1871 / 97 p. 7 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Ein Bericht des Generals Cluseret sagt: »Wir haben den Bahnhof von Clamart beseht. Unsere Pofition isi so, daß wir rubig jeden Angriff abwarten können.«

Die Versailler Truppen scheinen die auf dem linken Ufer der Seine gelegenen Stadttheile einshließen zu wollen. Gestern haben fie Bagneux beseht. Heute werden sie vorau®- fihtlich zur Beseßung der Orte L'Hay, Thiais und Choisy \chreiten. Die Nationalgarden empfingen gestern um 11 Uhr Abends den Befehl, die vor den Forts gelegenen Positionen zu verlassen, sih in die Forts zurücfzuziehen und in der Defensive zu bleiben. Die Forts Vanvres und Jssy werden stärker beseßt. Cluseret hat einigen Bataillonen den Befehl ertheilt, fich behufs ihrer Reorganisirung nach Pa-cis zurückzubegeben. Bergeret meldet vom 5. Abends: Die Forts Vanvres und Jssy haben durch gut gezieltes Feuer die feindlichen Vorposten zum Zurückgehen genöthigt. Die Versailler Truppen halten jeßt keine Punkte mehr beseht, die für uns gefährlih wären. Vom Mont Valérien hatte sich zwar eine feindlihe Kolonne gegen Neuilly zu in Bewegung geseßt, dieselbe ist aber angesichts der von dem Föderirten-Oberst Bourgoin getroffenen Maßregeln wieder zurückgegangen. Auf allen Punkten wird die Defensive beob- achtet. Die Einwohner von Colombes und Asnières haben die rothe Fahne aufgepflanzt und widerseßen si der Besetzung ihrer Orte dur die Versailler Truppen. Heute Morgen be- gann wieder eine lebhafte Kanonade, die jezt noch fortdauert. Die Nationalgarden durchsuchen die Magazine des Louvre nah Waffen und Munition.

Abends 10 Uhr. Die Kanonade und das Gewehr- feuer haben den ganzen Nachmitiag in der Gegend von Montrouge und U Usnières und Nanterre fortgedauert. Auch die Forts Bicêtre, Jvry und Charenton waren mit der Versailler Artillerie im Kampfe. Bei dem heftigen Angriffe der Regierungstruppen gegen die Stellung der Pariser bei Neuilly wurde die Barrikade bei der Brücke von Neuiliy um 6 Uhr theilweise zerstört. Die auf der Ebene von Gennevillier eingeschlossenen Nationalgarden machten einen vergeblichen Versuch, die Linien der Regierungstruppen zu durch- brehen und nach Paris zurückzukehren. Mehrere Granaten explodirten unter den Mauern von Paris und in der

venue de l’Imperatrice. Das Komite scheint immer noch entschlo}cn, den Kampf fortzuseyen. Die Partci der Versöh- nung verdoppelt ihre Anstrengungen, einen Ausgleich herbei- L. Es erscheinen täglih mebrere Maueranschläge auf

eranlassung der verschiedenen Komites, die sich zu diesem QJwecke gebildet haben. Gerüchtweise verlautet, daß Hoffnung vorhanden sei, cinen achtundoierzigstündigen Waffenstillstand mit Auswechselung der Gefangenen herbeizuführen. Das Journal »Temps8« macht den Borschlag, Paris solle Louis Blanc nah V:rsailles senden, um mit Thiers über eine Eini- gung zu unterhandeln, deren Hauptbedingungen wären: ein neues Wahlgeseß und Einberufung der Wähler zu einer neuen Nationalversammlung.

7. April, Morgens 7 Uhr. Die Nacht war rubig, man hat keine Kanonade gehört. —- Der »Cri du peuple« schreibt : Die Truppen der Kommune bewachen die feindlichen Stel- lungen. Bei dem Angriff der Versailler Truppen auf die Brücke von Neuilly ‘wurde der Oberst der Kommune, Bour- going, getödtet; derselbe ist durch den Kommandanten Ceynet erseßt. Demselben Blatte zufolge wurden die Versailler Bat- terien bei dem Fort Vanvres demontirt und zwei Mitrailleusen genommen. Die Kommune sendet Verstärkungen an Mann- schaften und Artillerie nah L'Hay.

—— Das heutige amtliche Journal enthält keine Nachrichten über die militärishe Lage. Ein angekündigtes Versöhnungs- meeting ist von der Kommune verboten worden. National- garden überwachen die abgehenden Züge auf dem Nordbahnhofec und verlangen von den Flüchtlingen darüber eine Legitimation, daß sie verheirathet und über 35 Jahre alt sind.

Nachmittags 2 Uhr. Seit frühem Morgen fand cin lebhafter Kampf in Courbevoi statt. Die Versailler Artillerie war auf beiden Seiten der halbmondförmig auf den Höhen von Puteaux aufgestellten Linientruppen plazirt, welche leßteren auch in den Häusern von Puteaux lagen. Die Artillerie der Nationalgarde, in der Seitenallee außerhalb des Thores von Maillet, und auf den Wällen bei dem Thore von Neuilly aufgestellt, beshoß die Positionen der Versailler Truppen. Beide Theile unterhielten auch ein lebhaftes Gewehrfeuer. Drei Granaten sind in das Jnnere der Enceinte beim Thore von Neuilly niedergefallen. Auf der Seite von Chatillon fand heute keine Kanonade statt, auch die Forts v Vanvres, Montrouge, sowie das Fort Valérien schweigen.

in Dekret der Kommune verordnet: 1) Die Entwaffnung aller sich dem Dienste entziehenden Nationalgarden. 2) Jeder wegen Dienstverweigerung entwaffnete Nationalgardist geht des Soldes

verlustig. 3) Jeder Nationalgardist, welcher sich zu kämpfen weigert, verliert die bürgerlichen Rechte.

Die Londoner Blätter vom 7. April veröffentlichen Tele- gramme aus Paris, denen zufolge die Situation daselbst eine höchst bedenkliche ist; die Zahl der Verhaftungen wächst stünd- lich; eine Schrecken8herrschaft erscheint bevorslehend.

Versailles, 6. April. (W. T. B.) Die Truppen der Nationalversammlung haben Courbevoie eingenommen und sich dort festgeseßt. Sie haben dabei mehrere Barrikaden neh- men müssen, was sie mit großem Muth gethan haben. Die Generale beklagen nur geringe Verluste. Auf der Seite von Meudon und Clamaxrt halten die Truppen ihre Stellungen fest. Sie wollen auf die Forts keinen Angriff mit offener Gewalt versuchen, fie würden dabei zu viele Leute opfern müssen. Jhre Aktion wird sich vielmehr gegen die Stadt Paris richten. Die Lage der Stadt ist äußerst traurig; schon sind die Aufständigen mit einander zum Handgemenge gekommen. Sie haben meh- rere Bürger verhaftet, namentlih Geisiliche, und halten sie als Geißeln zurü.

In diesem Sinne meldet eine Depesche vom gestrigen Tage aus Bordeaux:

»Wir haben das Plateau von Chatillon nunmehr voll- ständig beseht. Die Regierung, besorgt, das Blut der Armee zu schonen , hat nicht den Befehl zum Angriff auf die Forts I}sy und Vanvres ertheilt, da deren Schicksal an das von Paris geknüpft is und die Forts mit der Hauptstadt fallen werden, wenn der Augenblick dazu gekommen ist. Die Jnsur- genten befinden sich in der größten Bestürzung und verfolgen sich unter einander. « :

Abends 10 Uhr 55 Minuten. dete die Regierung folgende Depesche:

»Die Situation is nach wie vor eine gute. Heute haben die Truppen die Jusurgenten aus den Positionen an «der Brücke von Neuilly veitrieben, welche sie seit Montag wieder beseßt hatten. Die Truppen verfolgten die Nationalgarden von Chatillon aus. Der Geshüßkampf zwischen den Forts Vanvres und Jssy einerseits und der Versailler Nrtillerie andererseits d uert fort.«

Eine Deputation Pariser Kaufleute ist heute hier eingetroffen und hatte mit Thiers eine lange Konferenz, in welcher, gutem Ver- nehmen na, die Mittel und Wege zur Pazifizirung von Paris in Erwägung gez-gen wurden.

Gestern erneute Wegnahme von Courbevoie und der Brücke von Neuilly; die Schiffbrücke daselbst wurde durch Feuer des Mont Valérien zerstört. Mit den hier eingetroffe- nen Gefangenen vom 5. sind auch 10 Mitrailleusen eingebracht. Nichts deutet auf Ergreifen entschiedener Offensive für heut oder allernächste Zeit. In Paris zunehmende Anarchie und terro- ristishe Herrschaft. Der Erzbischof und andere Geistliche be- finden sich in Haft. Forts Js\y, Vanvres, Montrouge und Bicôtre sind von Aufständischen beseßt und mit 4-, 7- und 12-Pfündern und Märinegeshüßen armirt, desgleichen die Süd- und Westfront der Enceinte. Die vorhandenen Munitions§- vorräthe find nur gering. Zur Komniunepartei übergetretene Soldaten - wollen niht marschiren, da sie bei Gefangenschaft kriegsgerichtliches Verfahren fürchten. Das Centralkomite soll Unterhandlungen versuchen, jedoh auf unannehmbarer Basis.

In der Nationalversammlung verlas Pis- card ein Telegramm, in welchem angezeigt wird, daß die bei der Brücke von Neuilly eingeleiteten militärischen Operationen vollständig gelungen seien. Die dort befindliche Barrikade ist genommen; die erlittenen Verluste find bedeutend. General Montaudon erklärt, Herr dieser Position zu sein. Jm gegen- wärtigen Augenblicke wird an der Herstellung eines Brücken- kopfes vor der Brücke von Neuilly gearbeitet. Die Truppen

Am 6. d. versen-

haben große Bravour gezeigt. General Bisson ist gefallen. Der

Minister fordert die Versammlung auf, der Armee den Dank für ihre heroische Tapferkeit auszudrücken. =—— Heute wurde von den

Bureaux der Nationalversammlung die Kommission fi Prü-

fung des Geseßentwurfs ernannt, wonach jeder Aufschub bei

krieg8rechtlihen Urtheilen abgeschafft werden soll. Die Kom-

mission hat sich mit 10 gegen 5 Stimmen für Verwerfung des Geseßentwourfs ausgesprochen.

In der gestrigen Sißung der Nationalversamm- lung ergriff General Billot das Wort, um gegen die in einem Briefe Garibaldi’'s ausgesprochene Ansicht, Billot genieße das Vertrauen der Insurgenten, in energischer Weise zu protestiren ; der General fügte hinzu, daß er keine andere Autorität aner-

fenne als diejenige der Nationalversammlung, welche aus

freien Wahlen hervorgegangen sei. Der Justiz-Minister brachte einen Geseßentwurf ein, durch welchen die Fristen abgeschafft

werden, welche bei dem gerichtlichen Verfahren gegen Personen,

die vor ein Krieg8gericht gestellt werden, bisher Üblich waren. Der Minister motivirt diese Maßregel unter Hinweis auf die Pariser Insurrektion.

Durch einen im »- Journal off.« der versailler Regie- rung veröffentlichten Erlaß vom 1. April find das 88. Marsch-

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Regiment und das 120. Infanterie - Regiment wegen des am 18. März geübten Verraths aufgelöst worden.

_— Das Journal officiel« veröffentlicht die Ernennun des General Vinoy zum Kanzler der Ehrenlegion. Die vom Han- delsstande der Stadt Paris abgesandte Deputation is heute von Paris nach Versailles zurückgekehrt, um die Wiederher- ferung des Postdienstes zwischen Paris und den Departements u regeln.

y Thiers sagt in einem Erlaß an die Präfekten: »Jn Limoges hat sich eine wenig gefährliche Aufregung gezeigt. Aber die Kommunisten dieser Stadt haben den Obersten des in dem Departement kantonnirenden Kürassier-Regiments ermor- det. Die Strafe wird auf dem Fuße folgen« O,

Nach einem Telegramm aus Limoges is die Wieder- herstellung der Ordnung daselbst baldigst zu erwarten.

è

Havre, 6. April. Eine Anzahl von 150 im Kampfe mit den Insurgenten verwundeten Soldaten ist hier arigekommen ; es werden noch andere erwartet. Die Regierung in Versailles verlangt, daß ihr das in Havre disponible Ambulanzen-Mate- rial gesandt werde.

Nach Briefen aus Lyon meldet das »Journal de Genève« unterm 6. April, daß die Situation daselbst wieder weniger beruhigend sein soll: zwischen den Nationalgarden der innern Stadt und denen der Vorstädte sollen Differenzen herr- hen; wie es heißt, sind zahlreiche Agenten aus Paris in den Vorstädten Guillotière und Croix rousse eingetroffen.

In Marseille is, wie telegraphisch gemeldet wird, die Ruhe vollständig wieder hergestellt.

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DHeffentlicher Anzeiger.

SteeæÆbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief. Königliches Kreisgericht, l. Abtheilung (der Unter- \suhungsriter) zu Sorau, den 5 April 1871. Der Tuchmacher- meister und Kommissionär Johann Friedrich Rogner aus Sorau, Kreis Sorau, soll wegen Urkundenfälschung resp. Betruges verhaftet werden. Er ist im Betretungsfalle anzuhalten und an uns abzuliefern.

Steckbrief. wider den Handlungsreisenden Ferdinand Rumler aus Landeshut, Reg.-Bez. Liegniß, mit Ersuchen, um einst- weilige Festhaltung und sofortige Benachrichtigung anher.

Cassel, am 31. März 1871. Der Staatsanwalt.

Verkäufe, Verpachtungen, Subztnissionen 2e. [1074] Bekanntmachung.

P e a

Die Restauration auf dem Bahnhofe zu Trakehnen soll vom 1. Mai d. J. ab auf unbestimmte Zeit für eine jährliche Pacht von 35 Thlr.' verpachtet werden.

Pachtlustige wollen ihre Offerten bis zu dem auf

den 17. April d. J, Vormittags 11 Uhr, angeseßten Termine franco, versiegelt und mit der Aufschrift : »Offerte zur Verpachtung der Bahnhofs-Restauration Trakehnen« versehen, an die unterzeichnete Direktion einreichen. .

Die Offerte müssen die Über Qualifikation und Führung des Submittenten \sprehenden Atteste, sowie eine kurze Darstellung des bisherigen Lebenslaufs beiliegen.

Der Submissions-Bedingungen liegen in unserem Central-Bureau zur Einsicht offen, werden auch auf portofreie, an unsern Bureau- Vorsteher, Eisenbahn-Sekretär Reiser hierselbst, zu richtenden Antrag gegen 5 Sgr. Copialien mitgetheilt.

Bromberg, den 3. April 1871.

_— Ksnigliche Direktion der Ostbahn,

Holzverkauf. Sonnabend, den 22. d. M, Vorm. 10 Uhr, sollen im Kurfürsten zu Joachimsthal versteigert werden: Eichen: Bel. Glambeck, Jag. 49, 50, 88, 138 ca. 30 Rmtr. Klb. Schmelze, Jag. 145, 159 = 14 Rmtr. Klb. Bel, Bärendicte Jag. 97 = 7 Rmir. Klb. Buchen: Jag. 49, 50, 88, 138 ca. 510 Rmitr. Klb. Bel. Bâärendicte Jag. 58 = 280 Rmtr. 70— 80jähr. Stangenspaltknüppel, Jag. 97 = 40 Rmúr. Kl. u. 10 Rmtr. Splikpl. Bel. Schmelze, Jag. T45 = 49 Rmtr. Klb., Jag. 49, 50, 88, 138 ca. 100 Rmtr. Knppl. Birken: Jag. 58, 137 = 115 Rmtr. Kl. Außerdem Jag. 49 97, 145 ==- 7 din) 130 Buchen (auch Weißb.).

Grumsin, am 5. April 1871. Der Oberförster.

1065 ; i N 21. April sollen von Morgens 10 Uhr ab, im Willschen Lokale in Mirow aus dem Mirower Forft

312 Klafter buchen Kloben,

555 L » Knüppel, 307 birken Kloben, 8 » “Knüppel, 8% erlen Kloben, 15% v Knüppel, 1544 kiefern Kloben, 230 » Knüppel, 13 » » Reisholy aus der Oberförsterei Wesenberg 16 Klafter buchen, 168 - birfen, 11 ° asöpen/ 375 - fiefern Kloben- und Knüppelholz versteigert werden. F. Scharenberg. R. Hahn.

Holzverkauf. Am Mittwoch, den 19. April c, von Vormittags 11 Uhr ab, sollen im Voigtschen Gasthause zu Rü- dersdorf aus den Schußbezirken Schmalenbera, Hohenbinde, Mittel- heide, Buchhorst und Kalksce der Königlichen Oberförsterei Rüdersdorf folgende Bau- und Nußhölzer öffentlich nach dem Meistgebote ver- fauft werden: ca. 5222 Stück Kiefern-Bauholz, 10 Meter Kiefern- Nußholz, 73 Stück Kiefern-Stangen I. Klasse , 170 Stü do. IT KRL.; 185 Stü do. III KL., 560 Stück do. IV. Kl. Das Spéeziellere is aus dem Amtsblatte z1 erschen. Rüdersdorf, den 31. März 1871.

Der Oberförster Beer.

Pferde - Auktion. Freitag, den 14. April d. J, Vor- mittags von 114 Uhr ab, sollen zu Bexlin in dem Königlichen Ober - Marstall - Gebäude, Dorotheenstraße 97, circa 30 vierjährige Hengste, Wallachen und Stuten, sowie ein Paar âltere Stuten des Königlichen Friedri - Wilhelms - Gestüts öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden. Sämmtliche Pferde sind mehr oder weniger rittig, und können am Tage vor der Auktion an dem bezeichneten Orte gemustert werden. Das Nähere über deren Abstammung 2c. geht aus dem vom 12. April cr. ab im Königlichen Ministerium für die landwirthsc{aftlichen Angelegenheiten, wie auch im Königlichen Ober - Marfstall - Amte zu Berlin und im diesseitigen Bureau-Lokal zur Empfangnahme bereitliegenden Listen hervor.

Friedrich Wilhelms-Gestüt bei Neustadt a. Dosse, den 23. März 1871. Der Königliche Landstallmeister. (gez.) Wettich.

[980] Bekanntmachung.

Die Lieferung des Bedarfs der Postanstalten und Ober-Postkassen in den Bezirken der Ober - Postdirektionen Berlin, Potsdam, Frank- urt a. O. , Stettin und Cöslin an allgemein vorgeschriebenen , in

ypendruck berzustellenden Post-Drucformularen soll vom 1. Oftober 1871 ab im Wege der Submission vergeben werden. Die desfallsigen Submissionsbedingungen sind bei der hiesigen Ober-Postdireftion, im Postgebäude Königsstraße Nr. 60, eine Treppe, bis zum 1. Mai in den Vormittagsstunden einzusehen.

Bieferungslustige haben ihre Angebote nebst Papierproben in ver- fiegelten Umschlägen, mit der Aufschrift »Submission auf die Lieferung von Druckformularen« versehen, bis zum 1. Mai 1871, Mittags 12 Uhr, an die Kanzlei der hiesigen Ober - Postdirektion abzugeben oder frankirt an dieselbe einzusenden.

Berlin, 26. März 1871. : '

General -Postami. Stephan.

[1064] Hannoversche Staats-Eisenbahn. Bekanntmachung.

Die Ausführung und Lieferung des eisernen Ueberbaues von zwei Brücken auf der Hannover - Mindener Eisenbahnstrecke soll im Wege der Submission vergeben werden, und zwar:

1) der Leine - Hauptbrüce bei Letter , in Meile: 0,82, mit aht Oeffnungen von je 40 Fuß hann. Lichtweiie, für beide Gleise, in einem Gesammtgewichte an:

Schmiedeeisen von ca. eo oto tr 297,270 Pfd. Gußeifen » 12,800 Pfd.

2) der Leine - Fluth - Brücke b ] 0,92 mit fünf Oeffnungen von je 30 Fuß hann. Lichtweite, für beide Gleise, in einem Gesammtgewichte an:

Schmiedeeisen von ca 117,870 Pfd. Gußeisen P 6400 Pfd.

Die Offerten sind bis zum 20. April d. J./ Vormittags 11 Uhr, portofrei und versiegelt mit entsprehender Aufschrift : »SUh- mission auf Lieferung des eisernen Ucberbaues für die Leine- Brücken der Hannoverschen Staats - Eisenbahn« versehen, an die Königliche Eisenbahn - Betriebs - Jnspektion Hannover I. einzureichen, welche die- selben zur genannten Terminstunde in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten eröffnen wird. d

Die Lieferungsbedingungen und Zeichnungen liegen bei der be- zeidneten Dienstsielle zur Einsicht offen und können von derselben auch gegen Erstattung der Kosten bezogen werden.

Hannover, den 30. März. 1871.

Königliche Eisenbahn-Direktion.