1871 / 70 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger)

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Magdeburg - Halberstädter

Magdeburg- ittenberge .

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Eisenbahn-Prioritäts-Aktien und Obligationen. | Gel d- Sorten und Banknoten.

Wechsel,

Niederschl.-Müärk. L Serie/4 [1/1 u.7.1855 G Friedrichsd’or 113%bz G Dollars 1 126 do. II. Ser. à 623 Thlr. do. 184 Gold - Kronen/9 8%bz G {lmperials p.Pf.464bz do. Oblig. L u. lÏ, Ser. Louisd’or.…. ./1115G [Fremd Banku./99‘/; bz do. ITL Ser. Ducaten p. St. 3 6B do. einlösb. do. IV. Ser. Souvereigns...6 247G [Leipziger 99%, G

Niederschlesische Zweighb. Napoleonsd’or5 115bz |Oest. Bankn... S81Zbz

do- Lit. D. Imperials .…..5 16%et.bzRuss. Bankn... 816

E Lit, À Silber in Barr. u. Sort. p. Pfd. f. Bankpr. Thlr. 29.24, 0. Zinsfuss d. P. Bank f. Wechsel 4. f. Lombard 5pCt.

do. 6 | [I Nichtamtlicher Theil,

Wien, öst. W./150 FI. |8 Tage|813bz do. do. do. [150 FI. 2 Mt. |815bz do. 892 G 895 G Deutsche Fonds.

E südd. do. Gothaer St.-Anl....5| —

ähr. ...... 100 Fl. |2 Mi, 56 22bz do. ManheimerStadt-Anl.4{'1/1. u. 1/7936

Frankfurt a. M., do. südd. Währ... 100 Fl. 2 Mt. 56 24bz do. Ausländische Fonds. Finn. 10 Rb.-L..... [—| pr. Stück 177 B

Leipzig, 14Thle. do. do. kleine... Neapol. Pr.-À. D do. — —

uss......../100 Thbl.8 Tage/99% G Oberschl. (Brieg-Neisse) Leipzig, 14Thle. do. Cosel-0d.).

; [Warschauer Pfandbr.5 1/4. u. 1/10.166% G

1/4u as Schwed.10Rthl.Pr.A.|—| pr. Stück |— —

3 Mt. [1092 G do. III. Em... 47

Ostpreuss. Südbahn 5 Eisenbahn-Stamm-A ktien.

do. do. Lit. B..5 i: Div. pro/1869/1870

Rheinische 4 6 | Cref. Kr. Kemp.| — | — 5 |1/1u.7.[- — Eisenbahn-Prioritäts-Aktien und Obligationen. do. v. St. garant L. i do. do. St. Pr.| — 6 |1/2u.8.|— —

do. 3. Em. v. 58 u. 60 Schweiz. Westb.| — 5 | 1/1. |33bz

Warsch.-Bromb.| 4 1% — Wsch.Ldz.vSt.g.| 5 U — — Ungar.-Galiz..…..| —— i j Oest.-Frz. St.-B.| 12 .7.12115a7bz

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uss. ...…..../100Thl.2 Mt. |— — do. do. I. Em... Petersburg 100 S.R./3 Weh. 89%bz do. do. IV. Em... 05 100 S.R./3 Mt. |88Zbz do, 90 S.R./8 Tage81#bz Stargard-Posen | 100T.G.|8 Tage/1105bz do. IL Em... . 42 do

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Aachen-Mastrichter do. do. l do. Il, Em. Bergisch-Märk, I, Ser. do, Tl. Ser. do. IIL Ser. v. Staat 37 gar. do. do. Lit. B. do, do. Lit. C. do. IV, Serie do. V, Serie do, VI. Serie do. Aach. Düsseld. I. Em. do. do. I Em. do. do. Il Em. do. Düsseld.-Elbf. Priorit.

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' Redaction und Rendantur: Schwieger.

Berlin , Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei (R. v. Deder ). -

Hier folgt die Beilage und die Verlust-Liste Nr. 220.

1005 Erste Beilage zum Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

E (0.

Donnerstag den 9. März. 187 Ä.

Nichtamtliches.

Hesterreih-Ungaru. Wien, 8 März. In der gestri- gen Sizung des Abge ordnetenhauses legte der Minister des Innern Gesegentwürfe betresss Aenderung zweler NReich8rath8- wahlgebiete in Böhmen und einiger Wahlbezirke in Mähren vor. Der Finanz - Minister legte einen Geseyentwourf betrefss Veräußerung von Staatseigenthum vor. Hierauf wurden mehre Jnterpellationen eingebracht und zwar Über die Sistirung des Verkaufes des Wienec Waldes, über die noch nichf erfolgte Ratifikation des Staat8svertrages betreffs der Berbindung der

böhmischen Nordbahn mit der sächsischen Bahn Übex die noch nicht

ectheilte Konzession der Eisenbahnstrecke Karlsbad-St. Georgen Über die Verfügung der Regierung zur Sicherung der unge- hinderten Ausführung der Schulgejete in Ober-Oesterreich, Über die Ausweisung Zimmermanns aus Graz. Weiter interpellirte Dr. Klier, ob die Regierung gewillt sei, Borlagen betreffs der Reform der direkten Steuern vors Haus zu bringen. — Wick- hoff brachte einen Entwurf ein betress der Vorschrcibung der Erwerbs- und Einkommensteuer von Unternehmungen in ihren Standorten. — Nach Erledigung von Ausschußwahlen richtete Fux cine Interpellation an dás Ministerium wegen des Ver-

bores der Abhaltung von deutschen Friedensfeierlichkeiten.

Diese Jnterpellation hat folgenden Wortlaut: A ht

»Jn Jansbruck, Villah und anderen Orten wurde bereits eine deutsche Siegesfeier abgehalten, um aus Anlaß des Friedens\{chlusses der Freude des deutsch » österreichischen Boltsftammes über die glor- reichen Erfolge der dewschen Waffen und über das Gektingen des längst ersehnten deutschen Einigungs®wertes Ausdru zu geben. Die weitere Abhaltung solcwver Feierlichkeiten, rwoelhe zunächst ‘behördlich nicht beanstandet wurden, wird nun plößlich untersagt; in offiziôsen Organeu motivirt man diese Maßregel vornchmlih durch Hinweis auf die strenge Neutralität, welche auf össterreihi]cer Seite im deutsch- französischen Kriege die Richtschnur des Verhaltens war.

Wenn der Ausdru bloßer Sympathiebezeugungen zu Gunsten der t eutschen Sache — und die deutsche Siegesfeier hat keinen andern Charakter — durch das Berbot solcher Feierlichkeiten als unvereinbar mit der sirengen Neutralität der österreichischen Regierung8politik be- trachtet und behandelt wird, dann hätte die österreichische Regierung diese Neutralität selbs verleßt, indem schon vor dem Friedensöshlusse in einer Note des österreichischen Reichskanzlers die Neubegründung des deutschen Einigungswerkes und des deutschen Kaiserreiches mit den wärmsten Sympathien begrüßt und der Wunsch nah der Fori- dauer freundschaftliher Beziehungen zwischen Oesterreich Und Deutsch- land auf das lebhafteste kundgegeben wurde.

Durch die aus der Junitiative des Volkes entspringende Sieges- und Friedensfeier wird nur der Beweis geliefert, daß der Jnhalt jener Note nicht ein Ausfluß blos persönlick@er Anschauungen und Wünsche, sondern ein wahrer Ausdruck der Volksstimmung in Oester- reich ist; dur die Siegesfeier wird also dargethan, daß die äußere Politik der österreichischen “Regierung mit der ausgesprochenen Rich- tung eine frâftige Stüße in den Anschauungen und Bestrebungen des eigenen Volkes habe. e A |

Eine Untersagung der deutschen Siegesfeier könnte nur die Hal- tung der österreichischen Regierung als eine widerspruchêvolle er- scheinen lassen und gerechte Zweifel in die Aufrichtigkeit der freund- \chaftlichen Versicherungen begründen, welche in der erwähnten Note der österreichishen Reichskanzlei so feierlich kundgegeben wurden.

Angesichts der mehrseitig erfolgten behördlichen Untersagung der deuïschen Siegesfeicr stellen demnach die Gefertigten die Anfrage an die h. Regierung : i / ; :

Beruht die Untersagung der Siegesfeier auf einer speziellen An- S A hohen Gesammt - Ministeriums oder des betreffenden

nisters

Nuf welche geseßlichen Bestimmungen gründet sich. die Unter-

agung: : 199 Wie wird die Untersagung der deutschen Siegesfeier in Einklang gebraht mit den in der bewußten Note der österreichischen Reichskanzlei zu Gunsten der deutschen Sache ausgesprochenen Sym- pathien und Wünschen ê« tf A

Diese Interpellation wird dem Minister-Präsidenten zu- gestellt werden. :

Graz, 6. März. Der Wortlaut des auf die Friedensfeier

bezüglichen Schreibens der Statthalterei ist folgender: An den Stadtrath in Graz.

Den Berichten hiesiger und wiener Journale is zu entnehmen) daß sich in Graz ein Komite gebildet hat, welches sich zur Aufgabe stellte, aus Anlaß des ‘deutsh-sranzösischen Friedenssch{lusses hierorts eine Festfeier zu arrangiren_ und eine solche auch an anderen Orten der Steizrmark anzuregen. Jn Folge dessen wird dem Stadtrath zur Richtschnur bekanntgegeben, daß öffentliche Demonstrationen aus be- \sagtem Anlasse umsoweniger zu gestatten wären , als dieselben nur Gegendemonstrationen hervortufen würden , wie denn auch wirklich die Zeitungen yon einer gleichfalls in Graz beabsichtigten französiscen

Freiheitsfeier sprehen. Der Stadtrath wird sonach ersu, in Betreff des Bestehens und der Zusammenseßung des eingangs erwähnten Komites und der von demselben bereits gefaßten ¡Fefpläne sogleich die enisprehenden Echebungen zu pflegen und hierüver Berict zu er- statten. Ein Gleiches wird bezüglich des von den Journalen coenfalls signalisirten Komites zur Veranstaltung einer Freiheitefeier gewünscht. Seibßverständlich kann der Stadtrath aus diesem Anlasse vou vor- stehender Eröffnung über die Unstaithaftigkeit der fraglichen êffentlichen Demonstrationen den für dienlich erachten amtlichen Gebrauch machen, woran noch die Bemerkung aefnüpft wird, daß auch Feslvorstellungen zu den mehrerwähnten Zwecken nicht zutässig befunden und bewilligt werden könnten. : Gra! , 4. März 1871. Jn Abwesenheit des K. K. Statthaliers der K K erfte Statthalteceirath: Neupauer m. P. | È Pola, 3. März. Die Fregatte »Donau« if von ihrer Expedition nah Ostasien und Südamerika vorgestern wieder glücklih im Kriegs8hafen von Pola eingelaufen, wo die Mann-

schaften nah einer Campagne von zwei Jahren und vier Mo-

naten entlassen und die ¿Fregatte abgerüstet werden wird. Der Gesandte und Befehlshaber der Expedition, Contre-Admiral Frei- herr v. Peß, sowie der Kommandant der Fregatte, Linienschiffs- Kapitän v. Wipplinger, dürften schon in den nächsten Tagen in Wien eintreffen, um sih nach der glückli beendeten Mission dem Kaisec vorzustellen.

Welgien. Brüssel, 8. März. Jn der Repräsentanten- kammer erklärte auf eine bezügliche Interpellation der Conseils- Präsident Anethan, daß die Regierung eine Kommission von drei Mitgliedern ernannt habe, um sich mit der Munizipalität von Scdan Über die De8infizirung der dortigen Schlachtfelder ins Einvernehmen zu seßen. Die Munizipalität habe ver- sprochen, unentgeltlicy Beistand hierzu zu leisten, und es hätten die nöthigen Arbeiten bereits begonnen. Gleichzeitig seien auch Maßregeln getroffen worden , um das Bett der Maas von Leichnamen. und Kadavern zu reinigen , und es sei somit alle Hoffnung vorhanden, daß das Land von dem Ausbruch einer Epidemie verschont bleiben werde.

— Die KRepräsentantenkammer seßte darauf die Spezialdiskussion über das Budget des Ministers des Jnnern bis Art. 61 fort.

Großbritannien und Jrlaund. London, 7. März. Der Hof kehrte heute Nachmittag von Claremont House, dem zukünftigen Wohnfiß der Prinzessin Louise und des Marquis of Lorne, nach Schloß Windsor zurück. “

— Die durch den Rücktritt von Childers nöthig geworde- nen Veränderungen im Kabinet sind nunmehr vollzogen worden. Göschen is, wie telegraphish {hon gemeldet, zum Marine-Minister, der bisherige Schayamts-Sekretär Stansfield an seiner: Stelle zum Präfidenten des Armenamtes mit einem Siß im Kabinet, und der bisherige Sekretär der Admiralität Baxter zum Sekretär des Schaÿamtes ernannt worden.

— 8. März. (W. T. B.) Ueber die Haltung Englands bei ‘der Feststellung der Friedenspräliminarien liegen nähere Mittheilungen in der diplomatischen Korrespondenz zwischen Lord Granville und Lord Lyons vor, aus denen Folgendes hervor- zuheben:

Am 24. Februar früh traf der neuernannte französische Botschafter , Herzog von Broglie, in Loudon ein und machte noch an demselben Tage Vormittags Lord Granville einen Be- such. Jm Laufe der Unterredung führte der Gesandte Klage Über die [kalte und E Haltung ‘Englands und stellte gleichzeitig an Lord Granville das Erjuchen, derselbe möge Schritte thun, um im deutschen Haupt- quartier eine Verlängerung des Waffenstillstandes und eine Herabseßung der Kriegskostenentshädigung, welche ur- P auf 6 Milliárden bemessen war, zu erwirken. Lord

ranville begab fich alsdann Mittags mit dem Gesandten zur Königin und hatte darauf eine Berathung mit seinen Kollegen. Er lehnte es ab, bezüglich Verlängerung des Waffenstillstandes Schritte zu thun; dagegen richtete er noch ‘am 24. Februar ein Telegramm nach Versailles, in welchem er ‘ausführte, daß es für Frankreih unmöglich sei , 6 Milliarden zu erlegen, leichzeitig bot er seine- guten Dienste an. Dieses Telegramm am jedoch Odo Russel erst am 25. Februar, Abends 11 Uhr, zu, zu einer Jeit, wo man sich über die Präliminarien bereits geeinigt hatte, indessen war eine entsprehende Mittheilung aus* London dem Grafen Bismarck bereits am Morgen des 25, durch cin Telegramm des Grafen Bernstorff zugegangen.

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