1871 / 91 p. 14 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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hülfe dieses dringenden Bedürfnisses zu sorgen. Ein öffentlicher Aufruf hatte die Folge, daß zahlreiche deutsche, schweizerische und österreichishe Buchhandlungen, sowie andere Freunde der Sache erhebliche Büchervorräthe zur Verfügung stellten. Auch Geld- mittel wurden speziell für diesen Zweck gewährt; so von dem genannten Central-Komite, vom Johanniter-Orden und nicht wenigen Einzelnen. Dazu kamen bedeutende Gaben ver- \chiedener Bibel - Gesellschaften und einer Londoner Gesellschaft. Auch darf nicht unerwähnt bleiben, daß mehrere Redak- tionen von Zeitungen und Zeitschriften jene Bestrebun- gen bereitwillig gefördert haben. Jn eine große Neihe von Lazarethen des Kriegsschauplazes konnten die Tages“zeitun- gen täglih versandt und damit den Verwundeten und Kranken, wie den Aerzten, Lazarethgeistlichen und dem Pflegepersonal ein dankbar Wlianoniiheiz Wohlthat erwiesen werden. x

Ueberall in den Lazarethen mußte zugleich dem Lesebedürf- niß der franzö sischen Verwundeten und Kranken Rehnung getragen werden. Gleichzeitig aber wurden von den verschie- densien Seiten wiederholte Bitten laut, auch zur Versor- gung der Schaaren französischer Gefangenen mit geeig- neter Lektüre die Hand zu bieten. Es war daher erfreu- lih, daß durch den Dienst und die Vermittelung schweize- rischer Freunde, sowie von der société des livres religieux de Toulouse sehr erhebliÞe Vorräthe französisher Unter- haltungs- und Erbauungs - Literatur zur-Verfügung gestellt wurden.

Kaum war es bekannt geworden, daß das Bureau für Felddiakonie auf diesem Gebiete sich thätig erwies, als von allen Seiten, aus den Lazarethen Frankreichs wie Deutschlands und sließlich auch von den Kommandanturen zahlreicher Festungen Nord - und Süddeutschlands, in denen französische Gefangene internirt sind, dringende Bitten um Befriedigung des Bücherbedürfnisses bei demselben einliefen. Von Tag zu Tag mehrten fich diese Gesuche, so daß Mittel und Kräfte kaum ausreichten , ihnen zu genügen. i

Dazu stellte es sih als wünschen8werth heraus, die Cerni-

rungötruppen um Meß und später die um Paris mit geeigne- ten Büchern zu versorgen. Der Transport derselben und 1hre Vertheilung , sowie die Versorgung vieler entlegener Lazarethe konnte, wie alsbald ersichtlich wurde, nur durchgeführt werden , wenn eigens dazu beauftragte Felddiakonen mit größeren Büchervorräthen auf den Krieg8schauplaß entsendet

wurden. Das Königliche Kriegs - Ministerium gab dazu mit Bereitwilligkeit seine Genebmigung. Zu vier verschiedenen Malen erfolgten solche Sendungen, an denen im Ganzen 12

elddiakonen betheiligt gewesen sind. So waren bis Ende

ebruar im Ganzen ca. 114,000 Bände und außerdem circa 140,000 fkleinere Schriften, illustrirte Zeitungen., Kriegs- karten u. \. w. ausgegeben worden. Zu den Cernirungstruppen vor Mey und Paris sind von der genannten Zahl von Bän- den etwa 13,7 zösishem Boden ca. 34,000; in etwa 78 Lazarethe Deutschlands ca. 26,000 und an die Kommandanturen norddeutscher und süddeutscher Festungen für französische Gefangene ca. 40,500. Erwägt man dabei, daß jedes der genannten Bücher der Regel

nach von Mehreren gelesen ist, so zeigen j-ne Zahlen, daß ein |

breiter und in zahlreiche Arme sich verzweigender Strom geisti-

gen Lebens vor Allem den deutschen Truppen, dann aber auch

den Gefangenen zugeführt worden ist. :

Jett (Ende März) ist das Werk der Felddiakonie nahezu abgeschlossen. Nur auf einer Evaktuations -Station und in einigen Lazarethen * des Kricgsschauplaßes sind noch Felddiako- nen in Thätigkeit. Die Bücherscndungen haben, wenn auch in geringerem Umfange, noch ihren Fortgang.

Daß die Kosten der gesammten Arbeit durch freiwillige Beiträge aufgebracht sind, 1st schon oben erwähnt worden. Die Summe, auf welche sich dieselben belaufen , wird etwa 15,000 Thaler betragen. Außer den verschiedenen Theilen Deutschlands, namentli Norddeutschlands, hat auch die Schweiz, England, Rußland und Nordamerika zu derselben beigesteuert.

Die Urbarmachung der Nehbrüche und die Koloni- sation daselbst unter König Friedrich 11.

(S. Bes. Beil. Nr. 13).

II, Neu entstanden und erweitert wurden A. im Driesener Amtsbezirk und zwar: e I. Jm Beelißer- und Eiskuhlenbruch, in der Blänke und im Mühlenbruch: 1) 1763, die Kolonie Neu-Dessau, in wel- cher 30 Familien aus Polen, jede mit 40 Morgen, ihre Nieder-

gebracbt worden ; in die Lazarethe äuf fran- |

laffflsung fanden ; 2) 1763, die Kolonie Swönberg, welche der Kr.- und Dom.-Rath Beyer auf dem von ihm in Erbpacht übernommenen Driesener Berg - Vorwerk mit 11 Familien gegründet hatte ; 3) 1764, die Kolonie Müßhlendorf, von 11 Fami- lien aus Polen, deren jede 12 Morgen Wiesen erhielt, angelegt. 4) Dem Amts-Vorwerke Holm wurden 1763, slatt der zerstreut belegenen Wiesen des Amtes, 627 Morgen, und in demselben

ahre der Kolonie Brand für jeden ihrer 10 Wirthe 4 Morgen

iesen zugetheilt; in den Jahren 1763 und 1764 auf Vordamm 10-neue, meist aus Polen angezogene Familien mit je 12 Morgen Wiesen und Hütung angeseßt.

IL. Im Neuteicher und Beelißer Bruch und in der Liepe: 1) 1765, die Kolonie Neu-Beeliÿ mit 5 Familien aus Polen 2) 1764, die Kolonie Erbenswunsh mit 15 Familien, die aus Polen angezogen waren und je 40 Morgen Wiesen erhalten hatten ; 3) 1764—1765, die Kolonie Neu-Erbach mit 49 Familien, aus Schwaben und zumeist der Grafschaft Erbach; 4) 1764, die Ko- lonie Friedrich8horst mit 20 Familien aus Polen und je 30 Morgen Grund und Boden ; 5) 1768, die Kolonie Liependorf mit 42 Familien und ebensovielen einfachen Kolonistenhäusern und je 30 Morgen Wiesen ; 6) 1766, die Kolonie Aarhorst mit 60 meist polnischen Familien und je 4 Morgen Rodung, sowie mit 30, für je 2 Familien eingericteten , auf Staatskosten er- bauten Häusern; 7) 1763 und 1764, die Kolonie Neu-Anjspach, mit überhaupt 104 Familien, von denen 93 aus der Markgrafshaft Anspach eingewandert waren, mit je 12 Morgen Weide und 46"/, auf Königliche Kosten erbau- ten Familienhäusern für diese und mit 7 besondern, grôò- ßeren, schon vorher cingerichteten Etablissements, sowie mit einer reformirten Kirche, einer holländiscen Windmühle und einem Kruge; 8) 1765, die Kolonie Marienthal, mit 25 aus Polen eingewanderten Familien und je. 40 Morgen Grund und Boden ; 9) 1765, die Kolonie Schartowsdwalde, mit 10 pol- nischen Familien und je 40 Morgen Rodung; 10) 1765, die Kolonie Neu-Ulm, mit 30 Familien aus der Gegend von Ulm, mit je 40 Morgen Rodung und mit Häusern und Scheunen, auf Kosten des Staats gebaut. Diese Kolonie wurde der Kämmerei zu Driesen, ebenso wie die 11) um dieselbe Zeit ge- gründete Kolonie Milißwinkel zugewiesen. Demnächst wurde mit den Besißverhältnissen 12) der alten Dörfer NeuteiG und VBeeliy eine vollständige Umwand- lung 1764 vorgenommen, und jenes zu 9, dieses zu 29 Bauersteilen eingerichtet und jeder, außer ihrem Acker- grunde, noch 40 Morgen Wiesen zugelegt, auch dem Dragebruch, dem Dorfe Neuendorf und dein Hammer wurden neue Wiesen und Hütungen, und endlich den schon früher angesi-delten Neu- teicher Holländern (1764 aus 8 Kolonien bestehend) je 42 Morgen Wiesen zugeiheilt.

IIT Im untern Netbrucb, rechts des Flusses: 1) 1763, die KolionieNeu Carbe mit 20 polnischen Familien, 2) 1765, die Kolonie Franzthal mit 14 Mennonitenfamilien aus Wesipreußen und in demselben Jahre 3) die Kolonie Brenkenhofs8walde mit 19 Menno- niten-Familien ; 4) 1766, die Kolonie Neu-Haferwiese mit 37 Familien aus verschiedenen Theilen des Reiches und Polens, die in 18!/, Familienhäusern, auf Königliche Kosten erbaut, untergebracht wurden und deren jede 5 Morgen Wiesengrund erhielt; 5) 1768, die Kolonie Neu-Schöning8bruch mit 11 pol- nischen Familien und je 20 Morgen Rodeland; 6) Schon vor- ber waren in Alt-Carbe 21 Bauerstellen, ausreichende Aecker und Wiesen zugelegt worden.

IV. Am linken Neßte-Ufer: 1) 1768, die Kolonie Schulzenwerder mit 8 amilien . und je 15 großen Morgen Wiesen; 2) 1769, die Kolonie Guschterbruch mit 33 &Gamilien und je ‘18 Morgen Rodeland ; 3) Auch dic E der alten Dörfer Trebitsch, Gott- shimm und Guscht, sowie der älteren Kolonien Modderwiese, Gottschimmer Holländer, Breitenwerder und Guschter Holländer wurden in der Zeit von 1764—1769 durch Umlegung der Grundstücke 1nd vortheilhafte Eintheilung der Wiesen und Hütungen geregelt, und 1763 das Amtsvorwerk Guscht an zwei polnische Kolonisien in Erbpacht ausgethan.

V, Auf der Höhe: 1) 1766, das Vorwerk Marienland und

| die Kolonie Hammelstall. Das Vorwerk Marienland wurde mit

266 Morgen Aeckern und Gärten für einen Kanon von 201 Thlr. rund als Erbpachtgut aus8gethan ; auf dem übrigen Theil der Vor- woerksländereien aber wurden 6 polnische Kolonisten, mit je 59 Morgen Acker, gegen 42 Thlr. 16 Sgr. Zins als Erbzins- leute angeseßt. Wiesen, ca. 52 Morgen, wurden unter die bei Carbe angeseßten Kolonisten vertheilt, und das Vorwerk Marienland und die Erbzinsleute zu Hammelstall mit Wiesen im Friedeberger Stadtbruh gegen einen an die Stadtkasse zu entrichtenden Grundzins angewiesen. 2) 1766, die Voigtei. Die dazu gehörigen Vorwerks8gebäude mit 142 Morgen Acker und etwa 30 Morgen Wiesen erhielt der bisherige

Unterpächter gegen 182 Thlr. Zins als ein besonderes Erb- zinsgut, und auf den übrigen Ländereien wurden drei Wirthe aus Polen mit de 64 Morgen Aer und 20 Morgen Wiesen gegen 69 Thlr. 20 Gr. Erbzins als Kolonisten angeseßt.

B. Die Stadt Driesen erhielt, wie schon erwähnt, die Ko- lonien Neu -Ulm und Milißwinkel, zu denen demnächst auch noch ein Antheil von der älteren, durch neuere Anfiedelungen erweiterten Kolonie Eshbruch kam. Jn der Stadt Driesen selbst, welche Überhaupt ihre Erhebung aus einem unbedeuten- den Flecken zu einer freundlichen, gewerbreichen und wohlhaben- den Stadt ganz besonders dem Geh. Rath v. Brenkenhof zu verdanken hatte, entstand auf der Esplanade bis zum Jahre 1772 die Neustadt Driesen, in der sich die aus weiter Ferne und zumal aus Polen herangezogenen Ansiedler, Handwerker aller Art besonders Tuchmacher und bemittelte Juden niederließen.

C. Das der Stadt Woldenberg zugehörige, durch die russi- {he Invasion ruinirte Vorwerk Rohrsdorf wurde auf Ver- anlassung des Hrn. v. Brenkenhof mit 11 polnischen Ansiedlern beseßt, zu denen bald darauf noch mehrere neue kamen.

_D. Auf den Territorien der Friedeberger Stadt- und Kämmerci-Besißungen waren folgende neue Ansiedelungen ent- standen und Erweiterungen der alten Dörfer und {on vor- handenen Kolonien eingetreten: 1) Jn den Jahren 1765 und 1766 wurde die Kolonie Neu-Mecklenburg gegründet. Vom Müenburger Anger bis hin zum Mühlensließ , auf einem Theile der abgetretenen Bürgerwiesen, wurden 80 Arbeiter- familien, aus verschiedenen Theilen des Reichs , zumeist aber aus dem Meklenburgischen eingewandert, mit je 4 Morgen Wiesengrund , in 40 doppelten, d. h. für je 2 Familien einge- richteten Häusern „angeseßt. Außerdem wurden noch einige rößere Holländereien, darunter namentlich Grund8aue mit 264

orgen und der Zwick mit 40 Morgen gegründet. Zu An- fange zählte Neu-Mecklenburg überhaupt 85 Familien. 2) Die Känimereivorwerke Schönfeld und Mükenburg wurden 1766 ‘als besondere Erbpachtsgüter ausgethan. Jn ersteren waren 1767 7 und in leßterem 3 neue Kolonisten- stellen beseßt, und von dem abgeräumten Haidelande wurden dem leßteren 60 Morgen, den 14 Unterthanen daselbst aber zusammen 224 Morgen zugelegt und beiden Vorwerken und den Unterthanen daselbst überhaupt 9293 Morgen chemaliger Haideboden, als Hütung zu benuzen, eingeräumt. 3) Das Vorwerk Stadthof wurde 1768 ebenfalls in Erbpacht ausgethan. 4) Im Friedebergshen Bruche wurden von 1766 bis 1768 29 neue Holländereien ausgewiesen; der Gurkowsche Bruch hatte bis zum Jahre 1768 sich um 100 neue Ansiede- lungen vermehrt. Der untere südwestlice, zumeist ganz neu kolonisirte Theil desselben rourde nun Neu-Gurkowschbruh, der übrige aber, mit den älteren Kolonien, Alt-Gurkowschbruch ge- nannt. 5) Die Kolonie Birkbruch, im Jahre 1766 gegründet, zählte 1769 19 Holländereien. 6) Die Kolonie Zanzbruch wurde ebenfalls im Jahre 1766 mit 4 Holländereien auf dem urbar gemachten Gurkowshen Bruch neu angelegt. 7) Die Kolonie Steinhöfel hatte sich von 1766 bis 1768 um mehr als das Doppelte ihrer alten Holländereien vermchrt, 8) In Altenflicß wurden 1768 die Frohbndienste der Bauern und Kossäthen in Dienstigeld umgewandelt und zur Hebung der Ackerwirthschaft der abgeholzte Buchwerder in Erbpacht ausgethan. 9) Gurkow vor Allem hatte durch die Kolonisation des Bruchs gewonnen. Ausreichend geshüßte und dur die angelegten Kanäle und Abzug8gräben überhaupt erst ertragbar gewordene Wiesen und Hütungen wurden den Hofbesizern in genügenden Flächen zugetheilt, die so lange bestandene Gemein- schaft der Aecker , "in der Hauptsache wenigstens , aufgehoben, durch Umwandlung der meisten Naturaldienste in biliige und fesie Geldzahlungen die Gelegenheit geboten, den eigenen Feldern anhaltende und erspricßlicbe Thätigkeit zu gönnen, und durch die Ueberweisung von 2824 Morgen alten Forsibodens die Dorf-Feldmark dergestalt verändert, daß, während sie sonst 2708 Morgen &Fischer-Luhsen, 2156 Morgen Wiesen (beide meist cr- tragslos), 1583 Morgen Acker und 987 Morgen Hütung um- faßte, jet 4407 Morgen Acker, 1125 Morgen Wiesen und 920 Morgen Hütung dazu gehörten, Der Lehnschulze, die Bauern, die Kossäthen und die Häusler erhielten gegen einen bestimmten ¡ährlihen Zins eine gewisse Anzahl Morgen Acker, Wiesen und ütung angewiesen, alle sonstigen besonderen Abgaben und chnten aber wurden aufgehoben.

Erwerbungen des Königlihen Muscums an Untiken in den Jahren 1869—7 0.

Die arhäologische Zeitung veröffentlicht in dem soeben er- schienenen ersten Heft ihres 28, Jahrganges ein Bie Ver-

zeihniß der in den beiden leßten Jahren vom Königlichen Museum in Berlin angekauften Antiken, unter denen die r dk genden das meiste Juteresse erregen dürften. :

Unter den 17 Marmorwerken, dur welche dieSculp tur en-

Sammlung des alten Museums bereichert ist, finden sich:

__ Kopf eines Diadumenos (Athen) —- Hermenköpfchen einer Libya (giallo’ antico) Halbirte Herme eines Hypnos Kleine Doppelherme, Zeus Ammon und dionysishe Maske Artemis Hekate in drei Gestalten um einen rundcn Pfeiler Standbild einer Amazone (Rom), (die vielvesprohene, s{öne Statue if in der Rotunde des alten Museums aufge stelit.) Kolofsalkopf des Scipio Angeblicher Kopf des Alfibiades:

Unter den 27 Gip8abgÜssen, wele der Abgußsamm- lung des neuen Museums eingefügt worden, find hervorzuheben :

Relief aus Eleusis (Ausstattung eines athenischen Herdknaben dur Priesterinnen der Demeter und Kora ; aufgestellt Gallerie l ) Modell der Akropolis (nah v, d. Launit) Kolofjalkopf ciner Hera, in Akragas gefunden Koloß der Thusneida (Florenz) Kolossales Grabrelief, ähnli der Stele des Dexileos Gedächtnißstele des Amphiaraos (Sparta) (Vorderseite: Erip6vvle wird durch das Halsband von Polyneikes unm Verrath ver- lockt; Rückseite: Alkmaion rächt diesen Verrath durch Mutter- mord; aufgestellt Gall. L) Koloß des Maussolos (Britt. Museum) Sigzendes Weib, verschleiert (Demeter) aus Knidos (Britt. Mus.) Kopf der Nike aus dem westlichen Aëtos des Parthenon Großes Relief, Shmückung einer Herme (München) —— 3 Metopenreliefs vom Tempel des Apollo zu Phigalia Niobidenrelief, Campana (St. Petersburg) Die 5 Kämpfenden aus dem östlichen Aëstos des Athenatempels auf Aegina, München; neu geformt. Standbild des Dig- dumenos aus der Sammiung Farnese. (Brit. Museum).

___ Die Terracottensammlung des Antiquariums ist um 39 Nummern vermehrt, die meist aus Friesverzicrungen und Fragmenten pompcjanischer Malerei bestehen; an geschnittenen Steinen und Metallarbeiten find 14 aufgeführt, wozu dann noch der vielbesprochene, auf 81 Nummern inventarisirte-Hil- deSheimer Silberfund kommi.

Besonders reichhaltig ist das Juventar der aus Cypern stammenden und für das Antiquarium des Museums erwor- benen Alterthümer ; unter den aus-diesem Ankauf herrühren- den 22 Werken aus Stein bemerkt man eine Statue und einea Kopf in ägyptisher Manier, sowie zahlreiche Venus8îöpfe und Statuetten; unter den Bronze - Werken (Nr. 23 29) fällt eine Gruppe der J\is und des Horus iu ägyptishem Stil aus , unter \ den Terracotten (Nr. 30— 53) finden \ich wiederum viele Venusidole, sowie ein ägyptischer Kopf und cin desgleihen Amulet; am reichsten ist der Erwerb an Vasen, von denen fast bundert aufgezählt werden (Nr. 54—150); die ges{nittenen Steine und Goldsachen (Nr. 151—173) befsteben- zumeist aus Obr- und Fingerringen, darunter auch 3 assyrische Siegelringe, und die Gläser endlich (174—180) fast ausschlicßlich aus Bechern und Weinflaschen. Qu diesen cyprischen Acquisfi- tionen kommt dann noch eine ebendaher stammende Kolleftion voa 40 Terracotten, sowie die noch nicht inventarisirten Terra- cotten aus dem Heiligthum von Paphos.

A Einen interessanten Zuwah8 des Antiquarium® bildet ¡dlteßlich noch cine aus Cervetri staminende Kollektion von 246 Fragmenten von Akroterien , Stirnzicgeln , Friesplatten mit figürlichen Darftellui gen und zahlreichen tektonischen Bruchstücken, zum Theil in vollen Farben. Auch das Münzkabinet erhielt 1869 einen reichen uwachs an antifen Münzen, nämli 775 griechische (11 goldene, 397 silberne, 367 bronzene), 442 römische (20 gol- dene, 196 silberne, 226 bronzene); außerdem 170 römische Blei- tefserae. Unter den Erwerbungen ganzer Sammlungen is die der Peytrignetschen zu erwähnen, einer Samnilung von 7500 antifen Münzen, welche zu Pagani bei Pomp-ji gebildet und nach des Besißers Tode hierher gebracht wurde; es konn- ten also in erster Au8wahl sämmtliche werthvolle Stücke aus- gelesen werden, im Ganzen 865, unter welchen zahlreiche \{öne Exemplare und viele Seltenheiten sind. An einzelnen Ertwver- bungen zeichnen sich folgende aus: ein vortreffliches Dekadrachmon von Syrakus, die seltene Münze der ZJenobia, die ersten Mün- zen aus Tiryns, merkwürdige von Euboia, zahlreiche s{chöne und seltene von den Nomen- Aegyptens; römische: ein von Trajan restituirter Denar mit dem Kopfe des Marcell1u8, S von Syracus, und 5 z. Th. große Kaisermedaillons us Bronze. Im Jahre 1870 betrug der Zuwachs 178 antike Münzen (9 goldene, 54 silberne, 115 bronzene), darunter einzelue von größtem Werth, vor allen das Tetradrahmon von Philipp von Make- donien und der Stater von Ephesus, ebenso zwei überaus seltene römische Aureci. Von den Ankäufen der ägyptishen Sammlung is zu erwähnen eine Statuette des Königs Ufurtesen k1., zweiten