1871 / 103 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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5863. 7507. 13,334. 15,808. 15,921. 16,673. 16,740. 16,913. 19,566. 20,078. 22,789. 28,780. 28,7941. 31,576. 32,816. 35,817, 35,949. 37,162, 39,875. 45,389. 47,132. 48,110. 48,163. 48,354. 49,390. 51,894. 52,054. 53,717. 59,614. 60,156, 61,684. 61,907. 63,645. 64,287. 64,767. 68,901. 69,525. 70,806. 71,931. 71,936, 74,180. 74,936. 75,682. 76,324. 79,476. 80,287. 80,993. 83,219. o A eing 85,013. 89,389, 89,970. 90,568. 93,186. 94,055 un ,166. ' ;

71 Gewinne von - 200 Thlr. auf Nr. 104. 5849. 7382. 8092. 8172. 10,390. 10,849. 11,783. 13,730. 14,594. 19,582. 22,387. 22,884. 24,060. 25,084. 25,845. 25,932. 25,940. 26,179. . 32,475. 33,196. 34,638. 35,473. 36,767. 40,614. 41,194. 42,336. 46,265. 47,205. 50,080. 50,182. 50,701. 51,662. 52,570. 52,630. 55,387. 56,018. 56,380. 56,509. 56,710, 57,644. 58,658. 59,658. 61,311. 65,023. 66,217. 67,746. 67,902. 68,201, 68,775. 68,805. 70,217. 73,075. 74,662. 75,687. 76,222. 76,685. 78,083. 79,317. 79,894. 82 303. 82,695. 87,018. 87,599, 88,871. 89,846. 90,477. 91,468. 92,325. 92,515 und -94,777.

Berlin, den 17. April 1871. j

Königliche General-Lotterie-Direktion.

Minifterium für dic landwirthschaftlichen Angelegenheiten.

Der Wasserbau-Jaspektor Heß in Lüneburg ist unter Ver-‘

legung seines Wohnsißes nach Hannover zum Meliorationsbau- Inspektor für die Landdrosteibezirke Stade, Lüneburg, Hannover und Hildesheim ernannt worden.

Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 8. April 1871 betreffend Auflösung der für das Norddeutsche Bundesgebiet ‘eingeseßten fünf General-Gouvernements.

T wroill unter den jeßigen Verhältnissen genehmigen, daß die durch Meine Ordres vom 18. und 22. Juli v. J. für das damalige Norddeutsche Bundesgebiet eingeseßten fünf General- Gouvernements aufgelöst werden und beauftrage Sie, hiernach das weiter Erforderliche , resp. wegen Demobilmachung und Auflösung dicser General-Gouvernements , zu veranlassen und bekannt zu machen. Hinsichtlich der betreffenden Personal-Be- stimmungen werde Jh unmittelbar an die General-Gouverne- ments verfügen. i

Berlin den 8. April 1871.

Weilheim.

Fürst Bismarck. von Roon. An den Reichskanzler und den Kriegs-Minister. Vorstchende Allerhöchste Kabinets-Ordre wird hierdurch zur Kenntniß dexr Armee gebracht. Berlin, den 13. April 1871. ; Kriegs-Ministerium. Im Auftrage: Kloß.

Abgereist: Se. Excellenz der General-Feldmarschall von der Armee von Steinmetz, nah Posen.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 17. April. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen am Sonnabend Vormittag einige militärishe Meldungen entgegen. Sodann hatte der General Graf Moltke einen kurzen Vortrag. Nach demselben arbeiteten Se. Majestät der Kaiser und König mit dem Militär- Kabinet, empfingen um 1 Uhr den Prinzen Franz von Schwarz- _burg-Rudolstadt und licßen Sich später no von dem Geheimen

Kabinets - Rath von Wilmowsky Vortrag halten. Mittags machten Allerhöchstdieselben eine kurze a ags und dinir- Bais, 5 Uhr mit Jhrexr Majesiät der Kaiserin im Königlichen

alais. Gestern Vormittag um 9 Uhr - empfingen Se. Majestät den Geheimen Kabinets-Rath von Wilmowrosfky und um 115 Uhr den Feldmarschall Herwarth von Bittenfeld. Um 12 Uhr nahmen Se. Majestäï im Veisein Sr. Kaiserlichen Hoheit des Kronprinzen den Vortrag des Grafen Moltke und der Generale von Podbieléïfi und von Treskow entgegen und empfingen um 1 Uhr den Staats-Sekretär, Wirklichen Geheimen Rath von Thile. Um 5 Uhr war Familien-Diner im Palais.

Ihre Majestät die Kaiserin-Königin war vor- gestern in der General-Versammlung des Vaterländischen iFrauen- _Véreins anwesend, woselb der Vorstand über die segen8reiche Wirksamkeit des Central-Vereins und der 373 Zweig-Vereine Vortrag hielt. L

Gestern wohnte Jhre. Majestät dem Golte®sdienste in der Matthäikirche bei. Allerhöchstdieselbe besichtigte die Ausstellun der Gesellschaft der Gartenfreunde. Berlins in der Reitbahn de Kriegs-Ministeriums und besuchte das Augusta-Hospital.

__ Das Familien - Diner fand bei den Kaiserlichen Ma- jestäten im Palais statt. Abends besuchte Ihre Majestät die verwittwete Königin in Charlottenburg.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz war am Sonnabend Vormittag beim Militär- vortrage bei Sr. Majestät dem Kaiser anwesend und empfing später den Portraitmaler Graupensicin aus Hamburg. Um 2 Uhr machten Se. Hoheit der Prinz Wilhelm von Hessen und Se. Durchlaucht der Fürst Adolph von Schwarzburg-Rudol- stadt Besuche im Palais. Um 5 Uhr fand cin größeres Diner von 40 Gedecken statt. Abends um 9x Uhr begab Se. Kaiser- lihe und Königliche Hoheit Sich zum Thee zu Jhren Majestäten.

Gestern Vormittag wohnte Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz dem Gottesdienst im Dome bei, empfing

Sich um 12 Uhr zum Militärvortrage zu Sr. Majestät dem Kaiser. Um 5 Uhr nahm Höchstderselbe an dem bei Jhren Majestäten stattfindenden Familien - Diner Theil, und stattete Abends Sr. Durclaucht dem Fürsten von Schwarzburg-Rudol- stadt einen Gegenbesuch ab. i

Der General der Infanterie und General - Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs von Bonin ist beute im Allerhöchsten Auftrage nach Stockholm abgereist, um Se. Majestät bei den Beiseßungs8feierlichkeiten der verewigten Königin von Schweden und Norwegen Majestät zu vertreten.

lcistungen und deren Vergütung vom 11. Mai 1851 den Ge- meinden obliegenden Verpflichtung zur Gestellung des Militär =- Vorspann§s8, hat während des Krieges gegen Frankreich im wei- testen Umfange in Anspruch. genommen werden müssen. Die von den Gemeinden gestellten bespannten Fuhrwerke haben zum großen Theile die Truppen nach Frankreich hinein be- gleitet und find dort mannigfachen E Strapazen und Gefahren ausgesezt gewesen. Jn Anbetracht dieser Um- Ueum die für den Vorspann geschßlih zu gewährende

ntshädigung, welche 75 Sgr. pro Pferd und Meile beträgt und Überhaupt nur in so weit eintritt, als Menschen und Pferde über vier Meilen von ihrem Wohnorte entfernt wer- den, als unzureichend erscheinen. Nach den bei früheren Verans- lassungen gemachten Erfahrungen empfahl es sich vielmehr, die unten bezeichneten höheren Entschädigungen eintreten zu lassen. Ferner erschien es billig, den Eigenthümern requirirter Gespanne und sonstiger Transportmittel , welhe der mobilen Armee folgen müfsen, für Verluste und Beschädigungen, welche sie unvershuldet an Pferden, Wagen und Geschirren erlitten haben, aus Bundesmittelu Ersaß zu leisten. Auch außergewöhn- liche Abnußung der oben erwähnten Traus8portmittel , sowie Kur- und Verpflegungs®8kosten erkrankter Pferde waren hierher zu rechnen. Aus diesen Erwägungen hat der Bundesrath in der Sißung vom 17. v. M. nach L der Ausschüsse für das Landheer und die Festungen , sowie für Rehnungs8wesen beschlossen: 1) Gr diejenigen während des Krieges gegen Frank- reih von den Gemeinden gestellten Fuhrwerke , welche auf-un- bestimmte Entfernungen bezw. für unbestimmte Dauer requi- rirt worden sind, is eine für jedes Pferd tageweise für die ganze Dauer der Abwesenheit des Fuhrwerks8 vom Gestellung8- orte ¿u berechnende Entschädigung von 1 Thlr. 10 Sgr. pro Pferd und Tag des einspännigen Fuhrwerk8, mit 1 Thlr. Zu- lage pro Tag für jedes weitere Pferd bei mcehrspännigen TUuhrwerke zu gewähren. 2) Den Eigenthümern requirir- ter Gespanne und sonstiger Tran®portmittel, welche der mobilen Armee haben folgen müssen, is|ff für Verluste

Wagen und Geschirren erlitten haben, so wie für außergewöhn- licbde Abnußung der Transportmittel und für Kur- und Ver- pflegungsfosten erkrankter Pferde aus Bunde8mitteln Ersaß zu leisten. Für den Beweis der Thatsache, daß ein Verlust, eine Beschädigung oder eine außergewöhnliche Abnußung einge- trefen, ist auf die bei Feststellung von Schaden8Sberechnungen in der VerwaltungLpraxis üblichen Beweismittel zurückzugehen und die Höbe der zu gewährenden Entschädigung auf Grund sachverständiger Gutachten zu bemessen.

Der Außschuß des Bundesrathes für die Verfassung trat gestern zu einer Sißung zusammen. Der Bundesrath und der Außschuß desselben für Eisenbahnen, Post und Telegraphen hiclien heute Sitzungen ab. :

_— Das Staats-Ministerium trat gestern zu ciner Sizung zufamnien.

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Die heutige (16.) Plenarsißung des Deutschen Rei chs8- tages wurde vom Präsidenten Dr. Simson um 12% Uhr eröffnet.

Von den Bevollmächtigten zum Bundesrathe waren an- wesend: der Reichskanzler Fürst von Bismark, der Staats-

darauf den Geheimen Kommerzien - Rath Krupp und begab

- badische Präsident des Justiz-Ministeriums und Staats-Minister

Die Erfüllung der nach §. 3 des Gesehes wegen der KriegS=--

‘stadt -Bremen Gildemeister.

und Beschädigungen , welche sie unvershuldet an Pferden,

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Und Finanz - Minister Camphausen, der Staats-Minister und Präsident dr Bundeskanzler Amts Delbrück , der Präsident der Seehandlung Guenther , der Ministerial-Direktor, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Moser , der General-Major Kloß , der Geheime Ober- Justiz-Rath Dr. Falk, der König- lich bayerische Staats-Minister der Finanzen von Pfretschner, der Königlich bayerische Staats - Minister des Handels und der öffentlicen Arbeiten von Schlör, der Königlich bayerische Staats - Minisier der Justiz und des Jnnern für Kirchen- und Schulangelegenheiten von Luß , der Königlich bayerische Ministerial-Rath -Berr, der Königlich bayersche Obersi des General-Quartiermeisterstabes Fries, dexr Königlich \ächsisce Staats-Minister der Finanzen und der auswärtigen Angelegen- heiten Freiherr von Friesen der Königlich scichsiscve Geheime Regierungs-Rath Schmalz, der Königlich sächsische Majox_ Frei- herr von Holleben, der Königlich württembergische Zustiz- Minister von Mittnacht, der Königlich württembergische Minisier des Innern von Scheurlen , der Königlich württembergitcte außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister , Ge- heime Legations-Rath Freiherr von Sp:hemberg, der Königlich württembergische Ober „Finanz -Nath Niccke, der Großherzoglich

des Innern Dr. Jolly, ‘der Großherzoglich badische Präsident des Finanz - Ministeriums Ellstätter, der Großberzoglich badische Gesandte Baron von Türkheim , der Großherzo lich hessische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Geheime Legations-Rath Hofmann, der Großherzoglich hessische Geheime Ober-Steuerrath Wahl, der Großherzoglich hessische Ober-Steuer- rath Göring, der Großherzoglich mecklenburg-s{hwerinsche Staatê- Minister Graf Bassewiß, der Großherzoglich medcklenburg- \{werinsche Ober - Zolldirefktor Oldenburg , der Großherzoglich sachsen - weimar-eisenachshe Geheime Staat®rath Dr. Stichling, der Großherzoglich oldenburgische Staats-Minister von Röôsfing, der Herzoglich braunschweig - lüneburgisce Ministerresident Ge- heimrath Dr. von Liebe, der Herzo lich sachsen -meiningen- hildburghausensce Staats - Minister, Wirklihe Geheime Rath

reiherr von Krosigk, der Ministerresident der freien und Brsestadt Lübeck Dr. Krüger, der Senator der freien Hanse-

Nach kurzen ges{äftlihen Bemerkungen des Präsidenten Dr. Simson trat der Reichstag in die Tagekordnung ein. Den ersten Gegenstand derselben bildete folgende Juterpellation des Abg. Graf Luxburg und Genossen: 2

Die mit Deutschland wieder vereinigten Provinzen Elsaß und Lothringen befinden sich gegenwärtig und bis zur definitiven Ordnung ibrer Stellung im dcuischen Zollgebiet in etner Lage, die als eine handelspolitish unhaltbare bezeichnet werden muß.

Die Ausfuhr nah Frankreich unterliegt \chwercn Zôllen und auf Grund der voa der französischen Regierung an die Zollbehörden Türzlih ergangenen Weisungen theilweise völliger Prohibition. |

Die Ausfuhr aus Frankreich ist thatsächlich etne vollständig freie, da eine deutsche Zollgrenzbewachung gege Frankreich noch nicht statt-

f. S ins der Schweiz gehen Waaren aller Ar*, sowohl \{weizeris{en, als sonstigen Ursprungs zollfrei nacch Elsaß cin, da auc der Schweiz gegenüber eine Zollgrenz-Ueberwahung auf deuts@er Seite noch nit

estelli ist. 4 derg lraß E Lothringen diencn semit dermalen als Entrepet für verschiedene aus fremden Zolgebicten fommende Waaren welche bei der Einfuhr nach Deutschland zoUpflich:iz waren und jeßt zolUfrei an- | gesammelt werden, um nah Aufnahme dex neuerworbenen Provin- zen in den deutschen Zollyverband- zum Sc(aden der deutschen Tndustrie

den deutscen Markt gebracht zu werden. l g Jh Kir mir daber an den Herrn Neichskanzler die Anfrage,

‘elche Vorkehrungen getroffen sind oder demnächst getroffen

n, e S aesrien Mißständen b13 zur definitiven Regelung des ael von Elsaß-Lothringen zum Deuischen ZolUlyerbande

elfen : j G ea der Abg. Graf Luxburg die Interpellation näher be- gründet haite, erklärte der Präsident des Bundeskanzler-Amts, Staats-Minister Delbrück, daß zur Regelung der handelspoliti- schen Aae der Provinzen Elsaß und Lothringen die Er- weiterung der Grenzen des Zollvereins nothwendig sei, welche nur im Wege der Gesehgebung erfolgen könne. Noch im Laufe dieser Woche werde dem Reichstage cin entsprechender Geseß- gea 2 uorgelege brü ies

olgten Wahlprüfu è Ï

Dies btheilung beantragte, die Wahl des Dr. Schüttinger im Königlich etn 5, E von Ober - Franken Bamberg} für ungültig zu erklären. E : h An O Debatte hierüber betheiligten sich die Abgg. Swels RegenS§burg), von Oheimb, Dr. Wehrenpfennig und der Re- Ly Abg. von Unruß-Bomlst, ;

Beim Schlusse dcs Blattes war die Debatte noch nicht

beendet, L Se. Majestät der Kaiser und König haben bestimmt, daß

sämmtliche in Elsaß-Lothringen dislozirten Truppentheile dem

General-Kommando XV. Armee-Corps in Bezug auf ihre Ver wendung zu unterstellen sind. :

* Vorgestern fand bei dem Bundeskanzler und der Fürstin von Bis8marck die erste der Soireen statt, zu welchen die Reichstags - Abgeordneten, die Bevollmächtigten zum Bundes- rath und die Königlichen Staats-Minister eingeladen sind.

Breslau, 14. April. (SHles. Z) Dér 13. Generallandtag der Schlesischen Landschaft ist heute Vormittag dur den Königl. Kommissarius, Wirkliczen Geheimen Rath, Ober - Präsidenten Graf v. Stolberg - Wernigerode in Gegenwart der durch Amt und Wahl dazu berufenen Mitglieder dex landschaftlichen Kredii- verbindung im. Dienstgebäude der sc{lesischen General - Land- schaftsdirektion eröffnet worden. d f s

Die Gegenstände der heutigen Eröffnungssizung beschränke ten fich auf allgemeine, die Kreditverbindung betreffende Mit- theilungen, da die der speziellen Reform unterliegenden Gegen- stände nach der Geschäftsordnung den hierzu besonders ernann- ten Ausschüssen vorgelegt werden. : A

Camenz, 12. April. Der Empfang, welcher Sr. König- lichen Hoheit dem Prinzen Albrecht Sohn bereitet wurde, der nah beendetem Feldzuge das erste Mal Camenz wieder be- suchte, war ein höchst festliher und würdevoller. Um 10 Uhr passirte Se. Königliche Hobeit die Ehrenpforte bei der Eichvor- werksbrücke. Mit jubelndem Quruf begrüßte ihn die Volïs- masse, welche sich bei der Waisen - Anstalt angesammelt hatte. Se. Königliche Hoheit fuhr von hier dur das reich geflaggte Camenz und den Klosterhof nah dem Schlosse und wurde hier von den unter dem Portal aufgestellten herrschaftlichen Beam- ten 2c. und einer großen Volksmenge empfangen. Der Ge- neral - Direktor Exs hieß Se. Königliche Hoheit na langer gefahrvoller Abwesenheit auf deutshem Boden Herzlich will- fommen und brachte ein dreimaliges Hoh auf den Prinzen aus. Darauf richtete Se. Königliche Hoheit an die Bersam- melten eine ergreifende Ansprache, an deren Schluß er auffor- derte, in das Hurrah auf Se. Majestät den Kaiser und Körig einzustimmen. Se. Königliche Hoheit unterhielt sich hierauf lange Zeit mit den Beamten 2c. und begab sich dann ins Schloß. Abends war das Schloß und der Ort Camenz groß- artig illuminirt. Die Marmorgelände der Terrassen und Bassins waren mit Ampeln beseßt; ebenso die Zinnen des Schlosses und der Schloßthürme, auf denen Tausende von Am- peln brannten. Gleichzeitig waren auf 26 Bergkuppen des eine Meile entfernten Reichensteiner Gebirges, vom Warthaberge anfangend dis zum Jauersberge, Freudenfeuer angezündet. Gegen 82 Uhr fuhr Se. Königliche Hoheit, überall von be- geistertem Zuruf begrüßt, durch Camenz, die Jlumination zu besichtigen. ® :

Kiel, 15. April. (Kiel. Corr.) S. M. Kanonenbste »Natter« und »Pfeil« find am 12. d. Mts. in Wilhelmshaven außer Dienst gestellt. S. M. Kanonenboot »Cyclop« ist heute früh von Wilhelmshaven hier angekommen.

Mit Ausnahme der Sea 2 FIE Seesand- Bake, Blauortsand und Buschsand, St. Peter - Bake, Hör- num-Bake und Römer-Bake, sowie mit Ausnahme des Eider- Leuchtfeuerschiffes und der Leuchtfcuer auf der Insel Sylt, find nunmehr sämmtliche Leuchtfeuer und Seezeiczen in der Provinz Schleswig-Holstein wieder ausgelegt. Die Wiederber- stellung der Seezeichen an den genannten Orten ist ebenfalls bereits in Angriff genommen und wird die Jnstandfeßung der- selben demnächst bekannt gemacht werden.

Lauenburg. Raßeburg, 15. April. Zur Berhand- lung Über die Modalitäten der Jnkorporation des Herzogthums Lauenburg in die preußische Monarchie ist die Ritter- und Landschaft zum 28. April d. Js. zu einem außerordentlichen Landtage zusammenberufen. Gudow , den 11, April 1871. F. von Bülow. i

Württemberg. Stuttgart, 15. April, Wie der »St. A. f. W.« vernimmt, ist von Sr. Königlichen Majestät für die evangelischen Kirchen des Landes die Aufnahme einer Jürbitte für den Deutschen Kaiser und das Deutsche Reich und ebenso bei versammeltem Reichstag einer Fürbitte für denselben in das regelmäßige Kirchengebet angeordnet , auc)

leichzeitig Sorge dafür getragen worden, daß die öffentlichen Hirchengebete häufiger als bisher eine Fürbitte für das Hcerx enthalten. : N M In der vor gaR Sißung der bürgerlichen Kollegien theilte E exr von Sick die nachstehende JZu-

rift mit: i 9 Eure Hochwohlgeboren beehre ih mi ergebenst zu benachrichti- gen , daß ich die mir unter dem 20. vor. Mis. gefälligst zugestellte Beglückwoünschungsadresse der hiesigen städtischen Kollegien Seiner Majestät dem Oeutschen Kaiser und König von Preußen , meinen Allergnädigsten Herrn , vorzulegen mich beeilt habe. Sr Majestät haben, hocherfreut über die patriotischen Gesinnungen und Gefühle,

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