung: »{Feldpost- Expedition des Ober-Kommandos der Süd-Armee. «

Die Feldpostrelais in Beaumont-sur-Oise, Pontoise und Villers-Cotterêts sind aufgehoben worden.

Franfkfurt a. M., 8. März. (W.T.B.) Der Bundeskanzlcr Graf von Bismarck istheute Abend 64 Uhr auf dem hiesigen Main- Neckar Bahnhofe eingetroffen und nach kurzer Begrüßung am Waggon durch den Polizeipräsidenten von Madai und den Ober- Bürgermeister Mumm auf der Verbindungsbahn nach dem Hanauer Bahnhofe gefahren. Von , hier ist der Bunde®kanzler i Uhr 10 Min. mit dem Schnellzuge nah Berlin weiter- gereist.

Der Landgraf von Hessen ist um 5 Uhr von Versailles hier eingetroffen.

Bonn, 8. März. Der Großherzog von Mecklenburg ist aus dem Hauptquartier zum Besuche des Erbgrofßherzogs hier eingetroffen und wird einige Tage hier verbleiben.

Ultona, 7. März. (S. N.) Das Panzerthurmscbiff »Prinz Adalbert« langte heute Nachmittag gegen 45 Uhr wieder in unserm Hafen an und legte sich der Dampfschiffs8brücke gegenüber vor Anker. ' :

Friedrichstadt, 6. März. Heute Nachmittag 2 Uhr steuerten Sr. Majestät Dampfkanonenböte »Drache« und »Blißhz« aus dem hiesigen Hafen, um ihre unterbrochene Reise nach Wil- helmshaven fortzuseßen. Da dieselden in Tönning mit Kohlen verschen werden sollen, müssen sie sich zu dem Zwecke einige Tage dort aufhalten. Die Mannschaften der genannten Böte hatten am 2. d. M. nach Kundwcrdung des Friedens einen Fackelzug in hiesiger Stadt veranstaltet.

Straßburg, 6. März.“ (Straßb. Ztg) Zur Vorfeier des Geburt8tags Sr. Majestät des Königs von Württemberg fand gestern Nbend hicx ein großer Zapfenstreich statt. Heute fand zur Feier des Tages eine große Parade auf dem Kleber- playe statt, welcher auch der General-Gouverneur beiwohnte.

Ihre Königlichen Hoheiten die Großherzöge von Melen- burg-Schwerin und Oldenburg, der Herzog von Meiningen und der Landgraf von Hessen sind gestern auf der Rükehr vom Kriegsschauplaß durch unsere Stadt gekommen.

Bremen, 8. März. Der Präsident Dr. Meinerßhagen e 1 die heutige Sißung der Bürgerschaft mit folgender

nsprache :

Meine Herren! Erlauben Sie mir, bevor wir zu unserer ge- wöhnlihen Arbeit übergehen, in dieser ersten Verjammlung der Bür erschaft nach dem wirklich hergestellien Frieden , einige Worte an Sie zu richten. Freude und Glück bewegt unsere Herzin, wenn wir unsern Blick auf unser großes Vaterland lerken. Freude und Glü, wenn wir auf unser theures Gemeinwesen, unser Bremen, blifen. Deutschland bat den Krieg nicht gewollt, es will und hat stets gewollt mit seinen Nachbarn in Frieden leben, so viel an ihm ist, aber nie und nimmer durfte und darf der Friede erfauft werden durch ein Opfer an demjenigen, welches kein Manr, kein Volk ent- behren fann : eine Schädigung der Ehre. (Bravo!) Gott hat sih zu unserer Sache befannt. Nach einem wunderbarén Krieg haben ‘wir einen Frieden ‘erlangt, der uns bietet, wonach unsere Herzen von Jugend auf verlangt haben: ein ¡geeinigtes Vaterland, ein Deutsches Reich, dem lange getrennte Gliedéx wieder verbunden sind, ein Reich,

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