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Bekanntmachung. Sa M Aa} en A mit Dänemark und weden.
Auf der Linie Lübeck-Kopenhagen-Malmoe ist wie in den Vorjahren wieder eine regelmäßige Postdampfschisf-Verbindung zwischen Deutschland einerseits und Dänemark und Schweden andererseits eingerichtet worden. Die Fahrten finden vom 1, April bis ultimo September sech8mal wöchentlich statt.
Abgang aus Lübeck täglich — außer Sonnabend — gegen 4 Uhr Nachmittags, nah Ankunft des um 7,45 Uhr Morgens aus Berlin abgehenden Eisenbahnzuges.
Ankunft in Kopenhagen am folgenden Tage gegen 8 Uhr Morgens. i
Weiterfahrt nah Malmoe: Vormittags zum Anschluß an den um 2 Uhr Nachmittags von Malmoe nah Stockholm ab- gehenden Schnellzug. -
Abgang aus Malmoe täglich — außer Dienstag — Bor- E) Weiterfahrt von Kopenhagen: gegen 2 Uhr Nach- mittags.
i Ankunft in Lübeck: am folgenden Morgen zum Anschluß an den um 7 Uhr früh nach Berlin abgehenden Eisenbahnzug.
Berlin, den 30. März 1871.
General-Postamt. Stephan.
Bekanntmachung. Seepostverbindung mit Dänemark auf der Route i Kiel -Korsoer
Auf der Route Kiel-Korsoer finden von jeßt ab wieder regelmäßige tägliche Postdampfschifsahrten statt. :
Die Abfahrt der Schiffe erfolgt vorläufig und bis auf Weiteres: aus Kiel mit Tagesanbruch zum Anschluß an den Mittags um 12 Uhr aus Korsoer abgehenden Eisenbahnzug nach Kopenhagen; aus Korsoer Abends, nah Ankunft des leßten Zuges aus Kopenhagen; Ankunft in Kiel Morgens zum Anschluß an den ersten, um 7,15 Uhr früh nah Altona ab-
ebenden Eisenbahnzug. Die Abfahrt des ersten Schiffes findet üb. aus Korsoer am 3. April Abends, aus Kiel am 5. April
Berlin, den 1. April 1871.
General-Postamt. Stephan.
K
Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Die bisherigen Königlichen Eisenbahn - Baumeister der Ostbahn Göring und Oftermeyer sind zu Königlichen Eisen- bahn - Bau - Inspektoren ernannt und dem Ersteren die bisher von ihm verwaltete Betriebs - Jnspektorstelle zu Schneidemühl verliehen, dem 2. Ostermeyer dagegen die Verwaltung dec IT. Abtheilung der Ober - Betriebs - Jnspektion der Ostbahn zu Bromberg übertragen worden.
Ministerium der ge en Unterrichts - und - An
Medizinal gelegenheiten.
Der ordentliche Lehrer Dr. R O Bertram beim Pädagogium zum Kloster U. L. Fr. in Magdeburg is zum Professor an der Landesschule Pforta berufen, und die Wahl des Lehrers Dr. Hamdorf bei der höhern Bürgerschule in Witten zum Oberlehrer am Gymnasium in Guben, sowie die Berufung der ordentlichen Lehrer Dr. O. Korn vom Gym- nasium zu Danzig und Dr. W. Neumann vom Gymnasium in Luckau zu Oberlehrern ara Gymnasium in Pyriß is} ge- nehmigt worden.
Finanz - Ministerium.
Die Zichung der 4. Klasse 143. Ee Klassen-Lotterie wird am 12. April d. Js., Morgens 7 Uhr, im Zichungs- saale des Lotteriegebäudes ihren Anfang nehmen.
Die Erneuerungsloose, sowie die Freiloose zu dieser Klasse |
nd nach den §§. 5, 6 und 13 des Lotterieplanes, unter Vor- egung der bezüglichen Loose aus der 3. Klasse, bis A 8. d. M., Abends 6 Uhr, bei Verlust des Anrechts einzu- en. Berlin, den 4. April 1871. : : Königliche General-Lotterie-Direktion.
Berlin , 2. April. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den nachbenannten Offizieren 2c. die
Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen fremdherrlichen Dekorationen zu ertheilen, und zwar: des Comthurkreuzes des Königlich bayerishen Militär-Verdienstordens: dem Maior Shumann vom Stabe des Jngenieurs en chef für den Südangriff auf Paris; des Ritterkreuzes erster Klasse desselben Ordens: dem zur Zeit als General- Arzt fungirenden Ober - Stabsarzt Dr. Mehlhausen, dem Etappen-Jntendanten Shumann und dem Telegraphen - Jn- spektor Pei t bei der General-Etappen-Jnspektion der 111. Armee ; des Ritterkreuzes zweiter Klasse desselben Ordens: dem Seconde-Lieutenant Voigi vom 1. Bataillón (Bitterfeld) 4. Magdeburgischen Landwehr-Regiments Nr. 67, kommandirt zur General-Etappen-Inspektion der 111. Armee; des König- lihbazerishen Militär-Verdienstkreuzes8: dem Lazareth- gehülfen ShmelzkoÞpf beim Krièg8lazareth des I1. Armee-Corps; des Comthurkreuzes erster Klasse des Königlich sächsischen Militär-St. Heinrihs8-Ordens: dem Ge- neral der Infanterie von Goeben, beauftragt mit dem Ober- Kommando der I. Armee 2c.; der Königlich sächsischen gol- denen Albrehts- Medaille: dem Feldwebel Hülsse von der Feld - Telegraphen - Abtheilung Nr. 2; der Königlich sächsischen silbernen Albrechts - Medaille: dem Sergèanien Findert und den Gefreiten Polomsfki, und Rönisch von der Feld- Telegraphen - Abtheilung Nr. 2; der Königlich sächsischen silbernen Heinrichs8-M e- daille: dem Pionier Lüdecke von der Feld - Telegraphen - Ab- theilung Nr. 2; des Großkreuzes des Königlich württem- bergischen Friedrichs- Ordens mit Shwertern: dem Ge- neral-Lieutenant von Kleist, Jnspecteur der L. Jngenieur-Jn- spektion ; des Großkreuzes des Königlic: württembergi- schen Militär-Verdienstordens§: dem Grneral-Major von R b Commandeur der 3. Jnfanterie-Division; des
roßherzoglih meccklenburgishen Militär - Ver- dienstkreuzes zweiter Klasse: dem Hauptmann Wagner vom Stabe des Ingenieurs en chef für den SüÜd- angriff auf Paris, dem Premier - Lieutenant Lindow vom sch{leswig - holsteinshen Pionier - Bataillon Nr. 9; der Fürstlih shaumburg-lippishen Militär-Ver- dienst-Medaille: dem General-Major Schulz, Jngenieur en chef für den Südangriff auf Paris, dem General-Major z. D. von der Schulenburg, Hofmarschall Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Albreht von Preußen , dem Major von Kiesenwetter, Flügel - Adjutanten Sr. Königlichen Hoheit des Oro eme von Sachsen, dem Major Zedelius, Flügel- Adjutanten Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Oldenburg, dem Ritimeister von Albedyll vom Kürassier- Regiment Königin (Pommerschen) Nr. 2, Commandeur der Kavallerie-Stab8wache des Großen Hauptquartiers, dem Haupt- mann von Knobelsdorff- Brenkenhoff vom 4. Garde- Grenadier - Regiment Königin, Commandeur der Jnfanterie- Stabs8roache des Großen Hauptquartiers.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 3. April. Seine Majestät der Kaiser empfingen gestern Mittag um 14 Uhr den Geheimen Rath Mathis, um 12% Uhr den General von Schulenburg, Hof- marschall Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht, um 1 Uhr die Deputation des Reichstages und nahmen aus den Händen des Präsidenten Dr. Simson die Adresse als Antwort auf die Thronrede entgegen. i i
Um 1% Uhr empfingen Se. Majestät den Herzog Carl von Holstein , nahmen um 3 Uhr den Vortrag des Reichskanzlers entgegen und begaben Sich um 45 Uhr zum Familiendiner bei Jhrer Majestät der Königin-Wittwe nah Charlottenburg.
— Se. Majestät der Kaiser nahmen heute um 105 Uhr den Vortrag der Hofmarschälle entgegen. Von 11 bis 125 waren Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz, der Reichskanzler, die Generäle Graf Moltke, v. Roon, v. Podbielsky und von Tresckow zu einer Konferenz bei seiner Majestät versammelt.
Von 1 —3 Uhr fanden Vorträge der Geheimräthe Wehr- mann und v. Wilmows8ky statt.
— Bei den Kaiserlichen und Königlichen Majestäten fand vorgestern ein größeres Diner statt.
Jhre Majestät die Kaiserin-Königin wohnte gestern dem Gottesdienste in der Garnisonkirche bei und besuchte das Augusta - Hospital. — Beide Majestälen dinirten bei Ihrer Majestät der verwittweten Königin in Charlottenburg.
— Se. Kaiserlihe“ und Königliche Dodeit der Kronprinz wohnte am Sonnabend, 1. April, dem um 11 Uhr Vormittags bei Sr. Majestät dem Kaiser fiattfindenden Mili- tär-Vortrage bei und begab Sich später in die Sißgung des
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Reichstages. Um 2 Uhr besuchte Se. Kaiserlihe Hoheit mit Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprin- Jessin das Museum. Um 4 Uhr fand im Palais ein Diner von etwa 40 Gedecken statt, zu welchem der General-Feldmar- {all Graf Wrangel, der Oberst-Kämmerer Graf Redern, der Oberst - Marschall Fürst zu Salm, die Mitglieder des Staats- Ministeriums, Mitglieder des Bundesraths und Andere einge- laden waren.
Gesiern Vormittag wohnte Se. Kaiserliche und König- liche Hoheit dem Gottesdienst in der Garnisonkirche und der daselbst stattfindenden Einsegnung der Kadetten bei. e Diner bei Ihren Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten hatte der Herzog von Glück8burg eine Einladung erhalten; Abends 95 Uhr begab Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit Sich zum Thee zu Jhren Majestäten.
Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin empsing Mittags in Audienz die Gemahlin des griechischen Gesandten Fürsten Ypsilanti, welche durch die Gemahlin des belgischen Gesandten, Frau Baronin von Nothomb, eingeführt wurde. ;
Abends 7 Uhr machte Jhre Majestät die Kaiserin-Königin einen Besuch im Kronprinzlichen Palais.
— Auf die an Se. Majestät den Kaiser und König aus Anlaß Allerhöchftdessen Geburtsfestes von dem hiesigen Magistrat gerichtete Glückwunsch-Adresse ist das nachstehende Allerhöchste Antwortschreiben eingegangen:
»Mit tiefer B ¡ivegung und aufrichtigem Danke habe Jch die Glüdwünshe empfangen, welche Mir der Magistrat Meiner Haupt- und Residenzstadt “in seiner nie wankenden Treue und Anhänglichkeit zu Meinem diesjährigen Geburtsfeste dargebracht hat. Tage ernster, \{werer Prüfung find über das theuere Vaterland gekommen / festen Muthes aber und in opferfreu- diger Hingebung hat es sie überstanden, und daheim wie im Felde unverwelklihe Lorbeeren seinem Ruhmeskranze eingefügt. Nach einem Zeitraum von sieben Monaten, in dem sich inmitten des Krieges das bedeutungsvollste Ereigniß für das gemeinsame deutsche Vaterland, die langersehnte Einigung, vollzog, ist nah einem ehren- vollen Frieden das. Schwert bei Seite gelegt. Möge nun aus der blutigen Saat eine reiche gesegnete Ernte ersprießen, und möge Gott der Herr, wie Er im Kampfe stets mit uns war, nun auch zu den Werkcn d:8 Friedens uns Seinen göttlichen Beistand verleihen, damit das geeinte und erweiterte deutsche Vaterland zu kräftigem Gedeihen in Wohlfahrt und Gesittung emporblühe.
Berlín, den 27. März 1871.
Wilhelm.
An den Magistrat zu Berlin.«
— Die Ausschüsse des Bundesrathes für Rehnungs- wesen und für die Verfassung hielten heute Sißungen ab.
— Die heutige (10.) Plenarfizung des Deutschen Reichs- tages wurde vom Präsidenten Dr. Simson um 125 Uhr eröffnet.
Von den Bevollmächtigten zum Bundesrathe waren an- wesend: der Bundeskanzler Fürst von Bismark, der Staats- und Justiz «Minister Dr. Leonhardt, der Ministerial-Direktor, Wirkliche Geheime Legations-Rath von Philips8born, der König- lich bayersche Staats-Minister der Finanzen von Pfreßschner, der Königlich bayersche Staats - Minister des Handels und der 3ffentlichen Arbeiten von Schlör, der Königlich bayersche Staats- Minister der Justiz und des Junnern für Kirchen- und Schul- angelegenheiten von Luß, der Königlich bayersche außerordent- liche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Staatsrath Freiherr Pergler von Perglas, der Königlich bayerische Ministerial-Rath Berr , der Königlich sächsishe Geheime Regierungs - Rath Schmalz, der Königlih württembergische Justiz - Minister von Mittnacht, der Königlih württembergische Minister des Innern von Scheurlen, der Königlih württembergische Ober-Finanz-Rath von Rieke, der Großherzoglich“ badische Präsident des Finanz-Ministeriums Ellstätter, der Großherzog- lich hessische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minisier, Geheime Legations-Rath Hofmann, der Großherzoglich hessische Ober - Steuerrath Göring, der Großherzoglich oldenburgishe Staats - Minister von Rössing , der Herzoglich braunshweig-lüneburgische Ministerresident Geheimrath Dr. von Liebe, der Herzoglich sachsen-meiningen-hildburghausensche Staats- Minister, Wirkliche Geheime Rath Freiherr von Krosigk , der Fürstlich reußische (j. L.) Staats - Minister von Harbou, der
Ministerresident der freien und Hansestadt Lübeck Dr. Krüger- der Senator der freien Hansestadt Bremen Gildemeister , der Bürgermeister der freien und Hansestadt Hamburg Dr. Kirchen- pauer und der Bundeskommißfsar Baron von Türkheim.
Vor Eintritt des Reich8tages in die Tages-Ordnung machte dec Präsident Dr. Simson Mittheilungen von dem gestern erfolgten Empfange der Adreß-Deputation Seitens Sr. Majestät des Kaisers und Königs, und erklärte:
Meine Herren! Se. Majestät der Kaiser hat die von dem Reichstag am vergangenen Freitag beschlossene, mit der Ueber- reihung der Adresse vom 30. v. M. beauftragte Deputation gestern um 1 Uhr in Audienz zu empfangen geruht. Nach der Verlesung Und Ueberreichung der Adresse haben. Se. Majestät in freier Rede auf dieselbe erwiedert. Im Schooße der De- putation ist- der Versuh gemacht worden, den Wortlaut der Kaiserlichen Rede zu fixiren. Das aus diesem Versuch hervor- gegangene Schriftstück habe ih nunmehr die Ebre Jhnen mit- zutheilen. Danach lautet die Antwort Sr. Majestät des Kaisers wie folgt:
»Ich babe die verlesene Adresse mit herzlihem Danke entgegen- genommen. Jh freue Mich der Gesinnungen, welchen der Reichstag in derselben Ausdruck gegeben hat, sie beweist, daß die Worte Meiner Thronrede durchaus richtig ergriffen worden sind.
Wohl i| dem Heldenmuthe der deutschea Heere, die Mir zu führen vergönnt war, und ihren unvergleichlichen Thaten Dank zu zollen, vor Aliem aber der göttlichen Vorsehung, deren ¿inger man bei jedem Schritt so deutlich erkennen konnte. Wir wollen uns be- streben, siets so zu handeln, daß ihr Schuß auch ferner uns nicht fehle.
Der Reichstag hat der Niederlage Frankreichs gedacht, das auhch jeßt noch, nachdem es mit uns Frieden gesh!ossen, in Konvulsionen liegt. Darin zeigt sih die Folge der seit 80 Jahren immerwährenden Revolution, die Alles bis auf die Dynastie entwurzelt hat und auf deren Wegen es kein Ende giebt. Das soll auch uns eine Warnung sein, deren es aber bei den von dem Reichstage kandgegebenen Gesin-
nungen nicht bedarf.
Wohl i| in den dem Deutschen Reiche zurückgewonnenen Län- dern die deutsche Volfksthümlicdkeit nicht zerstört, aber doch in der That sehr verwisht; wir dürfen darum keine so rashe Wandlung erwarien, sondern müssen Geduld und Nachsiht üben. Es wäre ja nicht einmal wünschenswerth und gut, wenn Völker bei einem sol chen Scheiden aus dem bisherigen Zusammenhange gleichgültig blei- ben. Durch Mitde werden wir die deutsche Gesinnung in den in Rede stehenden Ländern allmälig wieder erwecken; erfreulihe Spu- ren davon beginnen schon jeßt sch zu zeigen. :
Mögen denn die Vertreter des Deutschen Reiches in treuer Pflicht, erfüllung fortarbeiten, damit das neue Deutsche Reih den Erwartuns gen entspreche, die die Welt davon hegt. Mir, bei Meinen vorgerück, ten Jahren, wird es nur noch vergönnt sein, an dem Grundbau thätig zu sein; aber Jh vertraue, daß Meine Nachfolger in gleichem Sinnes mit gleicher Jnnigkeit und Herzlichkeit daran fortbauen werden.
Ih bitte Sie, Meine Worte und Meinen Dank dem deutschen Reichstage mitzutheilen.
ierauf wurde die zweite Berathung des Geseßentwourfs, betressend die Verfassung des Deutschen Reiches, fortgeseßt.
An der Debatte nahmen Theil die Abgg. von Ketteler (Baden), Graf Renard, Greil, Dx. Löwe, Dr. Windthorst. (Schluß des Blattes).
— Am 1. April d. J. ist der Geheime Ober-Post-Rath und vortragende Rath im General-Postamte Meßner in den Ruhestand getreten. Derfelbe war seit langen Jahren das älteste Mitglied des General-Postamts und gehörte dieser Be- hörde über vierzig Jahre an. Jn früherer Zeit bearbeitete Herr Meyner vorzugsweise die auf die auswärtigen Verhältnisse der Postverwaltung bezüglichen Angelegenheiten, und die meisten älteren Postverträge, namentlich auch dex erste Deutsche Post- vereinsvertrag , sind von ihm als Kommissarius des General- Postamts abgeschlossen worden. Bei seinen hohen geistigen Fähigkeiten und seinem ehrenwerthen Charakter erfreute sich der-- selbe der ungetheilten Hochshäßung seiner Chefs und der Liebe seiner Kollegen. Ein shweres körperliches Leiden hat diesen verdienstvollen Beamten jeyt genöthigt, aus seinem Amte zu “ scheiden, und is ihm von Sr. Majestät dem Kaiser und Könige in gnädiger Weise der nachgesuchte Abschied bewilligt worden. Die Mitglieder des General-Postamts haben ihm als Zeichen ibrer Liebe und Verehrung ein Pracht-Exemplar der Doré’schen Bibel gewidmet , welches ihm der General-Postdirektor unter Ausdruck der chrendsten Anerkennung seiner Verdienste und kollegialishen Gesinnungen, sowie der herzlichsten Wünsche für I A an der Spiße einer Deputation in seiner Wohnung Überreichte.
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