1871 / 108 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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1666 1667 Amerika. Washington, 19. April. Das Repräsen- Die Verfassung des Deutschen Reiches nebst dem

eclitten die Anhänger der Konrmune große-Verluste. Den gan- zen Tag über ist heute Artillerie in der Richtung nah Asnières ausgezogen. Mont Valórien \{chweigt heute. Das Thor von Maillot wurde heute von Courbevoie aus fark bombar- dirt, und man erwartete von dort her einen Angriff ; derselbe fand indessen nicht stait. Die sieben Geschüße , welche die In- surgenten auf dem Trocadero aufgestellt, haben in stillem Ein- geständniß ihrer zu fkurzen- Shußweite das. Feuer: eingestellt. Die Kommune stellt es positiv. und offiziel in: Abrede in Neuilly Landbewohner kalten Blutes erschossen zu haben. Die Redacteure der »Cloche« und der »Eclipsc« siad verhaftet wor-

den. Der Kommandant des 74. Bataillons wurde gestern -

Abend fkriegsgerichtlich zum Tode verurtheilt , weil er sich gc- weigert, seine Leute zum Kampf zu führen. Jn dem, Gefäng- niß der Conciergerie sollen über 80 katholise Geistliche inter- nirt sein. Alle Frères de VEcole Chrétienne unter 30 Jahß- ren. sollen in die Marsch - Bataillone der Nationalgarde ein- gesiellt werden.

Weiter melden die »Daily, News« folgende Nachrichten: |

Nach Suspendircung der »Opinion nationale«, der »Chloche«, des »Bien public« und des »Soir« erscheinen von den Blättern, welche gegen die Kommune sind, nur noch das »Siecle«, der »Temps«- und dec »Moniteur«. Das offizielle Organ den Kommune schweigt über das Ergebniß der Wahlen am Sonn- tag. Wie schrwoach die Betheiligung, auc war, ergab fi doch ein den Jnsurgenten weniger günstiges Resultat, als man ecr- wartet hatte, Troy der Suspension: ecscbienen heute Abend der »Bien public« und die »Opinion nationaies ; sie werden auf den Boulevards offen verkauft. Die Stadtwälle werdcm in den nämlichen Qustand verseßt, wie während. der Belagerung ; in- zwischen steht der Ausbruch der Eholcra zu befürchten. Die Vorboten haben sich bereits gemeldet, und die Todesfälle in Folge von Diarrhoe sind zahlreich.

Der -?Daily Telegraph« meldet aus Versailles v.:om 19. April: Die Regierungstruppen haben die Jnsurgenten- auf das rechte Seine-Ufer zurückgetrieben und haltew jeÿt AduiSres, sowie das ganze linke Ufer beseßt. Sie verloren bei dieser Ge- legenheit 53 Mann an Todten und Verwundeten, während die Verluste der Jnsurgenten an: Todten vicl größer waren; nur 59 von ihnen wurden gefangen eingebracht. Fünf Proviant- wagen und: eine gepanzerte und armirte Lokomotive wurden genommen. Von Rennes werden, morgen: 20,000 Mann der alten Kaisergardé unter Ducrot erwartet. Offiziere und Mann- schaften der Regierungstruppen find in ausgezeichneter Stin-

mung, Nach Befolgung des preußischen Syztems8 werden fie

brigadewoeise abgelöst und alle drei: Tage werden neue Truppen auf. Vorposten gesch:ckt. AUes bestätigt die früher gemachte Angabe, daß ein ernster Ungriff gogen Paris nicht stattfinden wird, bis 150,000 Mann: in und um Paris stehen.

Aus Paris berichtet genanutes. Blatt unterm 19, Abends: Gestern Abend machten. die Truppen einen vergeblichen- Angriff gegen die: Nationalgarden. Noch vor Mitternacht“ waren die Anhänger der Kommune eifrigst damit: beschäftigt , Barrikaden in: der Rue Rivoli: zu errichten: Einem Rapport vom Fort Vanves zufolge machten: die Eclaireurs de! la Seine um 2 Uhr: eine Rekognoszirung , bei welcher fie mehrere Gefangene machten und: in Bellevue einen: Artilleriepark entdeckten. Clu- seret- dementirt die Nacbricht, der zufolge die Brücke von As- nières zersiört worden wäre. Um 2# Uhr heute Nachmittag entspann sh längs der ganzen: Linie ein Treffen. Die Ver- failler Truppen machten einen Angriff. Kurz vor 5 Uhr meldet Dombrowéki: »Nach- blutigem Kampfe haben wir unsere Po- sition wiedergenommen..... Der Kampf dauert noch mit Heftig- keit-fort, Die feindliche Artillerie auf don Höhen: von Courbevoie wirft noch immer Kugeln und Granaten, aber: troy ihres leb- haften Feuers macht unser: rechter Flügel! eino Bewegung, um die Versailler Linientruppen, welche sich zu weit vorgewagt haben, einzuscbließen. Der Feind ist sehr stark an Zahl.« Aus Privatquellen dagegen verlautet, daß Dombrowéki sein Haupt- quartier- gegen Paris zurückschteben mußte. Das 35. Bataillon ist marode und entmuthigt nah. Paris zurückgekehrt. Valórien- und Courbevoie bombardiren die Boulevards ganz fürchterlih. Oberst Roban, der Chef vom Generalstabe Dom- browsfki's, ist auf Anordnung Etuserets verhaftet. worden,

Paris, 21. April, Morge,ns8,8 Uhr. Von den Forts Vanves, ITssy, -Clamart liegen. keine neuen, Meldungen vor. Oberst Okoloviß wurde gesiern. im. Kampfe bei Asnidres: am

Kopfe und Arm verwundet, derselbe führt nein das Kom-

mando noch- fort. Einem: offiziellen, Berichte zufolge sind die beiden Barrikaden in Neuilly, welche. in der Nacht zum. 19. von den. diesseitigen Truppen aufgegeben und von. den Ver- sailler Truppen. bescgt, wurden, gesterw Morgen, von, den Föde- rirten wieder genommen worden. Die Versailler Truppen baben sih, am linken. Seine-Ufer; verscbanzt und. ziehen, auch hei Puteaux und Couxbevoie starke Truppenmassen zusammea.

Die Kanonade zwischen der Porte Maillot und Neuilly hat mit großer Heftigkeit wieder begonnen. Sämmtliche Jour- nale find der Ansicht, daß ein allgemeiner Angri} der ge- sammten. Versailler Armee in nächster Zeit. zu. erwarten sei.

Abends 6 Uhr 30 Min. Die »Agence Havas« mel- det: Den ganzen Tag über fanden lebhafte Gefecwte zwischen Clichy und Neuilly statt; das Geschüß- und Mitrailleusen- feuer währte ununterbrochen. Jn Neuilly dauert der Straßen- fampf fort. Die Versailler Iruppen haben einen Angriff auf Levallois begonnen. Einige Bataillone der Föderirten versuchten die Versailler Truppen aus Sablonville zu werfen, wo die- selben mehrere Häuser beseßt haben. Jn Neuilly wurden cinige von den Truppen der Versailler Regierung besczten Häuser durch das Feuer der Föderirten in Brand gesteckt. Nach Clichy wurden Seitens der Föderirten bedeutende Ber- stärkungen gesandt, der Ort wird von den Versailler Truppen stark beschossen. Letztere bombardiren auch die Porte Bincau. Bei der Porte des Ternes und in der Avenue de la grande Armée fallen 2 bis 4 Granaten in der Minute. Alle Berkaufs8- läden im. Faubourg St. Honoré bis zur Rue Berry find gesblossen. Der heutige Kampf war hauptsächlich nur ein Geshüßk1mpf. Auf der Südseite der Stadt wurde nicht ge- kämpft.

Versailles, 21. April, Morgens 9 Uhr. (W. T. B.) Die Truppen haben gestern einige Barrikaden und mehrere Häuser von Neuilly genommen, auch eroberten fie mehrere Kanonen, von denen eine Abends na Versailles gebracht und Thiers vorgeführt wurde, welcher die Truppen beglückwünschte. Zahlreiche Gefangene wurden in: Versailles eingebracht:

M orgens. Offizielle Nachrichten der Pariser Regierung, welche hierher gelangt sind, gestehen jeßt zu, daß die diesseitigen Truppen das linke Seine - Ufer und Asnières beseht halten. Anderweite Meldungen aus Paris versichern ,. daß die Mchr- zahl der zu den Marschbataillonen gehörenden Nationalgarden innerhalb der Stadt bleiben und daß die Bataillone, welche heute Morgen ausrückten, nicht stärker als 400 Mann ein jedes. waren. Die Pariser Kommune hat gestern eine neue Exekutiv - Kommission gewählt, welche folgendermaßen zusam- mengeseßzt ist: Cluseret Krieg, Jourde Finanzen, Viard Ber- pflegung, Srousset auLwärtige Angelegenheiten, Ernackel öfent- liche Arbeiten, Andrieu öffentlicher Dienst im Aligemieinen, Vaillant{ Unterricht, Rigault öffentliche Sicherheit. Die »Opinion nationale« und der »Blen public« sind troy. der bex sie verhäng- ten Unterdrückung auch heute noch erschienen.

Abends 7 Uhr. Die Nationalversammlung nahm das Gesey bezügli der Miethen mit 390 gegen 128 Stim- men an.

Vom Mont Valérien rwoird ein lebhaftes Feuer gegen die Porte Maillot unterhalten, sonst ist bis zur Stunde keine Mcl- dung von einem Gefechte eingetroffen.

Griechenland. Athen, 21. April. (W. T. B.) Der Minister des Aeußern, Chrisiopulos, ist nah längerer Krank- heit gestorbea.

Túürke i. gestorben.

Rußland nun Polen. St. Petersburg, 20. April* Der Großfürst Nikolai Nikolajewitsch -ist am 18. April mit feinem Sohne, dem Großfürsten Nifolai Nikolajewitsch, von St. Petersburg nach Moskau und verschiedenen Gouuer- Pape abgereist, um die Festungen und: Reichsgestüte zu be-

igen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 21. April. (W. T. B.) Die Beiseßung der Leiche der Königin hat heute Mittags unter lebhafter Betheiligung der Bevölkerung statt- gefunden. Der Jug seßte sich unter Glockengeläute um 12 Uhr vom Schloß nach der Ritterholmkirhe in. Bewegung. Den Leichenwagen folgte der Kronprinz von Dänemark. Die Ein- segnung erfolgte durch den Erzbischof Sundberg, die Leichenrede hielt der Hofprediger Rundgreem Der König und die ver- wittwete Königin waren bei dem Leichenbegängnisse nicht zu- gegen. Unter den bei der Feierlichkeit anwesenden Vertretern der fremden Mächte befand sich auch General v. Bonin. Alle Läden der Stadt waren ges{&lossen.

Dánemark. Kopenhagen, 19. April. Nach Mit- theilung der »St. Thomä Tid.« ist General-Major Kammaer- herr Oxhoim am 19. März in Christianstad: auf St. Croix, 71 Jahre alt, gestorben, Der Verstorbene: fungirte mehrere Male als Gouverneur- auf den dänisch «westindishen Inseln und war von 1849—53; Präsident auf St. Thomas, Nach diesex, Periode: zog: er: sich- ins Privatleben zurück,

Vera, 19; April. Omer Pascha if gestern

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tantenhaus hat die Bill behufs Unterdrückung des Ku-Klux Klan verworfen und einen Konferenzausshuß zur gemeinschaft- lichen Berathung mit dem Senate ernannt. Die englif{-amktti- tantishe Kommission soll sich über ein Protokoll geeinigt haben, welches die Fischereifrage erledigt. Ohne die Entfernung von der Küste in Betracht zu ziehen, erlaubt England den amerika- nischen Fischern an den Küsten von Canada, Neubraunschweig, Neuschottland, Neufundland und der Prinz Edwards Jnsel zu fischen und zu landen, um ihre Netze zu trocknen, Fische zu saizen u. st. w. Der Salmensfishfang oder jede andre Fluß- sischerei ist hierin jedoch nicht einbegriffen, Die Vereinigten Staaten anderseits erlauben den canädlschen Fischern ähnliche Rechte an der amerikanischen Küste nördlih vom 49. Breiten- arade. Eine schiedsgerichtlihe Kommission von 3 Mitgliedern, deren je eines von beiden Parteien und das Dritte von beiden auvtammen ernannt wird, soll in Halifax tagen, um den rela- ven Werth der gegenseitigen Privilegien festzuseßen, und woenn eine Nation größeren Nuyen aus diesem Abkommen zieht, als die andre, fo soll sie diese entshädigen. Wenn die Kommission fic nicht zu einigen vermag, soll ihr ein viertes, durch den A von Oesterreih zu ernennendes Mitglied zugegeben werden,

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Vereinsthätigkeit für die Arnmeee.

Elberfeld, 21. April. Die Kaiserin und Königin Augusta

hat dem Vorstande des hiesizen Vaterländischen Fraucn-Vereins auf

die Eiareichung feines Berihis das folgende Schreiben zu- gehen lassen :

»Der Vaterländische Frauen - Verein zu Elberfeld hat Mir im Anschluß an seinen ersten früher Mir übersandten vorläufigen Bericht nunmehr eine Uebersicht über seine Hesammtthätigkeit eingereiht Und zugleich die amtlihe Darstellung der ganzen auf den eben-beendigten Krieg bezüglichen großartigen Thätigkeit der Bürg rschaft Elberfelds beigefügt. Für beides sage Jh dem Verein aufcichtigen Dank und wiederhole den Ausdruck Meiner vollen Anerkennung für eine Wirk- samkeit, durch welche er ih ia reichem Maße den Dank des Vater- landes erworben hat. Die Stadt Elberfeld is jeyt wie- sonst an Patriotismus hinter keiner andern deu!shen Stadt zurückgeblieben.

Berlin, den 20. April 1871. Augusta.

An den Vorstand des Vaterländischen ¿Frauen-Vereins zu Elberfeld «

Das »Central-Blatt der Abgaben-, Gewerbe- u. Handels-Beseß- gebung und Verwaltung in den Königlich preußischen Staaten«, Nr 7, enthält u. A : Berfügung des Königliwen Finanz-Ministeriums, die portofreie Absendung von Bescheiden auf begründete Beschwerden be- treffen, vom 8, Dezember 1871. Cirkular-Versügung des König- lichen Finanz-Ministeriums, die Vetrehnung der den Kreiskassen durch Sendungen in Staatsdienstangelegenheiten erwachsenden Porte osten betreffend, vom 20. Januar 1871. Cirkular-Verfügung dés König- lichen Finanz-Ministeriums, die Verzeichnisse der Zoll- und Steuer- fellen betreffend, vom 28. März 1871. Cirkular-Verfügung des Königlichen Finanz-Ministeriums, die Bedeutung der Au®ëdrücke Jn- land uad Ausland in der Nr. 2 der Anweisung, betreffend das Straf- rerfabren wegen Wechselstempethinterziehung vom 17. Januar 1871. -— Abrechnung (provisorische) über die gemeinschaftlichen Eïnnahmen an Ein- und Ausgangszöllen nehst den andern dahin gehörenden Er- irägen für das Jahr 1870. '

Kunst und Wissenschaft.

Aus den Sigzungen der historishen Vereine wäh- rend des Monats März. Verein für die Geschihte Bexl ins: Geh. Rechnungs - Rath Schlikeysen über die Schriften und Samwm- lungen des verst. Kanzlei - Raths Voßberg / Dr. J Beer über die Streitigkeiten zwischen den Berliner Badern wnd Barbieren während des vorigen Jahrhunderts; Goh. Hofrath Schneider über Joh C. v. Eckenberg, den starken Mann. Verein für die Geschichte Pots- dam s: Lehrer W. Riebl Grundzüge zu einer Potsdamschen Chronik für das Jahr 1870; Geh. Hofrath Schneider Über den Rammbau, durch welchen einst der Wilhelmsplaß in Potsdam aus einém fáulen See ia cine bewohnte Stätte umgewandelt wurde. Verein für Geschichte und Alterthum Schlesiens: Pastor Schim:uelpfennig iber die leßten Piásten aus der Nebenlinie der Freiherren v. Liegniß; ders über das Schloß auf tem Rummelsberge bei Strehlen; Prof. Dr. Grünhagen über die Kriegslasten Schlesiens in den Jahren 1806 bis 1813. Historische Seftion der Schlesischen Gesellschast für vater- ländische Kultur zu Bréslau: Dr. Luhs Über die oberschlesischen Holzfirhen. Magdeburger Geschichtsverein: Pastor Winter Über die Schicksale Schönebeccks während der Franzosenzeit. Verein für Geschichte und Alterthumêefunde von Frankfurt a. M.: Pfarrer S treiß über die Geschichte Frankfuris a M. im Bauernkriege; Schott v. Schottenstein über den Franffurter Stadtwald; Dr. Euler über den Historiker Gervinus und über das germanische Nationalmuseum

in Nürnberg.

See, betreffend die Verfassung des Deutschen Reiches. Vom 16. April 1871 ist so eben in ciner Oftav-Kusgabe im Verlage der Königl, Géheimen Ober-Hofbu(druckerei (M. v. Decfer) in Berlin erschienen. Zür let: teren Oriertiröng sind ia kinem: Anhang die in dem obigen Sescß vom 16. April 1871 angeführten Ciiate aus den vereinbarten Verträgen des Norddeutschen Bundes mit Baden, Bayern und Würt- temberg nah dem Bundesgeseÿblatt abgedruckt Die Betfassung er- hält, wie bereits gestern gemeldet, mit dem 4. Mai d. J verbind- iicbe Kraft.

Leipzig, 19. Ap-il (L. Ztg) Heute Morgen ftäb der in weiteren Kreisen bekannte Béschichtsmalec und Direktor der hiesigen Königlichen Akademie derx bildènden Küüste, Professor Gustav Jäger; im Alter von 62 Jahren.

Altenburg, 17. April Am géstrigen Abend wurde das neU - erbaute Hoftheater in Gegenwart Sr. Hcheit dés Herzogs Und der übrigen Mitglieder der Herzoglichèhn Familie mit der ersten Ver- fiellung feierli cröffnit. Das i einem elegantén Styl erbaute H ius , welces ungefähr 800 Personen zu fassen vermag, macht in seinem Aeußern und Junern einen sehr fieund{ichen Eindruck Beim Eintritte der Höchsten Herrschaften in die große Mitteiloge brachte das äußerst zablreihe Publikum zunächst dem Fürsilihen Erbauer des Hauses , Sr. Hoheit dem Herzog , seine Huldigung dar, worauf We- bers Jubelouverture und ein Prolog felgte, bei welchem in einem {sn gruppirten Bilde die Haup!figuren der fklassishen Dramen und zuleßt cin Bild des neuen festlich rrleuchteien Theaters selbst mit den Büsten des Herzogs und der Heizogin vorgeführt wurden. Die Vorstellung selbst bestand in einer Aufführung des »Freishüß«.

Das »Notizblatt des Vereins für Ecdfkunde und verwandte Wissenschaften zu Darmstädt ünd des mitteitheiñisther. Geologischen Ver- eins« (Nr. 112) enthält: 1) Viitthei:- ungen über cin in. der Mainzer Tertiärformation, westlich von Wöliste:n in Rbeinhessen, oberhalb der Schloßmühle, in einér Kiesätube äufgesnndenes Exew plar €tinxx Ver- steinerung des Seeigels (Genus Cyphosoma rhenanà) nebst treffli- chen Abbildungen desselben von R. Luètwig, 2) Eine U-§erficht der Sterbefälle und Todesursad en im Jänuot 1871 in den 12 voltreih- sten Gemeinden des Großherzogihunis Hessen, 3) Uebersicht Über die Kontrav:ntionen gegen die Geseße über indirekte Steuern aus den Jah: en 1869 und 1870 in demselben Lande, 4) einé Uebersicht der Normalsteuer-Kzpitalien nah Kreisen im Großherzogthum für 1871, 5) eine vergleichende Zusammenstellung von in Därmstadt, Michel- stadt, Gießen, Máiny Monshcim, Pfeddére heim und Cassel 1871 an- gestellten meteorologishèn Beobachiungen, 6) mönatlichée Durchschnitts- preise der Fruhtmäifte pro Januat und Februar 1871, 7) éine Ueber:- sit des L des Großherzogthums Hessen näch Nord- ainerifa 1870, und 8) das Verze‘hniß der dein mittelrhein. Geolog. Verein zugegangenen Schriften für das Il, Semester 1870.

Gewerbe und Handel.

Das neueste (3) Heft der »Zeitshrift für Gewerbe Handel und Volkswirthschaft. Orgän des Obers(léfischen berg- und hüttéenmännischen Véteins« (redig. von Dr. Ad. Franß) enthält: Oberschlesiens Montan-Jndustriè i. J. 1870 Randgloffen zu den Uebersichtstabellen (Tab. I. ü. 1). Roteisen-Produktion des Zollvereins i. J. 1869. Waägennoth-Kohlennvth. Entstehung und Yeróütung des Gruben- und Haldenbränkcs der Steinkohlen. Zunr Köhlenmarkt Uebér die Eiscnbähn- und S@hiffähris-Projckte in Oberschlesien. Arbeiterv-rhältnisse x. Anhang: Tabellarische Uebersichten dec Oberschlesischen Berg- und Hüttenwtcke sür das Táähr 1870. :

Franffurt a. M, 15. April Heuie Vormittag 104 Uhr ist bier- selbst die dreizehite Geiteral-Versammlung der Franfkfurtér Rüdck- versiheruñngs-Gesellichaft abgehalten worden. Dem über dic Ergedñisse des Jahres 1870 erstatteten Berichte entnehmen wir, daß die Jahrés-Einnahïnen der Gésellschäft an Prämien für geleistete Rück- versiherungèn in den Zrveigén der Feuerversicherang und Lébenspver- sihetuny si{ auf 303,012 Fl. 52 Fx. belaufer, wozegèn für Feuer- \häden und für Sterbefälle 154,563 Fl 34 Kr. zu bezahlèn warten. Nach Deekunz allet Ausgabeñ, Berithtigung dêr als Voraus:Dividende zu betrachtenden Aktien-Zinsen und añgemessener- Verstärkung der Prämien- Reserven is cin Reingewinn von 50,531 Fl. erzieit worden, wovon zunächst 4 der Gewinn-Reserve überwitsen, und sodann die runde Summe von 36,000 Fl. als Dividente än die Altiönäte ver- theilt wird. Jede Aktie erhäit demgemäß an Zinsen vind Dividende 4 Fl. 30 Kr. odet 9 pCt. dex uf die Aftier-Sunime geleisteten baaren Einzahlung. Die Gesammt-Reserven der Gesellschaft betrage Ende 1870 640,128 Fl. 25 Kr. uñd habênñn {h gegen die Reservèi vom Tahéíé 1869 um 66,919 Fl. 50 Kr. erhöht.

Leipzig, 19. April. Schon mehrere Tage vor der am Montag begonnenen dictjährigen Osterinéfse ingen bédèuteide Traftsporte Meßgüter hier ein. Der Verkauf von gärêm Leder ging schr schnell vón Statten, obivshl duréh Feitrveisen Regen einigé Stocfutig eintrat. Schon gestern Abend waren init älle Lager geräumt Und folgende Preise erzielt. Lux-mburger und St. Vither 5154 Thir.) Siegéner 48 52 Thlr, Wcalmedyer 48—50 Thlr. , Eschrveger, lethte Wäre, sehr gesucht bis 47 Thlr. , {were wurden üach Verlältkniß bezahlt, Bayerisch Zähnileder 44—48—50 Thir., Vächeléder , deutsthes 48 bis 52 Thlr, wildes 44—46 Thlr, Wildbrandsohlleder 40—44 Thir, Deutsch Brandsohlleder 46-47 Thlr. pro Centner. euer 16 bis 20 Sr , Kipsfalilledéë 17—20 Sgk / leichte bis Sr., braune Kalbfelle 28— 30 Sgr, Geraer Kalbfelle 1. Thlr. 10 Sgx. ver Pfund. Weiß- und Sämisch-Leder ging tas und bei erhöhten Preisen um und es konnte der Bedarf nicht völlsändig gedétt werdén. Die Zu- führ in rohen Häuten und Felleit if eine m ttelniäßige und kommen wir datauf rit Nächstem zuürück. Jnî Tüuchwmarkt giebt si ein reckcht regès Lebeit kutïd.

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