1871 / 106 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

L L N Mund s U. t Ci V E d L N P R R? o A ae Du u S a5, L E A. ate twe tag i a,

E ia Ra n a

m E E a E s A L ip G ai Ta S S S

48,678. 48,869. 52,597. 52,674. 54,139. 55,921. 56,495. 56,750.

67,642. 68,326. 70,529. 71,330. 71,733. 71,745. 72,822. 74,175. _ 76,500. 78,959. 80,065. 81,151. 82,323. 84,500. 84,508. 86,133. 89,623. 89,930. 90,343. 93,489. 93,521 und 94,095.

3 E ER A T L P A E Dp ÉLfEE BRLB O r Sp A ate 524 “4 E

B E. L giut +2 I N P, D E pi r e E R C TE T E pr C T T Ae E S T c: f s Tre Ua amery ra it F A pre t pf Va

L L ; K Ri H

1618

In Betreff des Privat - Depeschenverkehrs zwischen den außerhalb des Elsaß und Deutsch- Lothringens in Frankreich besindlichen deutschen Truppen und Beamten 2c. mit ihren A ETIO gen in deutshen Ländern et v. v, tritt eine Aenderung der bisherigen Bestimmungen nicht ein und sind demgemäß für derartige, bei diesseitigen Stationen aufgegebenen Depeschen außer den vorstehend bezeichneten Ge- bühren bis zur früheren französishen Grenze, für die. Weiter- beförderung bis zum Bestimmung®°Lorte noch 8 Sgr. pro cin- fache Depesche zu erheben.

_ Diesen Theil des Privat -Depeschenverkehrs vermitteln zur

eit folgende Stationen: Amiens, Bar-le-duc, Bar-sur-Aube,

eaune, Beaurieux, Beauvais, Belfort, Blainville, Bricy, Chalons-sur-Marne, La Chapelle-Rablais, Charme®, Château- Boudrant (bei Nangis), Château-Thierry, Châtillon-sur-Seine, Chaumont, Clermont (en Picardie), Commercy, Compiègne, Coulommiers, Creil, Dammartin, St. Denis, Dijon, St. Dizier, Dôle, Epernay, Epinal, La Fère, La Ferté-sous-Jouarre, Gray, Grey, Gro8-Bois, Jouarre, Lagny, Laon, Longwy, Lons-le-Saul- nier, St. Loup, Lunéville, Lure, Meaux, Melun, St. Ménéhould, Mezières, Mirecourt, Montmédy, Nancy, Neufchâteau, Ougney, Péronne, Le Piple (Château), Poligny, Pont-à-Mousson, Pon- toise, Provins, St. Quentin, Rheims, Rocroy, Rouen, Rozoy, Sedan, Senlis, Soissons8, Toul, Troyes, Vassy, Verdun, Le- Vert-Galant, Vesoul, Villeneuve-St.-Georges, Villiers-le-Bel, Vitry und die Telegraphenstationen in den Pariser Forts Charenton, La Faisanderie, Nogent, Rosny, Noisy, Romain- ville, Aubervilliers und de l’Est (bei St. Denis).

Berlin, den 19. April 1871.

General-Direktion der Telegraphen.

Das 16. Stück des Bundes - Gesehblattes des Deutschen Bundes, welches heute ausgegeben wird, enthält unter

Nr. 628 das Gesetz, betreffend die Verfassung des Deutschen Reichs. Vom 16. April 1871; unter

Nr. 629 den Allerhöchsten Erlaß vom 14. März 1871, be- treffend die Abzwoeigung der Post - Verwaltung®Lgeschäfte für einige au Se S bmds der Provinz Hannover von dem Geschäfts- bereiche der Ober - Postdirektion in Hannover und Zulegung derselben zum Geschäft8bereihe der Ober - Postdireftion in Braunschweig; unter

Nr. 630 dem zum General-Konsul der Republik Uruguay, |

mit der Residenz in Hamburg, ernannten Herrn George Kohl- Aedt und dem zum Konsul der gedachten Republik dajelbst er- nannten Herrn Cesar Gayen ist das Exequatur zu dieser Er- nennung ertheilt worden; und unter Nr. 631 die Ertheilung des Exequatur als Königlich nieder- ländischer Konsul an den Kaufmann B. Brons zu Emden. Berlin, den 20. April 1871. / ZJeitungs8-Comtoir.

Finanz- Ministerium.

Bei der heute fortgeseßten Ziehung 4. Klasse 143. Königlich Preußischer Klassen-Lotterie fiel 1 Hauptgewinn von 50,000 Thlr. auf Nr. 78,209. 3 Hauptgewinne von 10,000 Thir. fielen auf Nr. 44,240. 61,254 und 70,902. 5 Gewinne von 5000 Thlr. auf Nr. 4076. 15,056. 31,406 45,939 und 52,384. 7 Ge- winne von 2000 Thlr. auf Nr. 11,568, 20,534. 54,805. 65,640, 65,845. 87,866 und 90,982.

38 Gewinne von 1000 Thlr. auf Nr. 180. 1567. 4593. 6233. 7815. 18,263. 18,406. 20,685. 21,335. 21,976. 22,766, 25,963. 29,728. 33,743. 38,947. 40,149. 41,179. 41,547. 43,449, 51,281. 55,460. 55,679. 56,260. 58,346. 58,629, 59,005. 59,587. 60,846. 61,302. 72,819. 75,270. 76,164. 78,685. 84,360. 86,499. 88,879. 90,379 und 93,081.

60 Gewinne von 500 Thlr. auf Nr. 150. 2329. 3975. 4408. 8508. 9384. 10,592. 12,739. 12,891. 13,710. 15,486. 15,991. 18,861. 19,343. 19,750. 20,397. 20,474. 22,492. 26,070. 28,610. 31,134. 32,372. 32,623. 32,845. 34,417. 34,722. 36,112. 39,443. 40,076. 41,448. 44,347. 46,857. 47,347. 47,463. 47,725. 48,295. 48,912. 49,061. 50,562. 52,536. 54,186. 54,207. 58,249. 61,726. 62,067. 62,953. 66,558. 68,992. 70,384. 70,617. 71,056. fit s s 78,784. 79,632. 84,548. 84,740. 88,799, 90,551 un 1653.

65 Gewinne von 200 Thlr. auf Nr. 502. 1077. 2408. 11,434. 14,597. 15,385. 16,317. 17,031. 17,948. 20,255. 22,594. 26,314. 26,366. 28,282. 28,604. 32,190. 34,950. 36,110. 36,813, 39,186. 39,832. 40,567. 44,324. 44,856. 45,243. 45,708. 48,374.

57,594. 58,968. 59,740. 61,666. 61,808. 66,739. 66,976. 67,246,

Berlin, den 20. April 1871,

halter Ekelberg ist zum Hof-Jagdamts-Sekretär und Ren- danten der Hof-Jagdamts-Kasje ernannt worden.

Haupt-Verwaltung der Staatsschulden.

: Bekanntmachung.

Die am 1. Mai d. Js. fälligen Zinsen der fünfjährigen Schaßanweisungen des Norddeutschen Bundes können inner- halb des Bundesßgebiets bei der Staatsschulden - Tilgungskasse hierselbst, Oranienstraße Nr. 94 unten links, bei sämmtlichen preußischen Regierung§- und Bezirks-Hauptkassen, bei der König- lich säcsishen Finanz - Hauptkasse zu Dresden, sowie bei den Bundes - Ober - Postkassen zu Leipzig, Frankfurt a. M., Cöln, Hamburg und Bremen von dem genannten Tage ab täglich, mit AuSnahme der Sonn- und Fesitage und der Kassen-Revi- sionstage, in den Vormittags-Dienststunden (bei der erstgenann- ten Kasse von 9 bis 1 Uhr) gegen Ablieferung der betreffenden Coupons in Empfang genommen werden.

Die Coupons müssen nach den einzelnen Appoints geord- net, und es muß ihnen ein, die Stückzahl und den Be- trag der verschiedenen Appoints cnthaltendes, aufgerechnete8, unterschriebenes und mit Wohnung®angabe versehenes Ver- zeichniß beigefügt sein.

Bei den sämmtlichen vorgenannten Kassen, und nach den vorbezeichneten Bestimmungen findet bis auf Weiteres auch die Einlösung der später fällig werdenden Zinscoupons der fünf- ¡ährigen Bundcs - Schaßanweisungen regelmäßig von den Fäl- ligkeitstagen, 1. Mai und 1. November jedes Jahres ab statt.

Berlin, den 14. April 1871.

Haupt-Verwaltung der Staatsschulden. von Wedell, Löwe. Meinecke. Eck.

Am 1. Mai cer. wird in Papenburg eine Bundes-Felegraphen- station mit beschränftem Tagesdiensie dem öffentlichen Verkehr über- geben werden.

Hannover, den 17. April 1871. Telegraphen-Direktion.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 20. April. Se. Majestät der Kaiser nahmen heute militärishe Meldungen, so wie die Vorträge der Generale Graf Moltke, von Roon, von Treskow und von Podbielski im Beisein Sr. Kaiserlihen und König- lichen Hoheit des Kronprinzen entgegen. Jn besonderer Audienz wurde der Landrath von Krosigk empfangen, der die Ehre hatte, die Orden seines verstorbenen Vaters zu überreichen.

eute Abend findet bei Ihren Majestäten cine musikalische oirée ftatt. i __— Jhre Majestät die Kaiserin-Königin war gestern in den Baracken anwesend.

Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der

Kronprinz wohnte gestern Vormittag dem Militärvortrage

{ bei Sr. Majestät dem Kaiser bei, empfing später den General

der Infanterie a. D. von Gayl und besuchte dann das Baracken- Lazareth auf dem Tempelhofer Felde. Nachmittags 5 Uhr fand im Palais ein größeres Diner von etwa 70 Gedecken ftatt, zu welchem vornehmlich Reichstags-Mitglieder mit einer Einladung beehrt waren. Abends besuchte Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit die Vorstellung im Schauspielhause.

Der Deutsche Reichstag trat im Verlaufe der gestrigen Sißung in die Berathung des folgenden Antrags des Abg. Harkort ein: »Den Bundeskanzler aufzufordern , bei der Königlich portugiesi- sen Regierung die erforderlichen Schritte zu thun, damit den Rhe- dern und Affsecurateuren des Stettiner Barkschiffs »Ferdinand Rieß«, welches am 3. Februar 1863 im Hafen von Prata von den portugic- sischen Behörden geseß- und rehtswidrig kondemnirt und versteigert ist, die gebührende Entschädigung werde. « Ja} Statt dessen beantragte der Abg. Mosle (Bremen) folgendé Jung :

Den Herrn Reichskanzler zu ersuhen, den Fall der Kondemni- rung wegen Seeuntüchtigfeit des preußishen Schiffes »Ferdinand Rieß« in Porto-Praia (Hafen auf der Jnsel des grünen Vorgebirges San Joao) am 3. Februar 1863, sowie den Gang des dieserhalb vor dea portugiesishen Gerichten geführten Prozesses untersuchen zu lassen, g das Resultat dieser Untersuung dem Reichstage vorlegen zu wollen. __ Der Abg. Harkort empfahl die Annahme seines Antrages, die Angelegenheit sei bereits auf dem leßten Norddeutschen Reichstage dur Sprache gebracht worden.

__Der Abg. Mosle (Bremen) befürwortete die Annahme seincs Antrages.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Ministerial«

Königliche General-Lotterie-Direktion.

Direktor Philipsborn, empfahl erst abzuwarten, zu welchem

Der bisher im Finanz - Ministerium angestellte Buch-

1619

Ende das über diesen Fall eingeleitete Verfahren führen werde und ersuchte deshalb, beide Anträge abzulehnen.

Der Reichskanzler Fürst v. BiS8marck erklärte, daß er fich den Aeußerungen des Herrn Vorredners anschließe, aber nicht umhin fönne, scine Befriedigung darüber auszusprechen , daß dieser Antrag überhaupt gestellt worden ist, denn die portu- giesischen Behörden würden aus dieser Diskussion ersehen , daß die Aufmerksamkeit der deutschen Volksvertretung auf diese Sache gerichtet ist, und an dem Entschlusse der Deutschen Re- gierung, die Rechte der Deutschen nach Außen zu vertreten, würde man: auch in Portugal nicht zweifeln. :

Nach einer Debatte zwischen den Abgg. Schmidt (Stettin) und Moëêle wurde ein Antrag des Abg. Schmidt (Stettin) an- genommen, dahin gehend: Der Reichstag wolle auf Grund der soeben gehörten Erklärungen beschließen , dem auswärtigen Amte die weiteren angemessenen Schritte und die Wabl des geeigneten Zeitpunktes bezüglich des Antrags Harkort anheim- zustellen.

A Es folgte die erste und zweite Berathung des vom Abg. Schulze beantragten Gesegentwurfs wegen Zahlung von Diäten an die Mitglieder des Reichstages. Der Antrag lautet: Wir

ilbelm u. s. w. verordnen u. #. w. was I 2 L 1. Dés Licnkit 32 der Verfassung des Deutschen Reiches wird aufgehoben. An dessen Stelle triit der §. 2 des gegenwärtigen

‘Heseßes. 6 dis O Die Mitglieder des Reichstages erhalten aus der Bundes-

Neisekosten und Diäten nah Maßgabe des Gesepes. Bis zum U D fes Geseßes stellt das Bundespräsidium die Höhe derselben fest. Ein Verzicht auf die Reisekosten und Diäten if unstatthaft.

E 10

egeben “c. i : | Der Abg. Schulze beantragte die Annahme seines Antrages.

An der Debatte betheiligten sich die Abgg. Graf Rittberg, Dr. Windthorst, Bebel, Dr. Bamberger, Dr. Völk. Der erstere \prach gegen, die lehteren für die Annahme des Antrags. Der Reichskanzler Fürst von Bismark griff gleihfalls in die Debatte ein und 20 den Antrag des Abg. Schulze

«Berlin) für unannehmbar. E 2% Sißung wurde hierauf nah 4 Uhr vertagt.

Die heutige (19.) Plenarsitzung des Deu t\ch en Reich8- tages wurde vom Präsidenten Dr. Simson um 124 Uhr eröffnet.

Von den Bevollmächtigten zum Bundesrathe waren an- wesend: der Reichskanzler Fürst von Bi8marck, der Staa!s- Und Justiz-Minister Dr. Leonbardt, der Staats-Minister und Präsident des Bundeskanzler «Amts Delbrück , der General- Direktor der indirekten Steuern, Wirkliche Geheime Ober-Finanz- Rath Hasselbach, der Geheime Ober-Justiz-Rath Dr. Falf, der Königlich bayerische Staats - Minister der Finanzen von MPfrebschner , der Königlich bayerische Staats - Minister des Handels und der öffentlichen Arbeiten von Schlör der König- lich bayerische Ministerial -Rath Berr , der Königlich sächsische Staats-Minister der Finanzen und der außwärtigen Ang:legen- Heiten Freiherr von Friesen , der Königlich \ächsishe Major Freiherr von Holleben, der Königlich sächsische Geheime Ober- Steuerrath Wahl, der Königlich württembergische Minister des Innern von Scheurlen , der Königlich württembergische Ober-- Finanz - Rath Riecke , der Großherzo lich badische Ministerial- Rath Eisenlohr , der Großherzoglich hessische Ober - Steuerralh «Göring , der Oralerioa mecklenburg - schwerinsche Staat®2- Minister Graf Bassewiß, der Großherzoglich medcklenburg- \{chwerinshe Ober - Zolldirektor Oldenburg , der Großherzoglich sachsen -weimar-eisenachsche Geheime Staatsrath Dr. Stichling, der Großherzoglich oldenburgische Staats-Minister von Rölffing, der Herzoglich braunschweig- lüneburgische Ministerresident Ge- heimrath Dr. von Liebe , der Herzogs sachsen - meiningen- hildburghausenshe Staats - Minister irkliche Geheime Rath Freiherr von Krosigk , der Ministerresident der freien und Hansestadt Lübeck Dr. Krüger , der Senator der freien Hanse- fiadt Bremen Gildemeister. O |

Nach kurzen geshäftlihen Mittheilungen des Präsidenten Dr. Simson trat der Reichstag in die Tagesordnun ein. Den ersten Gegenstand derselben bildete die Wahl des Präsidenten für die übrige Dauer der Session.

Der Abg. von Frankenberg-Ludwig8dorf beantragte, Akklamation die bisherigen Präsidenten ‘wiederzuwählen , da nach der ihm bekannten Stimmung des Reichstages, die Wahlen wiederum auf dieselben N aa auch wenn eine Stimm-

ttelwabl vorgenommen werden wurde. i E Ea Festgestellt worden, daß kein Mitglied des Reick8- tags diesem Antrage widersprochen hatte, wurde die Vollziehung dieser Präsidentenwahlen vom Präsidenten Dr. Simson, als durch Afklamation erfolgt, erklärt und von demselben mit der Annahme dieser Wahlen im eigenen Namen und für die beiden Vize-Präsidenten zuglei Je gti Er e R das dadurch

em bewiesene Vertrauen au“bged : E Sierau! Ae die Berathung über den Antrag des Abg.

Schulze fortgeseßt, betreffend die Annahme des vorgeschlagenen Gesetzentwurfs, betreffend die Abänderung des Artikels 34 der Verfassung des Deutschen Reichs (Geroährung von Diäten amn die Mitglieder des Reichstages). :

Für Gewährung von Diäten sprachen die Abgg. Dr. Erhardt, Hölder, Graf von Spee, gegen dieselbe die Abgg. von Kardorfs Dr. Römer. - e Der Präsident des Bundes8kanzler-Amtes, Staatsminister Delbrück griff gleichfalls in die Debatte ein. Ee

Die erste Berathung wurde nach einigen persönlichen Be- merkungen der Abgg. Graf von Spee, Graf von Rittberg und von Bernuth geschlossen.

Bei der zweiten Berathung beantragte der Abg. Graf von Bethusy-Huc motivirte Tage8ordnung, die Abg. Dr. Elben und Schroeder - Lippstadt, die Gewährung von Diäten erst nach Abs lauf der gegenwärtigen Legislatur - Periode eintreten zu lassen. Der Abg. Graf v. Bethusy-Huc befürwortete die Annahme seines Antrags. (Schluß des Blattes.)

Das beute ausgegebene 16. Stück des Bundes - Geseß- blattes veröffentliht das vom 16. April 1871 datirte »Geseße betreffend die Verfassung des Deutschen Reiches«e, nach welchem an die Stelle der zwischen dem Nord- deutschen Bunde und - den Großherzogtzümern Baden und Hessen vereinbarten Verfassung des Deutschen Bun- des, sowie der mit den Königreichen Bayern und Württem- berg über den Beitritt zu dieser Verfassung geschlossenen Ver=- träge vom 23. und 25. November 1870 die Verfassungs®- urkunde für das Deutsche Reich trikt. ;

Da nach Artikel Il. der im heute ausgegebenen Stück des Bundeszeseßblattes gleichfalls publizirten Reichsverfassung (S. den Wortlaut derselben in Nr. 83 des Staals - Anzeigers vom 23. März d. J.) ein Geseß, falls in demselben nicht ein anderer Anfang8fermin seiner verbindlichen Krast bestimmt ist, diese lehtere mit dem vierzehnten Tage na dem Ablauf desjenigen Tages gewinnt, an welchem das betreffende Stü des Gesegblattes in Berlin ausgegeben worden ist, fo tritc die Verfassung des Deutschen Reichs mit dem 4. Mai

d: Jn Neal.

KönigS8berg, 19. April. Auf einen von dem General- Landtage Mi ofivreußiscden Landschaft am 282. v. M. bei fest- licher Zusammenkunft an den Kaiser und König gerichteten. Glückwunsch i von Sr. Majestät vorgestern Abends folgendes Telegramm an den Ober-Präsidenten ergangen:

»Dem Ober - Präsidenten von Horn- Königsberg. Wenngleich sehr spät, sage Jhnen und dem General - Landtag der osipreußischen Landschaft Meinen aufrihtigen Dank für die Mir zum 22. März dargebrachien Wünsche. Wilhelm.«

Kiel, 19. April. (K. C.) S. M. S. »Arcona« ist gestern Nachmittag nach Wilhelmshaven in See gegangen, um dort außer Dienst gestellt zu werden.

Marsal, 15. April. (Straßb. Ztg.) In voriger Woche isi an iers Playe unter der Leitung eines zu diesem Behuf ¡ommandirten Artilierie-Offiziers mit den Entfestigung8arbeiten begonnen worden. Das gesammtc für Krieg8zwecke unbrauch- bare Material, insoweit dessen Verkauf einen günstigen Erlös versprach, wurde in öffenilicher Auktion versteigert, namentlih auch verschiedene Quantitäten Bauholz, dessen Transport zu kostspielig erschien, und unbrauchbare Eisenmunition. Die Ge- {üße, Gewehre, Vorräthe an Pulver und brauchbarer Muni- tion dagegen wurden verladen und nach Dieuze gebracht, um von dort per Bahn nah Straßburg transportirt zu werden.

Sachsen. Gotha, 19. April. Das neueste Bulletin meldet: Se. Hoheit der Herzog haben gestern einen ruhigeren Tag gehabt, die Körpertemperatur machte nur ein Bad nöthigck ruhiger Schlaf trat erst gegen Morgen ein. Die Unterleib§- symptome sind günjiig, das Bewußtsein ist klar, das Allgemein« befinden entsprechend der Krankheitsdauer. Dr. FlorschÜß- Dr. Ha ssenfstein. : :

AVürttemberg. Stuttgart, 18. April. Se. Majestät der König hat heute den Commandeur des seinen Namen führenden Königlich Preußischen 1. Rheinischen Jnfanterie-Re- giments Nr. 25, Oberst v. Loos, welcher zum Zweck persönlicher Meldung bei demselben von Straßburg, wo das Regiment gegenwärtig sich in Garnison befindet, hierher gekommen war, in Audienz empfangen. : i

Bayern. München, 19. April. (W. T. B.) Heute ist auch Professor Friedrich exkommunizirt worden, in derselben.

Form wie vorgestern Döllinger.

203®